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Geschichte

10 Uhr,die Sonne scheint mir ins Gesicht und ich genieße das tolle Wetter an diesem Morgen.Ich liege auf unserer großen Dachterrasse und lese die neuste Cosmopolitan,bevor mein Dad mich in 10 Minuten abholt.Seit 2 Jahren leben meine Eltern,Steve und Kristin,mit mir in der wundervollsten Stadt Amerikas,in L.A. Wir stammen gebürtig aus Nebraska,doch seit Steve in seiner Werbefirma befördert wurde und Kristin als erfolgreiche Zahnärztin sich in mehreren Städten ein Standbein aufbaute,zogen wir in ein riesen Appartement direkt in der Stadtmitte.Durch meine Eltern kann ich mir vieles ermöglichen,wie letzten Februar den New York Trip oder den Porsche zu meinem 17.Geburtstag.Eigentlich erfüllten sie mir jeden Wunsch,da ich ihre Prinzessin bin,doch diesen Sommer soll alles anderes werden... Dieses Jahr habe ich mein Abschluss gemacht an der John F. Kennedy Private Highschool,jedoch nicht sehr erfolgreich.Meine Eltern sind total ausgerastet und zwingen mich dazu,den Abschluss noch einmal zu machen,worauf ich natürlich keine Lust hatte.Doch mit meinen jetzigen Noten kann ich auch nicht auf das College gehen,was ich mir schon solange wünsche.Seit ich 5 bin möchte ich Schauspielerin werden.Schauspielerei ist meine Leidenschaft und ich denke,dass das sehr gut zu mir passen würde,was auch viele meiner Freunde meinten.In Nebraska lebten wir oft am Existenzminimum,da konnte man überhaupt nicht über ein College nach denken.Doch jetzt seitdem alles möglich ist für mich,möchte ich unbedingt auf das Los Angeles City College gehen.Dort werden die besten Schauspieler des Landes ausgebildet und genau dazu möchte ich auch gehören.Ich bin gerade mal 17 und ich weiß auch,dass das mit der Schauspielerei ein langer Weg werden wird,doch ich will es auf jeden Fall versuchen.Deshalb ist es auch wichtig für mich die 10.Klasse noch einmal zu machen,damit hatte ich auch kein Problem.Doch meine Eltern wollen mich zurück nach Nebraska schicken,damit ich dort mein Abschluss wiederholen konnte.Das passte mir natürlich gar nicht,denn ich hatte mich an Los Angeles total gewöhnt und hier sind meine Freunde.Mit den Leuten aus Nebraska hatte ich keinen Kontakt mehr,was schon oft sehr schade war,doch wir leben einfach in verschiedenen Welten. Ich bettelte so oft meine Eltern an,mich nicht weg zu schicken,doch nichts konnte ihre Meinung ändern. Noch heute fährt mich Steve zu meiner Tante Peggy nach Nebraska,die dort seit Jahren lebt und auch glücklich ist.Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihr,doch wie das nach 2 Jahren aussehen würde,wusste ich selbst nicht.Meine Tante hat auch noch 2 Kinder,meine Cousine Stephanie und mein Cousin Mike.Also werde ich nicht ganz alleine sein,mit den beiden kam ich immer super klar.Doch Steve meinte,dass Peggy seit ca einem halben Jahr einen neuen Mann an ihrer Seite hat,auf den ich sehr gespannt war.Denn mein "richtiger" Onkel hat sich vor 10 Jahren von ihr scheiden lassen und sich nie wieder gemeldet.Seitdem sträubte sich meine Tante gegen eine neue Beziehung,aber anscheinend hatte sie ihre Meinung nochmal komplett geändert. Mein Handy vibriert,hektisch stelle ich meinen Cocktail auf den Tisch links von mir und zückte mein Smartphone.Meine beste Freundin Susi schrieb mir: "Süße,kommst du nachher nochmal kurz bei mir vorbei?Ich hab noch etwas für dich zum Abschied  " Ich antwortete: "Klar Baby  Bis dann." Drinnen in der Wohnung klapperte es wie verrückt,ich wusste jetzt kommt Steve nach Hause.Es ist immer das Selbe was er macht wenn er nach Hause kommt.Eröffnet stürmisch die Tür,schmeißt seine Schlüssel auf die Kommode im Flur,wo auch unser Telefon und andere wichtige Schlüssel von unserem Haus lagen.Dann stellt er seine Aktentasche mitten in den Flur,zieht seine Schuhe und Jacke aus und fliegt halb über seine Tasche drüber.Dann hört man ihn laut und wild schimpfen,über seine eigene Blödheit.Als nächstes geht er in die Küche,fragt unsere Haushälterin Magaretha,ob jemand angerufen hat.Sie antwortet ihm mit ihrem spanischen Akzent: "No niemand Mr. Day". Gestresst zieht er den Knoten seiner Krawatte locker und beginnt in jedem Zimmer nach zu schauen wo ich nur bin.In unserem Appartement ist es nicht einfach jemanden zu finden,wir hatten 4 Schlafzimmer,2 Bäder,1 Küche,1 Dachterrasse,2 Wohnzimmer und 1 Balkon.Da konnte man sich schnell verlaufen.Doch er gibt nach wenigen Minuten schon auf und ruft mich dann,wie in diesem Moment. Dad: "Susan?Wo bist du mein Schatz?" Steve kommt zu mir auf die Dachterrasse und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich: "Du sollst mich nicht immer Susan nennen Steve -.-" Dad: "Wie sonst?Du heißt doch so oder habe ich etwas verpasst.Ich habe dir auch schon tausendmal gesagt du sollst mich Dad nennen,auf der Straße denken die Leute immer ich bin irgendein Stalker,aber nicht dein Vater!" Ich mit betonter Stimme: "Ok DAD!! Alle meine Freunde nennen mich Sunny,dass klingt viel cooler als Susan!" Dad: "Sunny?" Er fängt aus ganzem Herzen an mich auszulachen.Ich runzel wütend meine Stirn und gucke ihn mit meinem ernsten Gesicht an und sage: "Wieso lachst du?" Dad: "Tut mir leid aber das ist so witzig.Nennen sie dich dann alle Sunny Day? :DD" Ich: "Hör auf zu lachen!Nein machen sie nicht,Sunny und nichts weiter!" Dad: "Ok ok  Ich nenne dich trotzdem Susan,sei froh dass ich und deine Mutter dir so einen tollen Namen gegeben haben.Irgendwann wirst du ihn schätzen " Ich: "Du hast keine Ahnung Dad! Ich geh in mein Zimmer und packe meinen Koffer fertig." Dad: "Wie fertig packen?Ich dachte du bist seit gestern Abend schon mit packen fertig " Ich: "Ja war ich auch,doch da ihr mich für ein Jahr abschiebt,hat das nicht alles in ein Koffer reingepasst,also nehme ich jetzt 2 mit,den Rest kaufe ich mir neu." Ich will gerade in mein Zimmer gehen,doch mein Dad hält mich auf. Dad: "Susan...bleib mal kurz noch hier,ich möchte mit dir über etwas reden." Ich: "Was denn jetzt noch?" Dad: "Hör mal zu,wir schieben dich nicht ab,denkst du uns macht das Spaß?Wir wollen nur,dass du nicht vergisst woher du kommst und es auch noch ein anderes Leben gibt außer Hollywood und Glamour.Vor 2 Jahren ging es uns genauso schlecht und konnten uns kaum etwas leisten.Es ist wichtig,dass du auch mit wenig wieder klar kommst.Wir lieben dich Susan,vergiss das nicht,doch leider hatten wir auch öfters keine Zeit für dich durch unsere Jobs und deine Tante kann sich wenigstens regelmäßig um dich kümmern.Es wird kein Ersatz sein,doch Familie bleibt Familie." Ich: "Ich weiß Dad,irgendwie werde ich schon klar kommen,ich versuche es zu mindestens.Ich möchte ja auch,dass ich besser in der Schule werde und mir mein Traum erfüllen kann." Dad drückt mich und fährt fort: "Das wirst du mein Schatz,wir glauben an dich und das Jahr wird ganz schnell herum gehen und wir kommen dich doch auch so oft wie es geht besuchen." Ich: "Ja es wird schon alles gut werden..." Ich küsse ihn auf die Wange und laufe in mein Zimmer.Die Tür fällt ins Schloss und ich kämpfe mit den Tränen.Doch ich rede mir immer wieder ein,dass das Jahr schnell vorbei geht und ich bald wieder hier bin,obwohl ich weiß,dass in diesem Jahr vieles sich ändern wird. Ich hebe meinen gelben Koffer aufs Bett,packe meine restlichen,wichtigen Sachen ein und verabschiede mich von Magaretha.Steve wartet schon unten auf mich,wehleidig schaue ich mir nochmal mein schönes zu Hause an und verabschiede mich.Mit dem Lift fahre ich nach unten,marschiere durch den langen Gang bis zu unserem blauen Cabrio. Dad: "Wird auch langsam Zeit,ich wollte seit einer halben Stunde schon los." Ich: "Sorry,wir müssen aber nochmal kurz bei Susi vorbei,sie hat noch etwas für mich." Dad er verdreht die Augen: "Na schön,aber nicht zu lang,sonst kommen wir erst im Dunkeln in Nebraska an." Ich genervt: "Jaja..." Langsam steige ich in unseren Wagen ein.Steve startet den Motor und ich starre mein Haus an.Wir fahren die Straße herunter und ich schaue immer wieder nach hinten,bis ich das große rote Haus mit dem wuchtigen Tor nicht mehr sehen kann. Seitdem wir hier leben ist es das erste Mal,dass ich mir unsere Nachbarhäuser und Umgebung richtig anschaue.Zwei Häuser weiter ist ein Spielplatz,wo gerade eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter spielt.Gegenüber davon ist ein weißes Haus mit einem riesigen Vorgarten.Die Leute die dort drin wohnen,haben sogar aus ihrer Hecke kleine Figuren geschnitten.Alles ist hier so liebevoll und heimisch eingerichtet,überall wo man hinguckt sieht man Pools oder teure Autos.Mir wird bewusst,dass dieses Leben hier perfekt ist und meine Eltern alles dafür getan haben,dass ich glücklich bin.Doch ich habe es nie geschätzt.Alles kommt mir immer so selbstverständlich vor.Doch jetzt wo ich weg muss,wird mir bewusst was ich hier habe und was mir einige Zeit fehlen wird.. Ich bin so in Gedanken versunken,dass ich nicht einmal merke,dass wir schon bei Susi vor der Tür parken. Dad schubst mich an: "Susan hey..träumst du?Wir sind da!" Ich: "Ich bin gleich wieder da." Mit schwerem Herzen klingel ich bei meiner besten Freundin an der Tür und muss mir meine Tränen schon verkneifen. Susi öffnet die Tür,schaut mich an und fällt mir direkt in die Arme. Wir beide weinen uns die Augen aus dem Kopf und können einige Minuten lang überhaupt nichts sagen.Bis Susi sich von mir löst und ihre Tränen wegwischt. Susi: "Du darfst nicht gehen,dass ist so unfair!" Ich: "Ja ich weiß,aber du kannst mich besuchen kommen oder in den Ferien komme ich hier her.Das packen wir schon." Susi: "Ich hoffe es...warte kurz.." Sie geht nach drin und kommt mit einem süß,verpackten Päckchen wieder zu mir. Susi: "Hier damit du mich nicht vergisst!" Ich: "Das wäre nicht nötig gewesen..." Susi: "Doch auf jeden Fall." Ich öffne vorsichtig das Paket,so dass das Geschenkpapier nicht großartig zerreist.Nach vielen Schichten Papier sehe ich einen süßen Bilderrahmen mit Herzchen drauf und ein Foto von uns zu unserem Abschlussball.Unten drunter hat sie noch ein kleines Armband versteckt,dass eine Gravierung hat.Dort steht auf einen dünnen silbernen Steinchen: Best Friends forever Love Susi  Ich: "Du bist so süüß,danke das werde ich jetzt immer tragen." Susi: "Das will ich auch hoffen,ich habe auch eins hier." Sie zeigt mir ihr linkes Handgelenk. Susi: "Ich habe das Selbe,nur mit deinem Namen und so werden wir für immer verbunden sein." Ich umarme sie noch doller als sonst und wieder fangen wir an zu weinen,der Abschied fällt uns beiden total schwer.Sie ist die erste Freundin gewesen,die ich hier gefunden habe und ist immer für mich da.Tag und Nacht hangen wir aufeinander,doch bis jetzt haben wir noch kein einzigen Streit.Wir verstehen uns einfach blind. Dad ruft von weiten: "Susan,es wird langsam Zeit,wir müssen weiter." Am liebsten möchte ich ihm den Stinkefinger zeigen,die Tür zu schlagen und mit Susi nach oben gehen.Doch ich bleibe lieber ruhig,drücke sie ein letztes Mal und winke ihr aus dem Wagen zu. Wir biegen um die Ecke und ich sehe ihr traurigen Blick,als möchte sie am liebsten sagen: "GEH NICHT!" Doch ich muss gehen und ab jetzt fängt mein neues Leben an... Steve und ich fahren zum Flughafen und steigen in unseren Flieger nach Sutton,Nebraska ein.7 1/2 Stunden Flug liegen vor uns und wie immer bin ich total aufgeregt.Obwohl wir schon oft verreist sind,habe ich immer noch Angst abzustürzen und nicht mehr heil von oben herunter zu kommen.Dad versucht sein bestes mich die ganze Zeit abzulenken,doch leider erfolglos.Meine Panik nimmt nicht ab.Ich lese Zeitschriften oder höre Musik,doch ich denke immer daran: "BITTE LASS UNS NICHT ABSTÜRZEN!" Ich atme erst auf,als ich die angenehme und raue Stimme des Piloten höre: "Wir erreichen Sutton Nebraska in 10 Minuten." Wir beide landen sicher in Sutton und machen uns beide auf die Suche nach unserem Gepäck.In der Zwischenzeit telefoniert Steve mit meinem Cousin Mike,der uns abholen soll.Wir warten auf dem Parkplatz vor dem Flughafen auf ihn.In Nebraska regnet es wie aus Eimern,deshalb suche ich mir meine Jeans Jacke aus meinem Koffer und spanne meinen Victoria Secret Regenschirm auf,den ich in meiner Handtasche schon parat gelegt habe. Dad: "Mit dem pinken Schirm fallen wir sofort auf." Ich: "So findet uns Mike wenigstens sofort " Kaum habe ich meinen Satz beendet,hupt ein roter Chrysler,der anscheinend seit Wochen keine Autowäsche mehr bekommen hat, und parkt direkt vor unserer Nase.Mike beugt sich nach vorne und winkt uns zu.Er steigt aus und ich bin total perplex von seinem Aussehen.In 2 Jahren hat er sich wahnsinnig verändert,aber zum Positivem wie ich finde.Jetzt ist er 20 und sieht auch viel Erwachsener aus als damals.Seine Haare trägt er jetzt etwas länger und heller.Mit seinem drei Tage Bart sieht er noch heißer aus und ist bestimmt seitdem gefühlte 20 cm gewachsen.Er kommt direkt auf mich zu und umarmt mich fest. Mike: "Na meine kleine...Mensch bist du groß geworden und auch richtig heiß,mein lieber Mann *-*" Er schmeichelt mir und ich laufe total rot an,wie eine Tomate. Dad: "Na na Mike,Finger weg von meiner Tochter!" Mike lächelt ihn an und geht zu meinem Dad,um ihn auch zu umarmen.Unsere Koffer verstaut er blitzschnell in seinem alten Wagen.Schon machen wir uns auf den Weg zu meiner Tante.Die ganze Strecke bis dort hin kenne ich immer noch auswendig.Zuerst kommt auf der linken Seite eine kleine Tankstelle,die der Familie Roosevelt schon seit 10 Jahren gehört und sie ist immer noch die einzige in dem Örtchen.Daneben steht ein älteres Holzhaus,in denen die Roosevelt leben,jedoch noch nie so viel Geld übrig haben,dass sie es hätten renovieren können.Wenn man die Silver Street weiter hinauf fährt stehen vereinzelt viele kleine Häuser und ein mickriger Spielplatz,wo die Kinder fast jeden Tag dort spielen gehen.Dann biegen wir rechts ab zur McKingley Street,wo auch meine neue Schule,die Jonathan McKingley High School ist.Von außen ist sie gelb,braun und über der Eingangstür hängt ein riesiges Portrait von einem Mann,der wahrscheinlich der Direktor der Schule ist. Ich beuge mich vor zu Mike und frage: "Wer ist dieser Mann auf dem Bild?" Mike: "Das ist Mr.Kingley,er ist der Direktor der Schule und neuerdings auch Bürgermeister von Sutton.Er und sein Sohn sind vor ca. 1 Jahr hier her gezogen und wohnen jetzt genau gegenüber von uns." Dad: "Sind die Johnsons ausgezogen?" Mike: "Ja die Mutter von Amy hatte einen Unfall deswegen sind sie alle zu ihr gezogen nach Texas.Doch Mr McKingley hat das Haus von ihnen erneuert,ihr werdet es sofort sehen wenn wir in unserer Straße sind,es tanzt total aus der Reihe." Steve wechselt das Thema. "Wie geht es eigentlich meiner Schwester?Sie hat sich schon lange nicht mehr gemeldet,auch nicht die Tage vor der Abreise..." Mike schweigt unruhig,er überlegt lange bevor er antwortet: "Sie hat einige Probleme momentan,anscheinend hat sie es vergessen..." Dad: "Vergessen?Peggy hat noch nie etwas vergessen...was ist los bei euch?" Mike: "Momentan läuft es für sie nicht so gut.Sie hat vor 3 Monaten ihren Job verloren und seitdem trinkt sie auch täglich.Sie hat keine Kontrolle mehr über sich.Man kann Mum auch für nichts mehr begeistern,sie blockt alles ab." Dad: "Warum habt ihr nichts gesagt?Ich hätte ihr sofort geholfen,wir sind doch eine Familie!" Mike: "Ganz ehrlich,das hätte sie eh niemals zugelassen,keiner kommt an sie heran.Stephanie und Ich sind froh,dass Josh da ist,ohne ihn würden wir einiges nicht schaffen." Wir verquatschen die ganze Autofahrt und kommen schneller an als gedacht.Ich steige aus dem Auto aus und sofort fühle ich mich etwas heimisch,so als ob ich nie weg gewesen bin.Das Haus meiner Tante liegt in der Rose Avenue.Unser altes Haus steht in der selben Straße nur am anderen Ende davon,wo wir bestimmt nachher mal vorbei schauen werden. Mike trägt unsere Koffer herein und trommelt die restliche Familie zusammen.Steve und ich beobachten in der Zeit die Gegend und wie üblich in einem Dorf,ziehen wir sofort alle Aufmerksamkeit auf uns.Einige schauen aus ihren Fenstern zu uns herunter oder bleiben mitten vor unseren Augen stehen und gucken uns nur an.Hinter uns ruft jemand nach uns. Haysel: "Steve,Susan?Seit ihr das?" Schon fast synchron drehen wir uns zu ihr um und begrüßen unsere alte Nachbarin,die uns sofort herzlich umarmt. Haysel: "Wie geht es euch?Wie ist L.A.?Ihr wart aber schon lange nicht mehr hier,oder?Schön euch zu sehen." Sie hört gar nicht mehr auf uns mit ihren Fragen zu löchern.Deshalb blockt Dad sie liebevoll ab: "Wir sind gerade erst angekommen und sind wirklich geschafft.Wir reden ein anderes Mal weiter,einverstanden?" Haysel freudig: "Natürlich kommt einfach vorbei auf eine Tasse Kaffee oder Tee " Sie knufft mir in die Wange und geht weiter.Froh sie abgeschüttelt zu haben gehen wir nach drin,wo schon Stephi freudig auf uns zu kommt. Stephanie: "Endlich seit ihr da,du siehst so toll aus Susan." Ich: "Danke du aber auch,du bist bald fast genauso groß wie ich:O" Als Kinder haben Stephi und mich fast alle immer verwechselt,doch im Alter haben wir uns doch schon sehr verändert vom Aussehen her. Hinter Stephanie wartet der Freund von Peggy schon darauf uns zu begrüßen,doch traut sich noch nicht so ganz.Man sieht im total an,dass er nervös ist.Dann streckt er die Hand aus zu meinem Dad und sagt: "Hallo ich bin Josh,endlich lernen wir uns mal kennen." Dad schüttelt seine Hand und meint: "Ich bin Steve,freut mich auch sehr " Dann macht er bei mir das selbe,doch ich schlag seine Hand weg und umarme ihn,auch wenn ich ihn nicht kenne,finde ich so eine Begrüßung herzlicher. Josh: "Oh wow wie lieb von dir." Ich: "Kein ding,ich bin Susan,aber alle nennen mich Sunny." Josh: "Ok Sunny werde ich mir merken " Ich lache mein Dad erfolgreich an und er verleiert nur seine Augen. Dad fragt: "Wo ist meine Schwester?" Josh schaut Stephanie und Mike an und weiß nicht direkt was er sagen soll.Mike springt ein: "Sie kommt gleich,sie brauch noch etwas Zeit." Steve: "Ok verstehe..." Josh: "In der Zwischenzeit zeigen wir euch,wo ihr schlafen werdet." Wir folgen ihnen nach oben in ein mittelgroßes Zimmer,dass aber doch sehr geräumig ist.Auch wenn sie nicht so viel Geld haben finde ich es total schön und sie haben es extra für mich in pink gestrichen. Ich: "Das ist echt klasse!" Josh: "Schön dass es dir gefällt,ich hoffe du wirst dich hier wohl fühlen." Ich: "Ich denke schon " Im Nebenzimmer poltert es und man hört ein lautes Husten.Meine Tante kommt heraus und guckt uns komisch an.Man sieht ihr an,dass sie nicht ganz da ist,doch wir versuchen uns nichts anmerken zu lassen. Mein Dad geht auf sie zu: "Schwesterherz,da bist du ja endlich.Wie gehts dir?" Sie nimmt ihn vorsichtig in den Arm und meint: "Ja alles bestens!" Doch wir alle wissen,dass nichts bestens läuft,doch sie will es verbergen.Sie schaut mich mit großen Augen an und verkneift sich ihre Tränen: "Susan du sieht wunderschön aus,wo sind die letzten 2 Jahren nur hin..." Ich: "Ach Tantchen,dafür bin ich ja jetzt ein Jahr hier.." Josh unterbricht das Gespräch: "Kommt ich zeige euch den Rest der Wohnung und dann können wir zusammen essen." Josh führt und weiter herum.Meine Tante verzieht sich angeschlagen in die Küche zurück und versucht ein Essen zu kochen.Irgendwann flucht sie nur noch und schmeißt die Töpfe an die Wand.Josh geht zu ihr. Josh: "Schatz,was ist denn los?" Peggy: "Geh weg! Ich schaffe das alleine!" Josh: "Lass dir doch helfen,dann essen wir eben etwas anderes!" Auch wir anderen bekommen das Gespräch zwischen den beiden mit,deshalb geht Dad auch in die Küche um einzugreifen. Dad: "Hey ihr müsst doch nicht streiten!Wir bestellen einfach irgendetwas oder ich gehe schnell bei Tony in die Pizzeria etwas besorgen." Er zückt sein Portemonaie und fragt: "Was wollt ihr denn Essen?" Peggy rastet aus: "Du kannst deine scheiß Kohle,wegstecken ok?Wir brauchen das nicht,wir haben genug Geld!" Dad: "Darum geht es mir gar nicht,es ist doch egal ob ich es bezahle oder du." Peggy: "Nein ich weiß worum es dir geht,du willst dich hier aufspielen und mir zeigen,dass ich nichts auf die Reihe bekomme,stimmt doch oder nicht?" Dad: "Das stimmt überhaupt nicht!Ich bin dein Bruder und ich wollte dir nur helfen,mein Gott!" Peggy: "Du brauchst mir nicht zu helfen,keiner von euch ist das klar!" Sie rennt die Treppe hinauf und Josh geht ihr hinter her,um sie zu beruhigen.Mein Dad schaut zu uns herüber und weiß nicht was er dazu sagen soll. Ich bin genervt und meine zu allen: "Ich muss erstmal kurz vor die Tür,diesen Stress am ersten Tag hält doch keiner aus -.-" Ich geh hinaus,zieh die Tür ran und setze mich erstmal auf die Veranda... Eine kühle Brise zieht an mir vorbei,ich schüttel mich und steh wieder auf.Vom herum sitzen kann auch nichts besser werden,deswegen mache ich einen kleinen Spaziergang durch meine alte Straße.Es ist immer noch so wie früher,die selben Leute ,die selben Häuser und auch die selbe Atmosphäre.Doch ich bin immer noch froh in Los Angeles zu leben.Die Leute dort wissen zwar nicht viel über mich,doch trotzdem mögen sie mich.Klar hat das auch was mit dem Geld und Luxus zutun,doch ich habe mich daran gewöhnt,nicht so viel von mir Preis zu geben... Spontan laufe ich zu dem Spielplatz,den ich schon als Kind täglich besucht habe,egal ob nach der Schule oder am Wochenende.An diesem Ort stecken so viele Erinnerungen,die wieder hoch kommen,als ich mich auf die Schaukel setze. Ich wippe leicht mit meinen Füßen hin und her und schaue nach links zu der anderen Schaukel,die leer ist.Früher bin ich immer mit meiner Freundin Megan hier gewesen.Wir lernten uns in der 1.Klasse kennen und waren seitdem unzertrennlich. Doch dann ändert sich einiges.Ihr Vater hat sie immer mehr unterdrückt,da ihre Noten schlechter geworden sind und so durfte sie auch nicht mehr so oft raus.Wenn sie sich raus geschlichen hat oder mit einer 6 mal wieder in Mathe nach Hause kam,wurde sie sofort von ihm geschlagen.Die Mutter konnte nix tun,da sie selber sonst sein nächstes Opfer geworden wäre,sie schaute nur zu.Damals griff sogar mein Vater ein und versuchte mit Megans Vater zu reden,doch das eskalierte nur und so durfte ich Megan irgendwann gar nicht mehr sehen.In der Schule redeten wir immer heimlich,dass keiner ihrem Vater petzen würde,dass wir Kontakt haben.Es war schwer,denn wir beide mochten uns wirklich.Doch irgendwann beschloss ihr Vater aus Sutton wegzuziehen.Angeblich hätte die Gemeinde einen schlechten Einfluss auf seine Tochter.Ich konnte mich nicht mal richtig von ihr verabschieden.In einer Nacht und Nebelaktion ist Megan einfach weg und ich habe sie nie wieder gesehen,bis heute nicht.Natürlich ist es heute leichter jemand ausfindig zu machen,doch ich hab alles versucht,es gibt keine Spur von ihr.Ich muss immer an sie denken,nicht mal Susi hab ich von Megan erzählt.Ich stelle mir immer vor,wie sie jetzt aussieht oder ob wir uns je wieder sehen würden,doch meine Hoffnung bleibt. Die Sonne in Sutton geht gerade unter und ich genieße diese Wärme die auf meinen Rücken scheint.Noch will ich nicht nach Hause,auf Stress habe ich jetzt gerade keine Lust.Ich möchte einfach nur hier sitzen bleiben und die Ruhe genießen.In bremse mich etwas mit meinem Füßen ab und suche mein Handy in meiner Hosentasche.Ich habe das Bedürfnis Susi eine Sms zu schreiben,einfach zu fragen wie es ihr geht.Doch dann schaue ich auf das Display und bemerke,dass sie mich vor eine halben Stunde angerufen hat.Sofort versuche ich zurück zurufen und habe Glück. Susi: "Ohhhhh Süße,endlich rufst du an.Ich habe mir total Sorgen gemacht." Ich: "Sorry ich hab mein Handy nicht gehört,wir hatten hier schon jetzt eine Auseinandersetzung deswegen bin ich erstmal nach draußen gegangen." Susi: "Das klingt ja nicht so toll,was ist passiert?" Ich: "Ist nicht so wichtig jetzt,wie gehts dir?" Susi: "Ich fühl mich so einsam ohne dich." Ich: "Geht mir genauso,aber wir können ja versuchen immer zu telefonieren und zu skypen.Hast du morgen Abend Zeit?" Susi: "Für dich nehme ich mir die Zeit  Dann skypen wir morgen,ich muss jetzt auflegen,wir essen gleich." Ich: "Ok ich freu mich,dann bis morgen." Susi: "Bis morgen und hey kopf hoch!" Mit einem Lächeln drücke ich auf den roten Hörer und bin so froh ihre Stimme gehört zu haben.Sie muntert mich immer wieder auf. Ich versinke wieder in Gedanken und überlege was ich als letzte mit Susi gemacht habe.Doch dann gibt es einen riesen Knall.Ich falle zu Boden,mit dem Kopf zu erst.Mein Handy springt Meter weit weg und ich spüre meine Knie nicht mehr.Mit Schlamm und Dreck ist mein ganzes Gesicht übersehen,da es vorhin noch geregnet hat.Ich atme den Dreck ein und schmecke ihn auch in meinem Mund.Alles passiert so plötzlich,ich weiß gar nicht was los ist,ich schaue mich um und weit und breit sehe ich niemanden.Anscheinend hat mich etwas am Kopf getroffen,doch ich bleibe auf dem Boden liegen,denn die Schmerzen sind zu groß.Wie aus dem nichts höre ich jemanden rufen,doch ich kann nichts verstehen,obwohl ich mir die größte Mühe gebe.Ich merke die Vibrationen am Boden,es kommt jemand,der mir helfen wird. Mein Kopf ist immer noch zum Boden gerichtet.Ich merke wie jemand mir über den Kopf streift und versucht mich um zudrehen. Ruckartig liege ich auf meinen Rücken und sehe alles total unscharf.Jemand redet mit mir,ich merke den warmen Hauch auf meinem Gesicht und zwinker ganz doll mit meinen Augen,um wieder etwas sehen zu können.Ich öffne sie und das Erste was ich erkennen kann,sind wunderschöne blau,grüne Augen,die mich erleichtert ansehen.Diese Augen sind magisch,sie verzaubern einen sofort und man kann gar nicht mehr weg sehen.Ich merke,dass ich ihn anstarre und werde etwas rot. Er grinst und atmet auf: "Zum Glück geht es dir gut.Es tut mir so leid,ich habe nicht richtig aufgepasst." Ich schmiere mir mit meiner Hand den Dreck vom Gesicht und antworte ihm: "Was ist denn passiert?" Ich will aufstehen,doch mein Kopf brummt,deswegen lege ich mich wieder auf den Boden.Er zieht sein verschwitztes Tshirt aus und legt es mir unter meinem Kopf,damit ich bequemer liege.Dieses Gefühl ein klitschnasses Tshirt unter meinen Haaren zu haben widert mich schon an,doch ich weiß er meint es nur lieb. Ich: "Mein Kopf tut so weh..." Ich fasse mit meiner linken Hand an meine Stirn. Er: "Daran bin ich schuld,wir haben dort hinten Fußball gespielt und ich hab dich angeschossen.Es war wirklich keine Absicht,ich wollte etwas ausprobieren,doch wie man sieht hat es nicht funktioniert." Er lächelt verlegen,ihm ist das wirklich sehr peinlich.Von hinten ruft jemand nach ihm und auch er kommt zu uns.Er beugt sich vor über meinen Kopf und auch er sieht fantastisch aus.Seine Augen sind schokobraun und erträgt seine Haare etwas länger,sie sind durch die Sonne etwas heller,wahrscheinlich ist seine Naturhaarfarbe braun.Er streicht mir über meine Beule: "Oh wow Mann,da hast du ja echt sauberer Arbeit geleistet Zac." Zac: "Das war doch gar keine Absicht,außerdem warst du der jenige,der gesagt hat ich soll es machen." Junge: "Was hab ich?Ich habe bestimmt nicht gesagt,dass du ein Mädchen anschießen sollst." Zac: "Das meine ich gar nicht,du bist so dumm manchmal." Junge: "Da haben wir etwas gemeinsam." Ich stöhne auf,weil mir dieses ganze Gezanke Kopfschmerzen bereitet. Ich: "Könnt ihr mir bitte aufhelfen." Beide im Chor: "Na klar!" Sie packen mich links und rechts und heben mich hoch.Schwindlig kralle ich mich an beiden fest und kann von alleine nicht stehen bleiben. Zac zu seinen Freund: "Hey Cody kannst du auf meine Sachen aufpassen,dann bringe ich sie schnell nach Hause." Cody: "Ok wenn du das alleine schaffst!?" Zac: "Glaub mir,dass kriege ich gerade noch so hin." Cody: "OK,dann bis später." Er dreht sich um will gerade gehen,doch schaut nochmal zurück zu mir und sagt: "Gute Besserung." und lächelt mich total süß an. Ich bekomme nur ein leises: "Danke.." heraus. Zac sammelt sein Tshirt vom Boden auf und zieht es sich wieder über.Auf dem Boden findet er auch mein Handy,dass kaputt ist und meint:"Hier ist das deins?Tut mir leid,ich kauf dir ein neues,das ist alles meine Schuld." Ich: "Mach dir darum keine Sorgen,dann krieg ich halt ein neues von meinem Dad.Ich wollte eh ein neues haben." Er schaut mich mit großen Augen an : "Dann wollen wir mal los,stütz dich am besten bei mir ab." Ich: "Danke,doch ich schaff das bestimmt auch alleine." Ich reiße mich von ihm los und falle halb um,doch er kann mich gerade noch so halten. Zac: "Eher doch nicht,komm ich bring dich nach Hause,dass bin ich dir schuldig.Wo wohnst du denn?" Ich: "Ehm...in der Rose Avenue,nicht weit von hier." Er schaut mich verwundert an: "Wirklich?Ich wohne da auch und hab dich noch nie gesehen." Wir laufen langsam los. Ich: "Ich habe früher mal hier gewohnt und bin jetzt ein Jahr wieder hier,um meinen Abschluss nochmal zu machen." Zac: "Achso und woher bist du gekommen?" Ich: "Ich wohne mit meinen Eltern jetzt seit 2 Jahren in L.A." Zac: "In L.A.? Wow von so einem kleinen Dorf in die große Stadt ist sehr beeindruckend." Ich: "Ja es ist komisch wieder hier zu sein,zu mindestens das am ersten Tag schon so etwas passiert sagt wohl schon einiges aus,wie es hier werden wird." Zac: "Tut mir leid,da habe ich dir dein ersten Tag in Sutton wohl wirklich vermiest." Ich: "Nicht nur du,davor ist schon einiges passiert." Zac: "Wenn du reden möchtest,ich höre zu " Ich: "Das ist nett,aber ich kenne dich doch gar nicht..." Zac: "Das stimmt wohl,aber wir können uns doch kennen lernen,meinst du nicht?Und du weißt doch selber wie es hier in einem Dorf läuft,da weiß bald jeder alles über dich." Ich lache: "Ohja das stimmt,na gut,dann erzähle ich es dir lieber selber bevor du irgendwelche Gerüchte hörst." Zac: "So sehe ich das auch,also erzähl."  Vom Spielplatz bis zu mir nach Hause braucht man sonst nur 10 Minuten,doch wir haben so intensiv geredet,dass wir fast eine halbe Stunde gelaufen sind und es nicht mal bemerkt haben.Wir biegen in die Rose Avenue ein und in Sutton geht langsam die Sonne unter. Zac: "In welchem Haus wohnst du denn zu mindestens deine Tante?" Von weiten sehe ich das Haus,man kann es sofort erkennen,da meine Tante auf dem Dach einen Blumenkranz angebracht hat.So sieht es wenigstens etwas ansehnlich aus. Ich zeige auf unser Haus: "Dort wohne ich jetzt,also es ist nicht mehr weit." Er schaut meinem Finger nach und wird ganz nervös: "Dort wohnst du?Wirklich?" Ich: "Ja wieso ist das ein Problem?" Zac: "Nein...ehm ach egal." Ich: "Was ist denn auf einmal mit dir los?Stimmt etwas mit dem Haus nicht?" Er schweigt. Mit einem fordernden Blick schaue ich ihn an,mir zu sagen was los ist,doch er ignoriert mich.Wir kommen an meinem Haus an und nochmal versuche ich ihn aus der Reserve zu locken: "Hat es dir die Sprache verschlagen?" Zac: "Nein...es ist doch nicht so wichtig jetzt...schau mal wir kennen uns erst grad mal ne Stunde,ich erzähle dir das ein anderes Mal,du bist doch jetzt noch lang genug hier." Ich: "Wenn du etwas gegen meine Familie hast,dann will ich auch nichts mehr von dir hören geschweige dich sehen." Zac plötzlich hektisch: "Nein,nein so ist das nicht,ich habe nichts gegen sie..es ist nur so...deine Tante ist hier im Ort Gesprächsthema Nummer 1.Doch bitte verstehe,dass ich dir das jetzt nicht alles sagen kann,einiges wirst du auch noch selber heraus bekommen." Ich: "Hm ok wie du meinst,tschüss..und danke trotzdem,dass du mich nach Hause gebracht hast." Zac zieht mich zurück: "Hey warte mal,ich will dich aber wiedersehen,wir haben uns noch gar nicht richtig kennen gelernt,dass bist du mir schuldig." Ich: "Du schießt mich an und dann soll ich dir etwas schuldig sein?Unter einer Bedingung sehen wir uns wieder,wenn du mir dann die Wahrheit erzählst,was hier los ist." Zac zögert einen Moment,aber willigt dann doch ein: "Ok ich erzähl es dir..morgen..komm gegen 17Uhr dort hin,früher kann ich nicht." Ich: "Ok dann bis morgen." Zac ruft mich nochmals zurück: "Hey ehm ... ich hab dich gar nicht nach deinen Namen gefragt...also ich bin Zac und du?:)" Ich lächel und sage: "Ich bin Susan,doch du kannst mich vielleicht Sunny nennen irgendwann mal." Zac schaut skeptisch: "Wieso irgendwann mal?" Ich: "So dürfen mich nur Freunde nennen,ich will erstmal sehen ob du zu einem werden kannst." Er grinst bis über beide Ohren: "Ich denke schon,aber ok SUSAN,wir sehen uns dann morgen." Er schüttelt mir die Hand und schaut mir dabei tief in die Augen bis er irgendwann das Schütteln vernachlässigt.Auf der Veranda knarrt es und plötzlich schleicht sich mein Dad an und ruft: "HEY!Susan! Wo bist du gewesen?" Zac lässt meine Hand los und tritt einen Schritt zurück. Ich antworte verwirrt: "Ich bin durch das Viertel gelaufen." Dad: "Was hast du da am Kopf?Hat er dir was angetan?" Steve kommt die Treppe herunter,will auf Zac los gehen,doch ich kann gerade noch dazwischen gehen. Ich: "STEVE REG DICH AB!Es ist nichts passiert!" Zac eingeschüchtert: "Es ...ehm..es tut mir leid,ich habe sie mit meinem Ball angeschossen und am Kopf getroffen..deswegen habe ich sie lieber nach Hause gebracht..zur Sicherheit..." Dad beruhigt sich wieder und schaut mich mit seinen "Ist-das-die-Wahrheit-Blick" an.Jedes Mal wenn ich mit jemanden nach Hause komme guckt er mich so an,um zu erkennen ob ich Lüge oder nicht.Wenn meine Freundinnen ihm etwas erzählen,schaut er sie auch so an,er ist wirklich ein sehr misstrauischer Mensch. Ich: "Es ist wirklich so gewesen und mir ist nichts passiert." Dad: "Ok,dann werde ich das wohl mal glauben." Er nimm mich in den Arm und entschuldigt sich bei Zac: "Tut mir leid,ich wollte dich nicht beschuldigen,danke dass du sie nach Hause gebracht hast...Susan geh du doch schon mal rein und kühl dein Kopf etwas mit Eis.Ich komm gleich nach." Ich weiß genau,was er vor hat,ich gehe nach drin und stelle mich so hinter die Tür,dass ich das Gespräch belauschen kann. Dad zieht Zac an seine Seite und fragt ihn: "Also mein Junge,ich hoffe dir ist klar,wenn du meiner Tochter nur ein Haar krümmst,legst du dich mit mir an,ist das klar?" Zac nickt ängstlich: "Ja ist klar..wir haben nur geredet." Dad schaut ihn wieder mit diesem Blick an: "Und dabei wird es auch bleiben!Sie ist klug,wenn sie sich anstrengt und wenn ich sie ab und zu hier besuchen komme möchte ich auch dass sie Jungfrau bleibt und mit keinem Braten in der Röhre mir mitteilt,dass sie schwanger ist,verstanden?" Zac: "Ja Sir ich mache sowas nicht versprochen.Ich werde nichts mit ihr machen,nicht mal ansehen,wenn sie so wollen." Dad: "Das höre ich gerne  aber wir schweigen über das Gespräch ist doch wohl klar." Zac: "Natürlich,alles was sie wollen." Dad klopft ihm auf die Schulter: "Du bist ein netter Kerl,jetzt mach dich nach Hause..." Zac rennt förmlich vor meinem Vater weg und dreht sich paar mal um.Von drinnen sieht es sehr lustig aus,ich bin es schon gewöhnt,dass mein Vater jedes Mal so einen Jungen behandelt,egal ob ich ihn süß finde oder nicht.Er kommt mit einem breiten grinsen zur Tür herein und ich schüttel nur unverständlich meinen Kopf. Dad: "Was denn?Einer muss ihm doch klar machen,wer hier die Spielregeln macht,nicht wahr?Komm lass uns etwas essen." Steve gibt mir einen Kuss auf die Stirn und zieht mich mit ins Wohnzimmer,wo in der Mitte eine leckere,saftige Pizza auf uns wartet. Der Abend vergeht wie im Flug und alle schweigen vor sich hin.Es ist so als ob wir uns nicht kennen,einfach keine Familie sind.Irgendwann ist es mir zu langweilig und ich gehe schlafen. Am nächsten Morgen wirkt meine Tante wie ausgewechselt.Sie steht schon um 9 Uhr in der Küche,um das Frühstück vor zubereiten und das Theater von gestern scheint vergessen zu sein. Übertrieben freundlich umarmt sie mich: "Hey meine Süße,tut mir leid nochmal wegen gestern,ich war ...etwas gereizt.Heute fangen wir nochmal ganz von vorne an ok?" Ich schaue sie skeptisch an und sage gar nichts. Peggy: "Komm jetzt guck nicht so,ich habe extra Pancakes gemacht." Ich: "Da kann man ja wohl schlecht nein sagen,oder?" Ich setze mich an den gedeckten Tisch und warte bis die Anderen langsam eintrudeln.Alle sind super freundlich zu einander und lächeln auch noch so verrückt einen an,dass man sich gar nicht traut,irgendetwas zu sagen,außer mein Dad. Dad: "Hey was haltet ihr davon,wenn wir heute mal ein Ausflug machen,nur die Familie,na wie wärs?"  Peggy schaut ihn mit großen Augen an. Josh: "Das ist eine klasse Idee,dass müssen wir ausnutzen,du bist ja nur noch bis morgen hier." Dad: "Genau deswegen,also habt ihr eine Idee?" Stephanie freudig: "Wir könnten doch in den Tierpark im Nebenort fahren oder noch besser wir machen ein Picknick im Valentins Parc." Mike stöhnt auf: "Aber nicht bei dem Wetter,heute ist es so schön draußen,lasst uns doch schwimmen gehen." Ich: "Oh ja,da hätte ich auch Lust drauf,da kann ich mein neuen Bikini gleich ausprobieren." Josh in die Runde: "Also gehen wir schwimmen und nehmen trotzdem etwas zu essen mit." Peggy hält sich aus dem Gespräch raus und guckt jeden nur ungläubig an. Dad zu Peggy: "Was ist los?Willst du nicht schwimmen gehen?Wir können auch was anderes machen.." Sie sagt erstmal nichts,schaut dann zu Josh herüber,der sie fast schon mit seinem Blick anfleht,dass sie ja sagt.Sie holt tief Luft und meint dann: "Ok lasst uns schwimmen gehen." Wir alle jubeln auf,rennen gleichzeitig los,um die Sachen zu packen,außer meine Tante.Sie geht in die Küche,um den Frühstückstisch abzudecken. Ich bemerke sofort,dass sie eigentlich keine Lust hat,sie macht das nur uns zur Liebe.Ich möchte zu gern wissen,was mit ihr los ist,doch vielleicht kann Zac mir die Augen öffnen...Apropos Zac ich renne zu meinem Vater,der sich gerade die Hose auszieht und ich schreie auf: "Oh Steve!" Dad: "Was ist denn los?Du hast mich doch wohl schon öfters in Unterwäsche gesehen,wie ich dich auch,also hab dich nicht so." Ich: "Kannst du dir bitte was anziehen,ich kann sonst nicht mit dir reden." Dad: "Oh man,im nächsten Leben bekomme ich nur noch Jungs." Er zieht sich seine Haus Hose wieder über und schaut mich genervt an: "So besser?-Was ist denn so wichtig?" Ich: "Ich habe ein kleines Problem..." Dad: "Wie viel kostet es?" Ich: "Denkst du wirklich,ich würde dich immer nur nach Geld fragen?" Dad: "Das kommt sehr oft vor Susan  Wenn es das nicht ist was dann?" Ich: "Also es ist so..ich muss um 17 Uhr wieder hier sein,weil naja ich wollte mich mit Zac treffen?" Dad hustet vor Aufregung: "Bitte was?Wer ist Zac?" Ich: "Der Junge von gestern,er will etwas mit mir bereden,dass ist wirklich wichtig.." Dad: "Jaja ich kenne die Jungs in dem Alter,die wollen so einiges "bereden." Ich: "Es ist wirklich anders,vertrau mir.Was er mir sagen will,wird auch dich interessieren." Er bekommt große Ohren: "Wirklich?Um was geht es denn?" Ich schließe leise die Tür hinter mir und gehe näher zu meinem Vater: "Merkst du nicht,dass hier irgendetwas nicht stimmt?" Dad: "Doch,aber ich dachte es liegt an ihrer Arbeitslosigkeit,dass sie so schlecht drauf ist." Ich: "Anscheinend ist das nicht alles.Ich weiß auch nicht ob ich Zac vertrauen kann,ich kenne ihn nicht,doch er weiß mehr als wir.Ich will unbedingt wissen was hier los ist,du doch auch?" Dad überlegt: "Ja da hast du schon recht...ok ok...wir werden bis heute Abend wieder hier sein,doch keine Tricks ok,mit sowas macht man keine Scherze." Ich: "Ich schwöre Dad,auf meine Viktoria Secret Tasche und meiner neuen Michael Kors Uhr." Dad: "Da kann man dir ja nur glauben " Ich umarme ihn und gehe halb aus dem Zimmer heraus,bis ich mich nochmal umdrehe und ihn frage: "Dad übrigens ich brauch ein neues Handy am besten nochmal ein Iphone 5?" Dad läuft rot an: "Bitte was " Ich laufe weg und rufe nur: "Danke DAD!" Alle sind start klar.Wir packen die Taschen,das Essen in das Auto von Josh und Peggy und düsen los zum Suttoner North Lake am Ende der Stadt.In L.A. ist der Strand von morgens bis abends immer voll,doch hier ist alles etwas kleiner und ruhiger,doch trotzdem sind genügend Leute dort,als wir ankommen.Ich steige wie ein Topmodel aus dem Auto,mit großer Sonnenbrille,einem knappen Jeans Minirock,ein sehr ausgeschnittenes Streifen Top und mit meiner Victoria Secret Tasche,dass jeder sehen kann,das ich nicht von hier komme.Auch in L.A. ist es mir immer wichtig gewesen aufzufallen,nicht in der Masse unterzugehen und hier ist das gar nicht mal so schwer.Doch dann sind alle Blicke auf mich gerichtet,was ich ja eigentlich mit meinem Outfit bezwecken will,doch nicht so extrem.Mir ist das etwas peinlich,in diesen Moment möchte ich gerne wieder nach Hause fahren und mich umziehen,doch jetzt ist es eh zu spät.Nach einer Weile merke ich,dass diese Aufmerksamkeit nicht mir gilt,sondern Peggy und Josh.Die Leute schauen über mich hinweg und sehen wie Josh und Peggy die Sachen aus dem Wagen packen.Keiner sagt etwas,noch nicht... Die Blicke werden immer intensiver und das Getuschel von allen beginnt.Jetzt werden sogar wir alle angeguckt,als ob wir irgendetwas schlimmes gemacht haben,wie jemand umgebracht oder so.Innerlich pocht mein Herz wie verrückt,in diesem Moment würde ich gerne im Boden versinken,aber sie sind meine Familie,egal was passiert ist,es wird nicht so schlimm sein,denke ich mir immer wieder. Josh nimmt Peggy an die Hand und zieht sie schon förmlich hinter sich her. Josh: "Schaut mal dort hinten ist ein ruhiges Plätzchen dort können wir uns hinsetzen." Dad und ich nicken und laufen dorthin.Wir kommen jedoch nicht sehr weit,denn auf ein Mal stellen sich 3 Frauen vor uns und gucken grimmig.Sie stehen vor uns wie die Orgelpfeifen aufgestellt. Die Frau ganz links ist die Kleinste,sie hat blonde kurze Haare zu einem Zopf hoch gebunden und ist vielleicht gerade mal 30.Daneben steht eine etwas korpulenter Frau die einen Kopf größer ist und ein sehr unvorteilhaftes Blümchenkleid in weiß trägt. Ihr Gesicht sieht echt unentschlossen aus,als ob sie selber nicht weiß was sie da macht.Der Frau ganz außen sieht man an,dass sie am liebsten uns anspringen würde vor Wut.Sie ist bestimmt mindestens 1,80 groß,hat schulterlange braune Haare und trägt lange rote Hosen zu einem grüßen Babydoll,dass wirklich in den Augen weh tut.Natürlich ist sie die erste die mit ihren Worten heraus platzt: "Das ihr es wirklich wagt euch noch hier blicken zu lassen,ist wirklich sehr mutig." Die anderen Beiden nicken ihrer Vorrednerin zu. Josh stellt sich vor ihnen auf und brüllt: "Geht uns aus den Weg!Das hier ist ein öffentlicher Platz hier kann jeder hin,verstanden." Die dünne große Frau stellt sich ganz dicht an seine Nase heran und flüstert schon halb: "Wir wollen euch aber hier nicht haben,dass ist doch wohl offensichtlich.Am Besten ihr sucht euch schon mal einen neuen Wohnort aus." Josh flippt aus: "Jetzt reicht es!" Mein Dad greift ihn von hinten an und zieht in zurück: "Das bringt doch nichts bleib ruhig!" Josh löst sich aus seinem Griff: "Bei solchen hirnloses und eingebildeten Dorfweibern kann man doch nicht ruhig bleiben!" Die 3 schreien empört auf und gehen wieder zu ihren Plätzen zurück.Wir sind alle so damit beschäftigt Josh zu beruhigen,dass wir gar nicht mit kriegen,dass meine Tante sich in den Wagen setzt und weg fährt. Mike: "Wo ist Mum?" Dad dreht sich um: "Sie war doch gerade noch hier " Josh flucht: "Scheiße das Auto ist weg,ich werde sie such gehen." Mike: "Warte ich komme mit." Wir drei schauen uns an und wissen nicht genau,was wir tun sollen.Steve meint ganz locker :"Dann werden wir uns wohl zu dritt einen tollen Tag machen...Habt ihr noch Lust?" Ich und Stephi nicken und gehen zum See.Wir beide ziehen uns aus und wollen das super Wetter noch ausnutzen und schwimmen gehen.Ich habe kein Problem mich in der Öffentlichkeit fast nackt zu zeigen,doch ich sehe Stephi an und merke dass sie sich unwohl fühlt,obwohl sie ein noch tolleren Körper hat als ich. Ich: "Hey du musst dich nicht schämen,hab mal ein bisschen selbstbewusst sein und zeig deinen Körper " Stephi lacht verlegen: "Danke,doch ich bin nicht so der Typ dafür " Ich: "Dann solltest du es schnell ändern  Komm lass uns schwimmen gehen." Wir genießen den Tag so gut es geht und dann mache ich mich kurz vor 5 auf den weg zu Zac auf den Spielplatz.Ich bin 5min eher dort und warte gespannt auf ihn.Nach einigen Minuten kommt er dann schon um die Ecke und strahlt bis über beide Ohren.Seine Haare hat er nach hinten gegelt und trägt ein blaues Hemd,so blau wie seine Augen und eine etwas längere schwarze Hose.Er sieht so gut aus,er ist eher ein schicker Typ vom Klamotten Stil,doch ich mag es. ZAc: "Hey,du bist ja schon da " Ich: "Ja ich...ich hab mich extra beeilt.Gerade ist wieder so etwas seltsames passiert,da sind 3 Frauen auf meine Tante und ihren Freund los gegangen .. kannst du mir bitte jetzt sagen,was hier los ist?" Er starrt nach unten und meint: "Ok..ich erzähl es dir...Es ist so du weißt ja deine Tante hat hier im Ort ihre Arbeit verloren.Kurz nachdem sie arbeitslos wurde,hat Mrs Roosevelt sie in der Tankstelle arbeiten lassen,weil sie wusste wie hart es für sie sein muss nichts mehr zu tun zu haben.Deine Tante war oft alleine im Laden und dann nachher fehlte immer wieder Geld bei der Abrechnung.Sie hat Geld geklaut,um sich Medikamente zu kaufen,anscheinend Drogen oder so was.Das hat sich hier rum gesprochen und seitdem will keiner mehr etwas mit ihr zutun haben." Ich: "Medikamente?Klauen?Das kann ich gar nicht glauben,sie war immer so ein lebensfroher Mensch,der keiner Fliege etwas zu leide tun konnte,ich erkenne sie gar nicht mehr wieder." Zac: "Das tut mir leid für dich,aber leider stimmt es.Seit ich hier wohne,kenne ich deine Tante und sie war immer nett zu mir,hat mich sogar bei sich arbeiten lassen mal zum Rasen mähen oder so,doch dann habe ich diesen einen Abend ein Gespräch mit angehört..sie hat mich bemerkt und naja seitdem hat sie nie wieder mit mir geredet." Ich: "Was hast du gehört?Sag es mir ZAC!!" Zac: "Ich will dir nichts falsches sagen,vielleicht hab ich mich damals auch vielleicht nur verhört." Ich wütend: "Das ist mir egal,ich will wissen was hier läuft,also los." Zac schaut in die Ferne zu irgendwelchen Kindern die dort hinten miteinander spielen,er wirkt sehr nachdenklich und überlegt sehr lange bevor er mir antwortet.Er ist ein Perfektionist,er will keinen weh tun geschweige irgendetwas falsch machen.Ich dränge ihn nicht weiter,ich warte bis er anfängt zu reden. Zac: "An dem Abend habe ich das Auto sauber gemacht und nur deine Tante war zu Hause.Sie ist nach oben gegangen und stand nie bei mir herum,weil sie mir vertraut hat.Dann als ich fertig war habe ich geklopft,doch keiner hat auf gemacht.Deswegen bin ich rein gegangen und hab nach ihr gesucht,weil ich mein Geld abholen wollte.Sie war nirgends zu finden,dann sah ich dass die Bad Tür ein Spalt offen stand und ich hörte wie sie mit jemanden telefonierte.Sie sagte nur etwas von: "Ich hab nicht mehr so viel Zeit und ich habe niemanden der mir helfen kann,ich will das du das für dich behältst!" Ich: "Und weiter?" Zac redet etwas schneller als davor: "Ich ging halt näher an die Tür heran,doch dann knackte der Boden unter meinen Füßen und sie hat mich bemerkt.Sie hat aufgelegt und mich aus ihrem Haus gejagt und meinte ich soll nie wieder kommen geschweige irgendjemand von diesen Gespräch erzählen." Ich atme tief ein und verstehe die ganze Situation immer noch nicht: "Aber was meint sie damit sie hat nicht mehr so viel Zeit?Das heißt keiner weiß bescheid,nicht mal Josh." Zac: "Es klang schon etwas ernster,vielleicht ist sie krank und will es keinem sagen oder hat irgendwo Schulden,die sie ab bezahlen muss." Ich bedrückt: "Ich hoffe es ist das Zweite,aber die Sache ist wie ich das nun raus bekomme,wenn ich sie frage wird sie alles abstreiten." Zac: "Ja auf jeden Fall,du kannst nur versuchen ihren Freund auszufragen oder vielleicht findest du irgendetwas verdächtiges in der Wohnung." Ich: "Ich weiß es nicht wie ich das anstellen soll." Mein Blick sinkt auf den Boden und ich verkneife mir meine Tränen.Natürlich weiß ich immer noch nicht was wirklich los ist,doch ich male mir alle Möglichkeiten aus von gut bis zum schlimmsten Gedanke.Zac setzt sich etwas näher zu mir und legt seinen Arm um mich: "Es tut mir leid,vielleicht hätte ich es dir doch nicht sagen sollen." Ich schüttelte mit dem Kopf: "Nein,das war gut so.Meine Tante sagt ja nichts,vielleicht kann ich ihr helfen,doch das ist gerade alles zu viel für mich.Ich bin gerade mal den 2.Tag hier und schon gibt es Stress und irgendwelche Probleme,von denen ich keine Ahnung habe.In L.A. ist alles so anders,da lebt man einfach unbeschwert,doch hier ist man gleich unten durch wenn man was gemacht hat." Zac nimmt meine Hand und dreht mein Gesicht zu sich: "Ich weiß was du meinst,ich hasse dieses Dorfleben hier.In einer Stadt ist es viel besser,ich würde gerne wieder umziehen." Meine Tränen wische ich mir von der Wange und höre genau zu was er sagt und meine: "Wie umgezogen?Wohnst du nicht schon immer hier?" Zac: "Nein,ich bin erst vor 2 Jahren hier her gezogen,gegen meinen Willen..." Ich: "Ach dann bist du der reiche Junge vom Direktor,ich glaub es ja nicht " Seine Augen springen ihm fast aus dem Kopf heraus,als ich antworte.Er rutsch wieder von mir weg und wird ganz nervös,dass kann man ihn ansehen.Seine Lippen presst er ganz dünn zusammen und langsam aber sicher wird auch sein Kopf immer röter. Zac nervös: "Nein ehm bin ich nicht....ehm wie kommst du denn darauf?" Ich lächel ihn an: "Wir sind an meiner neuen Schule vorbei gefahren,die ich nach den Ferien besuchen werde und da ist mir aufgefallen,dass dort so ein riesen Mann hing und fragte meinen Cousin wer das ist.Er meinte wir haben einen neuen Bürgermeister bekommen der mit seinem Sohn genau gegenüber von uns gezogen ist.Das ist das fette,weiße Haus,was keiner übersehen kann." Zac: "Achso haha,du meinst den Bürgermeister...ja der ist ein Idiot..aber cool dann gehen wir auf eine Schule nach den Ferien " Ich grinse noch mehr: "Ach du gehst da auch hin,das ist ja cool  Bist du auch dann im letzten Jahr?" Zac: "Ja ein Glück!" Ich: "Dann werden wir vielleicht Klassenkameraden da kenne ich schon jemanden." Zac: "Cody geht auch in meine Klasse,also wenn du Glück hast,dann schon zwei:)" Wir lachen beide.Langsam wird es in Sutton düster und kälter. Zac: "Wollen wir gehen?" Ich: "Ja ist besser,wird langsam ungemütlich hier." Wir beide schlendern über den Spielplatz und laufen gemütlich zu mir.Ich verschränke die Arme vor meine Brust und friere mir einen ab. Zac: "Ist dir kalt?Willst du mein Hemd haben?" Ich lehne dankend ab: "Nein nein geht schon,sonst wird dir kalt." Zac bleibt stehen,zieht lässig sein Hemd aus und legt es mir über meine Schultern. Ich: "Danke das ist nett von dir." Zac lächelt wieder mich so süß an.Er nimmt seine Hand hinter den Kopf und streicht sich über den Nacken.Das macht er öfters,gerade wenn ihm irgendetwas peinlich ist oder er nicht weiß was er sagen soll.Nach zwei Tagen haben wir schon so viel miteinander beredet,doch kennen uns eigentlich noch nicht wirklich.Eine Frage interessiert mich brennend,doch ich traue mich nicht ihn zu fragen.Als ob er meine Gedanken lesen kann,stellt er mir genau diese Frage: "Ehm...sag mal..hast du eigentlich einen Freund?" Ich grinse in mich hinein und versuche so cool wie möglich zu antworten: "Nein bis jetzt noch nicht.Ich habe einfach noch nicht den Richtigen gefunden...Und du?" Zac: "Nein ich habe keinen Freund " Ich lache: "Du Witzbold...ich meinte eher eine Freundin?" Er schaut mir tief in die Augen und in mir macht sich Anspannung breit,denn er lässt sich sehr lange Zeit bevor er antwortet. Doch dann meint er: "Nein,auch die habe ich nicht." Jetzt strahle ich ihn über beide Ohren an,doch gucke schnell weg,um nicht rot zu werden. An meinem Haus angekommen,stehen wir noch lange da ohne etwas zu sagen,so richtig trennen wollen wir uns nicht. Zac: "Also schön,dass wir uns heute nochmal sehen konnten,hat mir sehr gefallen am Ende..." Ich: "Ja ging mir genauso..." Zac guckt immer wieder zum Fenster,um meinem Vater aus dem Weg zu gehen. Ich: "Du musst keine Angst haben,er hat sich schon wieder beruhigt und wird nicht nochmal auf dich los gehen." Zac hektisch: "Ich und Angst?Quatsch  Ich habe nur so nach drin geguckt." Ich: "Achso na klar  Wo wohnst du denn jetzt eigentlich?" Und wieder gehen Zac's Alarmglocken an und er schaut sich in der Gegend um,als ob er sein Haus suchen muss. Zac zeigt auf ein grünes Haus am Ende der Straße: "Dort wohne ich,es ist nicht so groß,aber reicht aus." Ich kichere und sage nichts. Zac: "Was ist denn?" Ich: "Ehm nichts...nur da wohnen die Jeffersons,ich wusste ja nicht,dass sie umgezogen sind." Zac schaut mich verdutzt an,weil er mit so einer Antwort nicht gerechnet hätte.Sehr lang brauch er um sich heraus zu reden.Er schlägt sich mit der flachen Hand auf die Stirn und lacht: "Ach bin ich ein Trottel,ich meinte nicht das Haus,sondern das daneben." Wieder schaute ich ihn an und wusst auch dies war gelogen,doch ich tue so als ob ich ihm glauben würde: "Oh na klar,das Haus ist schön gefällt mir." Zac atmet auf und denkt dass ich ihm das abkaufe: "Na gut,dann sehen wir uns...vielleicht morgen?Am Selben Ort und um die selbe Zeit?" Ich: "Ja klar wäre schön,bis morgen." Ich laufe schnell hinein und schau mich nochmal um,bis ich sehe wie er weggeht.Im Haus verstecke ich mich hinter den schweren rosafarbenden Vorhängen,die in der Mitte mit kleinen Blümchen bestickt sind.Ich sehe ihn ganz nervös zu dem Haus gegenüber laufen und damit wusste ich,dass er doch der ist für den ich ihn gehalten habe.Er betritt die Veranda sucht in seiner Hosentasche nach einem Schlüssel.In dieser Sekunde laufe ich nach draußen,gehe die Treppe herunter und schreie: "ERWISCHT" Ganz verwirrt und erschrocken dreht sich Zac zu mir um und schüttelt nur den Kopf und kommt mir auf halben Wege entgegen gelaufen und ist erstmal ganz still.Ich: "Warum lügst du denn?Ich wusste doch,dass du neben an wohnst!"Zac: "Ja ehm..es tut mir leid,ich wollte einfach dass ..."Ich: "Was wolltest du?"Zac holt tief Luft: "Ich wollte einfach,dass du mich nicht nur als den Sohn des Direktors siehst.Ich werde damit schon genug runter gemacht in der Schule,klar mögen mich viele,doch einige schleimen sich deswegen nur bei mir ein.Ich möchte einfach dass du mich als Zac kennen lernst und als keinen anderen."Ich: "Was denkst du denn von mir?"Zac: "Ich kenne dich vielleicht zu wenig um das beurteilen zu können,doch bis jetzt hat jeder Witze über mich und meinen Vater gemacht."Ich: "Ja aber ich bin nicht jeder und auch wenn ich aus L.A. komme und mehr Geld habe,heißt das nicht dass ich andere verurteile.Und ich kann über keinen etwas sagen,den ich nicht richtig kenne."Zac: "Ja da hast du schon recht...aber jetzt weißt du es ja...hast du denn trotzdem Lust noch was mit mir zu machen?"Ich schaue böse und nehme ihn etwas auf die Schippe: "Natürlich nicht,ich kann Lügner nicht ausstehen."Zac guckt ganz bedrückt und denkt dass ich es ernst meine: "Wirklich?...hm ok kann ich dir nicht verübeln,dann bis bald mal.."Er dreht sich um und will rein gehen,doch ich fange laut an los zu lachen.Er schaut mich komisch an und meint: "Wieso lachst du jetzt?"Ich: "Ich finde es lustig,dass du mir das so abkaufst.Ich kann wirklich Schauspielerin werden *-* War nur Spaß klar machen wir was,ich sehe dich morgen am Spielplatz?"Zac nickt und lächelt ganz erleichtert.Ich gehe die Treppe hinauf,stell mich dicht vor ihn und flüster ihm ins Ohr: "Wehe du bist nicht pünktlich,sonst beschwere ich mich beim Bürgermeister.."In diesem Moment kann ich seinen warmen Atem spüren und seine Augen starren mich schon förmlich an.Ich sage nichts weiter und laufe die Straße zu mir herunter.Obwohl ich sein Gesicht nicht sehen kann,fühle ich dass er mir nach schaut und lächelt.Ich schließe die Tür hinter mir und fange an wie eine Verrückte an zu grinsen.Mein Dad beobachtet mich von der Couch aus,doch ich nehme ihn erst gar nicht wahr,bis er mich ruft: "Susan?Alles ok mit dir?"Boom,mit einem Mal verfallen meine Gedanken und höre auf mit lachen: "Ehm ja kla  "Dann fällt mir ein,dass ich noch unbedingt mit ihm reden muss wegen Peggy.Da kommt der Schmerz wieder hoch und diese Ungewissheit,was hier gespielt wird und ich nicht wusste,was sie uns verheimlicht.Ich: "Dad?Wir wollten doch unser altes Haus mal anschauen gehen...jetzt wäre doch gut?"Ich werfe ihm einen Blick zu,dass er meine Gedanken lesen soll,weil ich unbedingt mit ihm reden muss.Dad begreift natürlich nicht was ich meine: "Das willst du jetzt noch machen?Ist doch schon spät."Ich zwinker ihm zu,dass keiner merkt,was ich von ihm will: "Ich dachte aber jetzt wäre ein guter Zeitpunkt,bevor du morgen wieder fliegst...ok?"Er schaut mich immer noch fragend an,doch dann fällt endlich der Groschen und er nickt mir zu: "Achja na klar können wir das machen Schatz,ich hol meine Jacke und dann gehen wir."Ich lächel ihn an und bin froh,dass er meine zweideutige Botschaft geschnallt hat Wir beide gehen nach draußen laufen ein Stück die Straße entlang und ich erzähle ihm alles was Zac mir erzählt hat.Dad: "Oh mein Gott,das gibt es doch nicht,warum sie aber auch nicht mit mir redet,ich bin ihr Bruder,wir hatten nie Geheimnisse voreinander."Ich: "Ich weiß Dad,aber es muss viel passiert sein,seitdem wir hier nicht mehr leben,ich weiß nur nicht wie wir ihr helfen können."Dad: "Hm das ist wirklich schwer..auch weil ich morgen weg bin...aber bitte versprich mir eins behalte sie im Auge und egal was du hörst und siehst berichte mir davon.Wenn es dir hier nicht gut geht,kommst du wieder mit nach Hause,das weißt du."Ich: "Ja Dad,aber ich will ihr helfen,vorher möchte ich hier nicht weg..."Dad nimmt mich in den Arm: "Du bist ein tolles Mädchen,so habe ich dich erzogen.Doch ich verspreche dir ich bin so bald wie möglich wieder hier und vielleicht hat sich dann auch bald wieder einiges geändert."Ich: "Hoffentlich hast du recht."Ich laufe noch eine Weile mit meinem Dad in der Siedlung herum und denken an alte Zeiten.Als wir wieder nach Hause gehen,sitzt Josh mit Mike und Stephanie im Wohnzimmer und schaut wie immer die Late Night Show.Meine Tante hat sich seit heute Mittag in ihrem Zimmer eingeschlossen und lässt sich den restlichen Abend nicht mehr bei uns blicken.Der Tag der Abreise.Mein Dad fliegt heute wieder zurück nach L.A. und ein kleiner Teil von mir möchte auch wieder mit dorthin,doch ich weiß das es besser so ist hier zu sein.Vielleicht wird doch alles nicht so schlimm werden wie ich es mir gerade vorstelle.Josh trägt Steve seine Koffer zum Wagen und wir alle folgen ihm.Peggy hat sich nicht blicken lassen,sie schafft es nicht über ihren Schatten zu springen.Dad meint zu Josh: "Bitte sag mir bescheid,wenn irgendetwas mit ihr ist oder ihr was braucht.Wenn es meine Schwester schon nicht schafft mir das zu sagen,dann bitte du ok?"Josh nickt: "Ich melde mich bei dir,versprochen!"Dann kommt Dad auf mich zu und umarmt mich: "Machs gut meine Kleine und ich ruf dich jeden 2.Tag an und schicke dir jeden Monat GEld herunter,doch gib nicht alles auf einmal aus und bitte..."Ich unterbreche ihn und führe seinen Satz fort: "Jaja ich weiß,keine Partys,finger weg von Jungs,sei fleißig in der Schule und zeig dich von deiner besten Seite."Steve schaut mich verwundert an: "Du kennst den Satz anscheinend schon auswendig "Ich: "Ohjaaaaaaa..es wird schon alles gut gehen.Ich hab dich lieb Dad!"Er strahlt über beide Ohren: "Ich dich auch mein Schatz."Nur ungern lasse ich ihn los und lehne mich an Stephanie an,die neben mir steht und fange an zu weinen.Mein Dad winkt mir aus dem Auto zu und ich merke wie auch er mit den Tränen kämpft.Josh: "Ich bin in einer halben Stunde wieder da,vielleicht könnt ihr Peggy dazu überreden was zu essen..."Mike nickt: "Wir versuchen es.."Josh nickt zurück und beide fahren los.Eine große Staubwolke kommt auf,wir alle Husten und ich atme diesen Gestank richtig tief ein.Ich schaue dem Wagen noch lange hinter her und weine mich bei Stephanie aus,dass hoffentlich alles gut gehen wird hier in Sutton.. Die ersten Tage ohne mein Dad sind total komisch.Kennt ihr das,wenn euch zu Hause eure Eltern so oft auf den Nerv gehen,aber ihr sie dann so sehr vermisst,wenn sie mal nicht täglich bei dir sind?So geht es mir jetzt.Eigentlich würde ich gerne zu Hause sein,in meinem gewohnten Umfeld,doch ich habe die Hoffnung,dass sobald die Schule beginnt,ich mich hier besser einleben.Vielleicht finde ich ja noch paar Freunde,dann ist es hier auch nicht so langweilig. Schon täglich unternehme ich etwas mit Zac,doch meistens können wir uns nur abends treffen,da er tagsüber arbeitet.Jedoch sagt er nie viel über sich,ich hoffe das wird sich heute ändern.Ich möchte so vieles gerne von ihm wissen,doch ich habe Angst ihn zu fragen.Ja klar denkt wohl jeder ich bin total in ihn verliebt,doch ich weiß nicht mal wie es ist verliebt zu sein.Noch nie hat ein Junge es geschafft,mich so umzuhauen,dass ich wirklich etwas gespürt habe.Ich stell es mir in meinen Träumen immer so vor,dass wenn man verliebt ist wirklich alles um sich herum vergisst,dass man ohne die Person total unglücklich ist,sie nur noch bei sich haben möchte.Das man weiche Knie bekommt und total zittert,wenn man nur an die Person denkt.Dieses Gefühle...Liebe...muss wirklich schön sein,hoffentlich werde ich auch noch irgendwann mal so etwas erleben. Gestern habe ich versucht Josh auszufragen,ob er mir vielleicht sagen kann was mit Peggy los ist,doch auch er blockt mich immer nur ab und meint: "Ach Sunny das bildest du dir nur ein,es ist wirklich nichts.Sie ist momentan nur nicht so gut drauf..." Ich: "Und warum übergibt sie sich dann so oft ?Die Leute reden auch über euch?Das ist doch nicht ohne Grund!" Josh gerät ins stottern: "Kümmere dich nicht darum,die haben immer etwas auszusetzen!" Mit diesen Satz beendet er immer unser Gespräch und versucht mir klar zu machen,dass alles ok ist.Natürlich glaube ich ihm kein Wort. Den ganzen Tag lang versuche ich mir nichts anmerken zu lassen,spiele mit bei dem ganzen Happy Family Theater,doch meine Augen und Ohren sind überall.Wie jeden Abend essen wir zusammen Abendbrot und danach gehe ich zum Spielplatz,um mit Zac zu reden.Ich schaue ständig auf die Uhr,weil ich mich so freue ihn wieder zu sehen.Es ist einfach total befreiend hier heraus zu kommen und dann mit ihm zu reden.Doch heute werde ich aufgehalten. Peggy: "Sunny?" Ich: "Ja was ist denn?" Peggy: "Sag mal...mit wem triffst du dich denn jeden Abend?Weiß dein Vater davon?" Ich: "Mach dir keine Sorgen ist alles abgesprochen." Peggy: "Und wie heißt er?" Ich überlege ob ich ihr die Wahrheit sagen soll,doch wozu?Sie ist ja genauso unehrlich zu mir.Deshalb sage ich: "Cody...sein Name ist Cody..und er geht mit mir wahrscheinlich nach den Ferien in eine Klasse." Peggy lächelt erleichtert: "Das ist doch schön,freut mich das du hier schon Freunde gefunden hast." Sie umarmt mich und öffnet mit die Tür: "Komm nicht all zu spät zurück." Ich: "Nein nein keine Sorge." Auf dem Weg zum Spielplatz kreisen meine Gedanken um meine Tante,es ist wirklich erstaunlich wie wechselhaft sie sich verhalten kann.An einem Tag darf man sie am Besten gar nicht ansprechen,sonst explodiert sie oder versteht alles was man sagt falsch.Wiederum am nächsten Tag ist sie wie ausgewechselt total höflich,freundlich und wie eine Mutter zu mir.Ich versteh nicht wie man so etwas aushält sich immer wieder zu verstellen... Die Laternen sind angeschaltet,die Bäume hinter mir rascheln und der Wind pfeift durch den Park.Zum Glück habe ich mich heute wärmer angezogen. Zac sitzt auf der Schaukel und winkt mir zu.Er ruft mir irgendetwas zu,doch ich kann es nicht hören und versuche ihm mit Zeichensprache zu vermitteln,dass er warten soll bis ich da bin.Ich steh genau vor ihm und schaue auf ihn herunter.Er steht von der Schaukel auf,ist wieder 2 Köpfe größer als ich und umarmt mich herzlich. Zac: "Ich habe gesagt du bist zu spät!" Ich: "Achso ja tut mir leid meine Tante hat mich aufgehalten." Zac: "Wegen was?" Ich : "Sie war neugierig mit wem ich mich immer treffe und so.Aber keine Angst hab deinen Namen nicht genannt .. Und ich möchte heute auch nicht über mich reden,ich möchte mehr über dich erfahren." Zac guckt erstaunt: "Über mich?Kla..ehm was willst du wissen?" Ich: "Ich weiß nicht...irgendwie alles ich habe das Gefühl noch viel zu wenig von dir zu kennen." Zac: "Es gibt nicht so viel über mich zu sagen..." Ich: "Irgendwie hab ich das Gefühl,dass du mir etwas verschweigen willst." Zac hebt die Stimme an: "Nein das stimmt nicht!!! Es ist so,meine Eltern haben sich schon früh scheiden lassen und ich musste immer alles alleine machen.Ich ging sehr früh arbeiten,weil ich einfach unabhängig sein wollte von meinem Vater.Jeder der meinen Nachnamen hört bildet sich sein Urteil über mich,denkt ich kriege alles in den Arsch geschoben,doch das ist nicht so.Ich bin Zac und nicht der Sohn von...doch das versteht er nicht und die anderen hier auch nicht.Es ist nicht so,dass ich unzufrieden mit meinem Leben bin,doch mir fehlt irgendetwas,doch ich weiß nicht was.Vielleicht ein Beruf,eine andere Stadt oder eine Person die sich nur für mich interessiert und nicht für meine Herkunft." Seine Worte ergreifen mich sehr.Zum ersten Mal öffnet er sich wirklich,er zeigt mir wer er ist oder was er fühlt.Ich lege meine Hand auf seine und dreh mich etwas zu ihm,um ihn zu vermitteln,dass ich ihn verstehen kann: "Ich weiß was du meinst,mir geht es auch oft so,klar habe ich Freunde,doch wer ist heutzutage noch wirklich ein wahrer Freund?Es gibt nur noch Egoisten auf dieser verdammten Welt." Zac: "Da hast du recht,doch du scheinst ja nicht so egoistisch zu sein.." Ich: "Glaubst du?Du weißt noch nicht so viel von mir.." Zac: "Aber ich würde gerne alles über dich wissen.Du bist nicht so wie andere Mädchen,du bist anders." Ich: "Das sagen viele Jungs " Zac schüttelt den Kopf: "Ja ich weiß,dass ist vielleicht ein Standard Spruch von einigen,doch ich meine es wirklich so.Ich kenne dich eigentlich gar nicht,doch du bist mir irgendwie schon nah.Ich sehe dich an und weiß,ich möchte noch so viel von dir erfahren.." Er redet weiter,doch ich kann mich nicht auf seine Worte konzentrieren.Ich starre seine vollen Lippen an und bin zielsicher und auch davon überzeugt ,dass ich ihn in diesen Augenblick küssen will.Obwohl es eigentlich total merkwürdig sein wird,weil ich ihn nicht kenne,doch wie er sagt wir sind uns so nah,aber auch eigentlich fremd.Doch das ist dieses Knistern,dieses unglaubliche Gefühl das ich in mir trage wenn ich an ihn denke.Ich möchte ihn einfach berühren und sehen was passiert.Ich beuge mich zu ihm herüber,er verstummt und ich schließe die Augen und.... Meine Augen sind ganz angestrengt zu gekniffen.Ich habe Angst etwas falsch zu machen.Das ist nicht mein erster Kuss,jedoch ist es das erste Mal,dass ich selber die Initiative ergreife und den ersten Schritt wage.Doch ich fühle mich so zu ihm hingezogen,dass ich es einfach versuchen muss,sonst würde ich es vielleicht irgendwann bereuen.Meine Lippen sind gespitzt und ich suche weiter blind nach seinen.Doch es passiert einfach nichts.Ich blinzel mit einem Auge zu ihm herüber und bemerke,dass er keine Anstalt macht mich zu küssen.Erschrocken setze ich mich wieder zurück auf meinen Platz und schaue peinlich berührt in die andere Richtung.Peinlichkeit hoch 10.Ich hoffe das der Erdboden mich gleich verschlingen wird.Was er jetzt nur von mir denken wird?Ich male mir alle Möglichkeiten aus,wie ich am Besten wieder aus der Situation heraus komme.Vielleicht einfach wegrennen?Oder ihm weis machen,dass diese ganze Sache nur ein Schauspieltraining ist?Ob er mir das glauben wird,ist die andere Frage.Mir fällt einfach nichts besseres ein,wie ich mich raus reden kann.Keiner von uns beiden sagt irgendetwas.Schluss endlich entscheide ich mich zu gehen,ohne etwas zu sagen.Langsam und doch noch leicht erstarrt stehe ich von der Schaukel auf,schnappe meine Tasche,hänge sie mir über meine rechte Schulter und gehe den düsteren Weg zurück,wo ich her gekommen bin.Doch Zac ruft mir hinter her: "Es tut mir leid!" Verwundert über seine Worte drehe ich mich wieder zu ihm um und sage: "Dir tut es leid?Wieso?Du hast doch nichts gemacht.Ich bin die Idiotin.Ich hätte es einfach nicht tun sollen..." Wieder möchte ich einfach nur gehen,doch Zac hält mich am Handgelenk fest: "Nein...ich mag dich wirklich,doch ich kann es nicht...zu mindestens jetzt nicht.Auf jeden Fall finde ich es süß von dir...du bist süß." Er streicht mir sanft über mein Haar und lächelt mich verlegen an.Zu mindestens ist er nicht abgeneigt von mir,trotzdem frage ich mich was sein Problem ist?Vielleicht ging alles doch einfach viel zu schnell... Wir sehen uns an,doch keiner sagt etwas...was soll man auch nach so etwas sagen?Ich werde nervös,mir ist das alles so mega peinlich,auch ihm sehe ich das an,dass es ihm unangenehm ist.Nach einigen Minuten macht er doch den Schritt und meint: "Hast du vielleicht Lust mit zu mir zu kommen?Etwas zu essen oder so?" Ich bin etwas zögerlich und weis nicht was ich sagen soll.Er ist nicht sauer auf mich und ich bin ihm echt dankbar,dass er das Thema gewechselt hat. Zac fügt hinzu: "Mein Dad kommt erst morgen wieder,er ist bei einer wichtigen Veranstaltung.." Ich: "Ok dann sehr gerne." Er lacht erleichtert und wir beide gehen zu ihm nach Hause.Wir stehen vor der Tür und ich schaue mich immer um,dass mich ja keiner sieht.Heute habe ich keine Lust noch Ärger mit meiner Tante zu bekommen.Er sucht nach seinem Schlüssel,findet ihn ganz tief in seiner Hosentasche und öffnet langsam die Tür.Er lauscht ob wirklich keiner da ist und stößt dann die Tür weit auf.Was ich da zu sehen bekomme,beeindruckt mich wirklich.Das Haus ist riesig,schon alleine in der Eingangshalle kann man einen großen Ball veranstalten.Mit offenen Mund geh ich hinein und dreh mich einmal im Kreis,um alles richtig wahr zu nehmen. Zac schließt die Tür und ich erschrecke mich leicht. Zac: "Und gefällt es dir?" Ich: "Gefallen?Das ist der Wahnsinn,was für ein schönes Haus." Zac: "Ja lässt sich aushalten hier." Ich: "Nicht mal in L.A. gibt es so ein schönes Haus." Zac: "Jetzt übertreibst du aber  Komm ich zeig dir den Rest."  Von der großen,hohen Eingangshalle gehen wir direkt gerade aus weiter zum offenen Wohnzimmer.Von der Wohnungstür aus sieht man den Plasma Fernseher und die wuchtige schwarze Ledercouch,wo man sich am liebsten drauf schmeißen möchte.Dafür das zwei Männer hier wohnen ist alles sehr geschmackvoll eingerichtet in schwarz und weiß und einige Farbtupfer. Links neben der Couch steht ein beeindruckendes Bücherregal,mit tollen Büchern wie von Nicolas Sparks oder Steven Spielberg.Man fühlt sich wie in einer kleinen Bibliothek,die 24 Stunden geöffnet hat.Dann haben sie noch einen Kamin,was ich richtig toll finde und darüber hängt ein Bild von Zac und seinem Vater. Ich: "Das ist dein Vater nicht wahr?" Er nickt. Ich: "Du siehst genauso wie er aus.." Zac: "Danke ich weiß,sagen alle." Unter dem Gemälde stehen weitere Fotos von Zac und seinem Vater.Doch dann kann ich auch einige andere Personen auf den Bildern erkennen und frage mich wer sie sind. Ein Bild zeigt Zac und seinen Vater beim Angeln und neben Zac steht ein kleiner Junge.. Ich: "Wer ist das denn?" Zac schluckt und meint: "Das ist mein Bruder.." Ich: "Du hast ein Bruder?Ich dachte du bist ein Einzelkind." Zac: "Ja jetzt schon..er ist gestorben..vor 4 Jahren." Ich: "Das tut mir leid,ich wollte nicht unhöflich sein.." Zac: "Nein schon gut,dass konntest du ja nicht wissen...ich rede nur nicht so gern darüber..." Ich: "Kann ich verstehen...obwohl ich nicht verstehe warum du so viel von mir verbergen willst?Also klar man sagt nicht alles,doch ich kenne dich wirklich nicht besonders gut und ich weiß auch nicht wie ich an dich heran kommen soll." Zac schlägt mit der Faust das Bild herunter von dem Regal.Es gibt einen lauten Knall und ich zucke zusammen.Die Glassplitter verteilen sich auf den ganzen Boden,der Rahmen ist völlig kaputt.Ich schaue ihn nur schockierend an und erwarte eine Erklärung doch er ist einfach still. Ich: "Was sollte das bitte?" Zac: "Nichts..obwohl doch du willst etwas über mich wissen?Dann sag ich dir mal was und da bin ich überzeugt,dass du dann nichts mehr mit mir zutun haben möchtest.." Sein Tonfall wird immer wütender und ich verspüre Angst,ich möchte eigentlich nur noch gehen,doch mein Körper bewegt sich keinen Zentimeter. Zac: "Mein Bruder war mein ein und alles,ich habe ihn versucht zu beschützen so oft es ging,doch an diesen Tag habe ich versagt.Ich hätte besser aufpassen sollen,doch alles passierte so schnell." Ich versuche ihn zu beruhigen und gehe zu ihm und lege eine Hand auf seine Schulter. Ich: "Du kannst nichts dafür,Menschen sterben nun mal,ob wir wollen oder nicht.Keiner kann dagegen etwas tun." Zac schlägt meine Hand weg und packt mich richtig kräftig an meinen Oberarmen.Jetzt ist meine Angst umso größer und mir kommt es nicht in den Sinn mich zu wehren,nicht mal weinen kann ich geschweige etwas sagen.Ich schaue ihn tief in die Augen und versuche ihn einfach zu verstehen,was in ihm vorgeht.Ich rechne damit dass er mich anschreit oder beleidigt,doch seine Stimme ist ganz normal,er flüstert schon fast: "Doch ich bin schuld!Wegen mir ist er gestorben!" Diese Worte dröhnen in meinem Kopf wie bei einem Echo,als ob er es immer und immer wieder sagt.Ich gucke ihn an und stotter schon fast: "Was ist denn passiert?" Meine Stimme klingt so zerbrechlich,dass er seinen Griff etwas lockert und mir wieder mit dieser leisen Stimme antwortet: "Wir beide haben damals auf der Straße gespielt...da war Justin gerade mal 5.Wir sind jeden Tag raus gegangen,doch an dem Tag ist alles schief gelaufen.Justin wollte unbedingt Fußball spielen also haben wir über 2 Stunden draußen gespielt,bis Cody dann kam und ich mit ihm geredet habe.Da hab ich einige Sekunden nicht auf Justin geachtet und dann kam ein Auto.." Zac bricht vor meinen Augen zusammen und weint.Ich habe noch nie einen Jungen so weinen gesehen,so herzergreifend und schmerzlich.Ich versuche ihn vom Boden wieder hoch zuziehen und er fällt mir in die Arme.Er umklammert mich so fest,dass ich fast keine Luft mehr bekomme,doch ich lasse es über mich ergehen,ich will nicht das er wütend wird.Er wimmert auf meiner Schulter,doch fasst sich nach einigen Minuten wieder und redet weiter. Zac aufgebracht: "Der Fahrer ist viel zu schnell gefahren,doch hätte ich besser aufgepasst,wäre Justin noch am Leben und ich würde diese Schuldgefühle nicht haben.Er fehlt mir wirklich...ich kriege diese Bilder nicht aus meinem Kopf.Ich habe versagt..." Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und richte ihn zu mir,dass er mich ansehen kann: "Es war ein Unfall...du konntest doch gar nichts machen." Zac: "Doch ich hätte ihn einfach beschützen oder im letzten Moment wegziehen können." Ich: "Du darfst dir nicht die Schul geben,du warst es nicht der ihn überfahren hat.Dein Bruder ist auch nicht böse auf dich,da bin ich mir sicher.." Wieder kocht die Wut bei ihm über und schiebt mich weg: "Woher willst du das denn wissen?Du kennst ihn nicht,genauso wenig wie mich." Ich: "Ich versuche dir nur zu sagen,dass es nicht deine Schuld war,du konntest nix mehr für ihn tun." Zac: "Ach du hast doch keine Ahnung..." Ich: "Vielleicht weiß ich nicht,wie es ist jemanden zu verlieren,weil er gestorben ist,aber glaub mir ich habe auch Menschen in meinem Leben verloren,die ich wahrscheinlich nie wieder sehen werde.Natürlich besteht immer noch eine Chance sie einmal zutreffen,irgendwann doch trotzdem ist es auch sehr unwahrscheinlich.Ich will damit sagen,dass ich nur vermuten kann wie es dir geht oder wie sich so was anfühlt,trotzdem bringt es keinem wenn du dich so hängen lässt und dir die Schuld gibst.Dein Bruder kommt davon auch nicht zurück." Meine Worte klingen hart als ich sie ausgesprochen habe,doch ich nehme nichts davon zurück,weil ich weiß das ich recht habe.Ich sehe ein,dass dieses Gespräch einfach kein Sinn mehr hat und gehe ohne ihn anzusehen einfach nach draußen.Die Tür ziehe ich heran und es ist für mich ein befreiendes Gefühl,die ganze Last fällt von mir ab.Ein paar Tränen laufen herunter,da ich schon sehr Angst hatte vor ihm,doch auch ihn verstehen kann,wie weh es ihm tun muss.. Ich will einfach nur noch weg.Ich laufe über die Straße und wische mir meine Tränen aus dem Gesicht.Mein ganzer Körper ist total schlaff,das einzige was ich jetzt noch möchte ist schlafen. Peggy: "Susan?" Meine Tante kommt von links auf mich zu,ich habe sie gar nicht erkannt.Sie ist komplett in schwarz gekleidet & sieht sehr verheult aus. Ich: "Was machst du denn hier?" Peggy: "Die Frage ist was machst du denn hier,warum kommst du aus dem Haus der Kingleys?" Ich stammel aufgeregt: "Ich bin vom Park gekommen,ich hab mich mit Cody getroffen." Peggy forsch: "LÜG MICH NICHT AN!Ich habe genau gesehen,dass du aus dem Haus gekommen bist.Was hast du mit denen zutun?" Ich: "Komm mal wieder herunter,es ist meine Sache mit wem ich irgendetwas mache verstanden!" Peggy: "Wie redest du mit mir?Ich will nicht das du dich mit denen einlässt,haben wir uns verstanden." Ich: "Du bist nicht meine Mutter klar,wieso hast du solche Angst?Denkst du vielleicht das sie mir irgendetwas über dich erzählen könnten?Was wir alle nicht erfahren sollten?Ich weiß genau das hier irgendetwas nicht stimmt und ich finde heraus was das kannst du mir glauben." Peggy: "Egal was sie sagen es stimmt einfach nicht!Was kommt denn noch alles,du lügst mich an und jetzt glaubst du auch noch was dir völlig Fremde erzählen?Ich bin enttäuscht von dir Susan!" Ich lache: "Ich glaube du solltest erstmal darüber nachdenken und zu dir ehrlich sein,bevor du mir vorwirfst dass ich dich belüge." Peggy: "Susan es reicht jetzt!" Ich: "Mir reicht es schon lange,diese ganzen Heimlichkeiten,was soll das denn?Ich dachte wir sind eine Familie und könnten uns alles sagen,doch für dich sind wir doch nur Dreck.Du willst dein eigenes Ding durchziehen?Dann bitte aber ohne mich!" Ihre Hand landet in meinem Gesicht und sie schreit mich an: "Susan du gehst jetzt sofort rein,los!" Sie hat mich wirklich geschlagen,dass ist unglaublich.Diese Frau zu der ich früher oft gerne gegangen bin,die ihr letztes Hemd für ihre Familie gegeben hätte,steht nicht mehr vor mir.Sie ist in den letzten Jahren zu einer verbitterten und kalten Frau geworden.Ihre Augen sind total leer,sie fühlt überhaupt nichts.Ich kann nicht weinen,nicht vor ihr,ich würde am liebsten zurück schlagen,aber was bringt mir das?So würde ich mich auf ihr Niveau herunter lassen.Also beschließe ich mich zu gehen und sie stehen zu lassen. Ich laufe einfach,ich weiß nicht wohin,doch ich weiß ich will hier nicht bleiben,auf gar keinen Fall.Ich höre wie sie mir hinter her schreit: "Susan,komm zurück!" - "SUSAN!!!" Doch ich würdige sie mit keinem Blick,sie soll mich einfach in Ruhe lassen.Sutton ist meine Heimat,doch es hat sich zu viel geändert,es ist in den letzten Tagen so viel passiert und ich weiß einfach nicht ob es noch Sinn macht hier zu bleiben... Es ist nach 22 Uhr und ich laufe alleine und planlos in Sutton herum.Ich weiß das ich einfach zurück gehen kann,doch ich will es nicht.Mir ist alles egal!Meine so genannte Familie kann ich gerade nicht ertragen.Keiner ist da,der mich aufnehmen wird.Vielleicht Haysel,doch sie wird wahrscheinlich schon schlafen und möchte sie auch nicht aufwecken.Und Zac...er ist sauer auf mich und bei ihm angekrochen zu kommen ist das Letzte was ich tun werde.Also heißt es mir alleine irgendwo die Nacht um die Ohren zu hauen,dass gar nicht so einfach ist.Sutton kenne ich in und auswendig,doch ich habe totale Angst alleine im Dunkeln durch die Gegend zu laufen.Wenn ich mit Susi in L.A. unterwegs war,musste ich oft alleine nach Hause irren.An jeder Ecke habe ich mich panisch umgeschaut und bin förmlich zu mir nach Hause gerannt,obwohl mir noch nie etwas passiert ist.Deswegen herrscht in mir immer so eine Nervosität,wenn ich alleine irgendwo bin.Mein erster Gedanke führt mich zur Tankstelle der Roosevelts.Ich mag die Familie sehr,doch ich weiß nicht ob das noch auf Gegenseitigkeit beruht,da sie wissen wer ich bin und wer meine Familie ist... Doch ich lasse es darauf ankommen und laufe dort hin egal was passierten wird.In diesem Moment finde ich es richtig,was ich vor habe,denn ich habe nichts getan.Und vielleicht bekomme ich so endlich die Klarheit über einige Sachen,wonach ich die ganze Zeit suche.Mulmig ist mir schon zu mute,als ich vor der Tankstelle stehe.Ich verstecke mich zur Hälfte hinter einer Zapfsäule und kann Frau Roosevelt sehen,die gerade an der Kasse einen Kunden bedient.Der Mann kommt heraus und ich ergreife die Chance und gehe auch hinein.Meine Beine steuern die Theke an,doch mein Oberkörper macht die aller möglichsten Bewegungen um umzukehren.Doch es gibt kein zurück mehr,ich wollte mich der Situation stellen.Vor mir stellt sich gerade eine Frau mit einer Cola an und ich bin froh,dass es noch einige Minuten dauert bevor mich Mrs.Roosevelt erkennt.Sie verkauft ihr wie immer mit ihrem freundlichen Wesen die Cola und wünscht ihr einen schönen Abend.Die Frau geht weg und dann trete ich einen Schritt hervor.Mein Kopf ist die ganze Zeit auf den Boden gesenkt,doch dann hebe ich ihn an und schaue ihr direkt in die Augen & meine: "Hey..." Ich hab mit jeder möglichen Reaktion gerechnet,einen Anschiss oder Beleidigungen,doch nicht mit dieser. Mrs.Roosevelt: "Susan?Bist du es?" Ich nicke leicht mit meinem Kopf.Plötzlich kommt sie ganz schnell um die Theke herum und umarmt mich herzlich und lacht dabei. Zögerlich nehme ich sie auch in den Arm und freue mich,dass sie mich so gut aufnimmt.Wir stehen einige Minuten so da und ich fühle mich in ihren Armen wirklich wie zu Hause. Mrs.Roosevelt: "Mensch,bist du groß geworden  Seit wann bist du wieder da?" Ich: "Seit einigen Tagen..." Mrs.Roosevelt: "Das freut mich wirklich dich zu sehen,wie lange bleibst du denn?" Ich: "Ich werde ein ganzes Jahr hier bleiben,wegen der Schule...mein Dad ist schon wieder nach Hause gefahren." Mrs.Roosevelt nimmt mich nochmal in den Arm: "Och Gott Schätzchen,dass tut mir leid..wo wohnst du in der Zeit? Bei Peggy?!" Ich: "Ja..." Sie sieht mich an und weiß,dass es mir nicht sonderlich gut geht.Sie ruft ihren Sohn Richard,den wir alle nur Richie nannten,der gerade hinten die Regale auffüllt: "Richie komm mal bitte her,wir haben Besuch!" Richie und ich gingen in die selbe Grundschule.Damals hat er mir einen Liebesbrief geschrieben,doch dann haben wir uns auseinander gelebt.Trotzdem finde ich ihn sehr nett.Ein sportlicher,blonder junger Mann kommt auf mich zu: "Susan?Woow du siehst klasse aus." Er kommt zu mir und will mich umarmen,doch ist so unsicher,dass er mir dann doch nur die Hand reicht. Ich: "Hey...vielen Dank  Kann ich nur zurück geben." Richie: "Danke  was machst du denn hier?" Ich: "Das ist eine lange Geschichte..." Mrs Roosevelt: "Das erzähl ich dir später,kannst du solange die Kasse bedienen,ich kümmere mich in der Zeit um Susan.." Richie: "Ja klar gerne " Mrs.Roosevelt nimmt mich mit in ihr Haus,das gleich neben der Tankstelle steht und macht mir einen Kakao.Ihre Küche ist sehr ordentlich und man merkt,dass sie genau weiß wo was steht.Da sie sehr klein ist,brauch sie um an das Kakao Pulver zu kommen für den einen Hängeschrank ein kleinen Hocker.Sie ist so eine herzliche und lebensfrohe Frau,ich habe sie noch nicht einmal traurig gesehen.Natürlich wusste jeder hier in der Stadt,dass die Familie nicht im Luxus lebt,doch jeder schätzt sie und mag sie sehr. Mrs.Roosevelt kommt mit einer großen Tasse Kakao zu mir an den Tisch und lächelt zufrieden: "Hier bitteschön,aber vorsichtig,er ist noch sehr heißt." Ich: "Dankeschön " Mrs.Roosevelt: "Nun erzählt mal,was ist denn los?" Ich: "Eigentlich möchte ich sie fragen,was hier los ist?Was ist passiert das meine Tante hier so gehasst oder verachtet wird?" Mrs.Roosevelt schluckt: "Also hast du es schon mitbekommen..." Ich: "Das war nicht zu vermeiden,so wie alle hier sie anschauen und dann ich gehört hab...dass sie bei ihnen Geld geklaut hat...stimmt das?" Mrs.Roosevelt nickt: "Ja es stimmt leider..hätte ich es nicht selbst miterlebt,hätte ich es niemals geglaubt." Ich: "Ich verstehe nicht warum sie so etwas macht,sie hätte einfach sich von uns helfen lassen müssen..." Mrs.Roosevelt: "Dafür ist sie aber viel zu stolz.In den letzten Monaten wo sie hier gearbeitet hat,habe ich gemerkt,dass sie sich immer mehr verschlossen hat,sie war nicht mehr sie selbst.Ich habe immer hinter ihr gestanden,doch wenn mich jemand betrügt oder belügt ist es vorbei.Natürlich würde ich gerne so wie du wissen,was in ihr vorgeht,doch keiner weiß es." Ich: "Ich möchte ihr so gerne helfen,doch ich weiß nicht wie..wir haben uns vorhin gestritten,momentan will ich einfach nicht zurück.." Mrs.Roosevelt: "Wenn du willst kannst du hier bleiben.Du gehörst doch praktisch zur Familie...und vielleicht kann ich dir noch einige Fragen beantworten.." Ich: "Wirklich?Das wäre schön danke!" Ich umarme sie herzlich.Wir beide gehen nach oben ins Gästezimmer,wo sie mir ein frisches neues Bettzeug bezieht.Alles ist nicht modern eingerichtet,doch ich fühle mich wohl und das ist die hauptsache. Mrs.Roosevelt und ich sitzen noch lange zusammen und reden über alles.Ich erzähle ihr Geschichten von L.A. und ich frage sie noch viele Sachen über meine Tante und Zac aus.Bei ihr bin ich mir sicher,dass sie ehrlich zu mir ist. Am nächsten Morgen wache ich wirklich entspannt und fröhlich auf.Durch den Schlitz unter der Tür rieche ich frische Brötchen und Kaffee.Ich ziehe mir den Morgen Mantel über,den mir Mrs.Roosevelt gegeben hat und gehe langsam nach unten.Ihr Mann und sie sitzen am Tisch und begrüßen mich sehr liebevoll. Mrs.Roosevelt. "Susan Guten Morgen du bist ja schon wach  Möchtest du Kaffee,Tee oder Kakao?" Mr.Roosevelt: "Endlich sehe ich dich auch mal wieder  Hallo Kleines." Er kommt über den Tisch zu mir und umarmt mich,er ist genauso nett wie seine Frau. Ich: "Ein Kakao wäre sehr nett,doch könnte ich vielleicht erstmal duschen gehen?" Mrs.Roosevelt: "Natürlich kannst du das,ich habe dir oben schon zwei Handtücher bereit gelegt,lass dir ruhig Zeit " Ich: "Danke..auch das ich hier bleiben durfte..." Mr.Roosevelt: "Das ist doch Ehrensache,wir freuen uns mal ein Mädchen hier im Haus zu haben " Ich lächel beide an und gehe wieder nach oben ins Bad.Ich ziehe mir den Morgen Mantel wieder aus und schaue mich im Spiegel an.Meine Haare sind ganz zersaust und ich sehe relativ blass aus.Es ist komisch,dass mich keiner von meiner Familie gesucht oder angerufen hat.Anscheinend bin ich ihn doch egal,aber ich weiß das ich heute nicht mehr hier bleiben kann.Ich möchte endlich wissen was sie mir vorspielen und dazu muss ich wieder nach Hause und nach Beweisen suchen. Mrs.Roosevelt hat mir noch sehr viele Hilfreiche Tipps gegeben,wie ich an Peggy am Besten heran komme.Ich überlege die ganze Zeit wie ich irgendetwas heraus bekomme,sei es nur eine Kleinigkeit,dass ich sie besser verstehen kann.In der Zeit ziehe ich mich weiter aus,bis ich komplett nackt vor dem Spiegel stehe und schaue mich fragend an.Gestern habe ich die Lust an Sutton wirklich verloren,doch ich weiß warum ich hier bin und was ich tun muss.Nur noch das zählt für mich. Ich drehe mich zur Dusche hin und lasse das Wasser laufen,damit es nicht so kalt ist.Ich halte meine Finger in den Strahl hinein,um zu testen ob es schon warm genug ist und spiele noch etwas mit dem Wasser herum. Hinter mir gibt es einen lauten Knall.Ich erschrecke mich,rutsche aus und lande auf den Fliesen.Mein Kopf tut weh von dem Aufprall und ich schaue zur Tür und wen sehe ich?Richie... 

