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 Phil Humor und der gestiefelte Maulwurf

 

Presse:

 >Es läutet!! Es läutet! Das werden meine Gäste sein. Ach, ich bin ja so aufgeregt. Phil Humor und sein gestiefelter Freund kommen heute zu Besuch. Ich bin ja schon so gespannt auf die beiden. Ich hoffe nur, der kleine Nager ist auch stubenrein.<

 

Eilig renne ich zur Tür und öffne sie. Da stehen sie. Phil in Jeans und kariertem Hemd. Genau so habe ich ihn mir vorgestellt. Freundlich lächelnd reicht er mir die Hand. Direkt daneben sein Freund in seinem besten Zwirn und, wie sollte es anders sein, in seinen Stiefeln. Die Spitzhacke über der Schulter mustert er mich interessiert.

>Sicher fragt er sich gerade, ob ich auch so ein Luder bin, wie diese Prinzessin, die er kennt.<

 

"Kommt doch bitte rein", fordere ich sie freundlich auf und mache Platz. Phil marschiert an mir vorbei, direkt ins Wohnzimmer. Hinter ihm her der Maulwurf.

 

>Oh Mann, der scheint wohl gerade direkt aus meinem Garten zu kommen. So ein Mist. Hätte sie vielleicht auffordern sollen, die Schuhe auszuziehen. Der Maulwurf zieht eine ordentliche Spur an Erde und Laub hinter sich her. Oh je, das wird hinterher eine Putzerei.<

 

Schnell folge ich den beiden und versuche mir nichts anmerken zu lassen. "Setzt Euch doch bitte. Phil, Kaffee, Tee, Wasser, ein Bier?" Und an seinen Freund gewandt. "Einen Regenwurm?"

 

Phil:  

>Hat schon was, in virtual town: Die Protagonisten sind live dabei; aber gehorchen sie einem auch? Der Maulwurf stiefelt jedenfalls schnurstracks in die Küche, öffnet die Schränke; peinlich; dafür muss ich doch wieder geradestehen als sein Erfinder.<

 

"Bringst Du mir den Apfel von der Obstschale mit?!", rufe ich ihm zu. "Bin ich Dein Butler?"

Ich hätte den Yeti mitnehmen sollen.

 

Presse: 

>Oha! Also Manieren gleich Null. Na ja, hoffen wir, dass er sich auf die Küche beschränkt und nicht auch noch im Schlafzimmer alle Schränke ausräumt. Zum Glück hat Phil nicht die Fußballmannschaft vom Yeti mitgebracht. Wer weiß, was die mit meiner Bude angestellt hätten. Okay, also dann weiter im Text.<

 

"So Phil. Also zuerst einmal herzlichen Dank, dass Du meiner Einladung gefolgt bist und Dich zusammen mit Deinem Prota diesem Interview stellst."

 

Phil:  

Das ist das Stichwort für den gestiefelten Maulwurf. "Ich hoffe, mein Anteil am Gewinn des KG Wettbewerbes kommt zur Sprache? Dann kann ich vor Aschenputtel angeben; sie meint, meine Dienste seien nicht länger nötig, sie vertraue ihrem Prinzen. Na, wenn die wüsste." Er stößt die Blumenvase um. Ich versuche ihn vom Couchtisch zu ziehen, aber er springt meiner Interviewpartnerin auf die Schulter. Wähnt sich in Sicherheit. 

"Jetzt mach keinen auf Papagei, und ..." 

"Hörst Du das? Er bevormundet mich nur, andauernd! Macht er das mit jedem seiner Protagonisten? Dass die sich das gefallen lassen." 

Wäre eigentlich der Zeitpunkt, die Eigenmächtigkeit der Protagonisten zu überdenken. Ist man als Autor zu nett zu seinen Figuren? Ich stelle diese Frage einfach mal so in den Raum.

