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Prolog

Ein lauter Schrei lies mich aufschrecken.

Ich hatte keine Ahnung was geschehen war. Die stickige Luft die den geräumigen raum erfüllte, schien mich zu erdrücken. Ich sah mich um. Das Erste was meine Augen erfassten war das gigantische Glasfenster zu meiner Rechten. Gebannt von dem Ausblick blieb ich stehen. Diese Sicht verlie einem das Gefühl es lägen kaum 10 Meter zwischen dem mehr und einem selbst. Es war tatsächlich so, als wäre man frei. Doch so war es noch nie gewesen. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht vor hundert Jahren. Wir würden vielleicht niemals frei sein. Verträumt blickte ich auf die Weiten des Meeres. Der Mond schien heute Nacht besonders hell und trotz der sternenklaren Nacht, konnte man das Meer nicht vom Himmel unterscheiden. Erde und Himmel schienen wie verschmolzen. Zwei Welten, die zu einer wurden. Mein Blick senkte sich etwas und bewunderte nun die Wellen in der Brandung, die gleichmäßig am weißen Strand zerbrachen. Diese Bewegungen faszinierten mich auf einer sonderbaren Weise. Wie hypnotisiert betrachtete ich sie. Ich zuckte zusammen. Mit einem Schlag, der die Wucht eines herabrasenden Blitzes hätte haben können, fiel mir der Grund für mein Erwachen wieder ein. Es war der panische, angsterfüllte Schrei eines jüngeren Mädchens gewesen. Ich fuhr herum und betrachtete die anderen weißen Himmelbetten die im Zimmer standen. Von dem Bett zu meiner Linken her, ertönten die sanften Töne einer Geige, die vom zarten klang eines Klaviers begleitet wurde. Amy schien anscheinend friedlich zu schlafen. Klar, dass sie nichts gehört hatte. Sie stellte ihre Musik immer ziemlich laut. Immernoch schmunzelnd wandte ich mich dem Bett zu meiner Rechten zu und zuckte erneut zussammen. In diesem Bett lag kein friedlich schlafender Körper. Damien saß in einer äußerst anziehenden Haltung da und lächelte mir schelmisch zu, während er sich den mittleren Knopf seines weißen Hemdes zuknöpfte. Sein rabenschwarzes Haar hob sich extrem von seinem Hemd ab. Und seine strahlendblauen Augen, schienen eben so hell zu leuchten wie der Mond.

,,Guten Morgen, schönste der Blumen" Ich lächelte: ,,Ach Damien.. du bist doch noch halb am Schlafen. Wenn du bei vollem Bewusstsein wärst, würdest du sowas niemals sagen." Normalerweise neckte er mich, stichelte und pisackte mich. ,, Nein", erwiderte er kopfschüttelnd, ,,ich bin wach." Wie als Beweis erhob er sich aus dem Bett. ,,Du bist die, die mein Herz begehrt. Auch wenn man meinen sollte ich sollte intelligenter sein, als etwas mit dir anzufangen." Er kam näher. Schelmisch grinsend kam er einen weiteren Schritt auf mich zu. Er trug eine einfache schwarze  Jogginghose. Sein oberkörper, der dem eines Adonis glich, war hingegen unbekleidet. Nun gut. Kein wunder, dass er so gut gebaut war. Aber doch, es gefiel mir ihn so zu sehen. Vorteilhaft, wenn man solche Muskeln besaß. Doch nicht dass er irgendwie prollig wirkte, nein. Einfach nur sehr athletisch.

Seine schwarzen Haarre, die mittellang und sonst eine natürliche Welle besaßen, waren vom schlafen leicht zerzaust. Seine kristallklaren blauen Augen glitzerten im Licht des Mondes. Also echt. Er sah verboten gut aus. Und hätte ich keinen Anstand, ich sag euch, ich wäre ihm längst um den Hals gefallen und hätte ihn aufs Bett gepresst, doch nunja. Ich besaß Anstand.. und einen gewissen weiblichen Stolz. Aber so im Mondlicht.. sah er einfach nur heiß aus. Nun gut, das klingt jetzt vielleicht arrogant, oder gar narzistisch, aber von mir konnte man nichts anderes behaupten. Ich war schlank. Weder dünn noch dick. Hatte eine wunderbare Tailie, eine festen, runden Po und mein C-Cup war auch richtig. Das Aussehen ist zwar nicht alles, aber ich konnte mich auch nicht beschweren. Noch dazu brauchte ich nichts dafür zu tun. Es lag halt in meiner Ntur schön zu sein. Engelsgleich. ..Nein. Das war wortwörtlich gemeint. Wir waren schließlich nichts anderes als gefallene Engel.Erneut drehte ich mich um uns sah durch das gigantische Fenster, hinab auf die Brandung.

,,Wunderschön, nicht?", hauchte ich, immer noch fasziniert von dem glitzernden Wasser, hervor. ,,Nichts ist so schön wie du, Rose." Ich lächelte nur ungläubig. Mit einmal spürte ich starke, doch zgleich sanfte Arme, die sich um meine Schultern legten und spürte die Hitze die von seinem Körper ausging. Ich muss zugeben, so dazu stehen war angenehm. Die Angst und Furcht war wie abgespült. Wir standen einfach nur da. ,,Sie sind schön die Wellen oder?", spürte ich nach einiger Zeit eine melodische Stimme nah an meinem Ohr und den Atem an meinem Hals. Plötzlich wurde mir warm. ,,Ja", hauchte ich hervor. Ich spürte seine Lippen an meinem Ohr eher er erneut sprach: ,,Die Mond lässt es ersheinen, als lägen tausende Diamanten auf dem Meeresgrund verborgen." ,,Ja, du hast Recht ... MOMENTMAL!" Erneut traf mich dieser Schlag, diesmal jedoch doppelt so hart. Ich stand hier, mit Damien, Körper an Körper und hatte doch tat sächlich vergessen was mich aufgeweckt hatte! Hastig drehte ich mich um. Dummerweise hatte ich vergessen, dass Damien direkt hnter mir gestanden hatte, weshalb unsere Gesichter sich nun genau gegenüber standen. Damien jedoch, interpretierte diese Geste vollkommen falsch. ,,Oho", hauchte er verschmitzt, ,,so stürmisch kenn ich dich ja gar nicht." Ich ignorierte ihn und versuchte mich an ihm vorbei zu schmuggeln, oder zu quetschen, denn nun war er noch näher gekommen. ,,Den Engeln sei dank." Mit diesen Worten packte er mich, seine Hände glitten hinab und umfassten meine Taillie, seine Gesicht kam meinen näher.

