Liebe Freunde der KG-Gruppe. Viele von euch nehmen regelmäßig an unseren Wettbewerben teil, lesen und bewerten die eingereichten Geschichten und haben auch den einen oder anderen User auf ihrer Freundschaftsliste.
So wird man über neue Veröffentlichungen informiert und liest auch mal zwischendurch auf der Seite seiner Freunde.
Da wir allerdings alle auch selber schreiben, bleibt oft nicht genug Zeit, um sich mit einzelnen Freunden auszutauschen, zumal die Liste der Freunde immer länger wird.
Aus diesem Grund haben wir die Autorenpresse ins Leben gerufen. Wir möchten euch hier einzelne User besser vorstellen. Euch einen kleinen Einblick in den Schreiber verschaffen um so deren Texte und Beweggründe noch besser verstehen zu können.
In diesem Sinne freuen wir uns, euch heute
JESSICA STURM
Erstplatzierte im September beim Kurzgeschichten-Wettbewerbes zum Thema „Schule“ etwas näher vorstellen zu dürfen.
Jessica, würdest du dich bitte ein bisschen vorstellen?
Ich bin 19 Jahre alt und lebe in einer wunderschönen kleinen Wohnung am Rande des Harzes.
Die Frage, wie dein Profilname entstanden ist, brauche ich dieses Mal nicht zu stellen? Darum möchte ich hier eher auf deinen Avatar eingehen. Du warst anfangs ziemlich unsicher, welches Bild du verwenden solltest. Auf BX nutzt du ja eines dieser „Mangabildchen“.
Warum hast du dich nun entschieden, ausgerechnet dieses Bild für das Cover deines Interviews auszuwählen?
Eigentlich gibt es keinen besonderen Grund, warum es ausgerechnet dieses Mangabildchen geworden ist und kein anderes. Ich denke, ich habe dieses gewählt, da ich diesen Anime als letztes gesehen habe. Übrigens ein sehr guter Anime.
Das Buch, mit dem du im September-Wettbewerb die Leser begeistern konntest, heißt „Kein Zurück“. Erzählst du uns, um was es in dieser Geschichte geht?
Es geht um Mobbing an Schulen. Hierbei habe ich mich für eine Erzählung aus Sicht der Mobberin entschieden, um zu verdeutlichen, dass diese sich ihrer Taten manchmal nicht in vollem Umfang bewusst sind. Außerdem läuft die Geschichte auf ein extremes Ende hinaus, das zeigen soll, wie schlimm es wirklich enden kann.
Wie bist du auf die Idee gekommen, das Thema auf diese Weise umzusetzen?
Wie das immer so ist, kann ich gar nicht richtig erklären. Ich habe das Thema gelesen und ein wenig darüber nachgedacht. Und neben meinen aktiven Beschäftigungen hat irgendwo in meinem Kopf die Geschichte Gestalt angenommen und sich selbst geformt.
Meistens sind also meine Geschichten schon, bevor ich sie aufschreibe, in meinem Kopf. Später beim Schreiben entwickle ich dann weitere Ideen und komme manchmal sogar zu ganz anderen Endergebnissen.
Machst du deine Cover selber?
Nein, da habe ich leider nicht die Zeit für.
Das Bild darauf, ein harmonischer Sonnenuntergang, trügt. Die Geschichte ist alles andere als sanft und beruhigend. Wieso hast du dennoch dieses ruhige Bild gewählt?
Ich denke, dieses Bild könnte sowohl für den Frieden stehen, den Milena dann mit dem Tod erreicht, da ihre Peiniger sie nicht mehr erreichen, als auch für den Neuanfang, den Cassie eventuell wahrnimmt, da sie sich ihrer Taten bewusst wird. Am Ende der Geschichte kann sich jeder Leser individuell aussuchen, wie die Sache für ihn endet, und wie Cassie mit der Schuld weiter umgeht. Ich stell mir gerne vor, dass wir Menschen daraus lernen, wenn uns unsere Fehler bewusst werden.
Du bist noch sehr jung, aber dennoch schon seit vier Jahren auf BX. Damals bist du noch zur Schule gegangen – heute vermutlich auch noch, oder?
Nein, seit kurzer Zeit gehe ich arbeiten, bin aber noch in der Ausbildung. Und soo jung bin ich ja nun auch wieder nicht.
(Ach ja? Was soll ich da erst sagen *ggg*)
Wann findest du Zeit, zu schreiben? Und auch damals, neben Lernen und Hausaufgaben machen.
Damals fand ich die Zeit auf jeden Fall häufiger. Manchmal setzte ich mich abends hin und schreibe ein wenig, oder auch am Wochenende - allerdings eher morgens.
Die meisten jungen Leute in deinem Alter machen am Wochenende die Gegend unsicher. Streifen durch Diskotheken, gehen ins Kino, lernen neue Leute kennen und sammeln so die eine oder andere Erfahrung, auf die sie gerne verzichten könnten.