 

Presse:  

Voll Entsetzen blicke ich auf meine Schulter. >Das wird ja immer noch schlimmer. Jetzt darf ich hinterher nicht nur den Boden schrubben, sondern kann auch noch schauen, wie ich die Flecken aus meiner schönen weißen Bluse bekomme.<

 

Langsam kommen mir die ersten Zweifel, ob es wirklich so intelligent war, den Maulwurf mit einzuladen. Aber jetzt ist es zu spät. Jetzt heißt es Augen zu und durch. Wenigstens scheint Phil ein überaus netter und vor allem charmanter Interviewpartner zu sein.

 

"Honorar? Da hoffe ich mal für dich, dass Dein Aschenputtel eine Leserate ist, denn mehr als ein E-Book von Rike Thome ist leider nicht drin."

 

Phil: 

"Ja, früher gab es Amazon-Gutscheine zu gewinnen und bei den BX Pokal Wettbewerben konnte man ordentlich was abstauben." 

"Ich kenne dieses Lamentieren." Der Maulwurf hält sich die Ohren zu. Er schaut sich im Zimmer um. "Wo steckt bloß der gestiefelte Kater? Ich will von ihm lernen. Den Vorbildern nachstapfen." 

>Ich will das als Stichwort nutzen; wie bringe ich das Gespräch möglichst elegant auf Thomas Mann, Shakespeare und andere Autoren, die ich als meine Vorbilder ansehe? Dabei habe ich den Maulwurf vorher instruiert, mir zuzuspielen, aber er flicht lieber meiner Interviewpartnerin Zöpfe; na ja, was er so Zöpfe nennt, eigentlich verwuschelt er nur das Haar. Erstaunlich, dass sie so gefasst bleibt. Wir fliegen doch garantiert gleich raus. Ich habe zum Glück eine Packung Merci dabei. - Nanu, habe ich gar nicht, die hat der Maulwurf - und tobt damit in den Garten.<

"Wird verbuddelt!", ruft er noch.

 

Presse: 

>Uff – na, das kann ja noch heiter werden. Zum Glück hat Phil keinen Fotoapparat dabei. Möchte nicht wissen, wie ich jetzt aussehe. Aber es nützt nichts. Ich muss die Zeit nutzen, solange der kleine Nager nicht in der Nähe ist. Morgen werde ich zwar die Kündigung meiner Vermieterin bekommen, wenn die sieht, was der mit ihrem Garten angestellt hat. Aber was soll's.<

 

"So, lieber Phil. Nun zu Dir. Ich kenne ja schon einige Deiner Geschichten. Besonders die vom Fußball spielenden Yeti hat es mir sehr angetan. Die Ente ist echt der Hammer. Erzähl doch mal. Wie bist Du auf die Idee gekommen, den gestiefelten Maulwurf zu erschaffen?"

 

Phil:  

Ich betrachte den Maulwurf - die Stiefel hat er gegen das Klettergerüst gepfeffert und widmet sich dem Tunnelbau in ganz großem Stil. Die Spitzhacke glüht. Habe ich ihm etwa eine magische Spitzhacke gestattet? Sehr leichtsinnig.

 

"Meine Recherchen bezüglich 'Maulwurf' ergaben, dass John le Carré ein Vermögen mit diesen Tieren verdient hat. Der NSA liegen viele Informationen vor - aber das Märchenland liegt brach, da fehlen Maulwürfe. Eine Marktlücke."

 

"Eine Nietzsche", ruft der Maulwurf. "Du meinst: Nische." 

Oh, er hasst es, korrigiert zu werden, und ist famos darin, seine Position zu verteidigen. Das macht ihn zum tauglichen Kandidaten für Fortsetzungs-Story. Gut, er drängt mich dazu - ist ja auch gutes Recht der Protagonisten, möglichst eine Trilogie rauszuhauen. Apropos raushauen - der Garten sieht wüst aus.

 

"Naturgarten ist im Kommen."

 

Presse:  

Ich glaube, ich verliere gerade ziemlich an Farbe. Zumindest bringt mich Phils besorgter Blick zu der Annahme. Was musste ich auch ausgerechnet jetzt zum Fenster rausschauen. Ich schlucke zwei, dreimal heftig und versuche meine Stimme fest klingen zu lassen. Das dünne Quietschen, das allerdings dabei rauskommt, dürfte nicht gerade überzeugend wirken.

