1.
Frühlingskonzert
In mir läuten die Frühlingsglocken.
Ich mache mich auf die Socken:
Ohne Eintrittskarten, ohne Zäune,
versammeln sich hunderte Bäume zum Frühlingskonzert.
Ich lausche so ganz unbeschwert
zwitschernder Vogelkehlen Waldchor-Sinfonie,
über Wald und Flur.
Vom Waldrand dröhnt der Heldentenor,
ein Traktor.
Wendehals April! April! April!
Der macht, was er will,
aber keinem gerecht,
sogar das schöne Wetter schlecht,
und zum Monatsende eine verrückte Wetterwende.
Ich spaziere zu meinen Lieblingsorchideen vergebens:
O jemine, o jemine,
die blühen versteckt unterm Schnee.
Meine Kneippkur
Morgens sechs Uhr,
beginnt meine Kneipptatour
unter der Tusche kaltes Wasser pur.
Danach hinaus in Gottes freie Natur,
zu wandern durch Wald und Flur,
von einer Kneipe zur anderen.
In jeder mache ich eine Kneippkur.
Nächtlicher Frühlingsspuk
Wie ich so übern Friedhof geh
und zu einem Blumengrab seh,
welch ein Schrecken,
da spukt ein Gespensterreh,
will Tode zum Leben erwecken.
Nein, was das sich getraut,
es klaut und klaut
Tulpen und Hyazinthen.
Nirgendswo gibt es bessere Leckerbissen zu finden.
Regenwetter
Drausen nieselt es regenfrisch
Der Frühling fällt heute für mich,
wieder einmal unterm Tisch.
Frühling auf einem Stahlbaum
Auf einem Stahlbaum, der das Dach der Halle trägt,
nistet auf einem U-Ast ein Rotschwänzchenpärchen,
Manchmal, wenn des Gedröhne schweigt,
höre ich, den Rotschwänzchenfrühling
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 27.11.2014
ISBN: 978-3-7368-5955-5
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Widmung:
Gewidmet meinem Sohn, Hänschen klein...Erlebe ich noch sein Erwachsensein?