Das ganze Badezimmer dreht sich von links nach recht und umgekehrt.Mein Schädel brummt,doch wie es aussieht habe ich mich mehr erschreckt,als dass etwas passiert ist.Für einen Moment vergesse ich sogar,dass ich nicht alleine im Raum bin und beschäftige mich nur mit mir selbst.Richie quietscht förmlich: "Susan?Geht es..dir gut?"Ich keife ihn an und habe Angst,dass er mich komplett nackt gesehen hat: "Natürlich nicht!!Mein Kopf tut weh und ich komme nicht alleine wieder hoch.."Richie: "Soll ich dir helfen?"Ich lache wütend: "Das könnte dir so passen,als wäre das jetzt nicht schon peinlich genug.."Richie stottert: "Ich schaue auch nicht hin,versprochen!"Ich überlege lange ob ich mir von ihm helfen lasse,doch ich hatte eh keine andere Wahl.Ich: "Dann komm her,aber mach deine Augen zu.."Richie geht rückwärts drei große Schritte,doch ist noch lange nicht in meiner Nähe,deswegen gebe ich ihm presize Anweisungen: "Geh noch einen Schritt zur Seite und dann zurück."Er macht es ohne zu murren.Ich: "Jetzt dreh dich rum und beug dich zu mir herunter."Richie: "Ok und jetzt?"Ich: "Pack mcih an den Schultern und heb mich hoch..."Richie: "Du bist lustig...wie soll ich den deine Schultern finden,wenn ich nichts sehe?"Ich nehme seine Hände und lege sie auf meine Schultern,auch das funktioniert nicht wirklich,da ich mich von alleine nicht hochbeugen kann.Richie: "So klappt das auch nicht.."Ich: "Hast du eine bessere Idee?"Er überlegt ganz angestrengt.Habt ihr schon mal mit jemanden ein Gespräch gefühlt,der seine Augen geschlossen hat dabei?Ich sag euch,dassist richtig seltsam.Richie fährt fort: "Es gibt da noch eine Möglichkeit.."Ich: "Und die wäre?"RIchie: "Häng dich um meinen Hals und lass nicht los."Ich: "Wie bitte?"Richie: "Mach einfach was ich sage und vertrau mir!"Meine Hände umschlingen seinen Hals,doch ich halte noch so viel Abstand,dass unsere Körper uns nicht berühren können.Ich selber kann michnicht sehen,doch ich bin bestimmt knallrot wie eine Tomate angelaufen.Es ist mir alles so unangenehm,doch jetzt ist eh alles zu spät.Bevor ich überhaupt irgendetwas äußern kann,schnappt er meine Beine und hebt mich zu sich hoch.Ich bin total perplex und panisch zu gleich.Richie trägt mich von der Dusche ein Stück weg.Mit seinem einen Arm berührt er leicht meine Brust und ich merke wie mein Po sich an seinen Bauch schweißt.Seine Berührungen sind sehr sanft undauch nicht aufdringlich.Er hält mich eine Weile so und fragt dann: "Ist alles ok?ICh lasse dich jetzt runter."Ich bringe nur ein: "hmmm" heraus.Meine Füßen setzen auf dem Boden auf und bin noch sehr wacklig auf den Beinen.Er stütz mir den Rücken und bewunderswert ist das er wirklich nicht einmalzu mir geguckt,ein wahrer Gentleman.An seiner Stirn laufen kleine Schweißperlen herunter und er wirkt total angestrengt,aber auch erleichtert.Ich kann wieder alleine stehen und er tastet blind nach einem Handtuch und spannt es vor mir auf,damit ich mich damit einwickeln kann.Ich schnapp mir das Handtuch und ziehe mir es über und meine: "Du kannst deine Augen wieder öffnen.."Richie schaut erst mit einem Auge zu mir und versichert sich ob ich wirklich angezogen bin und dann zwinkert er heftig.Erst da fällt mir auf,dass er total lange Wimpern hat,was etwas besonderes ist bei Jungs,doch ihm steht es sehr.Er lächelt mich verlegen an und meint: "Dann ist ja nochmal alles gut gegangen...es tut mir leid,dass ich einfach so reingeplatzt bin.."Ich: "Ist schon vergessen.."ICh schleiche mich an ihm vorbei und gehe puderrot in mein Zimmer und schließe hinter mir ab.Es ist süß wie lieb er sich um mich gekümmert hat und wirklich die Situation nicht ausgenutzt hat,aber ich habe von Richie auch nichts anders erwartet.Nach einer Weile ziehe ich mich an und gehe ungeduscht nach unten.Wir beide erzählen nicht was passiert ist und lächeln uns ab und zu an.Ich: "Danke dass ihr mich so nett aufgenommen habt,doch ich werde jetzt wieder nach Hause gehen.."Mrs.Roosevelt: "Willst du wirklich schon gehen?"Mr.Roosevelt: "Du kannst ruhig noch hier bleiben..."Ich: "Das weiß ich zu schätzen,aber ich muss irgendwann eh wieder zurück und die eine Nacht weg von dort hat mir gut getan und ich konnte über einiges nachdenken."Mrs.Roosevelt umarmt mich: "Ok..aber dann sag bitte sofort bescheid wenn irgendetwas passiert ist ok?"Ich: "Werde ich keine Sorge "Ich lächel rüber zu Richie und verlasse dann das Haus.Ich gehe total gelassen über den Platz der Tankstelle und biege dann in die Rose Avenue ein.Zwischen durch lächel ich immer wieder und denke daran,was sie wohl gleich sagen würden,wenn ich vor ihnen stehe so glücklich.Vielleicht kümmmert es sie gar nicht,dass ich weg war.Um mich herum beobachte ich die Nachbarn die aus ihren Häusern kommen und total glücklich wirken,genau zu so einer Familie möchte ich gehören.Ich atme schwer und höre hinter mir meinen Namen rufen: "SuSAN bleib mal stehen!"Abgehetzt kommt Richie angerannt und hält mir einen Schal vor die Nase,den ich noch nie gesehen habe und sagt: "Hier du hast dein Schal vergessen!"Ich schaue ihn skeptisch an und lache: "Das ist nicht meiner!"Richie: "NIcht?"Ich: "Nein..so einen habe ich nicht.."Richie: "Ja..ich weiß das es nicht deiner ist...ich wollte nur.."Ich: "Was denn?" frage ich sehr neugierig nach.Richie: "Naja...das ist mir etwas peinlich..."Ich: "Ach komm sag schon,so schlimm wie vorhin wird es ja wohl nicht sein..."Wir beide lachen herzlich.Richie: "Vielleicht nicht so..aber naja hast du vielleicht mal Lust irgendetwas zu unternehmen oder so?"Ich: "Na klar gerne,was denn?"Richie: "Das überlasse ich dir,ich bin dann nur mit & lasse dich entscheiden "Ich: "Das ist ja nett,aber wir können die Tage ja nochmal reden oder wir treffen uns einfach spontan meinst du nicht das ist viel besser?"Richie: "Ja da hast du recht also würdest du auf jeden Fall mit mir etwas machen?"Ich grinse: "Na klar warum nicht?"Richie: "Weiß ich nicht,ich hatte gedacht du lehnst ab.."Ich: "Niemals,es tut mir gut hier neue zu mindestens alte Leute wieder besser kennen zu lernen "Richie: "Das freut mich..also dann bis bald?:)Ich: "Wir sehen uns "Ich schaue ihn lange in die Augen,gehe rückwärts ein paar Schritte über die Straße und schaue ihm lange in die Augen.Er bewegt sich keinen Zentimeter und ich versuche denBlickkontakt stand zu halten,ohne mich um zu sehen.Richies Blick ist starr und er wird von Schlag auf Schlag blass,ich kann nicht deuten,was mit ihm los ist und gehe wieder zurück.Doch in diesem Augenblick höre ich wie er meint: "Susan pass auf,da kommt ein Auto!"Ich denke mir nur: "Was denn bitte für ein Auto?"Ein Blick genügt und ich sehe es.Es kommt immer näher und ich blöde Kuh kann mich nicht bewegen oder schaffe es nicht wenigstens ein Schritt zu machen.Ich blicke rüber zu Richie und schaue ihn fragend an,als ob ich von ihm wissen will was ich jetzt tun soll.Alles verläuft in Zeitlupe,obwohl es in Wirklichkeit alles normalabläuft.Im Fernsehen habe ich Leute nie verstehen können,die mitten auf der Straße sind und nicht mal sich umschauen können,doch jetzt bin ich der selben Situationund verfluche mich dafür,dass ich nichts tue oder geschweige mal auf den Verkehr geachtet habe.Das Auto ist für diese ländliche Gegend sowieso viel zu schnell unterwegs,dochdas bringt mir jetzt auch nicht viel.Das Auto hupt wie verrückt und Richie rennt zu mir hin und schmeißt sich auf mich.... Und kann mich im letzten Moment noch von der Straße weg schubsen.Das Auto weicht rechts aus und hält paar Meter hinter uns mit quietschenden Reifen an. Richie: "Alles ok?Hast du dich verletzt?" Ich: "Nein..zum Glück nicht,aber du blutest am Arm..." Richie: "Ach das ist halb so wild." Er schmiert sich da Blut an seinem Tshirt ab.Die Fahrerin des Wagens kommt aufgeregt auf uns zu gerannt und ihr steht die Panik ins Gesicht geschrieben: "Ist alles in Ordnung mit euch?Es tut mir so leid,ich habe nicht auf die Straße geachtet für einen Augenblick.Kann ich euch helfen oder etwas tun?" Ich schaue mir die ganze Zeit Richie's Wunde an.Sein Arm ist total aufgeschürft.Er redet mit der Frau: "Nein uns geht es gut,alles ok.." Auch sie bemerkt den blutigen Arm von ihm: "Oh nein du blutest ja..ich wohne gleich ein paar Häuser weiter,dann kümmere ich mich da drum." Richie: "Aber.." Die Frau unterbricht ihn: "Keine Wiederrede!" Richie steht langsam auf und hilft mir hoch.Ich putze mir den Dreck von meiner Hose ab,schwinge meine Haare nach hinten und sehe zum ersten Mal der Frau ins Gesicht.Mich trifft der Schlag als ich sie ansehe und feststelle,wer sie ist.Auch ihr Gesicht wird ganz starr,als sie zu mir blickt,bis ihr auch einfällt woher sie mich kennt.Leise sagt sie: "Susan?Bist du es?" Ich nicke und falle ihr fröhlich in die Arme.Es ist Megan's Mutter die vor mir steht.Ich habe sie sofort erkannt mit ihren langen braunen Haaren,die sie immer als Pferdeschwanz trägt und dazu ihre blauen Augen und ihren Leberfleck über der linken Augenbraue.Sie ist jetzt mittlerweile Anfang 40 und man sieht ihr stark an,was sie in den letzten Jahren durch gemacht hat.Ich habe so viele Fragen an sie,jedoch kann ich gar nichts sagen auf Anhieb.Auch sie ist Fassungslos mich zu sehen. Megan's Mutter: "Mensch wie toll du aussiehst,du kommst immer mehr nach deiner Mutter.Wohnt ihr wieder in Sutton?Wir haben uns nach euch erkundigt seit wir wieder hier wohnen.." Ich: "Ich bin für ein Jahr wieder hier,doch wir sind jetzt fest nach L.A. gezogen,dass ist meine neue Heimat.Ach ihr wohnt jetzt wieder hier wirklich *-* Wie lange denn schon?" Megan's Mutter: "Erst seit einem halben Jahr..wir haben es hier sehr vermisst die ganzen Leute und die Umgebung." Sie merkt das mir etwas auf der Zunge brennt und als ob sie meine Gedanken lesen kann,geht sie zum Wagen,öffnet die Tür und sagt: "Megan,komm mal bitte raus!" Ich höre Megan's Stimme,ich fasse es nicht sie ist wirklich hier.Schon alleine das bringt mich zum weinen.Es geht alles so schnell,dass ich nicht glauben kann das ich Megan gleich wiedersehen werde...Mein Herz pocht und es fühlt sich an als ob mein Hals sich immer weiter zuschnürt. Richie bemerkt das ich total unruhig bin,auch wenn er nicht versteht wieso,legt er seine Hand auf meinen Rücken und ich stütze mich bei ihm ab.Ich atme total hysterisch und fokussiere die Wagentür.Ihre Mutter tritt einen Schritt beiseite und öffnet die Wagentür ganz bis nach hinten.Megan steigt aus,erst das linke Bein raus,dann das Rechte und guckt ihre Mutter ganz skeptisch an.Sie denkt ihr Mutter spinnt und hat in ihrer linken Hand ihr Smartphone und tippt wild darauf herum. Megan's Mutter: "Megan schau mal wen ich gefunden habe." Megan: "Was?" Sie geht zu ihrer Tochter schnappt sich ihren Kopf und richtet ihn genau auf mich.Megans Augen werden riesig als sie mich sieht und füllen sich mit Tränen.Erst denke ich sie erkennt mich nicht,doch dann merke ich wie ihr Mund immer weiter nach oben geht.Plötzlich schmeißt sie ihr Handy nach hinten,dass ihre Mama gerade noch so auffangen kann,rennt auf mich zu und springt mich förmlich an vor Freude.Ich öffne weit meine Arme und wir beide fangen an zu weinen wie kleine Mädchen.Ich bin so froh sie zu sehen und halte sie einfach nur fest an mich,denn ich will sie nicht mehr verlieren.Wir können uns nicht zusammen reißen und kreischen durch die ganze Nachbarschaft. Megan: "Ich glaub es nicht,ich habe gedacht ich sehe dich nie wieder.." Ich: "Frag mich mal ich hatte die selbe Angst." Wir lassen uns los und schauen uns an.Sie ist immer noch so schön wie ich sie in Erinnerung habe.Ihr tolles braunes gelocktes Haar,mit ihren süßen Sommersprossen auf der Nase und ihren echt wunderschönen herausstechenden grünen Augen.Sie hat wie ihre Mama ein Leberfleck über der Augenbraue,jedoch auf der rechten Seite.Ihre Lippen sind so voll und ihre Lache ist einmalig,wenn man sie hört kann man direkt mitlachen.Sie ist ungefähr fast so groß wie ich,aber tausend mal hübscher wie ich finde. Megan: "Bitte kneif mich,hoffentlich ist das kein Traum." Ich kneife sie dolle das sie aufschreit und mir nochmals in die Arme fällt. Ich: "Jetzt bereue ich es nicht wieder in Sutton zu sein,ich hab so oft an dich gedacht." Megan: "Ich auch,ich war so enttäuscht als ich gehört habe,dass ihr weggezogen seit." Ihre Mama und Richie kommen zu uns,da sie jetzt außer Gefahr mit uns reden können. Megan's Mutter: "Es ist toll euch beide so glücklich zu sehen " Megan und Richie sagen sich nett hallo und er bekommt sein Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht. Ich: "Dann kennt ihr euch ja " Megan: "Ja  aber erst seit ich hier wieder wohne,vorher ist er mir nicht so aufgefallen." Richie grinst weiterhin. Megan's Mutter: "Da es so viel zu erzählen gibt,schlage ich vor wir gehen alle zu uns nach Hause und in der Zeit kann ich Richie versorgen." Ich: "Das ist echt eine tolle Idee " Megan'S Mutter: "Dann springt rein in den Wagen " Megan nimmt meine Hand und wir gehen Händchen haltend zum Wagen mit Richie und ihrer Mutter.Ich komme mir noch vor wie in einer Traumwelt,dass das alles nicht passiert und ich mir es nur so wünsche das ich sie wieder sehen würde,doch es passiert wirklich.Ich sitze in dem Auto von Megans Mama,wir fahren zu ihr und ich halte Megans Hand.Mehr Beweise das sie wirklich echt ist gibt es nicht Wir fahren die Straße entlang und halten nach wenigen Metern auch schon wieder an und erreichen das zu Hause von Megan.Ihr altes Haus bewohnt jetzt eine andere Familie,deswegen haben sie jetzt das Haus zwei Plätze weiter gekauft.Es ist im Gegensatz zu den anderen Häusern auch sehr unauffällig und etwas kleiner.Doch man sollte sich niemals von dem äußeren täuschen lassen.Ich bin ganz in mich gekehrt und weiß gar nicht was ich sagen soll.Megan hält meine Hand immer noch fest und nähern uns ihrem Haus.Wir erreichen die Veranda,die mit einem großen Blumentopf mit Rosen drin bestückt ist.An der Haustür sieht man schon von weiten das Türschild: "Fam.Anderson". Mich wundert es sehr,dass mir das Haus nicht schon viel früher aufgefallen ist.Mrs.Anderson schließt die Tür auf und geht mit Richie vor in den schmalen Flur und stellt ihre Tasche ab. Mrs.Anderson: "Hier könnt ihr euch ruhig aufhängen." Sie zeigt auf die Garderobe neben sich und fährt fort: "Ich hole da Weile die Koffer aus dem Auto.." Sie schlängelt sich an uns wieder vorbei und geht nach draußen.Ich frage verwundert: "Wieso Koffer?" Megan: "Wir kommen gerade aus dem Urlaub,waren 2 Wochen in Texas bei meiner Oma." Ich: "Das erklärt einiges.Deswegen sind wir uns auch noch nicht eher begegnet." Megan: "Ja also du angekommen bist,waren wir schon längst weg." Ich ziehe mir meine Jacke aus und hänge sie an die Garderobe.Mir brennt eine Frage auf der Zunge,doch ich weiß nicht ob ich es wirklich fragen soll.Doch ich mach es einfach: "Und wo ist dein Vater?" Megan antwortet mir ruhig: "Meine Mama hat sich vor 4 Jahren von ihm scheiden lassen und seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen,was ich auch nicht möchte.Er hat uns viele Dinge angetan,du weißt ja er war schon immer gewalttätig.Er weißt nicht das wir wieder nach Sutton gezogen sind und das ist auch gut so." Mrs.Anderson kommt bepackt zur Tür herein und schnauft heftig: "Megan nimm die beiden mit in die Küche und biete ihnen etwas zu trinken an,los!Ich suche in der Zeit das Verbandszeug für Richie." Megan leiert mit ihren Augen: "Ja Mum!Dann kommt mit hier hinten links gehts zur Küche." Richie und ich folgen ihr und ich bin ganz erschlagen von der großen und offenen KÜche und dem Wohnzimmer gekoppelt. Richie spricht das aus was ich denek: "Wooow,das ist unglaublich!" Megan: "Danke darauf ist meine Mama besonders stolz drauf." Ich: "Das kann ich verstehen,nicht mal in L.A. gibt es so eine tolle Küche wie die hier." Megan ganz erstaunt: "Du wohnst in Los Angeles?" Ihr Mund ist total weit geöffnet. Ich: "Ja mein Dad arbeitet jetz in einer großen Firma und deshalb hat es uns dorthin verschlagen.Es ist einfach wahnsinnig toll da." Megan etwas traurig: "Das klingt doch schön...wann gehst du wieder weg?" Ich: "Ich bleibe jetzt erstmal 1 Jahr hier auf den Wunsch meiner Eltern,da ich meinen Abschluss nochmal machen möchte,um auf mein College gehen zu können." Megan kommt auf mich zu und umarmt mich total herzlich und quietscht: "Wirklich?Oh man das freut mich so,dass du hier bleibst.So können wir viel unternehmen und die vergangene Zeit nachholen...Gehst du auch auf die McKingley Highschool?" Ich strahle: "Ja du auch?" Sie nickt fröhlich. Ich: "Wahnsinn,das wird ja immer besser  Ich habe schon gedacht ich muss da ganz alleine hin." Megan: "Auf jeden Fall nicht..mein Freund geht auch auf diese Schule " Ich verwundert: "Dein Freund?" Mrs.Anderson unterbricht das Gespräch: "Hier Richie ich hoffe das hilft erstmal." Sie klebt ihm ein Pflaster auf die Wunde und wickelt um den Ellenbogen ein Verband. Mrs.Anderson: "Habt ihr Lust bei uns zu essen?Als kleine Entschädigung..?" Richie: "Ich würde gerne,aber kann leider nicht,muss gleich wieder arbeiten." Mrs.Anderson: "Was ist mit dir Susan?" Ich: "Ich muss mich leider anschließen,es gab gestern Stress...und ich sollte unbedingt erstmal nach Hause gehen,doch wir holen es nach,versprochen.." Mrs.Anderson: "Euch bleibt nichts anderes übrig." Richie und ich gehen gemeinsam zur Tür und ziehen uns wieder an.Megan wirkt etwas traurig: "Du kommst doch hoffentlich bald wieder?Du kannst ja auch hier schlafen oder so." Ich: "Keine Angst ich komme auf jeden Fall wieder " Ich drücke sie fest an mich und gebe ihr ein Kuss auf den Kopf.Nehme dann auch ihre Mutter in den Arm und öffne dann die Tür.Richie bedankt sich herzlich: "Danke für den Verband  und bis bald." Mrs.Anderson und Megan winken uns zu.RIchie und ich gehen zusammen bis zur Kreuzung und dann verabschieden wir uns. Richie: "Ich muss hier lang,sehen wir uns bald?" Ich: "Ja natürlich hab ich dir doch versprochen Wenn du willst morgen Abend?" Richie: "Sehr gerne  Bis morgen." Er umarmt mich total herzlich und verschwindet mit einem breiten Grinsen.Ich bin auch total glücklich es kann eigentlich nicht besser laufen.Doch ich bekomme ein mulmiges Gefühl gleich nach Hause zu gehen und mich recht fertigen zu müssen.Meine Schritte werden immer kleiner und langsamer am liebsten würde ich umdrehen und irgendwo anders hin,aber ich kann mich ja nicht die ganze Zeit verstecken oder kneifen.Ich überlege mir was ich sagen kann oder wie ich allgemein reagieren soll.Mein Haus kommt immer näher und umso schnell pocht mein Herz.Verwundert schaue ich auf die Veranda und sehe dort jemanden stehen.Wer ist das nur?Jetzt gehe ich doch wieder etwas schneller und bin trotzdem blind wie ein Fisch und sehe immer noch nicht wer dort ist.Die Person hat mich auch bemerkt und kommt mir auf dem Weg entgegen und nun sehe auch ich wer es ist. Ich rufe: "Zac?Was machst du denn hier?" Zac: "Ich wollte mit dir reden,wo warst du denn?" Ich: "Ich war die Nacht nicht zu Hause,weil ich Stress bekommen habe.. Zac: "Wegen mir?Das tut mir leid." Ich: "Ist auch egal,ich muss jetzt rein.." Ich gehe an ihm vorbei und steuer mein Haus an,doch er kommt mir nach: "Warte doch mal." Ich: "Was ist denn noch?" Zac: "Ich wollte mich bei dir entschuldigen wegen gestern,es war total dumm von mir dich so anzuschreien.Doch dieses Thema ist für mich sehr sensibel,da gehe ich schnell nach oben." Ich genervt: "Ja das habe ich gemerkt..." Zac: "Ich verspreche dir,ich werde nicht mehr so austicken..lass uns am Besten das Thema vermeiden,ok?" Ich: "Ich möchte aber nicht immer alles tot schweigen..ich weiß so wenig von dir,dass würde ich gerne ändern wollen,aber wenn du es nicht willst dann sollten wir es lassen." Zac: "Nein ich will das ja auch doch ich kann mich so schlecht anderen Menschen gegenüber öffnen.Nicht mal meine engsten Freunde wissen so viel über mich." Ich: "Doch das gehört doch zu einer Freundschaft dazu?Alles von einer Person zu wissen und trotzdem sie noch zu mögen.Und ich möchte dich besser kennen lernen,wenn ich merke dass du dich öffnest werde ich es auch." Zac: "Ich werde es auf jeden Fall versuchen..." Ich: "Das wäre sehr schön..." Zac: "Dann lass es mich doch gleich beweisen..vielleicht morgen Abend?" Ich enttäuscht: "Da kann ich leider nicht bin schon verabredet.." Zac erstaunt: "Mit wem denn?" Ich: "Das ist doch egal^^ dann lass uns über morgen etwas machen,dann ist doch eh das letzte Wochenende bevor die Schule anfängt." Zac: "Ok dann muss ich mich so lange gedulden...bis dahin wieder auf dem Spielplatz?" Ich: "Ja klar wie immer " Er umarmt mich und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Wange und geht schnell wieder nach drüben.Ich gehe sehr fröhlich wieder nach drin und was mich da erwartet ist noch schlimmer als ich gedacht habe.Ich rufe durch das Haus: "Hallo ist jemand da?" Keine Reaktion.Anscheinend ist keiner da,doch die ganze Wohnung ist auf den Kopf gestellt..als ob jemand nach etwas gesucht hat.Ich gehe die Treppe nach oben es knarrt unter meinen Füßen und irgendwie bekomme ich Panik.Oben sieht es genauso aus,alles durch wühlt und die Sachen liegen quer durch den Raum verteilt.Ich versuche zu schleichen,doch das gelingt nicht wirklich.Ich höre ein kleines seufzen im Badezimmer und näher mich der Tür.Ich stoße mit dem Fuß die Tür ganz auf und sehe meine Tante im Bad. Ich: "Was ist denn mit dir passiert?" Peggy: "Es ist alles ok Susan,ich habe mich verletzt...keine Sorge." Ihr Auge ist Blut unter laufen,sie hält sich ein Taschentuch an die Nase und stützt ihren Kopf nach hinten. Ich: "Willst du mich verarschen?Was ist hier los?Sag mir endlich die Wahrheit verdammt...war jemand hier?" Peggy stur: "Ich habe doch gesagt es ist alles in Ordnung.." Ich: "Ja klar das sehe ich...ich bin kein kleines Kind mehr,also rede mit mir!!" Peggy schaut auf den Boden und schüttelt immer wieder den Kopf: "Ich kann es dir nicht sagen,es ist alles viel zu kompliziert.." Ich: "Ich bin deine Nichte..ich habe ein Recht zu erfahren was hier vorgeht." Peggy bricht in Tränen aus und sackt zusammen.Ihr weinen ist sehr intensiv und laut.Ich versuche sie zu beruhigen,setze mich zu ihr und lege meinen rechten Arm um sie. Ich: "Sag es mir einfach,wir finden eine Lösung da bin ich mir sicher." Peggy schlägt mich weg und schreit: "Nein es ist zu spät,ich habe alles kaputt gemacht...Susan ich werde sterben!" Ich schaue sie an und kann ihre Worte gar nicht aufnehmen.Ich frage: "Was hast du gesagt?" Peggy wirft mir einen starren Blick zu und wiederholt es nochmal etwas langsamer: "Ich werde sterben Susan..." Erst jetzt kommt der Satz bei mir richtig an und ich verarbeite ihn sehr lange.Ich stelle mir vor das die Nachricht in meinem Gehirn anklopft und es dann kleine Männchen annehmen und es dann an mein Bewusstsein weiterleiten.Trotzdem kann ich mit ihrer Aussage immer noch nichts richtiges anfangen,weil mir das alles so unwirklich vorkommt. Ich: "Wieso?Was hast du denn?" Peggy wischt die Tränen von ihrer Wange und meint: "Ich habe Krebs...und ich werde wohl nicht mehr sehr lange leben.." Sie hat erwartet das ich ihr Mitleid schenke doch ich bin eher wütend auf sie: "Und das sagst du mir erst jetzt?Einfach so?Du bist nicht mal auf die Idee gekommen vorher mit uns darüber zu sprechen?" Peggy: "Was hätte das gebracht?Ihr hättet mich alle nur bemuttert und gesund werde ich davon auch nicht..." Ich: "Verstehst du das nicht?Wir sind deine Familie!!Weißt du wie scheiße es sich anfühlt einfach so angelogen zu werden?" Peggy: "Ich wollte es aber mit mir selber aus machen,keiner weiß es außer du.." Jetzt platzt mir völlig die Hutschnur: "Wie bitte?Du hast es nicht mal Stephi und Mike erzählt..sag mal was denkst du dir dabei?Es sind deine Kinder..weißt du wie verletzt sie sind,wenn sie erfahren dass du das vor ihnen verschwiegen hast?" Peggy: "Ich wollte einfach keinen damit belasten,es ist doch meine Sache und ich will nicht das sie leiden.." Ich: "Sie haben aber ein Recht darauf es zu erfahren,wenn du willst kann ich auch mit ihnen drüber reden.." Peggy nervös: "Nein du sagst überhaupt nichts hörst du! Du darfst keinen etwas davon erzählen..bitte...ich flehe dich an!" Ich: "Das kannst du nicht von mir verlangen,lass dir doch bitte helfen!" Peggy: "Wobei willst du mir helfen?Sterben kann ich auch alleine." Ich schlage mit der Faust gegen die Wand und mache ihr klar,dass sie mir zu hören soll: "Du bist vielleicht von uns beiden die Erwachsene,doch du handelst im Moment nicht danach!Es gibt bestimmt noch Möglichkeiten,damit du am Leben bleiben kannst.Die heutige Medizin ist doch sehr weit,man muss es nur wollen." Peggy: "Glaub mir es ist besser zu sterben,als jetzt noch hier weiter zu leben.Ich habe so viele Menschen verletzt,du siehst doch das kaum einer etwas mit mir zutun haben will." Ich frech: "Das kann ich ihnen auch leider nicht verübeln,wenn du Leute beklaust oder anlügst...da vertraut dir niemand mehr!" Peggy wütend: "Die haben doch alle keine Ahnung..." Ich: "Ja sie verstehen es einfach nicht wieso du das machst...und ich ehrlich gesagt auch nicht." Sie richtet sich auf,stellt sich vor den Spiegel und guckt sich selber total lust los an und redet mit ihrer zittrigen Stimme weiter: "Ich habe Geld geklaut,das stimmt,aber nur damit ich meine Schulden bezahlen kann.Ich wollte nicht das meine Familie das irgendwann für mich ausbügeln muss." Ich: "DU hättest Dad fragen können,er hätte dir sofort etwas geliehen.." Peggy: "Das kann ich aber nicht,weil ich mir dann einfach zu schäbig vor komme und zeige dass ich nicht klar komme." Ich: "Du kommst doch aber momentan nicht klar siehst du das nicht?Du reitest dich immer mehr in die Scheiße rein.Und wieso sieht es hier so aus?Da stimmt auch irgendetwas nicht..." Peggy schüttel wieder den Kopf und verkneift sich ihre Tränen: "Das kann ich dir wirklich nicht erzählen,sonst hast du keinen Respekt mehr vor mir..." Ich gehe zu ihr und nehme ihre Hand: "Du kannst mir alles sagen,doch sag bitte endlich die Wahrheit!" Peggy atmet tief ein und redet ganz ruhig mit mir: "Du weißt doch ich habe meinen Job verloren...?" Ich: "Ja ich weiß.." Peggy: "Jedoch war es nicht so das ich gekündigt wurden bin,weil ich zu schlecht war oder sie Personal reduzieren mussten.Der Chef hatte mich irgendwann auf den Kieker.Er heißt Mr.Sanders.Seit ich in der Firma war,kam ich mit ihm super aus und er fand meine Arbeit auch sehr talentiert und gut.Er versuchte nie mich schlecht zu machen,er gab mir immer Mut weiter zu machen.Bis zu diesem einen Tag...ich habe wie jeden Abend eine Nachtschicht machen müssen,doch ich habe es aus Freude getan und weil ich wusste,dass ich davon ein gutes Leben führen konnte.Doch meinem Chef war die Leistung auf der Arbeit nicht mehr so wichtig,sondern eher das ich ihm mehr bieten kann.." Ich verwundert: "Wie meinst du das?" Ich merke wie ihre die Tränen herunter laufen und wie wehleidig und schwer es für sich ist,es mir zu erzählen. Peggy: "Er wollte irgendwann das ich mit ihm auch außerhalb der Arbeit etwas unternehme und sogar mit ihm schlafe.Er meinte so würde ich mich hocharbeiten und auch mehr Geld bekommen.Natürlich habe ich mich geweigert,doch er hat es einfach nicht akzeptiert.An diesen einen Abend hat er mich überall angetatscht,obwohl ich laut und deutlich meinte,dass ich es nicht möchte.Er hat nicht aufgehört,doch zu meinem Glück kam die Putzfrau herein und es ich nichts weiteres passiert,ich bin gegangen und von da an habe ich für jemanden anderes gearbeitet.Natürlich war sein männliches Ego angekratzt und deshalb erzählte er überall herum,dass ich mich förmlich angeboten habe und nur lügen würde.So hat mich der neue Chef auch rausgeschmissen,weil er den Lügen geglaubt hat..." Sie zeigt auf ihr Auge und lacht förmlich dabei: "Und wer mir das angetan hat,kannst du dir wohl denken?Er hat zwei Schläger mir auf den Hals gesetzt,weil ich ihm noch Geld schulde,was ich eigentlich mit der Kassen Ausbeute von der Tankstelle beglichen habe...Doch er meint ich hätte viel mehr bei ihm offen,als ich mir gemerkt habe.Verstehst du ich will da keinen mit reinziehen...es ist meine Sache...mein Leben..und ich möchte nicht das meine Familie unter ihn leiden muss." Ich: "Ich kann dich verstehen,doch du musst es auch Josh sagen oder der Polizei was weiß ich.Du kannst doch aber nicht so weiter machen,alleine schaffst du das nicht..." Peggy: "Ich weiß,aber es würde alles verschlimmern wenn alle bescheid wüssten." Ich schüttel mit den Kopf: "Nein das stimmt nicht,so wüsste man damit umzugehen und du müsstest dich auch nicht länger verstecken.Jeder möchte wissen wenn seine Frau oder Mutter krank ist glaub mir..." Unten fällt die Tür ins Schloss,wir hören Schritte.Erst dachte ich die Schläger sind zurück gekommen,doch es ist Josh der von der Arbeit kommt.Ich schaue meine Tante an und weiß nicht,was ich machen soll.Klar bin ich froh,dass sie mir endlich gesagt hat was los ist,doch jetzt stecke ich auch damit drin und weiß nicht einfach weiter... Josh: "Oh mein Gott  Wie sieht es denn hier aus.." beklagt sich Josh unten. Meine Tante oben bricht in Panik aus und meint zu mir flüsternd: "Bitte sag ihm nichts!Ich flehe dich an!" Ich: "Aber ich....ich...." Ich bin total überfordert,ich komme mir vor wie in einem schlimmen Alptraum.Mein Puls springt auf 180 hoch und panisch überlege ich mir,was ich Josh erzählen soll. "Wisch dir das Blut vom Gesicht und leg etwas Make Up auf." sag ich zu Peggy,ziehe mir dabei meine Jacke und mein Tshirt aus.Sie schaut mich nur komisch an und meint: "Wieso?" Ich genervt: "Frag nicht,mach einfach was ich dir sage und ich geh runter und rede mit Josh." Aufgebraust stürze ich schon fast die Treppe hinunter und stehe direkt vor Josh seiner Nase,der total geschockt aussieht,da ich nur in BH vor ihm stehe.Josh schaut an mir vorbei und meint: "Susan,was geht hier vor sich?" Ich ganz wehmütig: "Oh ehm es tut mir leid für die kleine Unordnung.Ich habe nach mein Lieblingsshirt gesucht und dachte erst ich habe es in L.A. vergessen.Und ja dann hab ich es doch gefunden." Zeige strahlend mein Tshirt in meiner Hand. Josh skeptisch: "Und deswegen musstest du gleich das ganze Haus verwüsten?" sein Blick geht hinüber zur Küche: "Oh mein Gott sogar in der Küche siehst es aus wie in einem Schweinestall." Seine Tasche lässt er auf den Boden fallen und geht zur Küche herüber und entdeckt das zerstörte Geschirr Regal,dass mir selber erst jetzt auffällst als ich ihm hinter hergehe. Josh: "Das darf doch nicht wahr sein...Kannst du mir das mal erklären?Es ist wohl eher unwahrscheinlich,dass du dein Shirt in der Küche gefunden hast,oder?" Ich sehe wie sein Kopf immer röter wird und nur noch wenig fehlt bis er wirklich mich anschreit oder sogar raus wirft.Mein Kopf rattert angestrengt alle Möglichkeiten herunter,die ich ihm als Ausrede sagen könnte,doch keine wahr gut genug,dass er mir glauben wird.Zum Glück kommt Peggy rechtzeitig herunter und hilft mir aus der Patsche: "Hallo mein Lieblings,sorry,das mit dem Regal war meine schuld." Josh dreht sich ganz erschrocken zu ihr um: "Oh mein Gott was ist mit deinem Auge passiert?" er geht näher heran und streichelt ihr sanft über ihre Wange. Peggy blockt ab und meint ruhig: "Ich war so ungeschickt,ich wollte ein tolles Essen zaubern für die ganze Familie und kam an die oberen Teller nicht heran und so sind die Teller auf mich gefallen.Eine Scherbe hat mich ungünstig am Auge getroffen und ja das kommt dabei raus." Josh: "Oh man das sieht aber nicht gut aus,soll ich dich zum Arzt fahren?" Peggy wimmelt ihn sofort ab und schreit förmlich: "Nein kein Arzt,es geht schon...ich dachte du sagst etwas zu meinem Make Up,hab das extra für dich heute gemacht." Josh tritt ein Schritt zurück und bemerkt erst jetzt dass seine Frau sich nach Jahren mal wieder geschminkt hat und sehr ungewohnt aussieht.Sie ist zwar nicht perfekt geschminkt,aber irgendwie hat sie es in den wenigen Minuten hinbekommen ein tolles Make Up zu zaubern,dass man fast gar nicht auf ihr Auge achtet. "Das habe ich gar nicht bemerkt...doch es sieht wirklich toll aus,du siehst toll aus.Das solltest du öfters tragen." Peggy strahlt seit langen mal wieder: "Dankeschön,Sunny hat mir dabei geholfen." Sie kommt zu mit drückt mich an sich und ich nicke ihr zu. Josh küsst sie ganz verliebt und meint dann mit einem etwas ironischen Tonfall zu mir: "Schön das du meine Frau noch schöner gemacht hast,doch es wäre toll wenn du den Rest auch wieder auf Hochglanz bringen könntest." Ich freundlich: "Klar wird gemacht " Ich ziehe mir endlich mein Shirt drüber und ich versuche nach außen hin weiter zu strahlen. Josh nimmt Peggy ihre Hand und spielt mit ihren Fingern herum und meint zu ihr total lieb: "Und was machen wir heute Abend noch meine Schöne?" Peggy macht große Augen: "Was sollen wir schon machen?Ich wollte für uns kochen.." Josh: "Und was ist wenn wir mal nicht kochen und ausgehen zu zweit,dass haben wir schon lange nicht mehr gemacht." Peggy guckt Hilfe suchend zu mir doch ich nicke ihr zu,dass sie einwilligen soll: "Ok das klingt gut,aber wir haben doch nicht so viel Geld.." Josh: "Ich habe etwas zur Seite gelegt für besondere Anlässe und ich denke heute ist so ein besonderes Tag,meinst du nicht auch?" Peggy: "Ja schon." Er küsst sie auf die Stirn und geht an ihr vorbei und ruft nur noch: "Dann werde ich mich mal fertig machen " Peggy ruft ihm nach: "Ok Schatz..." Sie schaut nochmal ob er wirklich außer Reichweite ist und kommt dann zu mir und drückt mich ganz fest an sich: "Danke das du nichts gesagt hast,ich bin dir was schuldig." Ich: "Ja das bist du und ich sage dir auch ich werde dieses Versteckspiel nicht länger mit machen." Peggy: "Wie meinst du das?" Ich: "Du bist meine Tante,ich liebe dich wirklich,aber du musst mit Josh reden und heute wäre der perfekte Zeitpunkt dafür.Du musst ihm sagen das du krank bist,er hat ein Recht darauf es zu erfahren." Peggy: "Aber es geht nicht!" IcH: "Doch das geht,klar gibt es für so eine Nachricht keinen günstigen Zeitpunkt,aber weißt du wie verletzt er sein wird,wenn du es ihm weiter verheimlicht und er aus Zufall mitbekommt das es dir immer schlechter geht?" Peggy: "Nein da hast du recht." Ich: "Also versuch es bitte ihm zu erklären.Ich weiß das es schwer sein muss,doch jeder hat die Wahrheit verdient!" Peggy umarmt mich nochmal fest: "Ich werde es versuchen,ich verspreche es dir." Ich: "Ok,macht euch einen schönen Abend,ich räume in der Zeit das Chaos auf." Peggy: "Ok danke,ich werde mal schauen ob ich überhaupt etwas in meinem Kleiderschrank finde." Sie geht fröhlich nach oben und auch wenn sie es nicht zugeben würde,merkt man ihr an wie sehr sie sich auf den Abend freut.Alle beide haben oft sich verloren und ihre Beziehung schleifen gelassen,doch ich hoffe das die beiden oder gerade Josh auch bei ihr bleiben wird,wenn er weiß das sie krank ist.. Stephi kommt zur Tür rein und schaut mich entsetzt an: "Oha welche Bombe ist denn hier eingeschlagen?" Ich: "Das war ich...ehm ich habe was gesucht." Stephi: "Hat Mum dieses Chaos schon gesehen?" Ich: "Ja und ich werde es jetzt beseitigen,vielleicht hast du ja Lust mir zu helfen." Stephi überlegt: "Hm...was springt für mich dabei raus?" Ich: "Wenn du mir hilfst kannst du dir etwas von meinen Klamotten ausleihen wenn die Schule wieder losgeht.Ist das ein Deal?" Sie strahlt über beide Ohren: "Da helfe ich doch gerne,dann mal los an die Arbeit." Wir beide teilen uns die Arbeit auf.Damit es nicht ganz so langweilig wird schalte ich die Musik an und sofort läuft unser Lieblingssong den wir beide mit trällern "Thrift Shop von Macklemore".Einfach ein unglaublich tolles Lied.Eigentlich geht es mir nicht so gut,doch beim putzen habe ich alles vergessen was heute passiert ist oder ich erfahren habe,ich konnte mein Kopf einfach mal abschalten,was mir sehr gefehlt hat.Ich weiß gar nicht wie lange wir gebraucht haben,doch es verging doch schon eine Menge Zeit bis das Haus wieder richtig tip top aussieht.Ich mache mein letzten Handschlag,wische den Tisch und auch in dem selben Moment kommen Peggy und Josh die Treppe herunter. Josh: "Woow da habt ihr ja ordentlich geschrubbt Mädels " Stephi: "Das mach ich zu gerne,wenn ich dafür auch etwas bekomme,eine Taschengeld Erhöhung wäre super." Peggy: "Du könntest uns auch so helfen,weil du uns lieb hast,findest du nicht?" Stephi: "Ja...schon..mal sehen  Ich geh noch zu einer Freundin bis später." Ich zu Stephi: "Warte ich komme mit,ich will auch noch wohin." Peggy fragt neugierig: "Wohin denn?" Ich: "Zu jemand bekanntes." Josh: "Ok dann viel Spaß euch beiden.Bei uns wird es auch später also wartet nicht auf uns." Ich: "Keine Sorge bis später!" Wir 4 gehen gemeinsam aus dem Haus und gehen in verschiedene Richtungen.Stephi geht nach neben an zu ihrer Freundin Mary.Josh und Peggy steigen ins Auto ein und warte bis sie wegfahren,so dass sie nicht mitbekommen wo ich hingehe.Sie biegen nach einigen Metern in die Straße ein und ich merke wie ein Last von meinen Schultern abfällt.Mein Körper ist so schlapp,als ob ich den ganzen Tag bei einem Marathon teilgenommen und nicht getrunken habe.Ich schaue rüber zu Zac's Haus und steuer direkt darauf zu.Eigentlich hätte ich doch zu Megan gehen können,aber mein Verstand sagt mir das ich Zac davon erzählen muss.Klar ist Megan mir sehr wichtig,doch sie weiß bestimmt nicht alles und ich möchte ihr das in Ruhe erzählen,irgendwann. Bevor ich klingel atme ich nochmal tief ein und bezweifle ob dass das Richtige ist was ich tue,doch ich mache es einfach.Mein Finger berührt die Klingel und der Ton von drin ertönt.Ich weiß nicht mal ob er überhaupt da ist,doch ich brauche ihn gerade sehr dringend. Doch ich höre Schritte und zum Glück ist er da. Zac macht mir verwundert die Tür auf,doch strahlt danach mich sofort an: "Sunny...Hey..was machst du denn hier?" Ich sehe ihn und verkneife mir meine Tränen.Obwohl er gar nichts damit zutun hat,möchte ich auf der Stelle einfach nur weinen,doch ich reiße mich zusammen und sage: "Hast du kurz Zeit für mich?Ich muss mit dir reden..." Zac schaut sich um und guckt nervös auf seine Uhr,doch er bittet mich trotzdem herein.Ich merke das er irgendwo hin will,aber er ist zu höflich um mich zum gehen aufzufordern. Zac: "Komm mit wir gehen in mein Zimmer,da können wir in Ruhe reden." Ich nicke und folge ihn mit dem Kopf nach unten gerichtet bis in sein Zimmer.Er lässt mich vorgehen und schließt hinter sich die Tür.Das einzige Geräusch das man hört ist wie die Tür ins Schloss fällt.Meine Augen sind auf ihn gerichtet und alles passiert wie von selbst.Ich laufe auf ihn zu und falle ihn in die Arme.Aus meinen Augen fließen haufenweise Tränen,so viel das ich sie nicht mehr zurück halten kann.Zu erst steht er ganz starr vor mir,doch dann berührt er mich und umfasst meinen Körper.Ich versinke in seinen Armen und das ist genau das was ich jetzt brauche. Zac streichelt mir über meine Haare und sagt ganz leise nach einer Weile: "Was ist los Sunny?Willst du es mir sagen?" Ich: "Kannst du mich einfach nur festhalten bitte..." Zac: "Ok..." Kennt ihr dieses Gefühl,wenn ihr euch bei einer Person so geborgen fühlt,dass ihr sie gar nicht mehr los lassen wollt? Wir stehen eine Zeit lang nur so da und ich drücke ihn fest an mich.Seine Schultern sind sehr muskulös und er schließt mich komplett mit seinen Armen ein.Sein Hemd riecht nach seinem Parfüm,ein milder Duft steigt in meine Nase und ich verkrieche mich noch mehr in seinen Körper.Seit ich hier bin geht es mir gut,solange er bei mir ist.Mein Atem wird langsamer und ich wische mir meine Tränen vom Gesicht.Ich löse mich aus seiner Umarmung und sehe wie nass sein Hemd von mir ist: "Oh Gott das tut mir leid.Ich hab die Kontrolle über mich verloren." Zac lächelt süß: "Ach das ist kein Problem,das trocknet wieder...keine Sorge." Er geht mit mir zu seinem Bett und wir setzten uns hin. Zac: "Willst du etwas trinken?" Ich schüttel den Kopf. Zac: "Hast du Hunger?" Wieder schüttel ich den Kopf und meine: "Nein danke." Ich merke wie er überlegt und selber nicht mehr weiß was er mich fragen soll.Trotzdem versucht er es immer weiter. Zac: "Kann ich sonst irgendetwas für dich tun?" Ich zögerlich: "Ich weiß nicht." Zac: "Willst du mir vielleicht jetzt sagen was los ist?Vielleicht kann ich dir dann irgendwie weiter helfen.." Nachdenklich frage ich mich ob ich es ihm erzählen soll oder nicht.Irgendwie finde ich es unfair,wenn er es weiß und Josh,Stephi und Mike nicht,doch in diesem Moment muss ich mich einfach mitteilen und meine Gefühle freien Lauf lassen.Ich lege mir die Worte zusammen,doch sie kommen ganz anders raus,als ich es sagen will: "Meine Tante wird sterben,ich weiß nicht wie lange sie noch leben wird,auf jeden Fall geht es ihr deswegen schlecht.Sie hat da durch viele Probleme,die keiner verstehen kann." Ich merke wie ich Zac mit meinen Worten überfordere.Sie klingen ausgesprochen so kühl,als ob nichts los ist und ich mich damit abgefunden habe. Nach langen überlegen legt er seine Hand um meine Schulter und meint ganz leise: "Es tut mir leid...das muss schlimm sein für dich...was hat sie denn?" "Krebs..einfach nur Krebs...das beschissenste das es auf der Welt gibt." sage ich zu ihm mit einem wütenden Unterton,als ob ich ihn für die Krankheit verantwortlich mache.Im selben Moment tut es mir leid,dass ich so merkwürdig zu ihm bin,doch so fühle ich einfach und ich kann nichts schön reden...bei Krebs gibt es nichts zum schön reden. Zac: "Meine Oma ist auch an Krebs gestorben,mein Vater ist zusammen gebrochen...man fühlt sich einfach so hilflos,man kann nichts dagegen machen.Ich verstehe dich.. und ich mein es wirklich ernst,das es mir für dein Tante leid tut.Keiner hat so etwas verdient und sie ist auch kein schlechter Mensch,auch wenn sie hier im Dorf so dargestellt wird."  Seine Worte klingen so aufrichtig und nett,dass sie mein Herz erwärmen.Ich schaue ihn an und grinse leicht,ich wünsche mir das dieser Moment nicht vergeht. Ich: "Danke..danke das du uns nicht verurteilst und mir zuhörst." Zac legt seine Hand auf mein Knie und streichelt mich sanft: "Das ist doch Ehrensache,du warst auch für mich da und hast versucht mir zu helfen.Komischerweise ist es so,als ob du die einzige bist die mich versteht..." "So geht es mir auch gerade.Eigentlich gibt es Menschen die ich länger kenne und mehr wissen als du von mir,doch du siehst ja ich bin hier und nicht bei ihnen." meinte ich leise zu ihm und wuschel ihm durch's Haar. Zac: "Ich bin auch froh das du hier bist..." Wir grinsen uns an wie verliebte Teenager.Ich wusste nicht mal ob ich überhaupt verliebt bin oder ob es nur Sympathie ist,was ich für ihn empfinde.Das einzige was ich weiß ist,dass ich immer total glücklich bin wenn ich bei ihm bin und auch täglich was mit ihm machen kann,ohne das er mir auf die Nerven geht.Natürlich ist er noch sehr verschlossen,doch ich merke wie er mich behandelt,dass auch er mich schon mag nach der kurzen Zeit. "Es ist komisch,dass wir uns so nah sind,obwohl wir noch nicht mal alles über einander wissen.Vielleicht ist es auch besser so." meine ich verträumt zu ihm. Zac grübelt: "Wie meinst du das?" Ich: "Ich habe gerade vor wenigen Stunden meine alte beste Freundin wieder gefunden,der ich damals total nah stand,die jedoch heute nicht mehr so viel von mir weiß oder einiges nicht mit bekommen hat.Meine Freundin in L.A. hat mich die letzten Jahre erlebt,weiß wie ich denke und was ich fühle doch,nicht mal bei ihr habe ich mich in den letzten Tagen gemeldet...Worauf ich hinaus will ist,dass man Leuten näher steht oder mehr vertrauen hat,wenn die Person einen nicht in und auswendig kennt.Irgendwie ist die Interesse dann zu einander will intensiver und man will am lieben alles von der Person erfahren,doch man hat Angst wenn man alles von ihr erfährt,dass diese Bindung wieder verschwindet..weißt du was ich meine?" "Nicht so wirklich,ich habe bei "Das man eine Person nicht in und auswendig kennt" den Faden verloren." grinst er verlegen. Ich: "Ich wollte damit sagen,dass ich es schön finde so wie es ist.Das wir nicht alles wissen von einander,fürs erste,aber trotzdem für einander da sind und uns von Tag zu Tag besser kennen lernen."  Er verschlägt seine Hand hinter seinem Kopf und lächelt beschämt mich an: "Das hast du schön gesagt,mir geht es genauso." Seine andere Hand legt er wieder auf mein Knie und streichelt mich mit zwei Fingern und lässt sie immer hin und her gleiten.Es knistert gewaltig zwischen uns,mir ist total warm in seiner Nähe.Als ob er in sich eine Heizung versteckt hat.Sein Oberkörper lehnt er nach vorne und ist total nah an mein Gesicht.Mein Atem setzt immer öfters aus und ich bin total nervös wenn ich ihn ansehen muss. Sein Atem spüre ich ganz nah bei mir und er duftet so frisch nach Minze und Zahnpasta.Wo mir wieder einfällt,dass ich ihn bestimmt vorhin gestört habe,da es danach aussah als ob er verabredet ist.Ich weiß das es die Stimmung kaputt macht,jedoch ist es mir unangenehm,dass ich ihn sein Tag versaut habe und stehe urplötzlich auf: "Es tut mir leid ich gehe jetzt am Besten." Zac versteht die Welt nicht mehr und meint: "Hä wieso das denn?" Ich: "Mir ist gerade eingefallen,dass ich noch etwas erledigen muss." Zac schaut mich skeptisch an und steht auf: "Und das ist dir jetzt erst eingefallen?" Ich: "Ehm ja..sorry,wir sind doch eh übermorgen verabredet,also bis dahin." Zac hält mich fest: "Sunny ich muss dir was sagen..." Jetzt bin ich total perplex und mein Herz hat die höchste Stufe erreicht und schlägt wie blöde vor sich hin. Ich: "Wa..was denn?Kann das nicht bis später warten?" Zac: "Nein es ist so...ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen,aber ich wusste nicht wie.. und ich war auch immer zu feige dafür.." Mein Kopf läuft rot an,so schnell wie mein Herz schlägt,dürfte ich gar nicht mehr am Leben sein oder umkippen.Ich kann mir denken was er mir sagen will,doch ich bin nicht bereit dafür,weil ich nicht weiß wie ich es erwidern soll.In meinen Kopf ist totales Chaos,mein Leben verläuft gerade nicht so wie es sein soll.Der Tag war lang und anstregend,dann noch so eine Liebeserklärung,dass halte ich nicht aus.Obwohl ich es süß finde und seine Worte gerne hören möchte,doch ich entscheide mich dafür auf mein Kopf zu hören und nicht auf mein Herz. Ich: "Stop...bitte rede nicht weiter.Ich weiß was du sagen willst,aber ich kann das jetzt nicht...nicht heute..ok?Lass uns ein anderes Mal darüber reden bitte..ich muss jetzt gehen!" Ein flüchtigen Kuss gebe ich ihn auf die Wange,schaue ihn nochmal tief in die Augen und verlasse sein Zimmer.Im Flur stoße ich mit einem Mann zusammen,da ich nicht richtig nach vorne gesehen habe.Auf den zweiten Blick erkenne ich,dass es sein Vater ist und murmle leise: "Tut mir leid Sir..." und gehe an ihn mit gesenkten Kopf vorbei.Er wird wohl denken: "Was ist das denn für eine?" doch in diesem Augenblick ist mir das so egal,ich möchte einfach nur alleine sein. Zac kommt mir hinter her: "Sunny bleib doch hier." Doch ich drehe mich nicht um und steuer auf mein Haus zu.Eigentlich muss ich froh darüber sein,das ein Junge mich mag,nach so kurzer Zeit,doch gerade bin ich nicht froh.Es überfordert mich einfach total,weil ich nicht weiß was ich sagen soll oder wie ich am Besten reagiere.Das ist der Nachteil daran,wenn man noch nie verliebt war,dass man nicht weiß wie man handeln kann oder soll.Deswegen suche ich mir erstmal jemand der sich damit auskennt,damit ich mir Tipps holen kann ohne mich bei Zac zu blamieren.Ich schließe die Wohnungstür auf,knalle sie hinter mir zu und mir kommt es so vor als ob ich jetzt erst wieder anfange zu atmen.Einfach erleichtert bin und mein Kopf total leer ist.Ich weiß ich kann mich hier nicht lange verstecken,aber das will ich auch nicht.Erstmal muss ich mit mir ins Reine kommen und auch das mit meiner Tante beschäftigt mich weiterhin.Es ist alles so verwirrend,doch ich weiß wer immer für mich da ist,wenn ich Probleme habe.Mein Dad.... Mit meinem Lieblingspulli und Jogginghose mache ich es mir auf der Couch gemütlich.Neben mir liegt das Telefon,dass ich ganz ängstlich in meiner Hand halte."Soll ich mein Dad anrufen oder nicht?" Ich lüge ihn nicht gerne an.Natürlich habe ich wieder jeder andere auch oft Notlügen erzählt,als ich mal wieder zu spät nach Hause gekommen bin,doch das ist nichts dagegen,als wenn ich ihm verschweigen würde,dass seine Schwester tot krank ist.Lügen und Notlügen sind ein großer Unterschied. Ich tippe zittrig unsere Nummer von zu Hause ein und drücke auf den grünen Hörer.Es knackt ganz kurz und dann kommt dieses Elend lange piepen.Dieses Geräusch allein mach mich umso verrückter. "Geh doch bitte ran." denke ich mir.Und dann es nimmt jemand ab,ein Glück: "Bei den Days,Hallo!"  Ich grinse vor mich hin und meine stotternd: "Haa...aallo Magaretha,ich bin's Sunny!" Magaretha: "Oh Kind...Hallo  wie geht es dir denn?" Ich: "Es geht danke..ist Dad zu Hause?" Magaretha: "Ja Moment,er ist gerade von der Arbeit gekommen.Ich gebe ihn dir.Meld dich bald wieder,ok?" Ich: "Na klar danke " Es raschelt am Hörer und ich höre wie Dad etwas sagt,doch ich verstehe es nicht.Keine Minute dauert es und schon ist er dran. Dad: "Na mein Schatz  Alles klar bei dir?" Ich atme schwer in das Telefon: "Es geht so,ich ....ehm muss mit dir über etwas reden.." Dad: "Dein neues Handy ist auf den Weg habe es vor 2 Tagen abgeschickt." "Mein Handy?..." frage ich ihn verwundert. Dad: "Ja ich dachte du wolltest fragen wo es bleibt,da dein alter kaputt war,hast du mich doch gebeten ein neues zu kaufen." Ich: "Achso das meinst du,danke Dad...aber es geht um etwas ganz anderes..." Seine Stimme schwankt um und er klingt ganz besorgt: "Achja?Was ist denn los?Du hörst dich gar nicht gut an..." Ich überlege wie ich es ihm schonend bei bringen kann,doch meine Gefühle überkommen mich und es platzt aus mir heraus: "Peggy wird sterben!" So ruhig wie mein Dad in diesem Moment ist,habe ich ihn noch nie erlebt.Ich versuche ihm alles zu erzählen,so ausführlich wie möglich,doch ich kann ihm seine Sorgen und Ängste nicht nehmen. Dad: "Ich kann es nicht fassen,dass sie mir so etwas verheimlicht...Ich setze mich in das nächste Flugzeug und komme direkt zu euch." Ich: "Nein,das darfst du nicht.Ich sollte es keinem erzählen,vor aller dem nicht dir." Dad: "Ich muss aber irgendetwas tun,ich doch nicht einfach zu sehen,wie sie stirbt...verstehst du das?" Ich: "Ja klar das verstehe ich,wirklich,doch ich habe ihr gesagt sie soll erstmal mit Josh und den anderen darüber reden.Ich finde sie haben ein Recht darauf es zu erfahren und bis sie die drei nicht eingeweiht hat,würde ich an deiner Stelle hier nicht auftauchen..." Dad: "Sie wissen auch nicht bescheid...oh man..." Er überlegt und fährt dann fort: "Ok...du hast mich überredet...ich werde erstmal hier bleiben,doch ich komme auf jeden Fall nächste Woche zu euch.Bis dahin wird sie es ja allen gesagt haben,so habe ich noch Zeit hier alles zu erklären und mir paar Tage frei zu nehmen,ok?" Ich: "Ja das wäre schön..ich vermisse dich und Mum sehr.." Dad: "Wir dich auch...ich geb dir mal Mum,sie will auch mit dir reden." Ich: "Ok dann bis bald Dad und danke für das Handy." Dad: "Kein Problem mach ich doch gerne und Susan?" "Ja?" frage ich gespannt. Dad: "Danke,dass du es mir trotzdem erzählt hast,ich weiß dass das nicht einfach wahr." Ich: "Keine Ursache,Dad.Liebe dich." Dad: "Bis bald,ich dich auch " Mein Dad übergibt das Telefon meine Mum.Ihre warme und eher leisere Stimme erkenne ich sofort.Mein Mund geht sofort nach oben als ich sie reden höre: "Hey mein Liebling,alles ok bei dir?Wie ist das Wetter bei euch?" Ich: "Hallo Mum  Mir gehts ganz ok und hier ist schlechtes Wetter wie immer " Mum: "Oh man das hört sich ja nicht so toll an.Ist irgendetwas passiert?Dein Vater sieht überhaupt nicht glücklich aus..." Ich will nicht noch einmal alles erzählen müssen und wimmel sie ab: "Das erzählt dir Dad später..ich wollte dich was fragen Mum.." Mum: "Ja was ist denn?" Ganz verunsichert frage ich sie: "Ehm...woran hast du damals gemerkt,ob du Dad liebst oder nicht?" Stille am anderen Ende der Leitung.Vielleicht kommt es für sie etwas plötzlich,dass ich so etwas frage,doch mit irgendjemand muss ich darüber reden.Ich habe mit einem Lachen oder Verwunderung gerechnet,doch sie antwortet mir ganz locker: "Oh das ist eine gute Frage...bei uns hat es eigentlich nicht lange gedauert,bis wir uns verliebt haben...Er kam damals neu auf die Schule und ging in meine Parallel Klasse.Alle Mädels waren verrückt nach ihm,mich eingeschlossen.Doch ich habe nie daran gedacht oder geglaubt,dass er sich je für mich interessieren würde.Bis wir alle beiden Klassen einen Ausflug machten,ins nahe gelegene Freibad.Natürlich versuchten alle deinem Vater zu imponieren,doch ich hielt mich zurück und er ließt alle stehen und setzte sich zu mir.Von da an trafen wir uns regelmäßig und lernten uns immer besser kennen.Von Anfang merkten wir,dass wir auf einer Wellenlänge waren.Zwei Wochen nach unserem 3.Date sagte er das er mich liebt,dass ich dann auch erwiderte.Als wir zusammen waren,wurde mir immer total schwindelig und warm zu gleich.Wenn er mit mir redete konnte ich ihn nie richtig in die Augen schauen,da mich das total verlegen gemacht hat.Ich glaube wenn man verliebt ist,merkt man es einfach.Die Person geht einem nicht mehr aus dem Kopf und man will jede einzelne Sekunde mit einander verbringen.Und bis heute liebe ich deinen Vater,egal was wir durch gemacht haben,ich weiß das er der Mann ist mit dem ich alt werde." Ich verkneife mir eine Träne,denn ihre Worte klingen so schön und aufrichtig.Als ich ihr so zuhöre bemerke,ich dass es mir mit Zac fast genauso geht.Ich kenne ihn fast gar nicht,doch ich möchte mir kein Tag mehr ohne ihn vorstellen.Wenn er redet,bin ich total unsicher und zurück halten.Ich denke jetzt weißt ich auch endlich,was er mir bedeutet und wie ich damit umgehen kann.Ich glaube,nein ich weiß es jetzt sicher,dass ich mich verliebt habe.. "Ich hab mich in Zac verliebt." andauernd sage ich mir diesen Satz in Gedanken vor,weil ich es selber kaum glauben kann.Doch ich bin mir sicher,dass ich nicht träume und es ernst meine.Ich bin völlig weggetreten und merke nicht mal das meine Mum noch weiter mit mir redet und sie am Telefon ist. Sie schreit mir ins Ohr: "SUSAN?HAAAAALLLLO?BIST DU NOCH DRAN?" Mit einem Schmerze verzerrenden Blick halte ich das Telefon von meinem Ohr weg und schreie zurück: "JAAA ICH BIN DA!Sorry es gab eine kleine Störung!" Mum: "Achso...das wusste ich nicht..ehm wo bin ich stehen geblieben?" "Ehm...das Dad der Mann fürs Leben ist?" rate ich ganz mutig. Mum überlegt kurz und meint: "Achja genau...also bei uns passt es wirklich und du wirst auch noch früh genug so jemanden finden...oder gibt es da etwas schon jemanden?" Typisch Mütter!Sie wollen immer gleich alles wissen,aber ich gebe mich geschlagen und erzähle ihr von Zac,schließlich hat sie mir mit ihrer Geschichte extrem weiter geholen: "Ja es gibt da jemand...sein Name ist Zac und er wohnt gegenüber...er ist total nett." Mum freudig: "Oh mein Kleine ist verliebt,dass finde ich ja schön!" Ich: "Psst lass das ja nicht Dad hören bitte..sonst rastet er wieder aus!" Mum schraubt ihre Stimme herunter: "Ok ok das bleibt unter uns.Doch ich freue mich für dich  Wir essen jetzt mein Schatz,bis die Tage und halt mich auf dem laufenden." Ich: "Mach ich und danke " Mum: "Dafür bin ich Mutter geworden  Tschüss!" Tuutt tuutt.Sie hat aufgelegt,ich lege das Telefon auf die Kommode links von mir und lasse mich gelassen in die Kissen fallen.Nach dem Gespräch meiner Eltern habe ich wieder Kraft getankt und verbringe den Rest des Abends gemütlich vor dem Fernseher. Ungefähr zwei Stunden vergehen,ich bin auf der Couch eingeschlafen und höre die Tür ins Schloss fallen.Ganz verwirrt und erschreckt wache ich auf und sehe Josh und Peggy im Wohnzimmer stehen.Richtig verschlafen schaue ich die Beiden an und merke wie glücklich sie sind,aber irgendwie meiner Meinung nach zu glücklich... Josh: "Tut uns leid,wir wollten dich nicht wecken,der Wind war schuld." Ich nuschele vor mich hin: "Kein Problem ich wollte eh gerade ins Bett gehen...und wie war euer Abend?" Erst schau ich Josh an und dann blicke ich immer wieder zu Peggy herüber,die mir kaum in die Augen sehen kann. Josh: "Er war fantastisch..so etwas hatten wir lange nicht mehr gemacht.Ich wäre dafür dass wir das jetzt öfters machen..nicht wahr Schatz?" Er küsst sie liebevoll auf den Mund,doch Peggy weicht etwas zurück. Peggy: "Ja sollten wir..." Josh kommt auf mich zu,zersaust mit seiner Hand meine Haare und geht pfeifend und fröhlich nach oben die Treppe hinauf.Erst jetzt sieht mich Peggy an und ich weiß sofort was los ist. Ich: "Du hast es ihm nicht gesagt?" "Nein...ich wollte aber...es war nicht der richtige Zeitpunkt." meint sie zögerlich. Ich: "Es wird dafür keinen richtigen Zeitpunkt geben!Du hast es mir versprochen,dass du es ihm sagen wirst!" Peggy: "Ich weiß...ich werde es auch noch tun,gib mir noch ein paar Tage,dann sage ich es ihm auf jeden Fall." Ich: "Ich hoffe es...ich geh schlafen,gute Nacht!" Ohne das sie noch etwas sagen kann,verschwinde ich nach oben und knalle meine Zimmertür zu. -Der nächste Tag.- Ich habe total schlecht geschlafen und bin schon kurz nach dem aufstehen sehr schlecht gelaunt.Meine Traum in der Nacht ist total suspekt gewesen. Zac und Ich haben uns wieder im Park getroffen,doch dann als ich ihm sagen wollte,dass ich mich in ihn verliebt habe,ist er total ausgerastet und meinte das er niemals für mich fühlen würde...Ich weiß das es nur ein Traum ist,doch manchmal oder fast immer bedeuten Träume auch etwas.Sie können dir zeigen,wovor du am meisten Angst hast oder was auch wirklich eintreffen kann.Alles verwirrt mich so.Genervt gehe ich herunter und höre Peggy laut husten.Ich lausche woher das Geräusch kommt,sie ist in der Küche.Schnell laufe ich die Treppen herunter und gehe zu ihr. Ich: "Was ist denn los?" Kopfüber hängt Peggy über der Spüle und hustet noch extremer als vorher und kriegt kaum noch Luft.Ich nehme ihre Haare beiseite und halte sie fest.Auf einmal bricht sie los und dann beruhigt sich alles wieder.Ich spüle ihr den Mund ab und setze sie langsam auf ein Stuhl. Ich: "Gehts wieder?" Peggy: "Ja danke alles bestens." Ich gehe zur Spüle,schalte das Wasser an und beseitige die Überreste,dass keiner etwas mitbekommt. Ich setze mich zu ihr und weiß gar nicht was ich sagen soll. Peggy: "Sieh mich bitte nicht so an.." Ich: "Wie denn?" "Als ob ich jede Minute sterben könnte." meint sie traurig. Ich: "Ich kann nichts dafür...für mich ist das auch nicht einfach.." Peggy: "Ja ich weiß...willst du etwas essen?" Ich bin wütend,weil sie schon wieder vom Thema ablenkt und antworte frech: "Nein danke,ich hab besseres zutun." Stürmisch verschwinde ich in mein Zimmer,ziehe mich um und gehe dann nach draußen.Erst jetzt fällt mir wieder ein,dass ich heute meine Verabredung mit Richie habe.Er ist total nett,doch irgendwie hatte ich nicht so viel Lust mich mit ihm zu treffen.Ich bin einfach nur schlecht gelaunt und will das an keinem auslassen. Nachdenklich schaue ich zu Zac's Haus herüber und frage mich ob ich es ihn sagen soll,doch dafür bin ich viel zu schüchtern... Meine Augen fokussieren immer noch das große weiße Haus von gegenüber,doch dann bekomme ich einen gewaltigen Schreck. Zac kommt heraus mit seinem Vater.Er sieht mich auch,doch ich ergreife die Flucht und renne schon förmlich die Straße herunter.Ich sage zu mir selbst: "EGAL WAS PASSIERT DREH DICH NICHT UM!" Ich hätte einfach hallo sagen oder winken können,doch so panisch habe ich noch nie reagiert.Hinter mir höre ich: "Sunny?Warte mal." doch meine Füße bleiben nicht stehen und gehen in Richtung Tankstelle.Dort angekommen kann ich Richie schon von draußen sehen und renne zu ihm herein. Richie begrüßt mich ganz herzlich: "Hey Sunny,was machst du denn hier?" Ich grinse,aber schaue auch gleichzeitig nervös nach draußen,um zu gucken ob Zac mir nachgelaufen ist.Ich rede mit ihm abwesend: "Ich dachte wir sind verabredet?" Richie: "Ja klar...nur ich habe nicht so früh mit dir gerechnet.." Wieder schaue ich nach draußen und kann Zac sehen.In diesen Moment gehe ich zu Richie hinter die Theke und umarme ihn ganz fest,in der Hoffnung das er geht und mich nicht anspricht.Ich weiß nicht warum ich das mache,doch mir geht es besser dabei.Ich will einfach nicht mit ihm reden,zu mindestens noch nicht! Richie scheint sehr überfordert zu sein und meint: "Ehm...ist alles ok?Suchst du jemanden?" Ich ganz nervös: "Nein nein alles ok,mir war gerade nur danach." Richie lächelt: "Oh dann mach ruhig weiter." Peinlich berührt löse ich mich von ihm,schaue nach draußen und Zac ist verschwunden. Richie: "Was wollen wir denn heute machen?" Ich etwas gleich gültig: "Mir egal..worauf hast du denn lust?" Richie überlegt: "Vielleicht Kino?" "Hm vielleicht etwas wo weniger Menschen sind?" meine ich unbedacht zu ihm. Richie verwundert: "Wieso das?Willst du dich nicht mit mir zeigen?" Ich merke das ich total abwesend bin und ihn schlecht behandel.Deswegen reiße ich mich zusammen und konzentriere mich auf das Gespräch. Ich antworte ganz hektisch: "Nein quatsch,ich möchte einfach nur mit dir alleine sein..." Zum Glück ist Richie wieder glücklicher und lächelt mich an: "Ok..dann lass uns hier bleiben und bei mir oben ein Film schauen,ok?" Ich nicke & meine: "Das wäre toll.." Ich warte ungefähr eine Viertelstunde auf ihn,weil er noch arbeiten muss.Danach geht er mit mir nach oben zu seinem Zimmer,dass ich davor noch nie betreten habe.Für einen Junge ist es dort sehr ordentlich und stilvoll.Wenn man reinkommt steht rechts gleich das Bett an einer mint grünen Wand und oben drüber steht ein Spruch: "Wenn die Realität schöner ist als zu träumen,dann ist man glücklich." Ich setze mich auf sein Bett und schaue mir den Rest des Zimmer an.Es ist nicht gerade groß,doch es reicht aus.Auf der anderen Seite hat er eine weiße Anbauwand,wo der Fernseher und DVD Recorder steht.Und ganz links entdecke ich eine Leinwand mit einem tollen Bild.Ich will es mir genau ansehen und gehe hinüber. Ich: "Hast du das gemalt?" Ihm ist das etwas peinlich und will es hektisch verdecken: "Ja aber das ist noch nicht fertig..." Er stellt sich vor das Bild und stößt mich schon fast weg es mir ja nicht an zu sehen. Ich: "Ich lache auch nicht,komm zeig doch mal." Ich drücke ihn weg und dann sehe ich was er gemalt hat.Es ist so schön,wirklich einzigartig.Auf den zweiten Blick erkenne ich was er gemalt hat und bin etwas verwundert.Ich starre das Bild an und dann wieder ihn.Immer wieder hin und her. Richie: "Es ist nicht so wie es aussieht..." Ganz verwirrt sage ich: "Ehm..bin ich das?" Richie läuft total rot an und meidet den Blickkontakt zu mir.Er ist so starr und traut sich nicht irgendetwas zu sagen,doch unfreiwillig kann ich aus seiner Zurückhaltung die Antwort heraus lesen.Ich gehe wieder auf ihn zu und frage nochmals: "Wann hast du das denn gemalt?Es ist wirklich schön geworden..." Ich sage das nicht aus Mitleid oder weil ich merke wie peinlich ihm die Situation ist,sondern weil ich es ehrlich toll finde.Natürlich ist es merkwürdig,wenn ich sehe das er ein Bild von mir in seinem Zimmer stehen hat,aber trotzdem finde ich hat er mich gut getroffen und kann mein Blick von dem Bild gar nicht mehr abwenden.Er hat alles so liebevoll und detailliert gezeichnet,sogar mein Muttermal an der linken Schulter taucht auf.Richie kommt doch dann wieder näher zu mir herüber und zeigt direkt auf das Bild: "Ich habe es am Frühstückstisch gemalt,als du bei uns übernachtet hast.Du hast so tief und nachdenklich in deine Tasse geblickt,dass ich diesen Moment unbedingt einfangen musste." "Du hast echt Talent." meine ich faszinierend zu ihm. Richie: "Danke...es tut mir leid,dass ich dich vorher nicht gefragt habe.Ich wollte gar nicht,dass du es siehst..Darf ich es denn stehen lassen?" Ich: "Natürlich,es ist schön und dein Kunstwerk.Ich war nur im ersten Moment geschockt,ich hoffe du kannst das verstehen." Richie nickt: "Ja klar kann ich mir vorstellen,ich hätte auch so reagiert,würde ein bildschönes Mädchen,mich durchschnittlichen Jungen in ihrem Zimmer hängen." Kurz denke ich über seine Aussage und hacke nach: "Bin ich jetzt mit durchschnittlich gemeint?" Fast schon hippelig fügt er schnell hinzu: "Niemals..ich meinte mich damit,ich bin nicht schön,aber auch nicht ganz so hässlich glaube ich.Du bist zu mir das ganze Gegenteil...bildschön eben..." Ich grinse über seine Aussage und fühle mich total geschmeichelt. "Willst du jetzt nun noch den Film sehen?" lenkt er charmant ab. Ich: "Ja klar gerne." Ich setzte mich wieder zurück haltend auf sein Bett.In der zwischen Zeit legt er den Film ein,besorgt uns noch etwas zu trinken und setzt sich ebenfalls zu mir aufs Bett.Er legt den Film "Für immer Liebe" ein,den er schon gestern extra für mich aus der Videothek ausgeliehen hat.Am Anfang finde ich es ganz schön,wie viel Mühe er sich gegeben hat und das er auch so aufmerksam ist,doch dann ist mir nicht mehr so ganz voll dabei.Meine Konzentration schweift öfters vom Film ab,denn ich habe Angst das Richie sich zu viel von dem Abend erhofft.Er ist total nett,doch ich möchte ihn keine falsche Hoffnungen machen. Wie soll es auch anders sein,in dem Liebesfilm küssen sich die zwei Hauptdarsteller innig und sind total verliebt.Und ich sitze neben einen Jungen,den ich seit ein paar Tagen wieder getroffen habe und empfinde nichts für ihn.In diesem Augenblick rückt Richie näher zu mir herüber und berührt meine Hand.Ich denke mir: "Oh bitte nicht!",doch ich kann es nicht verhindern.Bevor es noch schlimmer wird,erfasse ich die Initiative und greife ein: "Richie ehm ich glaube wir sollten es hier bei belassen..." Richie zieht forsch seine Hand zurück und meint geknickt: "Wie meinst du das?" Ich hadere mit mir,wie ich es ihm am Besten sagen soll,doch ich bin nicht eine die lange Reden schiebt,sondern es knallhart auf den Punkt bringe: "Es tut mir leid,doch ich habe mich in einen anderen verliebt.Sei mir nicht böse!" Richie schaut etwas traurig zu mir,doch antwortet mir eher gelassen: "Das ist doch kein Problem!Du musst dich nicht schlecht fühlen oder sonstiges.Ich mag dich,doch wenn du keine Gefühle für mich hast ist es ok,ich kann es ja nicht ändern und außerdem ist es einfach viel zu wenig Zeit,dass wir miteinander verbracht haben.Ich kann dir sagen,ich bin nicht in dich verliebt,das geht auch nicht nach so einer kurzen Zeit,doch ich mag dich und das werde ich auch weiterhin tun." Erleichtert falle ich ihm in die Arme und sage: "Danke,du bist wirklich so nett." Richie: "Das sagen mir viele  es ist alles ok.Wer ist denn der Glückliche?" Ich ganz verträumt und strahle über beide Ohren: "Sein Name ist Zac...Zac McKingley er wohnt bei mir gegenüber..." Richies Mund geht erschreckt auf und er vergewissert sich,ob ich wirklich seinen Namen gesagt habe: "Bist du dir sicher das du Zac McKingley meinst?Gibt es nicht vielleicht noch einen anderen?" Ich: "Hm ich glaube nicht...ich kenne nur ihn und wir sind uns am ersten Tag begegnet.Wir waren fast täglich unten am Spielplatz und ja ich war erst skeptisch,doch gestern wollte er mir auch seine Liebe gestehen,doch ich wusste nicht was ich sagen sollte.Deswegen bin ich weg gerannt und gehe ihm immer noch aus dem Weg.Ich wollte mir sicher sein,ob ich für ihn auch was fühle oder eher nicht." Richie stottert: "Ehm ja...Sunny das klingt total schön und alles,aber.." Ich unterbreche ihn und erzähle weiter total romantisch von Zac: "Er ist wirklich toll,klar ist er manchmal etwas seltsam,doch das fasziniert mich so an ihm.Alles an ihm ist er verschlossen wie ein Buch,doch das macht mich so neugierig,immer wieder mehr von ihm zu erfahren." Richie: "Also weißt du gar nicht,dass er..." Ich: "Was weiß ich nicht?" Richie verbessert sich: "Ehm also weiß er gar nicht,was du für ihn empfindest?" Ich etwas traurig: "Nein weiß er nicht,ich weiß nicht wie ich das sagen soll,ich möchte eigentlich nicht den ersten Schritt machen." "Darf ich dir ein Rat geben?" meint er rührend zu mir. Ich: "Ja klar immer her damit " Richie: "Ich würde es an deiner Stelle sein lassen,bitte frag mich nicht warum,doch ich glaube er wird dich nicht glücklich machen.." Am liebsten hätte ich ihn angeschrien,weil ich nicht deuten konnte,warum er so etwas sagt? Ich: "Wieso das denn?Was habt ihr denn nur alle gegen ihn?" Richie umfasst meine Schultern und meint wie ein Psychologe zu mir: "Ich habe nichts gegen ihn,ich kenne ihn nicht mal richtig,doch höre auf mich,er wird dir nicht gut tun.Und wenn du mir nicht glauben willst dann geh zu ihm und sprich es an,sag ihm was du fühlst,dann wirst du wissen was ich meine.." Seine Worte klingen für mich total unlogisch,doch vielleicht hat er recht.Wenn ich zu ihm hingehe,weiß ich wenigstens wo ich bei ihm stehe. Wütend stoße ich seine Hände weg und meine: "Das mach ich auch!Ich werde mit ihm reden und dann beweis ich euch allen,dass er nicht so ist,wie ihr ihn hinstellt,das schwöre ich auf alles was mir heilig ist." Richie: "Du willst es doch eh nicht anders,also frag ihn bitte,doch sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!" Ich: "Auf deine Meinung kann ich gerade total verzichten!" Wie von einer Tarantel gestochen renne ich nach draußen und lasse alle Türen hinter mir zu knallen.Warum frage ich überhaupt jemanden um Rat,wenn alle nur etwas negatives sagen -.-? Es regnet draußen,also stülpe ich mir meine Jacke über den Kopf,so dass ich nicht nass werden kann und laufe über den Parkplatz der Tankstelle entlang.Eigentlich wollte ich nicht als Mädchen,den ersten Schritt machen.Ich möchte als Mädchen von einem Jungen erobert werden,doch ich wollte es allen zeigen,dass sie falsch liegen.Also steuer ich das Haus von Zac an.Umso näher ich komme,desto nervöser werde ich und traue mich schon gar nicht mehr hin zugehen.Doch ich kniff mein Hintern zusammen und gehe ganz selbstbewusst auf das große,verlassene,weiße Haus zu. Ich schaue zu erst ob der Wagen vor der Tür steht und stelle erleichtert fest,dass seine Vater nicht zu Hause ist.Perfekt!Also habe ich freie Bahn und bin ganz alleine mit ihm. Jetzt ist es gar nicht mehr so weit.Meine Füße berühren die vier Stufen die zur Veranda führen,doch es fühlt sich so an als ob mein Oberkörper am Ende der Straße stehen geblieben ist.Genau jetzt stehe ich vor der Tür,die ich zum ersten Mal richtig wahr nehme.Sie ist wie der Rest des Hauses weiß,jedoch ist die Klinke mit vielen kleinen Diamanten besetzt wurden,sowie das Namensschild darüber.Es ist kein Wunder warum dieses Haus in der Nachbarschaft so auffällt. Ich nehme meine Jacke runter,die total durchnässt ist,wie der Rest meiner Klamotten.Im Fenster links von der Tür versuche ich mein Spiegelbild zu erkennen und richte noch etwas meine Haare in eine ordentliche Position.Ich wurde immer unsicher,da ich schon total wild und zersaust aussehe,könnte ich mir vorstellen dass er mich gleich wegschickt.Doch mutig nehme ich mein Zeigefinger und drücke ganz fest,so als ob er mir gleich abfällt,den Klingelknopf.  Ein ganz langer und fröhlicher Ton ertönt und ich lausche an der Tür,ob er überhaupt zu Hause ist.Ich höre nichts,es ist eine Totenstille.Das erste Klingeln hat mich schon so viel Kraft gekostet,doch ich versuche es erneut.Mein Finger berührt wieder die Klingel und der Ton erscheint.Langsam ist es schon nervend,wenn man ihn andauernd hören muss.Doch dann endlich höre ich wie der Boden knarrt und jemand ruft: "Moment!Ich komme!" Zac macht die Tür auf und sein Gesichtsausdruck verstarrt plötzlich als er mich sieht: "Sunny!!?" Er schließt ganz schnell die Tür hinter sich. Zac: "Was machst du denn hier?Du bist ja total nass!" Ich gehe gar nicht auf seine Worte ein und falle gleich mit der Tür ins Haus: "Es tut mir leid,dass ich vorhin vor dir weg gerannt bin.Ich hatte Angst mit dir zu reden,doch jetzt bin ich hier und möchte dir etwas sagen...." Alle Worte habe ich mir gedanklich zu recht gelegt und ich will sie einfach nur noch aussprechen.Mein Mund formt trocken die vier Worte,doch ich habe Angst es zu sagen,ich habe Angst vor seiner Reaktion.Deswegen herrscht zwischen uns Stille.Sein Blick wechselt zwischen mir und der Tür immer hin und her.Er ist anscheinend nervös,doch ich weiß nicht warum...ich bin doch die jenige die ihm etwas sagen will. Ich versuche es nochmal und setze wieder an: "Ich...ehm ich wollte dir sagen...." Bei nahe habe ich es geschafft,doch Zac unterbricht mich: "Sunny...können wir morgen reden?Es ist gerade sehr ungünstig,bitte geh jetzt." Ich: "Aber ich kann nicht bis morgen warten...sonst habe ich kein Mut mehr dir zu sagen,dass ich.." Obwohl die Tür zu ist,höre ich wieder dieses knacken und das sich jemand Richtung Tür bewegt.Eine kleines,zartes Stimmchen tritt hervor,die mir nicht so ganz unbekannt ist.Sie ruft: "Sunny bist du es?" Eine Mädchen Stimme...aber nicht irgendeine Mädchen Stimme...sie ist mir vertraut,sogar sehr.Es ist Megan. Ich lasse Zac gar nicht mehr aus den Augen,weil ich einfach nicht verstehe was hier los ist.In dem Moment hab ich mein Kopf ausgeschaltet und konnte keinen Zentimeter mehr klar denken. Megan schaut erst verwundert,doch dann freut sie sich schon mich zu sehen: "Oh ich wusste doch gleich,dass du es bist Sunny  Wie gehts dir denn?" Sie fällt mir um den Hals,so herzlich wie immer.Meine Arme hängen steif nach unten,mein Gesicht ist ausdruckslos und ich stottere nur: "Ehm..ja gut...und dir?" Zac gibt auch seinen Senf ganz leise dazu: "Ihr kennt euch?" Megan zu Zac: "Ja klar Sunny war damals meine Beste Freundin und wir haben uns endlich wieder gefunden." Sie lässt mich nach einigen Minuten wieder los und meint zu mir: "Mir auch danke.was machst du eigentlich hier?Ich wusste gar nicht,dass ihr euch schon kennt " Ich: "Wieso schon?" Ich versuche wieder etwas in Zac's Augen lesen zu können,doch er starrt die ganze Zeit auf den Boden und zuckt ganz komisch mit seinem linken Bein. Megan lächelt und legt ihren Arm um Zac und küsst ihn ganz süß auf die Wange.Sie lehnt sich total verliebt an ihn und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen.Ich hoffe,dass sie einfach nicht weiter spricht,ich weiß was los ist,doch ich möchte es nicht hören. Megan glücklich: "Das ist mein zauberhafter Freund Sunny,den ich dir schon die ganze Zeit vorstellen wollte.Doch wie ich sehe,brauch ich das gar nicht mehr.^^ Woher kennt ihr euch denn?" "Das ist mein zauberhafter Freund." versetzt mir einen riesen großen Stich ins Herz.Als ob jemand ein Messer nimmt und immer und immer wieder auf die selbe Stelle ein sticht.Mein Atem setzt aus,ich bekomme schon fast Schnappatmung und habe Angst einfach umzukippen. Doch das alles spielt sich eher innerlich ab,äußerlich bewege ich mich keinen Meter vom Fleck.Ich glaube,außer das meine Augen weit aufgerissen sind und mein Mund sich etwas geöffnet hat,stehe ich immer noch normal da wie vorher.Nicht mal jetzt,als es ausgesprochen ist traut sich Zac mich an zu sehen.Feigling! Eigentlich möchte ich weinen,doch ich bin stark.Wenn ich weinen muss,dann bitte nicht jetzt! Langsam merkt Megan,dass etwas mit mir nicht stimmt,doch ich versuche ihr zu vor zu kommen und frage: "Das ist dein Freund?" Megan: "Ja...das ist Zac  ..aber das war keine Antwort auf meine Frage,woher kennt ihr euch?" Erst jetzt schaut Zac mich an.Seine Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben,er hat Angst,dass ich ihr alles erzähle und ihn auffliegen lasse.Natürlich möchte ich das gerne tun,aber was bringt mir das?Damit würde ich nur Megan verletzen,die überhaupt nichts dafür kann.Also reiße ich mich zusammen,gib mir innerlich einen Schlag ins Gesicht und sage: "Ehm wir haben uns flüchtig kennen gelernt durch meine Tante...sie wollte ihn fragen,ob er nicht mal wieder den Wagen waschen könnte.Sie war mit ihm total zu frieden." Skeptisch schaut Megan zu ihm: "Davon hast du mir gar nichts erzählt,arbeitest du jetzt dort?" Zac nickt und ist immer noch total angespannt: "Ehm ja..dazu bin ich noch gar nicht gekommen,dass sollte eine Überraschung werden." Megan küsst ihn wieder auf die Wange und am liebsten hätte ich sie von ihm weggeschubst,doch ich bleibe immer noch ruhig. Megan: "Das find ich total toll von dir Schatz und schön das ihr beiden euch auch versteht." Jetzt legt sie auch noch ihren anderen Arm,um mich so dass wir alle 3 wie gepresste Öl Sardinen aneinander kleben.In diesem Moment will ich nur noch schreien,beide K.O. schlagen und wegrennen.Doch ich löse mich gelassen aus ihrem Griff und mache langsam die Biege. Ich: "Dann störe ich mal nicht weiter...ich muss los." Gucke wieder starr zu Zac,dass er merkt wie wütend ich auf ihn bin.Doch irgendwie scheint er es zu ignorieren.Megan ist die einzige die mir andauernd antwortet. Megan: "Ach quatsch du störst nicht,du kannst ruhig rein kommen." Zac und ich sagen beide gleichzeitig: "NEEEIN!" Megan erstaunt: "Wieso denn nicht?" Zac stotternd: "Wir wollten doch was zusammen machen...ooder?" Ich: "Ja dann macht das doch,ich muss wirklich los...habe etwas vor.Treffe mich heute mit Richie." Zac macht große Augen,als ob er vor Wut kocht und sagt zum ersten Mal direkt etwas zu mir: "Waaas?" Wieder schaut uns Megan an,als hätten wir nicht alle Tassen im Schrank.Wir verhalten uns wirklich komisch,doch ich hoffe so sehr das Megan nichts mit bekommt. Megan zu Zac: "Hey gönn ihr das doch  Richie ist echt ein Süßer.Ich wünsch dir viel Glück,du musst mir unbedingt erzählen wie es gelaufen ist ok?" "Na klar ich rufe dich an..irgendwann die Tage..." sage ich zögerlich. Megan: "Das freut mich "  Sie umarmt mich wieder zum Abschied,doch ich kann ihre Umarmung immer noch nicht erwidern.Ich bin einfach viel zu verstört und verletzt,um normal mit ihr um zugehen.  