 

"Vielleicht solltest Du ihnen dann Deinen schicken, wenn sie dort so dringend welche brauchen."

 

Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet Phil eingehend einen meiner schräg abstehenden Zöpfe, während er mich galant zu meinem Stuhl zurückgeleitet. Von draußen ist ein vergnügliches "Ha, Ringelwürmer und eine fette Maikäferlarve. Dieser Garten ist das reinste Paradies!", zu hören.

 

"Äh ja, wenigstens ihm gefällt es. Aber nun zurück zu Dir. Zweihundertundsieben Bücher alleine auf BX und dann auch noch neunundfünfzig weitere auf Amazon. Wie findest Du nur die Zeit, so viele Bücher zu schreiben, wo Dich doch Deine Protas ganz schön auf Trab halten?"

 

Phil: 

"Die 'BX Bücher' - das sind meist nur einige Seiten; die Wettbewerbe sind eine gute Gelegenheit, was zu schreiben. Ich finde es interessant, historischen Persönlichkeiten die Chance zu geben, sich mit den Augen der Nachwelt zu sehen. Der Rückblick, Gesamt-Schau. Deshalb meine Neigung zum szenischen Schreiben, sie sind präsent - und ich lasse sie agieren."

 

Die letzten Worte sage ich leiser; könnte ja sein, dass der Maulwurf das als Lizenz verstünde, noch ungebundener zwischen den Zeilen zu turnen und Buchstaben zu seinem Vorteil einzufügen.

 

"Es ist schade, dass man nicht ausführlich über die heutigen Stars Storys schreiben darf - oder über bekannte Protagonisten: Sie sind ja Teil der Wirklichkeit - und als Autor muss man diesen Teil ausblenden; man sollte möglichst keine Marken nennen ... Vielleicht flüchten daher viele Autoren in die Fantasy?"

 

Presse:  

"Obwohl man sagen muss, dass es deine Art von Fantasy ganz schön in sich hat." Mit einem schnellen Blick in den Garten, der mir beinahe Tränen in die Augen treibt, eile ich in die Küche und hole zwei Gläser Wasser. Den Apfel hatte Phil ja schon aufgegessen und der Putzen war zusammen mit meiner Schachtel Merci im Garten verschwunden. Als ich zurückkomme, stelle ich Phil die entscheidende Frage.

 

"Erinnert sich der Maulwurf eigentlich, wo er all seine Schätze vergraben hat?"

 

Phil: 

"Ich habe ihm ein Diktiergerät schenken müssen; er wollte sich so richtig als Agent fühlen, da flüstert er stundenlang rein; Flüstertüte, nennt er es liebevoll. Versuch ihm mal klarzumachen, dass so eigentlich ein Megafon heißt. Er hat eigene Begriffe. Ich ermuntere ihn auch noch dazu, ist ja meine Aufgabe als Schriftsteller, die Protas zu pushen, sie zu drängen, dass sie mit Ideen aufwarten. Das kommt dann dabei heraus."

 

Der Maulwurf jagt 'ne Hummel.

 

"Ich habe ihm meine neue Story zu lesen gegeben: 'Hummel hört Hummelflug'. Jetzt fragt er, ob jemand für ihn einen Song komponieren könne. Da er mich des Öfteren mit Gitarre sieht, bekommt er jetzt immer ganz flehentliche Augen - na, ich werde ihm wohl einen Song zu seinem Geburtstag schenken."

 

Presse: 

"Er hat also ein Diktiergerät? Um so nichts zu vergessen? Die Chancen, dass er demnächst des Nachts wieder mal hier einläuft, ist also sehr groß?"

 

Ich brauche ein paar Sekunden, um das zu verdauen. Aber letztendlich erinnere ich mich wieder an mein Vorhaben. Das Interview. Schließlich bin ich ja ein Profi. Voll und ganz.

 

"Maulwurf!", rufe ich ganz laut. "Ich habe da mal eine Frage an Dich. Könntest Du wieder zu uns reinkommen? Oder möchtest Du in dem Interview nicht genannt werden?"