Mir wurde heiß und mir stand der Schweiß im Gesicht. Doch nicht wegen dieser öffensichtlich eindeutigen Situation, sondern wegen diesem Schrei, der mich geweckt hatte. Mir war klar geworden von wem er gekommen war. Als Damien grade seine Augen geschlossen hatte, nutze ich die Chance und tauchte durch seine Beine ab. Ungläubig und völlig verdattert, stand er da, doch ich rannte nur hinaus. Rannte die paar Meter den Flur entlang. Es war Katy gewesen. Es war meine kleine Schwester gewesen, die geschrien hatte! Mit voller Wucht schlug ich die weiße Holztür zu ihrem Zimmer auf. Ich schrie, und brach weinend im Türrahmen zusammen.   

 

Alles was ich in diesem sonst so weißen Zimmer vorfand war rot. rot getränkt von Blut. Das gesamte Bett war rot verfärbt, auch der weiße teppich wies eine gigantische Blutlache auf. Die Wände bespritz von Blut. Auch die weiteren Möbel sahen nicht beser aus. Doch Katy war nirgends zu sehen. Wo war meine kleine Schwester verdammt?! Ich rappelte mich auf und wollte schon auf das blutige Bett zu laufen, als mich von hinten jemand in die Arme schloss und mich daran hinderte. Unter Tränen und immer größer werdender Wut, riss ich mich aus seinen Armen. ,,LASS MICH! Nicht jetzt, Damien!" Doch als ich mich umdrehte um ihn weiter anzuschreien, war es nicht er, der mir dort vollkommen verheult und ebenso besorgt gegenüber stand. Meine beste Freundin fixierte mich mit einem mitfühlendem Blick welcher durchtränkt war von Unfassbarkeit und Trauer.

Als ich sie betrachtete wurde mir klar, dass meine Mascara mindesten ebenso stark verlaufen war wie ihre, doch das kümmerte mich im Augenblick kein bisschen. Damien, der hinter Amy stand starrte nur wie versteinert auf das blutdurchtränkte Bett. Sein Blick gefroren. Amy kam zu mir und kniete sich neben mich. Aber mals legte sie ihre Arme um mich und nun auch ihren Kopf auf meine Schulter. ,,Das kann nicht sein! Das kann einfach nicht wahr sein! Verdammt!!" Ich vergrub mein gesicht in meinen Händen und brach erneut in Tränen aus. Wieso sie? Wieso ausgerechnet Katy?! Sie war doch grade erst 9 Jahre alt geworden! ,,Ich werde sie suchen und finden! Und wenn ich selbst bei draufgehe!" Mit entschlossenem, zornfunkeldem Blick sah ich auf. Das wird sie mir bereuen! Amy sah mich an. Traurig schüttelte sie den Kopf. ,,Rose. Ohne jeglichen Hinweis? Sie hat sie sonst wohin verschleppt! Wie willst du sie finden?" ,,Ich weiß es nicht", erwiderte ich zunächst verunsichertt, doch dann kam mir ein spontaner Einfall, ,,aber.. Wieso? Wir könnten doch-" ,,Verdanmt Rose! Schau dir das Zimmer an! Es riecht ja sogar danach!" Wonach? Das brauchte ich nicht fragen. Ich kannte die Antwort. Stechend drang mir der beißede Geruch in die Nase. Wenn man es für normal sterbliche beschreiben müsste, würde ich sagen, riecht es wie etwas vergangenes. Etwas einst prachtvolles. Wie eine Blume, welche verwelkt und letztendlich zerfällt. Etwas, was verwest. Es war das Blut eines Gefallenen, welches am verwesen war. Ja. Nein. Kein Blut. Sie war hier in der Nähe.

,,Sie ist hier! Irgendwo! Ich werde sie finden!" ,,Ohne einen Hinweis?", schluchzte Amy. Abermals hatte sie mich zur Besinnug gerufen. Es schien aussichtslos.. Bis.. ,,Ich... Ich glaube den habe ich grade gefunden", meldete sich Damien heiser zu Wort. Zaghaft rappelten wir uns auf. Als mich Damiens Blick förmlich durchbohrte, war ich mir gar nicht so sicher, ob ich diesen sogenannten Hinweis wirklich sehen wollte. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Die paar Meter kamen mir alles andere als kurz vor. Als ich bei Damien angekommen war, sah ich ihm zuerst in die noch immer vor Schreck geweiteten Augen. Widerwillig wandte ich den Blick ab und sah nach links den Flur hinab. Mein Magen krampfte sich schlagartig zusammen und mir wurde nun erst richtig übel. Die sonst so weißen Wände waren von roten Schlieren bedeckt. Grade so, als hätte jemand der stark blutete versucht sich in die Wand hu krallen. Sich festzuhalten. Vergebens. Sie hat sie fortgenommen. Sie hat meine kleine Schwester! Das konnte und würde ich nicht zulassen! Anscheinend war ich erneut zu Boden gesackt, denn als ich mich Abstieß um loszurennen, benötigte ich mehr Anschwung als sonst. Doch das war nun unwichtig. Ich rannte. Erst den schmalen Flur entlang, dann  machte ich eine 90*-Drehung und sprang die Treppe hinab. Die Spur wurde immer stärker, als würde Katy stärker bluten.

Als ich das Wohnzimmer durchquert und die Haustür geöffnet hatte, schlug mir nicht wie üblich die kühle Abendluft entgegen. Das Rauschen des Meeres schien wie verstummt. Als hätte jemand den Lautstärkeregler auf null gestellt. Ich hörte weder Grillen, noch roch ich die salzige Seeluft. Ich stoppte und sah mich um. Ansonsten war alles normal. Erst nach einigen Sekunden dämmerte mir was nicht stimmte. Meine Sinne waren betäubt. Alle außer meine Sehkraft. Sie war also doch hier. Ich blickte mich erneut um. Als sich Damien genau vor mir stellte bemerkte ich dessen Anwesenheit. Er machte eindeutige Handbewegungen. Auch er war betäubt worden. Ich nickte als symbol, dass es mir nicht anders erging und seine Augen weiteten sich. Wir wussten alle, dass sie hier war. Erneut sah ich mich um.