Was macht für dich BX so besonders, dass du einen Großteil deiner Zeit hier verbringst und Geschichten von doch meist älteren Schreibern liest und sogar noch Fragen einer solchen zu einem Interview beantwortest. (Oh Gott – genau in diesem Moment wird mir so richtig klar, wie alt ich eigentlich schon bin)
Also erst einmal gehe ich natürlich auch in Diskotheken oder ins Kino. Ich bin ja kein Einsiedler.
Ich lese gerne und vor allem schreibe ich auch gerne. Manchmal inspirieren mich Geschichten selbst zu einer neuen Story, oder ich lerne aus dem Schreibstil anderer, wo ich noch meine Schwächen habe.
Außerdem sind die Geschichten von „doch meist älteren Schreibern“ nicht weniger lesenswert. Ich denke sogar, dass diese Geschichten von der Erfahrung ihrer Autoren profitieren.
Wie fühlst du dich, nachdem du ein Buch fertig und es eingestellt hast?
Meistens bin ich nicht zufrieden und überlege dann, wie ich es hätte besser machen können. Mit der Zeit bin ich dann doch zufrieden und schließe die Geschichten innerlich ab. (Meistens aber erst, wenn ich an etwas anderem arbeite)
Ohne Musik geht bei mir gar nichts. Ich brauche Leben um mich, egal ob ich schreibe oder lese. Wie ist das bei dir? Kennst du „The Writers Radio Station“ hier auf BX?
Nein, das kenne ich nicht. Musik finde ich auch sehr wichtig, jedoch höre ich weder beim Schreiben noch beim Lesen Musik. Es würde mich zwar nicht stören, aber meistens befinde ich mich dann in einer anderen Welt. Auf Mittelerde, in Panem oder Albenmark erreicht mich die Musik nicht mehr.
Was ist/sind dein/e bevorzugtes/n Genre/s?
Am liebsten beschäftige ich mich mit Fantasy-Geschichten.
Könntest du dir vorstellen, auch mal etwas ganz anderes zu schreiben?
Etwas ganz anderes als Kurzgeschichten oder Fantasy?
Ich schreibe auf BX nur Kurzgeschichten. Aber für mich selbst arbeite ich auch an einigen längeren Werken. Diese sind allerdings nicht online.
Und was die Fantasy-Geschichten angeht: Ich schreibe für jedes Genre, denn ich denke, dass vor allem das Schreiben außerhalb meiner Wohlfühlzone, meine Fertigkeiten im Umgang mit Worten und meine Fähigkeit den Leser zu beeinflussen, schult.
Du hast dir für den nächsten Wettbewerb ein Zitat einfallen lassen:
„Liebe deine Feinde, denn sie sagen dir deine Fehler“
Ich bin echt begeistert davon und denke mal, dass sich sehr viele User finden werden, die sich dieses Themas annehmen werden. Ich komme selbst schon in Versuchung. Warum ist deine Wahl genau auf dieses Zitat gefallen? Hat es eine bestimmte Bedeutung für dich?
Erstens finde ich, dass in diesem Zitat sehr viel Wahres steckt und zweitens steht es in einem meiner Lieblingsbücher. Und fast alles, was in diesem Buch steht, hat Bedeutung für mich, denn mein Traum ist es, dem Autor, meinem Vorbild, nachzueifern.
Von wem oder was lässt du dich inspirieren? Hast du eine Muse? Oder sind es ganz banale Dinge, die dich dazu motivieren, dir immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen?
Eine Muse direkt habe ich nicht. Aber es sind tatsächlich die banalen Dinge, die mich zum Schreiben motivieren. Z. B. ist mir einmal die Idee für ein ganzes Kapitel in der Badewanne eingefallen.
Wer ist dein/e LieblingsschriftstellerIn? Hat er oder sie dich beim Schreiben beeinflusst?
Mein Lieblingsschriftsteller ist Bernhard Hennen.
Ja, das hat er. Nicht nur mit seinen Werken, sondern auch mit einigen hilfreichen E-Mails, in denen er mir Tipps gegeben hat.
War dein erstes Buch schwer zu schreiben, oder wusstest du sofort, wo du hin möchtest?
An sich wusste ich genau, wo ich hinwollte. Bin allerdings irgendwann abgedriftet und da das mitten in meiner Pubertät war, wurden dann irgendwann andere Dinge wichtiger. Diese Geschichte ist nie fertig geworden. Als ich wieder Freude am Schreiben hatte, hatte mein Schreibstil sich so verändert, dass es gewirkt hätte, als hätten zwei und nicht eine Person die Geschichte geschrieben.
Hast du das Gefühl, dich verändert zu haben, seit du mit dem Schreiben angefangen hast?
Ja, sehr. Den ich habe vor knapp sechs Jahren damit angefangen und bin seitdem doch reichlich reifer und älter geworden.
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen deinen Büchern? Etwas, dass sich immer wieder wiederholt? Wie der sagenumwobene „Rote Faden“?
Jetzt wo du es sagst, fällt mir auch auf, dass meine Protagonisten immer weiblich sind!
Wie gehst du mit Kritik um? Lässt du dich davon beeinflussen, oder nimmst du sie eher als gegeben hin und bleibst weiterhin deinem Weg treu?