 

Wie der geölte Blitz flitzt der kleine Nager durch das Fenster. Dieses Mal hat er seine Schuhe unterm Arm. Leider. Denn diese sind im Gegensatz zu seinen Füßen nun sauber. Mit irrem Tempo klettert er an mir hoch und macht es sich erneut auf meiner Schulter gemütlich. Leider auf der anderen. Na ja, so sind wenigstens beide Seiten gleichmäßig eingesaut.

 

"Phil hat mir gerade erzählt, dass Du bei ihm zu Hause wohnst. Wie ist er denn so als Gastgeber?"

 

 Phil: 

Maulwurf: "Da sind jede Menge Protagonisten - erstaunlicherweise fehlen die Antagonisten; na, ich werde mich mal im Märchenwald umsehen, ob jemand bereit ist, den Schurken zu geben. 'Therapiestunde für den Wolf' - was er dem armen Wolf da angetan hat - na ja, ein Tischlein-Deck-Dich hat er bekommen für seinen Auftritt."

 

Er holt seinen E-Reader aus der Tasche, die ich immer für ihn bereithalten muss. Der ist eine Diva - das wird mir zunehmend bewusst. Aber er kann auch aufwarten mit passenden Zitaten.

 

  

Presse:  

>Der arme Phil. Er kann einem richtig leidtun. Wenn ich an ein paar seiner Geschichten denke wie "Der Sommernachtstraum/Die Bürgschaft", "König Saul und die Hexe von Endor", "Das tapfere Schneiderlein und Pepetto, der Hahn", "Jorinde, Joringel und die Zauberin Victoria", "Katharina die Große und Alexander" sowie "Fußball mit Yeti, Kondor und Ente", kann ich mir sehr gut vorstellen, was bei dem zu Hause abgeht.

STOPP!!! HALT!! Was ist das? Hat sich da etwa gerade etwas in meinem schräg abstehenden Zopf bewegt?<

 

Mit weit aufgerissen Augen blicke ich starr in Phils Gesicht. Der kleine Nager hat sich einen Snack mitgebracht, und als er nach dem E-Reader in Phils Tasche griff, hat er sein Abendessen einfach an meinen Zopf gehängt. Da turnt der Regenwurm nun rum, windet und dreht sich.

 >Dafür verdiene ich einfach zu wenig. Viel zu wenig! Morgen früh werde ich als Erstes ins Büro meines Redakteurs stapfen und eine saftige Gehaltserhöhung verlangen!<

 

"Sag mal, Maulwurf. Hast Du auch schon mal Jules Verne, Kleopatra oder Casanova getroffen? Erzähl doch mal, wie Letzterer so ist? Auf welche Art von Frauen steht er denn so?"

 

>Na, noch direkter geht es wohl nicht mehr, Du dumme Nuss. Was soll Phil nur von Dir denken?<

 

Phil: 

Maulwurf: "Da sind jede Menge Copyright-geschützte Figuren, die betteln, dass sie mit in die Storys dürfen. Ist aber Privileg von unsereins. Da wäre Bugs Bunny zu nennen. Auch wenn ich der Meinung bin, es handelt sich da um ein Stofftier - aber er widerspricht mir vehement.

 

http://www.phil-humor.de/BookRix/Bugs_Bunny.jpg

  

 

 

Na ja, ins BRIX Magazin hat er es geschafft. Sir Brixelot hat sogar eine eigene Hörbuch-Reihe bekommen - und ein eigenes Raumschiff, die Ziegelprise."

 

BRIX - Das Magazin: 

http://www.bookrix.de/-brix.das.magazin

https://www.youtube.com/user/BRIXdasMagazin

  

https://www.youtube.com/watch?v=xjHmbCvrL_wDAS BRIX-TEAM Sir Brixelot BRIX - Gespräche mit einem Ziegelstein

 

 

>Der gestiefelte Maulwurf macht seine Sache gut; Namedropping. Gut so, weiter so. Ich belohne ihn mit Crackern. Ich habe ihm eingeredet, es handele sich dabei um Crack.<

 

Ich sage: "Da wir uns momentan in virtual town befinden, sollte man nicht zu dezidiert die Protagonisten auffordern, sich am Interview zu beteiligen. Manche sind in ihren Storys besser aufgehoben ..."