Meine blicke suchten den Boden ab. Nichts. Weder Fußspuren (nicht dass sie welche hinterlassen würde), kein Blut. Gar nichts. Auf einmal wurde eine Kettenreaktion ausgelöst! Ein schwarzer Blitz zuckte am Himmel auf, wodurch sich der sternenklare Nachthimmel blutrot färbte. Mein Herz krampfte sich so schmerzhaft wie noch nie zusammen und ein lauter Schmerzensschrei erfüllte die nun stickige, übelriechende Luft. Ohne nachzudenken setzten sich meine Füße wieder in Bewegung. Nichts hielt mich auf! Kein Stein, kein Baum. Nichts. Nichteinmal die Klippe welche unvermeindlich zum Strand führte war eine Hürde. Doch als ich von der 20m hohen "Rampe" abgesprungen war, wünschte ich mir wieder festen boden unter den Füßen zu haben. Nicht etwa, weil mir die Höhe etwas ausmachte. Nein. Es war das, was ich unten am Strand gesehen hatte.

Unsanft landete ich auf dem feinen, nur noch teilweise weißen Sand. Ich schrie! Schrie so laut ich konnte! Schrie mir meine unsterbliche Seele heraus. Ich zuckte zusammen, als ich meinen Schrei hörte. Alles war wieder wie sonst. Bis auf einiges anderes. Das Meeresrauschen war gefüllt mit meinen Klage- und Schmerzensschreien. Die salzige Seeluft war gefüllt von dem Geruch frischen Blutes. Ich rappelte mich auf und stolperte auf den am Boden liegenden Köper zu. In einer gigantischen Blutlache lag sie. Katy. Ihr gesamter Brustkorb war zerfetzt. Ihr Herz war verschwunden. In ihrer rechten Hand ein Zettel. In ihrer linken ein Dolch. Ich erkannte ihn sofort. Es war ihr Atame. Ich nahm den Zettel. -Der 1. Vertrag schwand, weitere werden folgen, all das liegt in meiner Hand- Die dünnen rot geschwungenen Buchstaben waren unverkennbar. Mein Blick wanderte erneut zu dem Rubin besetzten Atame. Lilith war zurück.

Weisheit I

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Manches scheint anders zu sein, als man dachte das es ist. Doch wenn alles so wäre wie man dachte, wozu  dann noch denken wenn es das Offensichtliche zu sein scheint? -          

IV.  These des Gabriel

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1. Kapitel

Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete mich.

Mein langes schwarzes Haar lag nicht wie sonst zertzaust auf meiner Schulter. Es war nun streng aus dem Gesicht, zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, welcher erst knapp über dem Po endet. Ich hatte mir meine Haare seit genau 3 Jahren nicht mehr geschnitten. Seit genau 3 jahren, hatte ich nicht mehr in den Spiegel geschaut. Denn mein eigenes Gesicht würde die Wunde in meinem Herzen erneut aufreissen und ich würde erneut, hilflos in dieses tiefe schwarze Loch fallen, in welchem ich gefangen sein würde. Prätziese musterte ich mein Gesicht. Betrachtete ruhig diese strahlend grünen Augen. Ihre Augen. Betrachtete die schlanke Stupsnase. Ihre Nase. Betrachtete den perfekten, herzförmigen Kussmund. Die geschwungenen, vollen Lippen. Ihre Lippen. Ich war sie und sie war ich gewesen. Doch jetzt war nicht die Zeit zu trauern. Diese eine Träne die mir die Wange hinab lief, ließ ich laufen.

Ich zog den schwarzen Gürtel enger, zog mir die rabenschwarze Lederjacke über das ebenso schwarze Top, packte den auf dem Bett liegenden Rucksack und sprang aus dem geöffnetem Fenster. Der Zettel, den ich seit 3 Jahren bei mir trug, blieb auf dem Bett liegen. Wie gesagt. Jetzt war nicht die Zeit dem Verganenem hinterher zu trauern. Jetzt war es an der Zeit Rache zu üben. ,,Und du willst das wirklich durchziehen?", fragt Amy zaghaft. Ich nicke. ,,Rose, bist du dir sicher? Es könnte uns alle das Leben kosten." Damien schien verunsichert. ,,Ich hab euch nicht gezwungen mich zu begleiten", erwiederte ich kühl. Ich würde es tun. Würde meine letzte Kraft dafür opfern. Auch wenn mein Plan nicht grade spitzenklasse war. Man konnte ja nicht mal eben zu Lilith gehen und ihr das Herz herausreißen. Zumal man sie erstmal ausfindig machen musste. Außerdem besaß sie mittlerweile so viele Seelen, dass es schwer sein würde sie abertausende Male zu töten. Wir mussten eine sogenannte Seelenkammer finden.  Ein Zwischenraum, der sich zwischen Raum und Zeit, Himmel und Hölle, zwischen Leben und Tod befand. Lilith gewann nun jede Kontrolle über diese Seelenkamme, seit sie vor genau 7 Jahren ihren Platz als Göttin einnahm. Seit her, spielte sie ihre Macht und ihre Blutgier vollkommen aus. Grade jetzt, wo sie über die unvorstellbare Macht einer vollkommenen Göttin verfügte, war kaum eine kindlichen Seele, kaum ein Herz mehr sicher. Sie hatte eine Hand voller todbringender Asse in diesem Spiel. Und dann kamen wir. Mit Zwei damen und einem König und wollten sie schlagen. Wie gesagt nicht grade der beste Plan...

,,Rose? Alles ok?", Damien klang besorgt. Als ich nicht antwortete kam er einen Schritt auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. Ein paar schritte weiter, tat Amy das selbe. Er nickte und Amy flüsterte: ,,Wir gehen mit dir durch die Hölle wenn's sein muss." Ich nickte und ergriff derer beider Hände. Diese Worte meinten sie wörtlich. Also machten wir uns auf den weg. Dem Sonnenaufgang entgegen.