Anfangs begann ich an mir selbst zu zweifeln und habe nicht verstanden, dass die Menschen mir helfen wollten. Heute finde ich Kritik im Großen und Ganzen hilfreich. Manchmal denke ich: „Ja, da haben sie recht. Das war wirklich nicht so gut überlegt oder umgesetzt.“ Manchmal kann ich aber Kritik, vor allem am Inhalt, nicht nachvollziehen, da der Inhalt ja variabel ist und jeder es etwas anders schreiben würde.
Wo siehst du dich und deine Vorliebe fürs Schreiben in, sagen wir mal, zwanzig Jahren? Wirst du deiner Leidenschaft treu bleiben?
Ich träume davon, irgendwann ein Buch verlegen zu lassen und andere Menschen damit auch in eine andere Welt entführen zu können.
In welchen Gruppen bist du auf BX am aktivsten?
Bisher war ich nur in der Gruppe Kurzgeschichten aktiv.
Wie hältst du es mit deiner Freundesliste? Wer darf dir eine FA schicken?
Das ist mir gleich. Mit mehr Freunden in der Liste, bekomme ich mehr Werbung, aber eventuell ist ja meine zukünftige Lieblingsgeschichte darunter.
Nennst du uns einige Bücher, die du veröffentlicht hast?
Veröffentlicht habe ich eigentlich nur Kurzgeschichten wie: Das Morphin, Die Laterna Magica, und und und ...
Bist du auch noch in anderen Self-Publisher Foren?
Nein, das bin ich nicht.
Bist du auch auf Facebook oder Twitter?
Privat schon, aber das hat nichts mit meinem Schreiben zu tun.
Hast du eine eigene Homepage oder einen Blog?
Da ich nicht davon ausgehe, Fans oder wenigstens feste Leser (abgesehen von meinem Dad) zu haben: nein.
Wirbst du dort für deine Bücher?
Nein, ich werbe überhaupt nicht für meine Bücher. Ein paar Freunden und meinem Dad sage ich, dass ich etwas geschrieben habe. Das war es dann auch schon an Werbung.
Ein guter Autor, heißt es, baut während der Schreibphase eine Bindung zu seinem Protagonisten auf. Wenn du dir einen aussuchen könntest, und dieser dann für zwei Stunden zum Leben erwachen würde, um mit dir einen Kaffee trinken zu gehen, wen würdest du wählen?
Eine Bindung baue ich schon auf, ich denke sogar, dass man merken kann, wer mein Liebling in der jeweiligen Geschichte ist. Aber Kaffee trinken? Ich denke, ich würde Glirena, eine Elfenkönigin aus meinem Buch „Elfenmacht“, wählen. Obwohl ich diese Bindung erst entwickelt habe, als die Geschichte schon in vollem Gange war. Sie ist ja nicht einmal die Hauptfigur.
Was ist dein Lieblings-Spruch/Zitat?
Ich glaube, seit dem Wettbewerb jetzt, ist es das, welches ich als Thema vorgegeben habe:
Liebe deine Feinde, denn sie sagen dir deine Fehler
Benjamin Franklin
Gibt es etwas, das du uns gerne noch sagen möchtest?
Ich denke, ich habe genug erzählt.
Liebe Jessica – herzlichen Dank für das angenehme Gespräch. Es hat wirklich Spaß gemacht, sich mit dir zu unterhalten. Wir wünschen dir viel Erfolg mit deinen Büchern und dass wir noch oft von dir zu lesen bekommen.
R.Deter/Traumfaenger/Lave
Autorenpresse der KG-Gruppe
Und zum Abschluss noch
UNSER QUICKIE – 5 Fragen – 5 Sekunden
1. Wann ist für dich ein Tag perfekt?
Uff , dass kann ich gar nicht wirklich sagen. Ich denke, wenn ich ein schönes Buch lesen kann und die Sonne scheint.
2. Für was bist du dankbar?
Für meine Familie und Freunde, dafür das wir gesund sind und uns verstehen
3. Bevorzugst du eher eine eisgekühlte Cola oder einen Cocktail mit Schirmchen?
Weder noch. Ich mag am liebsten Pfirsicheistee oder ganz normales Wasser, das macht wenigstens nicht dick.
4. Wen würdest du mitnehmen, wenn du Morgen auf den Mond fliegen könntest?
Niemanden, da ich viel zu große Angst hätte um wirklich dorthin zu fliegen. Vermutlich würde ich die "Tickets " verkaufen und einen Schönen Urlaub mit meiner Mami machen.
5. Welches Buch ist dir deiner Meinung nach am Besten gelungen?
Selbstbeweihräucherung steht mir nicht :) aber ich denke, es ist eines, das ich nicht veröffentlicht habe.
Texte: Autorenpresse KG-Gruppe / Jessica Jezabel Sturm
Bildmaterialien: Jessica Jezabel Sturm
Lektorat: PhilHumor / Equik Bouard
Tag der Veröffentlichung: 16.10.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch ist dem KG-Wettbewerb September sowie der Gewinnerin Jessica Jezabel Sturm gewidmet