 

Aber es ist zu spät ... durch einen der Tunnel, die der Maulwurf gegraben hat, krabbelt der Yeti.

 

Yeti: "Verdammt eng, aber ich bin wandlungsfähig - verdanke ich meinem Coach, dem Autor Phil Humor."

>Gut gemacht, seinen Autor loben.<

 

Ich klopfe dem Yeti den Schnee aus dem Fell. Hätte ich eventuell nicht im Wohnzimmer machen sollen, sieht ja aus wie zu Weihnachten. Er setzt sich zu meiner Interviewpartnerin - und die Couch denkt sich wohl 'der Klügere gibt nach' und Krach! … die Couch kann man nicht mal mehr bei Ikea oder eBay als 'Modern Art' offerieren.

 

Yeti: "Hoppla. Aber schön, dass Ihr an mich denkt, an mich glaubt - da ist sonst nur der Reinhold Messner. Ja, Glaube stärkt die Fiktiven und verleiht ihnen die Macht, Einfluss zu nehmen auf die Realität. - Machst Du mal ein Date mit Aschenputtel für mich klar?", wendet er sich an den Maulwurf.

 

Ich versuche, das zu überspielen, setze eine seriöse Miene auf und sage: "Um auf Kleopatra zu sprechen zu kommen - sie erschien bei Cäsar in eine Teppichrolle gewickelt."

 

Der Maulwurf sieht sich um, ob er sich einen der Teppiche für einen Trick ausleihen dürfe. Ich muss ihn ablenken. Ich drücke ihm den E-Reader in die Hand.

 

Maulwurf: "Ich kann superschnell tippen - 12 Finger!"

Der Yeti und er machen einen Tipp-Wettbewerb. Da sie den auf dem Notebook meiner Interviewpartnerin ausführen, sollte ich wohl einschreiten. Aber wer weiß, vielleicht scheiben sie so nebenbei 'ne gute Story - die überlassen sie mir zuweilen ... lass sie mal ruhig machen.

 

Mein Plädoyer: "So entstehen die besten Storys - Chaos integrieren."

 

>Verdammt, gibt es da keine bessere Exkulpation?<

 

Presse:  

Da sitze ich nun. Vollkommen ramponiert, einen überaus feuchten Kuss vom Yeti auf der Wange, zwischen den Trümmern meines heiß geliebten Sofas. Mit zittrigen Händen greife ich nach einem der Crackkekse in Phils Hand. Ist vielleicht genau der richtige Moment, um damit anzufangen.

Der gestiefelte Maulwurf und der Yeti sitzen auf dem riesigen Schneehaufen inmitten meines Wohnzimmers und malträtieren mein neues Laptop. Von meinem Bonus für das Interview mit Hui Buh habe ich mir das erst letzte Woche gekauft.

 

Tja Phil. Die Unschuldsmiene, die Du gerade zur Schau trägst, hilft Dir jetzt auch nicht mehr. Du bist es gewesen, der seinen Protas dieses Eigenleben eingehaucht hat.

>Hmm, komisch. Ich merke gar nichts. Vielleicht bin ich immun gegen Crack. Naja, zumindest hat er noch nichts über Jack the Ripper geschrieben. Mensch, halt ja Deinen Mund. Bring ihn bloß nicht auf solche Ideen.<

 

"Also Phil. Was steht als Nächstes auf dem Programm? Hast Du schon eine Idee, welchem Prota Du dich als Nächstes widmen wirst?"

 

Das hätte ich lieber nicht sagen sollen. Augenblicklich fährt Leben in meine drei Gesellschafter. Die scheinen wohl alle so ihre Ideen im Kopf zu haben.