Die Morgendämmerung war kühl. Kühl. Nein. Sie war angenehm. Sie war grade richtig. Die Sonne sahen wir nicht. Nein. Der Wald war zu dicht, die Bäume standen zu eng. Und unter dem dichten, grünen Blätterdach, staute sich allmählich die Frische, die Feuchtigkeit des Morgentaus. Der  morgige Nebelschleier war ebenfalls noch dicht und machte es fast unmöglich weiter als 200 Meter vorraus zu schauen. ,,Wie spät ist es?", fragte ich Amy, die zu meiner Linken nebenher lief. Sie zuckte mit den Achseln. ,,Damien?", gab sie die frage an den jungen Mann, welcher zu meiner Rechten lief, weiter. Also wandte ich den kopf nach rechts und sah, wie er den ärmel seiner schwarzen lederjacke hochraffte und auf seine schwarze Armbanduhr sah. Er zog die Augenbrauen hoch. ,,Niemals. Dass kann nicht sein." Er schüttelte ungläubig den Kopf. Ich sah mindestens genauso verwirrt drein. Das war unmöglich. ,,Was ist?", fragte Amy verunsichert. Ohne ein Wort hielt Damien ihr die Uhr hin, sodass sie sich selbst von der Uhrzeit überzeugen konnte. Ungläubig schüttelte auch sie den Kopf. ,,Wie ist das möglich?" ,,Ich versteh das auch nicht", erwiederte ich immernoch verunsichert, ,, wir sind mindestens 3 Stunden gelaufen. Wenn nicht sogar mehr. Das kann gar nicht sein." ,,Um wie viel Uhr sind wir los?", fragte Damien von Rechts. Amy runzelte die Stirn. ,,Keine Ahnung. Ich hab nicht auf die Uhr gesehen. Rose?" Ich nickte nur. Mein Kopf tat weh. Ein Stich nach dem anderen jagte mir durchs Gehirn. Verdammt. Das konnte nicht wahr sein. Verflucht!! ... ,,Natürlich..", murmelte ich, eher für mich als für jemand anderen. Es ergab alles einen Sinn. ,,Was ist Rose?", erklang Damien melodische Stimme von Vorne. Ich sah auf. Die beiden standen mindestens 5 Meter von mir entfernt und sahen mich erwartungsvoll an. Ich war stehen geblieben, ohne es zu merken. ,,Das ist es!" ,,Was?!", erwiederte Amy schlagartig.

Damien nickte nur und sprach dann mit sich selbst: ,,Aber natürlich. Seit 2 Stunden sind wir nun in diesem Wald. Keine Anzeichen dafür, dass wir weitergekommen sind. Vom Stand der Sonne mal ganz abgesehen. Außerdem verzieht sich der morgige Nebelschleier nicht. Und die Uhren. Tja. Die Zeit scheint wie stehen geblieben." Amys Züge wurden etwas panisch. ,,Das..das heißt.." ,,..Das heißt wir sind mitten in das Revier von Nymphen eingebrochen. Ja." Ein lautes Schlucken, welches unverkennbar von Amy kam, bestätigte unser aller Gedanken. Nymphen. Nymphen waren hinterhältige Waldbewohnerinnrn, denen es nur danach trachtete junge hübsche Männer zu verführen und sie mit sich unterwasser zuziehen. Natürlich. Jetzt könnte man meinen: Aber Frauen haben dann nichts zu befürchten, oder sowas wie, Sie werden ja wohl kaum Gefallene Engel überwältigen! Aber das wäre nur zum Teil richtig. Das erste wäre, dass Nymphen FRAUENFEINDLICH sind. Jede Frau die ihnen im Wege steht, würden sie töten. Tja. Schwarzerpeter für Rose. Denn in diesem Moment sah man mich eindeutig als Hürde, die im Weg stand, um Damien rum zubekommen, der nebenbei bemerkt wie ein Adonis aussah. Allerdings, um auf den zweiten Gedanken zurückzukommen, waren diese für Gefallene kein besonders großes Problem. Nein. Das größere Problem waren die Elben die sich innerhalb des Reviers der Nymphen einnistete. Elben waren vor Liliths Herrschaft besonders barmherzig, gutmütig und vor allem gastfreundlich gewesen. Nun hingegen waren sie mistrauisch und überaus wachsam was Eindringlinge anging. Elben zählte man zur Gattung der Engel. Daher würden  wir nicht viel gegen sie ausrichten können, falls es zu einem Kampf käme. Überzeugungskraft, Wille, Absicht und ein Reines Herz waren dort gefragt.

Und da war das Problem. Rein. Ein Reines Herz besaß ich seit 3 jahren nicht mehr. Mein Herz war verseucht von dem Parasit Rache, der sich bis tief in die Seele frisst. Egal gegen wen der Racheakt verübt werden sollte, Rache war ein Zeichen von unreinen, bösartigen Dingen. Dingen oder Personen, die sie auf jedenfall vernichten würden. Solche Personen wie mich.

Weisheit II

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Dunkel wie die Nacht,

Doch auch so hell wie der Tag,

Selbst im Schlafe es wacht.  

  

Aus den Memoaren des Merlin

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2. Kapitel

Kein Laut entfuhr unseren Lippen, keinen Muskel rührten wir. Wir standen nur still da und lauschten.

Wir wussten alle auf was wir achten mussten. Und wenn sie uns verfolgten, ja wenn sie uns tatsächlich beobachteten, dann würden wir sie hören. Amy und Damien standen derart versteinert da, dass sie sich nicht von den Bäumen abhoben, die alle paar Meter wuchsen. Ja. Die tarn technik der Gefallen die auf der Flucht waren. Diese Technik war eigentlih nicht "unsere". Sie war eine leicht abgewandelte Form der elbischen Tarntechnik. Wir würden nicht auffallen. Wir würden mit dem Wald verschmelzen. Eins mit den Bäumen werden. Der Nebel war dabei nicht ganz unpraktisch. Wir standen da. Einfach nur da. Amy sah sichtlich angespannt aus.  Auch Damien schien auf einen Angriff allezeit gefasst. Nur ich nicht. Ich michte das Risiko sowieso schon immer. Ganz langsam schloss ich die augen. Atmete tief ein.

Es war beunruhigend still, trotzdem hob ich meinen fuß an und stellte ihn ein paar zentimeter weiter vorne wieder ab. Voller erwartung öffnete ich die augen. Nebel. Nichts als Nebel. Zur Probe hob ich die hand und hielt sie vors gesicht. Alles was ich sah war etwas graues, was vor meinem kopf auftauchte. Tief sog ich die luft ein. Nichts. Als wäre der wald nicht von diesem Nebel erfüllt. Als wäre nichts. Es roch wie in einem ganz normalem Wald. Clevere Idee, eine Illusion. Solch alberne Trix funktionierten bei Gefallenen Engeln nicht. Erneut schloss ich die Augen und achtete auf meine Umgebung. Immer nich nichts. Es war toten Still. Schalldichter Nebel. Klasse. In dem moment, indem ich meinen Fuß erneut heben wollte, um einen weiteren Schritt zu tun, bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte. ... Also so richtig verkerht war. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war nicht WIE erstarrt, ich WAR erstarrt. Sofort schlug ich die augen auf. Nichts. Kein Nebel. Diese Situation beunruhigte mich. Nicht nur dass ich mich nicht bewegen konnte und der Nebel verschwunden war, obwohl er vir nichtmal 20 Sekunden noch so dicht war, dass ich nicht mal die Hand vor augen sehen konnte, alldies war nicht der verschwundene Nebel meine Sorge. Sondern eher meine plötzlich verschwundenen Freunde.

