Anmerkung.
Eine wahre Begebenheit. Namen und Jahreszahl geändert
Jan Hansens Heimkehr.
Es war 1986 am Husumer Hafen.
Er stand da Allein, als unsere Blicke sich trafen.
Er schaute nach See mit tränenden Augen.
Der Wind zog hinaus als wollt er uns saugen.
Ich gesellte mich zu ihm mit abgewandten Gesicht.
Er erzählte ganz leise mir seine Geschicht`.
Ich schrieb sie in Versen und zeigte sie ihn.
Mit ein stummes Lächel tat er dann gehn`.
ich habe den Mann nie wieder gesehn`.
Die Welt ist so groß ich wollte hinaus.
Mein Vater zahlte mir mein Erbteil aus.
Dann zeigte er mit den Finger zur Tür.
Die Mutter sie weinte, sie kann nichts dafür.
Mein Bruder wollte das ich doch bleibe.
Er hielt mich noch fest an meinen Leib.
Doch ich riss mich los denn ich wollte gehn`
und ließ ihn allein in der Türe Stehn`.
Gut dreißig Jahre ist das jetzt her.
Jetzt wollt ich heim, ich mochte nicht mehr.
Ich habe die ganze Welt nun gesehn`.
Krieg und Elend not und Pein.
Es war genug ich musste jetzt Heim.
In meinen Dorf wo ich einst geboren.
Die Mutter umarmen, den Vater abbitten.
Meinen Bruder wiedersehn, wie hat er gelitten.
Von unsren Hof war nichts mehr zu sehn.
Wo die Scheune einst war eine Halle tut stehn`.
Zweihundert Kühe konnt` ich drin zählen.
Sie waren angekettet an starken Stählen.
Das Elternhaus war auch nicht zu sehn.
Hier ist ein Gebäude in dem Maschinen jetzt stehn`.
Kein Bauernhof war hier mehr.
Es war eine Fabrik die Fleisch und Milch erzeugt.
Ich fand kein Zuhause und war recht gebeugt.
Ein Jüngling trat zu mir ran.
Er fragte ob er mir helfen kann.
Ich fragte nach Otto Hansen der Bauer hier sei.
Er lächelte und sagt der Eigner bin ich.
Hab es gekauft vor fünf Jahr.
Der frühere Eigner wohnt jetzt in Amerika.
Nur seine Mutter die wohnt noch da im Altenteil,
ich zahl ihr einen Zins noch Jahr für Jahr.
Stets pünktlich doch, sie ist sehr krank, wie lange noch?
Ich sah den alten Katen noch stehn`,
in den schon meine Großeltern wohnten.
Ich wusste dort muss ich rübergehn`,
wenn meine Mutter ich wollt sehn`.
Ich klopfte an, eine alte tiefgebeugte Frau öffnete mir.
Ich rief Mutter ich bin Jan, ich bin hier.
Jan, Mein Sohn, der ging einst fort.
Er kam nie mehr an diesen Ort.
Nicht eine Zeile tat er mir je senden.
Kann Ihnen nicht sagen wo er wohnt.
Sie müssen schon weitersuch, auch wenn`s nicht lohnt.
Doch kommen sie rein und wenn sie etwas verweilen,
will ich gerne mein Mahl mit ihnen teilen.
Es ist schon spät, bleiben sie über Nacht.
Das Bett ist für sie schnell gemacht.
Sie schlurfte zum Tisch und schweigend wir aßen.
Und nach dem Essen da wollt sie gleich schlafen.
Das Bett war gerichtet aus den besten Daun`.
Ich legte mich hin im dunklen Raum.
Morgen wollt ich mit ihr reden
und mich richtig zu erkennen geben.
Ich träumte sehr schlecht und war wie von Sinnen.
Sah Mutter und Vater, den Bruder entrinnen.
Keiner war mehr für mich da.
Ich war ihnen Fremd mich grauste Für war.
Am Morgen erwacht ich und sprang gleich hoch.
Ich musste nach draußen ich musste zum Hof.
Da sah ich die Pumpe, sie war schon sehr alt.
Doch war sie noch in Takt und ich wusch mich ganz kalt.
Hier wusch ich mich schon als kleiner Knabe.
Hört` Großvaters Lachen weil ich mich geschüttelt habe.
Nun ging ich zurück mit Freude im Herzen.
Ich wollt zu der Mutter reden und tut es auch schmerzen.
Ich ging in ihr Zimmer sie lag da im Bett.
Die Augen geschlossen und lächelte nett.
Doch es ging kein Atem, die Brust sich nicht hob.
Da lag meine Mutter und sie war Tot.
Texte: Copyright für Cover und Inhalt Maxemilian Krooger
Tag der Veröffentlichung: 24.09.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Diese Verse sind jedem gewidmet,der in die Ferne Zog und seine Heimat nie wiederfand. Obgleich er zurückkehrte