 

 

Phil: 

Ich: "Für den Vampir Wettbewerb hat sich Niccolò Paganini bereit erklärt, da mitzuwirken; waren einige Überredungskünste notwendig - aber wenn man mit einem Yeti aufwarten kann, das sind pfundige Argumente."

 

Maulwurf: "Wieso ist Yeti ein Pfundskerl - und ich zähle wohl als Leichtgewicht? Ich gehe jetzt auf einen Golfplatz - die lieben mich dort - immer ein großes Hallo, wenn ich mit meiner Bande da das Erdreich auflockere."

 

Der Yeti schubst ihn vom Hocker.

Yeti: "Locker vom Hocker. Übrigens bringt mich Deine Story auf eine Idee - 'David von Michelangelo und sein Stellvertreter' - man könnte von mir hier im Garten ein Denkmal errichten, wollen wir Michelangelo zu uns bitten?"

 

Ich: "Ich bin mir nicht sicher, ob er die Konzession erhält."

 

Yeti: "Man muss Konzessionen machen. Mache ich doch auch. Ich trete in Kurzgeschichten auf - dabei wäre eine Tetralogie für mich drin - mir liegen da Angebote vor. Aber es geht auch um Treue zum Bisherigen. Man fühlt sich seinem Autoren verpflichtet. Protagonisten, die zum Autor halten. Wir haben auch unsere Ehre, unseren Kodex."

 

Maulwurf: "Welchen Podex?"

 

 

Presse:  

"Kodex? Podex?" Ich verstehe nur mehr Bahnhof. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich aufgehört etwas zu realisieren, nach der Ankündigung von Phils Teilnahme am Vampirwettbewerb mit einem gewissen Niccolò Paganini.

 

Ich liebe zwar diese Blutsaugergeschichten, allerdings bei der Vorstellung, was Phil dem alles für Eigenschaften mitgeben könnte, wird mir leicht mulmig. Ich schlucke einmal schwer und sehe mich im Raum um. Ob da nicht irgendwo ein Schal liegt. Sicher ist sicher. Wer weiß schon, ob der Typ noch in seinem Kopf herumspukt oder bereits die ersten Zeilen auf Papier gebannt wurden.

Ich hoffe nur, dass er sich an die Klischees hält und dieser Paganini eine Einladung in mein Haus braucht. Ich glaube nämlich nicht, dass er sich mit dem Regenwurm in meinem Zopf begnügen wird.

 

Mit einem lauten "Yipihh" verschwindet der Maulwurf durch das Fenster. Aus dem Schneehaufen unter dem Yeti ist zwischenzeitlich eine stattliche Pfütze geworden. Der Laminatboden wird wohl auch nicht mehr zu retten sein.

 

>Was tut man nicht alles für seine Leser. Aber mein Redakteur wird dafür bluten.<

 

"Phil, was ist das für ein Wettbewerb? Ich habe noch nie von einer Vampirgruppe auf BX gehört. Ist die neu?"

 

 

Phil: 

 

Vampir Bücher und Autoren 

http://www.bookrix.de/post/group;content-id:group_1335426585,id:1686724.html

1. Vampir Schreibwettbewerb

Eingeladen sind alle Vampire und deren Fans.

Thema: Mein bissiger Freund / Meine bissige Freundin

Jedes Genre erlaubt: also Story, Gedicht, Drabble, Epos, ...

  

http://www.bookrix.de/_group-de-vampir-buecher-und-autoren

 

 

 

Presse: 

"Ah - Du bist sogar der Organisator. Hast Du noch andere Gruppen auf BX, die Du betreust?"

 

 

Phil:  

"Sind momentan sieben Wettbewerbe - gar nicht so einfach, die Autoren zum Mitmachen zu bewegen. Bei einigen Wettbewerben nimmt BX die Sieger-Beiträge bei den Buchempfehlungen auf. Leider nicht beim Wortspiel. Ich habe versucht, mit den zwei Shop-eBooks 'BookRix Autoren Mix' und 'Wortspiel Colors' Werbung für die BX-Gruppen zu machen - aber dennoch wenig Beteiligung. Der KG Wettbewerb hat damit ja auch zu kämpfen. In der Kunst Gruppe biete ich an: Cover WB und Gemälde WB - Story oder Gedicht zu einem Gemälde. Beim Wortspiel zusätzlich noch das Wörterspiel - 6 Wörter sind vorgegeben. WB in der Gruppe Star Trek - Thema diesmal: Das leere Raumschiff. Aphorismen WB in der Gruppe Philosophisches. Jeden Monat Drabble WB – also 100 Wörter, die Überschrift nicht mitgezählt - und evtl. mit Pointe oder einer überraschenden Wendung.