Etwas sehr beunruhigendes lag in der Luft. Nichts rührte sich. Kein Ast im Wind. Keine Ameise auf dem feuchten Waldboden auf der Suche nach Nahrung. Nichts. Klasse. Sie hatten uns doch verfolgt. Wäre ich nur nicht so achtlos gewesen. Ich hörte sie bevor ich sie sah. Sanfte Schritte, die über das Moos und die Blätter glitten. Und es waren viele. Sehr viele für solch einen "kleinen" Wald. Ich konnte mich grade noch rechtzeitig wegducken, als etwas nur knapp an meinem linken Ohr vorbei schoss. Fassungslos blickte ich dem etwas hinterher. Direkt hinter mir in einer Kiefer steckte ein Pfeil aus Elfenbein und Diamant. Ehe ich mich versah war ich umringt von knapp zwei dutzend Gestalten. Gekleidet in einem hellen grün. Ohne zu denken tat ich einen schritt zurück. Voraufhin sie näher kamen. Unauffällig strecktr ich meine Hand nach hinten aus und tastete die Rinde des Baums nach dem Pfeil ab. ,,Du!", rief ein Mann mit langen, weißblonden haaren und strahlend grünen Augen mir zu. Er stand direkt in der mitte des Elbenheers, weshalb ich vermutete, dass er der Anführer war. Er kam näher, während die anderen stehen geblieben waren. Endlich berührten meine Finger die noch herausragende Pfeilspitze. Sofort schnitt ich mich. Verdammt. Von wegen Diamant. Die Pfeilspitze war aus Elbenquarz. Schärfer als Diamant. Gefertigt aus altem Elfenstaub und zerfallenen Feenflügeln. Selten wenn man bedachte, dass Feen nicht mal eben ihre Flügel verloren. Entweder sie wurden mit Gewalt herausgerissen oder freieillig aufgegeben. Und welche Fee gab schon freieillig ihre Flügel her. Die Wunde brannte tierisch. Logisch wenn man bedachte das diese Klinge magisch war. Anscheinend sah man mit den Schmerz an, denn den einer der Elben erhob langsam und sehr misstrauisch seinen Bogen. Ich hingegen umschloss mit meiner Hand den elfeneinernden Stab des  Pfeils, zog ihn jedoch nicht heraus.  

,,Was tust du hier in diesem Wald Mädchen?!" Der Anführer schien etwas erzürnt.m, wie nicht anders zu erwarten. Ich antwortete nicht. Das machte ihn jedoch nur noch wütender. ,,Ich fragte, was du in diesem Wald machst. MÄDCHEN!" Ich nickte und erwiedrte ruhig: ,,Ich vernahm Eure Frage sehrwohl. Doch wüsste ich nicht, was Euch das anginge." Das "Heer" befürchtete anscheinend Gefahr, weshalb sie sofort allesamt ihre ebenfalls aus Elfenbein gefertigten Bögen hoben. Ihr Anführer hob jedoch die Hand und gebat ihnen einhalt. ,,Du scheinst schreinbar den nötigen Respekt vor einem Elben nicht vergessen zu haben. Noch dazu vor einem königlichen Blutes. Deshalb BITTE ich mir zu verraten was dich und deine Freunde in unserem Wald treibt. Was ist so wichtig, dass ihr in diese gefährliche Zone hineinlauft, als würdet ihr nicht wissen, wer hier lebt." Immernoch umfasste ich den Pfeil, doch mein Griff lockerte sich ein wenig. ,,Wir sind auf der Suche nach jemanden.", erklärte ich knapp. Sein Gesicht hellte sich auf und wurde etwas freundlicher. ,,Nun, vielleicht können wir euch bei eurer Suche behilflich sein?" ,,Das bezweifle ich" Meine Stimme wurde heiser. Kratzig. Mit dem Gedanken an Lilith, kehrte auch die Errinnerung an die Zerfetzte Leiche meiner kleinen Schwester zurück. Voller Hass und Wut umschlossen meine Finger erneut fast krampfartig den Pfeil hinter meinem Rücken.

,,Ihr Hass ist zutrilen junge Dame, nach solch etwas Schrecklichem ist Hass vorprogrammiert. Ich verstehe Sie." Wir alle blickten verwundert nach links. Nun gut. Ich wandte den Blik nach links, die anderen nach rechts. Ein andere Mann mit ebenfalls weißblonden haaren, die fast hüftlang waren kam zwischen den Bäumen hervor geschritten. Er besaß dieselben grünen Augen wie der Anfuhrer des Herrs. Dieser Mann hingegen trug keine hellgrüne Uniform wie all die anderen. Er hatte nichts anderes an als eine Art Brautkleid. Nungut. Es war kein Kleid, sondern eher ein Gewand. Und es war auch nicht dad einer Braut sondern sah eher königlich aus. Das Gewand war elfenbeinfarben und glitt bei jedem Schritt über den Waldboden. Der Ähnlichkeit nach zufolgen, schloss ich, dass diese beiden Männer Brüder waren. Zwei elbische Prinzen. Klasse. Dch schien der Elbe zu meiner Linken weitaus freundlicher zu sein. ,,Wie heißen Sie denn meine Dame?", fragte er mit sanfter angenehmer und vor allem ruhiger Stimme. Mittlerweile stand er nur noch ein paar Schritte von mir entfernt.

Alle anwesenden Elben starrten ihn fassungslos an. Ich ihn ebenfalls. Er war noch genauso höflich wie es die Elben vor Liliths Heerschaft gewesen waren. Seltsamerweise kam mir diese Stimme bekannt vor und mit einem Schlag wurde mir bewusst WER da vor mir stand. ,,Leonaris? Hätte nicht gedacht dich wiederzusehen." ,,Amy? Du bist es? Ich habe dich gar nicht wiedererkannt. Deine Haare sind länger als damals. Und es kommt mir so vor, als wärst du nur noch bezaubernder geworden." Ich spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen. Leonaris war schon damals ein Mann von hohem Stand gewesen. Er war ein adoptierter Königssohn. An einen Bruder konnte ich mich jedoch keineswegs errinnern. ,,Wie ich sehe hast du deine Ausbildung als hohe Priester bereits vollendet?" Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, sprach der Anführer des Heers.