Ich: "Dann euch noch einen schönen Tag..." zum letzten Mal schaue ich Zac an und diesmal erwidert er fordernd meinen Blick,als ob er sagen will: "Es tut mir soo leid." Doch ich bleibe kühl und meine: "Man sieht sich!" Kein Lächeln,keine freundliche Geste kann ich den beiden zu werfen.Ich fühle einfach nichts gerade.Vor 5 Minuten habe ich mich so frei und hoch über den Wolken gefühlt.Doch jetzt ist alles wieder zerbrochen.Ich drehe mich um,verlasse die Veranda und wende mich nicht zurück.Ich will sie nicht mehr sehen,beide.Natürlich male ich mir aus,was die beiden jetzt wohl machen würden.Liegen sie jetzt schön beide neben einander im Bett und benehmen sich wie ein glückliches Pärchen,ohne ein Gedanke an mich zu verschwenden oder ist Zac jetzt geknickt,weil er aufgeflogen ist und hat vielleicht trotzdem Schuldgefühle? Ich weiß es nicht,ich wüsste es gerne,was in ihm vor geht.Was er sich die ganzen Tage dabei gedacht hat.Was ist daran so schwer zu sagen,wenn man ein Mädchen kennen lernt und sie ihn fragt: "Hast du eine Freundin?" dieses mit JA zu beantworten.Hätte er dieses kurze Wort mit zwei Buchstaben gesagt,hätte ich mich nicht mehr mit ihm getroffen.Dann wäre es nie so weit gekommen,dass ich mich in ihn....verliebt habe... Ich bin sauer auf mich selber,dass ich es nicht eher gecheckt habe.Es gab doch sehr viele Hinweise dafür. Erst das er mich nicht küssen wollte,dann erzählt Megan von ihrem festen Freund,ein paar Tage später will mir Zac unbedingt was sagen und Richie hat mich auch nur beschützen wollen.Doch ich dumme Kuh habe auf keinen gehört. Ich gehe ziellos die Straße entlang,in der sich auch die letzten Tage so viel abgespielt hat.Ich weiß nicht wohin ich soll,ich weiß nicht was ich fühlen soll.Ich weiß überhaupt nichts.Kennt ihr das,wenn ihr so viel sagen möchtet,so viel machen wollt,doch es nicht schafft,weil ihr genau wisst,dass es nichts ändern wird? - Also ist es besser nichts zu sagen und sich abzulenken.  Jetzt fehlt mir L.A. um so mehr,denn dort wüsste ich jetzt genau was ich machen würde. Ich hätte mir mein bestes Kleid über gezogen,Susi abgeholt und wäre mit ihr ins Kino gegangen.Mitten in L.A. gibt es das Day/Night Kino,dass wirklich 24h geöffnet hat.Man konnte sich mitten in der Nacht ein Raum mieten,den Lieblingsfilm auswählen und mit seiner besten Freundin entspannen.Mit viel Popcorn,Natchos und Cola machten wir uns es fast jedes Wochenende dort bequem,einige dachten wir wohnen schon da.Ich wünsche mir bis heute,dass ich dort über dem Kino irgendwann mal wohne oder mir ein Kinosaal als Wohnung ausbaue.Das wäre wirklich ein Traum. Gerade jetzt vermisse ich es wirklich,mein zu Hause.Doch ich kann erstmal nicht zurück,ich kann meine Tante nicht im Stich lassen,egal was für ein Arschloch Zac ist.Deswegen suche ich nochmal den Weg zu der Tankstelle von den Roosevelts auf und hoffe das Richie noch da ist. Ich weiß gar nicht wie ich meinen Wutanfall wieder gut machen soll,doch er ist gerade die einzige Person die ich verkrafte und sehen möchte.Ich gehe wieder etwas schüchtern in die Tankstelle herein und sehe wie Richie Regale einräumt,ganz nachdenklich. Ich stelle mich wortlos daneben und helfe ihm beim einräumen. Er schaut mich nur verwundert von der Seite an,er merkt das etwas nicht stimmt,doch er fragt nicht warum es mir schlecht geht,er redet mit mir ganz normal,was ich in diesem Moment total nötig habe. Richie: "An einem so regnerischen Tag bin ich froh,wenn ich hier stehe und fertig Dosen-Tomaten-Suppen einsortieren kann.Dabei kann man immer so schön nachdenken." Ein kleines Lächeln kommt mir übers Gesicht und ich rede weiter hin mit ihm über Suppen: "Wirklich?Dann sollte ich hier fest anfangen,damit ich auch das Vergnügen habe gründlich nach zu denken bevor ich etwas mache." Jeder der uns zugehört hat,merkt die Zweideutigkeit in unserem Gespräch,doch es ist sehr angenehm,so indirekt über mein Problem zu reden. Richie: "Jeder von uns kauft mal eine abgelaufene Tomaten Suppe oder eine die uns nicht schmeckt,doch wir greifen immer wieder zu,weil wir immer wieder die Hoffnung haben,dass die Suppe diesmal besser schmeckt." Ich: "Da hast du wohl recht..doch ich habe erstmal die Schnauze voll von Tomaten Suppen...ich will nicht mehr...." "Sei stark Sunny!" sage ich mir,doch jetzt kann ich nicht mehr.Alles bricht aus mir heraus und meine Tränen laufen herunter,so stark habe ich schon lange nicht mehr geweint.Sie fließen ohne dass ich sie stoppen kann.Richie lässt vor Schrecke eine Dose fallen und nimmt mich einfach in den Arm.Er lässt alles stehen,nur für mich und ich bin ihm so dankbar dafür.Schlurzend und fluchend hänge ich an seiner Brust und seine Arme hat er fest um mich geschlungen,dass ich gar nicht entfliehen kann.Diese Wärme die sein Körper ausstrahlt,diese Stärke die er in seinen Armen hat,macht mich unendlich glücklich.Ich fühle mich sicher,dass kein Junge mir je wieder was tun kann. Nach einer Weile streicht er mir über den Kopf und meint flüsternd zu mir: "Was hälst du davon wenn wir mal was neues ausprobieren?Vielleicht eine schöne warme Kartoffelsuppe mit Wiener Würstchen?" Ich weine immer noch,doch gleichzeitig lache ich auch,wie süß er versucht mich auf zu muntern.Meine Nase läuft,mein Make Up ist sowieso im Arsch und ich sage zu ihm: "Ja liebend gerne!" Die zwei letzten Tage bevor die Schule hier in Sutton beginnt,habe ich mich zurück gezogen.Ich bin zu Hause geblieben,habe alle meine Sachen eingekauft,mein neues Handy bekommen und mich endlich mal wieder bei Susi gemeldet.Wir haben gestern miteinander geskypt und ich merke,wie sehr ich sie die letzten Tage vernachlässigt habe.Sie hat versucht sich nichts anmerken zu lassen,doch sie war von mir enttäuscht.Ich werde versuchen sie alle zwei Tage anzurufen,denn sie ist meine beste Freundin und man sollte seine Freundin nicht wegen irgendeinen Jungen vernachlässigen. Zum Glück konnte ich Zac und Megan aus dem Weg gehen,aber heute würde ich sie auf jeden Fall sehen.Denn heute ist der erste Schultag,die Sommerferien sind vorbei und wir drei sind alle in einer Klasse.Am Anfang habe ich mich darüber noch gefreut.Ich mit meiner ehemaligen besten Freundin und meinem Schwarm in einer Klasse klang für mich wunderbar.Doch jetzt würde ich gerne alles dafür tun,dass es nicht so wäre.Der Einzige mit dem ich mich die Tage getroffen habe ist Richie,der auch Verständnis hat nach der ganzen Sache und mir nicht mehr böse war.Doch leider geht er nicht mehr zur Schule,sondern macht seine Ausbildung in der Tankstelle seiner Eltern.Also muss ich mich der Situation alleine stellen,die Beiden jetzt jeden Tag zu sehen und nicht an die Decke zu gehen. Ich rede mir ein das ich sie nicht brauche,dass ich doch genug neue Freunde finden kann auf der neuen Schule.Doch mir ist bewusst,dass es nicht einfach werden wird,als neue/alte in der Stadt. 7:00uhr ertönt mein Handy mit dem Lied: "I don't care.I love it." Ich habe mir dieses Lied als Weckton ausgesucht,weil ich hoffe das es mir gute Laune macht,doch leider ist es nicht so gewesen.Mit der schlechtesten Laune,mit Augenringen bis zum Bauchnabel und meinen zerzausten Haaren gehe ich mit halb verschlafenen Gesicht ins Badezimmer,wo ich Josh über den Weg laufe. Josh: "Oh Sunny,hast du schlecht geschlafen?Du siehst nicht gut aus..." Ich: "Danke für's Kompliment,dass hat mir jetzt noch gefehlt." Josh klopft mir auf die Schulter: "Tut mir leid,dass war nicht so gemeint.Ich wünsche dir einen schönen Schultag.Frühstück steht schon unten für dich,bis heute Nachmittag." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht laut trampelnd die Treppe hinunter.  Ich geh ins Bad,schließe die Tür ab und schaue mein Spiegelbild sehr kritisch an und meine nur: "OH MEIN GOTT!" Mit allen Mitteln versuche ich mich so gut es geht heraus zu putzen und bestimmten Leuten zu zeigen,was sie verpasst haben. Ich kämme meine blonden langen Haaren nach hinten und stecke die linke Seite locker nach hinten.Die Frisur mache ich gerne und sie ist nicht so aufwendig.Dann lege ich nur dezent ein bisschen Wimperntusche auf und ein Lipgloss,fertig bin ich für die Schule. Das einzige was mir noch fehlt ist ein Outfit,wo alle staunen werden.Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und probiere verschiedene Kombinationen aus.Schluss endlich entscheide ich mich für mein schickes rosa farbende Blümchenkleid,dass ich aus unserem letzten Italien Urlaub gekauft habe.Dazu meine weißen Ballerinas und meine Jeansjacke,falls es doch regnen soll. Mit meiner fertig gepackten Schultasche,gehe ich nach unten in die Küche und treffe auf eine sehr überdrehte Peggy,die gerade die letzten Pfannkuchen in der Pfanne anbrät.Der Tisch ist voll mit leckeren Sachen und auch die Wohnung glänzt in allen Ecken.Irgendetwas stimmt nicht,deswegen frage ich nach: "Was geht hier vor sich?Erwarten wir jemanden?" Peggy dreht sich erschreckt um und meint fröhlich: "Oh Susan du bist ja schon wach,ich wollte dich gerade wecken kommen." Sie küsst mich auf die Wange. Ich: "Danke ist nicht nötig,ich stehe immer alleine auf,also sag was ist los?" Peggy nimmt die Pfanne vom Herd,stapelt die letzten Pfannkuchen aufeinander,legt ihre rot karierte Schürze bei Seite und setzt sich gemütlich hin.Ich setze mich neben ihr und warte immer noch auf eine Antwort. Peggy: "Heute kommt meine Ärztin vorbei und möchte mir die nächsten Schritte bereden und gleichzeitig will eine Frau vom Jugendamt absichern,wie es mit Mike und Stephanie weiter geht,wenn ich wirklich nicht mehr für sie Sorgen kann..." Ich: "Achso aber es gibt doch bestimmt noch die Möglichkeit,dass du eine Chemo Therapie machst,so werde viele geheilt." Peggy schluckt: "Ja das stimmt,doch ob es wirklich hilft,weiß ich nicht.Heute Nachmittag bin ich schlauer und ich hoffe es geht alles gut." Ich lege mein Arm um sie und meine: "Du bist zwar krank,aber du bist keine schlechte Mutter und das werden die Leute vom Jugendamt auch erkenne.Also mach dir keine Sorgen bitte." Peggy: "Danke,dass ist wirklich nett von dir..." Mike und Stephanie kommen auch zum Frühstück herunter und Peggy und ich beenden unser Gespräch. Stephanie: "Morgen Mum,Morgen Sunny" Ich: "Guten Morgen " Mike: "Na Sunny freust dich schon auf die neue Schule?" Ich ironisch: "Aber wie,weißt du doch.." Mike: "Das wird schon gut gehen" Wir vier essen ganz ruhig unsere leckeren Pancakes und dann müssen wir alle so langsam los. Mike: "Sunny soll ich dich auch mit nehmen zur Schule?" Ich schaue auf die Uhr,es ist 7:25uhr. Ich: "Nein danke Mike,ich laufe zur Schule hab ja noch Zeit bis 8:00uhr." Stephanie: "Du willst wirklich laufen?" Peggy zu Stephy: "Du solltest dir echt mal ein Beispiel an deiner Cousine nehmen." Stephanie verdreht die Augen: "Ja Mum ab morgen laufe ich." Mike: "Ok,dann bis später und viel Spaß." Ich: "Danke,dir auch." Mike ist wirklich heiß,aber er ist mein Cousin,obwohl es mir oft so vor kommt als wäre er mein großer Bruder.Stephanie und er gehen außer Haus und ich mache mich auch langsam auf den Weg zur Schule.Ich umarme Peggy und meine: "Bis nachher Tantchen und vielleicht kannst du ja heute mit Josh drüber reden." Peggy unsicher: "Ich versuche es...dir einen schönen Schultag." Ich: "Danke." gehe raus auf die Veranda und weiß genau,dass sie nicht mit Josh reden wird.Doch um das kann ich mich gerade nicht kümmern,ich möchte einfach erstmal die Schule überstehen. Ich schließe die Kopfhörer an meinem Handy an und höre meine Lieblingssongs.Ich gehe schnell an Zac's Haus vorbei,weil ich Angst habe das er heraus kommt.Diese Hürde überwunden gehe ich weiter gerade aus die Straße lang und bekomme eine SMS.Ich öffne sie und lese: "Auch wenn es momentan nicht so gut läuft und ich dich wahnsinnig hier vermisse,wünsche ich dir einen tollen ersten Schultag und das du mich ja nicht vergisst  deine Susi :*i love you."  Sie ist so süß,auf sie kann ich mich immer verlassen,sogar an einem blöden Schulmorgen.Ich gehe weiter und bin fast an Megans Haus vorbei.Doch auf einmal sieht Megan mich,winkt mir zu und kommt zu mir herüber.Schlecht gelaunt,ziehe ich mir meine Stöpsel aus dem Ohr und wir umarmen uns. Megan: "Hey,Wie gehts dir denn?Hab dich die letzten Tage nicht gesehen..." Ich: "Ja ganz gut,hatte viel um die Ohren tut mir leid.." Megan: "Ach macht doch nichts,wenn du kurz wartest können wir zur 3. zur Schule gehen..." Ich ganz erschrocken: "Zu dritt?" Megan fröhlich: "Ja Zac holt mich gleich ab und dann können wir alle drei zur Schule gehen." "NEIN!Ehm sorry,das geht nicht,ich wollte noch schnell zu Richie davor,aber danke ...wir sehen uns ja gleich." Megan verwundert: "Oh läuft da was zwischen euch?" Ich: "Ehm ja...kann man so sagen." Megan: "Wirklich?Wie schön,musst mir alles später erzählen,ok?" Ich: "Natürlich...bis gleich.." Mit einem sehr schnellen Schritt gehe ich weiter und hoffe das Megan mich nicht nochmal aufhält und ich Zac nicht begegne.Ich höre wieder Musik und gehe gemütlich weiter zur Schule. Endlich angekommen sehe ich die Menschenmasse in die Schule stürmen und ich atme tief ein und hoffe das der Tag besser wird als gedacht.Zurück haltend erkunde ich die Schule und suche nach meinem Zimmer.Dann sehe ich es,Zimmer 221,ich gehe hinein und es sitzen schon einige Mitschüler im Zimmer.Ich kenne keinen,doch ich sage allen ganz nett guten Morgen und setze mich in die 3.Reihe alleine hin.Ich merke die Blicke die die anderen mir zu werfen und höre wie sie tuscheln.Ich zücke mein Handy und beschäftige mich bis zum Klingeln damit.Doch dann kommt ein zierliches,sehr hübsches,rothaariges Mädchen auf mich zu und sagt: "Hey...bist du neu hier?Ich bin Catherine,doch alle nennen mich nur Cat.Du sitzt hier so alleine da,deswegen dachte ich mir ich komm mal rüber.Wenn es für dich ok ist?" Ich bin etwas verwundert,doch freue mich sehr,dass sie mich angesprochen hat und meine zu ihr: "Hey nein du störst nicht,ich finde es sehr toll das überhaupt jemand mit mir spricht..ich bin Susan,doch du kannst Sunny zu mir sagen." Cat: "Freut mich Sunny..woher kommst du denn?Ich habe dich noch nie gesehen im Ort." Ich: "Ich bin aus L.A. und habe früher hier gewohnt und verbringe jetzt ein Jahr wieder hier,um ein Abschluss neu zu machen." Cat: "Du bist aus Los Angeles?WooooW!" schreit sie durch den Raum,so das es jeder mitbekommt. Die Anderen scheinen ganz fasziniert davon zu sein und einige stellen sich mit um mein Tisch und hören gespannt zu.Am Anfang bin ich etwas überfordert,doch es freut mich,dass einige mich anscheinend doch gut aufnehmen und etwas von mir wissen wollen. Ich: "Durch meine Eltern hatte ich die Möglichkeit dort hinzuziehen und bin ganz begeistert." "Erzähl mal,was kann man da alles so machen?" fragt Cat mit ihren großen,grünen Kulleraugen. Ich überlege was ich alles erzählen kann,doch dann werde ich abgelenkt von Megan und Zac.Die Beiden haben auch die Schule erreicht und kommen Händchen haltend zur Tür herein.Ich wende meinen Blick den beiden zu und bin total deprimiert,als ich sie zusammen sehe.Megan winkt mir zu und freut sich mich zu sehen und meint zu Zac: "Komm wir setzen uns vor Sunny." Er schaut mich nicht an,er geht zu der Bank vor mir und dreht sich gleich um,so dass ich nur seinen Hinterkopf sehe.Megan redet mit mir und packt nebenbei ihre Tasche aus und fühlt sich etwas bedrängt von den Leuten,die um meinen Tisch stehen.Doch ich kann Megan nicht zuhören,ich bin viel zu sehr enttäuscht von Zac's Reaktion. Cat ruft meinen Namen: "Sunny?Alles klar...erzähl doch mal.." Ich: "Ehm das ist eine lange Geschichte,erzähl ich euch wann anders ok?" Die Anderen gehen strahlend an ihre Plätze zurück und meinen: "Bis dann,wie heißt du eigentlich?" Ich: "Ich bin Sunny" Und sie reden wieder im Chor: "Ok Sunny,bis später!" Nur Cat bleibt bei mir stehen und meint: "Hast du vielleicht etwas dagegen,wenn ich mich neben dich setze?Ich muss sonst auch immer alleine sitzen..." Ich erleichtert: "Nein das würde mich total freuen." Sie holt ihre Sachen vom anderen Ende des Zimmer und setzt sich total fröhlich zu mir.Sie wirkt sehr nett und ich bin froh,dass ich nicht alleine sitzen muss.Ich ignoriere Megan und Zac so gut es geht und dann kommt endlich dieses Geräusch,was mir aus der Patsche hilft.Die Klingel läutet und alle warten auf den Lehrer und ich muss keine Angst haben,dass Megan weiter mit mir redet.... Ganz gespannt und konzentriert warten wir auf unsere Klassenlehrerin.Die Anderen kannten sie ja schon,doch ich hoffe sie ist nicht all zu schlimm.Eine etwas kleinere,pummelige Frau betritt den Raum und stellt sich an das Lehrer Pult. Lehrerin: "Guten Morgen liebe Klasse,ich bin Mrs. Brown,für die die mich noch nicht kennen." Alle sagen im Chor: "Guten Morgen Mrs.Brown." Mrs.Brown: "Wir werden heute 90 Minuten miteinander verbringen.Zu erst teile ich euch euren neuen Stundenplan mit und dann werden wir planmäßig mit dem neuen Stoff der 10.Klasse beginnen." Alle stöhnen auf und fangen an zu tuscheln. Mrs.Brown: "Da wir zwei neue in der Klasse haben,führe ich erstmal eine Anwesenheitsliste durch und dann wäre es schön wenn die Beiden etwas zu sich erzählen könnten." Cat schaut mich grinsend an und ich meine zu ihr: "Oh nein,ich will nicht,dass ist total peinlich." Cat: "Frag nicht wie das in der 5.Klasse abgelaufen ist,da haben wir wirklich jeder etwas sagen müssen und sie löchert einen mit Fragen." Ich verunsichert: "Danke Cat,dass hat mich jetzt nicht aufgemuntert." Cat: "Das tut mir leid..." Mrs Brown fängt an die Anwesenheit jedes Schülers zu überprüfen und ruft sie mit Vornamen und Nachnamen auf.Sie beginnt in unserer Reihe. Mrs.Brown: "Keith Meggentosch?" Er ruft auf: "Ja hier!" Mrs.Brown: "Richard Stanley?" Richard: "Hier!" Mrs.Brown: "Megan Anderson?" Megan: "Ja bin da!" Mrs.Brown: "Unser geliebter Zac McKingley?" Zac: "Jop und sie können sich ihre Bemerkung sparen." Mrs.Brown: "Och Mr McKingley wollen sie am ersten Tag schon mit mir Streit anfangen?" Keith mischt sich in das Gespräch ein und dreht sich zu Zac herum: "Ist doch sowieso egal,sein Vater ist der Direktor,da bekommt er sowieso kein Ärger." Alle lachen und Zac meint wütend zu Keith: "Dreh dich um und halt deine Klappe!" Keith steht auf und stellt sich über Zac hin,um größer und stärker auszusehen: "McKingley wenn du Stress haben willst regeln wir das vor der Tür,ok?" "Ich würde dir raten dich nicht mit mir an zu legen,verstanden?" meint er mutig zu Keith. Keith lacht: "Oh jetzt hab ich aber Angst,holst du deinen Daddy,damit er mich verhauen soll?" Zac schreit: "Das reicht." Er will auf Keith los gehen,doch Richard geht da zwischen und Mrs.Brown pustet beiden die Meinung: "Ihr Rüpel,könnt ihr euch nicht mal für paar Minuten in Ruhe lassen.Mein Gott!" Zac und Keith setzen sich wieder hin.Megan versucht Zac runter zu bringen und meint: "Ach Schatz lass ihn reden,er hat doch keine Ahnung." Zac wütend zu Megan: "Was weißt du schon...ich regel das alleine..." Von der Seite merke ich wie Megan etwas traurig aussieht doch ich halte mich raus. Mrs.Brown macht weiter: "So da wir uns jetzt alle wieder beruhigt haben,kann ich ja weiter machen.Catherine Maynard?" Cat: "Ja!" Mrs.Brown: "Susan Day?" Ich gelangweilt: "Ja hier!" Mrs.Brown: "Dich kenne ich noch nicht,dann kannst du gleich mal anfangen etwas über dich zu erzählen." Ich: "Muss das wirklich sein?" Mrs.Brown: "Ach komm schon wir sind alle gespannt was du zu erzählen hast." Sie winkt mich hoch,damit ich aufstehe.Ich stelle mich hin und jetzt starren mich wirklich alle an,sogar Zac.Keith pfeift mir zu und lächelt mich an.Mir läuft eine Schweißperle herunter und ich werde etwas nervös.Doch ich schlucke meine Angst herunter und versuche etwas von mir zu erzählen: "Ich bin Susan,alle nennen mich aber Sunny.." Auf einmal fängt eine Mädelsgruppe von links hinten an zu singen: "Oh sunny day,Oh sunny day" Alle lachen,doch ich lasse mich nicht ablenken und fahre fort: "Ich bin 17,komme aus Los Angeles.." Und wieder meinen alle: "OHOOO WOWW!" "...früher habe ich schon einmal hier in Sutton gelebt.Letztes Jahr konnte ich meinen Abschluss in L.A. schon machen,jedoch versuche ich es dieses Jahr nochmal,weil ich mich verbessern möchte." Mrs.Brown nickt mir zu und meint: "Das finde ich beeindruckend,dass du dir das alles noch einmal antun möchtest und auch dafür Los Angeles hinter dir gelassen hast." Ich: "Ja war nicht ganz einfach,aber naja wird schon schief gehen." Mrs.Brown: "Danke für deinen Einblick Susan,du kannst dich jetzt wieder setzen." Während ich mich setze fällt mir eine ganze Last ab von den Schultern und ich bin wieder völlig entspannt.Mrs.Brown zählt weiter die ganzen Namen auf,bis sie bei dem zweiten Neuen gelandet ist.Sein Name ist Lee Waters.Er ist sehr introvertiert und redet nicht gerne,dass merkt man ihm an.Das Einzige was er erzählt ist,dass er bei Pflege Eltern groß geworden ist und aus Ohio kommt.Irgendwie kommt er etwas seltsam herüber,er lächelt nicht,trägt auch sehr unscheinbare und verwaschene Klamotten und redet in Rätseln.Vielleicht wenn man ihn besser kennen lernt,ist er anders,ganz normal eben. Mrs.Brown stichelt Lee auch nicht weiter,lässt ihn wieder hinsetzen und beendet ihre Anwesenheitsliste.Dann beginnen wir mit dem Unterricht.Schon am ersten Schultag bekommen wir Hausaufgaben auf.In den nächsten zwei Wochen müssen wir das Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" lesen.In dem Buch geht es um ein Mädchen,dass an Schilddrüsen Krebs erkrankt ist.Es erinnert mich sofort an Peggy.Dazu sollen wir eine Rezension verfassen,doch ich schiebe es erstmal auf und werde es so spät wie möglich lesen. 90 Minuten sind vorbei und endlich ertönt die Schulklingel.Ich gehe nach draußen mit Cat und sie zeigt mir den Rest der Schule.Nebenbei wo sie mir alles erzählt schreibe ich eine Sms an Susi: "Ich habe die ersten 90 Minuten überlebt,habe schon Anschluss gefunden,jedoch fehlt mir etwas kleines,süßes blondes an meiner Seite.love you." Dann konzentriere ich mich wieder ganz auf Cat und wir beide gehen nach draußen,denn heute ist mal wieder schönes Wetter in Sutton.Der Schulhof ist wirklich groß,fast noch größer als die Schule insgesamt.Wir setzen uns auf eine Bank neben einem großen Kirschbaum und reden weiter. Cat: "Ich finde es so krass,dass du aus L.A. kommst,da wollte ich schon immer mal hin.." Ich: "Ja früher wollte ich da auch immer hin...du kannst mich ja mal besuchen kommen dort,dann kann ich dir die Stadt zeigen." Cat: "Wirklich?Das wäre echt toll." Sie packt ihr Essen aus und schiebt sich eine Schnitte nach der anderen rein. Ich: "Wie kannst du so viel jetzt schon essen und trotzdem so eine tolle Figur haben?" Cat lächelt: "Oh danke,aber mein Arzt hat gemeint ich soll mehr essen,weil ich so dünn bin.Doch du siehst ja es bringt nicht viel." Ich: "Wenn du mit mir öfters zusammen bist,nimmst du automatisch zu,ich achte überhaupt nicht auf mein Essen." Cat lacht und isst weiter ihre Schnitten.Erst jetzt bemerke ich,dass ich meine Jeansjacke im Klassenzimmer vergessen habe.Da wir in der nächsten Stunde wo anders Unterricht haben,wollte ich sie unbedingt noch davor holen gehen. Ich: "Ich komm gleich wieder,ich habe meine Jacke drin vergessen.Kannst du kurz auf mein Zeug aufpassen?" Cat: "Ja klar kann ich das,bis gleich!" Ich lächel Cat zu und gehe zurück zur Schule.Ich beeile mich etwas,weil ich Angst habe das meine Jacke nicht mehr da ist. Hektisch gehe ich die Treppen nach oben zur Tür,doch dann zieht mich jemand zur Seite und rennt mit mir um die Ecke. Ich ganz außer Atem: "Sag mal hast du sie noch alle?" Dann bemerke ich,dass es Zac ist,der auch ganz außer Puste ist. Zac: "Es tut mir leid,ich wollte mit dir reden und wusste nicht wann und wo,deswegen musste ich das tun." Ich: "Hast du schon mal überlegt,dass ich nicht mit dir reden will?" Zac: "Wieso?Bitte ich muss das jetzt klären,sonst gibt es keine andere Möglichkeit." Ich: "Doch die gibt es,lass mich einfach in Ruhe und dann müssen wir das hier auch nicht machen!" Ich drehe mich um und will gerade wieder gehen,doch dann sehe ich Megan die gerade die Treppe herunter geht und schrecke zurück.Zum Glück sieht sie uns nicht,doch ich warte einen Moment bis die Luft rein ist. Zac hält mich am Arm fest und bittet wieder: "Ich weiß das ich ein Arschloch bin,doch ich möchte dir nur erklären warum ich so gehandelt habe.." Ich: "Da gibt es nichts zu erklären.Du bist einfach ein Feigling!Ich habe dich gefragt Zac,ok!Ich habe dich gefragt hast du eine Freundin und was war deine Antwort?" Zac sagt nichts,doch ich weiß das er weiß was ich meine. Ich: "Ja genau du hast gesagt "NEIN!"! und warum?Wolltest du während deine Freundin weg war,eine kleine Nummer für zwischen durch oder was?" Zac erschüttert: "Das stimmt nicht,was redest du da.Ich habe das nicht geplant,es ist einfach so passiert." Ich: "Nein das glaube ich dir nicht,aber weißt du was mir ist es egal.Du bist mit Megan zusammen...sie ist meine Freundin,also halte dich von mir fern." Zac: "Sunny man bleib doch hier,ich will es wieder gut machen." "Du willst es wieder gut machen?Das kannst du aber nicht,ich bin verletzt und enttäuscht.Du hast mich angelogen,verstehst du das nicht?Also lass mich doch bitte einfach in Ruhe,ich kann das nicht..." Fast weinend geh ich weg und renne nach drin.Ich fühle mich so verarscht,gerade versteh ich nicht warum Zac mit mir reden will.Es ist doch alles gesagt...er ist mit Megan zusammen und ich habe die Arschkarte gezogen.Am ersten Tag passiert schon so ein Mist,ich weiß das es noch viele Tage so scheiße laufen werden.Ich versuche mich wieder ein zukriegen,wische meinen Tränen weg und suche einfach meine Jacke.Ich laufe zum Zimmer 221 und stoße plötzlich mit Keith zusammen,der erst jetzt das Klassenzimmer verlassen hat. Ich entschuldige mich: "Sorry ich hab dich nicht gesehen." Keith lächelt: "Ist doch kein Problem Schönheit,mir ist ja nichts passiert." Ich: "Ok.."  Ich will an ihm vorbei,doch dann hält er mich auf. Keith: "Hey warte mal,suchst du vielleicht das?" Grinsend hält er meine Jacke in seiner Hand und ich bin froh,dass sie doch noch da ist. Ich: "Danke,genau die habe ich gesucht." Keith grinst: "Ich habe sie aus Zufall entdeckt und wusste sofort,dass sie dir gehört." Ich schaue ihn skeptisch an und mein: "Das ist nett!" Schnell nehme ich ihm die Jacke ab und will gehen,doch er hält mich auf. Keith: "Hey warte mal,bekomme ich nichts dafür?" Ganz verwirrt frage ich: "Was denn?" Keith überlegt nicht lang,stellt sich wieder vor mich.Sein Zahnpasta Lächeln lächelt mich an,er fasst sich mit seiner Hand in seine goldbraunen Haare und legt sie nach Hinten.Lehnt sich gekonnt an die Wand an mit seinen fast 1,90m und sagt zu mir ganz cool: "Ich hätte an ein Treffen gedacht.Wir können ausgehen und du lädst mich zu einem Drink ein." Ich lache über seine schlechte Anmache und sage ihm direkt: "Nein,danke.Ich kenne dich gar nicht und von Jungs habe ich gerade die Nase voll,aber danke das du meine Jacke gefunden hast.Wir sehen uns.." Ganz lässig drehe ich mich um und merke in meinem Genick,wie doof er mir hinter her schaut.Keith schreit mir nach: "Und das wars jetzt?" Ich winke ihm nach hinten und meine: "Ja!" Ich gehe wieder nach draußen zu Cat,um meine Sachen zu holen.Nur noch 5 Minuten Pause sind übrig geblieben. Cat sieht mich und ruft erleichtert zu mir: "Oh zum Glück bist du wieder da,ich hatte Angst,dass du dich verlaufen hast." Ich: "Nein,nein mich hat nur jemand aufgehalten..." Cat: "WO war sie denn?" zeigt auf meine Jacke. Ich: "Keith hat sie mitgenommen und mich plump nach einem Date gefragt." Cat schaut mich mit ihren großen Augen an: "Und das an deinem ersten Tag,wooow!Ich bin begeistert,aber halt dich lieber von ihm fern,er ist ein riesen Arschloch.Er sucht sich immer wieder ein neues Opfer aus." Ich: "Keine Sorge,ich hab ihm glaube ich deutlich signalisiert,dass ich keine Interesse habe." Neugierig fragt sie noch: "Hast du denn jemanden?Also bist du momentan verliebt?" Ich überlege mir lange was ich darauf antworten soll und entscheide mich für: "Das weiß ich nicht...ich erzähle dir das ein anderes Mal.." Cat: "Ok...komm lass uns rein gehen,gleich fängt Geschichte an." Wir gehen zu unserem Zimmer.Ich bin überhaupt kein Geschichtsfreak,ich hasse dieses Fach mehr oder weniger.Meine Noten sind relativ gut gewesen,jedoch hat meine alte Lehrerin immer so monoton und antriebslos alle Themen herunter gerattert.Und nach zwei Minuten hat man sofort den Faden verloren und das Fach wurde für mich nebensächlich.  Cat und ich gehen in Klassenzimmer herein,wo schon unser Geschichtslehrer und fast alle Schüler schon anwesend sind.Flüchtig werfe ich Megan einen Blick zu,gehe jedoch wortlos an ihr vorbei zu meinem Platz.Ich packe aus meiner Tasche meinen Block und Federmappe aus,setze mich dann ruhig auf mein Stuhl.Megan dreht sich dann nochmal zu mir um und meint: "Wo warst du denn in der Pause?" Zac schaut skeptisch zu ihr herüber und ich stammel: "Ich war mit Cat draußen und habe dann nach meiner Jacke gesucht..." Megan wirkt etwas traurig,aber sagt dann: "Achso....essen wir nachher zusammen in der Mittagspause?Natürlich kann Cat auch mitkommen!" Sie lächelt zu ihr herüber und Cat willigt ein.Und mir bleibt nichts anderes übrig als auch zu sagen: "Ja klar gerne." Der Lehrer unterbricht unser Gespräch: "Guten Morgen,setzt euch hin.Wir beginnen jetzt mit dem Unterricht.Ich bin Mr.Smith und nein nicht Will Smith,sondern Georg Smith meine lieben Neulinge." Die ganze Klasse lacht.Ein farbiger,sehr großer und starker Mann steht vor uns und man könnte fast glauben,dass er der Vater von Will Smith ist.Er ist vielleicht so Anfang 50,doch das sieht man ihm gar nicht an.Was mir bei ihm als erstes total positiv aufgefallen ist,ist sein sehr herzliches Lächeln und das er wirklich total offen mit uns redet. Mr.Smith fährt fort: "Ich weiß euer Gehirn befindet sich noch im Ferien Modus,deshalb habe ich mir etwas tolles für die nächsten vier Wochen für euch überlegt." Wir alle hören ihm gespannt zu und überlegen,was es sein kann. Mr.Smith: "In den nächsten Wochen werden wir eine Projektwoche machen.Das heißt immer zwei Leute arbeiten zusammen an einem Thema." Megan schaut verliebt zu Zac herüber und nimmt seine Hand unter dem Tisch. Mr.Smith: "Und wie ich schon sehe,hat jeder seinen Wunschpartner,mit dem er gerne zusammen arbeiten möchte,jedoch wird es diesmal so sein,dass ich euren Projektpartner auslose.Ich möchte,dass auch mal Leute zusammen arbeiten,die nicht so viel miteinander zutun haben." Alle stöhnen auf.Ich hasse solche Auslosungen,denn ich habe immer die Arschkarte gezogen.Früher wollte ich auch nur mit Susi zusammen arbeiten und wen habe ich dann abgekriegt?Meine Erzfeindin Samantha Suttherland!Ich musste alles alleine machen,denn sie war sich viel zu fein,sich auf ihre vier Buchstaben zu setzen und mal irgendetwas für die Schule zutun.Ich weiß auch gar nicht wie sie ihren Abschluss geschafft hat,anscheinend hat ihr Daddy den Direktor bestochen. Mr.Smith: "Ich weiß das gefällt euch gar nicht,aber glaubt mir es ist mal ganz hilfreich mit jemand anderes zusammen zu arbeiten.Ich bin mir sicher irgendwann werdet ihr mir dafür dankbar sein." Jetzt beginnt die große Aufregung,weil jeder Panik hat mit Leuten zusammen zu arbeiten,die man nicht leiden kann.Doch man kann jetzt eh nichts mehr ändern,ich will einfach nur so schnell wie möglich wissen,mit wem ich arbeiten muss. Mr.Smith: "So ich habe schon Lose vorbereitet,ich brauch nur die neuen Namen von den zwei Neuen noch." Keith dreht sich lächelt zu mir herum und meint dann zu Mr.Smith: "Unsere neue Schönheit der Klasse heißt Susan..." Mr.Smith lacht: "Ok,dass ist eine Ansage." Ich laufe rot an und anscheinend hat Keith meine Abfuhr nicht richtig gedeutet.Mr.Smith fragt Lee noch nach seinen Namen und dann geht die Auslosung auch schon los. Mr.Smith hat alle Namen auf Zettel geschrieben und in seinen Hut getan,den er mit gebracht hat.Dort lost er nach und nach die Pärchen aus. Mr.Smith: "Das erste "Projekt-Pärchen ist Catherine & Richard." Cat geht ganz schüchtern zu Richard und beide strahlen über beide Ohren. Mr.Smith: "Das zweite Paar ist Megan & Keith." Ganz enttäuscht schauen sich Keith und Megan an,doch dann muss Keith wieder einen blöden Spruch ablassen: "Na hauptsache ein Mädchen,dass die ganze Arbeit machen kann." Megan geht zu Keith nach vorne und setzt sich neben ihn.Keith schaut provozierend zu Zac und legt seine Hand auf Megans Oberschenkel. Zac schaut wütend zu ihm,doch sagt diesmal lieber nichts und hält sich zurück. Dann zählt Mr.Smith alle anderen auf bis nur noch vier Personen übrig bleiben.Zac,Lee,ein blondes Mädchen(wo ich den Namen nicht kannte) und Ich.Ich bete dafür,dass ich nicht mit Zac zusammen arbeiten muss bitte. Dann meint Mr.Smith: "So das vorletzte Pärchen sind Susan &..." Mein Atem setzt für einen Moment aus und ich schaue immer wieder zu Zac,Lee und dem anderen Mädchen hin und her. Und dann endlich spricht Mr.Smith weiter und meint: "Zac!" Ich denke in diesem Moment nur: "DAS KANN NICHT WAHR SEIN!" Gerade wir beide müssen vier Wochen,zusammen arbeiten.VIER WOCHEN,einen ganzen Monat! Wisst ihr wie lange das ist? Er dreht sich zu mir herum und wir beide schauen uns ungläubig an.Mr.Smith verkündet das letzte Projekt-Pärchen und fordert mich auf: "Susan setzt dich bitte mit deinem Partner zusammen,so wie die anderen auch und besprecht was ihr für ein Thema nehmen wollt und wie ihr euch reinteilt." Wiederwillig setze ich mich eine Bank vor zu Zac und es vergehen viele Minuten,an denen wir uns nur anschweigen.Ich merke wie uns Megan oft beobachtet und nicht zufrieden mit ihrem Partner Keith ist.Ich weiß gar nicht was ich Zac sagen soll,ich bin immer noch total wütend auf ihn.Doch es geht um die Schule,irgendwie müssen wir kommunizieren.Dann fängt plötzlich Zac das Gespräch zart an: "Bist du gut in Geschichte?" Ich: "Naja es geht,kommt immer aufs Thema drauf an..und du?" Zac zögerlich: "Ehrlich gesagt bin ich eine Niete,also du hast den schlimmsten Partner bekommen der hier im Raum sitzt." Er lächelt etwas und ich erwider es,jedoch reiße ich mich gleich wieder zusammen und schwanke auf ernst um: "Ach quatsch das wird schon...welches Thema wollen wir nehmen?" Zac: "Mir egal entscheide du das!" Ich überlege kurz und meine dann zu ihm: "Vielleicht die Entwicklung des zweiten Weltkrieges?Das ist eigentlich sehr spannend und man kann darüber viel recherchieren." Zac nickt: "Das finde ich auch gut,dann nehmen wir das." Wir teilen Mr.Smith unser Thema mit und suchen getrennt von einander schon mal in Büchern darüber etwas raus.Dann kommt erlösend die Klingel zum Einsatz.Ich gehe schnell zurück zu meinen Platz,packe meine Tasche ein und verschwinde schnell auf Toilette. Den Rest des Tages bringe ich total nieder geschlagen hinter mich und bin froh,als die letzte Stunde vorbei ist.Schnell renne ich aus der Schule heraus,um nicht mit Megan oder Zac nach Hause gehen zu müssen.Ich komme an der Tankstelle vorbei und sehe wie Richie draußen arbeitet.Kurzfristig entscheide ich mich um und gehe zu ihm,um mich etwas abzulenken von dem blöden Tag. Ich rufe ihn: "Hey Richie!" Er dreht sich um,grinst mich an und nimmt mich fest in den Arm: "Hey..na und wie war der erste Schultag?" Ich verdrehe meine Augen: "Bitte frag nicht!Einfach nur schrecklich!Ich wollte dich fragen,ob du Lust hast mit mir was zu machen?" Richie: "Heute?" Ich: "Ja!Wieso?" Richie: "Es tut mir leid,ich kann heute nicht.Ich bin nachher mit meinen Jungs verabredet,ab heute beginnt wieder unser Training." Ich neugierig: "Was machst du denn?" Richie: "Ich spiele in einem Basketball Verein.Wir sind kurz davor aufzusteigen und deswegen muss ich wieder voll mit meinem Training beginnen." "Ok das verstehe ich...dann halt ein anderes Mal.." sage ich zu ihm traurig. Richie schlägt vor: "Du könntest ja auch beim Training zu schauen?" Ich: "Nein danke,lass mal ihr seit da nur Jungs und da komme ich mir etwas verloren vor.Wir sehen uns einfach die Tage ok?" Richie: "Ja ok,bitte nicht sauer sein!" Ich: "Nein bin ich nicht bis dann." Ich gehe ein paar Meter und dann ruft er mich nochmal zurück: "Hey warte Sunny,was hälts du davon wenn ich dich nach Hause bringe?Dann kannst du mir erzählen,warum der Tag so scheiße war,ok?" Ich: "Du bist echt zu lieb,das wäre toll." Schnell geht Richie nach drin,sagt seiner Mutter bescheid und begleitet mich nach Hause.Auch wenn er nicht dabei ist in der Schule,kann er immer genau verstehen wie ich mich gefühlt habe.Er ist es immer da und das brauche ich gerade dringend.Ich erzähle ihm alles,auch das mit Zac,obwohl ich Angst hat,dass er nichts davon hören möchte,doch er lässt mich reden.Nach einer guten Viertelstunde sind wir an meinem Haus angekommen.Die ganze Zeit ist er fast nur still gewesen und hat mich reden lassen.Er will mich noch bis zur Haustür bringen,als ich auf einmal schreie von drinnen höre.Richie kriegt es auch mit,doch ich wimmel ihn ab: "Ehm ich geh lieber rein,danke das du mir zu gehört hast und mitgekommen bist..viel Spaß heute Abend!" Ich umarme ihn und gebe ihm ein Kuss auf die Wange.Hektisch gehe ich nach drin und sehe wie Josh und Peggy laut stark streiten. Josh: "Ich versteh das nicht,erst sitzt hier so eine Frau und jetzt finde ich die Briefe mit offenen Rechnungen im Briefkasten,was hat das zu bedeuten?" Peggy: "Ich habe dir schon mal gesagt,dass war eine Vertreterin und du weißt genau das wir Schulden haben." Josh: "Ja Schulden hier und da,aber die habe ich alle schon fast abgetragen.Das hier ist was anderes,wovon ich nichts weiß." Ich gehe dazwischen: "Beruhigt euch was ist denn passiert?" Peggy: "Es ist nichts!" Josh: "Das nennst du nichts?Ich weiß nicht was mit dir los ist,doch du verhälst dich schon seit Wochen so komisch.Irgendetwas hast du doch?" Peggy schüttelt Kopf. Ich hätte mich raushalten sollen,doch ich konnte in dem Moment nicht anders: "Sag es ihm,jetzt ist der richtige Augenblick dafür..." Peggy schaut mich wütend an: "ES GIBT NICHTS ZU BEREDEN VERDAMMT!" Josh schaut zwischen mir und Peggy verwirrt hin und her: "Was meinst du?Kann mir jetzt endlich mal jemand sagen was hier los ist?" Die Situation spitzt sich zu und ich merke wie Josh,Peggy und ich total angespannt sind.Keiner sagt etwas,nur jeder schaut zu dem jeweils anderen herüber und wartet bis irgendjemand etwas sagt.Ich starre Peggy hoffnungsvoll an,damit sie Josh endlich die Wahrheit sagt,doch sie ist still.Ich gehe zu ihr herüber und meine nochmals auffordernd zu ihr: "Es ist besser wenn er es weiß,glaub mir,ihr schafft das nur gemeinsam.Du wirst wieder gesund!" Josh aufgebracht: "Du bist krank?Verdammt nochmal,warum erzählst du mir das nicht?Ich dachte wir vertrauen uns alles an. Sunny sag du mir wenigstens was los ist,sie redet ja anscheinend nur mit anderen darüber anstatt mit mir." "Ich....ehm....sie ist.." die Worte bleiben mir im Halse stecken.Ich kann es nicht sagen,doch plötzlich fällt mir Peggy ins Wort: "Ich bin schwanger!" Josh und ich sind total überrascht und schreien beide gleichzeitig auf: "Was??" Erst jetzt schaut sie uns beide in die Augen mit so einem glücklichen,aber auch bedrückten Blick und meint: "Ja...das vorhin war meine Ärztin,sie hat bei dem Test fest gestellt,dass ich schwanger bin.Ich der 5.Woche!" Ich bin selber von der Nachricht total überwältigt,doch ich kann mich nicht freuen,weil ich im Gegensatz zu Josh noch die andere Wahrheit kenne.Wie soll man sich bitte auf ein Kind freuen,wenn man weiß,dass man schwer krank ist?Es ist einfach unfair. Seine Wut verschwindet und wandelt sich in pure Vorfreude um.Er hebt Peggy hoch und jubelt strahlend: "Wir kriegen ein Baby,wow das ist ja Wahnsinn!" Er setzt sie wieder ab und streicht ihr liebevoll über ihren Bauch.Doch Peggys Gefühle spielen verrückt,sie kann Joshs Freude nicht ertragen oder teilen.Sie fällt ihm in die Arme und weint.Sie krampft richtig zusammen und verliert ihre Fassung. Josh trägt sie links zu der blauen Couch herüber und ich setze mich auch mit verschränkten Armen dazu. Josh: "Schatz was ist mit dir?" Peggy weint und schlurzt immer noch,doch sie versucht sich zusammen zu reißen,um Josh zu antworten: "Es gibt noch etwas was du wissen solltest.Es wird dir das Herz brechen..." Josh nimmt sie wieder in den Arm,weil sie nicht aufhören kann zu weinen.Er schaut zu mir,doch ich kann ihm erst recht nicht in die Augen sehen.Ich fühle mich einfach schuldig.Doch Peggy fasst sich endlich ein Herz und erzählt Josh,dass sie Krebs hat.Sie hat einfach keine Kraft mehr,es geheim zu halten und sagt ihm was die letzten Monate passiert ist.Seine anfängliche Vorfreude zerfällt in Trauer und Wut.Er hat so viele Gründe ihr Vorwürfe zu machen,sie zu hassen,doch er sagt einfach nichts. Josh ist total in sich gekehrt und denkt angestrengt über die ganze Situation nach und kämpft mit seinen Tränen.Wir alle sind ziemlich angeschlagen und es herrscht eine eiskalte Stille im Raum,bis ich mein schweigen breche und das Ausspreche,was die beiden denken: "Das heißt doch aber,das nur einer von euch beiden überleben wird oder nicht?" Peggy nickt: "Ich muss mich entscheiden,ob wir entweder das Baby bekommen und ich danach anfange mit meiner ersten Chemo,wenn ich dafür noch Zeit habe oder ich treibe das Kind ab und kann sofort mit der Therapie beginnen,die allerdings nur 50% Überlebenschance bei mir aufweist.  Josh: "Dann ist es doch wohl selbstverständlich,wie wir uns entscheiden werden..." Peggy: "Für mich ist das nicht so selbstverständlich.Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht wie ich mich entscheiden werde." Ich: "Das ist doch nicht dein Ernst?" Josh mit erregter Stimme: "Du kannst doch nicht einfach aufgeben,wenn du eine Chance hast zu überleben." Peggy unterbricht ihn: "Es sind aber nur 50%!" Ich: "Das ist besser als nichts!" Josh: "Das denke ich nämlich auch.Du musst es wenigstens versuchen." Peggy: "Ihr wisst doch gar nicht,wie ich mich dabei fühle.Es ist doch immer noch meine Entscheidung und mein Leben." Josh wütend: "Ach du entscheidest das alleine?Dann brauchst du mich ja nicht mehr." Er steht auf,tritt aggressiv den Tisch um und rennt dann nach oben.Wir beide wissen nicht was er vor hat und warten unten.Ich versuche Peggy aufzubauen und mache ihr klar,dass sie sich das alles nochmal überlegen soll,doch sie ignoriert mich.Josh kommt mit einem Koffer die Treppen herunter und ich weiß sofort was es bedeutet.Peggy stürzt zu ihm: "Wo willst du hin?" Josh: "Ich muss hier raus,ich habe das Gefühl,dass ich hier ersticke und du entscheidest doch eh alles ohne mich.Du hörst eh nicht was ich dazu zu sagen habe." Peggy: "Nein das stimmt nicht.Für mich ist das auch nicht einfach,ich will dich nicht verletzten oder verlieren." Josh: "Das hast du aber,du hast mich Wochen lang angelogen,dass muss ich erstmal verarbeiten,ich brauch einfach Zeit für mich." Peggy fleht ihn an: "Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen!" Josh: "Doch ich kann,denn jetzt gerade geht es mal um mich,ich kann nicht mehr und es ist auch besser so wenn ich gehe!" Er drängt Peggy vorsichtig zur Seite und verschwindet mit seinen Sachen.In diesem Augenblick kommen Stephanie und Mike nach Hause und sind total überfordert mit der Situation. Stephanie: "Was ist denn hier los?" Peggy schaut die Beiden nicht eine Sekunde an,sie geht einfach nach oben und knallt die Tür laut stark zu. Mike schaut mich an,doch ich weiß nicht was ich ihnen sagen soll. Ich: "Das wird mir gerade etwas zu viel...bitte fragt sie selber,ok?" Und auch ich lasse die Beiden stehen und verschwinde in mein Zimmer.Ich klatsche mich auf mein Bett und suche nach meinem Laptop.Ich versuche mein Dad über Skype zu erreichen und zum Glück kann ich ein paar Minuten mit ihm reden. Dad: "Susan hörst du mich?" Ich: "Ja Dad,Hey danke das du kurz Zeit hast!" Dad: "Für dich doch immer,was gibt es denn?Wie war dein erster Schultag?" Ich: "Frag lieber nicht,die Schule ist in Ordnung,doch es ist einfach viel zu stressig." Dad: "Oh man,aber das schaffst du schon meine Kleine da bin ich mir sicher.Wie gehts Peggy?" "Naja den Umständen entsprechend.." sage ich zögerlich zu ihm. Dad: "Hat sich ihr Zustand verschlimmert?" Ich: "Im Prinzip schon...sie ist schwanger...und naja Josh weiß jetzt auch das sie krank ist und jetzt ist er gegangen.Es war heute alles zu viel...kannst du mir bitte ein Gefallen tun?" "Alles was du willst Prinzessin!" meint Dad aufrichtig zu mir. Ich bettel ihn an: "Bitte,du musst hier her kommen Dad!Sie schafft das nicht alleine,auch wenn sie es nicht zugeben will." Dad: "Hm das habe ich mir schon gedacht...ich habe schon vorgesorgt und mit meinem Chef darüber geredet.Ich habe mir die nächste Woche erstmal frei genommen und kann so viele Wochen verlängern wie ich brauche.Mach dir keine Sorgen,wir schaffen das alles zusammen." Ich lächel: "Danke,du bist der Beste.Ich vermisse euch so!" Dad: "Wir dich auch Schatz.Ich würde gerne weiter mit dir reden,doch ich muss diese Woche noch viel arbeiten,damit sich nicht so viel stapelt die Tage wo ich weg bin,ok Schatz?" Ich: "Ja klar Dad,das verstehe ich...ich freu mich auf dich.Bis bald!" Dad: "Bis bald und Kopf hoch!" Ein Klick und das Gespräch ist beendet. Das Gefühl mein Dad bald wieder zu sehen,lässt mich den Stress der letzten Tage rund um vergessen.Ich schaue auf die Uhr,es ist 16 Uhr. Schnell schreibe ich Susi eine Sms,ob sie on kommen kann bei Skype.Sie schreibt sofort zurück: "Gib mir 5 Minuten,dann komm ich online Süsse " Freudig warte ich auf sie,mir fehlen die Gespräche mit ihr sehr.In der Zwischenzeit stöbere ich etwas auf Facebook herum und sehe sofort das ich sechs neue Freundschaftsanfragen habe.Neugierig klicke ich auf das Feld und sehe zu erst: Catherine Maynard - [Bestätigen] x [Nicht jetzt] , sie bestätige ich sofort.Dann kommt: Keith Meggentosch - [Bestätigen] - [Nicht jetzt],bei ihm überlege ich etwas länger ob ich ihm annehmen soll,doch ich glaube immer das gute im Menschen und denke auch erst ist vielleicht gar nicht so ein Arschloch,wie er tut.Deswegen bestätige ich ihn auch. Richard Stanley - [Bestätigen] x [Nicht jetzt] , Megan Anderson - [Bestätigen] x [Nicht jetzt] , die Beiden bestätigen ich auch. Und dann die letzte Anfrage ist wie könnte es auch sein von: Zac McKingley - [Bestätigen] x [Nicht jetzt].Ich weiß nicht was ich machen soll.Eigentlich möchte ich am liebsten auf [Nicht jetzt] klicken,doch aus Neugierde nehme ich ihn doch an. Megan würde mich vielleicht sofort fragen,warum ich ihn nicht angenommen habe und das fällt sonst nur noch mehr auf. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen und schaue mich direkt auf seinen Profil um.Dort steht für den Anfang nicht viel halt die Standard Sachen Name,Wohnort,Geburtstag.Als ich das zweite Mal auf sein Geburtsdatum schaue,fällt mir auf das wir beide am selben Tag Geburtstag haben.Am 18.8 werden wir beide 18 Jahre alt,was für ein Zufall.Dann höre ich es klingeln und ganz erschreckt schaue ich wo es her kommt.Susi klingelt mich über Skype an,was ich schon fast vergessen habe.Ich klicke auf Gespräch annehmen und dann skype und came ich mit ihr eine ganze Weile.Irgendwann meint sie,als ich ihr alles über Zac erzählt habe: "Der Junge merkt gar nicht,was für ein tolles Mädel ergehen gelassen hat.Was für ein Arsch!" Ich: "Ach naja er hat auch ein wirklich nettes Mädchen an seiner Seite.." Susi: "Das kann schon sein,doch sei mal ehrlich,denkst du wirklich wenn er sie so richtig lieben würde,hätte er mit dir etwas angefangen?Nein,sowas macht man nicht wenn er sie über alles liebt,findest du nicht auch?" "Ja ich weiß was du meinst,dass habe ich mich auch oft gefragt,doch wir hatten ja nie richtig etwas miteinander.Wir haben uns gut verstanden und mehr kann ich ihm auch nicht vorwerfen." meine ich gelassen zu ihr,obwohl ich es innerlich völlig anders sehe. Susi: "Du hast jemand besseren verdient,der auch weiß was er will und dich nicht wie eine Puppe benutzt,wenn er gerade mal Langeweile hat." Ich lache: "Du hast Recht,danke das du mich aufgemuntert hast." "Für was bin ich deine beste Freundin geworden?" meint sie strahlend zu mir. Ich: "Um mir zu sagen von welchen Typen ich die Finger lassen soll ich weiß " Susi: "So siehst aus..du hast mir doch noch von einem Anderen erzählt,was ist mit dem denn?" Ich: "Du meinst Richie?Naja er ist wirklich ein toller,lieber und charmanter Junge.Ich kann zu ihm gehen,wann ich will,er ist immer da.Doch irgendwie ist da auch nichts weiter gelaufen." Susi: "Und wieso?" "Keine Ahnung,weil ich Zac im Kopf hatte oder habe!" sage ich traurig vor mich hin. Susi: "Siehst du,wegen so einem Arsch verlierst du den Überblick über die wirklich guten Männer in dieser grausamen Welt." Ich lache wieder: "Ach Susi übertreib nicht!" Susi: "Jetzt mal ernsthaft,dieser Richie klingt perfekt!Er ist zuvorkommend,nett,aufmerksam,was willst du bitte mehr?Natürlich kann man nichts erzwingen,doch ich bitte dich versuch es einfach und vielleicht wird ja aus euch beiden etwas." Ich: "Ich weiß nicht so recht...." Es klopft an der Tür,ich sage: "Herein!" und Stephy kommt rein und meint: "Sunny draußen wartet Richie auf dich,er wollte das du nochmal kurz runter kommst." Susi schreit: "Oh was der Richie!!!!!!JAA JAA! Loos geh hin und krall ihn dir!!" Stephy lacht und sagt: "Oh ist wohl dein heimlicher Verehrer!" Ich schmeiße ein Kissen auf Stephy: "Ihr seid blöd! Susi ich bin gleich wieder da!" Susi: "Ich weiß dass das eine Lüge ist,meld dich einfach morgen bei mir,bitte ich sterbe vor Neugier!" Ich: "OK mache ich,schlaf schön bis morgen!" Eilig beende ich das Gespräch,klappe mein Laptop zu und gehe mit Stephy nach unten.Sie läuft mir bis zur Tür hinter her,ich ziehe meine Jacke über und versuche sie ins Wohnzimmer zu schicken,damit sie nicht lauschen kann.Die Klinke ist fest in meiner Hand,ich versuche cool zu wirken und atme tief ein.Ich öffne strahlend die Tür und begrüße Richie ganz herzlich: "Hey was machst du denn hier?" Richie: "Bekomm ich keine Umarmung?" Ich: "Oh sorry...na klar." Wir umarmen uns ganz fest. Richie: "Ich komme gerade vom Training und ich hatte ein schlechtes Gewissen,weil ich dir für heute abgesagt habe,deswegen wollte ich nochmal nach dir sehen." Wow,welcher Junge macht so etwas für jemanden?Fast kaum einer. Ich bin ganz perplex: "Das wäre nicht nötig gewesen,es geht mir ganz gut und du hast mich doch vorhin nach Hause gebracht,schon vergessen?" Richie: "Ja schon,aber das schien mir nicht genug gewesen zu sein.Wirklich alles ok?" Ich: "Ja wirklich..ich würde dich ja rein bitten,doch es ist momentan schlecht.Ich will nicht dass du den Stress mit kriegst." Richie: "Das ist kein Problem,ich wollte dich auch nicht lange stören,nur mal sehen wie es dir geht." Ich: "Du bist wirklich süß,danke ich weiß gar nicht warum du so nett zu mir bist..:" Richie verwundert: "Gibt es ein Grund warum ich nicht nett sein sollte?" "Ja..ich hab dich am Anfang nicht nett behandelt und ja ich kenne es einfach nicht,dass sich jemand so um mich sorgt." meine ich fast flüsternd zu ihm. Richie: "Ach das ist doch schon vergessen und ich kann dich verstehen,mir würde es genauso gehen,wenn ich mich verliebt habe und dann so verarscht werde.Sowas ist nicht nett und ich möchte einfach,dass du einen Ansprechpartner hast,wenn es dir schlecht geht und dafür stell ich mich gern zur Verfügung." Ohne es zu wollen,falle ich ihm etwas plump um den Hals,obwohl ich mich nur bedanken wollte,kommt es etwas komisch rüber. Seine Wangen werden rot und irgendwie hat er damit nicht gerechnet. Richie meint ganz plötzlich zu mir: "Ich sollte jetzt gehen,es ist ja schon spät." Etwas traurig meine ich: "Ok,danke das du da warst.." Richie: "Kein Problem,immer wieder gerne!" Er beugt sich über mich will mich auf die Wange küssen,doch das Selbe versuche ich auch und fast kommt es zu einem Kuss.Es wird immer peinlicher,doch wir können beide darüber lachen.Er nimmt meinen Kopf,dreht ihn zur Seite und gibt mir dann einen Kuss,damit nichts schief geht.Er löst sich von mir und gleich danach fängt er an zu schreien urplötzlich.Ich schaue ihn an und weiß nicht was er hat.Seine Hände sind auf seinen Kopf gelehnt und immer noch schreit er auf. Ich: "Was ist denn passiert?" Richie: "Oh Gott,das tut so weh!" Wenn Leute gerade aus dem Fenster zu uns herüber sehen,denken sie anscheinend ich habe ihn bis aufs brutale geschlagen.Ich schaue über ihn hinweg und sehe jemanden,der sich versucht zu verstecken,doch das nicht gelingt. Ich tippe Richie an: "Hey schau mal da,siehst du das?Da ist doch jemand oder?" Doch Richie hört mir nicht wirklich zu,weil er viel zu sehr mit seinem Schmerz beschäftigt ist. Panik baut sich in meinem Körper auf und ich versuche am ende der Veranda,hinter unserer Rosenhecke,den vermeintlichen Eindringling zu erkennen.Es ist komisch,dass die Person sich nicht rührt oder versucht zu flüchten,obwohl wir zu mindestens ich sie schon entdeckt habe. Ganz vorsichtig rufe ich über Richie's Kopf hinweg: "Hallo?Wer ist da?" Richie hält sich immer noch schmerzlich seinen Kopf fest und beißt sich ziemlich auf die Zähne,um nicht schwach rüber zu kommen.Er schaut mich total verwirrend an und meint mit quälender Stimme zu mir: "Mit wem redest du denn da?" Unauffällig näher ich mich Richie und flüstere ihm ins Ohr: "Da hinten ist jemand,da bin ich mir sicher,aber dreh dich ja nicht um." Richie's Augen werden ganz groß: "Wirklich?Mich hat nämlich etwas am Kopf getroffen,ein Stein denke ich.Es tut wirklich weh!" Ich schaue mich um und bücke mich dann unten,wo ich zufällig einen Walnuss großen Stein auf den Boden finde und hebe ihn auf.Ganz stolz zeige ich ihn Richie,der nicht darüber lachen kann.Auffordernd meine ich zu ihm: "Zeig mal deinen Kopf,du bist bestimmt verletzt." Er stößt meine Hand weg,die ich gerade auf seine Wunde gelegt habe und verzieht das Gesicht: "Aua,das tut weh.Ich schaue jetzt nach wer das war!" Ich halte ihn an seinem muskulösen Arm fest: "Das ist zu gefährlich,du weißt nicht wer das ist und was passieren wird." Richie mutig: "Das schaffe ich schon,hab keine Angst!" Er will gerade rüber gehen zur Hecke,doch dann halte ich ihn nochmal auf: "Warte kurz,ich bin gleich wieder da." Er denkt bestimmt ich mache mich aus dem Staub,doch ich gehe zurück zur Wohnungstür und suche drinnen nach etwas langem,dass Richie als Verteidigung mit nehmen kann.Rechts neben der Tür steht eine braune,rustikale Kommode in der ich nach etwas brauchbaren suche.Damit keiner etwas mitbekommt stelle ich mich vorsichtig vor die Kommode und öffne leise die einzelnen Schubladen.Mike und Stephanie sitzen nur ein Raum entfernt im Wohnzimmer und hoffe das sie mich nicht hören werden.In der ersten Schublade liegen nur viele Papiere herum,in der zweiten finde ich alte Tischdecken und Handtücher und in der letzten Schubladen liegen Haufenweise Schlüssel und Schlösser,die bestimmt keiner vermisst.Ich schließe die letzte Schublade,die etwas hängt und dann knallt sie sehr lautstark zu.Sofort höre ich hinter mir: "Susan?Was machst du da?"  Ich drehe mich um und Stephanie steht hinter mir: "Ich suche etwas langes,vielleicht auch etwas schweres,weil ich habe da draußen gerade eine riesen Spinne entdeckt und will sie töten." Stephanie ganz nervös: "Wirklich?Ihh wie groß ist die denn?" Ich nehme meine Hände hoch und forme mit meinen Fingern einen Kreis,etwas so groß wie eine Orange und Stephy schreit wieder auf: "Oh gott,das ist ja eklig.Nimm doch den Schuhlöffel dahinten." Ich schaue mich um und sehe ihn zu erst nicht,doch sie hilft mir und kramt ihn an der Seite der Kommode für mich heraus. Dann kommt auch noch Mike dazu: "Was macht ihr?" Stephy hüpft vor Mike herum: "Sunny hat eine fette Spinne draußen gesehen und will sie jetzt töten!" Mike lacht und will mir den Schuhlöffel aus der Hand nehmen: "Komm her,ich mach das schnell,nicht das du dich noch verletzt!" Ganz nervös zieh ich den Löffel weg und meine ganz stolz: "Nein bitte lass mich das machen,ich will mir selber etwas beweisen,wenn ich Hilfe brauche ruf ich dich,ok?" Stephy lehnt sich an Mike's Schulter an,der mich nur total lustig angrinst und mir das nicht zu traut,dass ich eine Spinne erschlagen könnte.Zu mindestens glauben sie mir meine Notlüge und ganz eilig stürme ich wieder heraus,den Schuhlöffel verstecke ich hinter meinen Rücken und übergebe ihn Richie. Richie schaut mich fragend an :"Was soll ich damit?" Ich nervös: "Damit kannst du dich verteidigen,sollte der dich angreifen wollen." Man sieht Richie an,dass er mich für verrückt hält,jedoch geht er ohne etwas weiteres zu sagen mit dem Schuhlöffel bewaffnet ruhig zur Hecke herüber.Er schleicht sich vorsichtig an,steht jetzt genau da vor,wo ich jemanden gesehen habe und dann holt er mit den Löffel fest aus.Volltreffer! Hinter der Hecke hört man es schreien: "Aua sag mal bist du bescheuert?" Die Luft ist rein und ich renne zu Richie,weil ich sehen will wer der Übeltäter ist. Ich lege meine Hand auf Richie's Schulter und frage ihn besorgt: "Ist alles ok mit dir?" Richie nickt: "Ja mit mir ja,aber ich glaube ich habe etwas fest zugeschlagen." Er zeigt mit seinen Zeigefinger auf ihn und dann sehe ich wer vor mir steht. Ich mit aufgeregter Stimme: "Zac?Was machst du denn hier?" Zac hält sich jetzt auch wie Richie seinen Kopf und hat auch große Schmerzen.Ihm ist die ganze Situation recht unangenehm,doch er versucht sich zu erst raus zu reden: "Ehm ich habe nach meinem Hund gesucht,er ist weg gelaufen und ja ich dachte er ist hier rüber gelaufen." Richie und ich schauen uns skeptisch an und merken beide das etwas an der Geschichte faul ist.Wütend meine ich zu Zac: "Du hast überhaupt keinen Hund!Und warum hat dann Richie ein Stein von dir abbekommen?Wolltest du deinen hypothetischen Hund damit beschmeißen oder was?" Zac stottert wie verrückt: "Ja ich habe keinen eigenen Hund,doch ich hab einen für die Woche bekommen...ehm also ist es so gesehen mein Hund...aber auch nicht wirklich.Und das mit dem Stein tut mir leid...ich wollte ehm.." Richie unterbricht ihn: "Lass mal gut sein,ich verschwinde jetzt,klärt das mal am Besten unter euch." Richie überreicht mir wortlos den Schuhlöffel und ist total zurück haltend und sagt mir nur mit einer nickenden Geste Tschüss,schaut Zac noch einmal an und geht dann etwas unglücklich nach Hause.Ich will ihm hinter her gehen,doch ich glaube dass ist gerade keine gute Idee,mich interessiert gerade umso mehr,was Zac für eine Show abzieht und hier will. Wütend fordere ich ihn auf: "So jetzt ist er weg jetzt kannst du endlich die Wahrheit sagen und diesmal kein dummes Gelabert!Also los sag was wolltest du hier?" Zac lenkt ab,starrt auf seinen Fuß herunter und kickt dort immer einen Stein hin und her: "Habe ich schon gesagt,ich wollte mit meinem..." Lautstark meine ich zu ihm: "Wenn du mir jetzt nochmal mit der Hunde Geschichte kommst,raste ich aus!" Zac lenkt ein und beruhigt mich: "Schon gut,bleib ruhig!Ich wollte nur mit dir reden..." Ich erstaunt: "Über was denn?Gehts um das Projekt?" Zac zögert zu erst,doch dann stimmt er mir zu: "Ja genau deswegen,ich wollte wissen wie wir uns am Besten reinteilen und wann wir uns treffen werden?" Irgendwie glaube ich nicht,dass er nur deswegen gekommen ist,trotzdem gehe ich darauf ein und rede nicht weiter über die Sache die passiert ist: "Ich würde sagen wir treffen uns zwei Mal die Woche,wo wir uns zusammen tun und bereden,wer was heraus gefunden hat und alle Informationen dann zusammen fassen.Wann kannst du denn,also an welchen Tagen?" Zac überlegt: "Also bei mir würde es Dienstags klappen,denn Mittwoch habe ich immer Fußball Training und am Donnerstag mache ich immer was mit...ehm ja also Dienstags und Freitags könnte ich.Klappt das bei dir auch?" "Ja dann nehmen wir die beiden Tage und treffen uns morgen gleich zum ersten Mal,dass wir erstmal über das Thema reden und mal sehen wie weit wir kommen." meine ich zu ihm mit bedrückter Stimme. Zac strahlt zu erst,doch versucht dann sich nichts anmerken zu lassen: "Ok...cool,also dann machen wir das morgen...willst du dann gleich nach der Schule zu mir kommen?" Ich nicke zögerlich: "Ja bei dir ist es am Besten,weil bei mir naja da können wir uns nicht konzentrieren.." Zac fragt nach: "Hm wie geht es denn deiner Tante?" Ich wimmel ihn ab: "Sorry,aber ich kann das nicht.Ich kann nicht einfach mit dir über solche Dinge reden.Es wäre schön wenn wir uns nur auf das Projekt fixieren würden und dass wir eine gute Note bekommen,ok?" Zac nickt und ist etwas geknickt: "Ja das verstehe ich...also dann sehen wir uns morgen.." Er streckt mir seine Hand entgegen.Ich nehme sie und schüttel ihn die Hand,doch in diesen wenigen Sekunden des Hände schütteln spüre ich eine Vibration durch meinen gesamten Körper.Es fängt im Kopf an und zieht sich bis zur kleinen Zehe nach unten hin.Mein Knie zittern und meine Hand wird ganz schwitzig.Er lächelt mich so komisch an,also ob er merkt wie ich mich gerade fühle,doch es ist mir total unangenehm.Die Verabschiedung dauert eh schon viel zu lange,deswegen ziehe ich meine Hand ruckartig von ihm weg: "OK dann bis Morgen!" Schnell gehe ich nach drin und knalle die Tür hinter mir fest zu.Das kann doch nicht sein,dass ich beim Hände schütteln so ausflippe. Den Schuhlöffel lege ich auf der Kommode ab und gehe unruhig nochmal zum Fenster herüber,streife die weiße Rüschen Gardine bei Seite und schaue Zac hinter her,der ganz langsam und immer wieder zurück blickend nach Hause geht. "Suchst du irgendjemand?" erschreckt mich Peggy von hinten. Ich schreie auf und zucke zusammen: "Boar hast du mich erschreckt,nein es ist alles in Ordnung." Peggy blickt mich skeptisch an: "Na dann..." Ich meine zu ihr: "Hast du heute schon was gegessen?Du siehst so blass aus." Peggy lacht wütend: "Sunny du musst dich nicht um mich kümmern es geht mir blendend,ok?" Da es nur im Streit enden würde,gehe ich einfach zu Stephy und Mike ins Wohnzimmer und setze mich zu ihnen auf die Couch. Stephy aufgebracht: "Und hast du sie erwischt?" Ich vergesslich: "Wen?" Stephy merkwürdig: "Na die Spinne! Ist sie nun weg?" Es fällt mir wieder ein und schüttel meinen Kopf: "Nein ich hab sie leider verfehlt,doch ich denke sie wird nicht wieder kommen." Stephy erleichtert: "Oh da bin ich ja froh,sonst hätte ich nicht schlafen können." Ich kuschel mich an sie an und meine nur: "Dir wird nie etwas passieren,ich passe auf dich auf." Am nächsten Morgen wache ich mit übertrieben dollen Kopfschmerzen auf und bin etwas spät dran. Es ist 7:20uhr schon und jetzt muss ich mich im Rekord anziehen,Haare machen,essen und Tasche packen.Es muss alles schnell gehen deswegen binde ich mir meine Haare nach oben zu einem Dutt,ziehe eine kurze Hotpants an,ein weißes oversized Top drüber und meine schönen roten Chucks.Ich gehe herunter in die Küche und stolpere über mehrere Bierflaschen,die auf den Boden verteilt stehen.Hinter der Theke in der Mitte finde ich meine Tante,die total betrunken auf dem Küchen Boden liegt. Ich stütze mich herunter: "Peggy?Hallo!Wach auf hast du die ganze Nacht hier gelegen?" Sie schielt mich mit ihren blauen Augen an und realisiert nicht wo sie ist: "Oh Sunny...lass mich schlafen!" Peggy dreht sich herum,nimmt eine leere Bierflasche und drückt sie fest an sich.Ich wecke sie wieder auf und zerre an ihr herum: "Peggy wach auf,geh ins Bett!" Wütend starrt sie mich an und haucht: "Lass mich in Ruhe!" Ich lasse sie los und schreie sie an: "Oh gut,wie du willst.Dann bleibt hier liegen,du stinkst wie ein Schwein und hoffentlich bist du wieder normal wenn ich von der Schule komme klar?" Sie antwortet nicht,natürlich wollte ich mich weiter um sie kümmern,doch ich konnte nicht schon am zweiten Tag zu spät zur Schule kommen oder gar nicht erst hin gehen. Ich schnappe mir ein Apfel und meine Schultasche und verlasse das Haus.Draußen treffe ich noch Mike,der gerade los fahren will und hält an. Mike lächelt: "Hast wohl auch verschlafen?" Ich etwas verwirrend: "Ja schon ein wenig." Mike schaut auf den Sitz neben sich und signalisiert mir,dass er mich zur Schule fährt: "Los spring rein!" "Danke." sage ich fröhlich beim einsteigen und umarme ihn.Stephanie hat heute erst zur zweiten Stunde,deswegen bin ich mit ihm alleine im Wagen.Mike ist ein wirklich sicherer Fahrer,bei ihm habe ich keine Angst,dass wir verletzt zur Schule kommen.Er drückt auf das Radio,dreht es etwas leiser und beginnt ein wenig Smalltalk: "Hast du Peggy gesehen noch..liegt sie immer noch da?" Ich bedrückt: "Ja ich habe versucht sie zu wecken,doch sie wollte nicht aufstehen.Sie hat bestimmt die ganze Nacht getrunken." "Ja das denke ich auch,sie vermisst Josh wahnsinnig.Warum haben sie sich eigentlich gestritten?" fragt er mich hoffnungsvoll.  Ich stottere und überlege mir zwei Mal was ich ihm antworte: "Ich weiß es auch nicht genau...ich kam nach Hause und dann haben sie rum geschrien und ich hab nicht genau mit bekommen um was es ging." Mike schaut etwas bedrückt: "Ok hm das ist seltsam." Die Rest der Fahrt schwiegen wir uns an,es war ja nur ein Katzensprung zur Schule mit dem Auto.Er hält an und grinst: "Da sind wir,ich wünsch dir einen schönen Tag." Er gibt mir einen Kuss auf den Kopf und ich bedanke mich bei ihm: "Danke fürs fahren,wir sehen uns heute Abend." Mike nickt mir nur zu,ich schmeiße die Tür zu und er fährt fröhlich davon.Total unmotiviert gehe ich nach drin und versuche den Tag so gut wie es geht hinter mich zu bringen.Zac hat oft versucht mit mir ein Gespräch anzufangen doch ich hab es so gut wie möglich ignoriert und mich etwas wieder Megan angenähert.Da ich nicht wirklich viel in der letzten Zeit mit ihr geredet habe.Dann gegen 13uhr haben wir unsere letzte Stunde hinter uns gebracht und ich warte draußen auf Zac,da wir heute mit dem Projekt beginnen wollte.Wie sollte es auch anders sein begleitet uns Megan nach Hause.Wir drei laufen,laufen und laufen doch Zac und Ich sagen nichts.Megan ist die einzige die die ganze Zeit sich mitteilt und auch mit sich selbst redet,wenn es sein muss. Megan aufgebraust: "Das ist so unfair wirklich.Welcher Lehrer kommt auf die Idee schon am zweiten Tag einen Test zu schreiben?Einfach krank!" Wir haben heute einen Test in Biologie geschrieben und ich weiß jetzt schon,dass ich mies abgeschnitten habe.Die ganzen Fragen handelten sich um den letzten Stoff in der neunten Klasse und ich bin einfach schon länger raus als die anderen,deswegen rechne ich auch mit einer schlechten Note. Wir beide lassen Megan weiter erzählen bis wir an ihr Haus angekommen sind und sie endlich einmal kurz still ist. Megan jammert: "Ich hab so keine Lust mit Keith heute an dem Projekt zu arbeiten,er ist so stinkend faul das ist der Wahnsinn.Sunny du hast so Glück,dass du mit Zac arbeiten kannst wirklich!" Im inneren denke ich mir nur: "JA WOW SUPER!",aber meine zu ihr: "Ja was für ein Glück ich hatte..." Zac beschleunigt die Verabschiedung und will so schnell wie möglich aus dieser peinlichen Situation heraus: "Ja also dann,ich schreibe dir dann Schatz,wenn wir fertig sind ok?" Megan strahlt ihn so süß und verliebt an: "Ok,ich vermiss dich jetzt schon,ich erzähl dir nachher wie es war." Er umarmt sie kurz,doch sie legt dann nochmal ihre Arme um ihn und dann kommt das Schlimmste was mir in diesen Moment passieren hätte können.Nicht allein,dass ich mir schon anhören muss,dass er sie Schatz nennt oder ich mit beiden nach Hause gehen muss oder mit Zac dieses blöde Projekt durch ziehe,nein!Jetzt küsst sie ihn auch noch vor meinen Augen.An ihrer Stelle würde ich es auch tun,ich meine sie ist total verliebt in diesen Kerl und will natürlich jeden zeigen,dass sie zusammen sind.Doch wenn sie wüsste,wie es in mir aussehen würde,hätte sie es wahrscheinlich nicht getan.Doch ich werde es ihr nicht sagen,egal was passiert,also muss ich es ertragen.Der Kuss dauert vielleicht gerade mal fünf Sekunden,doch für mich ist es eine halbe Ewigkeit.Mein Herz springt im Dreieck,mein Herz bricht lautstark entzwei und das einzige was ich machen kann ist still schweigend zu zu sehen. Dieses schlimme Gefühl,wenn deine Wut und Trauer dich auffressen und man keinen Ausweg findet.Ich weiß nicht was ich machen soll,ich bleibe wie ein Zinnsoldat einfach stehen und starre die beiden an.Am liebsten hätte ich mich einfach umgedreht und die Turteltauben stehen gelassen,doch leider bleibt mir keine andere Wahl als zu warten,bis die Beiden endlich fertig sind. Ich rede mir immer wieder ein,dass ich nichts mehr für Zac fühle,doch in solchen Situationen merke ich,dass ich mir selbst etwas vorlüge. Ihre Lippen lösen sich voneinander und innerlich fließen meine Tränen,doch ich schlucke den Schmerz herunter und lächel,weil mir einfach nichts anders einfällt,wie man in so einer Situation am Besten reagiert. Megan mein ganz fröhlich zu uns: "Dann wünsche ich euch viel Spaß!" Zac und ich schauen uns an und wissen beide,dass wir alles andere als Spaß haben werden.Ich winke Megan zum Abschied ,da ich ihre Nähe in diesem Augenblick nicht ertragen würde.Wortlos geht Zac vor und ich folge ihm wie ein trostloser Dackel.Keiner von uns macht irgendwelche Anstalt,ein Gespräch anzufangen.Ich weiß auch gar nicht was ich zu ihm sagen soll,vielleicht: "Hey,wow war das ein toller Kuss" oder "Oh wie niedlich ihr seid.". Niemals werden solche Worte über meine Lippen kommen,auch wenn ich es schön finde,wenn ich sehe wie glücklich Megan neben ihm ist.Doch ich kann ihr es momentan einfach nicht gönnen,weil ich gerne an ihrer Stelle sein möchte.Ich bin mir aber ziemlich sicher,dass ich irgendwann zu ihr sagen kann: "Freut mich das ihr zusammen seid!" und es auch ernst meinen werde. Der Himmel wird grau,die Wolken tümmeln sich immer dichter zusammen und es fängt ganz leicht an zu nieseln.Feine Tropfen regnen auf den Bordstein,auf meine Kleidung,auf meine Haare und auch auf mein Gesicht.Doch zum Glück sind wir nur noch wenige Sekunden von Zac's Haus entfernt.Er geht immer noch vor mir,dreht sich doch dann einmal um und meint direkt wo wir vor seinem Haus stehen: "Da sind wir!" Ungläubig schaue ich ihn an und lache über diese dumme Bemerkung,doch äußere mich keines Wegs dazu.Schnell schließt er die Tür auf und ich trete auf der Fußmatte,wo drauf steht: "Vorsicht bissig! meine Schuhe ab.Zuvorkommend nimmt er mir meine Jacke ab und hängt sie zu den anderen auf der Garderobe. In der Zeit schnüre mir eine meine Chucks auf und stelle sie dann neben seine blau,weißen Air Max.Ich schaue ihn von oben bis unten an und da fällt mir auf,dass er wirklich fast nur Marken Sachen trägt.Sein Oberteil ist von G-Star,die Hose von Tommy Hillfigger und sogar sein Gürtel ist von D&G.Als Sohn eines Bürgermeisters bekommt man bestimmt viel Taschengeld und es übertrumpft auf jeden Fall meines um das Dreifache,obwohl ich selber nicht sehr wenig bekomme.Ich versuche ihn nicht lange anzugucken,wende meinen Blick wieder ab und schaue mir gerne nochmal dieses tolle Haus an,was mich immer noch sehr begeistert.Aus dem Nebenzimmer ertönt auf ein Mal eine tiefe Stimme,die mich im ersten Moment erschreckt: "Zac bist du das?" Zac verdreht seine Augen und antwortet schnippisch seinem Vater: "Ja klar bin ich es,wer sollte es sonst sein?" Mr.McKingley: "Sei doch nicht gleich so frech,man darf doch wohl mal fragen." Er kommt um die Ecke und ist verwundert,dass noch jemand da ist: "Oh tut mir leid,ich wusste gar nicht,das wir Besuch haben." Geschniegelt und gebügelt steht Mr.McKingley vor mir mit einem wirklichen schicken schwarzen Anzug und einer roten Krawatte.Obwohl er zu Hause ist,zieht er sich in jeder Gelegenheit so förmlich an.Zac zeigt auf mich und stellt mich vor: "Das ist Sunny,sie wohnt gegenüber und wir müssen ein Projekt zusammen machen." Mr.McKingley erinnert sich leicht an mich und gibt mir die Hand: "Stimmt das Geschichtsprojekt,aber wir haben uns doch schon mal gesehen oder nicht?Wie heißen Sie richtig?" Ich schüttel ihm seine Hand mit meiner kalten und nervösen Hand und stottere: "Ehm ich heiße Susan,Sir.Ich gehe auf ihre Schule,also wo sie Direktor sind,also ja ich bin neu da." Er schaut mich etwas skeptisch an,doch schwenkt zu einem anderen Thema ab: "Und wie gefällt es ihn auf der neuen Schule?" Vorsichtig ziehe ich meine Hand wieder zurück und streife mir eine Strähne aus dem Gesicht: "Die Schule ist wirklich schön,bis jetzt bin ich zu frieden." Mr.McKingley lacht: "Das freut mich zu hören,also werden wir uns jetzt öfters sehen!" Zac ist es unangenehm,dass er mich einiges fragt und mischt sich ein: "Dad bist du jetzt fertig mit deinem Kreuzverhör?Wir müssen jetzt anfangen!" Mr.McKingley geht zu Zac und wuschelt ihm durch seine gemachten Haare: "Ja mein Sohn,schon gut,ich lass euch jetzt allein.Ich muss so wieso noch etwas erledigen,wenn was ist ich habe mein Handy dabei." Zac flüchtig: "Ja bis später!" Mr.McKingley verabschiedet sich noch höflich von mir und gibt mir wieder die Hand: "Dann noch einen schönen Tag Susan und auf bald denke ich doch mal!" Ich nicke verlegen,nehme meine Tasche vom Flur mit in Zac sein Zimmer,der schon in der Zeit vorgegangen ist.Sein Dad geht außer Haus und ich schließe seine Zimmer Tür und packe meine Sachen aus,die wir brauchen.Er bietet mir einen Platz auf seinen Bett an,den ich annehme und setze mich etwas zurück haltend hin.Ich weiß das klingt blöd,aber schon allein,wenn ich auf dem Bett sitze,frage ich mich was Megan und Zac hier alles schon gemacht haben.Vielleicht ist das krank sich das vorzustellen oder sich das zu fragen,aber mir gehen solche Gedanken nun mal durch den Kopf und sowas kann ich leider nicht abschalten. "Willst du etwas trinken?" wirft er mit etwas zarter Stimme in den Raum und unterbricht mich bei meinen irren Gedanken. Verdutzt schaue ich ihn an: "Ja hast du vielleicht Fanta da?" Er lächelt und nickt: "Ja klar,im Prinzip habe ich eigentlich fast nur Fanta in meinem Kühlschrank,denn ich bin einer der wenigen Menschen,die..." Ich unterbreche ihn und wir beide sagen den Satz gemeinsam zu Ende. "Cola hassen und für Fanta töten würden!" Wir beide lachen,doch im selben Moment ist es mir unangenehm,ich will nicht mit ihm lachen,ich will auch mit ihm keine Gemeinsamkeiten haben,ich will ihn hassen können. Zac stammelt: "Ja ehm dann hol ich sie mal!" Er geht in die Küche und ich atme auf als er kurz weg ist.Die Stimmung ist total angespannt,wir können uns einfach kaum normal unterhalten.In der Zwischenzeit schaue ich mich genauer in seinem Zimmer um.Obwohl ich schon mal hier war,kann ich mich an kein Möbelstück oder Detail des Zimmers erinnern.Generell ist es sehr schlicht und farblos gehalten.Hinter mir,über seinen Bett hängt eine große Landkarte von der ganzen Welt und rote Reiszwecken sind an verschiedenen Orten befestigt.Ich vermute mal an diesen Orten ist er schon überall gewesen.Es ist beeindruckend,ich schaue mir die Karte näher an und sehe,dass er schon in: "Rio De Janeiro war oder in New York,Tokio,London,Moskau.Irgendwann möchte ich auch mehr sehen als nur Amerika.Ich habe das Land noch nie verlassen.In den Medien gilt Amerika immer als beliebtes Reiseland,was auch stimmt,jedoch wenn man selber hier lebt ist es etwas völlig anderes.Mein Traum ist es eine Reise nac Europa zu machen,am liebsten mit Susi,denn eigentlich träumen wir beide schon lange davon.Ich bin so vertieft in meine Gedanken,dass ich nicht mal bemerke,dass Zac wieder da ist. "Jeden Morgen schaue ich hier drauf und wünsche mir,dass ich irgendwann bei jeder Stadt und bei jedem Land einen Punkt setzen kann.Das möchte ich wirklich noch in meinem Leben erreichen und ich hoffe ich kann mein Wunsch irgendwann erfüllen." sagt er mit verträumter Stimme zu mir. Unbewusst berühren uns unsere Beine,doch ich zieh meins nicht weg: "Jeder kann seine Träume verwirklichen,man muss dafür zwar einiges tun,doch nichts ist unmöglich." Zac lächelt zu mir herüber: "Ich hoffe du hast recht." Er gießt mir und sich Fanta ein und dann trinken wir beide immer wieder,so dass wir nicht miteinander reden müssen.Mein Glas ist leer und ich stelle es auf den Holztisch,der vor seinem Bett steht und mit Auto Zeitschriften,Schulsachen bestückt ist.Zac unterbricht die Stille: "Tut mir übrigens leid wegen vorhin.." Mein Blick schweift von dem Glas zu ihm herüber: "Ach das war nicht so schlimm,dein Vater ist doch total nett und ist normal das er fragt,so sind Eltern nun mal." Er schüttelt den Kopf: "Das habe ich nicht gemeint..." Ich fragend: "Was meinst du dann?" Zac senkt seinen Blick nach unten und flüstert schon fast: "Wegen dem Kuss,das war blöd." Was will er von mir hören?Es ist doch logisch,dass ich das nicht toll finde.Ich tue einfach so,als ob ich es nicht gehört habe und wechsel das Thema: "Wollen wir anfangen jetzt mit Geschichte?Ich habe schon mal zwei Bücher von zu Hause mitgebracht und..." Er fällt mir wütend ins Wort: "Warum lenkst du immer ab?Ich versuche mit dir zu reden,mich zu entschuldigen,doch du blockst nur ab.Das ist anstregend!" "Das findest du anstregend?Weist du was ich anstregend finde,dass ich mit dir dieses blöde Projekt machen muss und du überall bist,wo ich auch bin.Ich will dich nicht sehen,ich will einfach meine Ruhe haben,aber nein du bist überall verdammt." erwidere ich zornig. Er schaut mir diesmal direkt in die Augen und dreht sich mit seinem ganzen Oberkörper zu mir herum: "Wie oft soll ich es denn noch sagen,dass es mir leid tut.Ich kann es nicht rückgängig machen,das weiß ich,doch ich will auch die Zeit,die wir zusammen verbracht haben,nicht verleugnen.Denn es war was ganz besonderes und das weißt du auch." Ich widerspreche ihm und hebe meine Stimme noch mehr an: "Ja wow,was kann ich mir von deiner Entschuldigung kaufen?Nichts,einfach gar nichts!Wir hatten eine schöne Zeit,doch das wird nie wieder so sein,denn du hast deine Freundin und ich werde nie normal mit dir umgehen können,also lass uns darüber nicht mehr reden." Ich wende mich meiner Tasche zu,hole die Bücher heraus.Doch Zac hält meinen Arm fest,die Bücher fallen mir aus der Hand und sein Blick ist so starr und gefühlvoll zu gleich.Sein Blick wendet sich nicht von mir ab,er brauch eine Weile bis er etwas sagen kann: "Du verstehst das nicht,du verstehst mich nicht.Ich habe einen Fehler gemacht,dass tut mir auch leid,doch ich kann das nicht vergessen.Ich kann dich einfach nicht vergessen und ich bin mir sicher,dir geht es genauso." "Hör auf!!" flehe ich ihn wütend an. Er kommt mir immer näher und spricht weiter:"Mit was soll ich aufhören?Ich weiß das ich recht habe,doch du willst es nicht wahr haben." Ich ziehe meine Hand aus seinem festen Griff heraus und zeige mit dem Finger auf ihn und werde noch lauter als zu vor: "Ich brauche darüber nicht weiter nach zudenken,weil ich keinerlei Gefühle für dich habe.Auch ich habe jemanden.." Völlig unüberlegt kommen die Worte aus meinem Mund heraus und ich weiß nicht wie ich aus dieser Situation wieder heraus kommen soll. Zac ist total entsetzt und fragt energisch: "Wie du hast jemanden?Ist das dieser Typ von gestern?" "Ja ist er und dieser Typ heißt Richie und ist ein sehr anständiger Kerl." mir bleibt nichts anderes übrig,als weiter zu lügen. Ich glaube Zac merkt,dass ich lüge,trotzdem fragt er mich weiter aus: "Mit dem bist du zusammen?Aha und seit wann denn das?" Ich überlege kurz und stottere: "Seit einigen Tagen..." Sein Mund schwankt immer wieder zu einem Lächeln um,bis er vollständig anfängt zu lachen,was mich umso wütender macht. "Was gibt es da zu lachen?" frage ich ihn mit einem nervigen Unterton. Zac lacht immer weiter,bis er sich wieder aufrichtet: "Tut mir leid, aber du bist wirklich eine schlechte Lügnerin." "Du glaubst mir nicht?Ich werde es dir schon beweisen keine Sorge." sage ich überzeugend und packe mein Zeug zusammen. Zac vergeht sein Grinsen und meint stürmisch: "Hey wo willst du hin?Das war doch nicht so gemeint,obwohl doch war es,aber wir wollten doch zusammen das Projekt machen." Ich wütend: "Ich hab darauf heute keine Lust,ich kann dich gerade nicht noch länger ertragen.Wir sehen uns!" Schnell gehe ich aus seinem Zimmer,ziehe mir meine Schuhe an und nehme meine Jacke in die Hand.Doch er kommt mir hinter her und stellt sich vor die Tür: "Du kannst doch nicht immer abhauen,wenn es brenzlich wird.Lass uns doch einfach in Ruhe reden und weiter machen." Wenn ich jetzt gehe,wird er mir niemals glauben,dass ich mit Richie zusammen bin,doch ich kann doch nicht einfach jetzt so weiter machen und mit ihm an dem Projekt arbeiten.Ich weiß nicht was ich machen soll,ich bleibe einfach wie angewurzelt vor ihm stehen und schaue auf dem Boden. Es klopft an der Tür und