 

Dann noch das KG-Turnier. Je Runde kommt die Hälfte der Teilnehmer mit den meisten Punkten weiter."

 

 

 

KG-Turnier:

http://www.bookrix.de/_group-de-kg-turnier-1/

 

 

Presse: 

"Buhh - da hast Du ja eine ganz schöne Menge zu tun. Wie schaffst Du das alles? Ich meine, wenn ich mir Deine Protas so ansehe, halten die Dich ja ganz schön auf Trab."

 

Langsam erhebt sich der Yeti und schaut sich interessiert im Raum um. "Ach, weißt Du", meint er lapidar, "das ist nur hier so. Bei Phil zu Hause ist alles auf uns abgestimmt. Da können wir so richtig Gas geben. Er weiß einfach, was wir mögen und auch brauchen. Aber, mach Dir darüber keine Gedanken. Wenn wir Dich noch ein paar Mal besuchen kommen, wird Dein Zuhause auch passend für uns sein."

 

Wenn mir meine Haare nicht schon zu Berge stehen würden, jetzt täten sie es.

 

"Bin wieder da!" Mit einem riesigen Satz hechtet der gestiefelte Maulwurf durchs Fenster, direkt auf meinen Kopf und beginnt nach seinem Snack zu suchen.

 

 

Phil:

"Man könnte auch mal einen Wettbewerb machen mit der BX Eule; sie wird geflissentlich übergangen; sie hat gehört, bei eBooks sind ein paar Mäuse drin."

 

Yeti grinst. Er wird doch nicht? ... Doch, er hat die BX Eule mitgebracht; in seinem Rucksack.

 

"Die wird doch ganz platt."

Sie sieht tatsächlich sehr zerzaust aus.

 

Eule: "Ging mir nicht gut - ist viel Konkurrenz: Neobooks, die Tolino-Allianz, ... Ich bin eine Merchandising Eule - ich komme kaum zum Einsatz."

 

 

 

 

 

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https://www.pinterest.com/philhumor/drabbles/

 

Ich dränge zum Aufbruch, denn Yeti kramt in seinem Rucksack; wer weiß, wen er ruckzuck noch hervorzaubert.

 

Yeti: "Protagonisten an die Macht!"

 

Ich beauftrage ihn damit, eine Yeti-Ballade zu verfassen. Es klingt schaurig.

 

Yeti: "Aber vielleicht genau das Richtige für Poetry Slam?"

 

Unverbesserlicher Optimist.

 

  

Presse: 

Entsetzt springe ich auf. Der gestiefelte Maulwurf auf meinem Kopf fliegt nur so durch die Gegend. Keine Ahnung, wie er das geschafft hat, aber wie eine Katze landet er auf seinen Beinen. Der Blick, den ich für mein Verhalten ernte, hätte Eisberge zum Schmelzen gebracht. Aber dafür habe ich jetzt keinen Kopf.

 

Aufgebracht bringe ich hervor: „Was? Du willst schon gehen? Aber Du hast mir noch gar nichts über Deine Schreiberei erzählt. Und über BookRix habe ich auch noch kaum was erfahren? Komm schon, erzähl mir was, das ich meinem Redakteur vorlegen kann, sonst bin ich meinen Job auch noch los.“

 

Ich muss einen ziemlich leidigen Eindruck gemacht haben, denn Phil scheint tatsächlich abzuwägen, ob er noch bleiben soll.

 

  

Phil:

"Ich habe zwei Schreibtechniken: Langsam, bedächtig - oder aber einfach drauflos und dann die zweite Version wird's richten."