,,Du kennst diesen Eindringling?" In seinem Ton klang eine Spur Verachtung und Vorwurf mit. Es war klar, dass Leon hier grade wie ein Verräter rüberkommen musste, doch ehe er Antworten und sich rechtfertigen konnte erklärte ich: ,,Leonaris und ich waren uns schon vor einigen Jahren begegnet." Ich legte eine kleine Pause ein, in welche Leon entschied weiter zu sprechen. ,,Es ist nun mehr 7 Jahre her, seit Rose  und ich uns am Tor in England trafen. Es war auf einer Versammlung der Gefallenen, die kurz nach der Herrschaft der höllischen Dämonengöttin einen Aufstand angezettelt hatten. Mittlerweile sind alle Gefallenen tot. Nur Rose und ihre 3 Begleiter haben es geschafft ihr zu entkommen." Ich wandelte mich von einem Moment zum nächsten. ,,2.. 2 Begleiter", ergänzte ich und meine Stimme versagte sofort ehe ich zueende gesprochen hatte. Leons Blick nach zu urteilen war er verwirrt. ,,2? Aber es waren doch Damien, Amy, die kleine Katy und du.", errinnerte er sich genau richtig.

Ich sah weg. Bei der beiläufigen Erwähnung Katys namen, konnte ich die Tränen nicht zurück halten. Doch bevor ich etwas sagten konnte, wurden wir erneut von seinem Bruder unterbrochen. ,,Wir haben einen jungen Mann und eine junge Frau in Gewahrsam, aber ein kleines Mädchen war nicht dabei." Leons Blick wurde prompt mitfühlend. ,,Oh nein. Nicht die kleine Katy. Nicht deine kleine Schwester..." Auch seine Stimme ließ nach. Er mochte Katy sehr. Er hatte sie auch damals wie seine eigene Schwester behandelt. Wie eine eigee kleine Schwester. Ich nickte. ,,Ja.. Sie.. Sie hat sie geholt. Ihre Leiche fand ich kurz danach an unserem Strand. Übliche Art. Lilith hatte... Hatte ihr das Herz entnommen." Bei den letzten worten wurde meine stimme derart kratzig und schwach, dass sie für normale Menschen kaum hörbar gewesen wäre. Leon kam zu mir und nahm mich in den arm. ,,Oh rose. Das tut mir echt extrrm leid. Dabei war sie so aufgeweckt und motiviert.. Wie.. Wie lange ist das her?" Er wollte nicht fragen, doch es war seine eigene Sorge, die ich heraus hörte. Nur aus diesem Grund zwang ich mich zu einer Antwort. ,,3..3 Jahre. Gott Leon.. Ich hab sie kaum erkannt.. Lilith hat keinen Halt gemacht als sie ihr die Brust aufriss! Hier.." Ich öffnete meinen Rucksack und holte den Atame heraus.

,,Den ließ sie als Warnung da. Aus diesem Grund, um meine schwester zu rächen, sind wir auf der suche nach ihr." Leon nahm drn Atame in die Hand und betrachtete ihn. Seine Finger glitten zuerst über das Diamantähnliche Metall der Klinge. Dann jedoch wanderten sie zu dem mit Rubinen besetzten Schaft. ,,..Wieso ließ sie ihn da? Sie hätte alles andere verwenden können. Wenn ein Dämon einrt Hexe ihr Atame abnimmt nimmt er eine gewisse Macht auf. Weso sollte Lilith diese Macht frrieillig wiedet abgeben?" Ich zuckte die Schultern. Doch ehe ich versuchen konnte dafür eine Theorie auf zustellen, meldte sich Leons Bruder abermals zu Wort. ,,Ich kenne den Grund." Wir drehten uns alle zu ihm um und sahen ihn verwundert an. ,,Sag schon Armenes", forderte Leon ihn auf zu sprechen. ,,Die Sache scheint mir klar. Lilith hatte ihm einrr Hexe des lichts entnommen. Die Rubins sind keine. Es sind Luzare. Sie konnte mit der Macht des Licht, des Guten nicht umgehen. Aus diesem Grund wollte sie ihn los werden." Das ergab sinn. Anerkennend betrachtete ihn sein Bruder.

,,Ja du hast Recht Armenes. Die Luzare sind jedoch eigentlich weiß. Strahlen im dunkeln. Das tun diese hier jedoch nicht. Sie sind rot. Sie verschlucken das Licht förmlich. Also eher das Gegenteil." Daraufhin meldete ich mich zu Wort, ehe dieser Armenes wieder sprechen konnte. ,,Das liegt daran, das Luzare alles aufnehmen, was sie stärkt. Alles was die Klinge berührt und eine Magie besitzt, die sie aufnehmen können." Ich musste schlucken, wodurch ich eine Pause einlegte, die sofort ausgenutzt wurde. Jedoch war es diesmal keiner der beiden Elben. ,,Und diese Klinge wurde durch das Blut Gefallener benetzt. Wir sind zwar Gefallene, aber trotzdem Engel. Als Lilith mit dieser Klinge Kathy, ein unschuldiges kleines Mädchen umbrachte, schätze ich, wurde die Macht der Luzare zu groß und wurde freigesetzt. Ein Atame einer Lichthexe, tötet keine unschuldigen. Und erst recht keine Kinder. Lilith muss ihn fallen gelassen haben. Als Dämon kann sie ihn dann nicht länger berühren. Göttin, aber trotz allem Dämon." Ich drehte mich um. Im Gefolge zweier Elben, traten Damien und Amy hinter den Bäumen hervor. Damien stellte sich neben mich, Amy blieb am Baum stehen und besah das Heer.

Ich sah zu Damien. ,,Woher weißt du das alles?", fragte ich ihn verwundert, doch verwirrt zu gleich. Er lächelte. ,,Ich hab dich erzählt, dass ich das alte Hexenbuch habe. Das hab ich dabei. Aber gestern Abend, kam ich auf diese Theorie und hab nachgeschlagen." Er nahm mich in den Arm, was in diesem moment, da soviel über Kathy gesprochen wurde, wirklich gut tat. Amy war inzwischen zu uns gestoßen. Mit leiser, heiserer Stimme sagte sie schüchtern: ,,Aber können wir die Macht des Lichts nicht gegen die Dunkelheit einsetzten? Also gegen Lilith? Hat sie uns nicht damit die Waffe für ihren Untergang dagelassen?" Sie hatte recht. Damit würden wir Lilith einen Strich durch die Rechnung machen. Das würde unser Joket sein, der ihre Asse außer gefecht setzten würde. Damien jedoch schüttelte den Kopf. ,,Nein. Naja. Teilweise. Wir brauchen insgesamt 4 Waffen um Lilith zu besiegen. Die Waffen der Verstoßenden, werden sie genannt." Amy sah enttäuscht drein. ,,Oh man. Das kann ja ewig dauern. Zumal wir keinen Plan haben wo die sind." ,,Ich denke ich weiß, wo sich eine dieser Waffen befindet." Alle drehten sich zu Armenes. ,,Du Armenes?", fragte Leon verwundert, ,,Hast du auch nur je von ihnen gehört?" Er nickte. ,,Ja. Hier bekannt unter dem Namen 'Arms of the Fallen Ones'." ,,Aber die sind doch ein Mythos!", rief einer der Begleitpersonen von Damien und Amy. Ich lachte spöttisch. ,,Aha. Deshalb halten wir auch grade einen der vermeindlichen Waffen in der Hand." Armenes trat vor und kam zu uns. Er betrachtete den Atame und nahm ihn in die Hand.