wir beide zucken zusammen,weil es im ganzen Haus so still ist.Zac öffnet die Tür und dann steht Cody plötzlich auf einmal da: "Hey Mann,hast du Zeit für mich?Ich muss mit dir reden." Zac wimmelt ihn ab: "Tut mir leid,dass ist gerade echt schlecht.Wo warst du die letzten Tage?" Cody nervös: "Das kann ich dir hier nicht sagen,deswegen wollte ich mit dir in Ruhe reden." "Ich werde jetzt gehen,dann könnt ihr reden." unterbreche die Beiden und komme hinter der Tür hervor. Cody guckt mich mit großen Augen an,doch lächelt dann etwas: "Oh Sunny,hey!" Ich lächel Cody an: "Hey Cody...ich geh dann mal,bis bald!" "Bleib doch hier,wir waren noch nicht fertig..." ruft er mir nach. Cody entschuldigt sich: "Sorry ich komm auch sonst später nochmal wieder." Die drei Stufen von der Veranda lasse ich hinter mir und meine nur zu den beiden: "Nicht nötig,wir machen beim nächsten Mal weiter." Ich gehe nach drüben,schließe die Tür auf und schaue von drinnen ob die beiden rein gegangen sind.Keiner ist mehr da. Meine Tasche und meine Schuhe stelle ich im Flur ab und rufe durch's Haus: "Hallo?Ist jemand da?" Aus dem Wohnzimmer lallt es mir entgegen: "Was machst du für einen Krach..." Ich folge der Stimme bis zum Wohnzimmer herüber und finde Peggy wieder betrunken auf der Couch: "Peggy,sag mal geht es dir noch gut?Hast du mal auf die Uhr geschaut?Du bist schwanger verdammt du darfst nichts trinken!" Sie hebt ihren Oberkörper nach oben und brüllt mich an: "Ja und?Ein Kind hat mir noch lange nicht zu sagen,wie ich leben soll und du auch nicht!" Peggy greift vor ihr auf den Tisch und will die Flasche an ihren Mund ansetzen,doch ich schlage sie ihr aus der Hand.Die Flasche zerbricht auf den Boden,das ganze Bier verteilt sich auf dem blau grauen Teppich und dem Laminat. Peggy hält sich die Ohren zu und schreit: "Was fällt dir ein?Die Sauerei machst du weg,damit du bescheid weißt." Ihre Worte ignoriere ich,der erste Gedanke den ich habe ist jeden Schluck Alkohol im Haus zu entfernen.Deshalb laufe ich zum Kühlschrank,schnappe mir alle angefangen und vollen Flaschen mit Bier,Wein etc. und kippe sie über der Spüle aus. Mike kommt gerade zur Tür herein und hört wie Peggy im Wohnzimmer vor sich hin flucht.Er kommt zu mir in die Küche: "Was ist denn wieder passiert?" Ich nervös: "Sie hat schon wieder betrunken,ich schaue mir das nicht mehr weiter mit an.Ich schütte jetzt den ganzen Alkohol weg und es wird auch kein neuer besorgt." Mike hilft mir mit dem auskippen der Flaschen und sucht die Küche ab,ob wir nicht irgendwo eine Flasche übersehen haben.In der Zeit hat Peggy sich in die Küche geschleppt und wird wütend,als sie die leeren Flaschen sieht: "Sagt mal habt ihr sie noch alle?Das hat alles Geld gekostet.Warum mischt ihr euch in mein Leben ein?" Mike versucht sie zu beruhigen: "Mum wir lieben dich wirklich,doch das kann doch nicht sein,dass du dich so gehen lässt.Josh ist weg,das tut uns allen weh,doch das Leben geht weiter.Wir sind für dich da." Sie hält sich an der Theke fest,weil sie kaum auf ihren eigenen Beinen stehen kann. "Du hast keine Ahnung Mike,keiner von euch weiß wie ich mich fühle,ok?Also tut hier nicht so auf neun mal klug,dass kann ich überhaupt nicht ab.Gibt mir jetzt mein Bier und dann bin ich ruhig!" Mit voller Elan stelle ich eine Flasche mit voller Wucht auf die Arbeitsplatte und sie zerspringt mir in meinen Händen: "Sag mal hast du sie nicht mehr alle?In dir wächst ein Kind und du solltest verdammt nochmal alles dafür tun,damit es gesund ist und bleibt.Ich weiß das es momentan alles nicht so einfach ist,doch denkst du es bringt dir was wenn du dich so hängen lässt und deinen Kummer mit Alkohol ertränkst?Nein!Wir wollen alle für dich da sein,doch du musst es auch zu lassen.Denkst du wir wollen das du stirbst?Nein!Jeder von uns versucht das Beste was er kann,doch du musst auch etwas dafür tun,dass du am Leben bleibst.Wenn du dich aufgegeben hast bitte,dann geh in den nächsten Supermarkt,kauf dir deinen Alkohol und werde glücklich damit.Doch dann kannst du von keinen erwarten,dass irgendjemand noch hinter dir steht und so kommt Josh garantiert nicht zurück!" Ich weiß vielleicht bin ich viel zu hart mit ihr umgegangen,doch nur so merkt sie,was für sie auf den Spiel steht,was sie anrichtet.Doch im selben Moment merke ich,dass ich alles vor Mike ausgeblabbert habe,was sie den beiden noch nicht erzählt hat. Mike weiß gar nicht was er sagen soll,er steht einige Sekunden mit offenen Mund da: "Du bist schwanger?" Und dann erscheint auch noch Stephanie hinter Mike und fragt fassungslos mit einer leisen,zerbrechlichen Stimme: "Du bist krank?" Wenn man ein Geheimnis für sich behält kann es positive,aber auch negative Auswirkungen haben,was ich am eigenen Leib spüren muss.Mike und Stephy schauen mich mit kritischen Blick an und warten auf eine Antwort.Doch Peggy murmelte in ihrem Rausch den beiden zu: "Es ist alles in Ordnung Kinder,hört nicht auf sie." Mir platzt der Kragen.Ich habe lange durch gehalten,ich habe lange geschwiegen,doch jetzt ist es an der Zeit meinen Mund auf zu machen und mir nicht die Schuld in die Schuhe schieben zu lassen. "Das stimmt nicht,es ist hier gar nichts in Ordnung.Ich wollte nicht die jenige sein,die es euch sagst,weil das die Aufgabe eurer Mutter ist,aber anscheinend ist zu feige dafür." meine ich wütend zu den beiden. Stephy stellt sich vor mich und bittet: "Sag endlich was hier los ist!" Ich hole tief Luft,schlucke meine Wut nach unten,damit ich einen klaren Kopf bekomme und ihnen es schonend bei bringen kann. "Peggy ist krank,sie hat Krebs und vor kurzen hat sie auch noch erfahren,dass sie nochmal schwanger ist.Josh und sie haben sich deswegen in die Haare bekommen und ja ich bin die einzige die es wusste.Ich wollte es euch sagen,doch ich dachte das soll sie lieber selber machen." Mike zornig: "Das kann doch wohl nicht war sein!" Stephy weint ganz schmerzlich und hyperventiliert bei nahe in Mike's Armen.Sie braucht einige Minuten,um sich zu fassen und kann dann erst wieder klare Worte reden: "Ich versteh das nicht,warum hast du nicht gesagt?Es geht hier um unsere Mutter ist dir das so egal?" Ich schüttel den Kopf und erwidere bedrückt: "Das stimmt nicht Stephy und das weißt du auch.Mich hat das genauso verletzt wie euch,wir sind doch eine Familie.Ich wollte nur.." Stephy schreit mich an: "Was wolltest du?Das wir es irgendwann mitbekommen,wenn sie schon in der Erde liegt oder was?" Mir stehen die Tränen in den Augen,doch ich fahre fort mit meinen Worten: "Ich wollte nur,dass ihr das in Ruhe klärt,dass wäre für alle besser gewesen." Stephy schaut mich wütend an: "Trotzdem hättest du so fair sein können und uns es sagen können,aber anscheinend sind dir unsere Gefühle scheiß egal.Also rede dich nicht raus,ihr beide seit totale Feiglinge.Ich scheiß auf so eine Familie,ganz ehrlich." Sie geht weinend nach oben in ihr Zimmer. "Stephy warte doch!" rufe ich ihr nach und will hinter gehen,doch Mike hält mich auf: "Halt,lass mich mit ihr reden....du hast schon genug angerichtet." Er drückt mich weg und läuft die Treppe herauf zu Stephy. Verzweifelt steh ich mit Peggy in der Küche,die gar nicht sagt,sondern weiterhin nach ihrem Alkohol sucht: "Das kann doch nicht dein Ernst sein,dass du nachdem was alles gerade passiert ist,weiter trinken willst." Peggy ignoriert mich gekonnt,doch ich lasse mir das nicht mehr gefallen.Sie lehnt sich über eine Schublade und räumt alles aus,um etwas flüssiges zu finden.Ich geh zu ihr,packe sie an beiden Armen und drehe sie zu mir und rede mit ihr klar und deutlich: "Hör auf damit!Du musst dich jetzt um deine beiden Kinder kümmern,ich weiß das du alles alleine entscheiden möchtest,doch deine Kinder brauchen dich,jetzt!" Peggy reißt sich los und schaut mit ihren starren Blick zu mir: "Was soll ich ihnen denn sagen?Das ich nicht sterben werde?Das ich immer für sie da sein werde?Das sich nichts verändern wird?Das kann ich nicht,weil es eine Lüge ist." Ich schüttel den Kopf und lege besorglich meine Hand auf ihre Schulter: "Sie brauchen gerade eine Mutter,die sie nur in den Arm nimmt und für sie da ist,mehr wollen sie nicht." Erst jetzt denkt sie über meine Worte nach und wie die beiden sich wohl fühlen müssen.Zum ersten Mal denkt sie nicht nur an ihren Schmerz und rappelt sich wieder auf.Doch ich weiß genau,alleine wird sie es in nächster Zeit nicht schaffen,ich muss mir etwas einfallen lassen.Ich kann versuchen Josh zu finden und ihn beten wieder zu kommen,doch ich habe wirklich keine Ahnung,wo er sein kann.Dad kommt auch erst in ein paar Tagen nach Sutton und wenn ich in der Schule bin kann ich mich auch nicht um sie kümmern.Es bleibt nur noch eine Person übrig,die ich fragen kann,doch ob sie ja sagen wird,ist die andere Sache.Ich gehe in den Flur,ziehe mich an und rufe Peggy zu: "Ich bin gleich wieder da,du springst schnell unter die Dusche,ziehst dir etwas frisches an,kommst zu dir und redest mit Mike und Stephy.Sie kommt stöhnend zu mir in den Flur und will wieder sprechen,doch ich greife vor: "Mach einfach,was ich dir sage!Bis gleich!" Ohne das Peggy antworten kann,gehe ich nach draußen und lass sie stehen.Oft bin ich zu grob zu ihr,doch langsam geht es einfach nicht mehr.Man kann sie nicht immer nur bemitleiden,man muss ihr helfen.Die einzige Person,die Peggy vielleicht noch helfen würde ist Mrs.Roosevelt.Ich weiß,dass sie im ganzen Ort nicht beliebt ist,doch sie hat immer noch das größte Herz von allen und hilft immer wo sie kann.Deswegen besuche ich sie spontan in der Tankstelle.Mrs.Roosevelt ist wie eine zweite Mutter für mich,sie hat mir auch schon damals immer geholfen und mich fürsorglich umsorgt.Ich kann mich noch erinnern als ich 8 Jahre alt war,hat mich meine Mum,immer von der Schule abgeholt und auf den Heimweg haben wir immer einen kleinen Umweg zur Tankstelle gemacht.Egal wie spät es war,täglich bekamen wir dort eine leckere Bockwurst und Mrs.Roosevelt köstlichen Kartoffelsalat,der mir bis heute noch auf der Zunge zergeht.Ich habe noch nie im Ansatz einen besseren Salat gefunden,nicht mal der von Mama. Das ist damals zu unserem Ritual geworden,es ist auch bemerkenswert,dass wir beiden in den ganzen Jahren nicht ein Kilo zugenommen haben,obwohl wir uns sehr einseitig ernährt haben. Nachdem Essen kriegte ich auch immer eine kleine Belohnung,einen Erdbeer-Lolli,den sie mir immer heimlich zugesteckt hat.Das haben wir wirklich einige Jahre so gemacht,bis wir weg gezogen sind.In Gedanken versunken stehe ich unbewusst schon vor der Tankstelle und gehe nach drin.Die Tür öffnet sich automatisch und wenn ein Kunde hinein kommt ertönt "Alle meine Entchen" über ein Bewegungssensor,sodass die Roosevelt wissen,dass eine Kunde da ist.Auch als ich eintrete ertönt die Musik,ich fange an zu kichern und entdecke Richie,der neben der Tür gerade den Boden wischt. Richie ganz happy: "Sunny,mit dir habe ich jetzt gar nicht gerechnet.Wie gehts dir?" Ich umarme ihn eilig und frage ihn: "Ja ehm ich wollte eigentlich zu deiner Mum,ist sie da?" Richie's Stimme klingt sehr enttäuscht,doch er lässt sich nichts anmerken: "Ja sie ist oben,komm mit dann bring ich dich noch hoch." Dankend lehne ich ab: "Brauchst du nicht danke,ich weiß ja wo es lang geht,bis dann!" Beim heraus gehen tut mir mein Verhalten leid,dass ich Richie so abgeblockt habe,doch ich kann mich darauf gerade nicht konzentrieren und gehe nebenan zum Haus der Roosevelts und klingel.Mrs.Roosevelt öffnet fröhlich die Tür und begrüßt mich herzlich.Ihr Mann ist noch nicht zu Hause,das ist meine Gelegenheit mit ihr zu reden. Mrs.Roosevelt steht an ihrem Herd und bereitet nebenbei etwas leckeres in einer Schüssel zu: "Was führt dich her mein Kind?Du wirst nicht glauben,was ich gerade zu Essen vorbereite..." Ich grinse und falle ihr ins Wort: "Kartoffelsalat?" Mrs.Roosevelt stottert: "Ehm woher weißt du das?" Ich gehe zur ihr herüber an den Herd: "Ich hab vorhin von alten Zeiten geträumt...und von ihrem Kartoffelsalat." Mrs.Roosevelt nimmt mich zur Seite: "Sunny wie lange kennen wir uns jetzt?Es wird mal Zeit das du mich duzt,ok?Dann hast du doch bestimmt Lust mit zu essen oder nicht?" Freudig willige ich ein,doch bleibe noch etwas zurückhaltend und versuche sie auf Peggy anzusprechen: "Ich bin nicht nur so gekommen,ich habe eine Bitte und das fällt mir nicht leicht." Sie wirft ihren Kochlöffel und ihre Zutaten beiseite und schenkt mir völlig ihre Aufmerksamkeit: "Was ist denn los?Du kannst mir alles sagen." Mein Blick senke ich zu Boden und spreche leiser weiter: "Peggy..sie brauch deine Hilfe zu mindestens ich brauche sie,ich schaff das nicht alleine und ich möchte sie auch nicht hängen lassen.Würdest du ihr helfen?" Sie merkt,dass es mir schwer fällt sie,dass zu fragen: "Natürlich helfe ich dir,auch wenn Peggy Mist gebaut hat,weiß ich auch warum sie es getan hat.Sie ist kein schlechter Mensch,das weiß ich,doch hauptsächlich möchte ich dir helfen,dass nicht alles auf dir sitzen bleibt." Mit so einer schnellen Zusage habe ich gar nicht gerechnet.Erleichtert falle ich ihr in die Arme und sie drückt mit fest an sich: "Danke,dass ist wirklich nett von dir.Ich wüsste sonst nicht,was ich tun soll." Mrs.Roosevelt: "Das ist doch selbstverständlich Süsse.Das Beste wäre wenn ich mir einige Tage eine Auszeit nehme und mit zu euch komme,oder was meinst du?" Ganz erstaunt meine ich: "Ja das wäre super,aber geht das denn so einfach?" Mrs.Roosevelt: "Das ist meine Tankstelle,da kann ich sie auch einige Tage zu machen oder Richie springt für mich ein,das kriegen wir schon hin.So dann lass uns erstmal essen und danach packe ich einige Sachen zusammen. Ich wiederhole mich noch einmal und umarme sie: "Danke,ich bin dir wirklich dankbar,dass du es machst." Nach einem gemeinsamen Essen mit Richie und ihr,packen wir ihre Sachen zusammen.Richie schließt die Tankstelle ab und kommt mit zu mir und hilft seiner Mutter beim tragen ihrer Tasche.Auf den Weg nach Hause,rede ich nicht mit Richie,obwohl ich wissen wollte,ob er vielleicht sauer auf mich,doch vor seiner Mum ist mir das unangenehm.Ich schließe dir Tür auf und im ganzen Haus ist es still.Mrs.Roosevelt und Richie stellen im Flur die Taschen ab und sie sucht nach Peggy. Ich zeige nach oben: "Ich habe sie zum Duschen geschickt,sie ist bestimmt oben!" Mrs.Roosevelt legt ihre Jacke und ihr Tuch ab und meint: "Dann werde ich mal nachsehen,ihr wartet hier." Sie verschwindet nach oben und ich stehe mit Richie ruhig im Flur und starren uns nur verlegen an.Er fasst sich ein Herz und flüstert: "Ehm das mit gestern,ich hoffe es gab keinen Streit oder so." Ich raffe zu erst nicht was er meint,doch dann fällt es mir ein und ich winke ihn nach draußen,dass wir dort weiter reden.Hinter mir ziehe ich die Tür ran und rede in normaler Stimmlage mit ihm: "Nein es ist alles ok,es ging anscheinend um das Projekt,was wir zusammen machen müssen." Richie lacht und wendet ein: "Deswegen muss er mir ein Stein an den Kopf schmeißen?" Ich lache auch,doch werde dann schnell wieder ernst: "Nein,ich entschuldige mich auch dafür,ich weiß auch nicht was er damit erreichen wollte,er hat es mir nicht gesagt." Sein Blick wandert direkt zu mir und meint: "Ich weiß warum,er war eifersüchtig,das hat man total gemerkt." Verwirrt frage ich nach: "Er und eifersüchtig?Auf was denn,wir haben doch gar nichts gemacht und außerdem hat er ja seine Freundin." Richie kommt mir ein Stück näher: "Ja das stimmt schon,aber um sonst macht das keine Junge,da bin ich mir sicher..." Über diesen Satz denke ich lange nach,denn ich habe das gar nicht mitbekommen oder daran gedacht das Zac auf Richie eifersüchtig sein kann.Doch vielleicht ist es so und ihn hat es gestört,dass ich an dem Abend mit Richie so vertraut gesprochen habe.Richie spricht immer noch mit mir,doch irgendwie kann ich ihm nicht zuhören,denn ich sehe auf der anderen Seite wie Zac mit Megan Hand in Hand zu ihm nach Hause gehen.Und wieder sage ich mir: "Nein er kann nichts für dich fühlen,bilde dir nichts ein!",denn er hat Megan und sie ist ein tolles Mädchen,ich soll es einfach vergessen.Doch dann sieht Zac zu uns herüber und sieht mich mit Richie draußen stehen,wie am Tag zu vor.Dann fiel mir wieder ein,dass ich ihm erzählt habe,dass wir beide ein Paar sind und das ist meine Chance ihm das auch zu beweisen. Erst jetzt höre ich Richie wieder zu und er sagt: "...worauf ich hinaus will ist,ich mag dich Sunny ja und ich möchte nicht,dass ich nur ein Lückenbüßer für dich bin." Etwas gleichgültig antworte ich ihm und habe wieder nur die Hälfte von seinen Worten mitbekommen: "Ich mag dich doch auch..." Richie schüttelt den Kopf und ist geknickt: "Ich glaube wir reden aneinander vorbei,anscheinend bist du gerade völlig wo anders.Ich werde gehen,bis bald." Diesmal höre ich richtig zu und halte ihn auf: "Nein bitte geh nicht.Es tut mir leid,ich war gerade etwas abgelenkt,doch glaub mir ich mein das nicht nur so,ich mag dich!Du bist immer für mich da und bist so ein toller Kerl!" Richie schmollt: "Sorry,aber das höre ich so oft,doch ich merke nichts davon." Ich weiß nicht was in diesem Augenblick mit mir los ist,doch spontan greife ich nach Richie's Hals,umklammere ihn,stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn zum ersten Mal.Natürlich merke ich wie Zac zu uns herüber starrt,doch ich mache es nicht nur deswegen,sondern weil ich sehen will,ob ich nicht vielleicht doch etwas für Richie fühlen kann.Er ist der netteste Kerl den ich je getroffen habe,ich muss doch irgendetwas für ihn fühlen.Am Anfang stehen wir beide total verkrampft voreinander und küssen uns,es ist auch mein erster Kuss,doch nach und nach wird es immer entspannter,als ob wir das schon öfters gemacht haben.Auch er um greift mit seinen Händen meine Taile und küsst immer besser. Der Himmel verwandelt sich von einer grauen bewölkten Decke zu einem strahlend schönen Sonnenschein.Die Strahlen fallen direkt auf unsere Gesichter.Mein Kopf ist knall rot und Richie's Hände sind total heiß auf meiner Haut.Immer noch kleben unsere Lippen aneinander,wie zwei Magneten,die sich einfach nicht voneinander trennen lassen.In diesen wenigen Minuten gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf.Ich frage mich: "Was denkt er wohl gerade?Küsse ich überhaupt gut?Hab ich ihm vielleicht doch zu sehr damit überrumpelt?".Und am Wichtigsten ist es für mich,heraus zu finden ob ich nicht vielleicht doch irgendwelche Gefühle für ihn hege.Er setzt ab und schaut mich mit großen Augen an: "Wow,was war das denn?" Mein Blick geht zu erst,über seine Schulter,zum anderen Ende der Straße,zu dem Haus von Zac.Doch es ist keiner mehr zu sehen.Habe ich mir vielleicht nur eingebildet,dass Zac dort gewesen ist?Ich habe keine Ahnung.Schnell wandert mein Blick zu Richie hoch.Er ist wirklich sehr groß,bestimmt 1,80cm,ich gehe ihm gerade mal bis zu den Schultern.Seine kurzen,braunen Haare hat er nach oben gestylt,doch anscheinend nicht gut fixiert,denn sie wehen kreuz und quer auf seinen Kopf herum.Immer noch schaut er mich mit seinen grünen Augen an und nimmt den Blick nicht von mir ab,er möchte etwas von mir hören,warum das gerade passiert ist.Doch ich weiß selber nicht was ich zu ihm sagen soll,denn ich bin total verwirrt.Das ist mein erster Kuss gewesen,doch irgendwie habe ich ihn mir immer anders vorgestellt.Es war gut,doch nicht so überragend,dass ich den Boden unter meinen Füßen verloren habe.Doch ich spiele meine Gefühle herunter und tauche aus meiner Gedanken Welt wieder auf: "Sorry,ehm ich weiß es nicht.Irgendwie überkam mich das Gefühl,dass ich das jetzt tun muss." Richie's Hände umklammern immer noch meine Hüfte und er grinst mich beschämt an: "Ich stehe dir gerne zur Verfügung,falls das nochmal passieren sollte,doch ich denke wir belassen es dabei." Ganz verunsichert schaue ich ihn an und er nimmt seine Hände wieder weg: "Wieso?War ich so schlecht?" Richie schüttelt aufgeregt den Kopf: "Nein quatsch,das meine ich nicht.Du bist toll,der Kuss war toll,doch ich weiß das du nicht ganz bei der Sache bist,das dein Herz nicht 100% frei ist." Etwas grimmig antworte ich ihm: "Woher willst du das denn wissen?Das mit Zac war nie etwas richtiges,klar habe ich ihn gemocht,doch wir haben kaum noch Kontakt." Ich merke das Richie skeptisch ist und nicht gut auf Zac zu sprechen ist: "Doch trotzdem hängst du irgendwie an ihm,dass merkt man." Ich werde immer zorniger und hebe meine Stimme an: "Das stimmt überhaupt nicht,er hat mich nur verletzt und ich möchte jemanden an meiner Seite haben,dem ich vertrauen kann und der mich so nimmt wie ich bin." Richie nimmt meine Hand und drückt mich an sich: "Genau das würde ich dir geben,wärst du meine Freundin,würde es dir an nichts fehlen.Doch wenn du nichts mehr von ihm wollen würdest,dann würdest du ganz anders reagieren als jetzt gerade..." Ich fühle mich ertappt,senke meinen Kinn und mein Blick nach unten und sage nichts.Er fährt fort und hebt mein Kopf wieder an: "Wenn du mich wirklich magst oder willst,dann beweis mir das.Wenn du dir sicher bist,dann bin ich nicht abgeneigt,dass weißt du.Dann lernen wir uns noch besser kennen und schauen,wohin das führt.Doch ich möchte erst,dass du darüber nachdenkst,ok?Du musst dich nicht sofort entscheiden,ich warte bist du bereit bist." So überwältigt bin ich von seinen Worten,dass mich das noch mehr zum Nachdenken anregt.Vielleicht hat er recht und ich weiß wirklich nicht was ich will.Doch wie soll ich das heraus finden?Eigentlich ist es doch am Besten,mich Richie zu nähern,weil er erstens keine Freundin hat und zweitens wirklich an mir interessiert ist.Und bei Zac weiß ich doch eh wie es enden wird.Er ist mit Megan glücklich und ich muss es akzeptieren. Bedrückt schaue ich Richie in die Augen und streichele ihn über seine weiche Wange,die etwas errötet ist: "Danke,du bist wirklich so lieb,ich habe das gar nicht verdient.Doch ich verspreche dir,ich werde dich nicht ausnutzen." Richie umarmt mich zum Schluss und verabschiedet sich: "Sag mir einfach bescheid,wenn du soweit bist.Ich werde jetzt wieder rüber gehen,sag meiner Mutter,wenn sie noch was brauch,soll sie anrufen und das selbe gilt auch für dich.Ich weiß nicht was bei euch los ist,doch ich hoffe,es kommt alles wieder in Ordnung." Mir läuft eine Träne über das Gesicht und aber lache ihn an: "Danke,das ist nett.Ich werde drauf zurück kommen.Wir sehen uns hoffentlich bald wieder!?" Er wischt mir meine Träne weg und lächelt: "Ich hoffe es sehr!Tschüss!" Ich bleibe noch eine Weile draußen stehen,schaue Richie hinter her und bin total unzufrieden.Wieder zieht mich Zac's Haus an und ich starre nach drüben und sehe wie eine Gardine sich hin und her bewegt,als ob jemand dahinter sich versteckt.Doch ich ignoriere es,gehe wütend nach drin und schaue nach meiner Tante. Mrs.Roosevelt und sie sitzen Arm in Arm am Küchentisch und reden miteinander.Ich gehe zu den beiden und setze mich dazu: "So da bin ich!Richie ist gerade gegangen,wenn noch was ist sollst du dich einfach bei ihm melden." Mrs.Roosevelt: "Er ist schon weg?Komisch eigentlich wollte er sich heute den restlichen Tag frei nehmen.Naja egal!" Ihre Aussage bedrückt mich umso mehr,weil ich jetzt genau weiß,dass er nur wegen mir gegangen ist.Ich bin so dumm! Mrs.Roosevelt und Peggy reden unterbrochen weiter,doch ich höre nur die Stimmklänge in meinem Ohr,aber nicht was sie reden.Bis irgendwann Peggy zu mir kommt und mein Arm um mich legt: "Es tut mir leid,ich war nicht fair zu dir." Ganz erschrocken schüttel ich mich: "Was?Ich hab gerade nicht zu gehört!" Peggy kniet sich zu mir herunter und schaut mir sehr direkt ins Gesicht: "Ich wollte mich bei dir entschuldigen,ich habe dich mies behandelt,dass hast du nicht verdient.Ich werde mir helfen lassen zu mindestens wird mich Mrs.Roosevelt die nächsten Wochen unterstützen.Ich habe dich die letzten Wochen sehr strapaziert und du sollst jetzt auch endlich mal dein Leben genießen." Peggy's Worte berühren mich sehr,doch im gleichen Zug denke ich mir: "Was für ein Leben?Wo alles rauf und runter geht?"Doch ich beschwere mich nicht,denn sie hat ein viel anstregenderes Leben vor und hinter sich gebracht,als ich mit meinen 17 Jahren. Liebevoll falle ich ihr in die Arme und drücke sie fest an mich.Da ich mit viel Kraft und Elan sie umarme,falle ich mit samten Stuhl auf sie drauf und wir beide lachen uns krumm und schief. Mrs.Roosevelt schaut uns schockierend an und hilft uns auf. Stehend drücke ich Peggy nochmal an mich und meine zu ihr: "Du bist meine Tante und das wirst du auch immer bleiben.Wenn du Hilfe brauchst..." Mein Mund stockt und plötzlich kämpfe ich mit den Tränen und kann nicht weiter reden.Peggy streicht mir über mein Gesicht und drückt mich an ihre Brust und wir schweigen.Ich merke wie nass es auf meinen Kopf wird und schaue zu Peggy hoch,die bitterlich weinen muss: "Ich will nicht sterben,ich weiß ich muss,aber ich will es nicht." Auch ich fange an zu weinen und meine stotternd: "Du wirst nicht sterben!Hörst du?Das lassen wir nicht zu!" Wir liegen uns noch lange so in den Armen,doch nach einiger Zeit beruhigen wir uns wieder. Mrs.Roosevelt und Peggy setzen sich den Abend noch an die offenen Rechnungen und ordnen den ganzen Papierkram.Ich mach mich Bett fertig,doch bevor ich schlafen gehe,klopfe ich nochmal leise an Stephy's Tür.Von drin höre ich nur ein Gemaule: "Lass mich in Ruhe,habe keine Lust zu reden!" Ohne das sie herein gesagt hat,gehe ich zu ihr ins Zimmer und mache die Tür zu.Sie schaut mich wütend von ihrem Bett aus an und meckert mich an: "Was verstehst du an: "Lass mich in Ruhe" nicht?" Ich komm auf sie zu: "Ich weiß das du nicht mit mir reden willst und das du sauer bist,doch ich habe es wirklich nicht böse gemeint." Sie legt genervt ihren Laptop zur Seite,klappt ihn zu,öffnet ihre Haare und motzt wieder herum: "Ja keiner hat es böse gemeint ich weiß bla bla bla.Könnt ihr euren Steuerberater erzählen,aber nicht mir verdammt nochmal.Das ist meine Mutter,um die es hier geht.Sie wird sterben und alle wussten bescheid nur die dumme Stephanie nicht.Und warum?Das kapiere ich immer noch nicht..." Wehleidig setze ich mich auf ihr Bett und versuche sie zu berühren,doch sie zückt sofort ihre Hand weg: "Sie wollte es euch sagen,doch sie ist selber damit nicht fertig geworden und ich wollte es euch nicht sagen,weil ich mir dabei dumm vorkomme,euch so etwas an den Kopf zu knallen.Ich hätte es euch so gerne gesagt,doch Peggy hat mich drum gebeten nichts zu sagen,bis sie es tut." Stephy schaut die ganze Zeit zum Fenster heraus,ich weiß nicht mal ob sie mir wirklich zugehört hat.Es kommt keine Reaktion mehr,deswegen stehe ich von ihrem Bett wieder auf und will ihr Zimmer verlassen.Meine Hand liegt schon auf der Türklinke bis sie doch noch etwas von sich gibt: "Weißt du worüber ich mir Gedanken mache?" Ich antworte nicht,sondern warte bis sie weiter redet.Sie fährt fort: "Ich denke daran,wie es sein wird,wenn sie nicht mehr da ist.Oder wie lange sie überhaupt noch leben wird.Sie wird niemals ihre Enkel Kinder aufwachsen sehen,geschweige mich erwachsen sehen.Das ist einfach nur so verdammt unfair!" Mit ihrem Pulli streift sie ihre Tränen aus dem Gesicht.Ihre komplette Wimperntusche läuft herunter und ich krabbel zu ihr wieder aufs Bett und nehme sie in meinen Arm.Ich drücke sie so fest an mich wie es nur geht,damit sie weiß das ich immer da bin.Es ist schon sehr spät,doch ich bleibe bei ihr und wir erzählen uns gemeinsame Geschichten von früher,obwohl morgen Schule ist.Wir quatschen bis in die Nacht hinein und schlafen gerade mal zwei Stunden.So gerädert und müde sehen wir auch um 7 Uhr morgens aus.Übermäßig laut klingelt ihr Wecker mit dem Lied: "Feel this Moment." Christina Aguilera's Stimme dröhnt mir in mein Ohr und total hysterisch wache ich auf und wecke Stephy.Wir beide machen uns hektisch fertig für die Schule und verlassen das Haus. Freitag Morgen. Wie die restlichen Tage verläuft auch dieser Tag total normal und wie die Tage zu vor.Ich stehe mit meiner miesen Laune auf,verbringe meine 8 Stunden in der Schule und warte dann auf Zac,damit wir endlich mit dem Projekt voran kommen.Mir kommt es schon vor wie ein Deja Vu.Zu dritt,Megan,Zac und ich,laufen wieder nach Hause und natürlich müssen sie sich vor meiner Nase abschlabbern.Nur heute trifft es mich nicht so sehr oder es langweilt mich einfach.Seit Dienstag haben wir kein Wort mehr gewechselt und seitdem ist er auch netter zu Megan geworden.Also klar ist er immer lieb zu ihr gewesen,hat sie geküsst und alles,doch die letzten Tage hat er es immer vor meinen Augen machen müssen oder provozierend sich immer zu ihr gestellt,wenn sie mit mir geredet hat.Auch jetzt stehen wir wieder vor Megan's Haus und die beide können gar nicht die Finger voneinander lassen.Die Verabschiedung dauert eine gefühlte Ewigkeit,doch ich warte einfach ab und sage nichts.Schweigend gehe ich mit zu Zac,begrüße kurz seinen Vater und verschwinde dann in seinem Zimmer.Gelangweilt setze ich mich auf sein Bett,packe meinen Laptop aus und warte bis Zac von der Toilette wieder kommt.Obwohl ich keine Lust habe,fange ich an schon mal etwas zu googeln und gebe ein: "zweiter Weltkrieg Ursachen + Konflikt." Das Internet überflutet mich mit Informationen und mir wird bewusst,wie viel Arbeit wirklich noch vor uns liegt.Ich höre im Flur ein hitzigen Streit mit zwischen Zac und seinen Vater,kann aber nicht deuten,um was es geht.Deswegen lehne ich mich wieder zurück und suche weiter nach hilfreichen Informationen.Wütend schmeißt Zac die Tür ins Schloss und schnauft vor sich hin.Zu erst will ich ihn einfach ignorieren,doch es kommt mir angebracht vor,ihn doch zu fragen: "Ist etwas passiert?" Ganz komisch schaut er mich an,hat anscheinend nicht damit gerechnet,dass ich etwas sage.Immer noch ruhig,setzt er sich zu mir auf's Bett und mein ganz leise zu mir: "Kannst du mich in den Arm nehmen?Bitte?" Perplex frage ich nach,ob ich es richtig verstanden habe: "Was ich soll dich in den Arm nehmen?" Zac nickt mit dem Kopf: "Ja bitte,nur eine Sekunde,ok?" Anstatt ich nachfrage,warum überhaupt,lege ich mein Laptop bei Seite und um greife ihn mit meinen beiden Armen.Doch ich bin total verkrampft,weil ich nicht weiß wie ich ihn anfassen soll und es ist mir total unangenehm.Doch irgendwie schiebe ich ihn zu mir,er legt seinen Kopf auf meine Schulter und umklammert sich ebenfalls sehr fest mit seinen Händen. Aufgelöst und wimmernd liegt Zac in meinen Armen.Ich traue mich gar nicht irgendetwas zu sagen oder ihn anzusehen.Mein Blick geht herüber zum Fenster,dass angekippt ist und bekomme einen leichten Windhauch ab.Draußen wird es immer dunkler,dass es wohl gleich gewittern wird.Zac's Kopf liegt so schwer auf mir,dass ich Schmerzen in meiner rechten Schulter bekomme.Mit meiner linken Hand streichele ich ihm über den Rücken und versuche mir nicht anmerken zu lassen,dass mir etwas weh tut.Noch immer umklammert er mich in der selben Position und sagt überhaupt nichts.Ganz vorsichtig versuche ich meine Schulter zu bewegen,ohne ihn dabei weg zu stoßen,doch ruckartig knalle ich ihm die Schulter vor dem Kopf.Zac löst sich von mir und schaut mich ganz verdutzt an.Ich meine hektisch und fasse ihm dabei an den Kopf: "Sorry das wollte ich nicht,doch dein Kopf ist etwas schwer geworden." Er lächelt süß zu mir herüber und wischt sich die Tränen weg: "Tut mir leid.Wie machst du das nur immer?" Verwirrt frage ich nach: "Was meinst du?Was mache ich denn?" Mit verschmitzten Blick rückt er wieder näher an mich heran: "Das du jedes Mal mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern kannst,obwohl es mir nicht gut geht." Peinlich berührt rücke ich weg von ihm und schaue wieder aus dem Fenster heraus.Zitternd verschränke ich meine Arme vor der Brust und gucke dem Regen zu,wie er immer heftiger auf das Fensterbrett knallt.Doch Zac macht weiter und legt seine Hand auf mein Oberschenkel.Jetzt sitzt er noch näher als zu vor an mir: "Ich meine das Ernst.Du bist unglaublich weißt du das?" Beunruhigt stehe ich auf und schaue ihn diesmal direkt an: "Was soll das Zac?Wieso fängst du immer wieder davon an,ich möchte sowas einfach nicht hören!" Zac murmelt leise: "Es stimmt aber.." Fragend gehe ich auf ihn zu: "Was hast du gesagt?" Zac steht auf und drückt mich fest an sich: "Ich meine jedes Wort so,wie ich es gesagt habe.Sunny ich...also ich weiß nicht wie ich das sagen soll..." "Stop,sag es nicht!" schreie ich ihn förmlich an und lege ihm mein Finger auf den Mund. "Doch ich muss es dir sagen,ich will das es endlich raus ist.Ich liebe dich Sunny.Ich liebe dich seit ich dich das erste Mal am Spielplatz gesehen habe.Du bist die Einzige,der ich das mit meinem Bruder anvertraut habe nach Cody.Du bist es einfach!Und ich weiß das du mich auch liebst!" brüllt Zac mich an. Diese Worte will ich seit einer Weile von ihm hören,doch ich kann mich darüber nicht freuen.Tränen kullern mir über meine Wange und ich schüttel hektisch immer wieder meinen Kopf,weil ich es einfach nicht glauben kann,dass er wirklich mich meint.In diesem Augenblick gehen mir so viele Sachen durch den Kopf,am Besten hätte er gar nichts gesagt.Ich setze paar mal an,um irgendetwas zu erwidern,doch das einzige was ich heraus bekomme ist: "Hast du vielleicht eine Jacke?Mir ist kalt!" Zac hat mit jeder Antwort gerechnet,außer mit dieser,dass kann ich in seinen Augen ablesen.Verwirrt geht er rüber zu seinem großen weißen Schrank,sucht ganz oben nach einem Pulli und reicht mir ihn rüber. "Danke." meine ich zurück haltend zu ihm,falte den rot,weißen Pulli von der Basketball Mannschaft "Nebraska Huskers" auf und ziehe ihn mir über.Er ist total kuschlig und riecht nach seinem Parfum.Ich setze mich zurück auf sein Bett und tue so als ob nichts passiert wäre: "Ich hab schon etwas für unser Thema gefunden,musst du dir mal anschauen.Das ist zwar viel Arbeit,aber ich denke wir kriegen das hin." Konzentriert blätter ich in dem Geschichtsbuch herum und lese irgendwelche Seiten mir durch. Zac steht fassungslos neben mir: "Ist das gerade dein ernst?Ich sage dir,dass ich dich liebe und du sagst nichts dazu?" Mein Blick wende ich immer noch dem Buch zu und meine: "Ja wir müssen voran kommen,wir haben schon über eine Woche verschwendet." "Das ist unfassbar!" schreit er mich an und reißt mir mit Gewalt das Buch aus der Hand und schmeißt es mit voller Wucht auf den Boden. "Hast du sie noch alle,tick doch nicht gleich so aus!" meine ich wütend zu ihm und hebe mein Buch wieder auf. Zac schüttelt nur verdutzt den Kopf: "Doch ich muss so ausrasten,weil du es anders anscheinend nicht verstehst.Weißt du wie egal mir gerade dieses ganze Geschichtszeug ist?" "Dann kann ich ja auch wieder gehen,wenn du kein Bock drauf hast.Ich mach das alleine!" pöbel ich ihn an,während ich zur Tür gehe.Doch Zac stellt sich provozierend vor mich und schließt sein Zimmer ab.Nervös kann ich ihm nur noch zu sehen und werde panisch: "Was soll das denn?Willst du mich jetzt hier einsperren?" Zac nickt und hebt seine Stimme an: "Ja anders geht es doch nicht,weil du sonst gleich wieder weg rennst wenn es Probleme gibt.Das geht nicht,du musst auch mal zu deinen Gefühlen stehen!" "Ich frag mich was du für Gefühle meinst?Ich liebe dich nicht,dass hab ich dir schon mal gesagt!Ich bin mit Richie glücklich!" schreie ich ihm direkt ins Gesicht und schlage wie wild mit meinen Händen auf ihn ein,so das mein Buch wieder herunter fällt.Zac stoppt meine Wut Attacke,hält meine Hände fest und zieht mich fest an sich.So nah sind wir uns noch nie gekommen.Zwischen unseren Körpern hat nicht mal mehr ein Blatt Papier gepasst.Mein Bauch an seinem,meine Hände an seinen,meine Brust an seiner,meine Lippen nah an seinen und mein Herz schlägt nah an seinem.Ich spüre wie aufgeregt sein warmer Atem mich anhaucht und wie schnell sein Herz pocht.Natürlich rede ich mir immer wieder ein,dass ich Zac nicht mehr liebe,dass alles Blödsinn ist.Aber jetzt ist die Situation einfach völlig anders,denn er liebt mich und ich liebe ihn,was soll jetzt noch da zwischen kommen? Ganz außer Atem flüstert er mir nur zu: "Wenn du nichts für mich empfindest,würdest du nicht so reagieren." Ertappt!Ich weiß das er recht hat und ich weiß das ich auch keine Ausrede mehr finde,um ihn klar zu machen,dass ich nichts von ihm will.Ich kann es nicht mehr abstreiten.Bevor ich es jedoch zugeben kann,küsst mich Zac endlich.Auf diesen Kuss habe ich so lange gewartet,ich habe mich so danach gesehnt,seine Lippe zu berühren.So oft haben wir es nicht auf die Reihe bekommen oder er hat mich abgewiesen.Jetzt kann ich auch verstehen warum,weil er mir einfach sagen wollte,dass er nicht Single ist,aber trotzdem in mich verliebt ist.Hätte ich ihm nur eher die Chance gegeben etwas zu sagen,so wäre ich nicht so verletzt gewesen.Dieser Kuss löst so viele Gefühle in mir aus.Vor Freude würde ich am liebsten schreien oder sogar weinen.Ich möchte raus gehen und jedem sagen,wie sehr ich ihn liebe.Mein Herz tanzt von unten nach oben durch mein Körper.Mein Puls ist auf unmessbare 360 gestiegen und ich habe das Gefühl als möchte ich ihn am liebsten auffressen.Genau so habe ich mir meinen ersten Kuss vorgestellt oder eher gesagt gewünscht.Ich muss ehrlich sagen,dass ich nicht mal ansatzweise so viel gefühlt habe,wie bei dem Kuss von Richie und mir.Ich habe mir gewünscht,dass ich für Richie mehr empfinde,doch mir wird bewusst,dass Zac nie richtig aus meinem Kopf und meinem Herzen verschwunden ist.Unsere Hände entspannen sich und ich umschlinge seinen Rücken und er meine Hüfte.Ich möchte ihn am liebsten nie wieder los lassen und ich denke gar nicht daran,dass wir gar nicht glücklich werden können zu mindestens nicht problemlos. Zac schnappt nach Luft und löst sich von meinen Lippen und bringt nur ein lautes: "Wow" heraus. "Warum sagt ihr Jungs immer "wow!" wenn ihr ein Mädchen geküsst habt?" frage ich nach. Zac grinst,doch hackt verwunderlich nach: "Wieso?Hat Richie das auch gesagt,als er dich geküsst hat?" Der Satz ist ihm ungünstig heraus gerutscht,weil er damit zugegeben hat,dass er uns vor paar Tagen hinter her spioniert hat.  Ich meine unschuldig: "Du hast uns gesehen?" Zac nickt etwas traurig: "Ja habe ich,das war aber eher zufällig,ich schwöre.Ich weiß eh nicht was das sollte,wieso küsst du den Spast einfach ab?" Ich nehme meine Hände weg und stelle mich normal vor ihm hin: "Richie ist kein Spast!Er ist ein wirklich toller Junge." Zac wird wieder etwas lauter: "Ich mag den Kerl nicht,du passt gar nicht zu ihm!" "Aber du passt zu mir oder was?Er hat mich nicht verarscht so wie du,er war immer ehrlich zu mir!" lache ich ihn an und verleihe meiner Stimme einen kleinen Unterton. Zac nimmt meine Hand und beruhigt mich: "Hey ich habe schon mal gesagt,dass es mir leid tut,doch ich möchte jetzt nicht wieder mit dir streiten.Lassen wir es doch einfach auf uns zu kommen!" Wieder küsst er mich so sanft und zärtlich.Plötzlich hebt er mich hoch und trägt mich herüber zu seinem Bett.Ganz langsam lässt er mich herunter,küsst mich weiterhin und legt sich neben mich.Einige Stunden liegen wir einfach nur nebeneinander,küssen uns und kuscheln miteinander.Es ist wirklich komisch und einige werden denken ich habe meine Würde und mein Stolz verloren,doch was soll man machen wenn man in einen Jungen verliebt ist?Man wünscht sich doch als Mädchen nichts sehnlicheres,als das er die Gefühle erwidert und einen rundum glücklich macht.Ich habe in diesen Minuten,die wir miteinander verbracht haben,es geschafft Megan völlig auszublenden.Vielleicht bin ich eine schlechte Freundin,doch irgendwann muss man auch mal an sich denken. Nach einiger Zeit kleben wir immer noch einander wie zwei Fliegen und ich suche in seinem Zimmer nach einer Uhr,doch finde keine.Während er mich küsst frage ich ihn: "Weißt du wie spät es ist?" Zac kann seine Lippen nicht von meinen weghalten und antwortet mir nebensächlich: " Das ist doch völlig egal!" Er küsst mich weiter an meinem Hals und wieder störe ich die Zweisamkeit: "Ich möchte es aber gerne wissen,wir sollten anfangen etwas für Geschichte zu machen!" Er schaut mich etwas verwundert an: "Du denkst immer noch an Geschichte wenn du neben mir liegst?Irgendwas mache ich anscheinend falsch!" Ich lächle ihn süß an: "Nein machst du nicht,aber wir hängen wirklich hinter her mit unserem Projekt!Ich habe Angst,dass wir es nicht schaffen werden,verstehst du?" Endlich nimmt Zac meine Bitte ernst und rafft sich auf: "Ok,meinetwegen dann fangen wir jetzt an und dann haben wir nachher umso mehr Zeit uns unserer Geschichte zu widmen." Er grinst mich niedlich an und wir beide setzen uns auf und beginnen mit der Recherche Arbeit. Nach nicht mal zwei Minuten stöhnt Zac auf: "Och man,das ist so langweilig wirklich.Ich habe keine Lust mehr!" "Wir haben aber doch noch gar nicht angefangen?" schaue ich ihn erstaunt an. Zac streichelt mir mit seiner Hand über mein Knie und blickt mich mit seinem Dackel Blick an: "Ich weiß,aber ich hasse Geschichte wirklich.Können wir nicht noch 5 Minuten Pause machen und dann fangen wir wirklich an,ok?" Widerwillig erwidere ich: "Ok,aber wirklich nur 5 Minuten,ich schau auf die Uhr!" "Ok Chefin!Ich liebe es wenn du so bestimmend mit mir redest!" Er zieht mich nach hinten und wir beide liegen kreuz und quer auf seinem Bett.Ich fühle mich so gut bei ihm,als ob wir nie etwas anderes gemacht haben.Ich lege meinen Kopf auf seine muskulöse Brust und höre wie stark sein Herz schlägt.Er schaut mich die ganze Zeit an und streichelt mir über den Kopf: "Du bist wunderschön,ich mag dein Lächeln!" Verliebt drücke ich mich an ihn und küsse ihn immer und immer wieder.Draußen regnet es wie aus Eimern,als ob ein zweiter Weltuntergang sich aufstaut.Sogar der Strom fällt kurzzeitig aus,doch davon lassen wir uns nicht stören.Wir haben nur noch Augen für einander.Im Flur hören wir auf einmal Stimmen und ich meine zu Zac: "Ist dein Dad wieder da?" Er nickt mir zu: "Anscheinend schon,er bringt meistens einen Arbeitskollegen mit nach Hause!" Ich höre nochmal genau hin und stupse Zac an: "Das ist aber eine Frau da draußen,hörst du das nicht?" Auch er hört hin und wir beide schreien auf,als es an der Tür pocht.Vor der Tür hören wir nur: "Schatz?Sunny?". Megan ist da und wir beide springen sofort auseinander und wissen nicht was wir machen sollen.Sie drückt die Klinke herunter,zum Glück hat Zac abgeschlossen.Wieder hört man ihr dünnes Stimmchen hinter der Tür: "Hallo?Was macht ihr denn da drin?" Hektisch wuseln wir im Zimmer herum und beseitigen alles,was verdächtigt aussehen kann.Ich kümmere mich um das Bett,ziehe das Laken und die Decke gerade und schmeiße meinen Laptop und die Bücher aufs Bett,damit es aussieht als hätten wir etwas heraus gearbeitet.Dazu verteile ich meine Federmappe noch auf dem Tisch,lege offene Textmarker hin und verteile beschrieben Zettel auf dem Boden.In der Zwischen Zeit schaut Zac sich im Spiegel an und richtet seine Haare.An seiner Wange glitzert er durch meinen Lipgloss,den er mit rubbelnder Bewegung versucht ab zubekommen.Ich nehme ihm ein Tuch und helfe dabei.Zac ruft zu Megan heraus: "Moment!Ich komme!" Schnell setze ich mich auf sein Bett,als ob nichts gewesen wäre,nehme mein Laptop auf den Schoss und tippe einen Text in Word.Zac schaut mich nervös an,atmet tief ein und schließt dann die Tür wieder auf. "Hey,sag mal was hat da solange gedauert?" sagt Megan etwas sauer zu uns. Was hab ich nur getan?Als ich Megan sehe,laufe ich total rot an und kann vor Schuldgefühlen ihr gar nicht in die Augen schauen. Ich setze alles auf's Spiel,ihr Vertrauen,ihre Beziehung zu Zac und unsere Freundschaft.Eigentlich führen wir seid dem wir uns wieder begegnet sind,keine richtige Freundschaft mehr.Wir sind nicht mal 5 Minuten alleine gewesen geschweige haben wir zusammen Zeit verbracht.Vielleicht liegt es auch an mir,dass wir kein Verhältnis aufbauen können,weil ich nur Augen für Zac hatte.Trotzdem ist mir bewusst,dass ich einen Fehler gemacht habe und es nicht mehr rückgängig machen kann.Kennt ihr das,wenn man für wenige Sekunden denkt,dass alles wunderschön ist,man nicht glücklicher sein kann,doch erst dann realisiert was man angerichtet und andere mit seinem Verhalten verletzt hat? Zac stammelt total,als er Megan eine Notlüge aufdrückt: "Ehm sorry mein Vater nervt mich schon den ganzen Tag,deshalb habe ich zugesperrt.Ich will nicht das er mit Mr.Smith redet über unser Projekt.Du weißt doch wie es beim letzen Mal ausgegangen ist." Megan nickt und glaubt ihm was er sagt: "Kann ich verstehen,doch warum regst du dich immer so auf?Ich wäre froh wenn mein Vater Direktor wäre und ich da durch gute Note bekommen würde." Sie zieht ihn etwas damit auf,umarmt ihn lange und dann küssen sie sich wieder vor mir,was auch sein muss,sonst fällt ihr direkt auf,dass etwas nicht stimmt.Nachdem eher flüchtigen Begrüßungskuss sieht Zac zu mir herüber und ich signalisiere ihm mit meinen Augen,dass alles ok ist.Er nimmt Megan's durch nässte Jacke mit nach draußen und holt ihr etwas zu trinken.Jetzt bin ich mit ihr ganz allein,in einem zur 20m² großen Raum und es gibt keinen Ausweg ihr zu entkommen.Sie kommt zu mir herüber,will mich in den Arm nehmen,doch kurz vor mir stockt sie und guckt mich von oben bis unten an: "Wieso hast du Zac's Pulli an?" Mist!Ich bin aber auch bescheuert!Ich habe total vergessen den Pullover auszuziehen.Jetzt sitze ich in der Tinte und mir fällt auch keine passende Ausrede ein,deshalb entschließe ich mich ausnahmsweise ihr die Wahrheit zu sagen: "Oh ehm,mir war vorhin etwas frisch und ich habe keine Jacke mitgenommen." Ihre Körpersprache ist immer noch sehr grimmig. Zac kommt wieder aus der Küche zurück und auch er kriegt einen bösen Blick zugeworfen: "Was soll das?Schatz hast du ihr nicht gesagt,dass das mein Lieblingspulli ist?" Er ist total perplex und wird total nervös: "Ehm naja..also das war so..." Aus heiteren Himmel lacht Megan total herzlich und laut los: "Och Leute das war ein Scherz.Wenn ihr gerade eure Gesichter sehen könntet!" Total gestellt lachen wir beide mit ihr mit und unser Lächeln verblasst nach wenigen Sekunden wieder.Die Anspannung ist uns beiden direkt ins Gesicht geschrieben.Megan setzt sich dann Schluss endlich neben mich und ich ziehe hektisch den Pulli wieder aus und übergebe ihn ihr: "Hier hast du ihn wieder.Er hält wirklich sehr warm." Megan lächelt mich an und zieht ihn sich über: "Ohja deshalb trage ich ihn auch so gerne,immer wenn ich hier bin.Noch habe ich Zac nicht überreden können ihn mir zu schenken." Sie schaut ihm mit ihren Hunde Blick an,doch er erwidert sehr mürrisch: "Das wird auch niemals passieren!" Sie ist etwas geknickt von seiner Aussage,doch geht nicht weiter darauf ein und redet mit mir: "Oh wow Sunny du riechst voll gut,was ist das für ein Parfum?" "Das ist mein Lieblingsparfum,dass trage ich schon seit Jahren.Das ist von Playboy nennt sich Pink Passion." Sie schnuppert mit ihrer zierlichen Nase an meinem Hals und stöhnt auf: "Das ist wirklich toll!Zac komm mal her und rieche an ihr!" "Habe ich schon...ehm ich meine,also man hat es schon streng gerochen,als sie hier rein gekommen ist." verbessert sich Zac schnell. "Also ich mag es,dass muss ich mir unbedingt kaufen!" meint schwärmend Megan zu mir.Unbewusst greife ich zum Tisch,ohne hinzusehen nach meinem Glas,was Zac ebenfalls macht.Unsere Finger berühren sich ein wenig,doch er zückt sofort seine Hand zurück:"Sorry das war ja gar nicht meins."  Megan redet aufgebracht dazwischen: "Oh nein,Sunny sag mir nicht,dass du Fanta auch so liebst wie Zac?" Ich nippe an meiner Fanta und nicke ihr zu :"Oh doch ich liebe Fanta,dafür könnte ich sterben." Megan verdreht nur ihre Augen: "Oh Gott,da passt ihr ja super zusammen!" Hastig verschlucke ich mich an meiner eigenen Spucke.Sofort schlägt sie mir hilfreich auf meinen Rücken und meint besorgt: "Geht es wieder?" Dankbar nicke ich ihr zu und räuspere: "Ja danke geht schon!" Auch Zac trinkt etwas und fragt Megan: "Was machst du eigentlich schon hier?Wir waren doch erst für heute Abend verabredet?" "Ich weiß,aber Keith hat mir für heute abgesagt und ich hatte Sehnsucht nach dir." sagt sie während sie sich auf sein Schoss setzt. Zac schaut auf den Boden und redet weiter: "Achso naja,aber wir müssen noch weiter machen.Das kann noch etwas dauern!" Er versucht sie abzuwimmeln,doch so wie Megan ist gibt sie nicht auf: "Achso hm zeig doch mal wie viel habt ihr denn schon?" Sie reißt mir meinen Laptop weg,ohne das ich reagieren kann.Sie liest sich das Word Dokument durch und schaut zu uns beiden vorwurfsvoll herüber: "Ist das euer Ernst?Mehr als die Überschrift habt ihr noch nicht?" Zac meint mit großen Augen: "Hm ja,wir kommen einfach nicht voran,weil wir immer gestört werden!" Megan überlegt kurz und wirft dann eine Idee in den Raum: "Hey wie wär's,ich könnte euch doch einfach helfen?Dann kommt ihr schneller voran und wir können trotzdem noch einen schönen Abend haben,oder was meint ihr?" Sie gibt Zac einen Kuss auf die Wange und wartet auf eine Antwort.Ich kann schlecht nein sagen und Zac auch nicht,deswegen willige ich ein: "Das wäre super!Zu dritt kommen wir auf jeden Fall weiter!" Megan freut sich und legt sofort los: "Also dann machen wir es so,ich schaue in den Büchern,Sunny sammelt alle Infos aus dem Internet zusammen und du Zac,ehm du schreibst auf was wir dir sagen,ok?" Kurz schaue ich zu Zac herüber und wir beide nicken Megan zu.Schon sitzen wir zu dritt da und machen wirklich diesmal etwas für unser Projekt.Eigentlich bin ich ihr für ihre Hilfe dankbar,doch irgendwie ist es einfache eine komische Situation.Noch kurz davor bin ich mit Zac alleine gewesen,wir haben uns geküsst und nun muss ich zu sehen wie er sie küsst und das wir uns den Rest des Abends komplett ignorieren. Nach zwei Stunden schmeißen wir alle das Handtuch und ich packe meine Sachen zusammen. "Willst du schon gehen Sunny?Bleib doch noch wir können etwas kochen zusammen!" meint Megan zu mir. Ich schüttel den Kopf: "Nein...danke,ein anderes Mal,ich hab noch etwas vor!" Sie hackt nach: "Oh du triffst dich wohl mit Richie?" Ich reiße meine Augen total auf und stottere voll :"Hä wie kommst du denn darauf?" "Na du tust immer so auf geheimnisvoll und du hast schon mal gesagt,dass du ihn magst!" lächelt mich Megan an. Ich weiß nicht was ich sagen soll und rede irgendwelches dummes Zeug: "Ja ich mag ihn,doch ich weiß nicht ob das was fester wird!" Mein Blick wandert immer zu Zac herüber,der mich auch nur wortlos anschaut.Er unterbricht unser Gespräch: "Dann bring ich dich noch zur Tür!" Megan mault ihn an: "Sag mal willst du sie los werden oder was?Ich wollte gerne noch mehr über sie und Richie erfahren!" Zac schreit sie unbewusst an: "Sie hat doch gesagt,dass da nichts läuft!Also quetsch sie doch nicht aus,verdammt!" "Was ist denn mit dir los?Man wird doch nochmal nachfragen können!" antwortet sie ihm pampig.Er geht zu ihr hin und entschuldigt sich für sein Ton und küsst sie.Ich verabschiede mich von Megan und sage ihr noch: "Ich erzähle es dir mal irgendwann ok?" Sie nickt mir nur zu: "Doch diesmal wirklich!Nächste Woche machen wir etwas zusammen,nur du und ich!Gebongt?" Ich willige ein und verabrede mich wiederwillig mit ihr.Sie bleibt in Zac's Zimmer und er bringt mich zur Tür.Wir stehen draußen und er atmet nur tief aus: "Puh das war wirklich knapp!Zum Glück hat sie nichts mitbekommen!" Ich stimme ihn zu: "Ja schön und gut,doch das wird nicht nochmal passieren!" Ich will gehen,doch er hält mich fest und redet etwas leiser: "Was meinst du damit?" Ich trete etwas näher an ihn heran: "Du weißt genau was ich meine.Der Kuss,das Ganze was heute gelaufen ist,das war ein Fehler.Das wird nicht gut gehen und ich will Megan nicht verletzten." Zac schüttelt den Kopf und wieder spricht mir: "Du kannst das nicht alles jetzt hin werfen.Wir gehören zusammen,ich weiß es ist nicht einfach,doch wir können unsere Gefühle nicht ignorieren!" Er umarmt mich und flüstert mir ins Ohr: "Komm bitte morgen früh zum Spielplatz,ok?Dann reden wir weiter!" Ich lasse ihn sehnsüchtig los und nicke ihm nur zu.Verwirrt und traurig gehe ich nach Hause.Ich bin mit der ganzen Situation und mit mir unzufrieden.Warum habe ich mich nur darauf eingelassen? Ich will nur noch in mein Bett und das ganze Wochenende nichts machen.Kaputt stehe ich vor meiner Tür,suche nach meinem Hausschlüssel und als ich gerade die Tür öffnen will,kommt Richie heraus: "Oh hey Sunny,lange nicht gesehen..." Liebevoll umarme ich ihn und bin etwas erstaunt: "Was machst du denn hier?" Richie antwortet: "Wir haben alle zusammen gegessen und wollten eigentlich auf dich warten,doch du warst ja nicht da..." Etwas sauer meine ich: "Och man,ich wäre gerne früher gekommen,doch ich musste noch...das Projekt machen,wovon ich dir erzählt habe." Er nickt nur ganz interessiert: "Achja stimmt und wie weit seid ihr?Also du und Zac?" "Naja es geht so,Megan hat uns heute noch etwas geholfen,aber ist noch wirklich viel Arbeit!" sage ich während ich auf den Boden schaue. "Ist das denn so gut,wenn ihr zu dritt daran arbeitet?" fragt mich Richie auffordernd. Ich weiß auf was er hinaus will doch ich stelle mich dumm: "Wie meinst du das?" Richie sucht nach den passenden Wörtern: "Naja es muss doch für dich komisch sein,die Beiden immer zusammen zu sehen und so.." Er merkt,dass ich auf das Thema gerade nicht antworten möchte und fährt fort: "Ok,ok geht mich ja nichts an!Pass einfach auf dich auf ok?" "Keine Sorge,das werde ich,versprochen!" versichere ich ihm. Ich merke,dass er noch irgendetwas sagen möchte,doch er rückt nicht damit raus: "Was ist denn los?" Er stottert wie wild vor sich hin: "Also naja...ich weiß nicht,du fehlst mir.Hast du nicht Lust mal wieder etwas zu machen?Wie wärs mit morgen?Du könntest mit zum Fußball kommen und von dort aus gehen wir weiter zum schwimmen?Was sagst du dazu?" Ich überlege lange ob ich es wirklich machen soll,doch entscheide mich dafür nein zu sagen: "Sorry,aber morgen ist es schlecht!Vielleicht ein anderes mal?" Er nickt traurig zu mir herüber: "Ok,ich hab es verstanden!Ich habe gewartet,dass du auf mich zu kommst,doch du bist es nicht.Deswegen habe ich heute nochmal etwas versucht,doch sorry ich seh's jetzt ein.Ich lasse es.Bis bald!" Seine Augen sind sehr glasig als er weg geht,doch ich gehe ihm diesmal hinter her,weil ich ihn nicht so sehen kann. "Richie warte doch!Es tut mir leid,doch momentan wird mir einfach alles zu viel!" rufe ich ihm hinter her.Er bleibt stehen,doch dreht sich nicht um und antwortet auch nicht. Ich füge hinzu: "Steht dein Angebot noch für Morgen?" "Ich dachte du hast keine Zeit!" meint er wütend zu mir. Ich stelle mich vor sein Gesicht und schaue ihm in die Augen: "Doch,ich nehme mir Zeit für dich und ich freu mich darauf,mit dir morgen zum Fußball zu gehen." Er lacht ein wenig und meint: "Du musst nicht lügen,ich weiß das du Fußball nicht ausstehen kannst!" Auch ich fange an zu lachen und erwidere: "Vielleicht werde ich es irgendwann lieben lernen,wer weiß!" Am nächsten Morgen. Mein Wecker habe ich auf kurz vor 10 gestellt,doch ich werde schon vorher von einem unausstehlichen Krach von unten geweckt.Ich ziehe mir meinen morgen Mantel über und gehe total verschlafen die Treppe herunter.Es ist Samstag Morgen und ich verstehe nicht,warum alle schon wach sind und so einen Aufstand machen.Als ich unten angekommen bin brülle ich nur den anderen zu,die anscheinend alle in der Küche sind: "Sag mal habt ihr sie noch alle?Da kann man einmal ausschlafen und ihr macht so einen Lärm!" Meine Augen sind noch voller Schlafsand,ich reibe mir deswegen immer wieder die Augen und taste mich Blind durch bis zur Küche.Ich höre es nur: "Sunny,komm her schnelle!" Maulend antworte ich: "Warte doch ich bin schon da!" Mit dem einen Auge sehe ich alle versammelt um einen Tisch sitzend,doch beim zweiten Blick fällt mir eine weitere Person auf.Freudig renne ich zu ihr hin und bin ganz aus dem Häuschen: "Was machst du denn hier?" Die nächsten Minuten vergehen wie in Zeitlupe. Gerade bin ich noch völlig verschlafen,doch in der nächsten Sekunde falle ich ohne großartig zu überlegen über meinen Vater her und nehme ihn fröhlich in meine Arme. Es ist nicht mal ein Monat her,als ich ihn das letzte Mal gesehen habe,doch ich habe mein Dad wirklich vermisst. Sein Besuch wirkt mehr in mir aus,als ich mir ausgemalt habe. Völlig unerwartet rollen wir kleine Tränen herunter. Er gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn und schließt mich fest in seine total starken Arme. Mit seinen Fingern wischt er mir die Tränen weg: "Ach gott Schätzchen,warum weinst du denn?Es ist doch alles gut!" Ganz aufgelöst schniefe ich immer noch in sein gelb,rotes Hawaii Hemd,dass er immer trägt wenn er in den Urlaub fährt. Ich weiß gar nicht wie lange er das schon hat,doch man sieht es ihm an,dass es schon einige Male missbraucht wurde. In seinen Armen fühle ich mich so wohl,dass mir alles einfach vorkommt,als kann mir keiner etwas tun oder mich verletzen. Langsam kriege ich mich aber doch wieder ein und kann normal reden: "Ich freu mich so,dass du hier bist!" Er lächelt mich gerührt an: "Ich mich auch meine Große." Meine ganzer Körper umklammert ihn noch doller als zu vor. Mit etwas bedrückter Miene schaue ich zu Peggy herüber und frage sie: "Ich hoffe du bist nicht böse auf mich,dass ich Dad her bestellt habe?Ich wollte nur,dass..?" Total ruhig unterbricht sie mich: "Süsse,dass ist quatsch!Ich bin nicht sauer,ganz im Gegenteil. Es war vielleicht gar keine so schlechte Idee,so kann ich etwas Zeit mit meinem Bruder verbringen und Mrs.Roosevelt ist von meinen Launen erlöst. Erleichtert atme ich auf und Peggy kommt zu unser herüber und umarmt uns beide. Wenn es so harmonisch bleibt,habe ich wirklich nichts dagegen. Mrs.Roosevelt räuspert sich etwas lauter und fügt hinzu: "Ich sollte wohl mich langsam auf den Weg machen. Ich muss Richie in der Tankstelle für einige Stunden vertreten und hier werde ich ja jetzt nicht mehr gebraucht,doch wenn es Probleme gibt,könnt ihr mich immer anrufen." meint sie zu uns mit einem lachenden,aber auch weinenden Auge. Plötzlich fällt mir ein,dass ich mit Richie noch verabredet bin und frage hektisch: "Oh Gott wie spät ist es denn?" Dad zückt seine teure Rolex hervor und meint: "Es ist gerade mal kurz vor 10uhr,wir sollten erstmal etwas essen!" Ich schreie nervös auf: "Oh nein,sorry ich kann nicht mit essen,ich muss mich fertig machen!" Hippelig renne ich nach oben,ohne den anderen zu sagen,wo ich hin muss. Mein Vater schreit nur hinter mir her: "Für was denn?" Ich gebe ihm keine Antwort und verschwinde lieber ins Bad,um mich zu duschen. Während dessen überlege ich mir,was ich Dad sagen soll,dass ich mit Richie alleine etwas mache. Er rastet bestimmt wieder aus,vielleicht aber auch nicht,weil er Richie eigentlich kennt. Irgendwie kriege ich das schon hin. Nach einer guten halben Stunde sitzen meine Haare perfekt und frisch geduscht suche ich nach den perfekten Sachen für das Date. Obwohl war es überhaupt eins?Ich will eigentlich so bleiben wie ich immer bin und ihn keine großartigen Hoffnungen machen,aber eigentlich kann ich machen was ich will,es hindert mich keiner daran. Ich entscheide mich für mein weißes Sweatshirt mit "I  LA" drauf steht und eine kurze Hotpants. Darunter trage ich noch meinen pinken Bikini,in der Hoffnung,dass wir nachher doch noch schwimmen gehen können. Es ist nichts spektakuläres,doch in den Sachen fühle ich mich immer noch am wohlsten. Ich verzichte fast komplett auf Schminke und befestige meine Haare alle auf die linke Seite. Es ist jetzt schon 10:45uhr,ich muss mich beeilen um rechtzeitig bei Richie zu sein.Als letztes packe ich meine Strandtasche,nehme eine Sonnenbrille mit,ein Handtuch und mein Handy.Ich drücke auf das Display und sehe eine Nachricht von Zac.Darin steht: "Klappt es bei dir um 12uhr am Spielplatz?" Da ich unter Zeitdruck stehe,schreibe ich ihm nicht zurück und vertage das auf später.Natürlich habe ich gesagt,dass ich mich mit ihm treffen werde,doch das würde zu nichts führen.Total laut trampel ich nach unten und ziehe mir meine Sandalen an.Aus dem Augenwinkel kann ich sehen wie Dad hinter mir steht.Er fragt nochmals: "Was ist denn los?Wo willst du hin?" Ich gucke zu ihm rauf und nuschele: "Ich treffe mich mit Richie.." Sein Blick ist noch total normal und hackt nach: "Bitte was hast du gesagt?" "Ich treffe mich mit Richie,Dad!Mach dir keine Sorgen!" sage ich während ich meinen Oberkörper wieder aufrichte und schreie ihn fast schon förmlich an.Hinter ihm kommt Mrs.Roosevelt hervor,die immer noch da war: "Was du triffst dich mit Richie?Davon hat er mir gar nichts erzählt." Verlegen schaue ich sie an und grinse: "Ja ehm das kam eher spontan,ich gehe mit zu seinem Fußball Spiel!" "Ehrlich?Das ist ja schön,da wird er sich freuen.Dann komme ich gleich mit dir mit." sie winkt in die Runde und verabschiedet sich von allen.Mein Dad steht immer noch fassungslos in den Türrahmen und denkt es ist ein blöder Scherz von mir.Er stottert: "Du...ehm..was machst du?Das geht nicht!" Seine Aussage ignoriere ich und gebe ihn einen flüchtigen Kuss auf die Wange und gehe mit Mrs.Roosevelt zur Tür heraus. Auf den Weg zur Tankstelle fragt mich Mrs.Roosevelt etwas aus: "Magst du Richie?Ihr habt euch früher ja nicht wirklich gut verstanden." Ganz verwundert überlege ich und antworte ihr dann: "Ja er ist wirklich ein sehr netter Kerl.In der letzten Zeit war er oft für mich da und dafür bin ich ihm sehr dankbar.Das von früher ist vergessen,wir beide sind erwachsen geworden und jetzt verstehen wir uns." "Das ist schön,doch Sunny kannst du mir bitte eins versprechen?" meint sie ganz besorgt zu mir. Mit einem neugierigen Blick sehe ich sie an und meine: "Ja klar was denn?" Sie sucht nach den passenden Worten: "Es...ehm naja es ist so,Richie mag dich wirklich sehr.Das hast du bestimmt schon gemerkt oder du weißt es.Tue mir bloß den Gefallen und verletz ihn nicht.Er ist sensibler,als er nach Außen hin vor gibt und seit seiner letzten Beziehung,hat er wirklich Probleme fremden Leuten wieder zu vertrauen.Ich will mit dir darüber sprechen,weil ich glaube das er dich wirklich mehr mag als nur Freundschaft.Er redet andauernd nur von dir!" Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll und bezweifel,dass das Treffen eine gute Idee ist.Etwas verwirrt rede ich weiter über Richie mit ihr: "Das habe ich nicht vor,er weiß was ich fühle und was nicht.Ich wusste ja nicht mal,dass er schon eine Beziehung hatte.Davon hat er mir nie etwas erzählt!" Sie schüttelt nur den Kopf: "Das hab ich mir schon gedacht,er redet nicht gerne darüber.Doch deswegen bitte ich dich darum,mach ihm keine falsche Hoffnungen." Ich nicke ihr ehrlich zu und verspreche: "Ich werde ihm nicht weh tun,versprochen!" Leicht lächelt sie mir zu und nimmt mich kurz in den Arm.Ich habe mich wirklich auf den Tag mit Richie gefreut,doch jetzt gehen mir haufenweise Zweifel durch den Kopf.Vielleicht mache ich ihm schon mit dem Treffen allein Hoffnungen und wenn ich ihn dann wieder stehen lasse,wird er deprimiert und traurig sein.Ich will nicht,dass er wegen mir leidet.Wir sind schon an der Tankstelle angekommen,es ist also zu spät noch ein Rückzieher zu machen.Ich entschließe mich doch mit Richie heute den Tag zu verbringen und gehe mit seiner Mutter herein,um ihn abzuholen. Ganz verträumt steht er hinter der Kasse und sieht etwas nieder geschlagen aus.Doch als er mich sieht,ist er völlig aus dem Häuschen. "Du bist ja doch gekommen,ich dachte du hast mich vergessen!" sagt er mir total erleichtert und umarmt mich. Ich schüttel nur schüchtern den Kopf: "Quatsch,ich hab dich nicht vergessen,nur mein Vater ist heute gekommen aus L.A und da haben wir uns etwas verquatscht." Er grinst mich freudig an: "Ist kein Problem!Das freut mich für dich,du hast ihn bestimmt sehr vermisst!" Ich nicke ihm nur zu,ohne ihn dabei anzusehen.Ich schaue über ihn hinweg zu Mrs.Roosevelt herüber und sehe in ihren Augen,wie sehr sie sich freut,dass ich mit ihm etwas unternehme.Sie wendet ein: "Ihr müsst langsam los,sonst kommt ihr noch zu spät!" Sie schmeißt ihm liebevoll die Wagen Schlüssel zu: "Hier so seid ihr schneller auf dem Platz!" Etwas verwirrt schaut er seine Mutter an,doch bedankt sich: "Danke Mum,bis später!" Wir beide gehen nach draußen und steigen in seinen goldbraunen Range Rover ein.Während der Fahrt sind wir eher still und ich höre nur dem Radio zu,der hinter einander Songs spielt,die ich gar nicht mag.Richie unterbricht die Stille: "Tut mir leid für die Musik,ich weiß auch nicht was heute los ist,dass sie solche deprimierenden Lieder spielen müssen." "Ach du kannst ja nichts dafür." sage ich belanglos zu ihm.Mein Handy klingelt auf einmal und es ertönt: Payphone von Maroon 5. Ich krame es aus meiner Tasche heraus und sehe: "Anruf von Zac". Hektisch lege ich das Handy wieder zurück in die Tasche und lass es klingeln.Richie schaut zu mir herüber und fragt: "Willst du nicht heran gehen?" Ich schüttel den Kopf: "Nein nein,ist nicht so wichtig!" Er sagt nichts weiter dazu,sondern fängt mit einem ganz anderen Thema an: "Der Song ist wirklich gut,den sollten sie jetzt mal spielen!" Kaum hat er seinen Satz beendet und schon hören wir im Radio: "I'm at a payphone trying to call home.."  Und wir beide fangen an lautstark zu lachen.Er schaut mich nur an: "Mein Gott ich wusste ja gar nicht,dass ich solche wahrsagerische Kräfte besitze." "Das macht mir wirklich Angst!Sollte ich noch etwas über dich wissen?" frage ich ihn ironisch. Kurz sieht er zu mir herüber und lächelt: "Du weißt so einiges über mich!" Der Rest der Fahrt singen wir das Lied zu Ende so kreuz und schief wie es nur ging.Am Fußball Platz angekommen setze ich mich auf eine Bank direkt in der Sonne und gedulde mich bis sein Spiel los geht.Es sitzen noch einige andere Mädchen oder Mütter da und schauen den Jungs zu.Zwei Plätze weiter sitzt ein Mädchen fast neben mir und beobachtet mich die ganze Zeit.Ich denke mir nichts weiter dabei,hole meine Sonnenbrille aus meiner Tasche heraus und suche mit dem Blick nach Richie.Auf einmal höre ich es neben mir: "Hey!Ist hier noch frei?" Ich blicke herüber,sehe das Mädchen vor mir stehen und nicke ihr nur zu.Sie ist wirklich groß,hat eine tolle Figur und mit ihren braunen Haaren und ihren schokobraunen Augen ähnelt sie sehr Nicole Scherzinger. Ich bin total perplex von ihrem Auftreten,sie hat ein enges schwarzes Kleid an und sieht einfach nur umwerfend aus.Ich stelle meine Tasche herunter und wende meinen Blick wieder von ihr ab.Ich fixiere mich auf das Spielfeld,doch das Mädchen fängt mit mir ein Gespräch an: "Ich bin übrigens Ann und du?" Sie streckt mir ihre Hand hin.Ich erwidere es und meine: "Ich bin Sunny!" "Ach Sunny freut mich sehr.Mit wem bist du zusammen hier?" Ich stottere und zeige auf Richie,der schon fertig im Trikot auf den Platz steht: "Ehm mit ihm und du?" Sie lächelt mich nur an: "Ich bin auch für ihn da!Wir waren mal ein Paar oder zu mindestens sind wir bald wieder eins.Ich komme jedes Wochenende her und schaue ihm zu,doch dich habe ich noch nie hier gesehen?" "Ich bin auch das erste Mal heute hier!Und von dir hat er leider noch nie etwas erzählt,komisch!" sage ich zu ihr provozierend und ihr Gesicht wird immer grimmiger.Sie bleibt neben mir sitzen,doch wir reden nicht mehr miteinander.Zwischen durch schaut Richie zu mir herüber und winkt mir,aber ich lächel ihm nur zurück und Ann winkt ihm.Sie will mir zeigen,dass er sie meint und nicht mich.45 Minuten sind um und in der Pause kommt Richie auf die Tribüne und redet mit mir: "Hey und wie hat dir das Spiel gefallen?" Ich stehe auf und umarme ihn,obwohl er total verschwitzt ist: "Du spielst echt großartig und so langweilig ist es gar nicht." Er lächelt nur verlegen und bemerkt auf einmal,dass Ann sich zu uns stellt.Sie geht auf ihn zu und gibt ihm einen Kuss auf die Wange: "Hey Richie,wirklich tolles Spiel!" Wütend wischt er sich den Kuss ab und schiebt sie weg: "Was willst du hier Ann?" "Ich bin doch immer hier,als deine Freundin ist es doch meine Aufgabe dir zu zu sehen." sagt sie wieder provozierend in meine Richtung. Richie schüttel nur den Kopf und hebt seine Stimme an: "Du bist nicht mehr meine Freundin und das weißt du genau.Also lass mich endlich in Ruhe!" Ich mische mich ein,weil die Situation mir wirklich unangenehm ist: "Vielleicht sollte ich lieber gehen,damit ihr das in Ruhe klären könnt!" Er hält mich auf: "Nein du bleibst hier,da gibt es nichts zu klären!" Der Trainer ruft ihn von hinten: "Richie komm Junge es geht weiter!" Nochmal wendet er sich zu mir und gibt mir einen Kuss auf die Wange: "Bitte bleib ok?" Er ist wirklich niedlich und verteidigt mich auf vor ihn.Also nicke ich ihm zu und setze mich wieder auf meinen Platz.Auch Ann setzt sich beleidigt wieder neben mich und flüstert mir zu: "Glaub ja nicht,dass er sich für dich interessiert.Noch ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!" Wortlos setze ich mich eine Bank weiter hinter und ignoriere sie.Nach dem Spiel gehe ich vor zu Richie und er umarmt mich wieder total herzlich: "Puh jetzt bin ich echt fertig,ich brauche unbedingt eine Abkühlung.Hast du noch Lust schwimmen zu gehen oder willst du lieber nach Hause?" Sofort wende ich ein: "Nein quatsch,na klar hab ich Lust.Ich hab mir meinen Bikini schon drunter gezogen!" Spaßig erwidert er: "Schade ich dachte,ich dürfte mir nachher dein Körper nochmal nackt an sehen!" Total erschrocken und peinlich berührt meine ich: "Du hast zu mir gesagt,dass du damals nicht hingesehen hast?" Jetzt kommt er ins Stammeln: "Hab ich auch nicht,also ich hab nicht alles gesehen,nur einige Umrisse und die haben mich schon umgehauen." Wieder grinst er mich so an und ich schüttel nur lächelnd den Kopf: "Du Perversling!" Mit toller Stimmung fahren wir an den See,an eine etwas abgelegenere Stelle,damit wir uns in Ruhe unterhalten können.Wir breiten beide unsere Handtücher aus und er lässt zu erst sein Tshirt fallen.Sein Oberkörper ist sehr gut durch trainiert,so wie seine Beine und ich versuche mir nicht an merken zu lassen,dass ich ihn anstarre.Doch er merkt es und meint nur auffordern: "Hey zieh dich aus,ich will auch etwas zum Bestaunen haben!" Im Spaß lege ich ihm Sand einen kleinen Catwalk hin und lasse meine Hose direkt vor ihm fallen.Dann gehe ich zwei große Schritte weiter und schmeiße mein Oberteil auf mein Handtuch.Er bringt nur heraus: "Echt wow,dass man so gut noch mit Klamotten aussehen kann,habe ich nicht erwartet!" Ich lächel ihn an,doch gleichzeitig ist mir meine Aktion etwas unangenehm,denn ich wollte oder sollte nicht mit ihm spielen.Nachdenklich setze ich mich auf mein Handtuch und schaue nochmals auf mein Handy.Eine weitere Nachricht von Zac erreicht mich in der steht: "Wo bist du denn?Ich warte schon sehnsüchtig auf dich!" Etwas kurz und plump schreibe ich ihm zurück: "Mir ist etwas da zwischen gekommen.Sorry!" Richie setzt sich zu mir und fragt: "Wieder jemand der etwas von dir will?" Ganz verwirrt meine ich: "Was?Ach nein,das ist unwichtig!" Die Aussage von mir ist Richie nicht genug und fragt weiter nach: "Hat Zac dir geschrieben?" "Wie kommst du jetzt darauf?" mecker ich ihn förmlich an. Er beruhigt mich: "Du musst nicht gleich so böse werden,ich habe nur gefragt!" Ich will das Thema unter den Teppich kehren,doch mir geht auch Ann nicht aus dem Kopf,deswegen konfrontiere ich ihn damit: "Und was ist mit Ann?Ist das deine Ex-Freundin oder noch Freundin?Was ist mit ihr?" Förmlich lenkt er ab und meint: "Ach mit ihr nichts,komm lass uns schwimmen gehen!" Etwas schärfer fahre ich ihn an: "Nein,ich will das erst wissen!Du fragst mich doch auch immer aus,da kannst du mir auch mal etwas über dich erzählen,was ich noch nicht weiß!" Total unterkühlt schaut Richie zu mir und ist nicht begeistert von meiner Frage.Sein Blick geht herüber zur warmen Sonne die ihn blendet.Er verdeckt mit seiner Hand die Sonne und ist sichtlich genervt von mir: "Also ich weiß ja nicht was du machen willst,aber ich für meinen Teil gehe jetzt schwimmen,dafür sind wir schließlich her gekommen.Richie versucht sich auf zu richten,doch ich lasse ihm keine Chance dazu.Ich schmeiße mich kraftvoll auf ihn,er fällt nach hinten und ich reagiere sehr schnell und setze mich auf ihn.Für ihn gibt es kein entkommen.Ganz erstaunt blickt er hoch zu mir,als ob er überhaupt nicht damit gerechnet hat.Vorsichtig beuge ich mich über ihn und halte seine Handgelenke fest.Richie ist stärker als ich,viel stärker,er hätte mich locker runter schubsen können,doch er wehrt sich keinen Meter von der Stelle.Seine Grimmigkeit schwenkt in einem süßen Lächeln hinüber und meint zu mir: "Ok ok,ich geh auf.Ich wusste gar nicht,dass du so zur Sache gehst!" Etwas errötet schaue ich zu ihm,dann wieder zu mir und es wird mir bewusst,dass ich schon förmlich auf ihn liege.Unauffällig sehe ich mich am See um,doch zum Glück sind wir alleine dort,denn sonst wäre es noch peinlicher im Moment.Das ganze sieht schon sehr sexistisch aus,worüber ich nicht nachgedacht habe.Deswegen löse ich beschämt den Griff von seinen Handgelenken und will schnellst möglich von ihm herunter,doch seine Hände gleiten sanft an meinen Po und schreckhaft falle ich wieder Kopf über nach vorne.Nur wenige Zentimeter sind unsere Lippen voneinander entfernt.Ich spüre wie er seinen Atem lange anhält und mir nur tief genug in die Augen sieht.Er macht mich völlig nervös und das kann ich nicht vor ihm verstecken: "Was ist denn los?Ist es dir unangenehm so nah bei mir zu sein." Mein Mund wird ganz trocken und ich kann nur wirres Zeug heraus bringen: "Ehm nein...also doch....ehm es ist ok." Langsam geht er mit seiner rechten Hand über meine Haare,die andere bleibt an meinem Po und er lächelt mich nur an: "Du bist wunderschön,weißt du das?" Die selben Worte hat gestern noch Zac zu mir gesagt.Es ist schön zu hören,dass man so begehrt wird,doch warum gleich von zwei Jungs gleichzeitig?Das ist eindeutig zu viel.Ich will die Stimmung nicht ganz kaputt machen und sage zu ihm: "Mit deinen Komplimenten kommst du trotzdem nicht drum herum,mir meine Frage zu beantworten,ob du willst oder nicht." Er verleiert seine Augen,er hält mich fest und setzt sich dabei auf,so dass ich auf seinen Schoss sitze.Unter seinem Shirt merke ich seinen trainierten Körper,den ich gerne berühren würde,doch ich halte mich zurück.Ich glaube er merkt mir an,dass ich nicht ganz bei der Sache bin und über etwas nachdenke,doch er redet trotzdem weiter: "Du hast gewonnen!Ich erzähle dir was mit Ann passiert ist und dafür erzählst du mir was mit Zac ist,einverstanden?" Ich erwidere plötzlich: "Ich möchte aber nicht über Zac reden,weil es nicht..." Er unterbricht mich und legt einen Finger auf meinen Mund: "Doch du musst!Sonst erzähle ich nichts von mir,also überleg es dir gut!" Ich wehre mich nicht mehr,setze mich runter auf die Decke und höre ihm gespannt zu was er zu erzählen hat: "Ann und ich waren 3 Jahre ein Paar.Sie war meine erste große Liebe,mit ihr habe ich wirklich alles zusammen erlebt,was man sich nur vorstellen kann.Sie zog in der 7.Klasse hier nach Sutton,weil ihrer Mutter in ihre alte Heimat wollte und sich die Eltern getrennt haben.Seitdem ich sie das erste Mal gesehen habe,war ich total verliebt in sie.Doch erst in der 9.Klasse sind wir zusammen gekommen,sie hat mich die Jahre davor nie bemerkt.Ich war mir schon davor sicher,dass sie die Richtige für mich ist.Doch dann nach ungefähr 1 1/2 Jahre ist sie plötzlich schwanger geworden.Ich weiß ich bin nicht stolz darauf,wir waren beide blöd um zu verhüten es war wirklich nicht geplant.Nach einigen qualvollen Nächten habe ich zu ihr gesagt,dass wir das Kind bekommen sollte,dass ich zu allem bereit bin und sie unterstützen werde..." Richie hört kurz auf zu erzählen und kämpft etwas mit den Tränen.Ich lege nur meine Hand auf sein Bein und langsam macht er weiter: "Es tut mir leid,mich verletzt die Sache bis heute noch...Also ehm wo war ich..achja genau.Wir beide haben uns entschlossen das Kind zu bekommen.Ich habe meine Mutter eingeweiht und neben der Schule arbeitete ich so oft es ging,um den Kind auch etwas bieten zu können.Ich habe ihr wirklich alles abgenommen,doch anscheinend war ich ihr zu lieb." Ich wende ein: "Wie meinst du das zu lieb?" Er atmet tief ein und meint: "Nach ungefähr zwei Monaten habe ich sie und ihren Ex-Freund im Bett erwischt.Hinter meinen Rücken waren sie schon einige Monate wieder zusammen und weil er noch kein Kind wollte,hat sie es abtreiben lassen.Natürlich weiß ich nicht,ob das Kind überhaupt von mir gewesen wäre,doch ich habe mich damit abgefunden gehabt,ich habe mich bereit gefühlt,doch sie hat mir das Herz raus gerissen." "Richie das tut mir so leid.Ich konnte ja nicht ahnen,dass sie dich so krass verarscht hat.Ich verstehe so etwas nicht,jedes Mädchen wünscht sich so jemanden wie dich.Du bist lieb,einfühlsam und bist immer für einen da.Und die Geschichte beweist mir auch,dass du wirklich alles für deine Freundin machen würdest." muntere ich ihn etwas auf.Doch leider geht es in die falsche Richtung.Er sieht mich an ohne etwas zu sagen,doch ich merke das er etwas sagen will doch es sein lässt.Deswegen hacke ich nach: "Was ist auf einmal?Habe ich etwas falsches gesagt?" Er schüttelt mit dem Kopf und nimmt vorsichtig meine Hand: "Nein hast du nicht,aber weißt du was ich mich frage?Du weißt das ich wirklich alles für dich tun würde,doch bist genauso wie Ann." Zornig meine ich: "Bitte was?Ich habe noch nie jemanden so betrogen oder belogen wie sie dich.Was fällt dir ein?" Richie bringt mich runter: "Man,so meinte ich das gar nicht.Doch denkst du wirklich,dass was du jetzt tust ist in Ordnung?Hast du einmal an Megan gedacht,wie sie sich fühlen muss?" Unverständlich schlage ich seine Hand weg und verschränke die Arme vor die Brust: "Warum fängst du immer wieder damit an?Natürlich fühle ich mich schlecht,deswegen werde ich auch mit Zac nicht zusammen kommen oder sonstiges.Ich habe dafür ein zu schlechtes Gewissen gegenüber Megan." "Denkst du nicht,dass ist etwas zu spät?Es wird bestimmt schon viel zwischen euch passiert sein,was du nicht rückgängig machen kannst." belehrt er mich förmlich. Wütend stehe ich auf und rede zu ihm herunter: "Auf welcher Seite bist du überhaupt?Ich dachte du bist mein Freund,ich dachte wenigstens du verstehst mich.Ich kann doch nichts dafür,es ist passiert und darauf bin ich nicht stolz.Und jetzt lass uns nicht mehr darüber reden,ich weiß sowieso nicht,was ich tun oder fühlen soll.Es ist einfach alles zu kompliziert!" Wieder fällt er mir ins Wort und schreit mich an: "Ich höre nicht damit auf,weil ich es einfach verstehen will.Warum sucht ihr Mädels euch immer solche Typen aus,die euch nicht glücklich machen können und die größte Arschlöcher sind?Vielleicht siehst in Zac irgendetwas interessantes,was dich reizt.Doch ich dachte du bist so schlau und weißt was das für Konsequenzen für dich hat.Ich würde alles für dich tun,wirklich alles,doch du behandelst mich nur wie ein blöden Dackel der dir hinter her rennen soll." Jetzt schreie ich auch los und gehe näher auf ihn zu: "Das stimmt überhaupt nicht!Denkst du mir macht es Spaß wie es momentan läuft?Weißt du wie sehr ich mir gewünscht habe,dass ich mich in dich verliebe und das du mein Freund wirst.Wirklich so oft habe ich mir es gewünscht,doch momentan weiß ich gar nichts mehr,ich weiß nicht mehr wo hinten und vorne ist.Du und Zac schwirrt in meinem Kopf herum und ich finde keinen Ausweg.Ich weiß das du der Richtige für mich wärst,weil du mir nie etwas schlechtes wollen würdest und ich dich für mich hätte,doch trotzdem bin ich mir unsicher." Er fährt mit seiner Stimme wieder herunter: "Warum bist du dann hier?Warum hast du nicht einfach abgesagt heute?" "Das wollte ich,weil mir deine Mutter erzählt hat,dass du eine schlimme Beziehung hinter dir hast und ich dich nicht verarschen soll.Doch jetzt weiß ich was du erlebt hast und es tut mir wirklich leid.Es tut mir leid,dass ich dich vielleicht auch so hintergangen habe,das war nicht meine Absicht.Ich möchte bloß heraus finden,was ich fühle und für wen." meine ich deprimierend zu ihm. Wehleidig kommt er auf mich zu,steht von der Decke auf,nimmt sanft meine beiden Hände und schaut mir wieder tief in die Augen: "Es tut mir leid,ich wollte dich nicht so Unterdruck setzen.Doch ich bin einfach verrückt nach dir Sunny.Und ich wünschte,du wärst genauso verrückt nach mir.Ich versuche alles dich von mir zu begeistern,doch ich habe das Gefühl,egal wie sehr ich mich anstrenge,es wird nicht ausreichen." "Das stimmt nicht!Es bringt schon was,ich weiß einfach das du mich so nimmst wie ich bin und wirklich alles für mich tun würdest.Und ich glaube bald hat das auch mein Herz verstanden.Du musst nur etwas warten..." sage ich zu ihm während ich ihm durch seine Haare wuschel. Er drückt mich ganz fest an sich: "Ich kann nicht mehr warten!" Ganz erschreckt zucke ich zusammen,als er mich zu sich hinreißt und mich leidenschaftlich küsst.Die Atmosphäre ist total schön.Die Sonne strahlt warm und intensiv,ich habe Sand und kaltes Wasser zwischen meinen Zehen und es ist nicht mehr so kühl wie am Anfang.Ich fühle mich bei ihm geborgen und das genieße ich gerade in vollen Zügen ohne einen Gedanken an Zac zu verschwenden.Es war die richtige Entscheidung mit Richie heute auszugehen,um mehr über ihn zu erfahren und mir einzugestehen,dass er wirklich ein toller Kerl ist.Obwohl das wusste ich auch schon vorher.Doch seit ich das von ihm und Ann gehört habe,merkt man,dass er einfach wirklich alles für seine Freundin macht und ich auch davon profitieren kann,wenn ich ihn nur an mich heran lasse.Er küsst so gut und so sanft,dass man gar nicht merkt,dass er wirklich an meinen Lippen hängt.Er ist so überwältigt von allen,dass er mich in die Luft hebt während des Küssens und er mich nicht mehr los lassen möchte.Er trägt mich rüber zu der Decke und leckt mich dort vorsichtig ab.Erst dann lässt er auch die Lippen von mir: "Ich wünsche mir das dieser Tag nicht zu Ende geht.Können wir noch einige Minuten so da liegen,ohne etwas zutun?" Ich nicke ihm lächelnd zu: "Das wäre schön,doch ich wäre dafür das wir uns trotzdem weiter küssen." Gesagt und getan liegen wir bei diesem schönen Wetter am See noch einigen Stunden da und schweigen. Die Sonne geht langsam unter und wir beide machen uns auf den Heimweg.Die ganze Fahrt lang muss ich ihn ansehen,doch auch da reden wir nicht miteinander.Wir werfen uns nur Blicke und Gesten zu und verstehen uns trotzdem. Nach einer guten halben Stunde sind wir bei mir angekommen und wollen gar nicht aussteigen.Er nimmt meine Hand und küsst sie ganz kurz: "Es war mir ein Vergnügen mit Ihnen den heutigen Tag zu verbringen My Lady!" Er steigt aus,geht ums Auto herum und öffnet mir ganz nett die Tür.Er hilft mir raus und ich umarme ihn: "Ich danke dir für den tollen Tag.Müssen wir unbedingt wiederholen!" Händchen haltend gehen wir hoch zu meiner Veranda und ich weiß gar nicht was ich so recht sagen soll oder wie es weiter geht.Doch er übernimmt für mich das Gespräch und ist mir ein Schritt voraus: "Ich weiß das ist jetzt ein totaler Stimmungskiller,aber wie soll es weiter gehen?Ich weiß du hast gesagt,du weißt nicht was du fühlen sollst.Doch gib uns bitte eine Chance,lass es uns probieren,damit ich dich überzeugen kann,dass ich der Richtige bin." Völlig überrollt von seinen Worten kann ich erstmal nichts antworten.Ich überlege,ob es wirklich so eine gute Idee ist und ich ihm damit nicht weh tue.Mein Kopf grübelt lange,doch ich bin mir sicher was ich machen will.Er wartet schon ganz gespannt und nervös auf eine Antwort.Gerade fasse ich mir ein Herz,um ihm zu sagen,was ich davon halte,kommt schon Zac hinter ihm angerannt: "Hey Richie!Mach dich vom Acker!"  