 

Maulwurf: "Wir Protagonisten dürfen uns voll reinbringen - der Erzähler lässt uns gewähren. Sehr antiautoritär, sehr lobenswert. Aber schon unheimlich, wenn der Erzähler weiß, was wir so denken."

 

"Früher hatte BX auch Hörbücher. Wäre super, wenn BX das wieder anbieten könnte. Aber zumindest bei YouTube sind einige meiner Kurzgeschichten und Gedichte. YouTube eignet sich gut für Leseproben. Mittlerweile 96 Videos bei YouTube."

https://www.youtube.com/user/PhilHumor/videos

 

Yeti: "Finde ich gut, dass Du das für Promotion nutzt. Ist in Talk Shows auch so: Jeder hat ein Buch geschrieben, präsentiert es."

 

BX Eule: "Mir schwirren die Begriffe umher: Mobi, ePUB, upload, Thread, ... Ich habe nach dem DOC gerufen - und man hat mir 'ne DOC Datei gegeben."

 

Presse:

Gerade will ich zu meiner nächsten Frage ansetzen, als eine riesige Ente vor meinem Fenster auftaucht. Sie zwinkert mir zu und hält einen Fußball durchs Fenster. Kurz lasse ich mich ablenken, aber schon nach ein paar Augenblicken bin ich wieder bei meinen Gästen."Phil, wie meintest Du das mit ..." Verwirrt blick ich mich im Raum um. Er ist leer.

 

Von draußen höre ich vergnügtes Lachen und Stänkern. Ich eile zum Fenster und kann gerade noch sehen, wie sich Phil den Ball von der Ente schnappt, zu Boden wirft und zutritt. "Du übernimmst das Tor", weist er noch schnell die Eule an. Der Maulwurf verschwindet in einem der unzähligen Löcher und taucht einen Meter vor dem Tor wieder auf, wo er rasch den Ball stoppt. Der Yeti verneigt sich vor dem kleinen Nager für diese gelungene Aktion.

 

Tja, das war es dann wohl. Vergessen waren ich und mein Interview. Männer und Fußball eben.

 

Ich gehe zum Telefon und suche nach der Nummer meines Friseurs. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass noch irgendetwas in meinen Haaren lebt. Das muss sofort raus. Die Zeit dort werde ich nutzen, um in der Zeitung eine passende neue Wohnung für mich zu suchen, denn hier werde ich definitiv rausfliegen.

 

 

ENDE

 

 

 

Wir, die Autorenpresse der KG-Gruppe, danken Phil Humor sowie seinen Protas, dem gestiefelten Maulwurf, dem Yeti, der Eule und der Ente für dieses überaus unterhaltsame und spaßige Interview. Wir hoffen, Ihr hattet dabei genau so viel Spaß wie wir. Und wir hoffen, lieber Phil, dass Du auch Ende Mai wieder dabei bist, wenn wir den KG-WB in neuem Kleid starten. Vielleicht haben wir ja dann die Möglichkeit, Dich wieder auf unserem Sofa willkommen zu heißen.

 

R. Deter & Traumfaenger

 

 

Zur Seite von Phil Humor:

 

http://www.bookrix.de/-philhumor/

 

 

Zum Buch vom Fußball spielenden Yeti:

 

http://www.bookrix.de/_ebook-phil-humor-fussball-mit-yeti-kondor-und-ente/

 

Zum gestiefelten Maulwurf:

 

http://www.bookrix.de/_ebook-phil-humor-der-gestiefelte-maulwurf/

 

Katharina die Große und Alexander:

 

http://www.bookrix.de/_ebook-phil-humor-katharina-die-grosse-und-alexander/

 

und noch viele mehr - Viel Spaß :-)

Impressum

Texte: Autorenpresse und Phil Humor
Bildmaterialien: Cover - http://de.123rf.com/profile_clivep354
Lektorat: Phil Humor
Tag der Veröffentlichung: 06.04.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Interview ist dem Sieger des März Wettbewerbes Phil Humor und seinen Protas gewidmet.

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