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Frohe Weihnachten oder schreckliche Weihnachten?



Gleich nach den Sommerferien geht es wieder los. Die Regalreihen füllen sich mit allerlei weihnachtlichem Backwerk, der Weihnachtsmann mästet schon mal die Rentiere und ölt die Schlittenkufen...


In der heutigen Zeit wird das "Christenfest" zum kommerziellen Konsumerdbeben degradiert. An jedem Haus klettern die Weihnachtsmänner um die Wette und die Lichterbatterien in den Gärten sind so hell, als wären es Bodenleuchtfeuer von Flugzeuglandebahnen... Oder die fast schon olympiareife Wettkampfdisziplin: "Wer hat den schönsten bzw. größten Weihnachtsbaum?"

Keine echten Nadelbäume mehr, lieber den Plastikbaum vom Speicher geholt, aufgespannt und abgestaubt...ist ja auch bequemer. Ein echter Baum könnte ja nadeln und den Teppich versauen. Da hätte man ja wieder unnötige Arbeit. Keine Wachskerzen mehr am Baum, lieber den Stecker rein damit flammenförmige Lichter den Baum erhellen...ist ja auch bequemer. Man stelle sich nur mal die Brandgefahr bei echten Kerzen vor, schrecklich! Tolle Geschenke als Ersatz für Liebe geben…ist ja auch bequemer.
So verkommt Weihnachten mehr und mehr zur Kitschkultur… zur Ersatzkultur… und natürlich zur US-Kultur.
Die Amerikanisierung macht auch vor Weihnachten nicht halt. Früher hieß es Weihnachten, heute hört man nur noch X-Mas. An dieser Stelle sollte man dem Verein Deutscher Sprache danken, die das Wort X-Mas als „das überflüssigste und nervigste Wort des Jahres 2008 in Deutschland“ kürten. Früher freuten wir Kinder uns auf den Nikolaus und heute liest und hört man überall Santa Claus. Apropos hören… man erinnere sich nur an all die schönen Weihnachtslieder die überall aus den Kaufhauslautsprechern tönten… und heute?... tagtäglich hört man auf allen Radiofrequenzen nur noch Last Christmas… von Wham.

Ja, früher war alles anders. Da gab es zur Weihnachtszeit immer wochenlang Schnee. Alles war weiß und sah aus wie im Traum. Und heute?... nichts mehr mit weiße Weihnachten. Manchmal könnte man meinen, dass Gott da oben sich mit Petrus abgesprochen hat. Die Beiden denken sich bestimmt, was die Menschen aus Weihnachten gemacht haben, das geht gar nicht. Also drehen wir denen mal den „Schneehahn“ zu.

Wer sich dieses Treiben in den Geschäften und auf den Straßen genauer ansieht, dem fällt auf, dass die Menschen im Dezember oftmals gereizt und gestresst unterwegs sind. Was die Leute nicht alles auf sich nehmen um "friedliche" Weihnachten feiern zu können. Dazu noch diese geheuchelte Pseudofreundlichkeit, diese "Weihnachts-wir-sind-jetzt-alle-super-nett-zueinander-zeit". Immer schön die Weihnachtszeit Fassade aufrecht erhalten und bloß keinen dahinter blicken lassen. Man hat den Eindruck, als müssten die Menschen ihren Aggressions-Akku aufladen, damit sie sich am (Schein)heiligen Abend selbst auf die Schulter klopfen können..."Ach was bin ich heute so lieb und freundlich!" um so ihr Gewissen zu beruhigen.

Freundlichkeit, Rücksichtnahme oder einfach nett sein zu seinen Mitmenschen, das sollte zu keinem bestimmten Zeitpunkt im Jahr, sondern täglich selbstverständlich sein und von Herzen kommen.


Wie geht es euch in dieser Zeit? Wie seht ihr das? Seid ihr froh, dass Weihnachten ist und ihr beschenkt werdet?... geht es um Liebe, Nächstenliebe und Frieden?... oder steht euch der ganze Weihnachtstrubel bis über die Ohren und ihr seid froh, wenn alles vorbei ist?


Trotzdem allen ein frohes, besinnliches Fest!

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Tag der Veröffentlichung: 08.12.2009

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