Richie dreht sich verwirrt um,doch bevor er überhaupt antworten oder reagieren kann schlägt Zac schon zu. Ich stehe fassungslos nur daneben und weiß im ersten Moment nicht,was ich tun soll.Richie geht zu Boden und fällt direkt um.Zac hat ihn direkt auf die Nase getroffen,sie blutet wie verrückt.Doch auch Zac ist verletzt,seine Hand hat etwas abbekommen durch den heftigen Schlag.Er kniet sich hin und kämpft auch mit den Schmerzen.Ich komme mir vor als ob ich im falschen Film bin.Oft denkt man darüber nach,was wäre wenn sich zwei Jungs für sich prügeln würden,aber ich weiß nicht mal ob es hier bei wirklich um mich geht.Besorgt gehe ich erst zu Richie der sich mit beiden Händen die Nase zu hält.Ich versuche ihm auf zu helfen,doch es gelingt mir nicht ihn komplett hoch zu ziehen.Deswegen renne ich ohne nach zu denken nach drin und hole meinen Vater raus,damit er mir helfen kann.Er fragt nur mit großen Augen: "Was ist denn hier passiert?" Dann zeige ich auf Richie und wir beide ziehen ihn wieder nach oben.Sein ganzes Gesicht ist mit Blut verschmiert,sowie seine Kleidung.Ich meine zu meinem Dad: "Bring ihn nach drin,ich komm gleich nach." Er stützt Richie ab und fragt: "Kommst du alleine klar?Oder soll ich das Regeln?" Ich schüttel mit meinem Kopf und schaue gleichzeitig zu Zac herunter: "Nein ich komm schon klar Dad.Es wird nicht lange dauern!" Er schaut mich etwas besorgt an,geht jedoch wortlos mit Richie nach drinnen und versorgt ihn erstmal.Wütend knie ich mich zu Zac herunter und schaue mir seine Hand an,doch er zieht sie ruckartig weg: "Aua lass das,mir geht es gut!" Ich stelle mich wieder aufrecht hin und er kommt auch nach oben und ich schreie ihn wütend an: "Was sollte das,kannst du mir das erklären?Schlägst du ihn jetzt immer nieder,wenn du ihn siehst oder was?" "Wieso gehst du mich jetzt so an?Ich bin der jenige der auf dich sauer sein muss.Ich versuche dich den ganzen Tag zu erreichen und dann sehe ich euch zwei fröhlichen aus dem Auto aussteigen.Ich glaube du willst mich verarschen,warum sagst du nicht das du bei ihm warst?" wirft er mir zornig vor. Jetzt steigt noch mehr Wut in mir auf und ich pulver ihn noch mehr voll: "Weil dich das einfach nichts angeht und ich ihm versprochen habe,dass wir etwas zusammen unternehmen.Hätte ich dir die Wahrheit gesagt,wärst du doch genauso ausgeflippt und ich bin dir keine Rechenschaft schuldig!" Ich habe keine Lust auf eine weitere Diskussion und will einfach nur noch rein gehen,doch Zac hält mich auf: "Nein du wirst jetzt nicht gehen!Ich versteh nicht was auf einmal mit dir los ist.Hast du unseren Kuss,unsere gemeinsamen Stunden einfach so vergessen?Bitte erklär es mir!" Bedrückt schaue ich zur Seite,verschränke die Arme und weiß nicht was ich darauf hin sagen soll.Doch ich muss ehrlich zu ihm sein,denn ich weiß das Megan nicht weiter belügen will: "Natürlich habe ich das nicht vergessen.Ich denke immer daran,doch ich weiß einfach das es falsch war.Und es auch falsch wäre,wenn wir so weiter machen.Megan ist und bleibt eine Freundin von mir und du wirst immer der Freund von ihr bleiben.Wir haben jetzt schon viele Fehler gemacht,also lass uns einfach Freunde sein." "Freunde?Komm schon Sunny,dass ist doch nicht dein Ernst.Immer wenn es brenzlich wird,sagt ihr Mädels: "Freunde bleiben ist am Besten!",das ist für mich aber völliger quatsch.Wir sind mehr als Freunde,wir fühlen mehr für einander als nur eine simple Freundschaft.Das können wir nicht ignorieren.Es hilft dir auch nicht wenn du dich mit diesem Lack Affen triffst,um mich zu vergessen oder zu ersetzen.Ich weiß auch nicht,was ich noch machen soll,damit du mir glaubst,dass ich dich wirklich liebe." sagt er während er immer näher zu mir herüber kommt und mich hoffnungsvoll ansieht. Ich denke darüber nach und mir fällt nur eine Sache ein,wo er mir wirklich beweisen könnte,dass ich ihm wichtig bin.Ich hadere mit mir,ob ich das wirklich laut aussprechen soll oder ob es nicht etwas zu egoistisch ist.Ich fasse mir jedoch noch ein Herz,sage es ihm direkt mit Tränen in den Augen: "Du musst Megan verlassen!" Damit hat er nicht gerechnet und fragt nochmal nach: "Was soll ich?" "Du musst sie verlassen Zac.Ich kann das sonst so nicht.Ich will sie nicht belügen oder hinter gehen.Das macht mich einfach fertig." meine ich zu ihm und schaue ihn dabei unterkühlt an. Ich sehe in seinen Augen das ihm das überhaupt nicht passt. Er hat sich etwas anderes aus meinem Mund versprochen: "Aber...also ich weiß,doch du weißt das ist nicht so einfach..." Emotionslos blicke ich ihm tief in die Augen und antworte: "Wieso nicht?Es ist eigentlich total einfach,wenn du wie du sagst mich wirklich liebst,mehr als Megan,dann kannst du sie auch verlassen.Und wir beide hätten eine Zukunft miteinander!" Seine Tonlage wird immer lauter und zorniger: "Willst du mich jetzt erpressen?Für mich ist das nicht so einfach,weil ich euch beide gerne habe und Angst davor habe,was passieren wird,wenn ich Megan gehen lasse.Sie hat mir so oft geholfen schon in der Zeit wo wir noch kein Paar waren.Ich will sie nicht verletzten!" "Zac es ist und bleibt deine Entscheidung.Ich will dich zu nichts zwingen,ich sage dir nur wie ich es empfinde.Und wenn du bei Megan bleibst,dann weiß ich endlich woran ich bin und kann eine weitere Tür schließen,die mich davon ablenkt glücklich zu werden.Und ich denke wir haben sie jetzt schon genug verletzt." meine ich traurig zu ihm. Seine Hand streichelt mir sanft übers Gesicht und leise flüstert er mir zu: "Du hast recht,ich muss mich entscheiden und ich werde mit Megan Schluss machen.Doch du musst mir noch etwas Zeit geben.Ich will es ihr schonend bei bringen." Ich schaue auf den Boden und meine: "Wie lange denn?Soll ich wieder einige Wochen warten und euch beim herumknutschen zu sehen?"  Er schüttelt mit dem Kopf: "Nein nicht so lange,ich werde gleich morgen mit ihr reden,ok?" Ich schaue ihn skeptisch an: "Sicher?" Er nickt: "Ich bin mir ganz sicher.Ich möchte mich nicht mehr verstecken." Kritisch blicke ich ihn nochmal von oben bis unten an,weil ich immer noch sehr misstrauisch bin ob er es wirklich machen wird: "Dann werden wir sehen." Zac grins mich an,versucht mich zu küssen,doch ich weiche aus und gehe zur Tür. "Wohin gehst du?" sagt er ganz verwunderlich. Ganz gelassen und immer noch distanziert meine ich zu ihm: "Ich werde mich jetzt um Richie kümmern,ich glaube er hat tüchtig etwas abbekommen von dir.Wir hören uns ja dann morgen,nicht wahr?" Er stottert aufgeregt: "Ja machen wir,aber mir gefällt es nicht,dass er bei dir jetzt bleibt.Ihm geht es bestimmt wieder besser.Es tut mir leid,was ich gemacht habe." "Sag das nicht mir,sondern lieber ihm." sage ich und schließe die Tür hinter mir.Vielleicht können einige meine Reaktion jetzt nicht verstehen,warum ich ihm nicht direkt glücklich in die Arme gesprungen bin.Doch ich will mich einfach selbst schützen,ich möchte nicht,dass er mit mir nur ein Spielchen treibt.Wenn er Megan wirklich für mich verlässt,wäre ich überglücklich,obwohl ich genau weiß,dass Megan und Richie darunter leiden würden.Wenn er sich jedoch für Megan entscheidet,würde ich wieder kurzzeitig in ein tiefes Loch fallen,aber ich weiß das es Menschen gibt,wie Richie die mich auffangen werden und trotzdem lieben wie ich bin. Ich ziehe meine Schuhe aus und suche nach Dad und Richie.Die beiden sitzen im Wohnzimmer und unterhalten sich. "Da bist du ja endlich,ich dachte schon der Typ hat dir auch etwas angetan." meint mein Dad abwertend über Zac. Ich schüttel nur den Kopf: "Nein es ist nichts passiert,ich habe ihm nur zur Rede gestellt,was er sich dabei gedacht hat." Dad lacht zu mir herüber: "Ich konnte den Typ von Anfang an nicht leiden,nur weil er der Sohn vom Bürgermeister ist,muss er sich nicht hier so aufspielen in Sutton." "Es ist doch gut jetzt Dad,lass uns nicht mehr darüber reden!" meine ich genervt zu ihm und setze mich neben Richie der sich immer noch mit einem Taschentuch die Nase hält. Mein Dad steht von dem Sessel gegenüber auf und fragt: "Soll ich euch etwas zu trinken bringen?Richie du willst doch bestimmt etwas alkoholisiertes haben auf den Schreck!" "Nein danke ich möchte nichts!" erwidere ich. Richie lacht schief zu ihm herüber und meint: "Nein danke Mr.Day!Ich hab für heute wirklich genug!" "Du kannst mich ruhig Steve nennen.Du gehörst doch schon fast wie zur Familie Richie." grinst mein Dad zu ihm herüber und gibt ihm einen leichten Klaps auf die Schulter.Dad verschwindet in die Küche und endlich kann ich mit Richie alleine über die ganze Sache reden.Ich entschuldige mich bei ihm und lege seinen Kopf auf meiner Schulter ab: "Es tut mir wirklich so leid.Gehts dir denn wieder besser?" Richie sagt mit ruhiger Stimme: "Ich bin nicht aus Zucker Sunny.Es ist alles ok!Ich bin schon dran gewöhnt,dass wenn er auftaucht es nur Ärger gibt!" Neugierig frage ich nach: "Was meinst du damit?" Er fährt fort: "Seit er hier in Sutton lebt hasst er mich.Er ist vor einigen Monaten mit seinem Kumpel Cody beim klauen erwischt worden in der Tankstelle.Ich habe die beiden gestellt und Zac wollte mir weiß machen,dass sie es nur vergessen hatten zu bezahlen.Da war ich schon bei ihm unten durch und jetzt sieht er mich als Bedrohung an,was ich ihm nicht mal verübeln kann." Verwirrt schaue ich ihm in seine blauen Augen und meine: "Du bist doch keine Bedrohung,du hast ihm nie etwas getan." Seine linke Hand berührt leicht mein Knie und er flüstert mir ins Ohr: "Doch ich habe ihm sein Mädchen weggenommen.Zu mindestens für einige Stunden!" Ich grinse zu ihm herüber,werde doch dann wieder gleich ernst: "Ich bin nicht sein Mädchen und das werde ich wahrscheinlich auch niemals sein!" Etwas komisch sieht er zu mir herüber,doch mein Dad unterbricht uns und Richie zieht seine Hand von meinem Knie weg: "Ehm Richie was hälst du davon,wenn du heute Nacht hier schläfst.Ich denke nicht,dass du wirklich noch Lust hast nach Hause zu fahren oder was meinst du dazu Sunny?" Ganz sprachlos schaue ich meinen Vater an und stottere: "Ehm..ja klar,wäre eine gute Idee.Doch vielleicht will er..." Richie unterbricht mich: "Es wäre mir eine Freude,wenn ich hier übernachten könnte." Dad grinst zu uns herüber: "Das freut mich doch zu hören,ich bestelle uns allen jetzt erstmal eine Pizza und dann mal sehen,was der Abend noch her gibt." Richie und ich sagen nichts dazu,sondern sitzen einfach nur stille neben einander.Den Rest des Abends verbringen wir alle gemeinsam im Wohnzimmer,doch ich komme nicht nochmal dazu mit Richie zu reden.Kurz bevor alle schlafen gehen,nehme ich ihn mit zu mir in mein Zimmer und will ihm erzählen,was Zac zu mir gesagt hat,weil es mich einfach bedrückt,wenn ich es ihm nicht sage.Ich schließe die Tür hinter mir und bitte Richie sich hinzusetzen.Ich glaube er weiß,dass es keine guten Neuigkeiten sind,doch er setzt sich auf mein Bett und hört mir gespannt zu: "Also Richie,es ist so...ich weiß nicht wie ich das sagen soll!" Er sagt etwas grinsend,aber doch auch ernst guckend: "Lass mich raten es geht um Zac!" Ich nicke ohne ihn anzusehen mit dem Kopf und versuche die passenden Worte zu finden.Doch ich kann es nicht anders ausdrücken und knalle ihn meine Sorge,direkt vor die Füße: "Zac hat gesagt,dass er Megan verlassen will,für mich!" Richie schluckt die Enttäuschung herunter und redet mit mir ruhig weiter: "Wirklich?Woher kommt die Einsicht auf ein mal?" "Um ehrlich zu sein,habe ich ihn vor die Wahl gestellt.Anscheinend wollte er ewig diese Lügerei weiter führen und Megan hinter gehen,doch ich kann es einfach nicht.Ich möchte keinen verletzten,obwohl ich es anscheinend schon längst getan habe.Doch das heißt nicht,dass ich den Tag heute mit dir nicht schön fand!" meine ich ehrlich,aber doch vorsichtig zu ihm. Er steht von meinem Bett wieder auf und schaut mir direkt in die Augen: "Sunny,worauf willst du hinaus?Sag es einfach,du brauchst auf mich keine Rücksicht zu nehmen!" Ich stottere verzweifelt suchend nach Worten,doch ich kann mich nicht selbst belügen: "Ich mag euch beide,wirklich.Doch ich habe mich zu erst in Zac verliebt und bevor ich keine Entscheidung von ihm gehört habe,kann ich mich auch nicht weiter mit dir treffen oder etwas anfangen.Das wäre unfair.Ich möchte einfach gerne eine Meinung von dir dazu hören,ich möchte nicht dass du mich hasst." Richie hält meine Hand und wischt mir eine kleine Träne aus dem Augenwinkel: "Sunny ich werde dich nie hassen,ok?Ich möchte nur das dir klar wird,was du fühlst.Vielleicht war das auch heute einfach zu viel,vielleicht habe ich dich auch bedrängt,dass wollte ich wirklich nicht.Natürlich tut es mir weh,dich gehen zu lassen,weil ich weiß das Zac dir wieder weh tun wird,doch das ist deine Entscheidung und nicht meine.Doch tue mir wenigstens den Gefallen und sollte Zac sich wirklich für Megan entscheiden,dann versuch damit abzuschließen.Ich glaube das wäre das Beste für dich und ich möchte das du glücklich wirst,egal mit wem." Nach seinen Worten fange ich richtig an zu weinen und bin sichtlich gerührt: "Wieso bist du immer so lieb zu mir?So jemanden wie dich habe ich noch nie kennen gelernt." Er lächelt mich traurig,aber doch fröhlich an: "Ich bin nicht zu jedem so,nur zu Leuten die ich wirklich liebe und in mein Herz geschlossen habe." Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und sagt: "Gute Nacht.Schlaf schön!Wir sehen uns morgen!" Ganz hektisch und verwirrt halte ich ihn zurück: "Hey warte mal.Du hast gerade gesagt...ehm...das du mich liebst?Hast du dich in mich verliebt?" Vorsicht und geknickt dreht er sich nochmal zu mir um und meint: "Ich glaube die Frage kannst du dir selbst beantworten.Warum würde ich sonst alles tun,damit du dich für mich entscheidest und nicht für einen kleinen Hosenscheißer,der sofort aggressiv wird,wenn etwas mal nicht nach seinem Kopf läuft?" Ohne noch etwas sagen zu können verlässt er mein Zimmer und total erschöpft und traurig lasse ich mich auf mein Bett fallen.Ich frage mich,ob ich das Richtige getan habe.Doch jeder sagt immer,man soll seinem Herzen folgen,was ich auch befolgt habe. Die halbe Nacht liege ich nachdenklich im Bett und hoffe,dass alles besser werden wird.Ich bin immer noch nicht wirklich davon überzeugt,dass Zac für mich Megan verlassen wird,doch ich vertraue ihm einfach.Mir bleibt leider nichts anderes übrig. Gegen 3:30uhr schaue ich auf mein Handy und werde durch eine SMS wach.Zac hat mir geschrieben: "Würdest du mich morgen früh trotzdem zum Grab begleiten?Es würde mir viel bedeuten...kuss.Zac" Ich gebe ihm keine Antwort darauf und lege mich wieder schlafen. Total übermüdet und mit Kopfschmerzen stehe ich gegen halb 9 auf.Ich habe mir keinen Wecker gestellt,ich konnte einfach kein Auge mehr zu machen.Deshalb entschließe ich mich spontan,doch Zac zum Friedhof zu begleiten.Ich glaube er will dort einfach nicht alleine hin,was ich an seiner Stelle auch nicht machen würde.In der Eile versuche ich mich etwas zurecht zu machen,was überhaupt möglich ist und ziehe mich leise an.Es ist ruhig im Haus,denn alles sind noch am schlafen.Schleichend bewege ich mich zur Tür und komme ohne jemanden zu wecken außer Haus.Um diese Uhrzeit zu einem Sonntag ist die Straße noch leerer als sonst und irgendwie finde ich es auch gruselig,so einsam auf der Straße rum zu irren.Mit einem eiligen Tempo gehe ich rüber zu Zac's Haus und klopfe an der Tür,doch keiner öffnet mir.Anscheinend ist keiner da und Zac ist schon zum Friedhof vorgegangen.Er hat mir keine Uhrzeit gesagt,doch ich entschließe mich dort einfach hinzufahren. In der Garage steht Stephy's pinkes Fahrrad,dass ich mir ausleihe,weil der Weg bis zum Friedhof zu Fuß mindestens eine halbe Stunde dauern würde und mit dem Fahrrad nur die Hälfte.Also schwinge ich mich auf's Fahrrad und erkunde an einem grauen noch düsteren Morgen meine kleine Stadt Sutton.Nach einer guten Viertelstunde komme ich schon am Friedhof an und steige vor dem Tor ab.Ich weiß nicht wo genau Zac's Bruder begraben ist,doch da unser Friedhof sehr übersichtlich ist,mache ich mich einfach so auf die Suche nach ihm.Ich denke er wird überrascht sein,dass ich doch gekommen bin,aber so will ich ihm auch zeigen,dass ich wirklich immer für ihn da sein werde.Ich öffne lautlos das Tor und gehe einen ganz langen Kiesweg entlang.Links und rechts worden Tannen und Kiefern gepflanzt,alles wirkt sehr kahl.Ich komme an der ersten Kreuzung vorbei,der Weg nennt sich dort: "Ewige Ruhe" und ich schaue nach links und rechts und sehe Zac nicht.Ganz leise höre ich hinten noch weiter weg Stimmen,die immer näher kommen.Ich gehe zur nächsten Kreuzung,wo auf dem Schild: "Ewiger Frieden" steht.Dort biege ich rechts ein und kann Zac von weiten sehen,zu mindestens nur seinen Kopf.Der Rest wird von einem riesigen Ahorn Baum verdeckt.Ich gehe den Kiesweg entlang und mir fällt auf,dass ich gar keine Blumen für das Grab mitgebracht habe.An der Seite am Weges Rand steht eine kleine,rote Tulpe,die ich als ich mich nochmal umschaue bewusst abpflücke.Der Weg ist lang,das Grab von Zac's Bruder ist das Letzte in dieser Reihe.Ich gehe immer nur gerade aus,bis ich kurz davor stehen bleibe,weil ich mit bekomme,dass Zac nicht alleine da ist.Hektisch verstecke ich mich hinter dem großen Baum,wo mich keiner sehen kann und höre gespannt zu mit wem er redet. Zac wimmert und seine Stimme ist total zittrig: "Danke das du da bist.Ich hätte das nicht ohne dich geschafft." Es herrscht wieder Stille und total unauffällig neige ich meinen Kopf einige Zentimeter nach links,um zu sehen wer Zac hier hin begleitet hat.Als ich sehe,wer mit ihm Arm in Arm vor dem Grab steht,kommt meine ganze Wut und Trauer wieder hoch. Wieder zerspringt mein Herz in tausend kleine Teile,als ich Megan und Zac vor dem Grab seines Bruders zusammen sehe.Ich habe mir wirklich Hoffnungen gemacht,dass er mit ihr reden wird und uns eine Chance gibt.Doch nun weiß ich endlich für wen er sich entschieden hat.Ganz eng umschlungen stehen sie aneinander und küssen sich immer und immer wieder.Ich versuche unauffällig wieder zu gehen,doch meine Tränen und die ganze Situation überwältigen mich,so dass ich einen lauten Seufzer von mir gebe.Die Beiden gehen auseinander und hören woher das Geräusch kommt.Mir bleibt nichts anderes übrig,als zu meinem Rad am Ausgang zu rennen.Mein Gesicht ist total verschmiert und verweint,doch ich renne so schnell ich kann.Natürlich haben sie mich bemerkt,doch im Moment ist mir alles nur noch egal.Der Wind pfeift durch die Bäume,die Blätter rascheln wie verrückt und ein kalter Hauch weht mir ins Gesicht.Doch meine Beine bewegen sich immer mehr zum Ausgang,mich kann nichts aufhalten.Ganz leise höre ich es hinter mir meilenweit entfernt rufen: "Sunny!Warte doch!" Ich drehe mich jedoch nicht um,ich will einfach nur noch weg hier.Vorne am Ausgang wieder angekommen,schließe ich mein Fahrradschloss auf und trete schnell in die Pedalen.Es fängt leicht an zu nieseln & ich versuche mir mit der einen Hand meine restlichen Tränen abzuwischen.Der Regen wird von Minute zu Minute doller und umso schwerer komme ich vom Fleck weg.Nun beginnt es auch noch zu Gewittern,als ob es mir nicht schon schlecht genug geht.Meine Füße strampeln so schnell sie können den Berg hinauf.Der Weg ist mit kleinen Pflastersteinen besetzt und ich komme nach einigen Minuten schon aus der Puste.Unaufmerksam fahre ich über einige Glassplitter,die ich zu spät sehe und kann auch nicht mehr ausweichen.Es gibt einen kurzen Ruck und ich merke wie mein Hinterrad einen Platten hat.Natürlich wie unorganisiert ich bin und so schlecht alles gelaufen ist,habe ich natürlich kein Werkzeug oder ähnliches mit.Fluchend schmeiße ich mein Fahrrad auf den Boden und schaue mich um,ob nicht vielleicht jemand in der Nähe ist der mir helfen kann.Doch die Straße ist leer gefegt,alle sind bei diesem schlechten Wetter zu Hause und fahren nicht wie ich einsam durch den Regen.Hilflos schaue ich auf mein Handy und versuche meinen Dad anzurufen,ob er mich abholen kann.Beim ersten Mal geht keiner ran,doch ich gebe nicht auf und lasse es erneut klingeln.Dann geht er endlich ran: "Sunny?Wo bist du?" "Ich sitze hier fest,Stephy's Fahrrad hat einen Platten.Kannst du mich abholen?" wimmere ich ihm fast schon ins Ohr. Hektisch meint mein Vater: "Natürlich Schatz,wo bist du genau?Ich komme sofort!" Erleichtert atme ich auf und meine: "Ich stehe an der Lake Avenue,ich stelle mich an der Silver Bakery unter.Da findest du mich besser." "Ok mein Schatz,ich bin gleich da." sagt er liebevoll und legt auf. Deprimiert stelle ich mich im Tür Eingang der Bäckerei unter und warte auf meinen Vater.Wie durch ein Wunder schafft er es nach 5 Minuten schon da zu sein.Er kommt aus dem Auto gestürmt und umarmt mich: "Geht es dir gut?Was hast du denn hier draußen gemacht?"  Zittrig halte ich ihn fest und stottere: "Ich..ich...hatte etwas zu erledigen." Ich merke,dass er neugierig mich von oben bis unten anschaut,doch er fragt mich nicht weiter aus,sondern sackt mich & mein Fahrrad direkt ein und wir fahren zusammen nach Hause.Der ganze Beifahrer Sitz ist durch meine Sachen nass geworden und ich friere fürchterlich.Während der Fahrt zieht mein Vater seine Jacke aus und gibt sie mir herüber.Dankbar ziehe ich sie mir über und kuschel mich direkt rein.Sie ist mir zwar viel zu groß,doch das habe ich früher schon immer gemocht,wenn ich die Sachen von meinem Papa anziehen konnte. Wir sind am Haus angekommen,mein Dad macht den Motor aus und schaut zu mir herüber,als ob er gern eine Erklärung möchte: "Ich frage nur sehr ungerne,doch was musstest du so früh an einem Sonntag Morgen erledigen?" Ich wende meinen Blick nach unten und meine nur: "Ach ist egal.Können wir bitte das Thema wechseln?" Er nickt zu mir herüber,gibt mir einen Kuss auf die Stirn und gehen zusammen nach drinnen.Im Flur ist es total warm und langsam taue ich wieder auf.Richie,Peggy,Mike & Stephy sitzen gespannt am Küchentisch und schauen uns als wir in die Küche kommen mit großen Augen an. Peggy kommt zu mir herüber und umarmt mich: "Wo seid ihr denn gewesen,ist alles ok?" Ich schaue zu Dad herüber,der für mich antwortet: "Alles ok,Sunny hat nur eine kleine Spritztour gemacht mit Stephys Fahrrad.Leider hat es einen Platten bekommen,ich werde es dir aber reparieren keine Sorge." Stephy lächelt: "Mach dir keine Umstände,ich hätte lieber ein neues." Peggy wirft ihr einen wütenden Blick zu und meint: "Stephy wir hatten die Diskussion schon mal,wir haben gerade kein Geld dafür." Stephy wird ganz ruhig und sagt nichts mehr dazu.Doch mein Vater geht zu ihr herüber und streichelt ihr über die Schulter: "Aber meine Lieblingsnichte hat doch eh bald Geburtstag,da weiß ich ja jetzt schon was ich ihr besorgen kann." Glücklich lacht sie meinen Dad an und ich setze mich auf den freien Stuhl neben Richie.Meine Tante fragt in die Ruhe: "Wollt ihr etwas trinken?Wir haben schon mal angefangen zu Essen,wir wussten nicht wie lange ihr weg seid." Ich meine ganz verschüchtert zu ihr: "Ja ich hätte gern einen Kakao." Meine Tante bereitet die Getränke zu und Richie wendet sich zu mir und fragt mich: "Ist alles ok mit dir?Du siehst aus,als ob du geweint hättest?" Ganz erstaunt schaue ich ihn an.Wie kann er das nur sehen,dass ich geweint habe?Klar sah ich jetzt nicht gerade super aus durch den Regen,doch ich wunder mich das es ihm aufgefallen ist.Doch ich lasse mir nichts anmerken und flüstere ihm zu: "Nein alles ok,es ist nur nicht so gut gelaufen wie ich erwartet habe." Ich versuche nicht zu viel zu sagen,da ich nicht möchte,dass es die Anderen am Tisch mitbekommen.Deshalb fragt Richie auch nicht weiter nach und reicht mir ein Brötchen herüber.Meine Tante setzt sich wieder zu uns und am Tisch herrscht pure Stille.Man hört nur Geschirr klimpern und trinken das eingegossen wird.Nach einem ausgiebigen Frühstück räumen wir alle ab und Stephy kommt auf mich zu und stupst mich an: "Richie ist süß,nicht wahr?" Und zeigt direkt auf ihn.Ich gebe ihr einen Klaps auf die Hand: "Geht es noch auffälliger?" Sie kommt noch näher an mich heran und fährt fort: "Tut mir leid,aber ich finde ihn wirklich süß.Ihr würdet super zusammen passen." "Ich weiß es nicht.." sage ich zögerlich zu ihr und schaue zu ihm herüber,wie er gerade lächelnd den Tisch abwischt und sich mit meiner Tante unterhält. Stephy lächelt mich an und schwärmt weiter von Richie: "Wieso weißt du das nicht?Hallo!Er ist ein Schatz!Greif zu bevor es jemand anders macht." Wütend schaue ich zu ihr herüber und schmeiße ihr das Geschirr Handtuch über den Kopf: "Dann nimm du ihn doch!" Ohne das sie etwas erwidern kann,gehe ich in mein Zimmer und schmeiße laut meine Musik Anlage an.Ich weiß das Stephy nichts für meine Laune kann und sie recht hat,doch ich bin einfach sauer auf mich und Zac,dass ich mich von ihm wieder so verarschen lassen hab.Mit P!nk's Stimme im Ohr denke ich über alles nach,doch komme zu keinem richtigen Entschluss.Meine Gedanken werde von einem lauten Geklopfe unterbrochen.Ich schreie laut der Tür entgegen: "HEREIN!" Richie öffnet langsam die Türe und kommt vorsichtig in mein Zimmer.Er schreibt mir etwas zu,doch ich verstehe es nicht durch die laute Musik.Ich schalte die Lautstärke herunter und frage: "Sorry was hast du gesagt?" Richie setzt sich etwas weiter entfernt zu mir und wiederholt seine Worte: "Ich wollte dir nur Tschüss sagen,ich werde jetzt nach Hause gehen und naja...vielleicht willst du mir jetzt sagen was mit dir los ist?" Ich zögere und weiß nicht recht was ich antworten soll: "Es ist nett das du nachfragst,aber ich glaube nicht,dass du es hören willst.Ich weiß so wieso was du sagen wirst und das kann ich gerade nicht gebrauchen,tut mir leid." Verwunderlich schaut Richie zu mir und meint: "Denkst du wirklich das du mich so gut kennst,dass du weißt wie ich antworten würde?Sag es mir doch einfach,ich will nur das du weißt das ich für dich da bin." "Ich weiß das wirklich und ich schätze es auch sehr an dir.Nur ich möchte dich nicht mehr mit dem Thema Zac belästigen,denn er spielt keine Rolle mehr in meinem Leben.Wir sind nur noch Klassenkameraden und er ist der Freund meiner Freundin mehr nicht." rattere ich herunter und werde immer wütender dabei. Richie sieht total bedrückt aus und lacht nicht einen Zentimeter mehr: "Was hat er denn angestellt?Ich dachte er hat sich für dich entschieden.Langsam regt der Jungs mich auf,soll ich mal mit ihm reden?" Ich stoppe ihn und bringe ihn wieder herunter: "Nein Richie lass es sein.Es bringt nichts und ich möchte einfach nichts mehr von ihm wissen.Er hat sich für Megan entschieden und das akzeptiere ich jetzt..." Meine Stimme wird immer dünner und ich kämpfe wieder mit den Tränen.Richie merkt das es mir nicht gut geht und bleibt bei mir.Er rutscht zu mir und umarmt mich ganz fest.In seinen Armen fange ich an zu weinen und rede mir den ganzen Kummer von der Seele.Über eine Stunde sitzt er neben mir und hört sich mein Gejammer an,ohne eine Anstalt zu machen und wegzurennen: "Für mich ist er ein Idiot wirklich.Er macht dir immer wieder Hoffnungen und kneift dann in letzter Minute.Er hat das Glück,dass er dich sofort haben kann...so viele würden sich wünschen,dass du ihre Freundin wärst,mich eingeschlossen das weißt du." "Wieso bist du immer so süß?Ehrlich!Ich bin mir sicher,dass du irgendwann jemand finden wirst,der genau zu dir passt und dich glücklich macht.Ich kann es momentan nicht,aber ich bin froh,dass du da bist." sage ich während ich ihm wieder in die Arme falle. Montag Morgen. Die zweite Woche Schule beginnt und ich bin immer noch total unmotiviert,wie eigentlich jeden Morgen.Ich quäle mich aus dem Bett,unten wartet Cat schon ganz aufgeregt auf mich.Auf dem Schulweg erzählt sie mir von ihrem Date,dass sie mich Richard vor zwei Tagen hatte.Die Beiden haben sich schon von Anfang an gut verstanden,doch leider zeigt Richard vor Keith nicht,dass er sie mag.Sie erzählt fröhlich: "Es war so schön,wir waren im Kino und irgendwann hat er einfach seinen Arm um mich gelegt." Neugierig frage ich: "Und weiter?Habt ihr euch geküsst?" Cat meint verschüchtert dazu: "Nein leider nicht,ich habe gezögert,doch wir treffen uns nächstes Wochenende wieder." Ich mache ihr Mut und freue mich für sie,obwohl bei mir alles den Bach herunter geht.Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich ins Klassenzimmer herein und schaue über Megan und Zac hinweg die Beide mich förmlich anstarren.Ich weiß,dass sie mich gestern gesehen haben,doch ich tue einfach so als ob nichts passiert wäre,das ist die beste Möglichkeit.Gelangweilt sitze ich in Mrs.Browns Unterricht und bemerke,dass ich nicht mehr lange Zeit habe,um endlich mit dem Buch anzufangen.Nächste Woche müssen wir die Rezension halten und ich weiß jetzt schon,dass ich nicht damit rechtzeitig fertig werde.Die letzte halbe Stunde des Unterrichts müssen wir in dreier Gruppen ein Gedicht schreiben über das Leben,was wir für wichtig empfinden und was wir gerne noch erleben möchten.Da ich mit Cat zusammen arbeite und wir keinen dritten Mann gefunden haben,wird uns Lee zugeteilt,der ganz zurückhaltend auf uns zu kommt.Er holt sich einen Stuhl,setzt sich an unseren Tisch heran und ist total still.Ich ergreife die Führung und schlage vor: "Ich denke es wäre gut,wenn wir alle 3 Punkte erstmal aufschreiben,die uns im Leben am wichtigsten sind & 3 Dinge die wir gerne noch machen wollen und dann tragen wir sie zusammen oder was meint ihr?" Cat und Lee nicken und wir setzen uns an unsere Punkte heran.Nach ungefähr 5 Minuten frage ich die Beiden,was sie für Sachen aufgeschrieben haben.Cat fängt an und meint: "Am wichtigsten in meinem Leben sind meine Freunde,meine Familie und meine Katze Stacy.Und was ich gerne noch erleben möchte ist,einmal Bungee springen,in einem großen Haus mit Mann und Kinder leben und Jura zu studieren." Ich nicke und wende mich Lee zu,der nicht so viel aufgeschrieben hat: "Wenn du noch etwas Zeit brauchst ist das auch ok.Vielleicht willst du noch etwas aufschreiben?" Er schüttelt mit dem Kopf: "Nein das ist alles was ich zu dem Thema zu sagen habe." Lee gibt mir seinen Zettel,auf dem steht: "Gerechtigkeit!" und da neben ein Totenkopf aus dem Blut heraus kommt.Ich frage ihn sehr ruhig,was das zu bedeuten hat: "Gerechtigkeit?Inwiefern meinst du das?" Zum ersten Mal schaut er mir direkt in die Augen.Sein Blick zu mir ist sehr intensiv,aber er macht mich auch total panisch: "Ich wünsche mir,dass jeder Mensch das bekommt was er verdient hat.Das endlich in unserem Land Gerechtigkeit an oberster Stelle ist und Verräter,Lügner,Angeber ihre gerechte Strafe bekommen." Verwirrt schauen ich und Cat uns an und wissen nicht was wir dazu sagen sollen. Ich hab ein mulmiges Gefühl im Bauch,als wir mit Lee weiter arbeiten müssen.Er merkt,dass ich ihn etwas komisch anschaue und fügt zu seinem vorherigen Satz dazu: "Ihr müsst keine Angst haben,ich meine nicht euch damit.Ihr scheint nett zu sein." Wieder schaue ich beunruhigt zu Cat und wir beide lächeln ihn einfach an,ohne etwas dazu zu sagen.Mrs.Brown kommt auf uns zu und ich erschrecke ein wenig,da ich sie nicht gehört hab: "Sorry ich wollte euch nicht stören,aber der Unterricht ist ja jetzt bald vorbei und wir werden die Auswertung heute nicht mehr schaffen.Bereitet euch bitte bis nur nächsten Stunde darauf vor." Wir nicken ihr nur zu und hören der ersten Gruppe zu die vorne ihre Ergebnisse mitteilt.Lee stellt seinen Stuhl neben mir ganz nah auf und dreht sich herum,damit er die Anderen sehen kann.Schon allein,dass ich so nah neben ihm sitze macht mir wirklich Angst.Ich kann nicht beschreiben wieso,doch er ist mir irgendwie unheimlich.Es klingelt zur Pause,total hektisch räume ich meine Sachen zusammen und warte vor der Tür auf Cat.Wir beide gehen zusammen Richtung Toilette und reden über Lee: "Findest du nicht auch das Lee etwas komisches an sich hat?Er hat auch noch keine Freunde gefunden und wie er geredet hat..von Rache und allem.Das ist nicht normal." Ich schaue Cat unruhig an,doch spiele meine Angst vor ihm etwas herunter: "Er ist schon etwas merkwürdig,aber ich denke er brauch noch etwas Zeit,bis er sich hier eingelebt hat." Cat stimmt mir zu und wir beide schließen mit dem Thema ab.Kurz bevor wir an der Toilette ankommen ruft Richard hinter uns nach Cat: "Hey Cat warte mal!" Sie wird total rot,als wir uns zu ihm herum drehen und meint: "Hey was gibst?" Neugierig schaue ich zu den Beiden herüber und finde sie total süß zusammen,doch Richard ist das etwas unangenehm: "Können wir kurz draußen reden...alleine!?" Ich nicke ihm zu und meine zu Cat: "Ich geh da weile schon mal vor,wir sehen uns draußen." Total verträumt gehe ich zur Toilette und mache erstmal am Spiegel meinen Dutt nochmal neu.Neben mir stehen zwei kleine Mädchen,gerade mal 12 oder 13 die auch nochmal ihren Lipgloss auffrischen.In dem Alter habe ich mich noch gar nicht geschminkt,ich schminke mich mit 17 nicht mal so viel andere.Ich finde es schade,das kleine Mädchen so erwachsen sein wollen.Die Beiden gehen nach draußen und ich bin ganz allein.Nach einigen Minuten gehe ich wieder raus,um Cat zu suchen,doch dazu komme ich gar nicht.Als ich die Tür aufschiebe kommt von links jemand,der mich sofort wieder in die Toilette reinschubst.Ganz erschrocken falle ich nach hinten zu den Waschbecken und realisiere erst da,wer vor mir steht: "Was machst du hier?Das ist die Mädchen Toilette,das weißt du schon!" Zac ist ganz außer Puste und schaut total hektisch immer wieder um sich: "Tut mir leid,doch ich wusste nicht wie ich sonst mit dir reden sollte." Ich versuche an ihm vorbei zu gehen,doch er stellt sich einfach vor die Tür: "Geh mir aus den Weg,ich will nicht mit dir reden." Zac kommt näher auf mich zu und wir stehen Nase an Nase voreinander: "Ich muss aber mit dir reden,es tut mir leid,was passiert ist.Ich wusste nicht,dass du gestern doch zum Friedhof kommst.." Wütend gehe ich ein Stück von ihm weg und meine: "Das habe ich gesehen,doch es ist auch egal.Ich weiß endlich für wen du dich entschieden hast,also wäre schön wenn du mich in Ruhe lässt." Zac wird wütend und hält mich fest: "Ich habe mich für dich entschieden,weil ich mich in dich verliebt habe,doch gestern...es kam einfach alles wieder hoch.Die Geschichte mit meinem Bruder und das Megan mir schon so oft geholfen hat.Ich wollte mit ihr reden,doch es ging einfach nicht.Ich konnte ihr nicht das Herz brechen." Ich reiße mich von ihm los und schreie ihn an: "Aber mir kannst du das Herz brechen?Ich hab es satt,mich von dir so verarschen zu lassen.Du wirst nie mit ihr reden,weil du sie doch noch mehr liebst,als du dir eingestehen willst." "Das stimmt gar nicht.Natürlich ist sie mir nicht egal,aber ja wir haben uns verändert und seid ich dich kenne..." ich stoppe ihn,weil ich draußen Geräusche höre.Ich nehme seine Hand und ziehe ihn mit in eine Toilette herein und verschließe die Tür.Wir hocken uns eng zusammen auf den Deckel,damit uns keiner sieht.Jemand kommt herein und wir beide sind total still.Auf ein Mal höre ich wie Megan ihre Stimme näher kommt und ruft: "Sunny?Bist du noch da?" Ich frage mich,woher sie weiß das ich hier bin.Doch dann fällt mir ein,dass ich vergessen habe meine Jacke & Tasche mit zu verstecken.Deswegen halte ich Zac den Mund zu und antworte ihr leise: "Ja ich bin hier!" Megan steht jetzt direkt vor der Tür und meint: "Oh ein Glück,ich habe deine Tasche gesehen und dachte du hast sie vergessen." Ich erwidere zu ihr: "Nein nein noch bin ich da." Sie lacht und fragt lieb: "Soll ich auf dich warten?Ich wollte nur kurz mein Make Up auffrischen." Förmlich schreie ich durch die Tür: "Nein ehm musst du nicht.Wir sehen uns später!" Sie nähert sich dem Ausgang und ruft dann nur noch zu mir: "Ok dann gehen wir nachher zusammen nach Hause.Bis dann!" Ehe ich noch etwas sagen konnte,verschwindet sie aus der Toilette und Zac und ich atmen auf.Er meint nur erleichtert: "Puh das war wirklich knapp." Ich nicke nur und steige von dem Deckel herunter.Wir stehen beide in der Toiletten Kabine und er meint lächelnd zu mir: "Du kannst mich jetzt wieder los lassen!" Unbewusst habe ich mich an seinem Arm fest gekrallt und nehme ihn ganz schnell wieder weg.Ich will die Tür wieder auf machen,doch plötzlich drück Zac mich an die Wand und küsst mich total leidenschaftlich.Ich bin total überrascht,doch ich löse mich von ihm und gebe ihm eine Ohrfeige. Ganz verwundert hält er sich seine Wange und meint: "Wofür war das denn?" Ich sage direkt: "Dafür,dass du mich unerlaubt geküsst hast.Du kannst mich nicht einfach küssen..." Ganz kess lehnt er sich näher zu mir herüber wieder und flüstert mir ins Ohr: "Wieso nicht?Wieso wärst du dich so dagegen,ich weiß,dass du es auch willst." Und wieder überrumpelt er mich und küsst mich so toll.Irgendwann wehre ich mich nicht mehr und mach einfach mit,weil es sich gut anfühlt.Die ganze Umgebung vergesse ich um mich herum und habe nur Augen für ihn.Die ganze Leidenschaft kocht in uns über und wir können nicht voneinander los lassen.Doch während ich ihn küsse wird mir bewusst,dass es doch nicht das sein kann was ich will.Das ich mich mit ihm verstecken muss in einer Toilette,um ihn nahe zu sein.Das kann nicht gut gehen und das wird es auch nicht.Ich will einen Freund haben,mit dem ich mich zeigen kann und der auch zu mir steht.Mir wird bewusst das ich mit Zac meine Zeit verschwende.Egal wie sehr er mich liebt,er wird nicht mit Megan Schluss machen,dafür hat er einfach zu wenig Charakter.Ich würde gerne glauben,dass er sich ändert und endlich zu mir und seinen Gefühlen steht,doch darauf kann ich lange warten.Und ich will nicht mehr warten,ich will einfach nicht mehr verarscht werden.Ganz Brutal schubste ich ihn von mir weg,so das er auf der Toilette landet,doch zum Glück tut er sich nichts.Wieder ist er total perplex von meiner Reaktion und versteht mich nicht.Ich mache ihm klar,dass ich nicht mehr kann: "Zac das geht so nicht.Hör bitte damit auf." Zac stellt sich wieder auf und will mich wieder küssen,doch ich blocke ab.Er meint zu mir: "Ich kann aber nicht anders.Wenn ich dich sehe möchte ich dich sofort in meine Arme nehmen,dich küssen oder einfach nur anfassen.So sehr ich gehofft habe,dass ich dich vergessen kann,habe ich es nicht geschafft.Ich liebe dich Sunny und das wird sich auch nicht ändern,wenn wir uns ignorieren.Dann werde ich dich umso mehr lieben." Ich schüttel heftig den Kopf und schaue auf den Boden: "Du kannst aber nicht uns beide lieben.Entweder ich oder Megan und ich weiß,dass du sie nicht verlassen wirst.Tue es auch bitte nicht.Vergiss mich einfach & lass uns Freunde bleiben.Ich geh jetzt!" Ich öffne erleichtert die Tür und er ruft mir hinter her: "Und das war's?Ich werde dir beweisen,dass ich es ernst meine,nur gib mir noch etwas Zeit!" Ich drehe mich nochmal zu ihm um: "Du hattest genug Chancen und ich habe aber keine Zeit mehr auf dich zu warten."  Total wütend und traurig gehe ich aus der Toilette heraus und laufe einfach den langen Gang entlang.Kurz nach mir kommt Zac heraus gerannt und wir beide werden von Keith beobachtet.Dieser lacht Zac aus und zieht ihn auf: "Oh McKingley ich wusste es doch schon immer das du ein Mädchen bist,endlich stehst du dazu und gehst auf das Mädchen Klo!" Zac geht wütend auf ihn zu: "Halts Maul Keith,ok!" Ich sehe,dass der Streit eskalieren wird und gehe zwischen die Beiden: "Hört auf verdammt!Benehmt euch nicht wie Kinder!" Keith schiebt mich sanft bei Seite und meint zu mir: "Pass auf meine Schöne,ich will nicht,dass dir etwas passiert.Ich verteidige dich keine Sorge." Zac rastet total aus,als er sieht,dass Keith mich am Arm angefasst hat: "Nimm deine Finger von ihr!" Keith provoziert ihn weiter: "Ach du stehst wohl auf die Kleine?Oh nein ich glaube deiner Freundin wird,dass überhaupt nicht gefallen oder was meinst du?" "Es reicht!" wie ein verrückter geht Zac auf Keith los und schlägst sich mitten im Schulgang mit ihm.Doch Keith wehrt sich ordentlich und verpasst Zac einen ordentlichen Schlag auf das Kinn.Die Beiden wälzen sich auf den Boden herum und schlagen immer weiter auf sich ein,bis Mr.Smith da zwischen geht: "Hey Jungs,gehts euch noch gut?Wenn ihr euch schlagen wollt,dann macht das gefälligst draußen,doch nicht hier!!" Beide gehen mit Blutenden Gesichtern auseinander und werden von den Lehrern versorgt.Ich gehe Kopf schüttelnd weiter und suche nach Cat.Die restlichen Unterrichtsstunden habe ich hinter mich gebracht und möchte nur noch nach Hause,doch dann werde ich blitzschnell angehalten.Megan ruft mich: "Sunny!Hey warte,wir wollten doch zusammen gehen!" Ich bleibe stehen und schaue zu ihr hinter und meine: "Sorry das habe ich total vergessen." Immer noch lächelnd kommt sie auf mich zu und wir beide laufen zusammen nach Hause.Ich frage neugierig: "Wo ist denn Zac?Sonst geht er doch immer mit uns zusammen nach Hause?" Megan meint bedrückt: "Nein er ist schon nach Hause geschickt worden.Ich konnte ihn noch nicht erreichen,doch anscheinend hat er sich mit Keith geprügelt." "Ja davon habe ich gehört." meine ich zu ihr als ob ich nicht weiß worum es geht.Megan fährt fort: "Naja ich seh Keith nachher noch denke ich,wir wollen unser Projekt weiter machen,da frage ich ihn was los ist." Panisch rede ich es ihr aus: "Meinst du das ist so eine gute Idee?Also ich denke,dass die Jungs das unter sich klären und da nicht gerne darüber reden." Ich habe Angst,dass Keith ihr erzählen wird,dass er mich und Zac zusammen gesehen hat.Doch anscheinend gibt sie mir recht und meint: "Das stimmt schon,dann lasse ich es lieber." Den restlichen Weg bis zu ihrem Haus reden wir kaum miteinander,denn wir wissen beide nicht wo wir anfangen sollen.Ich bringe sie noch bis zu Tür,umarme sie zur Verabschiedung und will gerade gehen,doch sie fragt mich: "Sunny!ehm..kann ich dich was fragen?Also ich weiß,dass du gestern beim Friedhof warst oder nicht?Ich wollte nur wissen warum?" Ich wusste,dass das irgendwann kommen wird und ich gehe nochmal zurück und meine belanglos: "Zac hat mir von seinem Bruder erzählt und ja ich war zufällig da und wollte euch dann aber nicht stören." "Nein das hast du gar nicht,ihm hätte es bestimmt gefallen wenn du geblieben wärst.Sein Bruder war ihm wirklich wichtig und sonst gehe ich auch nicht mit dort hin,aber an dem Tag ging es ihm wirklich schlecht." meint sie etwas traurig zu mir und fügt dann noch hinzu: "Ich weiß nicht,was zwischen uns passiert ist,doch habe ich dir irgendetwas getan?Ich merke schon länger,dass du irgendwie auf Abstand gehst und ich würde gerne wissen wieso." Ich überlege lange was ich zu ihr sagen soll und bringe meine Tante ins Spiel: "Das tut mir leid,dass wollte ich nicht.Es ist einfach so,dass meine Tante krank ist und ich selber nicht weiß,wie ich damit fertig werden soll.Es gab dafür auch noch keine passende Gelegenheit mit dir darüber zu reden.Wir waren ja noch nie alleine in der ganzen Zeit." Sie stimmt mir zu und meint: "Ja das stimmt schon.Vielleicht können wir morgen mal etwas zusammen machen?Wirklich nur wir zwei und dann können wir mal über alles reden!" Zögerlich willige ich ein und verabrede mich morgen mit ihr zum Quatschen.Wir umarmen uns nochmal und auf ein Mal fährt eilig ein Krankenwagen an uns vorbei.Wir beide schauen ihm hinter her und er hält in der Nähe meines Hauses.Megan fragt mich besorgt: "Oh mein Gott Sunny ist bei euch etwas passiert?Ich glaube die Sanitäter gehen zu euch hinein!" Ganz hektisch meine ich zu ihr: "Ich weiß es nicht,ich habe wirklich keine Ahnung,ich muss schnell nach Hause bis dann!" Wie der Wind renne ich los und höre Megan nur noch weitern rufen: "Ruf mich an wenn du was brauchst!" Ich kann gar nichts mehr sagen,total außer Puste komme ich am Haus an und quäle mich nach drin zu kommen. Durchaus überrumpelt stehe ich zwischen Zac und Richie,die sich am liebsten die Köpfe eingeschlagen würden. Richie links von mir und Zac rechts.Und ich stehe wie ein kleines Kind in der Mitte total verloren.Beide löchern mich mit ihren Blicken und ich möchte am liebsten nur flüchten.Natürlich finde ich es nett,dass Richie sich um mich sorgt und mir wegen Zac helfen möchte.Doch wenn er wüsste,dass ich erst heute wieder schwach geworden bin und Zac geküsst habe,dann würde er sich wahrscheinlich nicht so für mich einsetzen.Ich hasse diese Lügen,ich bin gefangen in ihnen.Aber wenn ich die Wahrheit sage verliere ich einen von beiden.Ich komme aus dieser Situation nicht mehr heraus. Ich versuche einfach die Aussage von Richie zu ignorieren und bewege mich langsam Richtung Tür.Vielleicht ist es feige,doch ich habe gerade kein Nerv dafür,um mich darum zu kümmern.In der Hoffnung das Richie einfach mit mir mit kommt,öffne ich die Tür und trete einen Schritt nach draußen.Mit meinem Augen signalisiere ich ihm,dass ich gehen möchte.Wiederum wendet er seinen Blick nach einigen Sekunden von mir ab und geht wieder zu Zac hinüber.Allerdings ist für Zac das Gespräch auch nicht beende und diskutiert mit Richie weiter: "Ihr seid zusammen?Schon wieder Mal?Wer's glaubt,du hast doch eh überhaupt keine Chance bei ihr.Merkst du das nicht?" Richie erhebt seine Stimme und macht Zac eine kräftige Ansage: "Ich bin vielleicht auf den ersten Blick nicht der Richtige für sie.Ich bin nicht reich,habe kein Papi der Bürgermeister ist und bin auch nicht der schönste Bodybuilder.Doch ich hab ein gutes Herz,was man von dir nicht behaupten kann.Du hast einfach zu lange gewartet,daran bist du selbst schuld." Die Beiden provozieren sich aufs feinste.Wütend packt Zac Richie an den Schultern und redet weiter mit einem aggressiven Unterton: "Halt dich einfach daraus und akzeptiere,dass sie mich liebt.Und für dich nie etwas empfinden wird." Ganz lässig streift er Zac's Hände von sich ab und meint zu ihm mit einem breiten Grinsen: "Das werden wir noch sehen.Du hälst dich von Sunny fern,sonst erzähle ich deiner Freundin mal,was du für ein verlogenes Arschloch bist.Ich glaube das wäre nicht in deinem Interesse oder?" Das hat gesessen!Hunderprozentig schockiert steht Zac vor Richie und weiß nicht was er dazu sagen soll.Richie schneidet ihm direkt nochmal das Wort ab: "Ich bluffe nicht,also halt dich besser dran!" So habe ich Richie wirklich noch nie erlebt.Meine Hände schwitzen vor Panik und ich frage mich ob er es echt ernst meint damit.Er kommt auf mich zu geflitzt,greift vorsichtig nach meiner Hand und zieht mich mit zu meinem Haus hinüber.Ich schaue nochmal nach hinten zu Zac,der fassungslos vor der Tür steht und uns nach schaut.Ich sehe es ihm an,dass er sich die gleichen Sorgen macht wie ich auch.Würde Richie soweit gehen und Megan von uns erzählen?Mein Kopf ist sichtlich blockiert,ich weiß nicht was ich sagen soll.Meine Beine laufen selbstständig mit Richie mit und lasse mich von ihm einfach mitziehen.Unbewusst gehen wir ins Haus hinein und ich merke nicht was um mich herum passiert.Richie tippt mich vorsichtig an,als wir in meinem Flur stehen: "Ist alles in Ordnung?Tut mir leid,ich wollte mich nicht einmischen,doch ich glaube,das war gerade notwendig." Ich gehe gar nicht auf ihn ein und fahre ihn wütend an: "Was hast du dir dabei gedacht?Das hätte ich von dir nicht erwartet,dass du mich so hinter gehst.Ich dachte du bist mein Freund und jetzt willst du mich einfach so verraten?" "Wovon redest du bitte?Ich habe das nur gesagt,um Zac mal in die Schranken zu weisen.Er benutzt dich von vorne bis hinten.Denkst du wirklich,dass ich das machen würde?" fragt er mich enttäuscht. Ich antworte nicht und schaue an ihm vorbei. Er wiederholt sich nochmal: "Glaubst du das wirklich?" "Ich weiß nicht was ich überhaupt noch glauben soll.." meine ich zu ihm abwertend. Richie sieht mich total erschrocken an und versucht mit mir zu reden,doch dann kommt mein Dad und wir beenden unser Gespräch. "Na ihr zwei.Wie ist es bei Mr.McKingley gelaufen?" fragt er neugierig. Ich meine belanglos zu ihn: "Alles ok,ich kann bis Ende der Woche zu Hause bleiben." "Das ist doch super!Ihr kommt gerade recht nach Hause,wir überlegen was wir zum Abendessen machen wollen.Habt ihr eine Idee?" sagt er während er schon auf den Weg ist wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Starr schaue ich zu Richie und bleibe distanziert von ihm.Ich rufe meinen Dad hinter her und blicke tief in Richie's Augen: "Mir ist es egal.Richie kann eh nicht zum Essen bleiben.." Verwirrt kommt mein Vater nochmal zurück und meint geknickt zu ihm: "Wirklich nicht?Wieso das?" Richie merkt das ich ihn nicht sehen will,deshalb spielt er mit und lügt meinen Dad etwas vor: "Sorry Mr.Day ich muss meiner Mutter helfen,habe ich völlig vergessen." Bedrückt gibt Richie ihm die Hand und verabschiedet sich von ihm.Ich starre nur auf den Boden,öffne ihm die Tür und murmele vor leise hin: "Tschüss!" Er erwidert es und geht traurig nach Hause.Ich schließe mit komischen Gefühl im Bauch die Tür und bin sehr abwesend mit meinen Gedanken.Daddy beobachtet mich von der Seite und fragt: "Ist alles ok?Habt ihr euch gestritten?" Ich schüttel den Kopf: "Nein,nicht direkt.Mach dir keine Sorgen es ist alles gut." Er gibt mir einen dicken Kuss auf die Stirn und wir gehen zusammen zu den Anderen. Ich liege die ganze Nacht wach und alles worüber ich nachdenke ist,ob es Peggy gut geht und wieso Richie so etwas gesagt hat.Ich finde einfach keine Ruhe.Ich wälze mich hin und her und eigentlich möchte ich alles nur vergessen,nicht mehr darüber nachdenken,doch mein Kopf hält einfach nicht den Mund.In diesen Augenblick denke ich auch an Susi,dass ich schon seid Tagen mit ihr nicht gesprochen habe.Sie fehlt mir,gerade jetzt.Ich hab sie immer für ihren starken Charakter bewundert.Egal was ihr passiert ist,sie hat sich wieder aufgerappelt und gar nicht runter ziehen lassen.Ich wünsche mir bis heute,dass ich oft so wäre wie sie.In dem Moment wüsste sie auch wie sie mich aufmuntern könnte.Sie würde sich neben mich setzen,in ihren liebsten Schlapperpulli,unser Lieblingseis Banana Split essen und mir alle Leute aufzählen die schlimmer dran sind als ich.Nicht mal nach fünf Minuten würde ich anfangen zu lachen und würde mit ihr den ganzen Abend die schlechtesten Filme aller Zeiten gucken. Meine Sehnsucht überkommt mich,ich greife zu meinem Handy auf den Tisch.Es ist 1:30uhr,sie wird schon schlafen,aber trotzdem schreibe ich ihr eine Sms.  "Hey Süsse,ich liege hier schlaflos in meinem Bett und du fehlst mir so...Ich bin total fertig.Ich wünschte du wärst jetzt bei mir und wir könnten uns nochmal Scary Movie 2 ansehen und darüber stundenlang lachen.Nur noch 2 Monate dann sind Ferien und dann komme ich dich besuchen,ist mir egal was passiert.Love you.." Unglücklich lege ich mein Handy wieder weg und eine kleine Träne kullert mir über die Wange.Doch ich reiße mich zusammen und versuche an etwas gutes zu denken. Erst gegen 3 Uhr bin ich eingeschlafen,zum Glück muss ich nicht in die Schule und kann ausschlafen.Gegen 12 Uhr wache ich auf,da mein Handy klingelt.Ich schaue drauf,ich habe eine neue Nachricht.Ich hab vergessen in der Nacht das Handy lautlos zu stellen.Freudig öffne ich sie,weil ich denke das Susi mir zurück geschrieben hat,doch die SMS ist von Zac. "Du musst unbedingt gegen 14 Uhr zum Spielplatz kommen,es ist wichtig!Megan weiß von uns.." Meine Freude wandelt sich sofort in Trauer um und ich weiß nicht wie ich reagieren soll.Total panisch schlage ich meine Decke zur Seite und setze mich erstmal aufrecht hin.Woher weiß sie alles?Hat Richie doch mit ihr geredet?Und vorallerdem was weiß sie? Eigentlich hätte ich doch damit rechnen müssen,dass sie es irgendwann heraus bekommt,doch ich bin zu naiv gewesen.Kopflos überschlage ich mich und mache mich fertig.Viel zu früh komme ich am Spielplatz an und warte doch nervös auf Zac.Zu erst setze ich mich auf die Schaukel,dann stell ich mich wieder hin und zum Schluss setze ich mich ins Gras.Eine Viertelstunde später als verabredet kommt Zac zum Spielplatz.Als ich ihn schon von weiten sehe,stelle ich mich wieder hin und überlege mir was ich ihn alles fragen will.Er sieht total fertig aus und erzählt mir aufgebracht von Megan: "Danke das du da bist...Ich bin immer noch überfordert mit der Situation." Hektisch nerve ich ihn auf den Punkt zu kommen: "Sag einfach,was ist passiert?" "Megan und ich sind ganz normal wie jeden Morgen zur Schule gegangen.Doch später als ich in der 3.Stunde Sport hatte und sie suchen wollte,war sie nicht da.Sie ging mir aus den Weg.Wir haben uns erst wieder zu Mathe gesehen und da hat sie mich angeschrien,dass ich weg gehen soll.Doch ich wollte wissen was los ist,also habe ich sie nach dem Unterricht wieder genervt und sie ausgefragt.Doch sie ist förmlich vor mir weg gerannt.Sie ist mit so einem Mädchen nach Hause gegangen,ich kenne sie nicht,noch nie hier gesehen und sie meinte zu mir,ich soll mich von Megan fern halten.Anscheinend sind die Beiden befreundet,aber ja auf jeden Fall deutete sie mir an,dass Megan Ruhe brauch,weil sie weiß was ich getan habe." rattert wie eine Maschine herunter. "Oh mein Gott.Sie weiß es,oh nein!Und was jetzt?Wer hat es ihr gesagt,das Mädchen?" frage ich ihn besorgt. Er lacht kurz auf und schaut mich ganz ernst an :"Sunny,denk doch mal bitte nach.Wir wissen doch beide,das es nur eine Person gibt,die von uns beiden wusste und die gestern uns noch gedroht hat,es Megan zu sagen!" "Halt!Du denkst doch nicht wirklich das Richie es ihr gesagt hat?" keife ich ihn wütend an. Er nickt nur und redet auf mich ein: "Doch das meine ich.Er kann es nur gewesen sein,das wird er mir büßen das schwöre ich dir." "Das ist doch unsere Schuld,wir hätten es von Anfang an lassen sollen.Ich glaube nicht,dass er es war.Ich traue ihm das nicht zu.Ich rede erst mit ihm bevor du irgendetwas tust." beruhige ich ihn etwas. Er legt mir sein Hand auf die Schulter und umarmt mich: "Wir haben einen Fehler gemacht,doch wir können nichts gegen unsere Gefühle tun.Es passiert nun einmal.Doch lass dich nicht von ihm ein lullen,ok?Er liebt dich,genauso wie ich und vielleicht hat er deswegen so gehandelt." Mir stehen die Tränen bis zum Halse und ich lehne mich an seiner Schulter an.Von hinten kommt eine Person auf uns zu gerannt und schreit uns an: "Sie hatte doch recht,ihr beiden habt etwas am laufen.Das glaube ich nicht!" Synchron drehen wir uns um und schreien auf: "MEGAN????" Wie aus dem nichts taucht Megan hinter uns auf.Sofort gehen wir auseinander und wissen vor Aufregung nicht,was wir sagen sollen. "Was machst du denn hier?" meint Zac zu ihr,als er einen Schritt auf sie zu geht. Sie ist völlig abweisend und schreit ihn an: "Fass mich ja nicht an.Du bist so ein mieser Lügner.Du genauso.Ich dachte du bist meine Freundin.Ich hätte euch das Beiden nicht zugetraut,doch jetzt hab ich es ja mit eigenen Augen gesehen." Mit allen Mitteln versuche ich sie wieder herunter zu bringen: "Es ist nichts passiert Megan.Ich bin deine Freundin,doch ja wir haben uns auch beide auseinander gelebt.Und es verlief alles anders als du denkst.Ich wollte dich niemals verletzen,wir wollten dich niemals verletzen.." Zac fügt hinzu: "Lass uns einfach in Ruhe darüber reden,so können wir es dir erklären." Sie hört uns nicht zu,sie ist nicht mehr sie selbst und ohrfeigt Zac aus heiteren Himmel. "Ich will mit euch nicht mehr reden.Ihr seid für mich gestorben!" meint sie wütend zu uns und rennt wie der Blitz weg.Zac rennt ihr hinter her,ich hole meine Tasche von der Schaukel und renne beiden hinter her.Ich bin sehr langsam und komme kaum nach.Ich hasse Sport so extrem,dass macht sich auch gerade bemerkbar.Außer Puste komme ich an der Straße an und sehe weder Zac noch Megan.Beide sind spurlos verschwunden,ich knie mich hin und schnappe nach Luft.Vollkommen unerwartet ruft Zac nach mir und ich erschreck für einen kurzen Moment.Er flucht vor sich hin: "Ich habe sie verloren!Sie war einfach plötzlich weg." "Wie du hast sie verloren?Sie muss doch hier irgendwo sein.Lass uns beide getrennt voneinander suchen.Ich werde zu Hause bei ihr nach sehen und du suchst alle öffentlichen Plätze ab.Soweit kann sie ja nicht gekommen sein,ok?" meine ich durch geplant zu Zac,der mir nur zu nickt und sich gleich wieder auf die Suche macht.Noch immer hechele ich vor mich hin,atme nochmal tief ein und aus und richte mich wieder auf um nach ihr zu suchen.Ich renne so schnell ich kann zu ihr nach Hause.Vom Spielplatz sind es ungefähr 5-10 Minuten zu Fuß.Doch ich habe Angst,das sie aus ihrer Wut etwas blödes macht.In meinen ausgelatschten Ballerinas tuen mir nach einigen Minuten schon die Füße weh,doch ich ignoriere den Schmerz und renne immer weiter.Ganz hektisch komme ich an Megan's Haus an,das Auto ihrer Mutter steht vor der Tür.Ich klingele drei,vier Mal und hoffe das Megan da ist.Genervt öffnet mir Megan's Mutter die Tür und schaut mich erstaunt an: "Sunny!Hey was machst du denn hier?" Geschafft stütze ich mich am Türrahmen ab und frage sie außer Atem: "Es tut mir leid für die Störung,aber ist Megan zu Hause?" Sie schüttelt mit den Kopf: "Nein,sie ist bestimmt bei Zac.Geht es dir gut?Soll ich ihr etwas ausrichten?" Enttäuscht antworte ich ihr: "Nein nein schon ok.Dann komme ich später einfach nochmal wieder.Tschüss!" Mrs Anderson winkt mir zum Abschied und meine Suche beginnt wieder ganz von vorne.Hoffnungsvoll schreibe ich Zac eine SMS und frage ihn: "Zu Hause ist sie nicht.Hast du sie gefunden?" Während ich auf seine Antwort warte,ruhe ich mich noch etwas auf und verfluche es das ich so unsportlich bin.Jeder der mich hier sieht würde denken ich bin ein Stunden Marathon gelaufen,so durch geschwitzt stehe ich hier herum.Piep,piep Zac hat zurück geschrieben: "Keine Spur von Megan!Ich melde mich,wenn ich sie gefunden habe!" Mist!Langsam werde ich immer unruhiger und mir gehen die Ideen aus,wo ich nach ihre suchen soll.Ich gehe nochmal zurück in den Park,vielleicht ist sie gar nicht so weit weg von dort.Ich habe keine Lust mehr zu rennen,doch wiederwillig treiben mich meine Füße wieder Richtung Park,wo ich nach Megan rufe: "MEGAN!Wo bist du?" Doch keiner reagiert darauf.Ich finde sie nirgendswo,ich bin fast 2 Stunden unterwegs und suche den ganzen Ort nach ihr ab.Völlig fertig setze ich mich kurz auf eine Bank,ziehe meine Schuhe aus und verziehe schmerzhaft mein Gesicht..Durch das ganze hin und her gerenne,habe ich Blasen an den Füßen bekommen und meine kleinen Zehen fangen an zu bluten.Ich wische mir vorsichtig mit einem Taschen Tuch das Blut weg und lasse meine Füße an der Luft trocknen.In diesem Moment klingelt meine Handy wieder,doch diesmal ruft mich Richie an. "Sunny?Wo bist du?" meint er mit einer klaren Stimme zu mir. Ich stottere hektisch: "Ich sitze hier in der Nähe vom Park,ich bin auf der Suche nach Megan,ich kann gerade nicht!" "Halt leg nicht auf!Megan ist hier.Ihr geht es gut,sie will nicht das ich euch bescheid sage,aber sie ist gerade im Bad und deswegen rufe ich dich an." rattert er total schnell herunter. Erleichtert atme ich auf und meine zu ihm: "Oh Gott ein Glück.Ich habe mir schon Sorgen gemacht,ich komme so schnell es geht vorbei und..." Er unterbricht mich schnell: "Sunny,das ist keine gute Idee.Sie will mit euch nicht reden momentan.Ich muss auflegen,sie kommt zurück,ich melde mich später bei dir!" "Richie!Warte!" doch ich höre es im Telefon schon tuttututt.Er hat aufgelegt.Gerade bin ich froh darüber,dass sie aufgetaucht ist,doch im selben Moment weis ich nicht was ich machen soll.Will sie wirklich in Ruhe gelassen werden?Vielleicht ist es das Beste,sie muss über die ganze Situation erstmal hinweg kommen.Frustriert humpele ich Barfuß nach Hause zurück und rufe Zac an. Erschöpfend nimmt er ab: "Ja?Hast du sie gefunden?" "Nein ich nicht.Doch Richie hat mich gerade angerufen und sie ist bei ihm.Also alles ok!" beruhige ich ihn. Maßlos wütend schreit er mir ins Ohr: "Was?Sie ist bei Richie?Das gibt es doch nicht und da kannst du so ruhig bleiben?Wegen ihm haben wir doch den ganzen Stress.Ich gehe jetzt dorthin und reiß ihm den Arsch auf." Förmlich überrascht von seiner Reaktion versuche ich ihn davon abzuhalten: "Lass sie in Ruhe,sie will keinen von uns sehen.Wir sollten es einfach akzeptieren und sie erstmal lassen." "Mach du was du willst,aber ich werde zu ihr gehen.Ich lasse sie garantiert nicht mit Richie allein!" fügt er hinzu und legt einfach auf. Komplett niedergeschlagen und kaputte mache ich mich auf den Weg zu Richie.Ich habe Angst,dass Zac total ausrastet und die beiden sich wieder prügeln.Ich versuche mich zu beeilen,doch meine Füße machen einfach nicht mehr mit und Barfuß laufen ist gar nicht so angenehm,auf einen völlig holprigen Fußweg.20 Minuten brauche ich bis zur Tankstelle und komme erleichternd mit noch mehr schmerzenden Füßen an.Ich gehe zum Haus von Richie und sehe wie die Tür offen steht.Hoffentlich komme ich nicht zu spät.Ich klopfe kurz an,doch keiner antwortet.Ich gehe hinein und höre schon aus dem obersten Stock Schreie und Gebrüll. Gerade als ich mich hoch quälen will,kommen Zac und Richie herunter und keifen sich weiter an. "Du bist hier der Verräter,kümmere dich beim nächsten Mal einfach um deinen eigenen scheiß!" brüllt Zac auf Richie ein. Richie packt Zac am Arm und zieht ihn zur Tür,doch er wehrt sich und will nicht gehen.Ich versuche dazwischen zu gehen,doch die Beiden hören nicht auf. Richie schiebt mich sanft bei Seite und stellt sich vor mich: "Du gehst jetzt!Du hättest nicht her kommen sollen.Denkst du nicht,dass du deiner Freundin schon viel zu viel zu gemutet hast?Lass sie doch einfach mal in Ruhe!" Zac greift Richie an,doch dieser hält dagegen: "Du hast doch keine Ahnung ok.Megan ist meine Freundin,ich kenne sie und will einfach nur mit ihr reden.Also halt dich daraus!Du hast doch alles kaputt gemacht!" Ich mische mich ein: "Es bringt überhaupt nichts,wenn ihr beide euch jetzt so anfahrt!"  Doch ich werde vollkommen ignoriert. "Schiebt nicht die Schuld auf mich,du bist der jenige die sie Wochenlang belogen hat.Gestern haben wir uns noch wegen Sunny gestritten,du weißt selbst nicht was du willst." knallt Richie ihm an den Kopf und schubst ihn gegen die Wand.Zac fällt zurück und verliert sein Gleichgewicht und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten.Er fliegt rückwärts auf den Boden.Megan steht oben an der Treppe und schreit zu uns herunter: "HÖRT AUF!" Wir alle sind urplötzlich still und langsam kommt sie die Treppen herunter.Eher verschüchtert stellt sie sich vor die Beiden und schreit Zac an: "Ich will nicht mit dir reden kapierst du das nicht?Ihr seid die Letzen die mir jetzt helfen können." Richie streckt Zac die Hand hin und will ihm auf helfen,doch er lehnt ab und richtet sich von alleine auf. Megan wendet sich nochmal zu Richie und murmelte leise zu ihm: "Danke für alles,aber ich kann hier nicht bleiben!"  Ohne uns anzusehen verschwindet sie durch die noch offen stehenden Tür mit weinenden Augen.Zac rennt ohne nach zudenken ihr hinter her und die ganze Geschichte geht wieder von vorne los.Ich renne mit raus und rufe Zac hinter her: "Wartet doch!",aber er hört mich nicht und in dem selben Moment trete ich falsch auf und verknackse mir meinen Fuß.Ich schreie laut auf.Richie eilt zu mir und fragt mich: "Gehts dir gut?Kannst du auftreten?" Ich versuche ganz leicht mit den Zehenspitzen aufzutreten,doch sofort strömt wieder der Schmerz in den ganzen Fuß über und ich bleibe unten liegen.Richie meint vorsichtig zu mir: "Halt dich an mir fest,wir haben,dass doch schon mal gemacht.Du krallst dich an meinem Hals fest und ich hebe dich hoch,ok?" Ich nicke nur hastig mit dem Kopf,um greife seinen Hals und ruckartig hebt er mich hoch.Wieder schaue ich ihn tief in seine Augen und mich überkommt ein Deja Vu.Genau die selbe Situation wie damals im Badezimmer.Er hebt mich mit seinen starken Armen hoch und rettet mich.Er trägt mich erstmal wieder zurück ins Haus und setzt mich ganz langsam auf einen Stuhl. "Ich hol dir einen weiteren Stuhl und etwas zum kühlen,du hast dir bestimmt dein Fuß etwas gestaucht." sagt er zu mir als er vorsichtig meinen Fuß begutachtet.So schnell wie der Wind kommt er zu mir zurück mit einem großen Eisbeutel und einem Hocker.Er setzt sich auf den Hocker,legt mein Bein auf sein Schoss und hält mir immer wieder mal das Eis an mein Fuß.Ich zucke immer wieder zusammen,weil es Schweine kalt ist,doch es fühlt sich nach einer Zeit nicht mehr so schlimm an.Er fragt mich besorgt: "Geht es etwas?Kann ich dir sonst noch irgendetwas gutes tun?" Ich schüttel nur mit den Kopf und meine: "Nein danke so gehts!..Ich will eigentlich nur nach Hause..." "Bist du immer noch sauer auf mich?Ich hab das gestern wirklich nicht so gemeint Sunny..." meint er zu mir mit einem bedrückten Gesicht. Ich frage ihn direkt,um endlich Klarheit zu haben: "Dann sag mir eins,hast du Megan von mir und Zac erzählt?" Er schüttelt sofort den Kopf und antwortet hektisch: "Nein habe ich nicht!Ich hatte es auch nicht vor,dass musst du mir glauben.Ich würde dich niemals verraten,obwohl ich gerne Zac eine ausgewischt hätte,das geb ich zu,aber ich war es nicht!Es muss noch jemand anderes gewusst haben.." Ich bin erstmal still und schaue ihn noch weiter an,um zu sehen ob er wirklich die Wahrheit sagt. "Glaubst du mir?" hackt er nach. Ich nicke ihm zu und lege meine Hand auf seine: "Ja ich glaube dir,aber ich wüsste gerne,wer es ihr erzählt hat.Obwohl jetzt ist eh alles egal,ich hab keinen Bock mehr darauf.Ich hab es vermasselt,ich hab sie verletzt und ich kann verstehen das sie mich hasst." Total beruhigend meint er: "Ich glaube nicht,dass sie dich hasst.Sie ist einfach nur wahnsinnig enttäuscht von euch.Vielleicht sogar eher von Zac,weil er sie so an der Nase herum geführt hat,genauso wie dich..." "Ich könnte mich selbst dafür ohrfeigen,dass ich mich darauf eingelassen habe.Doch bitte können wir darüber nicht mehr reden?Sei mir nicht böse,aber ich will einfach nur noch nach Hause.Ich hab die Schnauze voll." heule ich ihm die Ohren voll.Vergesslich achte ich nicht auf meinen Fuß und trete mit voller Wucht auf und knicke wieder etwas zur Seite.Richie ist sofort zur Stelle und stützt mich auf der linken Seite: "Du kannst auf jeden Fall nicht alleine nach Hause gehen.Ich begleite dich." Er nimmt meine Tasche,hängt sie sich schräg entlang über den Körper und geht mit mir Arm in Arm nach draußen.Die Position ist jedoch etwas ungünstig,weil er viel größer ist als ich und er sich total zu mir herunter beugen muss.Deshalb entschließt er sich spontan mich auf seinen Rücken zu tragen: "Ich nehme dich Hucke pack,so sind wir schneller bei dir." "Ich bin aber sehr schwer,passt auf." meine ich grinsend zu ihm. Er sagt mit leichter Zunge: "Ach das schaff ich schon!" Schneller als ich gucken kann sitze ich auf seinen Rücken und er trägt mich den ganzen Weg bis nach Hause.Wir reden erst gar nicht miteinander,doch dann brennt ihm eine Frage besonders auf den Lippen: "Wieso bist du eigentlich doch zu mir gekommen?Ich habe ja gesagt,dass Megan dich nicht sprechen will.." Ganz leise antworte ich: "Ich hatte Angst um dich!" Erstaunt fragt er nach und schaut zu mir nach hinten: "Wirklich?" Ich nicke und gucke aber direkt wieder gerade aus auf den Weg: "Ja,ich habe Zac angerufen und er war total sauer auf dich,weil er immer noch denkt,dass du uns verraten hast.Ich hatte einfach Angst,dass er wütend auf dich einschlägt,ohne Grund!" "Du bist ja süß,aber wie du siehst kann ich mich gut wehren,mir passiert schon nichts." sagt er mit einem süßen Unterton. Ohne mich einmal abzusetzen läuft er die ganze Strecke weiter und dann prallt noch die Sonne auf unsere Köpfe.Das finde ich so toll an ihm,er ist sehr aufmerksam und meckert nicht bei jeder Kleinigkeit herum.Bei ihm habe ich das Gefühl,dass er mich als Mädchen wahr nimmt und alles macht damit es mir gut geht.Die Zeit vergeht wie im Flug und schon sind wir an meinem Haus angekommen.Er setzt mich auf der Veranda ab ganz sanft und schaut nochmal nach meinem Fuß: "Am Besten du legst ihn heute den ganzen Tag hoch und kühlst was das Zeug hält.Dann kannst du in einigen Tagen wieder richtig laufen da bin ich mir sicher." "Danke Herr Doktor für die guten Tipps und auch für das Herschleppen." sage ich ihm dankend als ich ihn umarme. Ich kralle mich am Geländer fest,dass ich nicht umkippe und Richie versichert sich nochmal ob bei mir alles ok ist und will gehen.Doch mein Bauch sagt mir,ich darf ihn nicht gehen lassen. "Richie warte!" Wie der Blitz kommt er nochmal zurück und fragt besorgt: "Was ist?Gehts nicht soll ich dich lieber rein bringen?" Ich nicke und füge noch hinzu: "Ich will nicht das du gehst.Kannst du nicht bei mir bleiben?" "Bist du dir sicher?" fragt er zurück haltend. Ich grinse ihn leicht an und meine einfühlsam zu ihm: "Ich möchte nicht alleine sein und du bist der einzige den ich gerade in meiner Nähe haben will..." Die Sonne scheint mir direkt ins Gesicht.Ich hebe meine Hand vor mein Gesicht,damit ich Richie besser sehen kann.Er starrt mich lange einfach nur an,ohne etwas zu sagen.Ich glaube meine Bitte hat ihn überrumpelt,deshalb ziehe ich mein Angebot zurück und verabschiede mich doch von ihm: "Vergiss es...das kam etwas plötzlich von mir sorry.Du musst nichts sagen.Wir sehen uns bald!" "Ich bleibe!" sagt er total unerwartet,ohne auf meine Aussage davor einzugehen.Ich frage "Was?" obwohl ich es genau verstanden habe was er gesagt hat.Er wiederholt es ganz leise,als er auf mich zu kommt: "Ich habe gesagt,ich bleibe!" Fröhlich strahle ich ihn nur an.Er zögert nicht länger und hilft mir nach drinnen.Die Tür fällt ins Schloss und sofort kommt mein Dad um die Ecke und lächelt zufrieden ihn Richie's Richtung,als er ihn im Türrahmen wahr nimmt.Ich werde erstmal völlig ignoriert. "Richie du bist auch mal wieder da,dass freut mich sehr" Sauer werfe ich ein: "Du hast ihn gerade mal 24h nicht gesehen Dad!" "Wirklich?Mir kam es vor wie eine Ewigkeit." sagt er spaßig und gibt Richie die Hand. Richie freut sich auch ihn zu sehen und meint: "Mir gefällt es hier so gut,da muss ich einfach immer wieder kommen.Ich wollte Sunny eigentlich nur nach Hause bringen.Sie hat sich ihren Fuß umgeknickt und konnte nicht alleine heim." Erst jetzt bemerkt Dad,dass ich nicht richtig aufregen und bückt sich besorgt hin,um nach meinen Fuß zu sehen. "Oh Gott,der ist wirklich dick.Wie ist das denn passiert?" fragt er uns beide. Ich schaue nur zu Richie herüber und hoffe das er ihm nichts wegen Zac und mir erzählt.Doch er kann anscheinend meine Gedanken lesen und tischt ihn etwas anderes auf: "Sie ist auf den Parkplatz vor der Tankstelle ungünstig umgeknickt.Ich habe es vom Fenster ausgesehen und bin sofort zu ihr hin gegangen." erzählt Richie überzeugend.Mein Dad klopft ihm nur ganz stolz auf die Schulter und lobt ihn mit großen Tönen: "Danke auf dich ist verlass.Zum Glück hast du deinen persönlichen Retter an deiner Seite." Ich humpele zu Steve ganz wehleidig und umarme ihn: "Irgendjemand muss doch deinen Job würdig vertreten." Er nickt nur zustimmend in Richie's Richtung: "Bei ihm brauche ich mir überhaupt keine Sorgen machen...Ach was mir gerade noch einfällt Richie...Josh,Mike & Ich wollen heute Abend uns das Football Spiel ansehen,vielleicht hast du Lust mit uns es anzuschauen?Voraussichtlich das du überhaupt Football magst?" Richie ist sehr überrascht von der Einladung,schaut dann aber zu mir und fragt: "Ja klar gerne,aber nur wenn es für dich in Ordnung ist?" Ich nicke ihm hektisch zu und sage: "Na klar kein Problem,ich wollte eh nachher mit Susi skypen,also macht euch einen schönen Männer Abend." "Klasse,dann hole ich ebend etwas zu trinken und essen für nachher aus der Tankstelle." strahlt er uns an und stürzt hektisch los.Er kommt aber doch nochmal zurück und gibt mir zum Abschied einen kurzen Kuss auf die Wange und vergisst völlig dabei,dass mein Dad noch anwesend ist.Ich laufe purpurrot an und schaue beschämt zu Steve,der mich mit einem fetten Grinsen nur an sieht. "Er scheint dich wirklich zu mögen,wenn er sogar es in Kauf nimmt von deinen Vater eine Schelle zu kassieren." "Ach Dad,das war nur aus Reflex!Er war total euphorisch wegen deiner Einladung.Ich glaube nicht,dass es dir gefallen hätte,wenn er dir einen Kuss gegeben hätte oder?" rede ich auf ihn ein,damit er nichts schlechtes von Richie denkt.Doch er sieht mir an wie ernst ich ihn ansehe und fängt an zu lachen. "Schatz das war ein Scherz!Ich mag Richie...wirklich gern.Denkst du ich würde jeden einfach zum Essen oder Fernsehen einladen?Ich finde er ist ein anständiger Kerl und er scheint dich glücklich zu machen.Mehr will ich gar nicht!" "Ja da hast du Recht,erst ist wirklich ein toller Junge.Aber naja wir werden sehen...ich habe ihm heute zum Übernachten eingeladen,das ist doch hoffentlich ok?Oder nicht?" Er nickt mir zu und meint ermahnend zu mir mit erhobenen Finger: "Na klar ist kein Problem,doch er schläft nicht in deinem Zimmer.Das ist TABU!" Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und meine mit einem genervten Unterton nur: "Das weiß ich,so war es auch gar nicht geplant!Keine Sorge!" Die Männer verbringen ein super Abend im Wohnzimmer und schauen sich das Spiel der Woche an.Ich mag Football auch aber nicht so sehr,dass ich an diesem Abend in der Lage bin es mir anzusehen.Mein Dad hat mich nach oben getragen und mir etwas zu essen gemacht.Mein Fuß ist immer noch total angeschwollen und ich warte auf Susi,dass sie endlich on kommt.In der Zwischen Zeit schaue ich meine Lieblingsserie Pretty Little Liars im Fernseh und lass es mir gut gehen.Ich bin wahnsinnig vertieft in die Serie und kriege erst spät mit das mein Handy zwei Mal vibriert hat.Die erste Nachricht ist von Susi: "Ich bin in zwei Minuten on,ich freu mich!♥" und die andere Nachricht ist plötzlich von Zac. "Es tut mir leid wegen heute,ist blöd gelaufen!Hoffentlich können wir nochmal reden..." hat er mir geschrieben. Ganz kurz und schmerzlos schreibe ich ihm zurück: "Worüber sollen wir reden?" Kurz warte ich auf seine Antwort und denke darüber nach was er meinen könnte,aber dann werde ich schon zum Glück von Susi angelenkt die endlich on kommt. "Hallo,hallo?Bist du da meine Hübsche?" spricht sie halb flüsternd ins Mikro. Ziemlich freudig strahle ich sie über die Kamera an und wir reden sofort über Gott und die Welt. "Wie gehts dir denn?Ich hab dich in den letzten Tagen echt vermisst.." meine ich traurig zu ihr. Sie nickt nur mit den Kopf und stimmt mir zu: "Ich dich auch Süße.Aber erzählt mal,was ist los bei dir?Du siehst gar nicht gut aus..du siehst irgendwie fertig aus..." Liegt vielleicht auch daran,dass ich wie ein Penner vor der Kamera sitze.Meine Haare habe ich zu einem Dutt gemacht,die bequemsten Sachen angezogen,mich halb abgeschminkt und kühle die ganze Zeit meinen Fuß. "Frag nicht,der Tag war wirklich wahnsinnig blöd!Megan weiß über mich und Zac bescheid!" füge ich bedrückt hinzu. Verschreckt sagt sie aufgeregt: "Was?Oh nein,wie ist das denn passiert?Hast du ihr es gesagt?" Ich schüttel mit dem Kopf: "Nein habe ich nicht,ich wollte,aber ich und Zac wollten es ihr nicht sagen und uns einfach aus dem Weg gehen.Erfolglos!Irgendjemand hat es ihr gesagt,doch wir wissen nicht wer.Sie ist völlig ausgeflippt." "Oh man das ist ja scheiße.Ich kann sie auch verstehen,ich hätte euch beide anscheinend ermordet..." sagt sie ganz gefühlslos,doch fährt fort als ich ihr einen kühlen Blick zu werfe: "...aber man kann gegen Gefühle nichts machen,das muss sie auch verstehen.Und wie geht es jetzt für euch weiter?" Ich hole tief Luft und puste sie kräftig wieder aus.  "Es gibt kein wir mehr.Er hat sich eindeutig für Megan entschieden und damit werde ich jetzt umgehen müssen.Mir ist es ehrlich gesagt ganz recht,weil ich habe so ein schlechtes Gewissen gegenüber Megan,ich weiß gar nicht wie ich das alles wieder gut machen kann.." Wir werden von Richie unterbrochen,der ganz leise an meine Tür anklopft und kurz herein kommt. "Susi,warte kurz Richie ist gerade hier." sage ich zu ihr und unterbreche unsere Unterhaltung.Doch sie wird total hektisch und neugierig und schreit mir zu: "NICHT AUFLEGEN!Ist das der Richie?Was will er in deinem Zimmer?Ach auch egal,zeig ihn mir!!Ich will ihn sehen." Sie hyperventiliert langsam und ich versuche sie zu beruhigen.Richie kriegt ihr ganzes Gerede mit und lächelt mich süß an: "Susi er kann dich hören,fahr mal einen Gang herunter.Ich glaube nicht,dass er sich zeigen möchte...er kennt dich doch nicht mal." Richie setzt sich dann aber spontan neben mich,legt seinen Arm etwas um meine Schulter und lächelt freundlich in die Kamera: "Hey ich bin Richie.Du bist dann bestimmt Susi aus L.A." "Oh mein Gott..siehst du gut aus!" sagt sie ohne überlegen vor sich hin.Richie läuft ganz rot an und die Beiden lachen.Ich schäme mich ein wenig für Susi und versuche Richie schnell wieder raus zuschicken,bevor sie noch mehr peinliche Fragen stellt. "Was gibt es denn?" frage ich Richie neugierig. Er meint nur ganz zurückhaltend: "Ich wollte nur ebend nach dir sehen,es ist gerade Halbzeit und dein Dad holt Pizza zum Abendessen.Ich soll dich fragen was du haben willst?" Ich überlege kurz: "Ehm...." Susi antwortet aber dann für mich ganz locker: "Sie nimmt eine Pizza mit Salami & Schinken mit schwarzen Oliven,aber ohne grünen Paprika und Spinat.Dafür aber viel Käse,nicht zu viel das ihr schlecht wird,aber auch nicht zu wenig,dass sie keinen bissen runter bekommt." Richie lächelt Susi zu und meint: "Oha das kam ja wie aus der Pistole geschossen.Das muss ich mir auf jeden Fall merken." Ich lächel Richie an: "Sie kennt mich einfach sehr gut!" Rücksichtsvoll verabschiedet sich Richie von Susi und geht anstandshalber wieder nach unten: "Ich lass euch mal wieder alleine.Ich komme später nochmal,wenn die Pizza da ist." "Danke.Bis dann!" sage ich als ich ihn sehr intensiv hinter her schaue.Auch sein Blick geht immer wieder zu mir zurück bis er wiederwillig die Tür hinter sich schließt. "Oh Gott Sunny!Schnapp ihn dir.Er ist ja so süß!" schwärmt Susi mir vor. Peinlich berührt suche ich nach den passenden Worten: "Ehm..ja ich weiß,er ist wirklich ein Traum für jedes Mädchen.Doch ja ich weiß nicht..." "Was weißt du da bitteschön nicht?Er ist perfekt!Ich weiß das mit Zac ist alles nicht so super gelaufen,doch gib doch auch anderen Jungs die Chance dich kennen zu lernen.Und dann kannst du immer noch entscheiden ob es passt oder nicht.Doch ich glaube du musst dich etwas auch dazu öffnen,mehr von dir erzählen." gibt sie mir als Rat. "Ich weiß Susi,nur das ist nicht so einfach.Ich habe Angst wieder verletzt zu werden...ich gebe mein Bestes ok?" sage ich beruhigend zu ihr. Sie nickt und knutsch ihre Kamera ab: "So ist es schön süße.Ich muss jetzt leider auflegen.Muss noch Hausaufgaben machen,wir hören uns die nächsten Tage ok?" Freudig verabschiede ich mich: "Geht klar.Bis bald.Hab dich lieb." Sie erwidert: "Ich dich auch.Tschüss!" Nachdenklich lege ich mich in mein Bett und schaue weiter meine Serie an. Nicht mal eine halbe Stunde später kommt Richie wieder zu mir nach oben und bringt mir meine Pizza. "Hey ich hoffe du hast ordentlichen Hunger.Hier kommt deine Riesen Pizza mit Salami & Schinken mit schwarzen Oliven,aber ohne grünen Paprika und Spinat.Dafür aber viel Käse,nicht zu viel das dir schlecht wird,aber auch nicht zu wenig,dass du keinen bissen runter bekommst.War das richtig?" Ich grinse ihn überrascht an und applaudiere ihm kurz: "Wirklich perfekt gelernt!Jetzt können wir immer Pizza essen gehen." Er nickt mir nur zu: "Sehr gerne!" Richie übergibt mir meinen Pizza Karton und setzt sich neben mich auf mein Bett.Ich öffne den Karton,nehme mir das erste Stück heraus und frage mit vollem Mund etwas: "Weißt du was mir aufgefallen ist?Das ich eigentlich gar nicht soviel weiß über dich als gedacht.Wir kennen uns eigentlich so lange,doch ja so richtig kennen tue ich dich nicht." Er räuspert sich und meint: "Da hast du vielleicht recht.Was willst du denn wissen?" Ich überlege kurz,doch das erste was mir einfällt ist: "Was hast du in der Zeit getrieben,als ich weg war?War Ann deine einzige Freundin in der Zeit?" "Sie war meine richtige feste Freundin.Davor hatte ich einige Dates,doch daraus ist nie etwas geworden,weil die Mädchen mir einfach zu durch schaubar waren." erzählt er mir detailiert.  "Wie meinst du das?Sie waren durch schaubar?" frage ich neugierig nach und esse weiter meine Pizza. Lächeln sagt er: "Es ist einfach so,dass ein Junge gerne ein Mädchen hätte,die eine Herausforderung bleibt von Tag zu Tag.Sie erzählt etwas von sich,doch nicht zu viel,dass man sofort ihre ganze Lebensgeschichte kennt.Ein Mädchen muss ein Geheimnis sein.Ok gut bei Ann war es so,das sie zu geheimnisvoll war und du weißt ja wie es ausgegangen ist." Ich würde gerne wissen,wie ich herüber komme und frage ihn das auch direkt: "Und wie bin ich?Bin ich ein Geheimnis?" "Hm..das ist eine schwere Frage.Du bist eher ein verwirrendes Geheimnis.Eigentlich müsste ich dich in und auswendig kennen,nach der langen Zeit,doch das tue ich nicht.Ich weiß ja nicht mal,was du später werden willst oder für Wünsche hast noch in deinem Leben.Eigentlich sind wir uns total fremd.Doch an anderen Tagen kommt es mir so vor,als wüsste ich jedes Detail über dich und mich freut es neues über dich zu erfahren.Wie heute mit der Pizza,so etwas macht mich glücklich und ich glaube so kommen wir uns einfach näher." sagt er mir sehr liebevoll,als er mir mit seiner linken Hand über mein Kopf streicht.Ich merke wie er näher zu mir herüber rutsch und ich lehne seine Nähe nicht ab.Es fühlt sich gut an ihn bei mir zu haben. "Das ist schön zu hören,dass ich nicht ganz so durch schaubar bin,wie ich dachte.Willst du vielleicht etwas Decke haben?" frage ich vorsichtig nach und bereue es aber im selben Moment wieder.Es klingt total wie eine billige Anmache.Doch er fasst es nett auf,schmeißt sich die Decke über und wir beide schauen uns wortlos an.Bis ich ihn frage: "Worüber denkst du nach?Ich sehe das du angestrengt an etwas denkst!" "Ich glaube du hast mich durch schaut...ich frage mich ob es jetzt ein günstiger Zeitpunkt wäre dich zu küssen oder es zu aufdringlich ist,nachdem was alles heute passiert ist." flüstert er leise mir ins Ohr.Ganz unerwartet kommen für mich die Worte aus seinem Mund.Egal wie viel Mist ich gebaut habe,wie sauer ich auf ihn gewesen bin,er nimmt es mir nicht übel und stoßt mich auch nicht weg.Meine Gefühle sind auf den höchsten Punkt der Verwirrung angekommen.Was soll ich nur machen?Vielleicht sollte ich auf Susi hören und mich einfach fallen lassen und ihm zeigen wer ich bin.Doch vielleicht geht das alles wieder viel zu schnell?Ich weiß es nicht.Ich überlasse ihm die Wahl und sage zu ihm: "Entscheide du!Was denkst du wäre in diesem Augenblick besser?Wenn du mich küsst oder lieber nicht?" Richie hält ganz sanft meine Hand und streichelt mir über den Handrücken.Seine wunderschönen Augen starren mich schon förmlich an,als ob er irgendetwas aus mir heraus kitzeln möchte.Wie gerne ich in diesen Moment seine Gedanken lesen würde.Ich krieg einfach keinen Ton heraus und warte vergeblich auf eine Reaktion von ihm.Er rückt noch ein Stück näher zu mir herüber.Uns trennen nur noch wenige Zentimeter voneinander.Ich bekomme ganz zittrige Hände und mir fällt ein wie scheiße ich doch in dem Augenblick aussehe und mich sehr unsicher fühle.Immer noch schaut er mich total präzise an,ohne etwas zu unter nehmen.Dann merke ich auf ein Mal eine Vibration unter meinem Körper.Ich schaue nach links und rechst was es sein könnte,doch dann sehe ich wie mein Handy auf mein Kopf Kissen hinter Richie dauerhaft vibriert.Ich versuche es zu ignorieren,aber er rutsch von mir weg und gibt mir mein Handy herüber.Desinteressiert halte ich es in meiner Hand und hoffe das Richie wieder näher heran rückt,doch er bleibt am Ende des Bettes sitzen. "Willst du nicht nach sehen?" Verträumt antworte ich: "Ich sehe dich doch an...!" Richie zeigt grinsend auf mein Handy und dann weiß ich auch was er meint. "Achso ja ist bestimmt eh nicht wichtig....aber ich schau kurz mal nach!" Ich öffne meine Nachrichten und Zac hat mir geschrieben: "Über uns...ich weiß einfach nicht was ich machen soll.Ihr seid mir nun mal beide wichtig!" Ich denke mir nur innerlich: "Arschloch!". Eigentlich will ich nicht antworten,doch ich glaube es angebracht ihm zu zeigen was ich von der ganze Sache halte. Ich schreibe kurz und bündig: "Es gibt kein uns mehr.Wenn du ehrlich zu dir selbst bist,hast du dich doch schon längst entschieden..." Wütend schmeiße ich aus dem Affekt mein Handy auf's Bett und schaue zum Fenster heraus.Richie merkt das etwas nicht stimmt und greift nach meiner Hand.Er fragt besorgt nach: "Ist alles in Ordnung?" Ich schwenke meinen Kopf zu ihm und spiele die Situation herunter. "Ja na klar mir gehts gut.Wo waren wir stehen geblieben?" Ich ergreife die Initiative und rutsche wieder zu ihm hin und zwinge mir ein Lächeln auf,doch er stößt mich weg. "Ich glaube nicht,dass es gerade der richtige Zeitpunkt dafür ist." "Wieso denn?Es ist wirklich alles bestens.Mir hat nur...ich habe...es ist alles geklärt,ehrlich!" versuche ich mich heraus zu reden. Genervt meint er nur dazu: "Also hat Zac dir geschrieben?Du musst mich nicht anlügen!" "Ich lüge dich nicht an.Ich will nur nicht andauernd darüber reden.Wir können doch auch mal über etwas anderes reden,außer Megan und Zac.Das Thema steht mir bis hier!" rede ich auf ihn ein.Er stimmt mir zu und wir beenden das Thema.Doch jetzt reden wir im Moment gar nicht mehr miteinander und die Stimmung ist am Tiefpunkt angekommen.Ich schaue ohne mich richtig darauf zu konzentrieren auf den Fernseher,wo immer noch Pretty Little Liars läuft.Ich kriege nur grob mit,dass Hanna heraus gefunden hat wer A ist.Ab der Stelle höre ich besonders zu,weil es immer spannender wird.Doch mit einem Mal wird sie urplötzlich von einem Auto angefahren und ich kralle mich an Richie's Arm und schreie auf: "Oh mein Gott!" Er zuckt heftig zusammen und erschreckt sich selber vor mir und meint: "Oh hast du mich erschreckt!" Unbewusst falle ich ihn in die Arme und ich spüre wie mein Herz vor Aufregung rast.Sicher und herzlich hält er mich fest und flüstert mir leise zu: "Willst du wirklich weiter gucken?" Ich nicke ihm angespannt zu: "Ja jetzt wird es erst richtig spannend.Da darf man nicht aufhören,aber vielleicht könntest du ja hier bleiben und wir sehen uns den Rest zusammen an?" Richie überlegt kurz,doch stimmt dann doch zu: "Ok überredet,dann musst du mir erzählen worum es da genau geht." Lächelnd fange ich an ihm die ganze Story von Pretty Little Liars zue rzählen,bis zu dem Punkt an dem wir weiter schauen werden.Davor verschwindet er nochmal kurz ins Bad und ich gehe in die Küche,um die Pizza Kartons weg zu schaffen und etwas zu knabbern zu suchen.Als ich mit vollen Händen wieder nach oben humpele höre ich wie Richie im Badezimmer mit jemanden redet. Ich will nicht lauschen,doch ich bin zu neugierig und schleiche mich vor zur Badtür.So wütend habe ich Richie noch nie erlebt.Er schreit herum: "Das kannst du nicht machen!Du kannst mich nicht erpressen,die Zeiten sind vorbei....Das werde ich nicht zu lassen das kannst du glauben!" Er legt auf und rennt sofort nach draußen und schaut mich entsetzt an.Ich habe nicht damit gerechnet,dass er sofort heraus kommt,deshalb weiß ich nicht recht was ich sagen soll.Ich versuche ihn einfach direkt darauf anzusprechen und frage vorsichtig: "Hey ist alles gut?Wer war das?" Er fährt herunter und meint lässig zu mir: "Ach nichts besonderes,ich hatte Streit mit einem Kumpel,aber ich kläre das mit ihr." "Mit ihr?" frage ich nochmal nach. Er verbessert sich und lenkt ab: "Ehm ich meinte mit ihm.Komm lass uns deine mysteriöse Serie anschauen." Er nimmt mir das Knabberzeug ab und geht schon mal vor in mein Zimmer.Natürlich glaube ich ihm nicht,dass er nur ein Streit mit seinem Kumpel hat,doch ich frage lieber nicht nochmal nach und belasse es dabei. Wir schauen bis spät in die Nacht Pretty Little Liars uns an und ich habe das Gefühl,dass er langsam auch vernarrt in die Serie ist.Seine Kommentare sind immer so süß und mitreißend: "Was?Das verstehe ich nicht,wieso ist der den jetzt auf einmal da?....Und nein das kann nicht A sein,NIEMALS!" Er fiebert total mit,doch irgendwann schlafe ich ein.Ich weiß nicht wann und wo wir aufgehört haben,doch ich wache irgendwann im Halbschlaf auf und sehe wie er neben mir total eingequetscht liegt.Ich habe fast das ganze Bett eingenommen,doch er ist wahrscheinlich so beengt eingeschlafen.Ich rutsche etwas herüber und ziehe ihn etwas zur Mitte herüber,damit er auch genügend Platz hat.Ich nutze die Situation aus und lehne mich bei ihm an und schlafe so wieder ein.Als ich am Morgen aufwache ist Richie nicht mehr da.Ganz verwirrt lehne ich mich auf und suche nach ihm.Neben mir auf dem anderen Kopf Kissen finde ich einen Zettel von ihm,wo drauf steht: "Hallo Sonnenschein,danke für die spannende und sehr erschreckende Nachtruhe.Vielleicht hast du später Lust etwas zu unternehmen,ich möchte noch so einiges über dich erfahren,was nicht mit M oder Z zu tun hat,ok?...Richie!" Ich lächel in mich hinein und wälze mich noch zwei,drei Mal im Bett herum.Danach stehe ich auf und gucke auf mein Handy.Susi hat mir geschrieben heute Morgen: "Und?Wie lief es noch mit dem süßen Richie?" und dann habe ich noch zwei Nachrichten von Zac bekommen,die mich völlig kalt lassen: "Vielleicht hast du Recht,aber ich werde dir zeigen wie ich mich entschieden hab.Gib mir einfach noch Zeit..." Ich schreibe nur Susi zurück,das es ein toller Abend mit Richie war und die Sms von Zac ignoriere ich einfach.Gut gelaunt gehe ich zum Frühstück herunter und sehe das Josh und Dad schon früh auf sind. "Guten Morgen mein Schatz.Gut geschlafen?" fragt mein Dad mich liebevoll,als er mir einen Kuss auf den Kopf gibt.Ich gehe zu Josh,umarme ihn und meine: "Ja sehr gut.Warum seid ihr schon wach?" Josh nimmt einen großen Schluck aus seinem schwarzen Kaffee und antwortet: "Wir waren Peggy besuchen,ich wollte wissen wie es ihr geht." "Und?Hat ihr Zustand sich verschlechtert?" frage ich aufgeregt. Er schüttelt erleichtert mit dem Kopf: "Nein ihr gehts wieder besser.Doch sobald sie wieder draußen ist,müssen wir uns etwas einfallen lassen und darüber sprechen,was wir tun wollen." "Heißt das du ziehst hier wieder komplett ein?" sage ich mit einer hoffnungsvollen Stimme und schaue dabei zu Dad herüber. Er nickt mir nur zu und vor Freude platzt es aus mir heraus: "Das ist toll!Wir haben dich hier wirklich sehr vermisst!" Josh grins verlegen herüber: "Danke das ist lieb.Doch die nächste Zeit kann ich sie einfach nicht alleine lassen und ich liebe sie,ganz egal was noch kommen mag." "Wir kriegen das hin,wir sind eine Familie.Doch haben die Ärzte etwas dazu gesagt,was das Beste für sie wäre?Ob sie wirklich das Kind bekommen sollte?" frage ich besorgt. "Die Ärzte raten natürlich dazu,sofort mit der Chemo Therapie anzufangen,doch wir können sie nicht dazu zwingen.Sie muss es auch wollen oder sich zu mindestens dafür entscheiden.Ich hoffe sie wird einsichtig,denn ich weiß nicht,was passiert wenn sie nicht sofort mit der Chemo Therapie anfängt..." erzählt Josh mit einem sehr traurigen Blick.Doch unser Gespräch wird von der Klingel gestört.Mein Dad geht hin und ich versuche Josh aufzubauen: "Sie wird das schon einsehen und ihr könnt ja später immer noch Kinder bekommen..." Strahlend kommt Dad mit Richie in die Küche und sagt: "Mein Lieblingsschwieger Sohn ist da." Schockiert werfe ich meinem Dad einen strengen Blick zu und meine: "DAD!!" Dieser lacht nur und meint: "Ok ich übertreibe,er soll es aber vielleicht mal noch werden." "Wer weiß!" grinst Richie zu ihm herüber. Doch dann wird Richie sehr ernst,er begrüßt mich flüchtig und bittet mich nach draußen zukommen.Ich gehe ihm hinter her und gehe ungemacht und mit den Klamotten von gestern Abend vor die Tür. Sehr unsicher stehe ich vor ihm und überlege,was er mit mir bereden will.Vielleicht wegen gestern Abend?Ich weiß es nicht. Er ist sehr zuvorkommend und fragt erstmal liebevoll nach: "Wie geht es deinem Fuß heute?Hast du gut geschlafen?" "Ja habe ich und meinem Fuß geht es gut,danke der Nachfrage,aber was ist los?" nicke ich ihm zu und warte auf eine Antwort. Richie lässt sich Zeit und hadert mit sich: "Also es ist so...ich weiß wir wollten nicht mehr darüber,über...du weißt schon was.Doch ich muss dich etwas ganz wichtiges fragen,ist das ok?" Ungeduldig stimme ich ihn zu und meine: "Ja es ist in Ordnung,doch sag mir endlich was los ist!" "Ok,als ich vorhin von hier weg bin,habe ich beobachtet,wie Ann in Zac's Haus gegangen ist.Ich hab mich versteckt,damit sie mich nicht sehen konnte,doch sie sah auch so aus,als ob sie nicht gesehen werden wollte in der Nähe des Hauses.Weißt du vielleicht ob Zac sie kennt?" sagt er sehr unruhig. Fassungslos meine ich: "Ann ist zu Zac gegangen?Jetzt versteh ich gar nichts mehr.Also so wie ich weiß,kennt Zac sie überhaupt nicht,woher auch?!" Enttäuscht sagt Richie vor sich her: "Hm das habe ich mir schon gedacht,aber ich verstehe das nicht,was macht sie sonst dort drüben?" "Ich bin glaub ich genauso ratlos wie du,aber Megan sagte gestern,dass sie die letzten Tage mit einem Mädchen zusammen war.Vielleicht stecken die beiden unter einer Decke...?" male ich mir aus. Richie führt meine Gedanken weiter: "oder Zac kennt sie und wollte das Megan von euch beiden erfährt?" Ich schüttel mit dem Kopf und verteidige ihn: "Ich glaube nicht,dass Zac sie kennt.Was hätte er denn davon wenn Ann Megan sagen würde,dass er was mit mir hatte?Das ergibt keinen Sinn!" "Stimmt auch wieder,aber es gibt vielleicht nur eine Möglichkeit,wie wir es heraus bekommen würden...." sagt er vorsichtig und starrt mich sehr hilflos an. Ich stelle mich blöd an und frage nur nach: "Was meinst du damit?" Schweren Herzens fährt er mit seinen Gedanken fort. "Es ist vielleicht zu viel verlangt,aber könntest du nicht mit Zac reden?" Aufgebraucht erwidere ich: "Ich soll mit ihm reden?Ich glaube das ist keine so gute Idee..." Richie scheint es besonders wichtig zu sein,dass ich mit ihm rede,deshalb nimmt er meine Hand und hypnotisiert mich mit seinen großen Augen und bittet mich erneut. "Es ist nicht einfach für mich,das zu fragen.Ich würde es ja selber machen,doch Zac wird mit mir nicht reden." Ich wundere mich sehr warum ihm das auf einmal so viel bedeutet und frage neugierig nach: "Wieso willst du das unbedingt wissen,was die beiden miteinander zutun haben?Bist du noch an Ann interessiert oder was?" Er kontert sofort und wehrt sich. "Quatsch,was redest du da?Ich habe keine Gefühle mehr für Ann.Das ist ja mein Problem.Du weißt doch für wen mein Herz schlägt...." "Wieso ist das ein Problem?Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.Wenn du sie nicht mehr liebst,kann man nix ändern." sage ich wütend zu ihm und distanziere mich ein wenig.Richie versucht es mir zu erklären,doch er rückt nicht direkt mit der Sprache raus. "Du musst mir vertrauen,ich liebe sie nicht mehr,aber trotzdem habe ich immer noch mit ihr zutun.Es ist einfach sehr kompliziert und ich will dich damit nicht reinziehen." Etwas enttäuscht und verwirrt erinnere ich ihn: "Ich dachte wir wollten immer ehrlich zu einander sein?" "Ach komm schon,fang bitte nicht damit an.Warst du immer so ehrlich zu mir?" sagt er provozierend,ohne darüber wirklich nach zu denken,nachtragen in meine Richtung.Seine Aussage kränkt mich,obwohl ich weis das er recht hat.Ich möchte nicht weiter darüber diskutieren und entschließe mich einfach zu gehen.Doch Richie hält mich auf und entschuldigt sich sofort dafür. "Sunny warte es tut mir leid.Ich hab das nicht so gemeint.Ich bin momentan nur sehr angespannt.Sobald ich weiß was Ann vor hat,kann ich dir auch die Wahrheit erzählen.Bitte vertrau mir einfach,ich will mit dir nicht auch noch Stress haben." Ich nicke ihm zu ohne ihn anzusehen und sage leise nur: "Ok,verstehe ich.Wir sehen uns." Ich schließe die Tür hinter mir und wieder fängt der ganze Zirkus von vorne an.Jetzt wollte ich Zac endlich hinter mich lassen und muss doch wieder mit ihm in Kontakt treten. Natürlich muss ich nicht unbedingt,aber ich will Richie den Gefallen tun,weil er auch schon so viel für mich gemacht hat.Ich frühstücke erstmal mit Josh und Dad und planen die nächsten Tage wenn Peggy wieder zu Hause ist,wer sich um sie kümmern wird. Josh rechnet alles aus und schlägt meinem Dad vor: "Ich bleibe die nächste Woche komplett zu Hause und du bist doch dann noch eine Woche hier,wäre super wenn du dann auf sie aufpassen kannst,damit ich etwas Geld rein bringen kann." "Ich kann mir auch noch länger Urlaub nehmen und Kristin wird auch noch einige Tage bestimmt noch her kommen." sagt er völlig verständnisvoll. Ich bringe mich auch mit ein: "Ich kann nach der Schule mich auch immer um sie kümmern,damit ihr entlastet seid."  Dad streichelt mir über den Rücken und widerspricht: "Das kommt gar nicht in Frage,das ist nett gemeint,aber du konzentrierst dich wirklich nur auf deine Schule." Ich nicke wiederwillig und fühle mich wie ein kleines Mädchen,dass gerade erst eingeschult worden ist.Schnell schlinge ich meine Cornflakes herunter,versuche mich etwas her zu richten und will Zac einen Besuch abstatten. Er müsste in wenigen Minuten aus der Schule nach Hause kommen,deshalb ist es die perfekte Gelegenheit vor seinem Haus unbemerkt zu warten.Ich gehe langsam zum Haus und hoffe das mich keiner sieht.Ich will nicht das Megan denkt,dass ich immer noch hinter ihm her bin.Noch mehr Stress kann ich gerade nicht verkraften.Ungeduldig warte ich fast 10 Minuten auf ihn,bis ich ihn von weiten schlürfend mit gesenkten Kopf nach Hause kommen sehe.Er bemerkt mich erst nicht,doch dann wirkt er sehr überrascht über meinen Besuch und meint ganz unsicher: "Sunny?Was machst du denn hier?" Zurück haltend und nervös schaue ich um mich und meine: "Hey...können wir kurz reden...drinnen?" "OK" sagt er während er den Schlüssel sucht und die Tür aufschließt. Er bittet mich freundlich herein und wir gehen in die Küche. "Willst du etwas trinken?" fragt er höflich,doch ich lehne mit einem "Nein,danke" ab. Zac geht in den Kühlschrank,nimmt sich eine 1,5 Liter Flasche Fanta heraus und gießt sich etwas in sein Glas ein.Erschöpft lässt er sich auf den Stuhl neben mir fallen und meint neugierig: "Also willst du doch über uns reden?" "Nein ehm..deswegen bin ich nicht hier,ich möchte dich was fragen." versuche ich ihm zu erklären. Er nimmt einen kräftigen Schluck und sagt mit großen Augen: "Das wäre?" Ich glaube er wird mich für verrückt halten,doch ich frage ihn einfach direkt. "Kennst du vielleicht eine Ann?Ich weiß es geht mich überhaupt nichts an,doch ich muss das unbedingt wissen."  Er denkt nach und antwortet mir Kopf schüttelnd: "Nein tut mir leid,ich kenne keine Ann.Wieso fragst du sowas?" "Bist du dir sicher,dass du sie nicht kennst?Denk nochmal nach!" fordere ich ihn auf. "Sunny,ich kenne keine Ann.Ich hab noch nie mit einer Ann zutun gehabt!" sagt er mit erhobener Stimme. Ungläubig schaue ich ihn an und hoffe das er die Wahrheit sagt. "Das kann doch nicht sein,warum ist sie dann bei dir gewesen?" "Sag mal wovon redest du,könntest du mir das mal erklären?Ich versteh nur Bahnhof!" äußert er sich schon etwas gereizter. Ich versuche ihn zu beruhigen und erzähle ihn die Geschichte von Anfang an. "Richie hat gesehen,dass seine Ex-Freundin in dein Haus rein gegangen ist.Und ich finde das merkwürdig,dass du davon nichts weißt." Er nimmt mich auf den Arm und meint: "Richie hat eine Ex-Freundin mein Lieber Mann." Doch ich finde seine Aussage unangebracht in diesem Moment und lache auch nicht darüber.Er merkt das es mir ernst ist und versucht sich zusammen zu reißen. "Also um nochmal deine Frage zu beantworten.Ich kenne keine Ann,ich kenne nicht mal Richie's Ex Freundin vom Aussehen und heute morgen war ich in der Schule.Sie kann nicht hier gewesen sein,warum auch.Das muss ein Irrtum sein!" Mich lässt der Gedanke nicht los,dass er mich anlügt,doch was würde es ihm bringen? "Es muss Ann gewesen sein.Richie hat sie erkannt.War dein Vater heute Morgen zu Hause?Er ist der Einzige der sie kennen könnte oder nicht?" denke ich laut nach. Er überlegt angestrengt nach und ihm fällt etwas ein. "Mein Dad war heute nicht in der Schule,weil er heute einen Geschäftstermin hatte.Vielleicht ist Ann zu ihm gekommen,weil sie auf unsere Schule wechseln will oder ein anderes Problem hat.Als Bürgermeister ist es nicht sehr ungewöhnlich,dass viele Menschen mit ihm reden." Diese Sicht klingt wirklich logisch,vielleicht wollte sie wirklich nur etwas privates mit Zac's Vater klären.Langsam gebe ich es auch auf zu denken,dass Zac sie kennt.Ich stimme ihn nur nachdenklich zu. "Das könnte sein,es tut mir leid,dass ich dich damit zu getextet habe,doch ich hatte gedacht...das du mit ihr...naja ist auch egal." "Ich kann dich beruhigen,ich habe mir nicht noch eine dritte Frau in meinem Leben angeschafft,zwei waren mir schon eindeutig zu viel." scherzt er wieder zu einem ungünstigen Zeitpunkt herum.Ich werfe ihn einen genervten Blick zu und meine stichelnd: "Jetzt musst dir darüber ja keine Gedanken mehr machen,weil du hast jetzt gar keine Frau mehr an deiner Seite." Ich stehe wieder auf und verlasse sein Haus.Er ruft mir nur hinter her: "Das war nicht so gemeint Sunny!",doch ich reagiere nicht. Am Abend bestelle ich Richie nochmal zu mir,damit ich ihn über Ann und Zac aufklären kann,doch diesmal verspätet er sich.Wir sind um 19uhr verabredet gewesen,doch er ist immer noch nicht aufgetaucht.Langsam mache ich mir sorgen.Ich gehe jede fünf Minuten ans Fenster und schaue nach draußen ob er kommt.An sein Handy geht er auch nicht.Fast eine Stunde später klopft es endlich an der Tür und erleichtert sprinte ich hin und öffne sie. "Na endlich..ich hab mir schon Sorgen gemacht..." Erst jetzt schaue ich richtig hin und sehe das Richie mit Zac im Schlepptau vor meiner Tür steht. "Was machst du denn hier?" meine ich entsetzt zu Zac. Er schaut zu Richie hinüber und lässt ihn für sich reden. "Zieh dir schnell etwas über und kommt mir uns.Wir müssen dir etwas zeigen." Ich schaue zwischen den beiden hin und her und lache auf: "Ihr veräppelt mich oder?" Zac's Blick ist die ganze Zeit zum Boden gerichtet und er sieht total nieder geschlagen aus. "Was ist denn passiert?" frage ich besorgt nach,doch die Beiden rücken nicht mit der Sprache heraus. Richie wiederholt sich: "Komm einfach mit,dann wirst du es wissen!" So schnell ich kann hole ich meine Jacke,Schlüssel und ziehe meine Schuhe an.Die Beiden gehen vorne weg und ich renne ihnen wie ein Hund hinter her. "Wo gehen wir denn hin?" rede ich mit mir selbst. "Hallo?Könnt ihr mir mal eine Antwort geben!" sage ich völlig gereizt. Richie lässt sich zurück fallen und bittet mich leise zu sein. "Schau einfach,aber wir müssen ganz leise sein,ok?" Ich nicke nur zu und stelle keine Fragen mehr.Wir steuern direkt auf Zac's Haus zu und gehen einmal drum herum.Schleichend bewegen wir uns vorwärts und bleiben direkt vor dem Fenster stehen,dass zu dem großen Wohn und Esszimmer gehört.Da ich etwas kleiner bin als die Beiden kann ich nichts erkennen. "Was wollen wir hier vor Zac's Haus?Ich kann gar nichts sehen." Wortlos heben die Beiden mich hoch und fordern mich auf keinen Mucks von mir zugeben. Unsicher lasse ich mich von den beiden hoch halten und schaue vom Fenster aus hinein ins Haus.Im ersten Moment sehe ich nichts außer ein paar Kerzen die auf dem Tisch verteilt sind.Auf dem großen braunen Sofa sitzt jemand,den ich aber nicht erkennen kann,weil er mit dem Rücken zu mir sich ausrichtet.Ich verfolge weiter das Geschehen bis ich Mr.McKingley aus seinem Arbeitszimmer kommen sehe,der alles andere als glücklich aussieht.Er redet mit der Person auf der Couch und durch die aufbrausende Handbewegung kann man erkennen,dass die Beiden sich am streiten sind.Doch man kann absolut nichts hören von draußen.Die hitzige Diskussion geht weiter,bis sich auch die zweite Person endlich vom Sofa erhebt.Völlig schockiert gebe ich einen laut vor mir und sehe die halbnackte Person ganz klar vor Augen. "Oh mein Gott das ist doch dein Vater und...." Ann!Das gibt es doch nicht.Was macht sie da? Ich bin völlig aufgebracht und lege mir meine Hand vorsichtshalber auf meinen weit geöffneten Mund,damit ich nicht vor Aufregung los schreie und entdeckt werde.Unfassbar beobachte ich die Beiden weiter mit einem komischen Gefühl im Bauch. Richie stupst mich vorsichtig an und fragt neugierig: "Was machen die da?" "Noch sieht man nicht viel,sie steht einfach nur da und sie reden." sage ich als mich zu ihm herunter beuge flüsternd. Ich richte mich wieder gerade aus und sehe wie Ann ein langen Mantel abwirft.Mir fallen beinahe die Augen aus dem Kopf.Mit einem schwarzen spitzen BH & einem sehr knappen Höschen steht sie vor Mr. McKingley provozierend.  Laut schreie ich auf: "OH NEIN!" "Was ist los?Sag!" fordert mich Zac auf. Ich signalisiere den Beiden das ich runtergelassen werden will und stehe mit schockierend Blick vor Ihnen. "Ehm Zac..ich glaube das dein Vater mit ihr ein Verhältnis hat." meine ich stotternd und hilflos zu ihm. Aufbrausend und verstört sagt er mit erhöhter Stimme: "Bitte was?Ein Verhältnis?Sie ist doch nicht Älter als wir und nach meiner Mutter hat er sich auf keine Frau mehr eingelassen.Das kann nicht sein!" Fast hysterisch stellt er sich an meine Stelle ans Fenster und schaut genau hin was die Beiden machen.Ich versuche ihn abzulenken. "Zac komm lass uns rüber gehen,ich glaube nicht das du das mit ansehen willst." Ich lege sanft meine Hand auf seine Schulter,doch er stößt mich weg. "Sunny verstehst du das nicht?Ich muss wissen was da vor sich geht.Er ist mein Vater und ich erkenne ihn gerade nicht wieder." Einsichtig lasse ich ihn weiter am Fenster gucken und höre auf etwas dagegen zu sagen.Verwirrt meine ich zu Richie: "Ich verstehe nicht was sie von Mr. McKingley will.Wusstet du das sie sich so gut kennen?" Richie schüttelt nachdenklich den Kopf. "Nein,wusste ich nicht.Doch jetzt habe ich endlich etwas gegen sie in der Hand." "Wie meinst du das?" frage ich nach und werfe ihn einen merkwürdigen Blick zu.Doch er sagt nichts dazu,er ignoriert mich.Plötzlich sagt Zac abwertend zu uns: "Krass.Sie küssen sich.Mein Vater küsst eine Minderjährige." Richie und ich gehen neugierig zu ihm herüber.Diesmal hebt mich Richie nur hoch,damit ich es auch sehen kann.Wirklich innig sieht ihr Verhältnis aus.Ann umklammert verführerisch,als ob sie nie etwas anderes machen würde,seinen Hals und knöpft ihm langsam das Hemd auf.Wir drei sind so geschockt,das wir nicht weg sehen können,obwohl es kein schöner Anblick ist.Doch plötzlich spitzt sich die Situation zu.Zac's Vater schubst Ann grob auf die Couch zurück,die sich dabei an dem Tisch der daneben steht ihre Hand verletzt.Gerade jetzt würde ich unbedingt hören was sie sagen. Zac sagt andauernd vor sich hin: "Nein das kann nicht sein.Ich fass es nicht!" Unter mir jammert Richie herum: "Sunny,ich kann dich glaub ich nicht mehr halten." Doch er nuschelt extrem,dass ich ihn nicht verstehen kann und frage,als ich weiter zu Mr. McKingley und Ann schaue nebensächlich. "Was hast du gesagt?" Richie wiederholt angestrengt nochmal: "Ich ...puh..ich kann dich nicht mehr halten." Kurz bevor er es ausgesprochen hat,so schnell fallen wir auch beide auf den harten Boden hinter dem Haus.Es gibt so einen wahnsinnigen Knall.Zac erschreckt sich und versucht uns auf zu helfen.Auch Ann & Zac's Vater hören etwas draußen.Richie krümmt sich vor Schmerz,er fällt direkt auf einen harten Stein.Ich habe Glück,dass ich auf Richie weich drauf falle.Wir versuchen uns schnell aufzuraffen,hoffentlich sehen uns die Beiden nicht.Zac hilft Richie nach oben und nimmt mich Hucke pack,sodass wir schneller weg kommen von hier. "Halt dich gut fest!" sagt Zac besorgt,als er schon total schnell los sprintet. Richie rennt hinter uns her und wir verschwinden so schnell wir können.Zu mir laufen wäre viel zu offensichtlich,deshalb steigen wir schnell in RIchie's Wagen ein und fahren zu ihm.Es verläuft alles so schnell,fast wie in einem Krimi.Das einzige was man von uns mit bekommt sind die quietschenden Reifen und die graue Staubwolke.Von weiten sehe ich wie Mr. McKingley aus dem Haus stürmt,doch nicht erkennt wer im Wagen sitzt. Völlig außer Atem meint Zac: "Das war knapp!Jetzt muss ich schon von meinem eigenen zu Hause flüchten." Richie fasst sich ein Herz und bietet Zac etwas an. "Ich weiß,dass wir nicht die besten Freunde sind,doch wenn du möchtest kannst heute erstmal bei mir übernachten." Super süß und gerührt schau ich zu Richie herüber,der konzentriert auf die Straße sieht.Ich kann mir vorstellen wie schwer ihm diese Frage gefallen ist,doch er ist immer für jeden da,das bewundere ich so an ihm.Zac weiß im ersten Moment gar nicht was er sagen soll,doch er versucht sich freundlich zu bedanken und willigt ein. "Das ist super nett von dir danke.Es wäre nur diese Nacht,morgen und die anderen Tage werde ich bei Cody unter kommen." Richie schaut in den Rückspiegel und nickt ihm zu.Aus Reflex greife ich nach Richie's Hand und streichele ihm sanft über seine Finger. Niedlich grinst er mich an und wird total verlegen.Ich vergesse komplett,dass Zac hinter uns sitzt und alles beobachtet,doch in diesem Moment ist es mir egal.Übertrieben schreit Zac auf einmal los. "Pass auf!Guck auf die Straße!"  "Was?" schreit auch Richie hysterisch los und reißt das Steuer blitz schnell um.Er bremst mit voller Wucht und wir schauen auf die Straße.Weit und breit nichts zu sehen.Mit skeptischen Blick schaue ich und Richie zu ihm hinter. "Was war los?Da ist nichts!" meckere ich ihn an. Er verteidigt sich: "Oh sorry,ich hab gedacht da wäre etwas gewesen.." Unkommentiert fährt Richie seelen ruhig weiter und signalisiert mir nur,dass er es einfach ignoriert. Bei Richie angekommen gehen wir alle zusammen herein und da wartet schon seine Mutter,die überrascht ist das Besuch mitgekommen ist. Mrs. Roosevelt begrüßt mich ganz herzlich wie immer. "Oh Sunny meine Süße.Wir haben uns aber schon länger nicht mehr gesehen." Ich nicke ihr zu und meine: "Das tut mir leid,doch momentan ist es etwas schwierig und Peggy geht es auch nicht so gut." "Das habe ich gehört,du weißt ja,der Dorffunk funktioniert ganz gut.Wie gehts ihr denn?" fragt sie besorgt,doch ich beruhige sie. "Es ist alles wieder ok,sie darf am Wochenende schon wieder nach Hause kommen." Erleichtert lächelt sie mich an und erst jetzt wendet sie sich auch Zac zu. "Oh tut mir leid,ich bin unhöflich.Ich bin RIchie's Mutter und du?Ich hab dich noch nicht hier gesehen.Richie hast du mir etwa einen Freund von dir verschwiegen!?  Zac lacht verhalten und streckt ihr die Hand hin. "Hallo ich bin Zac McKingley.Richie und ich sind...wir sind...so etwas wie Freunde." Erst jetzt fällt es Richie's Mutter als sie Zac's Namen hört wie Schuppen von den Augen. "Natürlich du bist der Sohn vom Bürgermeister.Freut mich dich kennen zu lernen,bleibt ihr über Nacht bei uns?" Richie redet für Zac weiter und meint zu seiner Mutter: "Zac muss mal weg von zu Hause,ich habe ihn deshalb eingeladen diese Nacht hier zu schlafen,dass ist doch in Ordnung oder?" Sie nickt ihm zu und geht strahlend in die Küche.Ruft von dort aus uns etwas zu. "Dann werde ich mal noch etwas zu essen machen,ihr habt bestimmt Hunger.Sunny du bleibst doch auch hier nicht wahr?" Sofort mische ich mich ein und meine hektisch zu ihr: "Nein Mrs. Roosevelt ich geh wieder nach Hause.Wir wollten bloß Zac abliefern." Enttäuscht kommt sie wieder zu uns und umarmt mich. "Das ist aber schade,doch vielleicht willst du am Wochenende hier schlafen?Wäre doch bestimmt schön,so wie beim letzten Mal." Verlegen schaue ich RIchie und Zac an und sage unsicher: "Ja mal sehen.Ich geh dann mal!" "Warte,ich fahre dich natürlich nach Hause.Um die Uhrzeit lasse ich dich nicht alleine gehen." sagt Richie total süß und aufmerksam zu mir. Ich nehme das Angebot dankend an und verabschiede mich von Zac und Mrs. Roosevelt. Ich sehe das Zac nicht glücklich ist und es ihm gar nicht passt,dass RIchie mich nach Hause fährt.Doch er lässt es diesen Abend nicht eskalieren und umarmt mich einfach zum Abschied. "Danke!" Verwundert meine ich zu ihm: "Für was danke?" "Ohne dich hätte ich wohl anscheinend nie die Wahrheit über meinen Vater erfahren...ohne euch." Wortlos grinse ich ihn an und gehe mit Richie zum Auto.Wie ein Gentleman hält er mir wieder die Tür auf und wir fahren zu mir nach Hause.Mir ist es etwas unangenehm nach der ganzen Sache ihn nach Ann zu fragen,doch ich kann das nicht für mich behalten. "Geht es dir eigentlich gut?" "Ja na klar wieso nicht?" meint er komisch zu mir. Besorgt mache ich ihm klar: "Ich hab gedacht,dass es dich verletzt oder das du mir endlich sagst,was los ist.Du bist irgendwie da,aber mit deinem Gedanken bist du wo ganz anders." Schon angekommen an meinem Haus parkt er konzentriert ein und bringt das Auto zum stehen.Er dreht den Schlüssel aus dem Zündschloss,schnallt sich ab und wendet seinen Oberkörper komplett zu mir. "Es ist einfach eine lange Geschichte und ich möchte dich damit nicht belasten.Ich habe Angst,dass du in irgendetwas mit rein gezogen wirst." "Sag mir doch einfach was es ist.Vielleicht kann ich dir sogar helfen..." dränge ich ihn nochmal.Ich will endlich die Wahrheit wissen. Richie atmet tief ein und gibt sich einen Ruck. "Ich werde erpresst...von Ann.Doch wenn ich dir jetzt erzähle wieso,musst du mir versprechen,dass du mit keinem darüber redest,ok?" Unsicher nicke ich ihm zu und warte das er weiter redet. Bevor Richie mir erzählt,worum es geht,kreisen meine Gedanken wild durch meinen Kopf.Was hat Ann nur gegen ihn in der Hand? Vielleicht will sie ihn einfach nur wieder haben,was ich ihr nicht mal verübeln kann... Oder sie hat damals gelogen und heimlich doch ein Kind ausgetragen,was sie jetzt als seins verkauft?Ich bin so nervös und gespannt was er mir zu sagen hat. Er holt tief Luft und ich sehe wie er innerlich nach den richtigen Worten sucht.Möglicherweise vertraut er mir nicht genug um mit mir darüber zu reden,ich weiß es nicht.Ich starre ihn an,damit er mit der Wahrheit heraus rückt,doch er schweigt immer noch. Nach einer gefühlten Ewigkeit beginnt er leise an zu stottern. "Meine Eltern und ich sitzen richtig in der scheiße.Du weist ja,wir haben noch nie viel Geld gehabt.Wir waren immer froh,dass wir unsere Tankstelle halten konnten und unser Haus nicht verloren haben."  "Ja gut das ist nie schön,wenn man wenig Geld hat,aber wegen sowas kann Ann doch gar nichts gegen dich in der Hand haben." sage ich verständnislos zu ihm. Er meint dann ganz in sich gekehrt: "Das ist nicht alles.Vor genau zwei Jahren gab es einen Einbruch in unserer Tankstelle.Jedoch waren wir selbst schuld,denn mein Dad hatte vergessen die Ladentür abzuschließen.Das haben irgendwelche Jugendliche aus der Nachbarschaft mitbekommen,die unseren Laden demolierten und unsere Tages + Monatseinnahmen mitgehen ließen.Uns war sofort klar,wir werden keinen Cent von unserer Versicherung wieder bekommen und wir hätten die Tankstelle schließen müssen.Wir hatten nix mehr,nicht mal reserve Einnahmen,um davon die Reparatur zu bezahlen.Deswegen blieb uns nix anderes übrig,als vorzutäuschen,dass wirklich jemand eingebrochen war.Sorgfältig zerstörten wir das Türschloss und ich sprühte an die Wand eine Drohung mit einer Spray Dose."Beim nächsten Mal seid ihr auch dran." Mit weit geöffneten Mund sitze ich vor ihm und kann gar nicht glauben was er sagt. "Aber das ist...das ist strafbar.Es hätte bestimmt eine andere Möglichkeit gegeben."  "Und welche?In diesem Moment blieb uns nichts anderes übrig,glaub mir.Ich hätte auch gerne anders gehandelt....und ich war auch so dumm und hab mich Ann anvertraut." schimpft er über sich selber. Kopf schüttelnd und völlig geschockt meine ich zu ihm: "Sie weiß davon?Ich hätte nie jemanden davon erzählt." Mit etwas genervten Unterton erwidert er: "Jetzt bin ich auch viel schlauer,doch ich war damals mit ihr frisch zusammen gekommen.Ich hab sie geliebt und ihr vertraut,doch jetzt verwendet sie es gegen mich.Es gebe eine Möglichkeit,wie sie mich und meine Familie in Ruhe lassen würde,doch das kann ich nicht einhalten..." Ich lege meine Hand auf sein Knie,schnalle mich auch ab und sage zu ihm leise: "Was denn?Egal was es ist ich werde dir helfen,ok?" Er lächelnd rührend vor sich hin,streichelt mir mit seiner weichen Hand über meine Wange und meint liebevoll:  "Du bist ein Engel,doch du bist die Letzte die mir helfen kann.Genau darum geht es,es geht um dich!Ann verlang von mir,dass ich den Kontakt mit ihr abbreche und mit ihr wieder eine Beziehung ein gehe,was sowieso völliger Quatsch ist.Wenn ich nicht das mache was sie sagt,verpfeift sie mich bei ihrer Mutter,die leider Gottes bei der Versicherung arbeitet.Kommt da raus,sind wir geliefert!" Entsetzt beschimpfe ich sie mit allen möglichen Sachen die mir spontan einfallen. "Das ist nicht ihr ernst?Wie krank ist sie denn,bitte.Man kann doch keine Gefühle von einem Menschen erzwingen,das wäre ja viel zu schön.Das geht nicht in meinem Kopf,dass man einen Menschen so Unterdruck setzen will,den man mal geliebt hat oder immer noch liebt.Und dann noch verpetzen?Sie kann gar nicht so viel für dich empfinden,wenn sie das eingehen würde." Er hört mir mit einem lächelnden Grinsen nur zu und ich sehe wie seine Augen strahlen.Doch ich rege mich immer weiter auf,bis ich mich selber stoppe und merkwürdig zu ihm herüber sehe. "Wieso lachst du auf einmal?Findest du das lustig,was sie mit dir macht?Ich könnte ihr den Hals umdrehen,schon allein so etwas zu verlangen,ist abartig." "Ich lache dich nicht aus.Ich sehe das genauso wie du,doch es freut mich wirklich zu sehen,wie du dich über sie aufregst.Anscheinend bedeute ich dir doch viel mehr,als ich gedacht habe." sagt er mit einem noch dolleren Grinsen zu mir und streichelt mich sanft an meinem Rücken.Erst zucke ich zusammen,doch dann genieße ich seine warmen Hände unter meiner Haut und laufe etwas rot an. "Ich habe doch nie gesagt,dass du mir nichts bedeutest oder?" Kurz grübelt er nach,doch stimmt mir dann zu. "Ja da hast du recht,doch ich habe es davor nicht so sehr gespürt wie in diesem Augenblick." Wir lächeln uns gegenseitig an und schweigen für einige Minuten.Bis ich doch wieder die idyllische Stimmung mit meinen Gedanken unterbrechen muss. "Aber was willst du jetzt machen?Wenn es dir hilft können wir auch erstmal nichts mehr zusammen machen,damit sie ihre Drohung nicht war macht..." "Nein auf gar keinen Fall.Das will ich nicht.Ich lass mir doch nicht vorschreiben mit wem ich eine Beziehung führe oder wen ich sehen darf.Gestern war ich noch total verzweifelt,aber seitdem was ich heute Abend gesehen habe,weiß ich endlich wie ich sie dran kriege." sagt er total siegessicher. Ich hadere nochmal nach und meine vorsichtig zu ihm: "Was meinst du?Willst du Zac's Vater anschwärzen,dass er mit einer Minderjährigen sich eingelassen hat?Das kannst du nicht machen." "Sunny natürlich kann ich das,ich muss sogar.Also zu mindestens wäre das mein letzter Ausweg.Ich habe die Hoffnung,dass wenn ich die Beweise ihr vor die Nase halte,dass sie freiwillig aufgibt und mich in Ruhe lässt.So wird Mr.McKingley nicht mit rein gezogen." erklärt er mir ruhig und sachlich. Trotzdem erleichtert mich sein Vorhaben nicht wirklich.Ich frage mich wie Zac sich fühlen muss,wenn sein Vater in der ganzen Öffentlichkeit bloß gestellt wird.Ich versuche ihn von dem Plan abzubringen oder ihn zu etwas anderes zu überreden. "Vielleicht wäre es besser,wenn du mit ihrer Mutter redest und ihr die Situation erklärst.Es kann doch sein,dass sie irgendetwas für euch tun kann,oder nicht?" Empört reißt er die Augen auf und meint mit lauter Stimme. "Nein das geht nicht.Da kann ich doch gleich alles zugeben.Ich weiß das du es nicht richtig findest,jemanden anderen mit hinein zu ziehen,doch es geht hier um meine Familie,um unsere Existenz.Irgendetwas muss ich doch machen,verstehst du das?" Mein Blick fällt auf den Boden,der meine Schuhe nicht außer Augen lässt.Ich nicke nur leicht mit dem Kopf und zeige Verständnis.  "Natürlich kann ich dich verstehen,ich würde vielleicht nicht anders handeln,doch vielleicht redest du einfach mit Zac darüber.Ihr seid jetzt schon nicht die besten Freunde,aber wenn du es ihm wenigstens sagst um was es geht,wird er es vielleicht einsehen." "Ich bin mir nicht so sicher,ob er dieses Geheimnis für sich behalten kann.Es war schon schwer genug dir davon zu erzählen." sagt er unsicher in meine Richtung. "Ich glaube in der Sache kannst du ihm schon vertrauen.Er hat das mit meiner Tante auch geheim gehalten und ja mit Megan auch.." meine ich zu ihm etwas bedrückt. Er gibt sich einen Ruck und gibt nach. "Ok ich werde morgen mit ihm reden,vielleicht könntest du dabei sein,dann würde es mir besser gehen..?" Ich willige ein und verabschiede mich von ihm,obwohl ich gar nicht gehen will. "Ich glaube ich sollte langsam mal rein gehen.Mein Dad fragt sich bestimmt schon wo ich bleibe." Ich merke wie traurig Richie auf einmal wird,doch es überspielt. "Ok schade..soll ich dich noch herein begleiten?Damit sich dein Dad keine Sorgen macht,dass du alleine unterwegs warst." "Ach das ist nicht nötig,denke ich.Er wird es schon verstehen." meine ich eher abweisend zu ihm,obwohl ich wünsche er würde noch mit herein kommen. "Ok,dann schlaf gut." haucht er mir ganz sanft ins Ohr als er mich über den Sitz hinweg fest an sich drückt.Es kribbelt am ganzen Körper und immer mehr fühle ich mich zu ihm hingezogen.Unsere Nasenspitzen berühren sich,ich vertiefe mich in seinen Augen,doch er blockt ab. "Wir sehen uns dann.." sagt er als sich seine Hände auf einmal von mir lösen.Enttäuscht nicke ich ihm nur zu und öffne etwas wütend die Auto Tür.Ich frage mich was ich falsch gemacht habe oder ob ihm Ann immer noch mehr bedeutet,als er sich eingestehen will.Ich weiß das ich die jenige war,die Abstand genommen hat,doch jetzt könnte ich mich dafür Ohrfeigen. Ich habe die Hoffnung,dass er mich doch noch zurück ruft.Ganz langsam setze ich ein Bein auf den Boden auf und suche nach meiner Tasche die noch unter meinen Füßen liegt.Wieder schaue ich zu ihm auffordernd herüber,doch er sieht nur gerade aus auf die Straße.Vermutlich ist er völlig erleichtert,wenn ich endlich aussteige.Hoffnungslos setze ich auch den anderen Fuß auf und drehe ihm den Rücken zu,damit ich nicht gleich anfange zu weinen.Noch nie habe ich mich so mies gefühlt wie in diesem Augenblick.Mit einem heftigen Schlag schließe ich die Tür hinter mir zu und würdige ihn keines Blickes. Um so schneller treiben mich meine Füße jetzt nach Hause,weg von ihm,weg von dem Wagen.Doch jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurück halten.Mit gläsernen Augen suche ich vergeblich nach meinem Wohnungsschlüssel.Genervt suche ich die ganze Tasche nach dem verflixten Schlüssel ab,doch ich finde ihn nicht.Ich schütte auf den Boden meine Tasche aus,alles ist da mein Handy,mein Labello,sogar mein gehasstes Mathe Buch taucht auf,doch nicht mein Schlüssel.Verzweifelt knie ich mich hin und versuche einen klaren Kopf zu bewahren und mich daran zu erinnern wo ich meinen Schlüssel zu letzt gesehen habe.Ich bemerke nicht das Richie aus dem Wagen gestiegen ist und plötzlich hinter mir steht.Er tippt mich vorsichtig an,ich richte mich erschrocken auf und frage ihn verwundert. "Hast du etwas vergessen?" Wieder träume ich davon,dass er nur wieder gekommen ist,um mir vielleicht doch einen Abschiedskuss zu geben,doch leider täusche ich mich.Zuvorkommend hält er mir meinen Schlüssel vor die Nase,den er bei sich im Auto gefunden hat. "Suchst du vielleicht das?" Schmerzlich versuche ich mich zusammen zu reißen und ein winziges Lächeln aufzubringen,doch es klappt nicht wirklich.Dankend nehme ich den Schlüssel an,räume meine Tasche zusammen und sage ihm nochmal: "Danke,gute Nacht!" Doch nach dieser Verabschiedung lässt er mich auf einmal nicht gehen.Wie unter Strom umklammert er meine Hand und zieht mich zurück. "Was ist denn noch?Habe ich noch etwas vergessen?" frage ich etwas grantig. Er umfasst mit seinem linken Arm ganz sanft meine Taile.Mit der anderen Hand streicht er mir die nervigen Strähnen aus meinem Gesicht und fixiert mich mit seinen schönen Augen.Ich kann nicht beschreiben,wie er es gesagt hat,doch es war so ernst und glücklich zu gleich.Er flüstert mir zu und wendet seinen Blick dabei nicht von mir ab. "Nein hast du nicht,aber ich habe etwas vergessen." Meine Knie zittern vor Aufregung,ich kann mich nicht von alleine auf den Beinen halten.Mit wimmender Stimme frage ich ihn: "Was denn?" Und wieder setzt er in dieser ruhigen und sanften Stimme hinzu. "Das hier!" Endlich berühren sich unsere Lippe so anziehend zu einander.Und dieser Kuss ist viel besser,als unser erster.Es fühlt sich an als hätten wir uns noch nie so nahe gestanden,wie zu diesem Augenblick.Seine Lippen sind so weich,so unbeschreiblich schön.Am ganzen Körper bekomme ich eine leichte Gänsehaut,die einige Minuten anhält.Diesmal merke ich auch ein zurück haltendes,aber vorhandenes Bauchkribbeln im unteren Bereich meines Bauches.Dieses Kribbeln steigt von unten bis hoch zu meinem Herz und von dort aus wieder zu meinem Mund,der dieses Kribbeln an ihn weiter leitet.Vorher habe ich noch nie so etwas intensives für ihn gespürt bis jetzt.Es ist anders als davor.Ich sehe ihn anders an,ich fühle auf einmal vollkommen anders.Und ich weiß nicht woher das auf einmal kommt.Ich stelle mir darüber keine Fragen,sondern lass es einfach um mich herum geschehen. Es fühlt sich an als könnte ich fliegen,ganz weit nach oben und noch darüber hinaus.Sehr zittrig umfassen meine Hände seinen Rücken.Ich wechsel ständig die Positionen,weil ich nicht weiß wo ich berühren soll.Seine Hände streicheln sanft mein Gesicht und es fühlt sich einfach richtig an.Ich fühle mich nicht mehr so unsicher wie am Anfang,als ob wir schon ewig so Nahe standen. Völlig außer Atem schnauft er auf und ist leicht irritiert von dem Kuss.Er löst sich unverhofft von mir und starrt mich etwas ängstlich an.Vielleicht hat es ihm nicht gefallen oder er hat immer noch jemand anderes im Kopf..? Ich stehe hilflos neben ihm und warte ab ob er etwas sagt.Am liebsten hätte ich weiter gemacht,seine weichen Lippen haben es mir angetan. "Es tut mir leid,ich habe nicht nach gedacht,aber diesmal konnte ich dich nicht einfach so gehen lassen.Ich überlege mir seit Tagen: "Soll ich es riskieren oder lieber doch nicht!?" Aber du hast mir keine Wahl gelassen,deine Nähe bringt mich um den Verstand.Und dann auch..." stottert er nervös vor sich her.Doch ich kriege nur die Hälfte von seinen Worten mit,weil ich nur auf seine Lippen starre.Egal was er sagt sie bewegen sich lustig hin und her,rauf und runter und ich finde es trotzdem schön.Es zieht mich wieder zu ihm hin und ich bringe ihn mit einem Kuss zum Schweigen.Somit signalisiere ich ihm auch,dass er alles richtig gemacht hat.Freudig hebt er mich während des Küssens hoch und schlage ihm spontan etwas vor. "Willst du vielleicht noch etwas bleiben?Ich glaube einige Folgen Pretty Little Liars warten noch auf uns..." "Das klingt sehr verlockend,aber ich sollte lieber gehen.Zac wartet bestimmt schon und ich will ihm nicht so lange alleine mit meiner Mutter lassen.Du weist doch wie sie ist.Hoffentlich bist du jetzt nicht böse?" sagt er total gequält zu mir mit einem schlechten Gewissen.Etwas enttäuscht schaue ich zu ihm hoch und zeige Verständnis. "Ach ja klar,das ist schon in Ordnung.Dann beim nächsten Mal.." "Wir holen es nach,wenn du Lust hast schon am Wochenende!?" meint er süß,als er mich liebevoll an sich heran drückt. Ich nicke ihm nur zu und genieße die Stille für einen Moment. Ich bin mir nicht sicher wie ich mich jetzt verhalten soll.Ja wir haben uns geküsst,jedoch sind wir nicht zusammen und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie das weiter gehen soll.Wenn du einen Jungen geküsst hast,ist man danach noch viel zurück haltender als davor.In dem Moment ist es komisch ihn nochmal zu küssen,deshalb entschließe ich mich ihn zum Abschied einfach nur zu umarmen.Ich warte gespannt ab wie er sich verhält.Er erwidert meine Umarmung herzlich und meint grinsend nur zu mir,ohne noch etwas zu versuchen. "Ehm ja dann,ich meld mich bei dir.Schlaf schön." Sehr wehleidig geht zu seinem Wagen und schaut ständig nochmal zu mir zurück.Ich glaube er ist genauso unsicher wie ich,doch trotzdem fröhlich steigt er in den Wagen und winkt mir zu.Grinsend winke ich zurück und schaue seinem Wagen noch eine Weile hinter her.Noch jetzt spüre ich wie seine Lippen sich auf meinen angefühlt haben und wie intensiv es war.Verträumt gehe ich nach drin und stehe etwas neben mir.Ich frage mich ob der Kuss etwas an unserer Bindung ändern wird.Vielleicht gehen wir jetzt nicht mehr so locker um wie vorher oder können nicht mehr miteinander reden ohne uns peinlich berührt in die Augen zu sehen. Ich lege meine Tasche und meine Jacke ab und gehe sehr nachdenklich ins Wohnzimmer.Alle anderen sind noch wach und schauen gemeinsam fernsehen.Ich stoße dazu und stelle mich hinter meinen Dad hin und umarme ihn sehr stürmisch.Erst jetzt bemerken mich die Anderen,dass ich nach Hause gekommen bin. "Oh Schatz,du bist ja auch endlich da wo warst du?" fragt Dad neugierig mit seinem behutsamen zuckenden Auge. Innerlich denke ich mir nur: "Mist!" was soll ich ihm jetzt nur sagen?Ich hab mir keine Ausrede parat gelegt,also muss ich jetzt gut improvisieren. Ich stottere unbewusst drauf los: "Also ehm,das war so...ich bin mit Richie zu ihm gegangen und waren kurz bei seiner Mutter und als wir wieder auf den Weg hier her waren hat uns Zac angehalten.Der schläft jetzt bei Richie..und ja jetzt hat RIchie mich nach Hause gefahren und wir....wir haben...wir sehen uns morgen wieder.Das war die Kurzfassung." Mike & Josh grinsen mich nur verschmitzt an,doch sagen nichts dazu.Stephy sitzt vertieft auf der Couch und hat nur AUgen für den Fernseher. Mein Dad guckt mich merkwürdig an und hackt nach. "Ehm ja..ich hab kein Wort verstanden,aber trotzdem bist du spät dran.Auch wenn du die Woche nicht zur Schule gehst,solltest du trotzdem spätestens um 21uhr zu Hause sein,ok?" Ich nicke ihm zu und füge hinzu: "Ich weiß Dad,ich hätte es ja auch bei Nahe geschafft,wäre da nicht etwas da zwischen gekommen..." Wie auf Knopfdruck fange ich an zu grinsen und muss immer und immer wieder an den Kuss zwischen mir und Richie denken.Ich bedenke nicht,dass die Anderen mich beobachten und sich nicht mehr einkriegen vor Lachen.Mike hält es nicht mehr aus und brüllt laut los. "Sunny wurde geküsst!Aber so was von!" "Was?" schreie ich verdächtig auf und verrate mich selbst damit,weil ich nicht cool bleiben kann. Auch Josh kann sich nicht mehr zurück halten und zieht mich auch auf. "Du hast recht,schau mal wie sie guckt.Och Gott ist das süß!" Mir ist das so peinlich,dass ich rot anlaufe und gar nicht weiß was ich sagen soll.Jetzt hört auch Stephy noch zu und wirklich alle Blicke sind auf mich gerichtet.Mike kommt zu mir herüber und nimmt mich in den Arm. "Ach du Süße,dass muss dir doch nicht peinlich sein." Mein Dad fragt mich stotternd. "Was?Niemand küsst meine Tochter,außer ich.Wer war es?Sag mir nicht du hast dich von diesem hoch näsigen McKingley küssen lassen.Den zeig ich wo der Hase lang läuft,da kannst du Gift drauf nehmen." Genervt schreie ich meinen Dad an und bin nicht mehr so ruhig wie eben. "Boar Dad übertreibe doch nicht gleich so.Es war nicht Zac und so übel ist er gar nicht!" Moment mal,wieso verteidige ich jetzt auf einmal Zac?Ich bin ganz durcheinander.Jetzt mischt sich plötzlich auch noch Stephy ein. "Dann war es Richie.Oh er ist so ein netter Kerl,den muss man einfach lieben." Schnippisch werfe ich ihr zu: "Ich liebe ihn nicht,ok?Könnt ihr jetzt mal aufhören auf mir herum zu hacken.Habt ihr kein eigenes Leben?" Ich dränge wütend Mike zur Seite und verschwinde nach oben.Am Anfang fand ich es ja noch ganz witzig,doch jetzt gehen die fragen zu weit.Obwohl ich mich gerade selber frage,ob das wirklich schon Liebe ist.Eigentlich will ich mich gerade auf nichts einlassen,weil ich genug mit Zac um die Ohren hatte.Ich will mein Leben einfach genießen ohne irgendjemand zu verletzt oder zu hinter gehen. Den Rest des Abends schreibe ich mit Susi und erzähle ihr von dem Kuss,auch sie schreibt mir aufgeregt und freudig dazu. "Na endlich Baby,du hast es gemacht.Freut mich für dich und seid ihr jetzt zusammen?Oder wie geht es weiter?" "Ich weiß es nicht..." meine ich planlos zu ihr. "Wie du musst doch irgendetwas gefühlt haben oder nicht?" fragt sie mich vorwurfsvoll. Ich schreibe nur ein nachdenklichen Smiley zurück und gehe schlafen.Zu mindestens hab ich das vorgehabt,doch meine Gedanken lassen den Kuss nicht los.Es macht mich auch ein bisschen traurig,dass mir Richie nicht noch etwas geschrieben hat.Wenigstens eine Sms,aber was soll er schon schreiben? Er ist nicht der Typ dafür,dass er sagt: "Toller Kuss Baby.." oder sowas was andere Jungs unüberlegt sagen würden."Vielleicht meldet er sich ja morgen...?" mit diesem Gedanken schlafe ich ein. Am nächsten Morgen werde ich früh von meinen Dad & Josh geweckt.Wir fahren zusammen ins Krankenhaus und endlich kann ich Peggy besuchen gehen.Ehrlich gesagt hasse ich Krankenhäuser,schon allein der Geruch und was man dort für Menschen sieht,machen mir wirkliche Angst.Verschüchternd folge ich den Beiden,die mich zu Peggy's Zimmer führen und traue mich kaum nach links oder rechts zu schauen.Am Ende des Ganges ist ihr Zimmer.Angekommen klopfen wir leise am Zimmer 254 an und hören nur wie sie antwortet: "Ja herein!" Ängstlich gehe ich in das Zimmer herein,doch bin erleichtert als ich sie mit schöner Röte im Gesicht ein Joghurt essen sehe. Ganz freudig strahl sie mich an und breitet ihre Arme aus. "Sunny Süße komm her.Es ist so gut dich zu sehen!" In ihren Armen überkommt mich die Freude und ich fange an zu weinen.Sie hält mich ganz doll fest und versucht mich zu trösten.Zur Ablenkung fragt sie mich wie es in der Schule läuft,doch ich weiß nicht recht was ich ihr erzählen soll.Alles kommt mir so nebensächlich vor,wenn ich sie hier so da liegen sehe und mir vor Augen halte,dass sie schlimmere Probleme hat als ich in diesem Moment. Josh unterbricht uns und sagt zu meinem Dad,der noch nach einer Vase sucht. "Komm lass uns draußen nach einer Vase suchen und Kaffee mitbringen.Ich denke die Beiden wollen bestimmt mal kurz alleine sein." Dankend nicken wir beide Josh zu und warten bis sie heraus gehen. Sie wiederholt sich nochmal und fragt. "Erzähl wie geht es dir?Wie läuft es in der Schule?Kommst du zu Recht!" Mit senkendem Blick nicke ich ihr zu und füge beiläufig hinzu: "Ja bei mir ist alles ok,ich gehe erst wieder nächste Woche zur Schule.Mr. McKingley hat mir die Woche frei gegeben,weil er gehört hat was mit dir passiert ist." "Ja das weiß ich schon,das war sehr nett von ihm,aber lass dich nicht auf seine Masche ein,ok?" sagt sie belehrend zu mir. Fragwürdig schaue ich sie an und meine: "Wie?Woher weißt du das?Und was meinst du damit mit seiner Masche?" Etwas abwesend sagt sie als ob das nichts gewesen wäre. "Er war die letzten Tage hier und hat mich besucht..." Mit großen Augen starre ich sie an und frage vorwurfsvoll. "Mr.McKingley war hier?Wieso das?Ich wusste gar nicht das ihr euch so gut kennt...." "Das machen wir auch nicht Sunny...es ist soo..." sagt sie mir hektisch,doch dann klopft es plötzlich an der Tür und unser Gespräch wird unterbrochen.Wieder sagt sie: "Herein!" ,doch diesmal kommt keiner nach drin,sondern es klopft erneut an der Tür. "Ich mach auf,das ist bestimmt Josh & Dad die die Hände voll haben." meine ich genervt zu ihr,als ich mich zur Tür bewege.Als ich auf den weg dorthin bin,klopft es nochmal und ich verliere die Nerven.Ich reiße die Tür mit voller Wucht auf und schreie urplötzlich los. "Jaaa verdammt nochmal,ich höre das auch beim ersten Mal." Plötzlich sehe ich wer vor mir steht und ich bin völlig überrascht und schockiert zu gleich.... Sichtlich erstaunt stehe ich vor ihm und bringe kein Wort heraus.Die Bilder vom gestrigen Abend spielen sich in meinem Kopf immer und immer wieder ab.Ich sehe ihn zwar vor mir,doch nehme ihn nicht wirklich war.Ich kann ihm nicht mal richtig in die Augen sehen,ich fühle mich schuldig,als ob ich etwas getan habe.Auch er vermeidet fast jeglichen Augenkontakt zu mir und bringt nichts heraus.Er ist denke ich genauso überfordert mit der Situation wie ich,vielleicht ahnt er etwas? "Mr. McKingley?Hallo...was machen sie denn hier?" frage ich mit einem ängstlichen Unterton.Dabei mustere ich ihn von oben bis unten.Wie immer ist er super schick gekleidet,diesmal mit einem blau,karierten Hemd und einer lockeren weißen Hose.Seine wenigen braunen Haare auf dem Kopf sind säuberlich nach hinten gegelt.In der einen Hand trägt er einen wunderschönen großen Blumenstrauß mit sich herum und die andere Hand streckt er mir etwas zittrig entgegen. "Hallo Susan,wie gehts dir?Ich wollte nach deiner Tante sehen oder soll ich später nochmal wieder kommen?" meint er sehr für sorglich,doch ich verstehe immer noch nicht,warum er sie extra besuchen kommt.Es ist ganz nett,aber ein Bürgermeister nimmt sich doch nicht so viel Zeit,um jeden kranken in der Stadt besuchen zu gehen oder? Etwas bedenklich sage ich zu ihm,als ich ihm kurz und höflich die Hand schüttel.  "Mir gehts ganz gut,danke der Nachfrage.Nein ist schon ok,ihr gehts es mittlerweile wieder gut,aber das wissen sie ja vermutlich schon." Ohne ihn antworten zu lassen,gehe ich zurück zu Peggy und lasse ihn herein kommen.Nun werfe ich auch Peggy einen merkwürdigen Blick zu und berichte ihr von ihrem Besuch. "Mr. McKingley ist ganz zufällig her gekommen und wollte dich besuchen.Ist doch in Ordnung oder?" Ganz schüchtern kommt er um die Ecke,bringt ein nebensächliches "Guten Tag" heraus und übergibt ihr den schönen Blumenstrauß,der wirklich sehr üppig ist.Sonst bringt man doch eher eine einzelne Blume mit oder einen Blumentopf,doch der Strauß ist so wuchtig,als ob er sich für irgendetwas entschuldigen möchte.Wenn das so ist,wüsste ich zu gerne,was passiert ist. Dankbar aber auch eher etwas desinteressiert hält sie den Blumenstrauß in ihren Händen und riecht kurz daran.Ohne eine Vorwarnung knallt sie mir die Blumen in die Hände und bittet mich lieb das Zimmer zu verlassen. "Sunny könntest du bitte eine passende Vase für die Blumen suchen gehen?Ich möchte kurz mit deinem Direktor alleine reden,ok?" "Aber....wieso?" entgegne ich trotzig,doch sie geht nicht darauf ein und wartet bis ich hinaus gehe.Völlig angenervt verlasse ich wiederwillig das Zimmer und schmeiße die Tür hinter mir zu.Mit dem wirklich schönen Blumenstrauß stehe ich nun da vor der Tür und versuche etwas mitzubekommen.Unauffällig presse ich mein Ohr an die wirklich kalte Tür und höre nicht das Geringste,was sie dort drin sagen.Unvorbereitet werde ich von hinten ganz leicht angetippt und springe erschreckt auf. Ich dreh mich um und sehe wie Josh sich köstlich amüsiert und meint dann zu mir. "Tut mir leid,haben ich dich beim lauschen gestört.Soll ich nochmal wieder kommen?" Ich werfe ihm einen abwertenden Blick zu und äußere mich nur genervt dazu. "Haha sehr witzig...weißt du warum Mr. McKingley Peggy besuchen will?Ich finde das irgendwie seltsam..." "Schon wieder?Das ist wirklich komische,er war doch schon die letzten drei Tage hier,um nach ihr zu sehen.Ich wusste nicht einmal das er unsere Familie so gut kennt.." sagt er etwas nebensächlich.Neugierig harke ich nach und hoffe das Josh weiß was Mr. McKingley will. "Wie meinst du das?Was weiß er über uns?" Er nimmt mich mit zu den Sitzplätzen und erzählt mir auf den Weg dort hin von den letzten Begegnungen mit Mr. McKingley. "Ich weiß nicht woher,aber irgendwie muss er erfahren haben,das Peggy an Krebs erkrankt ist und hat seine Hilfe angeboten.Darum kommt er sie besuchen,weil er sehr besorgt ist,doch mir kommt das etwas spanisch vor.Ich weiß natürlich nicht was in der zwischen Zeit gelaufen ist,wo ich weg war,aber er hat sogar angeboten das College für Stephy zu übernehmen und auch dir weiter zu helfen mit deiner Schauspielschule.." "Wirklich?Aber wieso?Zu Hause hab ich ihn auf jeden Fall noch nicht gesehen.." Also weiß Josh auch nicht bescheid,somit bleibt mir nix anderes übrig als doch Peggy zu fragen. Josh fügt noch hinzu nachdenklich. "Es ist ja eigentlich nett,dass der Bürgermeister persönlich sich so für andere Menschen einsetzt.." In mich gekehrt grübel ich darüber nach und werde daraus nicht schlauer.Nach fast über einer halben Stunde kommt Mr. McKingley aus dem Zimmer heraus,mit einer etwas nieder geschlagenen Miene.Dad und Josh gehen schon mal vor zu Peggy und ich fange Zac's Vater ab.Ich stelle mich selbst sicher vor ihn und platze mit der Tür ins Haus. "Vielleicht geht es mich nichts an,aber was machen sie hier?Oder besser gesagt was wollen sie von meiner Familie?" Entsetzt fragt er ungläubig nach. "Bitte was?" Voller Wut pulvere ich ihn weiter zu. "Sie wissen schon was ich meine,sie müssen kein Mitleid mit uns haben geschweige ihre Hilfe anbieten,wir kommen gut alleine klar." Er versucht mich vorsichtig zu stoppen und meint immer noch sehr höflich zu mir. "Du hast recht...du hast absolut recht,ich habe kein Mitleid mit euch,eher ein schlechtes Gewissen.Aber lass das mal meine Sorge sein,dich geht das wirklich nichts an." Betroffen lässt er mich stehen,aber dreht sich dann noch einmal zu mir um,um mich etwas zu fragen. "Ach übrigens,ich weiß vielleicht ist das gerade kein guter Augenblick,aber hast du Zac gesehen?Er ist gestern Abend einfach nicht nach Hause gekommen...." Er sieht wirklich besorgt um ihn aus,doch ich weiß nicht ob ich ihm das abkaufen soll.Ich stelle mich dumm und verneine seine Frage provozierend. "Nein tut mir leid,ich hab ihn seit Tagen nicht gesehen.Vielleicht gab es ein Grund,warum er nicht nach Hause kommen wollte?" Er geht gar nicht darauf ein,er ahnt das ich etwas weiß,aber fragt mich nicht danach. "Hm...danke trotzdem.Vielleicht taucht er ja wieder von alleine auf und falls du etwas von ihm hören solltest,du weißt ja wo du mich finden kannst.." Zu tiefst verwirrt stehe ich in diesem Krankenhaus Flur und würde am liebsten Mr. McKingley nach gehen und ihn zu Rede stellen.Doch ich kann ihm nicht sagen,was ich gesehen habe.Vielleicht habe ich gerade auch zu viele Andeutungen gemacht und Zac muss dafür die Konsequenzen tragen,ich weiß es nicht.Etwas schlecht gelaunt gehe ich zu Peggy herein und wir bleiben noch ungefähr zwei Stunden bei ihr.Es ist sehr öde dort und sie hat auch keinen Zimmer Nachbar,mit dem sie sich austauschen kann.Ich lasse Dad & Josh vorgehen und versuche in den letzten Sekunden noch etwas aus ihr heraus zu bekommen. "Peggy du musst mir die Wahrheit sagen,was geht da vor sich mit dir und Mr. McKingley?Ich habe dabei kein gutes Gefühl." Sie versucht mich zu beruhigen. "Mach dir keine Sorgen Süße,es ist nichts,ok?Es gibt nur einige Dinge,die nur Erwachsene etwas angehen.Und umso weniger davon wissen,desto besser ist es,vertrau mir." Und da wird mir bewusst,dass sie von ihm und Ann bescheid weiß.Auch wenn sie es nicht deutlich sagt,kann ich es ihr an ihren Augen ablesen. "Du meinst wohl wenn ein Erwachsener sich mit einer Minderjährigen einlässt?Sowas ist für eine autoritäre Person schon bitter." Mit großen Augen schaut sie mich an und stottert vor sich hin. "Was?Woher weißt du das?" "Ich hab ihn gesehen und Zac auch,dass war zufällig,weil ich weiß wer das Mädchen ist mit wem er sich abgibt." erkläre ich ihr. Sie hadert nervös nach. "Und wer ist das?Sag mir nicht das du das bist!?" Verstört schüttel ich hektisch mein Kopf und wieder spreche ihr. "Nein,quatsch ich doch nicht.Als ob ich so etwas tun würde,igitt.Nein das Mädchen mit dem er sich trifft ist Richie's Ex-Freundin.Sie heißt Ann." Ihr fällt es plötzlich wieder ein und stimmt mir zu. "Ach stimmt,jetzt weiß ich es endlich wo ich sie einordnen kann.Ich habe die Beiden auch damals erwischt so zu sagen und das Mädchen kam mir so bekannt vor.Doch Sunny du musst mir eins versprechen,ok?Du darfst niemanden davon erzählen,wirklich niemanden.Wenn das heraus kommt stecke ich in Schwierigkeiten..." "Wieso du?Was hast du damit zutun?Er ist doch daran schuld,wenn er sich darauf einlässt." sage ich total wunderlich zu ihr. "Sunny bitte versprich es mir.Ich bin von Mr. McKingley abhängig,ich kann dir nur so viel sagen.Er hilft mir,er bezahlt für mich meine ganzen Schulden ab.Die einzige Bedingung ist,dass ich niemanden etwas von ihm und dem Mädchen erzähle.Und du bitte auch nicht!" fleht sie mich an. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll,doch ich merke wie ernst es ihr ist und verspreche ihr nichts zu sagen. "Ok,ich behalte es für mich!Doch ich weiß nicht ob Zac und Richie dicht halten werden,aber ich geb mein Bestes!" Ich gebe ihr ein Kuss auf die Stirn und verlasse das Zimmer.Etwas zurückhaltend steige ich ins Auto ein zu Dad & Josh die mich ganz beunruhigt ansehen. "Ist alles ok mit dir Schätzchen?Was hast du solange gemacht?" fragt Dad mich,als er los fährt,doch ich antworte nicht. Während den Rest der Fahrt schweige ich und die beiden akzeptieren es auch und fragen mich nicht weiter aus. Ich überlege die ganze Zeit was ich machen soll.Zu Hause angekommen versuche ich Richie zu erreichen,er weiß immer was das Beste ist.Ich rufe ihn an,doch er reagiert nicht und von sich aus hat er sich auch noch nicht gemeldet.Dann bin ich wohl auf mich allein gestellt. Am nächsten Tag - Samstag Nach dem Frühstück hypnotisiere ich verzweifelt mein Handy und frage mich was mit Richie los ist.Er hat sich immer noch nicht gemeldet,was sonst nicht seine Art ist.Wir haben uns geküsst und jetzt fühle ich mich so unwichtig,als ob ich ihm egal bin. Ich will keinen Jungen mehr hinter her rennen,aber mich wurmt es so,dass er gar nichts von ihm kommt.Also mache ich mich auf den Weg zu ihm,um ihn zur Rede zu stellen.Mit einem zügigen Gang gehe ich die Rose Avenue entlang und verschränke die Arme vor mir,weil es sehr kalt ist an diesem Tag.Es ist sehr trüb und total windig,aber das stört mich im Augenblick wenig.Total wehleidig gehe ich an Megan's Haus vorbei und plötzlich kommt sie aus den Haus geschossen und steht angewurzelt da,als sie mich auf der anderen Straßen Seite sieht.Ich bleibe stehen,versuche zu überlegen wie ich reagieren soll,doch ich entscheide mich dafür,sie an zusprechen. "Megan warte mal,können wir miteinander reden?" Ohne etwas zu erwidern verschwindet sie wieder und ignoriert mich.Ich versuche ihr hinter her zu rennen,doch ich bin zu langsam und sie ist schon längst wieder im Haus.Zwei Mal klingele ich an der Tür in der Hoffnung,dass sie mit mir reden wird,doch es ist aussichtslos.Nach fünf Minuten verschwinde ich wieder und lasse sie in Ruhe.Wenn ich sie dränge,wird es nur noch schlimmer werden.Also gehe ich weiter wie geplant zu Richie in die Tankstelle.Ich erreiche schon in kurzer den Parkplatz und suche drinnen nach ihm.Herzlich begrüße ich erstmal Mrs. Roosevelt die gerade an der Kasse jemanden bedient. "Hallo,ist Richie zufällig da?Arbeitet er heute nicht!?" Sie nickt und zeigt auf ihr Haus neben an. "Doch er ist da,aber er hat sich heute einen freien Tag genommen.Geh einfach rüber Kindchen,er wird sich sicherlich auf dich freuen." Zuversichtlich gehe ich nach drüben und bin gespannt ob er überrascht ist von meinem Besuch.Kurz bevor ich an seine Tür klopfe höre ich Geräusche von drin und merke das er nicht alleine ist. Warum auch immer verstecke ich mich hinter der Hauswand und fixiere weiterhin aufgeregt die Tür.Erst kommt Richie heraus & dann völlig unerwartet tritt Ann aus seiner Haustür.Mich trifft der Blitz,was macht sie bei ihm?Sie sehen ziemlich vertraut aus,so wie sie miteinander reden.Ich beuge meinen Kopf etwas weiter nach vorne und versuche mit zu bekommen worüber sie sich unterhalten.Doch man versteht einfach kein Wort.Ich sehe nur wie sie seine Hand hält und er auch noch so völlig verschmitzt zu ihr herüber sieht.Mir kommt das sehr komisch vor und dann passiert das,womit ich am wenigstens gerechnet habe.Sie verabschiedet sich von ihm sehr leidenschaftlich und gibt ihm einen sehr langatmigen Kuss.Einfach so und er wehrt sich nicht mal.Was ist nur los? Ich habe einfach kein Glück mit Jungs! Immer wenn ich mich auf jemanden einlasse und wirklich alles von mir Preis gebe,werde ich wieder nur enttäuscht.Wieso macht ich mir überhaupt noch die Mühe! Der eine ist zu feige seine Freundin zu verlassen und der andere hat anscheinend noch nicht mit seiner Ex-Freundin komplett abgeschlossen.Was für eine kranke Welt! Ich verliebe mich immer in die falschen oder hege Gefühle für sie.Warum nur?Gibt es denn keinen Jungen auf dieser Welt,der wirklich ernsthaft an mir interessiert ist?Dem ich völlig ausreiche,so wie ich bin? Ich bin davon überzeugt gewesen,dass wenigstens Richie es mit mir erst meint,aber nein erst ist genauso ein mieser Lügner wie Zac!  Wut entbrand trete ich gegen die Hauswand,als ich das ganze Spektakel vor meinen Augen mit ansehen muss.Ich ärgere mich hauptsächlich über meine Dummheit.Warum habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört,als ich geahnt habe,dass er immer noch etwas für Ann empfindet. Ich kann meine Augen gar nicht von den Beiden nehmen,ich tue mir es bis zum Schluss an.Dann nach einer gefühlten Ewigkeit löst er sich von ihr.Sie verabschiedet sich schon und er winkt ihr nur ganz leicht hinter her.Als sie nicht mehr in Sichtweite ist,kommt Zac hinter ihm hervor & klopft ihm auf die Schulter. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.Stecken die beiden unter einer Decke? Richie's Lächeln erstarrt und wischt sich angewidert ihren Lipgloss von seinen Lippen. Hilflos sieht er zu Zac herüber,der sich freudig die Hände vor dem Körper reibt.Ich überlege erst einfach abzuhauen,ohne mich bemerkbar zu machen,doch ich will mir das nicht gefallen lassen.Eher etwas zurück haltend trete ich hinter der Mauer hervor und steuere direkt auf die Beiden zu.Sie kriegen erst gar nicht mit,dass ich auch da bin.Ich kann nur noch hören wie Richie fluchend zu Zac sagt. "Wie konnte ich mich nur auf deine blöde Idee einlassen..." Ohne das Zac noch irgendetwas erwidern kann,steht er angewurzelt da,als ihr mir direkt ins Gesicht starrt.Das einzige was er aus der Situation heraus noch hin bekommt ist ein kleiner Stupser auf Richie's Schulter. Dieser dreht sich fraglich nach hinten um und ist total erschreckt,als er mich von hinten angelaufen kommen sieht.Als ich ihre Visagen direkt vor mir sehe,steigt mein Puls umso höher und ich kann mich nicht mehr zügeln.Ich schreie einfach los und schlag wild um mich auf Richie ein. "Du bist so ein Arschloch,was glaubt ihr wer ihr seid?" Richie hält seine Hände schützend vor sein Gesicht.Zac stellt sich zwischen uns und versucht mich zu beruhigen,doch er macht es mit seinen Worten umso schlimmer. "Es sieht nicht so aus wie du jetzt denkst.Beruhige dich erstmal!" Dabei legt er seine Hände auf meine Schulter,die ich sofort wieder weg schlage.Ich füge umso wütender hinzu. "Komm mir jetzt nicht damit,der Spruch ist total unangebracht.Ich habe alles gesehen mit meinen eigenen Augen.Hat es euch Spaß gemacht mich zu verarschen?Ihr habt euch bestimmt schön lustig über mich gemacht,nicht wahr?" Richie ist überrumpelt und weiß gar nicht was er sagen soll.Er hofft mir in Ruhe die Situation erklären zu können,doch ich lass mich nicht für dumm verkaufen. "Sunny bitte lass uns darüber reden.Es gibt dafür eine simple Erklärung.Du hast nicht alles mitbekommen." "Doch habe ich,noch immer kann ich sehen wie ihr euch innig vor meinen Augen geküsst habt." erwidere ich mit dünner Stimme und unterdrücke verkrampft meine Tränen.Zac distanziert sich etwas und hofft das Richie mich beruhigen kann.Wieder wagt er sich einen Schritt näher auf mich zu zu gehen,aber ich blocke immer noch ab und stelle mich mit verschränken Armen vor ihn hin. "Du weist nicht warum ich es getan habe,lass es dir erklären.Ich wollte das nicht,ich wollte dich nicht hintergehen..." Zac gibt leise seinen Senf dazu. "Das stimmt er kann wirklich nichts dafür.Das war alles meine Idee,ich hab ihn dazu überredet." "Und wenn schon,es geht darum das er es getan hat,dass ist das Schlimme dabei.Ich habe gedacht du wärst..." Meine Stimme versagt nun komplett.Ich versuche mich zusammen zu reißen,doch die Tränen platzen aus mir heraus.Ich fühle mich wie ein schwaches Kind,dass alle Augen auf sich gerichtet hat.Richie sieht wirklich bedrückt aus und probiert erneut mich umzustimmen.  "Bitte Sunny.." bringt er krätzend heraus. Ich schüttel verzweifelt nur meinen Kopf und wische mir mit meinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.Völlig aufgelöst sage ich schließlich noch mit zittriger Stimme. "Ich will dich nicht mehr sehen,lasst mich beide einfach in Ruhe!" Ich laufe weg,einfach nur weg von den beiden Idioten.Meine Nase läuft,mein ganzes Gesicht ist total verschmiert und dann fängt es auch noch an zu regnen.Der Tag könnte nicht blöder laufen. Ich nehme nichts um mich herum wahr.Wütende Fahrrad Fahrer klingeln sich ihre Finger wund,doch ich reagiere nicht oder gehe zur Seite.Die Leute die an mir vorbei laufen,denken ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank.Wie es üblich ist in einem Dorf fragen sie natürlich höflich wie sie sind nach was los ist,doch ich reagiere nicht und steuere weiter mein zu Hause an.Doch mir kommt der Weg so lang und unerreichbar vor.Hinter mir kommt Zac ganz außer Puste angerannt und schreit nach mir. "Sunny bleib doch mal stehen verdammt!" Ich drehe mich nicht um und brumme nur vor mich hin. "Geh weg!" Genervt und wütend zu gleich stellt er sich vor mich und schreit mich schon förmlich an. "Jetzt pass mal auf,du reagierst total über!Ich renne keinem Mädchen hinter her,aber ich hab es für Richie getan,weil er diesmal wirklich nichts dafür konnte.Ich habe ihm vorgeschlagen sich mit Ann zu treffen,damit sie glaubt das..." Er kniet sich kurz hin und hechelt wie ein Irrer mit offenen Mund nach Luft.Ich werde hippelig und fordere ihn auf weiter zu reden. "Was soll sie glauben?Sag!" Etwas stotternd fährt er fort. "Sie sollte glauben,dass Richie wieder mit ihr zusammen sein will.Was wirklich geklappt hat.Verstehst du nicht,so können wir sie dran kriegen,denn ich glaube das sie meinen Vater auch erpresst." Diese Erklärung klingt zwar sehr plausibel,doch ich weiß nicht ob ich ihn wirklich glauben kann oder soll.Skeptisch harke ich deswegen nach und frage ihn aus. "Wieso habt ihr mir das nicht einfach gesagt?Weißt du wie ich mich gerade gefühlt habe?" Verständnisvoll nickt er mir zu und legt seine Hand auf meine Wange. "Ich weiß es tut uns leid,aber wir wollten dich damit nicht reinziehen und Ann sollte wirklich das Gefühl bekommen,dass Richie und du nichts mehr miteinander zutun habt.Ich wusste nicht,dass dich das so aufwühlen wird.Das wollte ich nicht." Er nimmt mich liebevoll in den Arm,was ich dem Moment irgendwie gebraucht habe und wehre mich nicht.Trotzdem fange ich nochmal an zu weinen,ich kann nicht genau sagen wieso,aber es tut gut in diesen Augenblick.Er hört mir einfach zu und ist das erste Mal wirklich für mich da.Was wirklich eine komische Situation ist. Doch dann wird mir bewusst,dass uns jeder sehen kann und ich habe Angst,dass Megan noch urplötzlich hier vorbei läuft. "Danke,aber ich glaube wir sollten das hier nicht machen.Sonst gibt es nur wieder Ärger...." Er löst sich schwer nur wieder von mir und schaut mich mit seinem Dackel Blick an und bittet nochmals um Vergebung. "Ich hoffe du kannst uns verzeihen,aber Richie will wirklich nichts von ihr,leider!" Ich werfe ihm einen sehr kritischen Blick zu und frage nach. "Wie meinst du das leider?" "Naja...wäre er wieder an Ann interessiert hätte ich wenigstens mein Ruhe und hätte dich für mich alleine..." Ich bringe ein leichtes Lächeln hervor,dass jedoch nicht lange anhält.Ich fühle mich geschmeichelt,doch kann das Kompliment nicht wirklich ernst nehmen. "Trotzdem hättet ihr mir es sagen können,obwohl ich die Idee nicht gerade gut finde." "Wieso nicht?" fragt er total entsetzt. "Ich glaube einfach,dass wir uns da nicht einmischen sollten.Das gibt nur Ärger!" versuche ich ihn davon abzubringen,doch erfolglos. Er diskutiertet etwas lauter weiter mit mir. "Wieso denkst du auf einmal so?Ich will meinen Vater schützen,was glaubst du wenn das raus kommt?Dann sind wir im Arsch,Sunny!Keiner wird ihm mehr einen Job gehen und das Schlimmste wäre,dass wir wegziehen müssten." Ich verstehe seine Situation,doch ich denke auch daran,dass mich meine Tante gebeten hat es nicht zu erzählen und auch nichts dagegen zu unter nehmen. Zac weiß bestimmt nix von diesem Deal zwischen meiner Tante und seinem Vater. "Ich will meine Familie auch nur schützen,doch ich weiß einfach keine Lösung dafür." Kritisch begutachtet er mich von oben bis unten und wartet auf eine Antwort.Ich weiß das ich es ihm nicht sagen sollte,doch besser ihn als Mr. McKingley. "Ich erzähl es dir,doch du darfst es niemanden sagen,ok?Es geht keinen etwas an,was in unserer Familie nicht stimmt...Begleitest du mich noch nach Hause?" Er nickt mir zu und wir beide schlendern langsam nach Hause,als ich ihn auf den Weg die ganze Geschichte erzähle von den Schulden meiner Tante.Er versteht mich jetzt warum ich so denke,doch er weiß auch nicht was das Beste ist. "Ich kann dich verstehen,ich würde am Liebsten zu meinem Vater hingehen und ihn zu rede stellen,doch ich habe Angst davor,was er mir sagen wird.Was ist wenn er sie liebt und alles freiwillig mitgemacht hat?Das könnte ich nicht verkraften." "Es wäre nicht schön,aber so wüsstest du wenigstens die Wahrheit.Er war gestern und auch die anderen Tage extra im Krankenhaus bei meiner Tante,weil er so viel Angst hat,dass sie es irgendjemanden erzählt." Zac grübelt immer noch sehr nach und schweigt einen Augenblick. In dem ruhigen Moment sind wir schon bei mir zu Hause angekommen.Ich frage vorsichtig nach und gebe ihm den Tipp. "Willst du nicht vielleicht doch mal zu ihm gehen und ihn fragen?" "Denkst du das ist das Richtige?" meint er mit senkendem Blick zu mir. "Ich weiß es nicht,doch ich würde es einfach versuchen.Meine Tante hat mir auch die Wahrheit irgendwann über ihren Krebs erzählt,man muss sie nur lange genug nerven.Dann rücken sie freiwillig mit der Wahrheit raus." sage ich ihm zu ratend. Er nickt und umarmt mich sehr herzlich und bedankt sich. "Danke und es tut mir noch mal leid,wie sich das abgespielt hat.Es war eine blöde Idee gebe ich zu,doch sei nicht auf Richie sauer,eher auf mich.Da hast du den meisten Grund dafür,ich habe in letzter Zeit genug falsch gemacht." Ich finde es sehr nett,dass er sich entschuldigt und ich nehme seine Entschuldigung an. "Du hast wirklich einiges falsch gemacht,doch ich kann vergeben,zwar noch nicht vergessen,aber ich kann es versuchen." "Wirklich?Das wäre echt schön,wenn wir das aus der Welt schaffen könnten." meint er charmant,als er mir mit seiner Hand durch die Haare fährt.Doch er signalisiert meine nette Geste falsch und küsst mich abrupt vor meinem Haus.Ich kann es gar nicht genießen ich bin völlig überrumpelt und stoße ihn weg. "Was soll das denn werden?Schon gibt man dir wieder eine Chance,übertreibst du es." Er stottert und ist selber total überwältigt von seiner Aktion. "Es tut mir leid,ich weiß nicht was in mich gefahren ist.Vergiss es einfach,ich habe den Moment wieder zerstört....ich bin ein Idiot!" "Das kannst du laut sagen,aber lassen wir es dabei...Tschüss." "Tschüss!" erwidert er sehr bedrückt.Ich suche nach meinem Schlüssel und gehe ins Haus.Ich sehe von weiten noch wie er sich selber mit der Hand auf den Kopf schlägt und vor sich hin flucht. Ich weiß in dem Augenblick nicht was ich denken soll und bin sehr verwirrt.Doch ich kann mir nicht lange Gedanken darüber machen,weil ich mit einer neuen Situation überrollt werde.Ich ziehe meine Schuhe aus und wen sehe ich von oben herunter kommen?Strahlend läuft sie mir entgegen und ich bin völlig aus dem Häuschen,sie so fit auf den Beinen zu sehen. "Tantchen!Was machst du denn schon hier?Ich dachte du kommst erst Montag aus dem Krankenhaus raus."  Sie ist noch etwas schwach,doch fit genug um mich fest zu umarmen und ein breites Grinsen aufzulegen. "Mein Arzt meinte,dass ich die restlichen Tage mich auch zu Hause auskurieren kann.Und Familie um sich herum tut einen doch immer gut,als alleine in einem sterilen Zimmer zu verweilen." Josh kommt aus der Stube und fügt behutsam hinzu. "Das Stichwort liegt bei ausruhen,also ich mach dir jetzt einen Tee und du legst dich hin,ok?" Sie verdreht ihre Augen und meint bestimmend zu ihm. "Schatz ich bin nicht krank,ok?" Er sieht sehr fürsorglich an und weiß nicht recht,ob er das sagen soll was er denkt. "Aber du hast...du hast...naja!" Mit der Reaktion hätte keiner von uns gerechnet.Es klingt so böse und keiner würde dieses Worte vor ihr in den Mund nehmen. "Ich habe Krebs Josh!Das weiß ich,aber noch bin ich am Leben!" Dieses Wort löst in uns allen ein komisches Bauchgefühl aus,als ob uns jemand ein Messer rein rammen würde.Ich finde es erstaunlich,dass sie so taff damit umgeht.Wenn sie es nur spielen sollte,wirkt sie trotzdem nach außen hin auf mich wirklich sehr stark.Josh verdrückt sich in die Küche und bereitet den Tee zu. Ich gehe mit ihr in die Stube wo auch schon Mike,Dad & Stephy auf uns warten.Peggy äußert eine Bitte und wartet so lange bis auch Josh zu uns stößt. "Es ist ganz gut,dass wir alle jetzt zusammen da sind.Ich möchte gerne etwas mit euch bereden,was sehr wichtig ist.Ich habe mich entschieden,dass ich...." .ich möchte das Kind bekommen mit allen Konsequenzen." Von dieser Nachricht sind wir alle sehr erstaunt und betroffen zu gleich.Ich habe wirklich gehofft,dass sie sich gegen das Kind entscheidet.Natürlich weiß ich auch wie sehr sie sich nach einem dritten Kind gesehnt hat.Ehrlich gesagt,wenn ich in ihrer Situation stecken würde hätte ich mich für meine Gesundheit entscheiden,aber in meinem Alter sagt sich das so leicht!  