Mit einem Ruck zog er die Klinge aus dem Schaft. Alle außer er selbst und mir, sogen die luft scharf ein. ,,Alter! Du zerstörst sie!", rief Damien. Ich legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. ,,Nein warte ab", sagte ich leise und erwartend. Armenes gab mir den Schaft. ,,Schaut auf die Luzare." Er selbst besah dich die Klinge. Ich sah hinab auf die Edelsteine. Mein Gedanke erwies sich als korrekt. Ehe ich es genau erkennen konnte, verschwand das Blut aus den Luzaren und lief aus dem Schaft heraus. Die Edelsteine an sich wurden wieder klar. Armenes grinste. ,,Wie icht dachte. Hier." Er hielt mir die Klinge hin und deutete auf eine Gravur. Es war ein Engelsflügel, der durch einem Dolch durchstochen wurde. Dieser Dolch sah, wenn man genauer hinsah original so aus wie der, den wir in der hand hielten. ,,Eine Waffe der Verstoßenden", hauchte Damien. ,,Eine der 4 Arms of the Fallen Ones", bestätigte Armenes nickend und fügte hinzu, ,,und ich weiß, wo eine weitere ist." Ich sah zu ihm auf, nahm die Klinge und steckte sie wieder in den Schaft, woraufhin ein leises Klicken ertönte. Ich steckte den Atame wieder zurück in den Rucksack. Ich sag zu Damien und Amy. Ob er- ,,Ich begleite euch." Ich wusste nicht ob ich das wollte. Einerseits brauchten wir ihn, andererseits, hatte er rein garnichts mit Kathy und unserem Racheakt zutun. Ehe ich etwas sagen konnte, sprach Damien. ,,Das wäre nicht unpraktisch." Ich sah ihn leicht sauer an. ,,Aber-" ,,Ja. Zumal ich weiß, wo sich der Pfeil und Bogen befindet. Und ich kann damit zusätzlich noch umgehen", unterbrach mich Armenes. Ich konnte mit ein Seufzen nicht unterdrücken. ,,Ich kann auch mit Pfeil und Bogen umgehen." Meine Stimme klang kalt. Der Typ, der mich fast umgelegt hatte, sollte uns auf der Reise begleiten?! ,,Ja, dass mag sein, aber ich bin immernoch ein Elb", erwiderte er. Ja. Da hatte er Recht. Ein Elb wuchs mit Pfeil und Bogen auf, folglich würde ich niemals solch eine Perfektion hinbekommen, wie er. Bitter, aber wahr.

Zaghaft, jedoch vor allem widerwillig, nickte ich. ,,Gut. Du darfst uns begleiten." Meine Stimme klang seltsam. Irgendwie fremd. Amy sah mich verwundert an. ,,Rose? Aber-" ,,Nichts aber Amy. Er hat recht. Ich kann zwar auch gut mit Pfeil und Bogen umgehen, aber lange nicht so gut wie ein Elb." Ich sah sie an. Dann nickte sie. Anscheinend war sie überrascht, dass ich ihr derart über den Mund gefahren war. Entschuldigend lächelte ich. ,,Ja. Rose hat recht. Aber Elb, wehe du treibst uns in eine Falle", ergänzte Damien mit ernster Stimme. Armenes nickte. ,,Das habe ich nich vor. Ich will diese Kreatur ebenso loswerden wir ihr. Nein. Wir alle wollen das." Ich erwiederte sein Nicken. Ein zustimmendes Murmeln ging durch das Heer. Ich wandte mich an Leonaris. ,,Es ist schade, dass du nicht mitkommen und uns begleiten kannst Leon." Er lächelte. ,,Ja. Ich bedaure den Tod der kleinen Kathy wirklich sehr. Ich würde sie gerne rächen. Du weißt das Rose." Ja. Das wusste ich. Nichts anderes sah man ihm an.

,,Nun gut. Ich schätze, wir machen uns nun auf den Weg zum Reich", sprach Armenes. Verwirrt sahen Damien, Amy und ich ihn an. ,,Zu welchem Reich?", fragte Amy mit leiser, aber offensichtlich verwirrter Stimme. Armenes grinste. ,,Ins Reich der Elben."

Weisheit III

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Wären wir alle aufgeteilt in Licht und Schatten, wäre die Mehrheit im Schatten. Denn wer nicht weiß, dass auch im reinsten Licht ein Funken Dunkelheit steckt, ist zu naiv, um im reinsten Licht zu leben.                  

 

Xll. These des Gabriel

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3. Kapitel

Meine Augen weiteten sich.

Seit Liliths Herrschaft, war niemand außer den Elben selbst, ins Elbenreich eingetreten. Ich bekam meinen, sich betreits geöffneten Mund nicht mehr zu. Damien neben mir sah ebenso verdattert aus, nur Amy kicherte froh ,,Jej! Elfen!", rief sie begeistert mit großen Augen. Die Elben sahen sie an und schüttelten die Köpfe. Leise, ganz leise, aber doch recht nahe bei uns, hörte ich ein Rascheln. Ich drehte mich um und musste auf"aw"en. Darauf hin drehten sich auch die anderen um. Ein kleines Wishni war aus dem Busch gekullert.

Zur Erklärung, Wishnis waren kleine, pandababyartige Elfenwesen mit kleinen runden Flügeln, die ihr Gewicht seltsam gut halten konnten. Doch bei diesem waren die Flügel noch nicht vorhanden, weshalb ich daraus schliessen konnte, dass es noch recht klein war.