Keiner unterbricht sie,wir hören ihr bis zum Schluss zu. "Ich weiß,dass ihr alle dagegen sein werdet oder versucht es mir auszureden,doch ich bitte euch es nicht zutun.Ich habe es mir wirklich lange durch den Kopf gehen lassen und Josh konnte ich auch davon überzeugen.Ich hoffe ihr könnt mich auch irgendwann verstehen und es akzeptieren." Stephy lehnt an Mike's Schulter und fängt bitterlich an zu weinen.Ich streichele meinem Dad sanft über sein Knie,denn ich merke wie leise er auf einmal geworden ist.Ich versuche meine Schwäche mir nicht anmerken zu lassen. Josh versucht auch die Fassung zu bewahren,doch man sieht ihm an,dass er mit der Lösung nicht wirklich zu frieden ist.Wie soll man auch mit der Situation leben können,dass man zwar ein Kind dazu gewinnt,aber dafür vielleicht seine Frau für immer verlieren kann. Das ist für keinen einfach. Josh spricht für Peggy weiter und fügt mit bedrückter Stimme hinzu. "Wenn es nur nach mir gehen würde,hätte ich mich anders entschieden.Doch ich versuche Peggy's Entscheidung zu akzeptieren und sie so gut wie möglich zu unterstützen.Ich liebe sie vom ganzen Herzen,deshalb werde ich für sie da sein,egal was passiert.Und ich bin der Meinung das wir jetzt alle an einem Strang ziehen sollten und wir ihr helfen müssen so gut es geht." Wir alle sind sehr betroffen und behalten unsere Gedanken lieber für uns.Bis Dad ausbricht und seinen Emotionen freien Lauf lässt. "Nein,nein,nein!Das kann ich nicht akzeptieren!" Impulsiv steht er auf und ist dabei den Raum zu verlassen,als Peggy versucht ihn aufzuhalten. "Steve bleib doch hier!Lass uns darüber reden!" So aufgelöst habe ich ihn vorher noch nie gesehen.Er tickt in wenigen Sekunden komplett aus. "Was wollen wir denn noch bereden?Anscheinend hast du alles bis ins kleinste Detail perfekt durch geplant.Du bekommst das Kind und wir sollen dir beim sterben zu sehen. Na wunderbar,ich freu mich jetzt schon drauf!" "Jetzt halt mal den Ball flach,denkst du wirklich mir fällt das so leicht?Ich kann jetzt nicht einfach nur an mich denken. Kannst du mich nicht verstehen?In mir wächst ein Lebewesen,dass auch die Chance bekommen soll,auf die Welt zu kommen." diskutiert sie unruhig und versucht ihn umzustimmen.Erfolglos! "Ehrlich gesagt nein,ich würde niemals meine Kinder im Stich lassen.Natürlich ist das schön und gut das du ein Kind erwartest,aber du hast hier zwei Kinder sitzen,die dich auch brauchen verdammt!Mir ist bewusst das man nichts gegen die Natur oder gegen deine Krankheit machen kann,außer abwarten.Jeder muss mal sterben,doch du hast noch eine realistische Chance den Krebs zu besiegen,aber nicht erst in paar Monaten!Du musst jetzt etwas tun,du kannst es schaffen,doch du versuchst es ja noch nicht mal!Ich...ich...ach egal ich muss hier raus!Sofort!"  Sehr aufbrausend schnappt er sich seine Jacke und knallt die Tür hinter sich zu.Ich bin vollkommen schockiert von seiner Reaktion,genauso wie die Anderen.Peggy schreit ihm nach: "STEVE WARTE!" sie rennt raus,um nach ihm zu sehen. Josh stöhnt auf und schlägt sich auf dem Kopf. "Ich hab es doch gewusst,dass jemand so reagieren wird.Verdammt!"  Er geht wütend in die Küche und versucht sich abzureagieren.Mike & Stephy rühren sich nicht vom Fleck.Sie sind so nachdenklich und ruhig,dass ich beide nur kurz in den Arm nehme,ein Küsschen gebe und dann mich anziehe,um nach meinen Dad suchen zu gehen.Hektisch suche ich meine Sachen zusammen und gleichzeitig kommt Peggy wieder herein und schüttelt nur mit dem Kopf. "Er ist weg,ich hab ihn nirgendswo mehr gesehen." Ich beruhige sie und meine nur ganz flüchtig. "Ich gehe ihm nach und finde ihn keine Sorge!" Ohne das sie mich aufhalten kann,verlasse ich das Haus und weiß nicht wo ich anfangen soll zu suchen.Besorgt halte ich nochmal Ausschau nach ihm,doch ich kann ihn nirgendswo sehen.Auch sein Auto steht nicht mehr in der Garage,jetzt mach ich mir wirklich Sorgen.Verzweifelt krame ich nach meinem Handy und versuche ihm an zurufen,doch natürlich geht nur die Mailbox ran. "Hier ist die Mailbox von Steve Day,ich bin momentan nicht erreichbar,bitte sprechen sie nach dem Piepton!" Piiieep! Und ich lege sofort wieder auf und überlege was ich tun soll.Ich gehe vor bis zur Straße und schau links und rechts nach ihm.Dann sehe ich ganz hinten auf der rechten Seite kommt ein Auto angefahren.Er fährt sehr ruhig die Rose Avenue herauf und steuert direkt unser Haus an.Hoffnungsvoll warte ich am Straßenrand und versuche zu erkennen ob es mein Dad ist,der am Steuer sitzt.Das Auto sieht fast so aus wie seins und auf jeden Fall kann ich einen Mann hinter dem Lenkrad sehen.Es kommt immer näher,die Scheinwerfer blenden mich direkt ins Gesicht.Ich halte meine Hand hoch,um irgendetwas sehen zu können doch ich sehe nur diese wirklich grellen Strahlen vor meinem Auge.Dann endlich das Auto kommt zum stehen,die Lichter werden ausgeschaltet und ich schaue enttäuscht hinter die Frontscheibe.Die Tür geht auf,er steigt schüchtern aus dem Auto aus und kommt direkt auf mich zu. Ich bin nicht erleichtert ihn zu sehen,nicht jetzt gerade in diesem Augenblick,deshalb fahre ich ihn wütend an. "Was machst du denn hier?" Richie steht etwas bedrückt vor mir und schaut ständig auf den Boden. "Tut mir leid ich wollte dich sehen und mit dir reden." "Ich habe dafür gerade keine Zeit wirklich nicht!" blocke ich ihn ab und schaue an ihm vorbei. Besorgt fragt er nach und kommt auf mich zu. "Was ist denn passiert?Ist irgendetwas mit deiner Tante?" Ich schüttel nur mit dem Kopf. "Nein mit ihr ist alles ok,doch mein Vater ist einfach so verschwunden.Es gab eine größere Auseinandersetzung.Du hast ihn nicht zufällig gesehen?" "Nein,leider nicht.Kann ich denn sonst irgendetwas für dich tun?" fragt er wirklich hilfsbereit,so wie er immer ist.Ich überlege und kann keinen klaren Gedanken fassen.Ich will Richie nicht ausnutzen,doch in diesem Moment ist es mir doch recht,dass er gekommen ist. "Kannst du vielleicht mir beim suchen helfen?Das würde mir wirklich helfen..." Ohne mit der Wimper zu zucken geht er zu seinem Auto und wir beide steigen ein.Zittrig schnalle ich mich an,doch weiß nicht wo wir anfangen sollen. Richie schlägt selbstbewusst vor. "Sollen wir in Parks nachsehen oder in Bars?Oder wo ist dein Vater sonst immer hingegangen?" Verzweifelt wende ich mich zu ihm. "Ich weiß es nicht.Er ist nicht der Typ,dass er sich seinen Kummer von der Seele redet geschweige sich betrinkt.In unserem alten zu Hause kann er auch nicht sein,weil er die Leute gar nicht kennt,die dort eingezogen sind." Doch dann fällt es mir wieder ein und ich bekomme eine gute Idee. "Ich glaube ich weiß wo er ist zu mindestens ich hoffe es." "Wirklich?Wo denn sag,dann fahren wir hin!" meint er aufgeregt zu mir. "Kennst du den Free Hill?Von dort aus kann man ganz Sutton betrachten und wir sind dort immer als ich klein war hingegangen!" Richie nickt mir zu und verschwendet keine Zeit und fährt los. Ängstlich sitze ich neben ihm und hoffe das mein Vater wirklich dort ist und nichts passiert ist.Ich schaue die ganze Zeit aus dem Fenster und versuche mich etwas abzulenken.Auch Richie merkt das es mir nicht gut geht und streichelt mir mit seiner rechten Hand über das Knie und versucht mich anzulächeln. "Wir werden ihn finden,da bin ich mir sicher." Mich ermutigen seine Worte und ich lege mein Hand auf seine.Ich werfe ihm ein leichtes Lächeln zurück,doch dann zieht er seine Hand wieder weg,weil er weiter fahren muss.Ich wollte irgendetwas zu ihm sagen,aber eigentlich bin ich immer noch sauer auf ihn gewesen.Es ist nicht ok,dass er mich einfach so angelogen hat,doch ich war auch nicht immer ehrlich zu ihm.Deswegen entscheide mich für etwas einfaches und mach ihm keine Vorwürfe. "Ich bin froh,dass du da bist." Verlegen grinst er etwas vor sich hin und erwidert nur fröhlich. "Bin ich auch,ich bin immer da,dass hab ich dir versprochen!" Sein Handy liegt zwischen uns piept auf einmal laut los.Er bittet mich nach zu sehen. "Kannst du kurz mal schauen wer geschrieben hat?" Etwas entsetzt meinte ich. "Wie bitte?Ich schaue nicht in deine Handy,das gehört sich nicht!" "Ich erlaube es dir,ich will keine Geheimnisse mehr vor dir haben." sagt er wirklich aufrichtig,wovon ich sehr gerührt bin.Doch ich bitte ihn nochmals,dass er selber nach schaut.Ich finde so etwas schlimm wenn jemand meine Nachrichten lesen würde.Wir bleiben an einer roten Ampel stehen und da hat er Zeit kurz nach zu sehen.Er liest angestrengt zwei Mal nach und meint dann nur. "Ach das war nur Zac,er wollte wissen wo ich bin,aber er kann warten!Es gibt jetzt wichtigeres!" Die Rest der Fahrt verfolge ich den Weg bis zum Free Hill.Ich bin hier lange nicht mehr gewesen.Das letzte Mal waren wir hier oben,bevor wir weggezogen sind. Dad schnappte mich und Mum und entführte uns ein letztes Mal hier her.Die Aussicht ist traumhaft schön und dort oben vergisst man alle Sorgen für einen Moment.Man spürt den Wind auf der Nasenspitze und von oben sieht es alles so friedlich aus.Als ob keiner irgendwelche Probleme hat in ganz Sutton. Er muss hier sein,wenn er etwas auf den Herzen hatte,kam er immer dort hin. Vor uns liegt die letzte Kurve dann sind wir endlich oben auf dem Berg angekommen. Richie fährt langsam über den Kiesweg doch man sieht weit und breit niemanden.Es ist stock düster man sieht nicht mal mit Beleuchtung irgendetwas.Ganz nah an der Ausfahrt parkt er das Auto ab und wir steigen aus. "Warte ich glaube ich habe eine Taschenlampe hinten im Kofferraum." Er öffnet die Luke hinten und gibt mir die Taschenlampe in die Hand.Ich strahle ihm aus versehen voll ins Gesicht,weil ich so nervös bin.Er nimmt mir die Lampe aus der Hand und bestrahlt den ganzen Weg,damit wir etwas erkennen können.Ich flüstere ihm sehr vorsichtig zu. "Es ist so still.Ich hab etwas Angst!" Er nimmt meine Hand und wir gehen zusammen weiter. "Keine Sorge ich lass dich nicht los!" Die Steine knacken unter unseren Füßen und wir bewegen uns nur schleppend voran.Wir sehen keine Autos,wirklich niemand ist hier oben außer wir zwei.Dann hören wir auf einmal ein Geräusch ganz hinten im Gebüsch.Zwischen den großen Bäumen strahlt Richie hin und ich kralle mich an seinem ganzen Arm fest.Es ist so unheimlich hier oben.Am Tag ist es wirklich ein Paradies wo man nicht weg möchte,doch ich war noch nie abends da. Richie bleibt plötzlich stehen und meint zu mir. "Bleib stehen und sei ganz still!"  Wir hören ein knacken,dass immer näher kommt. Richie versucht nochmals irgendetwas erkennen zu können und plötzlich ruckartig steht jemand vor uns.Wir beide schreien auf und sind aber gleichzeitig erleichtert,dass es nur mein Dad ist. "Woher wusstet ihr wo ich bin?" Richie nimmt die Taschenlampe von seinem Gesicht und ich lasse ihn los.Ich falle meinem Dad in die Arme und wir beide umarmen uns nur. "Du bist mein Vater!Ich kenne dich genauso gut,wie du mich!" Ich merke wie froh er ist das ich da bin und sackt in meinen Armen zusammen. Dad weint fürchterlich,schmerzhaft und ich versuche ihn zu trösten. "Wir schaffen das wir sind doch eine Familie!" Fest umschlungen stehen wir auf dem höchsten Punkt in Sutton und lassen unsere Probleme für einen kleinen Augenblick hinter uns. Dad ist sichtlich aufgelöst und hält mich immer noch ganz fest in seinen Armen.Er ist in dem Moment nicht mehr so stark,wie ich ihn sonst kenne. Diesmal ist er schwach,doch ich stehe ihm zur Seite,weil ich weiß wie er sich fühlt und ihm so endlich etwas zurück geben kann. Egal was ich für ein Problem habe mein Dad hilft mir wirklich immer und er soll auch merken,dass es sich auf Gegenseitigkeit beruht.  Richie hält sich eher im Hintergrund und steht ganz wehleidig neben uns.Er würde gerne etwas sagen,doch er lässt es lieber und bleibt ruhig daneben.Nach einer gefühlten Ewigkeit löst sich mein Dad von mir und ringt mit seinen Gefühlen. "Ihr solltet mich nicht so sehen,doch ich weiß einfach nicht wie ich damit klar kommen,soll das meine Schwester..." Ich unterbreche ihn bevor er wieder in seinen Gedanken verschwindet. "Dad lass dir Zeit,das ist nicht einfach für keinen von uns.Doch wir sollten Peggy nicht im Stich lassen.Das willst du doch auch nicht!" Er schüttelt mit gesenktem Blick seinen Kopf. "Nein natürlich nicht.Ich würde es ihr nur gerne abnehmen die Entscheidung oder sie umstimmen.Doch sie ist einfach so stur,dass war sie früher auch schon.Da wollte man ihr einen Rat geben,aber sie hat direkt abgeblockt." "Wenn wir sie nicht unterstützen zieht sie das ganze alleine durch,auch ohne Josh. Doch das können wir nicht zu lassen Dad! Vielleicht geht alles gut und sie kriegt ein gesundes Kind und kann den Krebs danach bekämpfen.Wir müssen positiv denken." ermutige ich ihn weiter und schaue immer wieder zu Richie herüber,der fragend uns ansieht. "Du hast Recht,wir müssen zusammen halten.Ich hoffe es wird alles gut!" sagt mein Dad jetzt schon etwas zuversichtlicher und umarmt mich erneut.Sein Gefühlsausbrauch ist ihm sehr peinlich,gerade weil Richie noch mit dabei ist.Deswegen versucht er es gekonnt zu überspielen und redet mit ihm,als wäre nichts passiert. "Danke das du sie gefahren hast,ihr hattet doch bestimmt etwas anderes vor,als mich alten Mann aufzuspüren.Hab ich recht?" Richie schaut bedrückt zu mir herüber und erwidert belanglos. "Ja also nicht direkt,ich helfe gerne und gerade den Leuten die ich sehr mag." Mit einem hoffnungsvollen Blick sieht er mich an und würde gerne noch mehr sagen,doch ich schneide ihm das Wort ab. "Lass uns lieber nach Hause gehen,die Anderen machen sich bestimmt schon Sorgen Dad!" Er nickt mir zu und mein ganz lieb zu mir. "Ja das machen wir,du kannst ruhig bei ihm mit fahren,ich finde den Weg nach Hause.Und ihr macht euch einen schönen Abend!" Erstaunt schaue ich meinen Vater an und weiß gar nicht wie ich aus dem Schlamassel wieder heraus komme.Ich möchte nicht mit ihm alleine sein,weil ich doch noch wütend auf ihn bin und ich lieber bei meiner Familie wäre.Deswegen erwidere ich hektisch und stotternd zu gleich. "Aber...ehm nein das geht doch nicht.Wir sollten uns gemeinsam nochmal hinsetzen,als Familie.Findest du nicht auch?" Ich glaube in dem Moment hat mein Dad den siebten Sinn gehabt und gespürt das etwas zwischen mir und Richie nicht in Ordnung ist.Er mustert ganz verdächtig ihn von oben bis unten und anscheinend kann er an seinem Blick erkennen,dass es ihm nicht gut geht.Deswegen blockt er meine Bitte ab und meint nur etwas grinsend zu uns. "Nein das kriegen wir auch alleine hin.Bleib lieber bei ihm und klärt das Gemeinsam,ok?" Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und reicht dankend Richie seine Hand. "Du bist echt ein großartiger Junge.Danke!" und fügt dann noch ironisch hinzu. "Bring sie mir ja heile nach Hause,sonst gibts Ärger."  Peinlich berührt stehe ich da und weiß nicht was ich sagen soll.Mein Dad ist toll wirklich,aber manchmal blamiert er mich. Auch Richie ist völlig sprachlos und schaut meinem Dad hinter her,als er in sein Auto steigt und nur noch eine große fette Staubwolke von sich übrig bleibt.Wir stehen beide da wie bestellt und nicht abgeholt und schweigen uns erstmal an. Ich weiß das Richie gerne mit allem heraus platzen möchte,doch ich glaube er traut sich einfach nicht,weil er weiß das er scheiße gebaut hat.Doch dann versucht er doch etwas das Eis zu brechen und spricht mich an. "Soll ich dich vielleicht lieber nach Hause fahren?Du musst hier nicht sein,wenn du nicht willst.Ich kann dich nicht zwingen mit mir zu reden!" Noch etwas distanziert meine ich aber zu ihm. "Nein so ist das nicht..." Plötzlich kommt ein eisiger Windzug an meinen Beinen vorbei und ich schüttel mich vor Kälte.Ich habe nicht gedacht,dass es hier oben so kalt ist am Abend.Zuvorkommend läuft Richie zum Auto und bittet mich ihm zu folgen.Er schließt den Kofferraum auf,ich setze mich mit ihm rein und er legt mir eine Decke über die Schultern. Wir lassen die Klappe offen und schauen uns Sutton an.Wie schön es aussieht die beleuchtenden Häuser von oben zu betrachten.Ich versinke meinen Blick über die ganze Stadt und mir wird bewusst,was mir gefehlt in Los Angeles.Natürlich ist es dort viel größer und es gibt da auch eine schöne Aussicht,doch Heimat bleibt Heimat,egal wohin man zieht. Ruhig sitzt Richie neben mir und zittert auch,doch sagt nichts. "Willst du auch etwas Decke haben?Ich glaube die reicht für uns beide!" Nett lächelt er mich an,ich kann seine Augen glänzen sehen,als ich ihm die Decke aufhalte und er drunter kriecht.Wir sitzen ganz dicht aneinander,unsere Körperseiten pressen sich zusammen.Doch seine Wärme finde ich sehr angenehm,er ist mir einfach vertraut egal was er macht.Ich warte ob er irgendetwas unternimmt und mit mir reden wird.Doch ich muss lange auf seine Reaktion warten. "Vielleicht zerstöre ich gerade den Moment,aber es tut mir wirklich leid,was da vorgefallen ist.So wollte ich das auf jeden Fall nicht." Etwas schnippisch antworte ich ihm. "Du wolltest es nicht,hast es aber trotzdem durch gezogen." "Ja klar das stimmt schon,doch Zac hat mich dazu überredet und ich habe einfach nicht weiter nachgedacht.Ich wollte sie einfach nur dran kriegen,damit sie mich nicht mehr bedrohen kann." meint er wie ein unschuldiges Häufchen elend. "Ich weiß warum du es getan hast,aber trotzdem im ersten Moment sah es wirklich so aus,als würdest du ihr verzeihen und wieder mit ihr zusammen sein wollen.Ich weiß das es mich nicht angegangen hätte,doch trotzdem es war ein scheiß Gefühl.Ich habe mich so benutzt und belogen gefühlt.Es hat einfach alles gepasst,weil du dich auch seid dem letzten Kuss nicht mehr bei mir gemeldet hast.Ich dachte du hast mich abgeschrieben und durch sie einfach ersetzt..." mache ich ihm meinen Standpunkt klar. Schuldig sieht er mich an und fängt trotzdem gleichzeitig an zu grinsen.Ich verstehe seine Reaktion überhaupt nicht und werde etwas wütend auf ihn. "Wieso lachst du jetzt auf einmal?Ich fand das nicht witzig,wirklich nicht." Strahlend nimmt er meine Hand und versucht sich zusammen zu reißen. "Nein ich lache dich nicht aus.Doch weißt du was ich so toll finde?Das es so klingt,als wärst du eifersüchtig gewesen..." Ich lasse mir das natürlich nicht gefallen und streite es heftig ab,was sehr auffällig auf ihn wirkt. "Ich eifersüchtig?Nein wieso denn.Du kannst machen was du willst,nur ich hätte es vorher gerne gewusst..." Wieder setzt er sein grinsen auf und rutsch näher an mich heran. "Ok dann warst du halt nicht eifersüchtig,doch es kam so rüber,als ob ich dir echt etwas bedeute,was mir vorher noch nicht so aufgefallen ist." Ich gebe mich geschlagen und streite es gar nicht mehr ab.Mir ist die ganze Situation sogar etwas peinlich,weil ich nicht zugeben will,dass er mir wirklich etwas bedeutet.Ich habe Angst,dass ich mich wieder in etwas verrenne und auf die Schnauze fliege.Doch manchmal muss man im Leben etwas riskieren und sich nicht immer fragen,was wäre wenn?Deswegen bin ich die jenige,die heute mal ein Schritt nach vorne geht. "Ich habe nie gesagt,dass es nicht so ist,oder?" Verschmitzt schaut er mich an,mit seinen großen Augen und hackt nach. "Das heißt jetzt?" Beschämt starre ich in den Himmel und lasse mein Schweigen für sich sprechen.Auch er schaut nach oben und wir betrachten den klaren Sternenhimmel an diesem Abend.Einige werden es für kitschig halten,doch in dem Moment ist alles wirklich perfekt.Ich versuche die Sterne zu zählen,doch es sind einfach viel zu viele.Was den Abend noch perfekter macht ist die Sternschnuppe,die sich vor unseren Augen und über den ganzen Himmel erstreckt. Richie schaut zu mir herüber und flüstert mir zu. "Wünscht dir etwas!" Grinsend presse ich stark meine Augen zusammen und überlege was ich mir wünschen kann.Ich habe eigentlich so viele Wünsche,die eine einzige Sternschnuppe allein nicht erfüllen kann. Ich hoffe das Peggy wieder gesund wird,dass ich meinen Abschluss schaffe und eine richtige Beziehung führen werde,mit dem Jungen,der mich auf Händen trägt.An die drei Sachen denke ich,als ich meinen Wunsch in meinem Kopf ausspreche.Auch Richie denkt ganz fest nach und wünscht sich etwas.Ich wüsste zu gerne,an was er gedacht hat. Nachdem wir unsere Wünsche innerlich ausgesprochen haben sieht er mich wieder so klar und fraglich an.Ich kann nicht direkt beschreiben,wie er mich an sieht,doch wenn er mich so ansieht,kriegt man wirklich das Gefühl etwas besonderes zu sein. Ich frage ganz seltsam nach. "Was ist denn?Wieso siehst du mich so an?" "Ich muss gerade daran denken,was ich mir gewünscht habe.Weißt du was?Ich wünsche mir das du mich auch irgendwann so ansiehst und nur noch mich willst.Auch wenn es ein Wunschdenken ist,hoffe ich das es passiert." sagt er total liebevoll,so dass ich Gänsehaut bekomme.Mir kribbelt es am ganzen Körper,doch ich zeige es ihm erstmal nicht und meine ganz plump. "Du bist ein Idiot!!!" Ganz erschrocken sieht er mich an und fragt nach. "Was?Wieso denn?" Mit einem leichten grinsen sehe ich ihn an und belehre ihn eines besseren. "Man darf seine Wünsche nicht aussprechen,sonst gehen sie doch niemals in Erfüllung!" Erleichtert sieht er mich an und meint ganz ernst und traurig zu mir. "Mist!Na toll,dann kann ich das ja gleich vergessen!" Ich versuche ihn aufzuheitern und erzähle ihm auch von meinem Wunsch. "Nicht ganz,ich habe mir fast das selbe gewünscht." "Ehrlich?" sagt er und wartet das ich weiter erzähle. "Ich habe mir einen Jungen gewünscht,der mich auf Händen trägt,der wirklich alles an mir liebt und für mich kommst da nur du in Frage.Denn du bist immer da und ich glaube,dass sich auch bei mir langsam Liebe entwickelt hat." gestehe ich ihm mit einem hohen Puls der wirklich in meinen Venen pulsiert.Mein Herz steht mir bis zum Hals und ich warte auf seine Antwort. Ich glaube er ist total weggetreten und hat nicht wirklich verstanden was ich gesagt habe.Er wiederholt meine Worte. "Moment mal?Habe ich das gerade richtig verstanden?Du hast Gefühle für mich?" Ich nicke ihm zu und bitte ihn noch um etwas Zeit. "Ja habe ich,du bist mir nicht egal!Doch nach der ganzen Sache mit Zac war ich einfach unsicher und ich möchte nichts überstürzen.Ich genieße deine Anwesenheit,ich mag es wie du mich an siehst und das du immer für mich da bist.Ich denke aus uns kann mehr werden,wir müssen uns nur beide anstrengen und es auch wirklich wollen.Wenn du Gefühle noch für Ann hast,dann sag es mir lieber jetzt,als das ich es später erfahre oder mit ansehen muss!" Ganz verstört widerspricht er mir. "Nein gar nicht.Ich empfinde nichts mehr für sie,ich bereue es eher mit ihr zusammen gewesen zu sein.Du bist die Einzige mit der ich zusammen sein will.Da bin ich mir sicher,doch ich möchte auch das du mit mir zusammen sein willst und nicht Zac eins auswischen willst." "Niemals!Das ist nicht wegen Zac,ich würde dich nie so verletzten,wie er es mit mir gemacht hat.Natürlich ist es schwer,weil ich ihn immer sehe,doch mir ist es wichtiger mit ihm eine Freundschaft zu führen.Mit dir will ich zusammen sein,ich möchte das du mein Freund wirst." sage ich zu ihm ganz ehrlich und lasse ihn an meinen Gefühlen dran teil haben. Er zieht mich ganz fest zu sich heran und küsst mich leidenschaftlich wie nie zu vor.Es fühlt sich einfach gut an,jemand zu küssen,für den man wirklich etwas empfindet.Der Kuss davor war nichts gegen diesen.Der jetzige war um einiges besser und romantischer,den werde ich so schnell nicht mehr vergessen.In diesem Moment wo wir eng dasitzen und uns küssen wird mir bewusst,wie viel schon passiert ist seid ich wieder in Sutton bin.Mir geht Zac durch den Kopf,der mittlerweile nebensächlich für mich geworden ist.Noch vor einigen Tagen war es mir wichtig,was er über mich denkt oder wie er sich entscheidet.Doch das ist mir gerade alles egal.Ich will Richie an meiner Seite haben,nur das zählt.Ich möchte gar nicht mehr von ihm weg,doch er stößt mich plötzlich weg und meint zu mir. "Kannst du mich bitte mal kneifen?Ich hoffe das ist jetzt kein Traum,sonst kriege ich einen Anfall." Wie er es wollte kneife ich ihn in seinen Arm und er zuckt zusammen,doch er merkt das alles real ist. "Perfekt!Ich träume doch nicht!" Kaum hat er es ausgesprochen fängt er wieder an mich zu küssen und ich bin süchtig nach seinen Lippen,die so sanft sich auf meinen bewegen.Das ist ein perfekter Moment,es ist ein perfekter Kuss,es ist ein perfekter Abend,obwohl ich nie gedacht habe,dass er so enden wird. Aneinander geschmiegt sitzen wir immer noch in Richie's Kofferraum und genießen die Zweisamkeit.Neben ihm kann ich meine Sorgen einfach für einen kurzen Moment vergessen. "Wir sollten langsam zurück fahren,sonst macht mich dein Vater einen Kopf kürzer." Ich kralle mich weiter an seinem Arm fest und lache laut los. "Ach quatsch,hast du schon vergessen?Er ist total vernarrt in dich." Schmeichelhaft klopft er sich auf die Schulter,doch will sein Vertrauen nicht missbrauchen. "Trotzdem wir sollten es nicht ausnutzen und ihn keine unnötigen Probleme bereiten." Er kriecht unter der Decke hervor und vertritt sich die Beine.Ich würde noch länger mit ihm hier oben bleiben,doch ich finde seine vernünftige Einstellung bemerkenswert und krabbel auch nach draußen.Ordentlich lege ich die Decke zusammen,schließe den Kofferraum und steige mit Richie ins Auto ein. Ich beobachte ihm beim fahren und sehe wie er immer wieder zu mir rüber illert und einfach nur mich anlächelt.Ich schalte das Radio an und suche nach einem passenden Sender.Erst kommt nur rauschen aus dem kleinen Kasten heraus,doch dann höre ich eine leise Stimme.Ich meine zu Richie ganz komisch. "Geht das nicht lauter zu stellen?" Er grinst nur und dreht an dem Rädchen auf der anderen Seite.Doch er macht die Musik etwas zu laut,sodass mir bei Nahe die Ohren geplatzt sind.Verschreckt drückt sich mein ganzer Oberkörper in den Sitz hinein und ich atme total schnell. "Oh man das war laut!" "Tut mir leid,aber jetzt kannst du ja hoffentlich etwas hören." meint er schmunzelnd zu mir und konzentriert sich weiter auf die Straße. Im Radio ertönt der neue Song von Demi Lovato - "Made in the USA",dass total passt in dem Moment.Ich singe dazu leise mit,ich bin zwar nicht die größte Sängerin,doch ich liebe es vor mir hin zu trällern. Richie dreht heimlich die Musik leiser und will mir beim singen zu hören,doch sofort höre ich auf ein Ton zu singen. "Ey was machst du?Mach wieder lauter!" Ganz verlegen dreht er die Musik wieder lauter. "Tut mir leid,ich wollte nur deine Stimme hören." Ich meine sehr schüchtern zu ihm. "Lieber nicht,ich bin total schlecht im singen!" Er schüttelt nur mit dem Kopf und meint süß zu mir. "Ach nein das hat sich gerade echt schön angehört.Weißt du wie das klingt wenn ich singe?Da fliegen die Vögel weg!" Im ersten Moment glaube ich das er mich nur auf den Arm nehmen will,doch dann schmettert er den Song los und singt kreuz und schief mir etwas vor. "Thaaaaaaaat's the waaaaay I like to do....MADE IN THE USAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!" Ich halte mir lachend die Ohren zu und gebe mich geschlagen. "Ok ok,ich sing dir etwas vor,doch bitte hör auf zu singen!Bitte!" Grinsend hält er den Mund und hört mir zu wie ich vor mich hin ein bisschen den Song nach singe.Eigentlich habe ich das noch nie vor jemanden gemacht,es ist mir wirklich sehr peinlich,aber ich weiß das Richie niemals lachen würde,deshalb ist es mir vollkommen egal. Nach einer guten halben Stunde kommen wir an meinem Haus an.Richie schindet ganz viel Zeit und parkt noch ganz korrekt ein und schaltet langsam den Motor aus.Still schweigend starrt er mich von der Seite an und weiß nicht was er am Besten sagen soll.Irgendwie ist es mir auch unangenehm einfach wieder sehen zu sagen und meine einfach dann zu ihm. "Also dann...ich werde mal rein gehen.." Er erwidert nur ein fast flüsterndes "OK" vor sich hin.Ich beuge mich vor und nehme ihn in den Arm.Ganz vertraut halten wir uns fest und ich möchte gar nicht von ihm weg.Als ich mich von ihm löse,küsst er mich total sanft und wuschelt mir durch mein Haar. Glücklich steige ich aus seinem Auto aus und gehe grinsend davon,aber er kommt mir noch einmal hinter her.Er steigt aus und ruft mir zu. "Sunny warte mal!" Ganz erstaunt drehe ich mich um und frage nach. "Ja was ist denn?" Er geriet ins stottern und schaut total verlegen auf den Boden. "Also naja ich weiß wir wollen es langsam angehen lassen,aber sind wir jetzt nun zusammen?Oder brauchst du noch Zeit?" Ich denke nach was ich sagen soll und bin etwas überfordert.Ich sage ganz unverbindlich dazu. "Ich denke schon!" Ich warte darauf,dass er irgendwas sagt oder mich fragt wie ich es genau meine,doch er nimmt es so hin.Irgendwie scheint es sogar so,dass er mit meiner Antwort total zu frieden ist und es ihm ausreicht.Er antwortet relativ fröhlich und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Ok schön,also dann sehen wir uns bald!Schlaf schön." "Du auch!" meine ich liebevoll zu ihm,als ich ihn zuwinke und weiter gehe. Er wartet bis ich hinein gegangen bin und fährt erst dann los. Ich stehe völlig zu frieden in unserem Flur und lasse den ganzen Abend nochmal Revue passieren.Sind wir jetzt wirklich zusammen?Ich weiß es selber nicht.Ich weiß nicht was ich denken soll.Mir hat der Abend gefallen,bis auf die Sache mit Peggy und meinen Dad.Endlich ist er ehrlich zu mir gewesen und ich weiß was er fühlt und ich auch,doch kann man jetzt einfach so urplötzlich eine Beziehung führen?Ich möchte ihn gerne um mich haben,doch nicht das es einfach alles so schnell geht und es so wird wie mit Zac.Obwohl ich mit ihm ja nie eine Beziehung hatte,wenn eher eine "Affäre". Doch ich mache mir darüber heute keine Sorgen mehr,ich hoffe einfach das es alles von selbst kommt. Dad kommt ohne das ich es merke auch in den Flur und beobachtet mich eine ganze Weile. "Ach bist du auch schon da!" Erschreckt fasse ich mir mit der Hand ans Herz und schnaufe auf. "Oh Dad,schleiche dich doch nicht so an!" "Tut mir leid,ich wusste nicht das du schwer hörig geworden bist.Und hattet ihr noch einen netten Abend?" fragt er sehr neugierig nach.Ich antworte nur etwas plump und abweisend. "Ja es war gut.Wo sind die Anderen,schlafen sie schon?" Er nickt mir zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Ja wir haben noch lange miteinander geredet und sind erstmal im guten auseinander gegangen.Ich denke wir kriegen das hin.Danke nochmal,dass ihr vorhin extra mich gesucht habt." "Gerne doch." meine ich zu ihm als ich mir leise meine Schuhe ausziehe.Er flüstert mir nur leise hinzu "Gute Nacht mein Schatz" und will gerade nach oben gehen,als ich ihn nochmal zurück pfeife. "Dad?Kann ich dich etwas fragen..." Ganz vorsichtig kommt er nochmal zurück und meint nur aufmerksam zu mir. "Ja klar Schatz,was ist denn los?" "Es ist nichts passiert,aber wie findest du Richie?" Lächelnd schwärmt er auf einmal von ihm los. "Ach Richie ist echt ein total toller Junge.Er ist super nett und er liebt auch Football.Was will man mehr?Aber wieso fragst du?" "Ja also...denkst du das ich & Richie zusammen passen würden?" Er macht ganz große Augen und ist vorsichtig bei seiner Wortwahl. "Nein ich denke nicht..." "Wie meinst du das?" meine ich besorgt zu ihm. "Ich weiß es,dass ihr zusammen passen würdet.Ihr seid beide wirklich tolle und liebevolle Menschen und bei ihm weiß ich auch das er dich gut behandelt.Also worauf wartest du?" Unsicher schaue ich zu ihm und lehne mich an ihn an. "Ich weiß es nicht,irgendetwas hindert mich daran zu mindestens möchte ich nichts überstürzen." Verständnisvoll macht er mir Mut und redet mir gut zu. "Dann lass dir einfach so viel Zeit wie du brauchst,er wird das sowieso verstehen.Und meinen Segen habt ihr schon mal.Für mich wäre er der perfekte Schwiegersohn irgendwann." Grinsend umarme ich meinen Dad. "Och Dad,nicht das du ihn mir weg schnappst." "Würde ich nie tun schätzen.Ich gehe jetzt schlafen,wenn du noch über irgendetwas reden willst...dann kannst du immer zu mir kommen.Außer es geht um Sex,dann rede bitte mit deiner Mutter darüber,dass kann ich nicht." Ich laufe rot an und gehe stürmisch an ihm vorbei. "DAAAD!Hör auf!" Ich gehe beruhigt,aber doch noch etwas unsicher was ich fühlen soll in mein Zimmer und lasse den Abend vor dem Fernseher ausklingen.Ganz spät bekomme ich noch eine SMS von Richie,der immer noch total von mir schwärmt. "Ich werden den Abend dort oben mit dir nicht vergessen.Danke dafür." Seine Worte sind total süß,doch ich bin froh,dass er noch nicht ich liebe dich oder sonstiges geschrieben hat.Ich weiß gar nicht wie ich darauf reagieren soll,wenn es mal dazu kommt.. Montag Morgen. Pieeep pieep! 6:30Uhr mein Wecker ist pünktlich auf die Millisekunde.Ich wälze mich hin und her und verfluche das es so früh ist.Mit zerzausten Haaren und einem großen Pickel auf der Stirn mache ich mich für die Schule fertig.Ich hab etwas Angst heute nach einer Woche wieder hinzugehen,doch Megan wird mich ja nicht vor allen Leuten als Betrügerin darstellen,hoffe ich zu mindestens. Gestern haben wir nach Jahren alle mal wieder ein Familien Tag hinter uns gebracht.Wir waren alle im Park Football spielen,weil Dad und Josh totale Fanatiker sind..Obwohl ich es hasse,macht es doch jedes Mal trotzdem Spaß,weil wir leckeres Essen mit nehmen und über alte Zeiten quatschen. Dad wollte auch erst Richie dazu einladen,doch es ist ganz gut gewesen,dass er nicht mit war.Sonst hätte er die grausamsten Geschichten von mir als Kind mitbekommen.Das wäre ober peinlich geworden. Ich bin sehr spät dran,deswegen fährt mich mein Dad zur Schule,den ich extra wecken musste.Wir beide sind früh eher ruhig und sind sehr in uns gekehrt,so dass wir kein Wort miteinander wechseln.An der Schule angekommen bedanke ich mich eilig bei ihm und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke für's fahren,bis später Dad!" Er winkt mir vom Auto aus zu und wünscht mir einen schönen Tag. Ich will eigentlich nicht rennen,doch sonst würde ich es nicht mehr rechtzeitig zum Unterricht schaffen.Ganz eilig nehme ich meine Beine unter den Arm und komme noch gerade so rechtzeitig,bevor Mrs.Brown ankommt. Ich schaue mich um und sehe direkt Cat,die schon unruhig da sitzt und auf mich wartet.Doch plötzlich fällt mir auf,dass Zac vor ihr ganz alleine sitzt und ich suche mit meinen Augen im Klassenzimmer nach Megan. Sie hat sich weggesetzt und sitzt nun neben Lee,dem neuen aber doch sonderbaren Typen.Ganz glücklich scheint sie nicht zu wirken,doch sie wird es wohl mit Zac und mir in der Nähe nicht aushalten.Als ich ihr direkt ins Gesicht schaue,wendet sie ihren Blick sofort von mir ab und schaut auf ihr Buch.Sofort danach sehe ich auf die linke Seite des Klassenzimmers zu Zac,der ebenfalls nicht begeisternd aussieht. Er kriegt mich erst spät mit und nickt mir leicht zu,so dass es keiner mit bekommt.Ich lächel ihm zu und setze mich dann ruhig neben Cat.Ich umarme sie ganz herzlich und sie fängt sofort an mich auszuquetschen. "Oh Sunny,endlich bist du wieder da!Du hast mir so gefehlt im Unterricht,letztens musste ich mit dem komischen Lee die Gruppenarbeit weiter machen,weißt du wie Angst ich hatte?Er hat so komische Dinge gefragt über dich und Zac und so etwas.." Ich bekomme den Anfang kaum mit was sie sagt,doch dann werde ich plötzlich hell hörig. "Was hast du gerade gesagt?Er hat dich nach uns ausgefragt?Was hat er erzählt?" Sie überlegt sehr lange und meint nur kurz und bündig. "Naja er hat gefragt woher du kommst und was du hier willst.Und wie das Verhältnis zwischen Zac und dir ist und auch zwischen ihm und sein Vater." "Das kann doch nicht wahr sein und was hast du geantwortet?" drängel ich sie förmlich. "Nichts,ich hab gesagt,dass du und er sich kaum kennen und nie miteinander etwas macht.Und zu seinem Vater er ja schon eher ein schwierigeres Verhältnis hat." meint sie ganz locker. Ich atme auf und bin erstaunt,dass es noch nicht die ganze Klasse weiß das ich und Zac etwas miteinander hatten.Obwohl es ja völlig egal ist,weil es jetzt vorbei ist und ich jetzt Richie habe. In Gedanken versunken schaue ich immer wieder zu Lee herüber,der mich so merkwürdig ansieht,als wüsste er alles über mich und meine Geschichte.Doch kann gar nicht sein,ich habe noch nie mit ihm ein Wort gewechselt. Ich erschrecke durch einen lauten Knall.Mrs.Brown kommt zur Tür herein und schon beginnt der Unterricht.Sie begrüßt uns und nach dem sie ihre ersten Worte vermittelt hat,klopft es zwei Mal laut an der Tür.Die ganze Klasse erstarrt und schaut gespannt zur Tür. Cody betritt das Klassenzimmer und entschuldigt sich lässig bei Mrs.Brown. Hinter ihm kommt Zac's Vater hervor und liefert ihn sorgsam ab. "Tut mir leid Mrs.Brown ich hab mich etwas verspätet." Zac's Vater fügt hinzu. "Ich habe ihm vor der Schule aufgegabelt er hat sich etwas verquatscht." Cody nickt ihm zu und setzt sich peinlich berührt auf seinen Platz neben Zac. Zac fragt direkt nach was los ist. "Was wollte mein Vater von dir?" Während des Auspackens meint Cody zu ihm. "Nichts weiter,er hat mich auf den Gang gesehen und mich bis zum Zimmer begleitet.Er dachte bestimmt ich will schwänzen." Plötzlich wendet sich Mr. McKingley noch an die ganze Klasse und meint. "Dann möchte ich nicht weiter stören.Ich wünsche euch einen angenehmen Tag."  Seine Worte klingen so sarkastisch und unaufrichtig,als er das sagt und sein Blick wandert zu mir und Zac immer hin und her.Als ob wir irgendetwas schlimmes verbrochen hätten... Nicht mal zehn Minuten sind vergangen und mir kommt es vor wie eine Ewigkeit. Mrs. Brown erzählt uns schwärmend von John Green,der Autor von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Erst jetzt fällt mir wieder ein,dass ich das Buch immer noch nicht gelesen habe und wir am Mittwoch den Test darüber schreiben. Ich bin wirklich spät dran und habe es völlig verplant. In der gesamten Woche als ich daheim gewesen bin,hab ich nicht sonderlich viel für die Schule erledigt. Cat stupst mich leicht an und holt mich aus meinen Gedanken heraus. "Ich glaube ich schlafe gleich ein." "Mir gehts genauso. Ich würde jetzt so gerne noch in meinem Bettchen liegen." meine ich flüsternd zu ihr. Der Tisch vibriert zwei Mal und wir beide schauen auf unsere Handy's ,wer von uns eine Nachricht bekommen hat. Mein Handy liegt unter meiner Federmappe,die ich hoch hebe und dann auf mein Display schaue. Cat meint etwas bedrückt zu mir. "Das war deins,mir schreibt keiner." Zu erst wundere ich mich,wer mir schreibt,doch dann denke ich das Richie es ist. Ich schaue immer zu Mrs. Brown herüber,damit sie nichts mitbekommt,wie ich mit meinem Handy herum spiele. Dann auf einmal sehe ich,dass die Nachricht von Zac ist.Er schreibt mir,obwohl ich direkt hinter ihm sitze. "Wir müssen reden! Vielleicht können wir uns später sehen,wir müssen doch auch noch an dem Projekt weiter arbeiten.." Ich tippe lautlos auf meinem Bildschirm und schreibe zurück. "Ok,dann lass uns nachher bei dir treffen.Sonst fällt es zu sehr auf." Ich warte bis bei ihm die SMS ankommt.Er liest sie sich durch und dreht sich dann unauffällig zu mir und zwinkert mir kurz zu. Auch Cody dreht sich etwas geknickt um. Erst jetzt bemerkt er,dass ich direkt hinter ihm sitze. Er richtet sich total interessiert zu mir und redet ganz offen und lautstark mit mir. "Na du,bist auch wieder da. Gehts dir denn wieder besser?" Ganz fraglich sehe ich ihn verwundert an und weiß nicht genau wovon er redet.Deshalb fährt er fort und erklärt was er meint. "Zac hat mir erzählt,dass es dir nicht so gut ging letzte Woche und du deshalb zu Hause warst." "Achja...ist alles wieder in Ordnung.Ich war nur etwas erkältet.." Er lächelt mir etwas merkwürdig zu und wird dann sehr böse von Mrs. Brown ermahnt. "Mr. Simpson soll ich ihnen einen Kaffee bringen,damit sie sich weiter unterhalten können?" Kess dreht er sich zu ihr um und erwidert ganz locker. "Das wäre sehr nett von Ihnen und wenn sie einmal unterwegs sind,können sie mir vielleicht ein paar Keks mitbringen.Ich bin sehr hungrig!" Alle lachen über seine Äußerung,außer natürlich Mrs. Brown. Sie wird sehr rot und keift ihn dann aber wütend an. "Mr. Simpson darüber können wir uns gerne nochmal ausführlich beim Nachsitzen unterhalten,wenn sie meinen mir so eine freche Antwort geben zu müssen." Die gesamte Klasse ist auf einmal still und schaut direkt auf Cody. Zac lacht ihn nur provozierend von der Seite an und meint zu ihm gehässig. "Tjaa das hast du davon,wenn du immer deine große Klappe soweit aufreißen musst." Stinkig boxt Cody ihn in die Seite und senkt seinen Blick ganz langsam wieder nach unten auf sein Buch. Der Rest der Stunde versuchen Cat und ich uns wach zu halten.Wir spielen zwischen durch 1000 und einmal Tic Tac Toe,wo keiner von uns gewinnt. Freudig erwarten wir dann endlich sehnlichst die Pause. Cat und ich springen sofort auf,um uns die Beine zu vertreten. Wir gehen zu unserem Lieblingscafe gegenüber an der Ecke. Das "Cafe de croix" hat wahrscheinlich den besten Kaffee in ganz Sutton. Den hatten wir jetzt auch bitter nötig,so fertig wie wir aussehen. Ich setze mich gleich an den ersten Tisch neben dem Eingang und sage Cat was sie mir mitbringen soll. "Also ich brauche unbedingt einen Kaffee,am Besten schwarz und einen Donut mit Schokostreuseln." Cat nickt mir lächelnd zu,stellt ihr Tasche auf den freien Platz neben mir und meint zu mir als sie schon vor zur Theke läuft. "Kommt sofort!" Ich lächel ihr nur zu und beschäftige mich in der Zeit mit meinem Handy. Richie hat mir vor wenigen Minuten auch eine Nachricht geschickt,das ich gar nicht mitbekommen habe. "Ich hoffe dein Tag läuft besser als meiner.Können wir uns später sehen?" Leider kommt seine Nachricht etwas spät und ich habe mir schon etwas mit Zac ausgemacht. Ich weiß nicht warum,doch ich sage ihm nicht direkt,dass ich etwas mit Zac mache. Ich habe Angst,dass es dann nur Streit gibt,deswegen entscheide ich mich dafür. "Sorry heute klappt es nicht,muss viel nachholen für die Schule.Wir telefonieren heute Abend,wenn du willst." Vertieft schreibe ich die Nachricht zu Ende und merke dabei nicht,dass ich beobachtet werde. Lee schleicht sich leise an und stellt sich direkt hinter mich.  "Na bist du eifrig mit deinem Freund am schreiben?" Ruckartig zucke ich zusammen und lasse mein Handy fallen. Doch Lee hat so eine gute Reaktion und fängt es gerade noch bevor es auf den Boden fällt auf. Ich erschrecke mich zu Tode und bin ganz verwirrt als ich ihn vor mir stehen sehe. Nett hält er mir mein Handy vor die Nase und schleimt sich förmlich bei mir ein. "Oh da hast du aber Glück gehabt,dass ich so schnell reagiert habe.Hier hast du es wieder!" "Danke...wolltest du irgendetwas?" frage ich nervös nach und kann ihn dabei nicht in die Augen sehen. Plötzlich nimmt er Cat's Tasche herunter und lässt sich genau neben mir auf den Stuhl fallen. Innerlich schiebe ich ein wenig Panik,ich frage mich was er von mir will. "Ich wollte dich nicht erschrecken,ich wollte eigentlich nur fragen ob du mir Zucker leihen kannst." Komisch schaue ich zu ihm herüber und fixiere mit meinen Augen den Zuckerstreuer auf dem Tisch und reiche es ihm rüber. "Bitte hier hast du deinen Zucker!" "Danke sehr!" meint er ganz ruhig,als er wieder aufsteht und mich mit seinen Augen nicht los lässt. Irgendwie habe ich das Gefühl,dass ich ihm irgendetwas sagen muss. Ich will unbedingt wissen,warum er so neugierig ist und mich nicht direkt fragt. "Ach übrigens ich habe keinen Freund! Falls du das wissen wolltest und wenn du irgendwelche Fragen hast kannst du gerne mich persönlich fragen,anstatt Leute auszuquetschen." Mit so einem grinsend,doch gefährlichen Blick tritt er mir nochmal gegenüber und meint ganz leise. "Ich wollte keinen ausquetschen,ich bin nur sehr daran interessiert,was meine Klassenkameraden so tun oder mit wem sie es tun." "Worauf willst du hinaus?Ich hab dir nichts getan.Ich kenne dich nicht einmal!" werfe ich ihn schon eher wütend an den Kopf. Diesmal versuche ich ihn auch anzuschauen,doch mir wird dabei total anders zu mute. "Das habe ich auch nicht gesagt. Doch man hört so einiges über dich,du solltest dich eher etwas zurück halten. Ich will dich eigentlich nur warnen,nicht das dir irgendwann etwas passiert,weil du dich mit den falschen Leuten eingelassen hast. Denk mal darüber nach!" sagt er mit so einem kühlen Unterton,dass ich überhaupt nicht weiß was ich antworten soll. Er stellt den geliehenen Zuckerstreuer auf seinen Tisch ab,trinkt seinen letzten Schluck Wasser aus und geht dann mit seinen Sachen wieder zur Schule. Ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden und starre ihn einfach hinter her. Ich frage mich was er damit meint und was er damit bezwecken will? Wenn er mich und Zac meint,dann gibt es da ja nichts mehr zu verheimlichen,weil Megan weiß sowieso alles. Und keinen anderen interessiert es sonst,anscheinend außer ihn. Mir gehen seine Worte nicht aus dem Kopf. Cat kommt dann endlich wieder zu mir und bringt unser Essen mit. "Sorry hat etwas gedauert,sie mussten erst neuen Kaffee kochen.Was wollte Lee denn von dir?" Etwas verwirrt und stotternd antworte ich ihr. "Ich weiß es nicht,er war etwas seltsam.." "Also so wie immer...ich sag dir irgendetwas stimmt mit dem Jungen nicht. Er benimmt sich so seltsam." meint Cat zu mir als sie einen großen Bissen von ihrem Cheese Cake isst. Ich stimme ihr zu und murmele nur vor mir hin. "Da hast du leider recht..." Auf einmal kommen Zac & Cody um die Ecke und Cody klopft auf unseren Tisch. Wieder zucke ich etwas zusammen und atme auf dass es diesmal nur die Beiden sind. "Hey Ladies können wir uns dazu setzen?" meint Cody wieder mit sehr guter Laune. Ich schaue nur zu Cat herüber,sie nickt und ich signalisiere auch,dass es für mich ok ist. Sie holen zwei Stühle und stellen ihre Sachen bei uns ab,als sie in der Zeit sich etwas zu essen kaufen. In dem selben Moment kommt auch noch Megan mit Jessica um die Ecke,dass mir gerade noch gefehlt hat. Sie schaut erst zu mir und dann geht sie ganz zögerlich an die Theke,wo Zac steht. Ich sehe nur wie er versucht mit ihr zu reden,doch sie blockt sofort ab und rennt raus. Er will ihr hinter her gehen,doch Cody hält ihn auf,weil es alles einfach kein Sinn macht. Genervt kommt Zac mit Cody wieder an unseren Tisch und setzen sich dazu. Ich frage besorgt nach,was er zu ihr gesagt hat. "Was war denn los?" Zac schnauft auf und öffnet dabei sein belegtes Brötchen,um die Gurken heraus zu sortieren. "Ach ich wollte einfach mit ihr reden,ganz normal,doch sie ignoriert mich. Sie kann mir nicht mal in die Augen sehen." Sagt er total wütend zu mir,obwohl er genau weis dass das in dem Moment unangebracht war. Er weiß ja warum sie sauer ist und das ich auch der Grund dafür bin,dass sie getrennt sind. Cody sagt nur plump zu ihm ohne darüber nach zu denken. "Ach Mann,was erwartest du bitte?Du hast sie mit irgendeinem Mädel hintergangen,was ich bis heute nicht verstehe.Sie hat allen Grund nicht mit dir zu reden." "Ich hab sie nicht hintergangen ok?Und das Mädchen ist nicht irgendjemand..." Plötzlich steckt mein Atem fest und ich habe Angst,dass er es laut raus posaunt. Doch er kann sich gerade noch zurück halten und antwortet Cody etwas anderes. "...das Mädchen mit dem ich was hatte,ist etwas ganz besonderes.Ich kann nichts dafür,dass ich mich in sie verliebt habe. Das hätte Megan mit einem anderen genauso passieren können.." Völlig überwältigt von seinen Worten kriege ich einen Hustenanfall und mich berührt es wirklich zu tiefst,was er gesagt hat. Ich fühle mich immer noch so schlecht,dass ich deren Beziehung auseinander gebracht habe,doch er ist auch schuld.Wir beide sind schuldig,doch ich bin mir nicht sicher,ob Zac sie wieder haben will. Cody ist auch ganz erstaunt von der kleinen Liebeserklärung und hackt nach. "Ist das dein Ernst?Wieso hast du mir das nicht erzählt und überhaupt warum kenne ich dann deine Angebettete noch nicht?Ich bin dein bester Freund!" Zac und ich werden ganz nervös und ich versuche einfach das Thema zu wechseln,doch mir fällt nichts passendes ein. Deshalb stupse ich Cat an und zeige auf die Uhr,dass wir dringend zurück müssen. "Ich glaube wir müssen los,sonst fängt Geschichte ohne uns an." Hektisch schlingen wir unser Essen herunter und rennen herüber zur Schule. Cody ist der Einzige der zur Sporthalle muss,deswegen verabschieden wir ihn auf den Weg und ich gehe mit Cat und Zac zu Geschichte. Ich hab total vergessen,dass ich jetzt sowieso mit Zac reden muss,weil wir das Projekt im Unterricht weiter machen können. Doch nach den Worten gerade ist es mir unangenehm mit ihm zu reden. Erst hält Mr. Smith nochmal eine kurze Rede über das gesamte Projekt und holt sich von jeder Gruppe den aktuellen Stand ein. Zac hat in meiner Abwesenheit erstaunlicher Weise schon einiges gemacht,wovon ich sehr erstaunt bin. "Wow du hast ja wirklich schon gut vorgearbeitet,hätte ich nicht gedacht von dir." Rühmend lächelt er mich an und meint nur ganz cool zu mir. "Tja du kennst einige Seiten noch nicht von mir." Mir brennt es förmlich auf der Zunge und ich muss ihn das einfach jetzt fragen,damit ich Klarheit habe,obwohl es völlig egal wäre was er zu mir sagt. "Sag mal...hast du das vorhin eigentlich ernst gemeint?" Er tut erst so,als ob er nicht wüsste von was ich rede und fragt nach. "Was meinst du?" Ich schaue auf das Buch vor mir und meine nur ganz leise. "Das ich etwas besonderes bin und du dich in mich verliebt hast?" "Na klar stimmt das,dass habe ich dir doch auch selbst gesagt.Und daran hat sich nichts geändert..." Sprachlos sitze ich neben ihm und sage nichts dazu. Zum Glück kommt auch in dem Moment retten Mr. Smith um die Ecke und fragt uns über unser Projekt alles aus. Nach 8 Stunden Schule kann ich endlich nach Hause und ich muss ehrlich sagen,dass ich total kaputt bin von dem ersten Tag wieder. Am liebsten würde ich jetzt nach Hause gehen und schlafen,doch ich muss leider noch einiges für die Schule tun und das Projekt mit Zac muss auch fertig werden. In diesem Moment hasse ich die Schule wirklich sehr. Ich warte nach der letzten Stunde auf Cat und hoffe das ich mit ihr nach Hause gehen kann. Doch sie ist anders verplant und sagt mir ab. "Sorry Sunny,ich treff mich mit Richard...sei nicht sauer ok.Ich hol dich morgen früh ab." "Kein Ding,ich wünsch euch viel Spaß." und zwinkere ihr dabei zu. Die Beiden gehen vor mir zusammen weg und hinter mir ruft Zac nach mir total laut. "Sunny warte kurz!" "Ja was ist denn?" meine ich komisch zu ihm und gucke immer nach links und rechts,damit uns keiner auffällig zusammen sieht. "Wollen wir nicht gleich zu mir gehen?Das ist doch Blödsinn,dass wir uns so verstecken müssen. Wir gehen zusammen in eine Klasse,da dürfen wir doch miteinander reden. Und keine Angst Megan habe ich schon gesehen,sie ist vorgegangen,also wird sie uns nicht sehen." Etwas zurückhaltend denke ich darüber nach und willige einfach ein,weil ich denke das es dabei kein Problem gibt. Sie weiß ja das wir zusammen arbeiten müssen,doch ich glaube ihr ist das egal. Sie verschwendet vielleicht nicht mal ein Gedanken an uns. Also beschließen wir zusammen nach Hause zu gehen und lassen uns dabei wirklich sehr viel Zeit. Schon alleine bis zum Schultor brauchen wir fast 10 Minuten,weil wir aus dem hintersten Teil der Schule kommen. Er erzählt mir von der grausamen Mathe Stunde mit Mrs. Rabbit und regt sich tierisch auf. Ich muss andauernd über sein Gesicht lachen,weil er sie so gut nachmachen kann. Als wir so miteinander reden achte ich nicht darauf,wer oder was uns beobachtet. Es ist echt super sich nicht so verstecken zu müssen. Plötzlich wird unser Gespräch unterbrochen und schaue nach vorne und sehe wie Richie auf mich zu kommt. "Hey... da bist du ja. Ich habe auf dich gewartet! Ich dachte wenn du schon keine Zeit hast,kann ich dich wenigstens nach Hause fahren." Etwas schockiert stehe ich mit weit geöffneten Mund vor ihm und weiß nicht recht wie ich reagieren soll. Er kommt total fröhlich zu mir und versucht mich zu küssen,aber in dem Moment ist mir das total unangenehm,deswegen weiche ich ihm aus und umarme ihn nur vor Zac. Ich merke wie verwirrt Richie ist und auf eine Erklärung wartet. Etwas befremdlich stehe ich zwischen den Beiden und erkläre Richie die Situation. "Das ist total lieb von dir,aber ich geh mit zu Zac nach Hause.Wir müssen an dem Projekt weiter arbeiten,wovon ich dir schon mal erzählt habe." Erst jetzt begrüßt Richie auch Zac mit einem Kopf nicken und meint nur sehr enttäuscht. "Achso...ok das wusste ich nicht. Naja dann werde ich euch nicht weiter stören.Du kannst dich ja melden,wenn du Zeit hast...irgendwann..." Ich fühle mich so schlecht,als er einfach so deprimierend von uns weg geht. Er verabschiedet sich nicht mal richtig und auch Zac starrt zu mir herüber. Wieder stehen ich zwischen den Beiden und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich wüsste gern was richtig und was falsch ist,doch das kann mir keiner sagen.... Warum muss alles nur so verdammt kompliziert sein? Erneut könnte ich mich für mein Verhalten selbst Ohr feigen. Ich sehe wie bedrückt Richie zu seinem Auto geht und er immer wieder zu Zac und mir nach hinten schaut. Es ist nicht meine Absicht ihn zu verletzen,doch ich fühle mich noch nicht bereit für das Ganze. Vor zwei Tagen bin ich mir noch so sicher gewesen,dass mich nichts davon abbringen wird mit Richie eine Beziehung einzugehen. Doch jetzt ist es wieder Zac der mich zum zweifeln bringt. Ich verkneife mir leicht meine Tränen,als ich in Richie's enttäuschte Gesicht blicke,bevor er mit einer großen Wolke den Schul Parkplatz verlässt. Zac und ich gehen dann irgendwann weiter,doch ich bin die ganze Zeit mit meinen Gedanken bei Richie. Auch Zac kriegt mit das etwas nicht mit mir stimm und fragt vorsichtig,aber doch neugierig nach was passiert ist. "Habt ihr euch gestritten oder ist er jetzt wegen mir so schlecht gelaunt abgedüst?" Mit ihm will ich erst recht nicht darüber reden und blocke seine Frage direkt kalt ab. "Es geht nicht immer um dich,ok?" "Oh ok. Ich wollte nur nett sein!" meint er zur Verteidigung und lässt es Schluss endlich bleiben. Ich bin in dem Moment wirklich auf jeden wütend und reagiere sehr anfällig auf alles. Ich bin auf mich sauer,auf Zac,auf die schnellen Auto Fahrer,die uns beiden auf der Straße fast umnieten,auf Cat weil sie mich mit Zac alleine gelassen hat und besonders auf Mr. Smith. Hätte er mir einfach einen anderen Projekt Partner zugeteilt,gebe es den Stress mit Richie auch nicht und Zac und ich müssten nicht so viel miteinander machen. Wortlos laufen Zac und ich neben einander her und mein Kopf rattert wie verrückt. Vielleicht denkt Richie wirklich,dass ich nicht über Zac hinweg bin. Kurz bevor wir an seinem Haus ankommen frage ich skeptisch nach. "Ist dein Vater zu Hause? Ich möchte ihm gerade nicht wirklich begegnen." "Nein keine Angst er ist noch in der Schule beschäftigt." meint er erleichternd zu mir. Mit leichtem Gang trete ich in sein Haus ein und bin gespannt,was er mir erzählen will. Er bittet mich in sein Zimmer,dass ich seitdem letzten Vorfall nicht wieder betreten habe. Es fühlt sich seltsam an auf sein gemachtes Bett zu sitzen,in dem wir noch vor kurzer Zeit neben einander eng umschlungen lagen. Ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen und warte bis er sich zu mir setzt. Er legt seinen blauen Adidas Rucksack auf dem Boden ab und greift im selben Moment nach der halbvollen Fanta die auf dem unaufgeräumten Schreibtisch rechts vom Bett sich befindet. Netterweise schenkt er mir einen Schluck ein und fängt an mir von dem Gespräch mit seinem Vater zu erzählen. "Als ich vorgestern nach Hause gegangen bin habe ich mit meinem Vater normal geredet,sowie du es mir vorgeschlagen hast. Natürlich habe ich ihm nicht erzählt und so getan als wüsste ich von nichts. Ich musste mir etwas einfallen lassen und sagte zu ihm,dass ich ein Auge auf Megan's Mutter geworfen habe,um zu sehen wie er darauf reagiert." Ich verziehe mein Gesicht und runzele meine Stirn. "Was hast du gesagt? Das ist ja echt krank Zac hat er dir das geglaubt?" "Ich weiß,doch ich musste mir irgendetwas einfallen lassen. Ich denke er hat es mir abgekauft,weil er ist total ausgeflippt." Neugierig dränge ich ihn fort zu fahren,doch er nimmt erstmal noch einen kräftigen Schluck aus seinem Glas. "Kaum habe ich ihm davon erzählt meinte er ich soll an meine Zukunft denken und der Altersunterschied viel zu groß ist." "Denkst du,dass er irgendetwas gemerkt hat oder wirklich mit Ann eine heimliche Affäre hat?" frage ich ihn schweren Herzens nach. Er über denkt seine Worte nochmal und meint dann etwas verwirrt zu mir. "Naja also deutlich hat er nicht gesagt,dass er etwas mit Ann hat,doch ich befürchte das sie ihn mit irgendetwas erpresst." "Womit denn?Was sollte sie damit bezwecken wollen?" sage ich ganz entsetzt und spiele ganz nervös mit meiner Haarstrehne. Er schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und schaut mich ganz ahnungslos an. "Wenn ich das nur wüsste,ich habe wirklich an alles gedacht,doch ich kann mir nicht vorstellen das mein Vater irgendetwas schlimmes getan haben soll. Gerade nicht er! Seid meine Mutter uns verlassen hat,wollte mein Vater stets das Beste für mich und mein Bruder. Nach seinem Tod hat er sich umso mehr in Arbeit gestürzt und den Bürgermeister posten angenommen. Ihm ist es wichtig das es mir und den anderen Leuten um ihn herum gut geht,also kann ich mir schwer vorstellen,dass er Dreck am stecken hat." Auch ich greife jetzt zu meinem Glas Fanta und trinke es aus. Ich verstehe immer noch nicht was Ann mit Zac's Vater zutun hat. Er ist über 30 Jahre älter als sie,also Liebe kann das nicht sein.  "Willst du noch etwas zu trinken haben? Ich hole schnell was aus der Küche." fragt er mich hektisch und reißt mich aus meinen Gedanken heraus. Während er in die Küche verschwindet schaue ich auf mein Handy,ob sich vielleicht Richie gemeldet hat. Doch leider Fehlanzeige! Deshalb ergreife ich die Initiative und schreibe ihm eine Nachricht,aber weiß nicht wirklich was ich schreiben soll. Ich starre schon sehr verzweifelt auf mein Handy und überlege mir jedes Wort gründlich genug. In der zwischen Zeit kommt Zac schon wieder und giest uns beiden etwas ein. Er bemerkt wie angestrengt ich da sitze und beobachtet mich eine Weile bevor er etwas sagt. Ganz ängstlich nimmt er meine Hand,die ich unruhig auf mein Knie gelegt habe. "Du brauchst dir keine Sorgen machen! Ich werde mein Vater über reden deiner Tante trotzdem zu helfen mit den Schulden. Ihr werdet das nicht alleine durch stehen müssen,dass verspreche ich dir." Mein Blick ist total weg getreten und ich weiß erst gar nicht worauf er hinaus will. Deshalb ziehe ich meine Hand ein Stück aus seinem Griff und entgegne ihm unterkühlt. "Danke,aber darum mache ich mir gerade keine Gedanken." "Achso worüber machst du dir sonst so einen Kopf?" stellt er mir die Frage und dreht sich komplett zu mir,dass wir von Angesicht zu Angesicht miteinander reden können. Ich will gar nicht darüber reden,doch in dem Moment platzt es einfach so aus mir heraus. "Es geht um Richie! Er meldet sich einfach nicht und ich glaube er ist nun wirklich richtig sauer auf mich." Ich senke meinen Blick nach unten kann jedoch aus dem Seitenwinkel erkennen wie Zac leicht die Augen verdreht. "Wieso sollte er sauer sein,weil du Zeit mit mir verbringst?" Schnippisch antworte ich ihm sofort. "Ich verbringe keine Zeit mit dir. Ich mache das alles nur wegen dem Projekt." "Achso ist das,ich bin wohl so unerträglich,dass du es nicht mal 5 Minuten mit mir alleine aushälst?" meint er mit einem wütenden Unterton zu mir.  "Ja leider ist das so. Du bist überall und mischt dich in Sachen ein,die dich einen scheiß Dreck angehen." erwidere ich zickig und stehe dabei von seinem Bett auf. Auch er steht auf und sieht mich sehr wütend an. "Ich mische mich überall ein? Ich will dir nur helfen verdammt!"  "Ich brauch deine Hilfe nicht ich komme gut alleine klar! Also kümmere dich um dein Kram!" Er geht einen Schritt zurück und läuft wild in seinem Zimmer umher. Ich habe gehofft,dass er einfach nichts mehr sagt und wir das Thema abschließen können,doch es bricht jetzt erst recht alles aus ihm heraus.  "Ich kann es aber nicht,weil du mir wichtig bist! Und ich einfach immer noch so ein schlechtes Gewissen habe,ich will das du mir irgendwann verzeihen kannst." Mit diesen Worten habe ich überhaupt nicht gerechnet und zum erstmal kommt er sehr verletzlich und ehrlich herüber. "Du kannst es aber nicht mehr gut machen. Ich versuche daran nicht mehr zu denken und einfach mit dir befreundet zu sein,doch du machst es mir unglaublich schwer dir zu verzeihen!" sage ich ihm direkt ins Gesicht. Er kommt wieder dichter auf mich zu gelaufen und ist total in sich gekehrt,als er mir sagt was in ihm vorgeht. "Ich weiß das es nicht von heute auf morgen wieder ok ist,doch du gibst mir keine Chance dich vom Gegenteil zu beweisen. Wir können nicht befreundet sein verstehst du das nicht." "Wieso nicht? Du versuchst es nicht einmal!" "Weil es keinen Sinn macht,ich habe immer noch Gefühle für dich,so kann ich keine Freundschaft führen!" brüllt er mich an und lässt sich wieder auf sein Bett fallen. Angewurzelt stehe ich mit dem Rücken zu ihm und bin geschockt über seine Reaktion. Doch ich kann nichts sagen,es hilft mir einfach nicht weiter. Ich höre nur wie er neben mir schnauft und wütend gegen den Tisch tritt. Plötzlich klingelt es an der Tür und keiner reagiert von uns beiden. Es klingelt erneut und erst jetzt steht Zac auf und trampelt wütend den Flur entlang. Man kann von weiten seine Wut spüren. Ich bleibe im Zimmer,stelle mich hinter die Tür und lausche wer gekommen ist. Ich verstehe nur wie Zac auf einmal sehr erschrocken ihren Namen ruft. "Megan?" Ohne nachzudenken gehe ich erstaunt auch mit in den Flur und sehe sie mit Lee da stehen. Zac schaut Lee von oben bis unten an und versteht nur Bahnhof,sowie ich auch. Megan schießt wie eine Tarantel durch das Haus und wirft mir einen tödlichen Blick zu. "Ach du auch hier,dass hätte ich mir ja denken können. Tut mir leid wenn ich euch zwei stören muss,aber ich bin nur gekommen um meine Sachen zu holen." Sie geht ohne zu fragen in sein Zimmer durch und Lee folgt ihr ungefragt wie ein Schoßhund. Doch im letzten Moment kann er wenigstens Lee aufhalten und schleudert ihn gegen die Wand. Megan hört den Krach und geht zwischen die Beiden. "Lass ihn los was soll das denn?" Und wieder gibt es nur Stress,es nimmt kein Ende. Man glaubt das in einer Stadt wie Sutton so viel nicht passieren kann,aber leider ist es hier genauso schlimm wie in anderen Städten. Jeden Tag eine neue Intrige. Von Minute zu Minute spitzt sich die Situation dichter zu und es passiert ständig etwas neues,dass so unerwartet auftaucht. Zac lässt seine Augen nicht von Lee los und sein Blick drückt soviel Abscheu gegen ihn aus. Wütend packt er ihm am Kragen von seinem grünem Polo Hemd und drückt ihn noch fester als zu vor an die Wand. "Ist er dein Aufpasser oder was? Du wagst es echt mit deinem neuen Macker hier aufzutauchen!" Megan drängt sich weiter dazwischen und schafft es das Zac ihn los lässt. "Ich verstehe nicht was dich das angeht und wenn es so wäre ist es immer noch meine Sache! Wir sind getrennt und du weist genau wer dafür verantwortlich ist,nicht wahr!"  Sie sieht mich wieder mit ihrem vorwurfsvollen Blick an und ich merke wie es mir eiskalt den Rücken herunter läuft. Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen,dass sie mich so sehr hasst,nachdem was wir alles schon zusammen erlebt haben. Ich versuche es zu ignorieren,doch es gelingt mir nicht. Es tut einfach so weh zu sehen,wie sie mir aus dem Weg geht und nichts mehr von mir wissen will. Doch das hätte ich mir auch schon vorher ausmalen können. Ich presse meine Hände gegeneinander,stehe verschüchtert herum und halte mich zurück. Zac zeigt mit dem Finger auf Megan und wird immer lauter mit seiner Stimme. "Och Gott wie lange willst du mir das noch vorhalten? Ich habe mich bei dir entschuldigt,wollte es dir erklären,aber du hat mich immer wieder abgeblockt." "Dann frag dich dich bitte mal warum! Ich bin auch nicht gekommen um zu diskutieren. Such einfach meine Sachen zusammen und dann bist du mich wieder los!"  "Das sehe ich auch so!" fügt Lee etwas schnippisch hinzu und grinst frech zu Zac herüber. Als ich die Beiden so neben einander vor mir sehe,entdecke ich zum aller ersten Mal,wie ähnlich sie sich doch sind. Genauso wie Zac hat Lee diese strahlend blauen Augen,die ihn noch ungeheurer wirken lässt. Seine Haare trägt er ein Stück länger und dunkler,fast schon schwarz. Beide haben dieses markante,hervor stehende Kinn, diese weit aufgerissenen Augen und diese kleinen Grübchen an den Wangen. Das einzige was sie unterscheidet sind ihre unterschiedlich großen Nasen und der kleine herzförmige Leberfleck den Zac genau neben seiner Oberlippe hat. Es ist unfassbar,dass mir jetzt erst auffällt wie identisch sie aussehen. Doch was steckt dahinter?  Zac's Blick spricht Bände,er lässt ihn links liegen und geht an ihm direkt vorbei in sein Zimmer. Ich halte mich immer noch im Hintergrund,doch lasse Lee und Megan nicht aus den Augen. Megan zittert vor Aufregung und Lee nimmt sie liebevoll in den Arm. Die Beiden wirken sehr vertraut,mir ist davor noch nicht aufgefallen,dass sie sich doch so gut verstehen. Ich nähere mich denen an und begutachte sie von oben bis unten. "Es ist schon seltsam,dass du momentan überall auftauchst,wo man dich am wenigsten erwartet. Was willst du,sag schon?" "Ich weiß nicht wovon du redest!" sagt er total unschuldig mit einem dezenten Grinsen in meine Richtung. Er versucht mir Angst zu machen mit seinem Blick,doch ich lasse mich nicht einschüchtern. "Jetzt fängst du auch noch an,warum könnt ihr ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Vielleicht willst du ihn mir ja auch noch ausspannen." mischt sich Megan ein und stellt sich vor mich mit verschränkten Armen. Zum ersten Mal spricht sie mich wieder an und ich weiß gar nicht zuerst was ich antworten soll. Ich bin kein Mensch der schnell ausrastet,doch in diesem Moment muss es einfach sein,denn ich ertrage diese Vorwürfe nicht mehr. "Megan du weißt genau,dass keiner von uns es so gewollt hat. Zac und ich...da ist nichts gelaufen,wir sind schwach geworden. Bevor du ihn mir vorgestellt hast kannte ich ihn schon längst. Doch du lässt dich voll und ganz von diesem Typ beeinflussen. Merkst du nicht,dass er irgendetwas vor hat? Er will unsere Freundschaft zerstören!"  Für eine winzige Sekunde habe ich gehofft,dass sie mir glauben wird. Das sie mir die Sache mit Zac verzeihen wird und wir wieder Freunde sein können,doch diese Hoffnung verschwindet im selbem Moment auch wieder. "Wie blöd bist du eigentlich! Lee hat doch damit gar nichts zutun. Du hast alles kaputt gemacht! Meine Beziehung,unsere Freundschaft einfach alles! Ich wünschte du wärst einfach in L.A. geblieben,dann wäre ich wenigstens noch glücklich und müsste dich nicht jedes Mal sehen!" sagt sie ohne mit der Wimper zu zucken in mein Gesicht und rennt nach draußen.  Ich kann ihr nur bedrückt hinter her sehen und lasse sie lieber in Ruhe. Ich merke wie Lee mich anstarrt und vor Lachen fast platzt. Wütend sehe ich zu ihm herüber und frage mich was er hat. "Was gibt es da bitte zu lachen?" pflaume ich ihm an. Er macht sich nicht die Mühe sein Grinsen zu verstecken und stellt sich provozierend ganz nah in meine Schussweite. "Ach gar nichts, ich habe mich nur gerade gefragt,wie so ein hübsches Mädchen wie du sich auf Zac einlassen kann. Du bist zwar blond,aber auf gar keinen Fall blöd. Und das ist das Problem!" Er streicht mir mit seiner linken Hand über meine Wange und ich bekomme sofort Schweiß Ausbrüche. Ich ekele mich vor ihm und seiner Berührung. Ruckartig schlage ich seine Hand weg und lasse mir nicht anmerken wie angewidert ich von ihm bin.  "Du weist überhaupt nichts von mir!" "Sei dir da mal nicht so sicher! Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat,halt dich von Zac fern und dir wird nichts passieren. Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt!" Was meint er damit ich solle mich von Zac fern halten! Lee wird mir immer suspekter und langsam glaube ich das Zac und er mehr gemeinsam haben als ihm lieb ist. Ich antworte nichts mehr darauf und versuche jediglich seine Aussage zu deuten. Lee wendet sich wieder Zac zu,der gerade mit einer blauen Kiste aus seinem Zimmer zurück kommt. "Hier sind Megan's Sachen und jetzt verschwinde endlich!" meint er zu Lee als er ihm die Kiste vor die Füße wirft. Er bringt dagegen nur ein sarkastisches danke hervor und geht strahlend aus der Tür heraus. Zac geht hinter her und knallt mit voller Kraft die Tür zu. Fluchend wendet Zac sich zu mir und schlägt mit seiner Faust gegen den Türrahmen.  "Ich glaube es einfach nicht,dass sie mit diesem Typ hier auftaucht. Doch soll mir recht sein,jetzt ist es endgültig vorbei. Es gibt kein zurück mehr,soll sie doch machen was sie will und ich werde es jetzt auch tun." Ich versinke in Gedanken,dass ich nicht ein Wort von ihm mitkriege.  "Hörst du mir überhaupt zu?" fragt Zac nach als er langsam auf mich zu kommt. Ich nicke,obwohl ich nicht mal weiß was er gesagt hat. Plötzlich ist Zac wie ausgewechselt. Gerade ebend ist er noch total außer sich wegen Lee und Megan und dann im selben Moment strahlt er mich mit seinen Kristall blauen Augen so niedlich an. "Verstehst du nicht Sunny worauf ich hinaus will? Ich bin endlich frei... frei für dich!" Er greift nach meiner Hand und zieht sie zu seinem Herzen hoch. Ich bin total überfordert und weiß nicht was er von mir hören will. Seine Entscheidung kommt einfach viel zu spät und auch der Augenblick ist ungünstig gewählt. Es tut mir weh ihn so zurück zu stoßen,aber ich merke das es richtig ist.  "Zac es geht nicht....tut mir leid!" meine ich zu ihm leise,als ich seine Hand von mir nehme. Seine Augen zittern regelrecht und sehen mich so fragend an. "Aber warum,es ist doch wirklich kein Hindernis mehr im Weg. Ich will sie nicht zurück!"  "Das glaube ich dir sogar,doch vielleicht liebst du sie noch mehr als du dir eingestehen willst. Lassen wir es einfach so wie es jetzt ist,bitte!" Ich hole meine Sachen aus seinem Zimmer und verabschiede mich schnell und schmerzlos von Zac. "Also ich muss los,wir werden die nächsten Tage noch genug an dem Projekt arbeiten müssen. Ich erstelle einen Plan wie wir am besten weiter machen,damit wir es gut hinbekommen." "Aber... Warte doch."  Ich überhöre seine Bitte einfach und schließe die Tür hinter mir.  Nachdenklich gehe ich nach Hause und habe etwas bedenken was Lee vor hat.  Als ich die Tür öffnen will kommt mir Josh entgegen,der bis über beide Ohren strahlt. "Hey Sunny wie war die Schule? Kann ich kurz mit dir reden?" "Na klar um was geht es?" frage ich ihn neugierig. "Also ich weiß das kommt vielleicht jetzt etwas plötzlich,aber ich will Peggy einen Antrag machen. Ihre erste Ehe ist zwar gescheitert,doch ich glaube es ist ein guter Augenblick um sie zu fragen. Man weiß ja nie was passiert in der Zukunft." "Das ist eine wirklich süße Idee von dir. Ich glaube das wird sie sehr freuen. Wenn du Hilfe brauchst,sag mir einfach bescheid." Erleichtert grinst er mich an und meint fröhlich zu mir. "Ich habe gehofft,dass du das sagst. Es wäre toll wenn du mir bei den Vorbereitungen helfen kannst." "Klar gerne wann willst du sie denn fragen?"  "Wir haben nächste Woche Jahrestag und bis dahin will ich schon ein Hochzeitstermin ausgemacht haben.Wir reden später weiter,ich muss los einige Sachen erledigen. Vielleicht kannst du schon einige Leute einladen für nächste Woche,dann können wir eine Party veranstalten." Ich nicke ihm lächelnd zu und winke ihm zum Abschied. Doch bevor er in seinen Wagen einsteigt dreht er sich nochmal um und zeigt ins Haus. "Übrigens du hast Post bekommen liegt auf dem Küchentisch. Bis später!" Verwundert gehe ich sofort nach drinnen und öffne den Brief,der an mich adressiert ist. Mit einer tollen,schnürkel Schrift steht "Liebe Sunny" im Briefkopf und der gesamte Brief wurde auf einem rosa,karierten Briefpapier geschrieben. Es ist die Einladung zur Hochzeit von Richie's Tante,die ich schon längst vergessen habe. Ich bin mir nicht sicher ob Richie mich wirklich noch dabei habe will,deshalb nehme ich den Brief mit nach oben und verstaue ihn ganz tief in meiner Papier Ablage mit den unerledigten Dingen. Einige Tage später fasse ich mir ein Herz und gehe nach der Schule mit samter Einladung in die Tankstelle,um mich mit Richie auszusprechen. An jeder Fensterscheibe beschaue ich mich mit kritischen Augen und richte mich zu Recht. Ich bin ganz nervös,was er wohl sagen wird? Vom Parkplatz aus sehe ich ihn schon,wie er die Suppen Regale auffüllt. Ich stelle mich unauffällig neben ihm und reiche ihm zwei Tomatensoßen Dosen hin. Als er mich entdeckt ist er sehr geschockt und lässt bei nahe die Dosen fallen. "Sunny was machst du denn hier?"  "Hey ich wollte mit dir reden,hast du kurz Zeit?" Er nickt mir zu und wir gehen nach hinten in den Lagerraum. "Also was gibst denn?" Zögerlich und nervös stehe ich vor ihm und lege mir meine Worte parat.  "Ich habe die Einladung bekommen,zu der Hochzeit wo du mich eingeladen hast." meine ich als ich ihm die Einladung vor die Nase halte. Er wirkt emotionslos und antwortet mir sehr distanziert. "Achso ja stimmt,aber das ist nicht so wichtig,ich habe meiner Tante gesagt,dass ich alleine komme."  Enttäuscht entgegne ich ihm mit gesenktem Kopf. "Achso aber mir macht das wirklich nichts aus.Ich würde gerne mit dir dorthin gehen." "Nein ich glaube das ist keine so gute Idee,aber danke. Ich muss zurück in den Laden,wir sehen uns." sagt er unterkühlt und lässt mich alleine im Lagerraum zurück. Ich habe ihn anscheinend mehr gekränkt,als ich es für möglich gehalten habe. Und wieder stehe ich völlig allein da und habe es wirklich versaut. Zwischen dem stinkendem Fisch,tausenden Dosen Suppen und haufenweise gestapelten Kisten stehe ich hilflos herum. Meine Augen füllen sich mit einer Ladung Wasser, sodass ich kaum noch etwas erkennen kann. Ich puste mir Luft zu, dass ich nicht anfange zu weinen. Doch es bringt alles nichts,denn ich bin immer noch von Richie's Reaktion sehr getroffen. Natürlich kann ich es nachvollziehen, doch ich habe gehofft, dass er nicht all zu sauer auf mich ist.  Ich befinde mich in einer Zwickmühle, ich kann doch nicht so verheult die Tankstelle verlassen! Richie und alle anderen würden es sofort mitbekommen. Das kann ich nicht zulassen,dass mich irgendwer so schwach erlebt. Ich wische mir die Tränen weg so gut es geht, doch meine Wimperntusche ist schon über mein ganzes Gesicht verteilt. Ich klopfe auf meine Augen, dass ja nicht noch mehr Tränen fließen. Ganz lässig öffne ich die schwere Stahltüre und trete vorsichtig nach vorne. Lautlos sehe ich mich um, dass mich wirklich keiner bemerkt und schleiche leise durch die Regale. Im rechten Augenwinkel erkenne ich Richie's stattliche Statur, der immer noch total fixiert die Dosen akkurat einsortiert. Die Ladentür ist nicht mehr als zu weit entfernt glücklicherweise. Doch das Glück verlässt mich im selben Augenblick auch schon wieder, denn Mrs. Roosevelt kommt so eben in die Tankstelle herein und begrüßt mich sofort freundlich so wie immer. "Sunny meine Liebe, wie gehts dir denn?". fragt sie aufmerksam nach,doch dann bemerkt sie meine roten Augen und mein verschmiertes Gesicht.  "Oh mein Gott! Was ist denn passiert?".  "Nichts,alles ok! Ich muss wieder los..". sage ich hektisch mit gesenktem Blick, doch sie akzeptiert meine nein einfach nicht. "Das kommt gar nicht in Frage! Wir setzen uns jetzt hin und reden in Ruhe miteinander.". meint sie beschützend,als sie den Laden nach Richie absucht. Mein Herz springt im Dreieck, ich will nicht das Richie mich so sieht. Dann weiß er ja sofort, dass ich wegen ihm so traurig bin. Also überlege ich mir schnell einen guten Plan, wie ich aus diesem Schlamassel wieder heraus komme. Mrs. Roosevelt ruft nach ihrem Sohn ganz laut. "Richie komm mal bitte!". Jetzt werde ich wirklich noch unruhiger und ergreife unüberlegt die Flucht. Schweigend entkomme ich den Beiden und laufe so schnell ich kann nach Hause. Eigentlich ist mein Abgang völlig übertrieben,doch was hätte ich ihr schon sagen sollen? Das Richie auf mich sauer ist, weil ich zu blöd bin um mich zu entscheiden? Ich glaube keine Mutter hört gerne, dass ihr Sohn nicht der Einzige ist, für den ich mich interessiere.  Diesmal brauche ich für den nach Hause Weg fast eine Viertelstunde länger,da ich neben bei mit Susi telefoniere und immer langsamer vorwärts komme. "Wie er will dich nicht mehr dabei haben?".  "Er hat gesagt, er geht alleine zu der Hochzeit!". "Das kann er doch nicht machen,er hat dich dazu eingeladen, also gehst du auch hin!". "Nein, das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Weist du wie erbärmlich das wäre dort alleine aufzutauchen,wo man nicht erwünscht ist und dazu keinen kennt?". "Natürlich kennst du jemanden! Richie!". Ich schweige vor mich hin und will eigentlich das Thema wechseln,doch Susi gibt keine Ruhe. "Sunny du weist wie sehr ich dich liebe, aber du musst mal deinen Arsch bewegen und in den sauren Apfel beißen! Magst du Richie? Ja oder nein!". Ohne zu überlegen antworte ich sofort: "Ja natürlich!". Also dann besorg dir ein schickes Kleid und geh auf diese verdammte Hochzeit! Ok das verdammt nehme ich zurück, aber du weist wie ich das meine. Nur so kannst du ihm beweisen,dass es dir wirklich ernst ist und du keinen anderen willst!". "Aber ich weiß nicht mal was oder wen ich will...". sage ich nachdenklich und hoffe, dass wenigstens sie darauf eine Antwort parat hat. Sie schweigt zu erst,doch dann sagt sie dann etwas wirklich wahres zu mir,womit sie recht hat. "Weist du was ich glaube? Im innerlichen hast du dich schon längst, für Richie entschieden, doch du willst es dir nur nicht eingestehen. Klar ist Zac der erste gewesen, den du kennen gelernt hast und für den du Gefühle entwickelt hast. Doch wenn mit Zac alles so in Ordnung gewesen wäre und er der Richtige ist,dann hättest du dich niemals auf Richie eingelassen. Das ist meine Meinung!".  Ich will mir nicht eingestehen, dass ich ihr Recht gebe und sage einfach nichts dazu. "Sunny? Bist du noch da?". "Ja!". "Und was willst du jetzt machen?". "Ich weiß es nicht! Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Ich leg jetzt auf,bis später!". Ganz enttäuscht erwidert Susi: "Ok bis dann!" Sie glaubt bestimmt, dass ich sauer auf sie bin, doch ich möchte das einfach für mich alleine entscheiden und brauche dazu Ruhe. Während ich mein Handy wieder in meine Tasche packe, sehe ich wie Peggy draußen auf der Veranda neue Blumen anpflanzt. Etwas bedrückt winkt sie mir von weiten zu und widmet sich gleich wieder ihren Blumen. "Was machst du denn da? Hast du die Blumen nicht erst vor zwei Wochen ausgewechselt?". hinterfrage ich ganz neugierig, denn ich merke, dass sie irgendetwas hat. „Ja da hast du Recht, doch ich dachte es ist Zeit für etwas neues und brauch gerade diese Abwechslung unbedingt.“.  „Wieso? Was ist denn los? Geht es dir nicht gut?“ „Mit mir ist alles ok, doch ich mache mir Sorgen um Josh. Er ist in den letzten Tagen so seltsam.“ „Inwiefern seltsam?“ „Naja immer wenn ich den Raum komme, tut er so geheimnisvoll und spricht mit irgendwelchen Leuten am Telefon, von denen ich noch nie etwas gehört habe...“.  Peggy ahnt nicht, dass er ihr eine große Überraschung machen wird. Natürlich verschweige ich ihr was Josh vor hat und versuche sie zu beruhigen, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt. „Ach mach dir keinen Kopf. Ich denke er hat momentan viel zutun mit der Arbeit, zu mir ist er auch nicht wirklich gesprächig in letzter Zeit.“  „Ich weiß nicht ich habe so das Gefühl, dass da etwas anderes da hinter steckt.“. Besorgt frage ich sie an was sie denkt, doch ich wusste nicht das sie sich so einen Kopf macht. „Ich glaube Josh betrügt mich!“. Vor Aufregung stottere ich wie verrückt. „Bitte was? Nein das stimmt nicht, wie kommst du denn darauf?“ Sie steigt auf die Leiter, die sie sich zu recht gestellt hat und hängt ein Topf mit lilanen Pfeilchen über die Sitzecke.  „Ich glaube schon, er ist so komplett anders seit einigen Tagen. Ich kann es ihm nicht mal verübeln!“ „So ein Schwachsinn er liebt dich und ihr beide bekommt das hin.“. Peggy steigt geknickt wieder von der Leiter herunter und betrachtet mich anscheinend erst jetzt richtig. „Was ist mit deinem Gesicht? Hast du geweint?“. Mit ihren zarten Fingern begutachtet sie mein Gesicht, doch ich drehe mich sofort um und lenke ab. „Ich bin in den Dreck gefallen!“ „In den Dreck? Bei so einem sonnigen Tag! Komm schon Sunny sag mir was los ist!“ Geduldig setzen wir uns auf die Veranda und ich erzähle ihr zum ersten Mal von meinem Gefühlschaos. Verständnisvoll hört sie mir zu und lässt mich in Ruhe aussprechen. „Es ist alles so kompliziert. Ich weiß selber nicht, was ich noch machen soll. Susi meinte ich sollte trotzdem zu der Hochzeit gehen, doch wäre das nicht etwas aufdringlich?“ Sie denkt kurz darüber nach und meint ganz locker dazu. „Nein finde ich überhaupt nicht! Ich glaube Susi hat recht, dass wäre die Gelegenheit ihm zu zeigen, wie sehr du ihn magst und du nicht aufgibst.“ „Hm vielleicht habt ihr recht, doch ich weiß gar nicht wie ich dorthin kommen geschweige was ich anziehen soll.“ meine ich sehr in mich gekehrt und ziehe eine beleidigte Schnute. Peggy legt ihre Hand auf meinen verschwitzen Oberschenkel und bietet mir ihre Hilfe an. „Ich fahr dich gerne dorthin und ein Kleid müsste ich auch noch in meinem Kleiderschrank für dich haben. In das passe ich leider nicht mehr herein.“ „Ist das dein Ernst?“ Liebevoll schmiege ich mich an sie und rieche an ihrem wundervollen blumigen Duft von Christina Aguilera. „Natürlich, du hast mir in letzter Zeit auch so viel geholfen, jetzt ist deine Tante mal dran, etwas für dich zutun nicht wahr? Lass uns gleich nach oben gehen, dann kannst du in das Kleid hinein schlüpfen. Ich bin mir sicher es steht dir ausgezeichnet.“ Euphorisch laufe ich nach oben, um mir das Kleid von Peggy anzusehen. Ich ziehe sie hinter mir her und dabei ist sie ganz außer Atem. Sie bekommt einen heftigen Husten Anfall. „Oh nein geht es dir gut?