Mit großen, runden Kulleraugen sah es mich an. Es war definitiv ein Er. Ich grinste und bückte mich, wobei ich die anderen komplett ignorierte. ,,Na wer bist du denn?", sagte ich leise während der kleine ein leises Niesen ertönen ließ. All die Wut war für einen Monent vergessen. Ich hörte Damien lachend sagen: ,,Sieht so aus, als würden wir grade Gefährten sammeln." ,,Ja! Wir nehmen ihn mit!!", rief ich begeistert und erkannte mich selbst nicht wieder. Amy kam zu mir und kicherte. ,,Liebe auf den ersten Blick", sagte sie immer noch kichernd, als der Kleine Wishni auf mich zu krabbelte, sich an mein Knie drückte und eine Art Schnurren hören ließ. Diese Szene trieb allen ein Schmunzeln ins Gesicht. Selbst Armenes lächelte. ,,Nun gut. Da er offenbar keine Eltern hat... Nehmt ihn mit. Wir müssen los." Ich lächelte und hob den kleinen hoch. ,,Ich denke wir nennen dich ..." ,,Poo", unterbrach mich Amy mit strahlenden Augen. ,,So wie Winni the Poo. Ich weiß noch. Katy hat diese Serie geliebt als sie klein war.." Bei den letzten Worten brach ihre Stimme ab. Ich nickte und lächelte den Kleinen an. ,,Nun gut. Poo." Der Name schien ihm zu gefallen, denn prompt drückte er seinen kleinen Kopf an meine Brust und schnurrze erneut.

Damien kicherte und flüsterte leise ,,Ich will auch", wobei sein Blick auf meinen Brüsten ruhte. Ich verdrehte die Augen und wir begannen den Weg  zum Portal. Unterwegs begutachtete ich den Wald. Der Nebel war vollkommen verscheunden und mittlerweile drang das Sonnenlicht durch die Orangeroten Blätter des Waldes. Es sah echt schön aus. Die Farben spielten förmlich mit den Strahlen.als wir an einem See vorbei liefen, bemerkte ich, wie ein Mädchen in weißer Seide gekleidet aus Wasser stieg, sich direkt am Ufer hinsetzte und uns beobachtete. ,,Ist das eine Nymphe?", fragte Damien an Leonaris gewandt. Dieser nickte. ,,Tückische Wesen. Auch wenn sie bezaubernd schön erscheinen mögen, würde ich ihnen an deiner Stelle nicht zu nahe kommen", beantwortete dieser seine Frage mit ernster Miene.,,Sonst kann es schnell mal passieren, dass man deine Leiche später an der Wasseroberfläche finden wird", fügte er mit noch ernsterer Mine hinzu.

Damien schluckte. Rasch wandte er seinen blick ab. Ich jedoch bedachte das Mädchn weiterhin mit meinen Blicken. Als sie bemerkte, dass nur noch ich sie ansah, fletschte sie die Zähne und jeglicher Hauch von Schönheit verließ ihr Gesciht. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Poo stupste mich mit der Nase an und bedeutete mir damit weiterzugehen und die Nymphe zu ignorieren. Das tat ich dann auch, denn Damien zog mich mit sich.Als ich ihn ansah lächelte er.

Weiter gingen wir also und es dauerte nicht lange, da hörten wir auch schon Amys aufkreischen. ,,Oh mein goooooott" Ich sah auf und mor verschlug es den Atem. Wir standen vor einer großen Eiche. Eine Eiche, die so alt schien wie der Wald selbst.. Nein. So alt wie das Universum selbst. In der unteren Mitte war ein loch, wie eine Art Schlund. Doch was sich in dem loch befand, war das, was uns alle faszinierte. Müsste man es beschreiben, würde ich sagen sah es aus wie..

Weisheit IV

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Versuche nicht zu berichten was nich geschehen ist. Versuche nie zu verstehen was nicht für dich gedacht war. Versuche nicht zu sein, wer du nicht bist. Bleibe einfach bei der Wahrheit, dann kannst du berichten, wirst

verstehen und kannst sein wer du bist.

Merlins Tagebuch Kapitel 8

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4. Kapitel

-- Ich lief die Straße entlang. Es war das erste mal, dass ich in New York war. Ich sah mich um. Katy an meiner Hand zappelte etwas ungeduldig. Sie wollte unbedingt zum Empire State Building, bzw. darauf. Ich lächelte. "Nun warte doch Katy. Wir gehen da noch hin, aber erstmal muss ich irgendwo ine Toilette finden. Letzendlich ließ ich mich jedoch überreden. Wir liefen gerade durch den City Hall Park, als wir auf einmal ein lautes Krachen hörten. Ein explosionsartiger Lärm und ein darauffolgendes Piepen in meinen Ohren. Ich zog meine kleine Schwester in die Arme und duckte mich instinktiv, sah jedoch gen Himmel. Eine riesige Rauchwolke zog sich dahin, jedoch war da noch etwas anderes... Die Schreie der Menschen waren zu hören.

Ich schnappte mir Katy und rannte los, stoppte jedoch, da erneut der Lärm einer Explosion in meine Ohren drang. Der Geruch von Feuer und Rauch zog sich in meine Nase, jedoch noch etwas... der Geruch von Kerosien. Kerosien war der Treibstoff, mit dem man Flugzeuge antrieb. Waren etwa FLugzeuge abgestürzt? Nein.. das war unmöglich, immerhin waren es 2 gewesen. Aber vielleicht waren sie zusammen gestoßen? Katy zitterte vor Angst. Mit vor Schreck aufgerissenen Augen sah sie mich an. "Was ist das?", fragte sie panisch.

Nach einigen Minuten zügigen Laufens mit Katy auf den Armen sah ich was los war. Die Twintowers, sowie auch das World Trade Centre waren zusammen gebrochen, Wrakteile von Flugzeugen lagen in der Nähe der Trümmer. Ein neuer Lärm zog in meine Ohren, der von unzähligen Rettungs- und Löschwägen. Ich wurde angerempelt. Es war eine Frau mittleren Alters die schrie und weinte. "NEIN! NATHAN!", reif sie und wollte gerade zu dem in flammen stehenden Gebäude rennen, als ein ohrenbetäubender Lärm ertönte und der 1. Tower in sich zusammenbrach. Instinktiv zog ich Katy hinter mich. Ich spürte dieses seltsame Gefühl in mir, welches ich von irgendwoher kannte, jedoch im Augenblick zu panisch und geschockt war, als dass ich es häätte einordnen können.

"ROSE!", schrie eine bekannte Stimme. Ich drehte mich um und sah Damien auf mich und Katy zurennen. "Was zur Hölle ist passiert?!", schrie er gegen den Lärm an. Ich schüttelte den Kopf, nahm seine und Katys Hand und beamte uns nach Hause. Ich schluckte und schaltete den Fernseher an.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.06.2014

Alle Rechte vorbehalten

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