“  Ich umfasse ihre Schultern besorgt und stehe hilflos neben ihr. „Alles ok...das war nur etwas schnell gerade!“ Sie lehnt sich nach vorne, atmet tief ein und aus und ist nach einigen Minuten wieder voll auf den Beinen. „Es geht schon wieder, wir machen es einfach so ich setze mich auf mein Bett und du machst eine Modenschau für mich,ok?.“ Ich nicke ihr glücklich zu, Peggy lässt sich auf ihr Bett fallen und ich durch stöbere ihren Kleiderschrank.  „Schau mal ganz rechts, das rosa farbende Kleid, ich denke das steht dir.“ Ganz hinten hole ich das Kleid hervor und verliebe mich sofort. „Oh man das ist wunderschön, dass kann ich doch nicht einfach anziehen. Es sieht so ungebraucht und edel aus.“ „Ich habe es damals von meiner Mutter geschenkt bekommen zu meinem 18. Geburtstag. In diesem Kleid hat sie deinen Opa geheiratet und ich finde das es immer noch toll aussieht, gerade in der heutigen Zeit.“ Ich bestaune das Kleid von oben bis unten und bin so froh, dass Peggy es mir zur Verfügung stellt. „Es ist wirklich schön, danke! Ich werde es in Ehren tragen, sofern es mir passt!“ Ungeduldig schmeiße ich meine Sachen auf den Boden und stehe in Unterwäsche vor Peggy und bin total aufgeregt. Ganz vorsichtig öffne ich den Reißverschluss am Rücken und schlüpfe hinein. Oben rum passt es wie angegossen und ich möchte es am liebsten nicht mehr ausziehen. Ich drehe mich zu Peggy, hebe meine Haare hoch und sie zieht den Verschluss zu. Sie bestaunt mich von oben bis unten und bekommt Tränen in die Augen. „Du siehst so toll aus in dem Kleid, ich wusste es! Schau dich an Sunny!“ Stolz stelle ich mich vor den Spiegel und betrachte mich ausgiebig. Ich finde mich wirklich schön und hoffe dass das Kleid auch Richie gefallen wird.  Es ist ein süßes,trägerloses Bustierkleid, dass mir ungefähr bis zu dem Knie geht. Die Farbe allein ist ein dezentes altrosa mit kleinen Rüschen und liebevollen Details. Man erkennt überhaupt nicht, dass es eigentlich schon so alt ist. Ich bemerke gar nicht das mein Vater mich und Peggy beobachtet und plötzlich im Türrahmen steht. „Wow Prinzessin du siehst so schön aus! Gibt es einen Anlass dafür?“ Mir ist es etwas unangenehm vor meinem Vater so aufgebrezelt dazu stehen, doch ich kann meine Freude über das Kleid nicht verbergen. „Ich gehe am Wochenende auf eine Hochzeit, wenn das ok ist Dad?“ Etwas überrumpelt sieht er mich an, doch dann willigt er ein. „Na klar kannst du. Du würst der Braut die Show stehlen. Mit wem gehst du hin? Mit Richie?“ Ich blicke zu Peggy herüber und hoffe das sie ihm nichts erzählen wird, von dem was ich ihr gesagt habe. „So ähnlich..“ Endlich ist Samstag, ich bin die letzten Tage schon vor Aufregung fast gestorben. Jeden Tag übe ich eine andere Nummer ein, wie ich am Besten mit Richie reden soll. Soll ich vielleicht so tun, als wäre ich mit jemanden da oder soll ich ihn ignorieren? Oder direkt auf ihn zugehen? Ich bin wirklich nervös, als Peggy mich zu der Hochzeit fährt. Wir brauchen fast 2 Stunden bis dort hin und so näher wir dem Ziel kommen umso unruhiger werde ich. Ich sehe auf dem Navi das es nicht mehr lange dauert bis wir da sind und bekomme kalte Füße. „Ich habe es mir anders überlegt, dreh bitte um ich will das nicht!“ „Bitte was?“ sagt sie ungläubig in meine Richtung, als sie kurz die Augen von der Straße nimmt. „Ich glaube das war keine so gute Idee, lass uns nach Hause fahren!“ „Sunny das ist nicht dein Ernst? Wir sind gleich da, jetzt ist keine Zeit mehr um zu kneifen!“ Meine Hände kralle ich in den Sitz hinein und beobachte die Straße ganz genau. Wir fahren noch einmal eine scharfe kurve nach links und dann gerade aus weiter zu einem abgelegenen Waldstück. Von weiten erkennt man wie der ganze Parkplatz voll ist von den ganzen Hochzeitsgästen und einige sich auf dem Weg zur Feier machen.  Peggy fährt mit 20 Kilometer pro Stunde vor und ich verkrieche mich immer mehr auf dem Beifahrer Sitz. Sie hält ausschau nach einem nah geliegenen Parkplatz, doch er lässt sich schwerer finden als gedacht. Wir bekommen einen abgelegenen am anderen Ende der Location und ich will gar nicht aussteigen. „Sunny wir sind da. Also los jetzt geh raus und hab Spaß!“ „Willst du nicht mit kommen? Mir ist total schlecht.“ „Du bist einfach nur sehr nervös, aber das gibt sich gleich wenn du drin bist und Richie dich so sieht. Du musst keine Angst haben meine Süße, du sieht klasse aus, du riechst fantastisch, also was soll noch schief gehen?“ Ich weiß das es keine Ausrede mehr gibt und ich rein gehen muss. Peggy gibt mir einen langen Kuss auf die Wange und öffnet mir hektisch die Türe. Ich stelle meine Füße auf den groben Kies auf und versuche auf meinen 10 Zentimeter hohen High Heels zu laufen.  „Danke für's fahren ich rufe später an!“ Peggy nickt mir zu, als ich die Beifahrer Tür schließe. Ich laufe vor zu dem großen Gelände, wo die Feier statt findet und merke wie Peggy mich noch von hinten beobachtet. Nach einigen Minuten fährt sie letzendlich doch weg und ich fühle mich so unsicher. Natürlich habe ich mich mächtig heraus geputzt, doch ob er sich wirklich freuen wird das ich da bin bezweifle ich immer noch. Doch ich versuche selbstbewusst herüber zu kommen und richte meinen Körper stolz und gerade auf. Ich erkunde das ganze Gelände nach Richie ab und nach dem ich auf das große weiße Schloss mit den riesen Türen zu steuere sehe ich wie er alleine an der Tür steht. Das ist meine Chance. Etwas beengt laufe ich zu ihm und versuche mir meinen Schmerz in den Füßen nicht anmerken zu lassen. Diese High Heels sind grausam, ich versteh nicht wie einige damit jeden Tag herum laufen können. Doch zu diesem Kleid bliebt mir nichts anderes übrig, als zu solchen hohen Dinger zu greifen. Ganz elegant steuere ich ihn an, doch er sieht nicht zu mir. Noch ein paar Schritte ist er von mir entfernt, doch dann kommt plötzlich ein wunderschönes Mädchen auf ihn zu und umarmt ihn herzlich. Geschockt stoppe ich auf dem halben Weg und beobachte die Beiden kritisch. Sie reden sehr innig miteinander und sie berührt ihn auch immer wieder an seiner Schulter. Ich fühle mich gleich umso mehr ungewollt auf dieser Party. Dann wenige Sekunden später gehen die Beiden Arm in Arm rein in das große Schloss und ich kann nur dumm den beiden hinter her starren. Einsam stehe ich einfach nur so da und betrachte die Menschen die alle an mir vorbeiziehen. Es verläuft alles in Zeitlupe, alles bewegt sich. Die Bäume,die Menschen, die Vögel am Himmel, einfach alles, doch ich bleibe am selben Fleck. Immer wieder sehe ich zu der Eingangstür und hoffe das Richie nicht vielleicht doch nochmal heraus kommt. Doch er kommt nicht, der gesamte Platz ist nun fast ganz leer und alle Gäste sind drin,außer ich. Die Glocken ertönen aus dem Westflügel und gleich würden auch noch die Glocken von dem Ostflügel läuten. Das heißt die Zeremonie wird gleich beginnen, doch was soll ich tun? Ich kenne nur Richie und so wie es aussieht bin ich wirklich ungewollt. Doch wenn ich jetzt Peggy anrufe, dass sie mich abholen soll , wird sie mir sagen ich soll trotzdem herein gehen. Also bin ich gefangen auf einer Hochzeit! Für andere vielleicht das große Glück, doch für mich ist es eine Horror Fahrt. Ich weiß das ich mich beeilen muss, um nicht als letzte in den Saal zu kommen. Also fasse ich mir ein Herz und schreite graziös hinein mit grausamen Magen Grummeln. Lautes Gerede, eine große Unruhe bricht an mir vorbei und ich sehe wie alle total gespannt auf die Braut warten. Fast alle sitzen schon da und unterhalten sich mit ihren Begleitungen, außer ich stehe blöd alleine herum. Ich halte Ausschau nach Richie und suchen ihn verzweifelt zwischen den ganzen Menschenmassen. Ganz zum Schluss entdecke ich ihn in der zweiten Reihe ganz vorne mit dem schönen Mädchen, dass total glücklich neben ihm sitzt. Sie beide reden sehr fröhlich miteinander und lachen herzlich vor sich hin. Die Eifersucht nagt an mir und ich möchte am liebsten dazwischen gehen, doch dann würde ich mich vor den ganzen Menschen nur blamieren. Also versuche ich mich zu beruhigen und mir einen leeren Platz in den Bänken zu suchen. In der vorletzten Reihe ist ein Platz neben einem jungen Mädchen frei, also ergreife ich die Initiative und frage sie ob der Platz noch frei ist. Sie dreht sich etwas unsicher um und sieht mir direkt in mein Gesicht. Erst jetzt erkenne ich sie und merke, dass Megan auch ganz alleine da sitzt. „Megan? Was machst du denn hier?“ „Richie hat mich eingeladen...ich dachte du kommst nicht!“ „Wollte ich auch erst nicht, aber ich habe es mir anders überlegt. Genervt rutsch sie noch etwas nach Links und stellt ihre Taschen zwischen uns. Sarkastisch antwortet sie mir sehr hart. „Das freut mich ja wirklich, dass du hier bist. Ich sehe dich ja noch nicht oft genug!“ Noch bedrückter als schon davor, setze ich mich ganz außen hin und hoffe das alles schnell zu Ende geht. Ich komme mir immer dümmer vor und weiß jetzt wirklich das Richie mich nicht dabei haben möchte. Sogar Megan will er lieber dabei haben als mich. Bei mir brennen die Sicherungen durch und ich stehe blitzschnell auf und will den Raum verlassen, doch dann ertönt schon im ganzen Saal Whitney Houstons „I will always love you“ und die Braut kommt mit ihren Vater herein gelaufen. Es gibt keinen Ausweg mehr, als mich still hinzusetzen und alles über mich ergehen zu lassen. Richie's Tante sieht wunderschön aus in ihrem creme beigen Kleid, als sie vor den Altar schreitet. Ihr zukünftiger wartet gespannt und voller Freude auf sie. So etwas wünsche ich mir später auch einmal mit einem tollen Mann und tausenden von Leuten die mit mir diesen einzigartigen Tag feiern werden. Immer wieder während der Pfarrer mit dem Brautpaar spricht, blicke ich zu Megan herüber, die auch sehr ergriffen ist von den Worten und Liebesschwüren. Vielleicht hat sie in dem Moment dieselben Gedanken wie ich und trauert innerlich Zac nach, weil sie mit ihm diesen großen Tag nicht erleben wird. Für einen kurzen Moment schielt sie zu mir herüber und ich merke wie wütend sie innerlich ist, obwohl sie nicht einen Ton sagt. Ich habe ihr ihren Traum zerstört, einmal mit Zac zu heiraten oder eine Familie zu gründen. Ich komme mir vor wie eine Ehebrecherin, obwohl sie noch nicht einmal so lange zusammen gewesen sind geschweige verheiratet. Vielleicht wird sie mir irgendwann verzeihen können, meine Hoffnung gebe ich noch nicht auf. Fast eine halbe Stunde dauert die Trauung und die Trauzeugen halten wirklich rührende Reden. Zum Schluss steht Richie auf, der wirklich toll in seinem marine blauen Anzug aussieht. Er trägt dazu ein weißes Hemd und eine blaue Krawatte. Ihm laufen die Schweißperlen über die Stirn, als er versucht seine Rede schnell hinter sich zu bringen. „Liebes Brautpaar,liebe Gäste,Verwandte und Freunde. Ich bin so dankbar und glücklich zu gleich, dass ich heute vor euch stehen kann und diese Rede für meine Tante und meinen neu dazu gewonnen Onkel halten darf. Die beiden haben bewiesen, dass man sogar in einem wirklich sehr reiferen Alter, noch die große Liebe finden kann.“. Der ganze Saal fängt an zu Lachen und Richie's Tante hat so eine penetrante Lache, dass jeder einfach mit lachen muss. Er fährt fort und richtet seinen Blick jetzt durch den ganzen Raum.  „Liebe bindet einen sein ganzes Leben lang. Liebe macht glücklich und Liebe vergibt auch jeden kleinen Fehler.“ Plötzlich stockt er wieder und sieht diesmal direkt in meine Richtung. Er wendet seinen Blick nicht ab und wird stattessen total nervös. Er stammelt irgendetwas komisches vor sich hin und auch die restlichen Gäste bemerken, dass ihn etwas ablenkt. Sie sehen zu mir nach hinten und ich laufe urplötzlich völlig rot an. Ich hoffe das er einfach weiter mit seiner Rede macht, doch er steht immer noch total perplex vorne an seinem Redner Pult. Mir ist das alles so unangenehm, deswegen senke ich meinen Blick nach unten. Nach wenigen Minuten macht er endlich weiter mit seinem Text und fixiert mich immer noch mit seinem Blick an. Tut mir Leid....Wo war ich stehen geblieben Ach ja genau Liebe vergibt alles! Und wenn jemand ganz besonderes in sein Leben tritt, sollte man auch für die Liebe kämpfen. Oft ist es völlig aussichtslos und man will einfach nur aufgeben. Doch irgendwann merkt man, dass es noch nicht zu spät ist und man immer wieder versucht die Liebe in der Person zu entfachen. Hätte Will einfach so aufgegeben, säßen wir heute hier nicht alle beisammen und würden dieses schöne Paar nicht heiraten sehen. Ich glaube daran, dass jeder sein Puzzle Teil,sein passendes Gegenstück irgendwann auf dieser Welt finden wird und bis dahin muss man einfach Geduld haben oder warten bis sich die Person endlich für dich entscheidet.“ Bei dem letzten Teil richte ich meinen Blick wieder direkt zu ihm und merke, dass er mich damit meint. Er hat mir gerade vor den ganzen Leuten eine Liebeserklärung gemacht, obwohl es keiner wirklich versteht, was er damit gemeint hat. Doch ich habe es verstanden, ich weiß was er mir damit sagen will und ich bin sehr ergriffen von seinen Worten. Mit Tränen in den Augen läuft seine Tante auf ihn zu und drückt Richie fest an sich. Alle anderen im Saal klatschen sich die Finger wund, weil es ihnen allen so gefallen hat, was er gesagt hat. Erleichtert setzt sich Richie wieder zu seiner vermeintlichen Begleitung und sieht ein letztes Mal zu mir hinter. Der Pfarrer verkündet sein letztes Vermählungsplädoyee und dann ist die Trauung auch schon zu Ende. Das glückliche Ehepaar schreitet hinaus und alle Gäste folgen ihnen glücklich. Ich bin mit einen der ersten die wieder draußen auf dem schönen großen Gelände stehen und ich überlege mir was ich jetzt machen soll. Eigentlich will ich auf Richie warten und ihm am liebsten in die Arme fallen, doch er ist ja nicht alleine hier. Deswegen entschließe ich mich die Feier schon frühzeitig zu verlassen und gehe Richtung Ausgang, bei dem mich Peggy vorhin abgesetzt hat. Ich brauche eine halbe Ewigkeit überhaupt vorwärts zu kommen, denn ich merke unter meinen Füßen jeden einzelnen Kieselstein. Ich bin noch nicht mal bis zur Hälfte gekommen, als ich plötzlich höre wie Richie nach mir ruft. „Sunny!“, schreit er hinter mir her und kommt völlig außer Puste angerannt. Er stützt sich kurz an meiner Schulter ab und schnappt nach Luft. „Wo willst du denn hin?“ „Nach Hause.“ , meine ich abweisend zu ihm. „Wieso das? Du bist doch erst gerade gekommen, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.“ Ich lasse ihn spüren, dass ich es nicht gut finde, dass er mit einem anderen Mädchen hier ist. „Das habe ich gesehen....“ „Wie meinst du das?“ , sagt er so überzeugend, als weiß er wirklich nicht was ich meine. „Es ist schon ok Richie. Ich kann dir nicht mal richtig böse sein, weil ich die Person bin, die sich nicht entscheiden konnte. Das heißt ja nicht das du ewig auf mich warten musst.“ „Sunny ich weiß nicht wovon du redest, ich bin total froh, dass du hier bist!“ , sagt er wirklich sehr aufrichtig zu mir, doch dann kommt dieses wunderschöne Mädchen dazu und stellt sich genau neben ihn. „Hier Richie ich habe uns da weile etwas zu trinken geholt...oh hey ich bin Claire und du?“ , fragt sie sehr nett. Ich finde sie total unsympathisch, obwohl ich sie nicht mal kenne. In meinen Augen ist sie nur Richie's Neue, womit ich gerade gar nicht zurecht komme. Etwas unterkühlt und knapp meine ich zu ihr. „Ich bin Sunny!“ Auf einmal wird sie total euphorisch und fällt mir glücklich um den Hals. „Du bist Sunny? Oh schön endlich lerne ich dich mal in Wirklichkeit kennen. Ich habe schon so vieles von dir gehört.“ Ich komme mir vor wie im Fernsehen und warte nur darauf, dass gleich aus dem Gebüsch verschiedene Kamera Männer von „Verstehen sie Spaß!“ auftauchen. „Ich habe von dir noch gar nichts gehört. Wer bist du denn?“ frage ich etwas distanziert nach und löse mich aus ihrer Umarmung. „Wirklich nicht? Jetzt bin ich aber enttäuscht von dir Richie! Ich bin seine ältere Cousine, wir haben früher jeden Tag miteinander verbracht und sind schon von klein auf eher wie Geschwister.“ Ein großer schwerer Stein fällt mir von der Seele ab und ich blicke sie sehr erleichtert an. „Ach du bist seine Cousine....also seid ihr nicht zusammen?“ Beide sehen sich an und lachen sofort auf der Stelle los. Sie antwortet mir sehr herzlich und immer noch lachend. „Wir?Nein niemals. Richie ist mein „kleiner Bruder“, mit ihm könnte ich niemal etwas anfangen! Wie kommst du denn darauf?“ Mir ist die Situation sichtlich peinlich und deshalb schweige ich lieber, als mich noch weiter in die Misere zu stürzen. Mein Kopf wird ganz rot und ich wünsche mir, dass im Fußboden ein Loch auf geht, in dem ich mich hinein fallen lassen kann. Doch natürlich passiert es nicht und ich muss den Beiden meine Reaktion irgendwie erklären. Ich bringe nur ein stammeln heraus und weiß nicht was ich sagen soll. „Ich....ehm.. naja ich...“ „Das muss dir doch nicht peinlich sein. Früher hat das fast jeder gedacht, aber nein ich kann dich beruhigen er gehört ganz alleine nur dir!“ Richie stupst seine Cousine mit einem vorwurfsvollen Blick an und will das sie verschwindet. Sie merkt was los ist und meint dann ganz auffällig zu mir. „Oh ok...ich lass euch mal alleine! Wir sehen uns ja dann bestimmt noch später Sunny! Hat mich gefreut!“ Mit einem leichten grinsen geht sie weg und ich sehe ihr lange noch hinter her. Sie ist wirklich ein schönes Mädchen. Nun stellt sich Richie etwas näher zu mir und ich versuche meinen Kopf wieder etwas aufzurichten, doch ich bin immer noch peinlich berührt. „Jetzt verstehe ich das! Du hast gedacht sie wäre meine Begleitung und das ich dich deswegen ausgeladen habe!?“ stellt er wie ein schlauer Fuchs fest. Ich nicke ganz kurz und sehe ihm dann in die Augen. „Komm schon, wenn du ehrlich bist, hättest du das an meiner Stelle auch gedacht. Ich habe euch vorhin schon gesehen und wollte sofort wieder verschwinden!“ „Ach Sunny, du bist echt...“ , fängt er an zu sagen, doch beendet den Satz nicht. Deshalb frage ich neugierig nach, was er meint. „Was bin ich?“ „Du bist...wirklich unglaublich und siehst fantastisch in diesem Kleid aus!“ schwärmt er mir vor. Lächelnd bedanke ich mich für das Kompliment. „Danke, dass habe ich mir extra für diesen besonderen Tag aufgehoben und ein wenig, um dich damit beeindrucken zu können.“  Er kommt immer näher auf mich zu und grinst vor sich hin. „Das ist dir wirklich gelungen. Es steht dir wirklich,wirklich gut!“ Ich fühle mich sehr geschmeichelt und taue endlich wieder auf. Mutig ergreife ich seine Hand und versuche ihm meine Gefühle und die ganze Situation zu erklären. „Richie ich...habe ein Fehler gemacht!“ „Was für ein Fehler denn?“ , meint er als er meine zweite Hand auch fest umklammert. „Ich habe dich andauernd verletzt und nicht begriffen, dass du der jenige bist, mit dem ich zusammen sein möchte oder der mir wirklich etwas bedeutet. Ich habe es mir immer und immer wieder verspielt und zu spät bemerkt, was ich wirklich will. Und wenn meine Erkenntnis jetzt viel zu spät kommt, dann akzeptiere ich das, denn ich habe es vermasselt.“ „Bist du dir denn jetzt wirklich sicher, was du willst?“ , fragt er mit einem wehleidigen Blick nach. „Ja bin ich, sonst wäre ich nicht hier! Doch du kannst mir bestimmt nicht verzeihen!“ Er wirkt sehr angespannt, doch trotzdem kommt er mir einen Schritt entgegen und streichelt mir sanft meine Wange. „Sunny, jeder Mensch macht Fehler, sogar die Menschen die wir lieben...“ Etwas unsicher fragen ich ihn, was er für mich empfindet, obwohl ich vielleicht schon die Antwort kenne. Doch ich bin mir unsicher, ob ich nicht schon vielleicht alles kaputt gemacht habe. „Liebst du mich denn noch?“ Plötzlich sagt er gar nichts mehr, was mich noch mehr verunsichert. Aus dieser Stille kann man so einiges deuten. Entweder bedeutet es ja oder aber auch nein, es ist vorbei! Ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden und versuch aus seinen Augen irgendeine Reaktion erlesen zu können, doch man kriegt nichts aus ihm heraus. Bis er sich Schluss endlich ein Herz nimmt und mir auf die Frage eine plausibel Antwort gibt. „Es war einmal so und wird auch immer so bleiben!“  Dieses starke Kribbeln in meinem Bauch überkommt mich völlig unerwartet,als Richie mich mit seinen Himmel blauen Augen so strahlend ansieht. Mir bleibt die Spucke weg und ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. Wieso habe ich nur je gedacht,dass er nichts mehr für mich empfinden wird? Ich merke wie das Blut mir in den Kopf steigt und mein Herz sich vor Freude überschlägt. In diesen Moment bereue ich es keine einzige Sekunde,dass ich doch auf die Hochzeit gekommen bin. Susi hat einfach mal wieder Recht gehabt. Unbewusst greift Richie fest nach meiner Hand und lässt mich nicht mehr aus den Augen. Ich werde da durch immer nervöser und kann seinem Blick nicht ausweichen. Stotternd sortiere und suche ich nach den passenden Worten. „Ich ehm....naja..ich weiß nicht was ich sagen soll.“ „Vielleicht wollen wir erstmal tanzen gehen,damit wir etwas lockerer werden.“ Dankend nicke ich ihm zu und er streckt mir sofort wieder mir seine Hand entgegen. Sanft berühren meine Fingerspitzen seine innere Handfläche und wir gehen zusammen Hand in Hand zu den restlichen Hochzeitsgästen,die schon sehr vergnügt die Tanzfläche unsicher machen. Ich liebe es zu tanzen,doch vor anderen Leuten bin ich immer etwas zurück haltendend,doch Richie macht das überhaupt nichts aus. Genau vor dem riesigen Schloss steht ein großer Pavillon,der für alle 200 Gäste aufgebaut ist. Dort befindet sich in der Mitte die Tanzfläche,das große Büfett ist genau rechts davon aufgebaut worden,sowie die Tafel mit den ganzen Geschenken für das Brautpaar und natürlich der Tisch des Brautpaares von dem sie alles überblicken können,der sich gegenüber von der Tanzfläche befindet. Fast nur Leute in unserem Alter haben sich auf der Tanzfläche verteilt und legen mit ordentlich Alkohol im Blut los. Richie und ich gesellen uns dazu und zum Glück läuft in diesem Moment gerade ein schnelles Lied,sodass wir nicht eng umschlungen uns in den Armen legen müssen. Ich bin sehr begeistert von Richie's Tanzküsten und stehe erstmal nur da und bestaune ihn neben mir. „Hey was ist los?Hast du doch keine Lust zu tanzen?“ , fragt er mich besorgt,als er sieht das ich nur blöd herum stehe. „Nein quatsch,ich bin nur erstaunt wie gut du tanzen kannst.“, meine ich sehr lobend zu ihm. „Tja das habe ich wohl meiner Tante zu verdanken.Sie hat bis heute noch eine sehr erfolgreiche Tanzschule und früher hat sie mich immer mit geschliffen,wenn meine Eltern arbeiten waren. Doch heute bin ich ihr dafür dankbar,man weiß ja nicht für was das mal gut sein wird.“, lacht er verschmitzt zu mir herüber. Im selben Moment kommt auch Richie's Tante dazu und hat unser Gespräch belauscht. „Nana was hab ich da von meinem Lieblingsneffen gehört? Du magst tanzen also doch?“ Richie wird etwas verlegen, doch versucht vor mir etwas cool herüber zu kommen. „Ja es in Ordnung,besser als Balett oder sowas peinliches.“ Sie lacht herzlich los,genauso wie vorhin in der Kirche und ich muss sofort wieder mit lachen. „Ach Richie, ich weiß schon warum ich dir das bei gebracht habe. Alle meine Tanzschülerinnen sagen,dass sie Männer die tanzen extrem anziehend finden. Denk mal darüber nach!“ Seine Ohren werden ganz groß und jetzt freut er sich darüber,dass er damals Tanzunterricht bekommen hat. Erst jetzt bemerkt mich seine Tante und ist ganz neugierig,wen Richie mitgebracht hat. „Tut mir leid ich bin unverschämt,ich bin Richie's Tante und sie meine Liebe?“ Als sie sich so zu mir herüber beugt,um zu erfahren wer ich bin,verschlägt es mir förmlich die Sprache. So von der Nähe ist sie wirklich wunderschön und das mit knappe 40 Jahren. Ihre goldblonden Haare hat sie wild nach oben stecken lassen und ihre wirklich schmale,jedoch sportliche Figur kommt in diesem wunderschönen Kleid mit viel Tüll schön zur Geltung. Neben ihr fühle ich mich so jung und klein. Sie ist weit über zwei Köpfe größer als ich. Wie ein kleines verklemmtes Mädchen sehe ich zu ihr hoch und antworte sehr zurück haltend. „Ich heiße Susan,doch alle nennen mich Sunny. Nochmals herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit!“ Ganz freudig umarmt sie mich und bedankt sich herzlich. „Vielen Dank und schön,dass du doch noch gekommen bist Sunny. Ich hab schon viel von dir gehört,Richie meinte erst du kannst nicht kommen,wegen deiner Tante!“ Unwissend sehe ich kurz zu Richie herüber,der seiner Tante eine Notlüge aufgedrückt hat. Ich nicke ihr verständnisvoll zu und erkläre ihr die Situation. „Ja ich habe es auch bei Nahe nicht geschafft,doch ich wollte unbedingt hier sein und endlich mal die Familie meines Freundes kennen lernen.“ „Das freut mich wirklich,dass du gekommen bist und ich dich endlich mal kennen lernen konnte...“ Ihr Mann überrascht sie von hinten und lockt sie rüber zum Bufett. „Tut mir leid ich will ja nicht stören,doch meine Frau und ich haben noch nichts gegesssen und bevor sie mir noch aus den Latschen kippt,wäre es besser wenn sie erstmal etwas isst.“ Sie gibt ihrem Ehemann einen sehr leidenschaftlichen,doch eher kurzen Kuss auf den Mund und lächelt ihn verliebt an. „Da hast du recht Schatz! Wir unterhalten uns später weiter Sunny. Habt noch viel Spaß auf der Party!“ Wir sehen den beiden hinter her und man kann förmlich in ihren Augen erkennen,wie sehr sie sich doch lieben und glücklich sind. „Deine Tante ist wirklich nett und sie passen so gut zusammen!“ Ich merke wie Richie mich anstarrt und total perplex neben mir steht. Ich frage ihn besorgt, was mit ihm los ist. „Ist alles ok mit dir? Wieso bist du so still?“ Wir stehen etwas distanzierte gegenüber,doch er sucht sofort meine Nähe und visiert mich wieder mit seinen schönen Augen an. „Ich weiß nicht ob ich mir das gerade eingebildet habe,aber du hast gerade gesagt mein Freund?“ „Ja und? War das falsch?“ , entgegne ich ihm etwas unsicher. „Nein ganz im Gegenteil,doch ich frage mich nur, ob du es auch so gemeint hast,wie du es gesagt hast?“ , fragt er ganz schüchtern und sieht dabei wieder nur auf den Boden. Ich weiß,dass ich ihn wirklich so oft enttäuscht habe,doch diesmal will ich es nicht nochmal riskieren. Deshalb nehme ich sein Kopf nach oben,damit er mir wieder in die Augen sieht und meine mit sehr sanften Stimmen zu ihm. „Ja ich meine das so,du bist mein Freund!“ Doch wieder ist ihm diese Antwort nicht genug. „Ich weiß ich nerve,aber nur ein Freund oder dein fester Freund?“ Ich hole ganz tief Luft und bin selber von meinen Worten überwältigt,als ich sie ganz klar und sehr sicher ausspreche. „Du bist mein fester Freund!“ Ich erkenne ihm so deutlich an,wie erleichtert ist das aus meinem Mund zu hören. Am Anfang realisiert er nicht wirklich,was ich gesagt habe oder will es nicht verstehen. Dann kommt es so langsam bei ihm an und sein Gesicht platz fast vor Freude. Er hebt mich urplötzlich hoch in die Luft und wirbelt mich auf der Tanzfläche durch die Gegend. „Halt, bitte sonst wird mir schlecht!“ Vorsichtig setzt er mich wieder ganz langsam ab und lässt mich trotzdem nicht mehr los. „Es tut mir leid,nur ich,ja jetzt bin ich sprachlos.“ Wieder im passenden Moment setzt ein ruhiges Gitarrensolo ein und alle Paare versammeln sich in der Mitte und tanzen zu diesem wunderschönen,langsamen Lied. Ich sehe grinsend zu Richie herüber und ergreife diesmal selber die Initiative. „Hast du Lust vielleicht zu tanzen? Ich glaube danach,geht es vielleicht besser mit dem sprechen.“ Schweigend folgt er mir,wir stehen ganz nah aneinander und tanzen zu der Musik harmonisch miteinander. Ich merke wie schwitzig meine und seine Hände sind und immer wieder abrutschen beim anfassen. Doch davon lassen wir uns gar nicht stören und sehen uns weiter sehr entspannt in die Augen. Er bekommt sein Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht heraus und ich merke,dass er noch näher an mich heran kommt,obwohl wir eigentlich schon so dicht aneinander stehen. Gerade spüre ich wirklich jede Pore an meiner,so wie damals als er mich nackt auf seinen Armen gehalten hat. „Hab ich dir heute schon gesagt,wie wunderschön du aussiehst?“ Er ist so süß und charmant,dass wünscht sich wirklich jedes Mädchen. „Ja ich glaube schon ein paar Mal,aber du kannst mir das gerne noch öfters sagen.“ , meine ich zu ihm als ich mich kurz an seiner Schulter anlehne. Seine Nähe macht mich so unbeschreiblich glücklich und vollkommen,dass ich mir einfach nichts anderes mehr vorstellen kann. Er ist immer der jenige gewesen,der nie aufgegeben und weiterum mich gekämpft hat. Ich glaube gerade deswegen,habe ich mich für ihn entschieden,weil ich mir da nicht Gedanken machen muss,ob ich ihm wirklich ausreiche und er nach paar Tagen nicht doch eine andere findet. Komplett verträumt schmelze ich in seinen Armen dahin und höre mir vergnügt wieder das Lied an. Plötzlich als diese Zeile gesungen wird, sehen wir uns wieder an und denken glaube ich in dem Moment das selbe. „I won't let this little things slip out of my mouth,but if I do, it's you, oh it's you, they add up to. I'm in love with you...“ Langsam beugt er sich zu mir herüber und flüstert mir leise ins Ohr. „Ich liebe dich Sunny!“ Mein Herz hört kurz auf zu schlagen,weil ich so überwältigt von diesen wenigen Worten bin. Mir bleibt nichts anderes übrig,als ihm endlich das selbe als Antwort zu geben,auf die Antwort hat er schon so lange gewartet. „Ich liebe dich auch Richie!“ Glücklich fallen wir uns in die Arme,küssen uns und vergessen alles um uns herum. Nach diesem turbulenten,aber doch schönen Wochenende folgt sofort die nächste Hochzeit,die vor der Tür steht. Heute will Josh endlich seiner Peggy einen Antrag machen,für den er sich die letzten Tage und Nächte um die Ohren gehauen hat,um alles perfekt vorzubereiten.  Zum Glück habe ich heute nur 4 Stunden und kann so deswegen Josh gleich danach helfen. Es ist jedoch alles nicht so einfach,weil wir uns lange darüber Gedanken gemacht haben,wie wir Peggy am Besten aus dem Haus locken,um alles vorzubereiten. Da sie eh schon seit einigen Tagen findet,dass Josh komisch ist,glaube ich wird sie es heute noch besonders stark merken. Josh hat Peggy heute morgen erzählt,dass er sich gerne sein Lieblingsessen von ihr wünscht. Bandnudeln mit frischen Garnelen, geräucherten Speck mit Sahnesoße. Sie findet es etwas eigenartig,warum er sie gerade heute bittet,dass für ihn zu kochen,doch ohne wieder Worte macht sie sich auf den Weg,um die Sachen einzukaufen. Josh weiß das sie dafür außerhalb von Sutton ins nah gelegene Over Moure fahren muss,um die ganzen Zutaten zu besorgen. Sie würde mindestens den ganzen Nachmittag damit beschäftigt sein und in der Zeit sind wir mit den Vorbereitungen für den Antrag und der Party fertig. Ich dekoriere mit Stephy das Wohnzimmer komplett anders um. Wir verrutschen das Sofa und den Tisch und stellen an der Stelle ein Tisch auf mit einer Vase frischer Rosen,in der genau 5 rote und 4 violett farbende drin stehen. Auf dem Boden verteilt Josh ganz viele Kerzen und formt sie zu einem großen Herz. Er hat sich extra für diesen Tag ein Tshirt drucken lassen,auf dem steht: „Peggy willst du meine Frau werden?“.  Dad ist in der Zeit die Verlobungsringe vom Juwelier abholen gegangen. Das Haus strahlt besonders heute in einem ordentlichen Glanz. Nicht das es sonst schmutzig ist,aber natürlich gibt man sich bei solchen Anlässen besonders Mühe das wirklich alles bis ins kleinste Detail stimmig ist. Fast zwei Stunden vergehen bis wir alles fertig haben. Zum Gesamtbild haben wir noch herzförmige Luftballons aufgeblasen und sie im ganzen Raum verteilt. Auch Josh hat sich nun ordentlich in Schale geschmissen und wir alle warten nur noch sehr nervös auf Dad. „Wo bleibt er denn nur? Peggy könnte jede Minute auftauchen!“ „Vielleicht ist er in den Berufsverkehr gekommen,ich denke er wird jede Minute kommen.“ , versuche ich ihn zu beruhigen. Man kann jede einzelne Schweißperle auf Josh's Stirn zählen,er hat einfach Angst das etwas schief geht. „Kannst du ihn vielleicht anrufen und fragen wo er steckt?“ Ich nicke ihm beruhigend zu und versuche meinen Dad zu erreichen,doch er geht nicht ran. „Die Mailbox geht die ganze Zeit ran,er hat sein Handy ausgeschaltet!“ Josh seine Enttäuschung und Nervosität steigt von Sekunde mehr an und ich weiß nicht wie ich ihn beruhigen soll. Dann endlich hören wir ein Motorengeräusch von draußen und rennen alle gleichzeitig zum Fenster hin und hoffen insgeheim sehr,dass es endlich Dad und die Ringe sind. Aber leider kommt es anders als man denkt und Peggy ist schneller vom einkaufen zurück,als wir geahnt haben. Wir alle schwitzen Blut und Wasser,als wir Peggy aus ihrem Wagen aussteigen sehen. Keiner hat mit ihr so früh gerechnet und Josh verfällt sofort in Panik. „Oh mein Gott,sie ist da! Und Steve ist immer noch nicht zurück mit den Ringen. Was soll ich jetzt machen?“ Ich überlege mir schnell einen Notfall Plan,während Peggy schon die Tüten aus dem Auto holt. Nervös kaut Josh neben mir wie verrückt an seinen Fingernägeln, obwohl er kaum noch welche besitzt. Impulsive stecke ich mir eilig meine Haare hoch und versuche ein paar Tränen aus meinen Augen kullern zu lassen.  „Ich geh Peggy ablenken und ihr kümmert euch um Steve. Mike vielleicht kannst du den Weg abfahren bis zum Juwelier und schaust ob du ihn da irgendwo finden kannst. Ich mach den Rest,keine Panik!“ Bevor ich das Haus verlasse greife ich noch nach mein Telefon,dass auf dem Tisch mit den Rosen liegt, damit ich Richie gleich erreichen und ihn in meinem Plan mit einbeziehen kann. Ich versuche aufgelöst auszusehen,ob es mir gelingt weiß ich leider nicht im geringsten. So schnell es geht renne ich zu Peggy herüber, die gerade den Kofferraum zu schmeißt und genervt ihren Blick auf die Tüten versteift. Sie ist förmlich erleichtert als siemich von weiten entdeckt. „Oh Sunny du kommst wie gerufen. Kannst du mir bitte helfen beim herein tragen.“ „Nein das geht jetzt nicht,du musst mich bitte sofort zu Richie fahren. Es ist irgendetwas passiert,wir müssen dorthin!“ Sie lässt schockiert die Tüten fallen und stöhnt unweigerlich auf. „Das ist doch nicht dein Ernst Sunny? Kann dein Dad dich nicht eben herüber fahren?Ich bin total durch geschwitzt. Ich stand gerade fast 30 Minuten im Stau bei dieser Hitze und ich will einfach nur noch duschen. Kochen muss ich dann auch noch,weil Josh unbedingt sein blödes Essen haben will. Wir haben heute Jahrestag,denkst du er hat einmal daran gedacht? Nein er hat es einfach vergessen!“ Ich kann in ihren Augen ablesen wie enttäuscht und traurig sie ist, doch ich kann ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. Deshalb verfolge ich weiter hin meinen Plan und probiere alles mögliche um sie zu überzeugen. „Dad ist aber nicht da und Josh hat es bestimmt nicht vergessen,er ist einfach nur sehr beschäftigt gerade.Also bleibst leider nur noch du übrig. Bitte Peggy!“ winzel ich sie mit meinem Dackel Blick an. „Womit ist Josh denn bitte beschäftigt?“ fragt sie sehr neugierig nach. Ich fange leicht an ein wenig zu stottern, doch lasse mir geschwind etwas logisches einfallen. „Er muss etwas erledigen,für die Arbeit hat er gesagt. Es kam ein wichtiger Eilauftrag rein.“ Peggy sieht mich trotzdem noch sehr skeptisch an,doch dann lenkt sie endlich ein. „Wenn das so ist dann kann das Essen ja noch warten. Du hast mich überredet,komm steig ein ich fahr dich schnell zu ihm,vielleicht ist es ja doch was ernstes!“ Die Einkaufstüten lassen wir einfach an der Seite vom Haus stehen und steigen ins Auto ein.Schnell zücke ich mein Handy und tippe hektisch eine Nachricht für Richie ein.  „Sag mir bitte das du zu Hause bist,ich brauch unbedingt deine Hilfe. Bin mit Peggy auf dem Weg zu dir!“ Ungeduldig lege ich das Handy nicht aus der Hand und hyponotisiere den Display. Doch es rührt sich einfach nichst. Peggy fährt ziemlich zügig,so das wir in wenigen Minuten schon da sind,doch ich hoffe,dass noch irgendetwas dazwischen kommt,damit noch etwas Zeit vergeht und sich Richie meldet. An der nächsten Kreuzung stehen wir an einer roten Ampel fest und ich merke wie Peggy immer launischer wird. „Verdammt nochmal,muss denn heute alles schief gehen?“ Ich antworte nichts darauf und sehe immer noch verzweifelt auf mein Bildschirm herunter. Dann endlich vibriert das Handy in meiner Hand und Richie hat sich gemeldet. „Ja ich bin hier. Was ist denn los?“ „Du musst einfach nur mitspielen, es ist wichtig. Sonst fliegt der ganze Hochzeitsantrag ins Wasser!“ Kurz und bündig antwortet er darauf. „Oh man ok...“ Immer noch stehen wir an der Ampel und Peggy beobachtet mich wie ich schreibe. „Mit wem schreibst du denn so eifrig?“ „Ehm … niemand...also ich hab nur kurz Dad geschrieben,dass ich mit dir unterwegs bin!“ Wieder wirft sie mir ihren merkwürdigen Blick zu,doch dann hupt es hinter uns und es ist endlich grün geworden. Wir fahren weiter bis wir nach 5 Minuten ungefähr an der Tankstelle ankommen. Ich beeile mich,dass ich vor Peggy herein gehe und suche direkt nach Richie. Der steht schon total unruhig hinter der Theke und fällt mir direkt in die Arme. „Kannst du mir jetzt erklären worum es geht?“ Ich schaue hinter mich,da kommt schon Peggy dazu und ich kann nur anfangen zu schauspielern. „Och Gott sei dank es geht dir gut!“ meine ich aufgebracht zu Richie und umarme ihn direkt fester vor den Augen von Peggy. Der sieht mich jetzt noch merkwürdiger an,genauso wie sie und ich hoffe das Richie etwas gutes einfällt. „Ja ich musste dich unbedingt sehen...ich...ehm... meine Mutter hatte vorhin einen Unfall. Sie ist die Treppen herunter gefallen und ich war so geschockt für den ersten Augenblick,wusste nicht was ich tun sollte.“ Ich zwinker ihm unauffällig zu und hoffe das Peggy die Lüge glauben wird. Sie sieht auf jeden Fall sehr betroffen aus und erkundigt sich nach Mrs. Roosevelt. „Oh mein Gott,wie geht es ihr?“ „Es geht,ihr Fuß ist leicht gestaucht,doch sie hat es gut verkraftet.“ „Können wir zu ihr?“ Wir beide machen große Augen und wimmeln es ab. „Nein...also,ich denke nicht das sie jetzt Besuch empfangen will,oder nicht?“ sage ich mit einem quietschigen Unterton zu Richie. Er nickt mir zu und fügt hinzu. „Ja stimmt,sie schläft jetzt. Ich glaube sie brauch jetzt erstmal wirklich Ruhe!“ Auch Peggy sieht es ein und drückt Richie an sich mit ihrem etwas verschwitzen Oberkörper. „Das versteh ich.Sag ihr auf jeden Fall gute Besserung.Kann ich dir sonst irgendetwas gutes tun?Willst du vielleicht bei uns heute mit essen? Ich bin den ganzen Tag unterwegs gewesen,um Josh sein Essen zu kaufen. Ich habe so viel eingekauft,da kommt es nicht darauf an ob eine Person mehr oder weniger da ist.“ sagt sie mit einer wieder kehrenden liebevollen Stimme. Richie nickt und nimmt dankend ihre Einladung an. „Das würde ich sehr gerne,vielen Dank!“ „Dann lasst uns gleich los fahren,ich muss unbedingt aus diesen Klamotten heraus. Kannst du jetzt weg?“ Er schaut sich kurz um und beredet es mit seinem Vater der gerade die nächsten Kisten aus dem Lagerraum holt. In der Zwischen Zeit merke ich wie mein Handy vibriert und Josh hat mir geschrieben,dass Dad endlich eingetroffen ist mit den Ringen.  Nach einigen Sekunden taucht Richie wieder auf mit seiner Jacke und wir gehen zusammen zum Wagen. Peggy läuft vor uns,ich drehe mich zu Richie und gebe ihm einen langen Kuss auf dem Mund und bedanke mich bei ihm. „Danke das du für mich gelogen hast,du warst wirklich meine letzte Hoffnung!“ Er grinst nur vor sich hin und beugt sich zu mir herunter. „Wenn ich jetzt dafür jedes Mal so geküsst werde mache ich das liebend gerne.“ Hand in Hand laufen wir über den Parkplatz zu Peggys Wagen. Als wir einsteigen und uns anschnallen wollen, kommt aus Richie's Mund nur ein sehr lautes: „Oh nein!“ hervor. Ich sehe ihn komisch an und frage mich was er damit meint. Mein Blick wandert zu seinem, wo er willkürlich hinstarrt. Und dann sehe ich was er sieht,eine fröhlich gelaunte Mrs. Roosevelt steuert auf uns zu. Peggy hat sie ein Glück noch nicht gesehen,deswegen drängel ich sie,dass sie endlich los fahren soll. „Können wir los,ich hab so ein Hunger!“ „Ach jetzt auf einmal willst du nach Hause? Das sind die Richtigen.“ Und genau in dem Augenblick fixiert sie ihren Blick nach vorne und sieht Mrs. Roosevelt vor sich die ihr glücklich zu winkt und dann in der Tankstelle verschwindet. Ich sehe zu Richie herüber und er zu mir. Wir beide wissen nicht was wir sagen sollen,doch ich sehe wie Peggys Gesicht rot anläuft. „Spinne ich oder war das gerade deine Mutter? Sie sieht nicht so aus,als ob sie irgendetwas abbekommen hätte geschweige einen Unfall gehabt hatte,oder?“ Sie sieht von dem Rückspiegel aus grimmig zu uns hinter,bis sie sich komplett umdreht und wütend los schreit. „Kann mir mal bitte jemand erklären,was das ganze hier soll?Ich wusste doch,dass hier irgendetwas nicht stimmt!“ Ich weiche ihrem Blick aus und starre zum Fenster heraus. Ich weiß nicht mal wie ich ihr das erklären soll,ohne ihr die komplette Wahrheit zu erzählen. Richie versucht sein Glück und mischt sich ein. „Also es ist einfach so...wir können nichts dazu sagen!“ „Und wieso nicht? Hat es euch die Sprache verschlagen oder was?“ „Nein, aber lass uns das einfach zu Hause besprechen,dann wirst du alles erfahren.“ fordere ich sie mit einem ruhigen Unterton auf. Doch sie geht nicht darauf ein und sieht uns immer noch so vorwurfsvoll an. „Ich fahre hier nicht weg,bis ich die Wahrheit erfahre! Betrügt er mich? Sag schon Sunny,ich will es einfach wissen!“ Ich weiß das ich aus der ganzen Situation eh nicht mehr heraus komme,deswegen lasse ich sie einfach in dem Glauben. „Er will mit dir reden zu Hause....deswegen sollten wir jetzt fahren,dann wirst du das ganze verstehen ich verspreche es dir!“ Wiederwillig schmeißt sie den Motor an und fährt uns nach Hause. Richie sieht sehr hilflos zu mir herüber und wir alle schweigen uns einfach nur noch an. Am Haus angekommen merke ich wie Peggy noch mehr aufbraust. Mit quietschenden Reifen fahren wir über den Bordstein und wie eine Tarantel springt sie aus den Wagen und läuft zum Haus. Nicht mal mehr den Schlüssel steckt sie heraus,sie will einfach nur mit Josh reden. Sie schreit mir noch keifend hinter her. „Wenn ich ihn jetzt mit einer anderen Frau erwische Sunny,dann werde ich dir das nicht verzeihen das schwöre ich dir!“ Ihre Wut ist völlig unbegründet,doch endlich ist sie da und die Überraschung kann mit keinen Patzern durch geführt werden. Ich sage nichts mehr dazu und fordere sie nur mit einer Geste auf,die Tür zu öffnen und endlich hinein zu gehen. Sie braust ungezügelt hinein und Richie und ich gehen schnell hinter her. Als wir um die Ecke kommen steht Peggy völlig geschockt im Türrahmen und sieht zu Josh der in seinem Anzug langsam auf sie zu kommt. Stephy und Mike stehen hinten an der Anlage und warten auf Josh Zeichen. Peggy sieht zu mir und ist überwältigt von den ganzen Ereignissen. „Josh was soll das hier?Du hast ja doch an unseren Jahrestag gedacht.“ Er nimmt die Rosen vom Tisch und überreicht sie ihr liebevoll. „Natürlich habe ich ihn nicht vergessen,ich musste nur einiges vorbereiten und habe Sunny gebeten,dich etwas hin zu halten,weil es gab einige Komplikationen. Doch das ist jetzt egal,ich will dir nicht nur zum Jahrestag gratulieren,sondern ich habe noch etwas ganz anderes mit dir vor.“ Sie nimmt freudig die Blumen entgegen und fragt neugierig nach,als er ihr ein Kuss auf die Wange gibt. „Was hast du denn noch vor? Es ist doch schon alles so unglaublich perfekt!“ Er schweigt still und hebt seinen Arm hoch,so dass Mike und Stephy leise die Musik hoch schrauben. Es läuten die Glocken und dann ertönt der Song von Bruno Mars „Marry You“! Peggy brauch einige Sekunden,um zu begreifen was hier geschieht,doch dann fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. „Oh nein Josh...du willst doch nicht....“ Vor lauter Aufregung kann sie nicht weiter reden und hört fast ganz auf zu atmen,als Josh sich auf die Knie vor ihr begibt. Mein Dad reicht ihm die ersehnten Ringe herüber und streichelt Peggy an der Wange. „Peggy Day ich kenne dich jetzt schon seit genau 3 Jahren und bin seitdem der glücklichste Mensch auf Erden. Als wir uns damals in der Bar kennen gelernt haben und ich dir beim Dart spielen zu gesehen habe,wusste ich das ist die Frau die ich irgendwann heiraten werde. Auch wenn das heute vielleicht schneller kommt,als ich mir je vorgestellt habe,will ich dir einfach sagen,dass du mir alles bedeutest. Ich will dich mit allen Konsequenzen bei mir haben und mich um unser Kind kümmern. Ich will das du weißt,dass du die einzige Frau je für mich sein wirst. Also will ich dich heute hier fragen,ob du meine Frau werden willst!“ Peggy kommen die Tränen und wir alle sind sofort ergriffen von Josh's liebevollen Worten. Richie reicht mir ein Taschentuch, selbst ich kann bei dieser Rede nicht meine Tränen zurück halten. Nervös und schwitzend kniet er immer noch vor ihr und wartet auf eine dringende Antwort. Richie nimmt mich fest in den Arm und wir alle warten darauf,was sie sagen wird. Ich glaube sie zögert einen Moment oder ist noch total überwältigt von seinem Antrag,doch dann sagt sie endlich zu ihm. „Ja natürlich will ich dich heiraten!“, und fällt Josh kräftig in die Arme. Stephy,Dad,Mike,Richie und ich jubeln den beiden zu und umarmen uns alle gleichzeitig.  Umso negativer man denkt,kommt doch dann wieder etwas positives wo man sich über sein Leben erfreuen kann. Überall im Raum ist wirklich nur noch grenzenlose Liebe verteilt.  Josh und Peggy liegen sich glücklich und verliebt in den Armen,genauso wieMike und Stephy. Dad und Richie haben auch jeweils einen Arm um mich gelegt und wir strahlen alle nach einer langen Zeit mal wieder zusammen,ohne Stress. Nachdem Peggy so langsam ihre Wut und Verzweiflung abgeschüttelt hat,springt sie auch uns in die Arme undentschuldigt sich für ihr Verhalten. „Da habt ihr mich ordentlich verarscht. Es tut mir trotzdem sehr leid,wie ich reagiert habe,doch ich hätte euch vorhin so umbringen können!“ Richie und ich lachen laut los. Er lehnt sich zu meinem Vater herüber und äfft Peggy nach. „Wollt ihr mich verarschen!!!!! Ich habe wirklich noch nie so viel Angst gehabt,wie heute vor ihrer Schwester. Ich dachte sie fährst uns in den nächsten Graben,so fest habe ich mich in den Sitz gekrallt.“ Diesmal fangen alle an zu lachen und stellen sich die Situation bildlich vor,wie Peggy uns zur Schnecke macht. Mein Dad klopft Richie nur strahlend auf die Schulter und erzählt ihm einen Schwenk aus seiner Jugend. „Jetzt kannst du vielleicht verstehen,warum ich mich früher immer vor ihr versteckt habe unter meinem Bett. Als ich damals unseren Eltern erzählt habe,dass Peggy raucht hatte ich so Herzrasen und dachte ich würde nicht mehr lange leben.“ Peggy schlägt ihn sehr derbe auf die Schulter. „Du warst einfach so eine schlimme Petze damals,kein Wunder das ich dich nur angebrüllt habe!“ Sie hebt ihre Stimme wieder etwas an,doch mein Dad bringt sie wieder herunter. „Hey du darfst dich nicht so sehr aufregen oder willst du das alles auf dein Kind übertragen wird?“ Er streichelt ihr sanft über ihr kleines Bäuchlein,das doch noch so klein ist,dass man die Schwangerschaft noch nicht erahnen kann. Auch sie legt ihre Hände beschützend auf ihren Bauch und meint friedlich mit sanfter Stimme zu uns. „Du hast recht,heute habe ich mich eindeutig genug aufgeregt. Was haltet ihr davon,wenn wir zur Feier des Tages alle gemeinsam zu Abend essen. Ich koche uns etwas leckeres von den Sachen die ich eingekauft habe.“ Dad mischt sich sofort ein und stoppt Peggy in ihrem Vorhaben. „Ich glaube das wird nicht gehen,weil ich uns schon ein Tisch im Stanley für 19 Uhr reserviert habe.“  Peggy und Josh sehen sich sprachlos an und stottern hilflos herum. „Aber Steve...das können wir uns wirklich nicht leisten. Stanley ist ein teures Restaurant,dort waren wir schon sehr lange nicht mehr essen.“ Ihnen ist die Situation sichtlich peinlich,doch mein Dad hat an alles gedacht. „Das ist kein Thema,weil ich es bezahlen werde. Nehmt es einfach als Verlobungsgeschenk an!“ Dankend fällt sie Steve in die Arme und flüstert ihm ins Ohr. „Danke Bruderherz!“ Dann lehnt sie sich wieder zurück und sagt zu uns allen. „Ok dann sollten wir uns mal alle in Schale werfen. Ich bin auf jeden Fall die erste die ins Bad geht und duscht. Ich habe es wirklich nötig,also entschuldigt mich.“ Peggy verschwindet nach oben und ich sehe herüber zu Richie,der sich gerade anzieht. „Wo willst du hin?“ „Ich gehe lieber nach Hause,bis ihr wieder da seid wird es zu spät,also sehen wir uns dann lieber morgen.“ Bevor ich irgendwie zu Wort komme,sagt mein Dad zu ihm. „Du gehst nirgendswo hin mein Junge. Natürlich habe ich meinem zukünftigen Schwiegersohn auch einen Platz reserviert an unseren Tisch. Du gehörst doch praktisch schon zur Familie,nicht wahr Sunny?“ Ich nicke ihm freudig zu und drücke Richie an mich. „Siehst du,wenn du nicht zur Familie gehört wer dann?“ Er strahlt mich freudig an und bedankt sich bei meinem Vater. „Danke Mr. Day das ist wirklich sehr nett von Ihnen.“ „Das ist kein Problem,aber bitte nenn mich doch endlich Steve! Ich komm mir so alt vor,wenn du Mr. Day sagst!“ „Dad du bist alt! Das ist leider eine Tatsache!“ , sage ich mit einem fetten Grinsen in sein Gesicht und gebe ihm gleichzeitig einen Kuss auf die Wange. Er nimmt es mit Humor und drückt mir auch einen Spruch rein. „Jetzt ist ja wohl die Frage geklärt,warum ich mir lieber einen Sohn gewünscht habe,nicht wahr!“ Er setzt sein erfolgreiches Lächeln auf und geht nach oben. Richie sieht mich so unglaublich glücklich an und gibt mir einen Kuss. „Ich werde trotzdem eben nach Hause gehen und mich umziehen,ich bin in einer knappen Stunde wieder hier,ok?“ Ich nicke ihm zu,mache aber ziehe dabei eine traurige Miene. „Ok,aber ob ich solange ohne dich aushalte,weiß ich nicht!“ „Ich beeile mich,ich will ja nicht das du mit jemanden anderen dort hin gehst.“ Er eilt schnell nach draußen und fährt zu sich nach Hause. In der Zwischen Zeit versuche ich mich auch her zu richten und wähle mit Stephy das perfekte Outfit aus. Sie hat sich für ein schönes beige farbendes Bustierkleid entschieden,in dem sie wirklich so erwachsen aussieht. Als ich sie vor mir stehen sehe,bringe ich nur dieses Worte heraus. „Wie schön du aussiehst!“ „Danke,dass sagt die Richtige. Ich würde alles für deine Figur geben!“ Bevor wir herunter gehen,blicke ich nochmal prüfend in den Spiegel und ich gefalle mir selber wirklich sehr. Meine Haare habe ich auf eine Seite gekämmt und mir einen geflochtenen Zopf mit verschiedenen Blüten eingeflochten. Das Kleid,dass ich trage habe ich damals zu meiner Aufführung als Julia in „Romeo & Julia“ geschenkt bekommen. Es passt mir immer noch und ich fühle mich darin wirklich wie eine Prinzessin,die auf ihren Traumprinzen wartet. Als ich mir meine Perlenohrringe anlegen will klingelt es auch schon unten an der Tür. Das muss Richie sein. Ich stürme nach unten und öffne ihm die Tür,doch es ist nicht Richie der vor mir steht. „Hey Sunny...wow du siehst toll aus.“ „Danke. Was machst du hier Zac?“ frage ich etwas beschämt nach. „Tut mir leid,wenn ich einfach so störe,aber ich wollte dir etwas geben.“ Schüchtern hält er mir ein Brief vor die Nase,wo mein Name drauf steht. Ich sehe es merkwürdig an und halte es in meinen Händen. Neugierig öffne ich das Kurver sofort und lese vor seinen Augen was drin steht. „Einladung zum Geburtstag von Sunny & Zac am 18.8.! Oh ok,damit habe ich jetzt nicht gerechnet.“ „Ich weiß,dass kommt jetzt etwas plötzlich,doch ich habe gedacht es wäre doch eine schöne Idee,wenn wir zusammen unseren Geburtstag feiern könnten. Gerade weil wir beide 18 werden und so kann ich mich endlich mal bei dir bedanken.“ Ich sehe ihn immer noch sehr verwirrt an. „Wofür denn bedanken?“ „Du hast mir so oft den Rücken gestärkt und auch in der Sache mit Ann und meinem Vater. Es wäre schön,wenn du ja sagen würdest. Du kannst natürlich jeden einladen,den du willst. Wir werden bei mir feiern,also ist genug Platz.“ „Das ist wirklich sehr nett von dir,aber ich weiß nicht so recht...“ , zögere ich sehr stark und gebe ihm den Umschlag zurück. „Wieso? Was spricht dagegen? Wir machen eine ganz normale Party mit unseren Freunden und natürlich kannst du auch mit bestimmen. Vielleicht hast du Lust auf eine Motto Party oder welche Deko wir benutzen sollen? Bitte nimm mein Angebot an!“ Und wieder gibt er mir den Brief zurück und setzt sein süßestes Lächeln auf. Ich weiß nicht recht, was ich tun soll,doch da er mich so nett gefragt hat,willige ich ein. „Ok dann feiern wir zusammen! Wird bestimmt schön werden,vielleicht besprechen wir gleich bei unserem nächsten Termin für das Projekt,wie wir alles veranstalten wollen. Denn es ist ja nicht mehr so lange Zeit bis zu unserem Geburtstag.“ „Das klingt super!“ Plötzlich kommt Peggy zur Tür und stört unser Gespräch. „Sunny könntest du mir mal ebend helfen? Oh hallo Zac,schön dich zu sehen! Wolltest du zu mir?“ Etwas verlegen streckt er ihr seine Hand hin und begrüßt sie zurück. „Hallo Mrs. Day,nein ich wollte nur kurz etwas mit Sunny bereden. Ich will nicht weiter stören! Ach ich soll Ihnen nur ausrichten,dass meine Vater gerne morgen mit Ihren reden möchte,wenn es Ihnen dann passen würde!?“ Sie nickt ihm zu. „Ja gerne,sag ihm das ich morgen Vormittag in der Schule vorbei komme.“ „Werde ich machen,dann noch einen schönen Abend! Wir sehen uns morgen Sunny!“ Wir beide wissen nicht recht,wie wir uns verabschieden sollen,deswegen ergreife ich die Initiative und umarme ihn einfach freundschaftlich. „Bis morgen und vielen dank nochmal für das Angebot und die Einladung!“ Er winkt mir und Peggy lächelnd zu und geht blitz schnell wieder nach Hause. Ich schließe vorsichtig die Tür und werde sofort von Peggy ausgequetscht. „Was denn für eine Einladung?“ „Er hat mich gefragt,ob wir nicht unseren Geburtstag gerne zusammen feiern würden. Er würde alles organisieren und sein Vater lässt uns für den Abend das Haus. Ich habe ihm zu gesagt,weil ich es eine sehr nette Idee fand,ich hoffe das ist ok!“ „Natürlich du wirst nur einmal 18,deshalb solltest du auch so feiern,wie du es gerne möchtest!“ Gibt sie mir als guten Rat und dann helfe ich ihr beim anziehen ihrer Kette. Eine halbe Stunde später trifft auch Richie wieder ein,der wirklich total elegant vor meine Augen tritt. Leise klopft er an mein Zimmer an und kommt dann herein. „Na bist du bereit Prinzessin? Oh nein,ich glaube ich hätte doch lieber mein Smoking anziehen sollen oder?“ „Wieso das? Wir gehen doch nur essen und ich finde dein blaues Hemd steht dir ausgezeichnet.“ , mache ich ihm ein Kompliment und küss ihn sanft. Er sieht mich von oben bis unten an und nimmt mich herzlich in den Arm. „Ich habe auch gedacht,dass ich gut aussehe,doch neben dir sehe ich einfach nur blass und schlecht aus.“ „Du Lügner,aber danke!“ , sage ich zu ihn während ich ihn verliebt angrinse. Er setzt sich auf mein Bett und ich schreibe Susi gerade einen langen Roman von den ganzen Ereignissen des heutigen Tages. Unruhig sieht er sich in meinem Zimmer um und entdeckt den Brief von Zac,der auf meinem Schreibtisch liegt. Er geht ohne das ich merke dort hin und hält mir den Brief vor mein Gesicht.  „Hast du Post bekommen? Von wem ist das?“ Ich will es ihm erst nicht sagen,doch da ich nicht lügen möchte,sage ich es ihm trotzdem. „Er ist von Zac!“ Bevor ich weiter sprechen kann,legt er den Brief wieder zurück und unterbricht mich. „Achso ok dann geht es mich nichts an!“ „Nein es ist schon ok,du kannst ihn ruhig aufmachen und lesen!“ Anständig wie Richie ist,macht er es natürlich nicht und will das ich ihm so den Inhalt erzähle. „Nein das ist dein Brief,du kannst es mir ja sagen,wenn du willst!“ „Er hat mich gefragt,ob wir unseren Geburtstag zusammen feiern wollen und ich habe ja gesagt,ich hoffe das ist ok für dich!“ , frage ich ihn hinter her mit einem schlechten Gewissen. Er grübelt etwas nach,doch antwortet dann erleichtert. „Nein das ist ok,solange ich auch kommen kann.“ , sagt er mit einem zurück haltenden Lächeln. „Du bist mein Freund natürlich,doch bis dahin will ich Zac von uns erzählt haben. Ich will nicht das er es einfach so plötzlich erfährt. Ich hoffe das du mich verstehen kannst!“ Er rutscht etwas näher an mich heran und nimmt mich in den Arm. „Mach das was du für richtig hälst,doch ich möchte nur nicht wieder verleugnet werden,ok?“ Ich nicke ihm zu und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Schnell tippe ich die Nachricht für Susi zu Ende und dann fahren wir alle gemeinsam zum Restaurant. Das Stanley ist das nobelste Restaurant am Stadt Rand von Sutton. Schon von außen kann man erkennen,dass jede einzelne Dekoration und Beleuchtung ein Vermögen wert ist. Früher konnten wir uns auch ein Essen in dem Restaurant nicht leisten,doch es hat sich vieles geändert. Der jetzige Besitzer des Ladens ist der Sohn von dem ehemaligen Geschäftsführer. Mr. Stanley ist leider vor über 5 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Und von diesem Tag an musste sein Sohn, der erst 18 Jahre alt war,das Restaurant weiter führen,dass er mit Würde und Stolz auch geschafft hat.  Wir haben ein Tisch direkt in der Mitte des Saales bekommen für 7 Personen. Der Kellner führt uns an den Tisch und wir werden sofort freundlich bedient. „Guten Abend meine Herrschaften,willkommen im Stanley. Was kann ich Ihnen zu trinken bringen?“ Mein Dad bestellt erstmal für alle etwas alkoholisches. „Ich denke zur Feier des Tages stoßen wir mit einer Flasche Sekt an!“  Der Kellner grinst ihn an und verschwindet vom Tisch mit einem „Sehr gern!“. Stephy und Mike sehen zusammen in eine Karte herein und ich entschuldige mich für einen Augenblick. „Ich geh kurz auf die Toilette,bin gleich wieder da!“ Richie hilft mir auf und schaut mir verliebt hinter her. Von unserem Tisch aus gehe ich links den langen Gang entlang und sehe dort viele Leute sitzen,die meisten davon Stammgäste,die wirklich täglich hier her kommen. Direkt neben der Toilette befindet sich ein Tisch der sonst immer leer steht,weil es der sogenannte „Klo Platz“ ist und keiner dort sitzen will. Dort wird man von den Kellnern übersehen und bekommt auch nichts von anderen Leuten mit die ein und ausgehen. Deshalb finde ich es so ungewöhnlich,dass der Tisch an diesem Abend besetzt ist. Ein Mann sitzt mit einem wunderschönen Mädchen am Tisch und sie unterhalten sich sehr erhitzt. Hört sich so an,als ob sie sich streiten. Irgendwie kommt mir der Mann so bekannt vor,genauso wie das Mädchen,deshalb verstecke ich mich an der nächsten Säule,die mir in den Weg kommt. Ich beobachte die Beiden von weiten und versuche einige Fetzen von dem Gespräch mit zubekommen,doch es einfach zu laut. Unauffällig sehe ich mich um und gehe noch ein Stück nach vorne mit meinem Oberkörper. Das Mädchen wirkt sehr genervt und kratzt sich wie wild am Kopf. Als sie zu sehr mit ihren Händen an ihrer Kopfhaut kratzt fällt auf einmal ihre Perücke herunter und ich erkenne sie sofort. Ihre bedrohlichen Augen,ihr wirklich sehr zartes Gesicht und ihre großen Lippen. Verschreckt gehe ich wieder dichter hinter die Säule. Erst jetzt wird mir klar warum dieser Platz an diesem heutigen Abend besetzt ist und wer sich dort ein ruhiges Eckchen gesucht hat. Mein ganzer Körper pulsiert vor Nervosität. Ich traue mich nicht noch einmal zu dem Tisch in der Niesche zu sehen,aber meine Augen können einfach nicht weg schauen.  Mr. McKingley und Ann sitzen immer noch sehr angespannt an ihrem gedeckten Tisch,doch plötzlich als Ann die blonde Perücke runter gefallen ist,hebt er lautstark seine Stimme an. „Bist du nicht ganz dicht? Setz sie sofort wieder auf!“ Einige Leute sehen zu den Beiden herüber,doch sind nur stille Beobachter. Es ist wunderlich,dass mich noch keine bemerkt hat,wie ich mich an die sehr kalte und doch dicke Säule drücke. Ich seh nur wie Ann mit einem rotem Kopf sich wieder die Perück überzieht und einen großen Schluck aus ihrem Weinglas nimmt. Auf den ersten Blick habe ich sie auch nicht erkannt,doch wenn man das zweite Mal genauer hin sieht,erkennt man sie trotz allerdem.  Auch sie hebt ihre Stimme und fährt ihn wütend an. „Ich hab doch gleich gesagt,dass es eine dumme Idee war,gerade hier her zu kommen.Hier sind so viele Menschen!“ „Aber hier ist 100 Prozent keiner den wir kennen oder der aus der Nachbarschaft stammt,denkst du wirklich ich bin so dumm und führe dich umsonst in so einem noblen Schubben aus?“ Sie antwortet gar nicht mehr und es sieht für einen kurzen Moment so aus,als ob sie gleich weinen würde,doch sie reißt sich ziemlich zusammen und sieht weiter nach unten. Mr. McKingley greift nach ihrer Hand,doch sie blockt ab. Dann kommt der Kellner zu den beiden und bringt ihnen ihr bestelltes Essen an den Tisch. Auch er sieht die Beiden etwas seltsam an,doch wünscht ihnen einen „Guten Apetit!“ und verschwindet wieder. Das ist meine Chance mich auch unaufmerksam weg zu schleichen. Ich gehe lieber einen Umweg und benutze die zweite Toilette,die am anderen Ende des Restaurants liegt. Während ich mich nach vorne bewege,sehe ich mich immer wieder nochmal zu den Beiden um,doch ich sehe nicht wo genau ich hinlaufe. Plötzlich stoße ich mit meinem Bein an einen Stuhl an und falle fast Kopf über in dem Mann sein Essen,der sehr konzentriert auf etwas starrt. „Tut mir leid,ich habe sie nicht gesehen....Lee? Was willst du denn hier?“ Er sieht mich etwas erstaunt an und sucht nach den passenden Worten. „Oh Sunny nett dich hier zu treffen,willst du dich vielleicht setzen?“ , grinst er mich unverschämt an. „Nein danke. Ich bin mit meiner Familie hier und du? Ganz alleine hier?“ , frage ich ihn provozierend,als ich sehe das nur ein Gedeck auf dem Tisch liegt. Er wirkt etwas nervös,doch lässt sich eine sehr offentsichtliche Ausrede einfallen. „Ich habe eine Verabredung,doch ihr ist etwas wichtiges noch dazwischen gekommen.“ „Natürlich,wie konnte ich nur etwas anderes denken.“ Verachtend will ich einfach nur weiter gehen,doch er kann es nicht lassen und muss mir noch etwas hinter her rufen. „Ach übrigens glückwunsch! Du und Richie seid ein wirklich schönes Paar. Auf jeden Fall besser als Zac und du,doch wenn ich dir mal wieder einen Tipp geben darf,dann halte dich lieber auch von ihm fern. Bald wird er nicht mehr so viel zu lachen haben,dass kannst du mir glauben!“ Ich beuge mich entsetzt über ihn herüber und versuche alles um mich zurück zu halten,damit ich ihn nicht anschreie. „Denkst du wirklich,dass ich mir einen Rat von dir zu Herzen nehmen würde? Das ich nicht lache. Kümmere dich doch lieber erstmal um dein eigenes Liebesleben,als sich bei anderen einz umischen.Anscheinend gibt es wirklich keinen,der etwas mit dir zutun haben will. Denk lieber mal darüber nach,warum es so ist! Ich wünsche dir aber trotzdem noch einen angenehmen Abend mit dir alleine!“ Ich halte den Blick zu ihm noch etwas länger an und merke wie er mit meiner Reaktion überhaupt nicht gerechnet hat und mir geschockt hinter her sieht. Vielleicht soll man ihn nicht weiter provozieren,doch er hört auch nicht auf mit seinen dummen Bemerkungen. Nachdem ich eine große Ehrenrunde gedreht habe,komme ich endlich wieder an meinem Tisch an.  Peggy sieht mich an und lacht los. „Sag mal wo bist du denn nur auf Toilette gewesen? In Europa oder was?“ Alle lachen auch mit und ich sehe nur alle im Kreis herum an. „Nein ich habe da gerade noch jemand getroffen unterwegs und habe mich verquatscht.“ Richie sieht mich neugierig an und die anderen sehen wieder in ihre Karten und überlegen,was sie bestellen sollen. Er flüstert mir leise ins Ohr. „Wen hast du denn getroffen?“ „Zac's Vater sitzt dort hinten mit Ann an einem Tisch.“  Er macht große Augen und sieht sich schockierend um. „Nicht so auffällig,von hier aus wirst du sie gar nicht erst sehen können. Ich verstehe nicht warum sie auch noch zusammen in so ein öffentliches Restaurant gehen.“ Wir beide reden den Rest des Abends nicht mehr darüber,doch trotzdem mache ich mir meine Gedanken dies bezüglich. Trotzdem haben wir endlich mal wieder einen tollen Abend mit der ganzen Familie,den ich nicht versauen will. Jeder lacht ausgiebig und auch Peggy kann auch ihre Krankheit für eine kurze Zeit vergessen. Am späten Abend fahren wir noch Richie nach Hause und ich bringe ihn noch bis zur Tür. „Es war ein wirklich schöner Abend und sag deinem Dad nochmal,danke das ich mit kommen durfte!“ „Ist wirklich kein Problem,aber denkst du ich sollte Zac sagen,was ich heute Abend gesehen habe?“ Ich glaube ich nerve ihm mit meinem Gerede von Zac etwas,doch er lässt sich das nicht anmerken. „Hm naja ich weiß nicht ob ihn diese Information wirklich helfen wird.“ „Doch ich fühle mich schlecht,wenn ich ihm nichts sagen würde!“ „Dann hör einfach auf dein Gefühl und sag es ihm morgen in der Schule. Vergiss aber nicht ihn auch noch das andere mit zuteilen,ok?“ Ich nicke ihm zu und gebe ihm einen gute Nacht Kuss. Auch auf der Fahrt nach Hause,denke ich immer wieder über Mr. McKingley und Ann nach. Wieso machen sie so etwas? Haben sie vielleicht doch eine heimliche Beziehung? Gerade er als Bürgermeister soll ein Vorbild für die Einwohner sein,doch er macht sich gerade seinen Ruf selber kaputt. Am nächsten Morgen versuche ich die ganze Zeit mit Zac zu kommunizieren,doch immer wenn ich ihn auf suchen will,ist er schon längst wieder verschwunden. Deswegen tippe ich ihn in der Mathe Stunde an und frage ihn,ob er Zeit hat mit mir zu reden. Ich flüstere ihn leise zu. „Können wir in der Pause kurz reden?“ Er dreht sich nicht um,aber nickt mir trotzdem zu,so dass er es verstanden hat. Ich strenge mich an,so viel wie möglich von Mathe zu verstehen,doch damit habe ich so wirklich meine Probleme. Egal wie viel Mühe ich mir gebe,in Mathe kriege ich doch nur gerade mal eine 3-. Nach einer dreiviertel Stunde Mathe Unterricht qualmt mir mein Kopf und mein Magen knurrt wie verrückt. Doch der Hunger muss warten,ich will erstmal das mit Zac klären. Er wartet auf mich draußen vor der Tür und wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen zum reden. Wir setzen uns an die Treppe des hinteren Schuleingangs,die kaum einer während der Pause benutzt. „Was gibt es denn so wichtiges? Ist irgendetwas passiert?“ „Naja nicht direkt,aber ich habe gestern deinen Vater gesehen..“ , stoppe ich bevor ich weiter rede. Er fragt komisch nach und denkt sich nichts dabei. „Ja und?Das ist ja auch nichts ungewöhnliches,wir sind Nachbarn,falls du es vergessen hast!“ Ich werde total wütend,als er mir so dumm kommt und sehe ihn ernst an. „Hör mir doch erstmal zu! Ich habe ihn gestern im Stanleys gesehen mit Ann zusammen. Sie haben gegessen und sich heimlich getroffen Zac!“ Ungläubig sieht er mich an und ist auf einmal ganz still. „Was machst du denn im Stanleys?Bist du wirklich sicher,dass es mein Vater war?“ Ich lege mein Hand auf seine Schulter und sehe ihn ganz verlegen an. „Das ist doch jetzt egal! Ja also ich habe nur sie gesehen,doch es war dein Vater,ich bin mir ganz sicher.“ Er tritt gegen die offen stehende Tür von Raum 201 und sieht wirklich fertig aus. Ich habe etwas Angst vor ihm,doch ich versuche ihn zu beruhigen. „Es tut mir leid,doch ich dachte du willst es vielleicht wissen. Richie meinte ich sollte es dir nicht sagen!“ „Was Richie weiß davon? Na toll. Bitte tun mir ein gefallen,egal was jetzt noch zwischen den beiden passieren wird,behalt es für dich,ok?“ „Aber das geht nicht...“ , erwidere ich fast atemlos. Er stellt sich ganz dicht an mein Gesicht und redet sehr leise auf mich ein. „Ich bitte dich Sunny! Du bist die Einzige,der ich wirklich vertraue. Es ist mir wichtig,dass wenigstens wir zusammen halten,ok?“ Still nicke ich ihm nur zu und weiß das ich ihm jetzt nicht von Richie erzählen kann. Es wird ihn nur noch wütender machen und dann komme ich gar nicht mehr an ihn heran.  Er versteckt sein Gesicht hinter seinen Haaren,doch ich sehe wie traurig er darüber wirklich ist. Ich nehme ihn herzlich in den Arm und versuche ihn zu helfen. „Wenn ich irgendetwas für dich tun kann,dann sag es mir einfach!“ Er genießt meine Nähe und blockt mich auch nicht ab. Nach einer Weile,als wir so herum stehen,kommt er plötzlich auf eine Idee. „Du könntest mir wirklich helfen!“ „Ja wie denn?“ , frage ich mit einem mullmigen Gefühl im Magen nach. „Es wird aber etwas kompliziert werden,du musst mit der Person wieder Kontakt aufbauen,die dich gerade wirklich am meisten hasst!“ , sagt er ohne mit der Wimper zu zucken. Ich verfolge seine Gedanken weiter und weiß genau worauf er hinaus will. „Nein Zac,das geht nicht! Das werde ich nicht tun! “ Er setzt seinen süßesten Blick auf,um mich zu überzeugen. „Sunny bitte,anders kommen wir niemals an die Wahrheit heran!“ , sagt er ganz wimmerlich. „Ich werde nicht Megan ihr vertrauen zurück gewinnen,damit du deinen Vater helfen kannst. Denkst du nicht wir haben sie schon genug verarscht? Ich lasse ihn stehen und bin geschockt,was er da von mir verlangt. Natürlich kommt er mir hinter her und hält mich auf. „Warte doch,es tut mir leid! Das war eine blöde Idee!“ „Ja toll das du es auch ein siehst!“ , werfe ich ihm plump entgegen. „Ich will doch einfach nur die Wahrheit erfahren. Und wenn du versucht etwas Zeit mit Lee zu verbringen?“ Als er das ausgesprochen hat,muss ich sofort an die Situation gestern im Restaurant denken,als ich ihn so beschimpft habe.  „Ich glaube das wird nicht gehen. Er war auch gestern da und ich habe ihn wirklich zur Sau gemacht!“ , erkläre ich ihm kurz und knapp. Zac lässt wirklich nicht locker und flüstert jetzt wieder sehr diskret. „Dann sag ihm einfach,dass du dich in ihn getäuscht hast,dass ich so ein Arschloch bin und ja was weiß ich. Du musst nur kurz so tun,als ob du mich wirklich nicht leiden kannst und nicht auf mich stehst!“  Meine Augen werden ganz groß,als er das sagt. Glaubt er immer noch,dass ich auf ihn stehe? Jetzt überlege ich mir es ihm wirklich zu sagen,dass ich jetzt schon einige Tage mit Richie zusammen bin,doch nicht das ich ihn damit verletze. Auch die Situation ist einfach ungünstig so zwischen Tür und Angel. Deswegen lasse ich den Gedanken,gleich wieder los und überlege mir seinen Plan ganz genau. Doch als ob Lee geahnt hat,dass wir über ihn reden,taucht er wie aus dem nichts hinter uns auf. „Habt ihr beiden etwas zu verbergen oder warum versteckt ihr euch hier in dem kleinsten Gang am Ende der Schule?“ Wir beide zucken hektisch zusammen und nehmen etwas Abstand von einander. Zac pflaumt ihn an. „Was machst du denn hier? Hast du gelauscht?“ Lee grinst ihn wieder mit seinem oberflächlichen Grinsen an. „Natürlich nicht,ich bin einfach nur etwas spazieren gewesen,da ich mich noch nicht so hier auskenne. Ich glaube Sunny zieht mich magisch an,egal wo ich hingehe,da treffen wir uns plötzlich,nicht wahr?“ Ich versuche mir meinen Ekel zu ihm nicht anmerken zu lassen und kontere ironisch. „Ja das Schicksal meint es gut mit uns!“ Er lächelt mir nur zu und geht wieder weg. Doch dann bleibt er nochmal kurz stehen und versaut wirklich alles. „Ich will euch mal nicht länger stören,aber hoffentlich plant ihr nicht die nächste Affäre zwischen euch,sonst wird dein Freund ganz traurig sein. Und ich könnte mir gut vorstellen,mit wem er sich dann wohl trösten wird. Ich glaube du weißt was ich meine. Wir sehen uns!“ , sagt er mir eiskalt ins Gesicht und verschwindet. Ich kann gar nichts mehr darauf antworten und stehe mit offenen Mund einfach so da. Zac starrt mich verwirrt an und hofft das ich etwas dazu sage. „Was hat er da gerade gesagt?“ Ich sage gar nichts dazu und sehe herunter zu meinen Füßen. „Du hast einen Freund? Wer ist es? Sag bitte nicht Richie!“ , entgegnet er mir verletzt. „Doch ich bin mit ihm zusammen. Ich wollte es dir ja sagen,doch es gab dafür keinen passenden Moment!“ , beichte ich ihm schmerzlich,aber auch erleichtert. Er lacht nur kurz auf und sieht wütend zu mir herüber. „Jetzt verstehe ich so einiges. Dann warst du also gestern mit ihm dort! Warum hast du es mir nicht gesagt? Warum muss ich es von diesem Idioten erfahren?“ , meint er zu mir,als er mich grob anpackt. Ich schreie auf vor Schmerz und schubse ihn weg. „Du tust mir weh verdammt!!“  Er lässt mich urplötzlich wieder los und sieht sehr traurig aus. „Nein falsch,du hast mich verletzt,ok! Mein Vater ist dir doch scheiß egal,ich mache das alleine,also lass mich einfach in Ruhe!“ Ich versuche ihn aufzuhalten,doch er stößt mich weg. „LASS MICH IN RUHE!!“ Ich sehe ihm verzweifelt hinter her und fühle mich so hilflos. Ich habe doch nichts falsches getan,ich kann nichts gegen meine Gefühle machen. Er hat einfach viel zu lange gebraucht,um zu erkennen,dass ich ihm doch mehr bedeute als alle anderen Mädchen. Doch es ist merkwürdig warum mir das gerade so weh tut wieder. Ich kann doch froh sein,denn jetzt muss ich ihn nicht mehr anlügen,doch ich bin es nicht. Ich rappel mich wieder auf,da der Unterricht gleich wieder los gehen würde. Doch trotzdem lässt mich seine Idee nicht los. Vielleicht soll ich doch versuchen mich mit Lee anzufreunden? Doch das wird auf jeden Fall nicht einfach werden,gerade weil ich ihn schon oft gesagt habe,dass ich ihn komisch finde. Aber ich werde mir irgendetwas einfallen lassen,um mir sein Vertrauen zu erzwingen. Ich hetze mich ab,um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Mrs. Mainair, meine Biologie Lehrerin ist total streng,wenn man nur eine Minute zu spät zu ihrem Unterricht erscheint,brummt sie dir direkt ein Straf Referat auf. Doch egal wie sehr ich mich jetzt beeile,ich werde es eh nicht mehr schaffen bevor es klingelt. Bis ich ganz oben im dritten Stock ankomme,vergehen nochmal drei Minuten. Als ich vor der Tür stehe,warte ich noch einen Augenblick,bevor ich anklopfe.  Ich klopfe einmal ganz leise und stelle mich dann einen Schritt zur Seite. Wie der Blitz öffnet Mrs. Mainair sofort die Tür und wirft mir ihr unverschämtes Grinsen zu. „Oh Mrs. Day beehren Sie meinen Unterricht heute doch noch. Ich wollte schon eine vermissten Anzeige aufgeben.“ Keiner lacht darüber,ich nehme sie auch nicht für ernst und setze mich neben Marilyn in die zweite Reihe. Sie ist wirklich eine sehr schlaues und liebes Mädchen. Bei den Projekten hilft sie mir wirklich immer,aber sonst haben wir nicht viel miteinander zutun.  Genervt packe ich meine Sache auf den Tisch und wende mich dann der schönen Biologie zu. Mrs. Mainair wühlt in der Zwischen Zeit in ihren Unterlagen herum und greift nach zwei Arbeitsblätten. Und ich weiß genau,was jetzt auf mich zukommen wird. „Da Sie Mrs. Day und Mr. Waters besseres vor hatten,als meinen Unterricht von Anfang an zu besuchen,können Sie zusammen bis nächste Woche ein Referat über Mitochondrien halten und bitte schriftlich! Sie erarbeiten das zu Hause gemeinsam und jeder musst mindestens 5 Seiten zu dem Thema verfassen. Sie tragen es dann der ganzen Klasse vor und ich merke das,wenn nur einer von beiden sich mit dem Thema beschäftigt hat. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!“ Sie geht an meinem Platz mit einem Lächeln vorbei und übergibt mir das Blatt mit den Fragen.  Dann wandert se zwei Reihen weiter nach hinten,um Lee auch das Blatt zu geben. Erst jetzt drehe ich mich zu ihm um und realisiere,dass ich mit ihm das Referat halten muss. Er sieht mich gar nicht an und starrt einfach vor an die Tafel. Für den ersten Augenblick bin ich über die Situation mies drauf,doch dann sehe ich es als gute Gelegenheit endlich mehr über Lee zu erfahren. Innerlich reibe ich gehässig meine Hände zusammen und male mir schon aus,wie ich am Besten mit ihm umgehen soll. Nach der Stunde packe ich schnell meine Sachen ein und versuche sofort mit Lee zu reden. Doch er ist auf einmal weg und mache mich sofort auf die Suche nach ihn. Ich sehe zu erst draußen nach und dann finde ich ihn direkt bei der Raucher Insel. Ich habe gar nicht gewusst,dass er raucht,aber das ist für den Moment mir auch eigentlich total egal. Er sieht mich etwas komisch an,als ich auf ihn zu komme,doch schenkt mir dann kaum Beachtung. „Lee? Können wir kurz reden?“ , meine ich mit einer sehr zarten Stimme zu ihr. Lee nimmt einen letzten Zug von seiner Zigarette,wirft sie auf den Boden und hustet lautstark,bevor er mir antwortet. „Ich kann mir schon denken warum du mit mir reden willst,aber mach dir mal keine Sorgen,ich mach das Referat fertig und du liest es dir dann durch. Das ist die Beste Lösung nicht wahr!“ „Ich wollte dich eigentlich fragen,wann du Zeit hast,damit wir das Beide zusammen vorbereiten können?“ , heuschel ich ihm liebevoll vor. Er sieht mich etwas verwirrt an und fragt skeptisch nach. „Du willst das mit mir zusammen erarbeiten? Wieso das? Du kannst mich doch nicht ausstehen!“ , erwidert er mit einem sehr ernsten Blick. Einen kleinen Moment überlege ich was ich am Besten sagen soll,doch dann fällt mir etwas sehr kluges ein.  „So habe ich das nie gesagt,aber du hast immer so komische Fragen gestellt. Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen..“  „Hä?Wieso das auf einmal?“  „Du hattest recht,ich wollte es nur nicht wahr haben,was Zac für ein Arsch ist. Das hat sich vorhin wieder bestätigt!“ , schlurze ich ihm vor. Wie erwartet erwecke ich seine Neugierde und er springt darauf an. „Oh hattet ihr Stress wegen mir? Vielleicht war meine Bemerkung vorhin auch nicht unbedingt so angebracht.“ , gibt er wehleidig zu. „Ich bin nicht sauer auf dich,sondern auf ihn. Ich wollte es ihm auch schon längst sagen,aber es hat sie nie die der richtige Zeitpunkt ergeben und ich hatte wirklich Angst davor ihm das zu erzählen. Du hast mir so gesehen eine Last abgenommen.“ , erwidere ich mit einem fetten Grinsen. „Hm ok,aber ich hätte es auch anders machen können. Persönlich habe ich ja gegen dich nichts!“ „Aber gegen Zac?“ , harke ich bewusst nach. „Darum geht es nicht,aber ist auch egal. Wann willst du denn das mit dem Referat machen?“ Ich merke das er eine harte Nuss ist und es bestimmt länger dauert aus ihm etwas heraus zu quetschen.  „Wie wäre es gleich mit heute? Denn die anderen Tage muss ich mit Zac am Geschichtsprojekt arbeiten und am Wochenende meiner Tante bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen.“ „Achja herzlichen Glückwunsch,dass habe ich so mit gekriegt. Ok dann von mir aus heute..“ „Ok dann komme ich nach der Schule direkt mit zu dir!“ , sage ich ihm mit einem Lächeln,doch er ist völlig geschockt. „Wie?Du willst mit zu mir nach Hause kommen?“ , stottert er aufgebracht. „Ja! Ist das ein Problem?“  Er brauch eine Weile bis er antwortet,doch versucht normal zu wirken. „Nein überhaupt nicht,dann sag ich meine Mutter bescheid,denn sie holt mich immer ab. Ich wohne etwas außerhalb und da kommt man nicht immer so schnell dahin!“ Ich nicke ihm zu und sage nur noch. „Ok dann bis später! Wir treffen uns einfach hier!“ Ohne das er noch etwas sagt,gehe ich hinein in die Schule und freue mich,dass mein Plan aufgegangen ist. Jetzt muss ich mich nur von Zac fern halten,damit er wirklich denkt,das wir Stress haben. Doch das wird nicht all zu schwierig sein,weil er eh gerade nichts von mir wissen will. Als wir uns plötzlich später nochmal auf dem Schulgang begegnen,ist er sofort vor mir geflüchtet,damit ich ihn ja nicht ansprechen kann. Manchmal verstehe ich Jungs wirklich nicht. Als er damals mir das mit Megan verschwiegen hat,da habe ich auch mit ihm geredet,obwohl ich ihn dafür ein Leben lang sauer sein hätte müssen. Doch er übertreibt gerade wirklich! Er hatte genug Chancen und irgendwann ist es auch mal vorbei. Ich denke aber sobald ich etwas näheres über Lee heraus gefunden habe,wird er bestimmt wieder mit mir reden wollen. Gegen 15uhr habe ich endlich Schulschluss und warte wie verabredet auf Lee an der Raucher Insel gegenüber von unserer Schule. Mit aller Ruhe kommt er heraus geschlichen,fast als letzter von allen und kommt auf mich zu. „Tut mir leid das du warten musstest,aber hatte gerade noch ein klärendes Gespräch!“  „Kein Problem!“ , meine ich locker und gehe mit ihm zum Parkplatz,wo seine Mutter schon wartet. Ich habe sie mir irgendwie anders vorgestellt,aber was man sich manchmal so im Kopf zusammen reimt ist völliger Quatsch. Sie ist eine sehr zierliche Frau mit sehr schönen langen und schwarzen Haar. Sie lächelt mich zwar an,doch ist sehr verschüchtert und sieht sehr traurig aus. „Hallo ich bin Lee's Mutter,schön das wir uns mal kennen lernen!“ , entgegnet sie mir freundlich. Ich erwidere zurück haltend. „Hallo ich bin Susan!“ Sie gibt mir sanft die ihre Hand und nimmt mir meine schwere Tasche ab. „Setzt euch ruhig schon rein,ich verstaue eure Sachen im Kofferraum.“ Wir beide gehen um das Auto herum und Lee hält mir vor bildlich die Tür auf. Ich glaube das macht er auch nur,weil seine Mutter dabei ist,aber ich nehme es dankend an und setze mich ins Auto. Er setzt sich auch hinter zu mir und schnallt sich an. Als seine Mutter dann auf einmal los fährt,merke ich das wir wirklich weit fahren bis zu ihm. „Wo genau wohnst du denn eigentlich?“ Er antwortet erst gar nicht,doch dann mit einer sehr leisen Stimme. „Wir wohnen in der Edinburg Street,die ist ganz am Ende von Sutton,etwas abgelegener. Unser Haus ist das einzige in der Straße.“ Von der Straße habe ich noch nie etwas gehört und sage auch nichts weiter dazu. Während dessen fängt seine Mutter an mit mir netten Smalltalk zu halten. „Und Susan wie gefällt es dir an der Schule? Ich habe gehört,dass du wie Lee neu hier in Sutton bist?“ „Ja es ist alles soweit gut,ich bin früher hier aufgewachsen und daher kenne ich die Gegend und die Leute so einiger maßen.“ , meine ich lächelnd zu ihr. „Ach du bist auch hier aufgewachsen? Genauso wie ich! Ich wollte Lee meine Heimat zeigen und dachte mir,dann kommen wir wieder zurück!“ Mir kommt das etwas komisch vor,weil ich sie gar nicht kenne geschweige schon mal in meinem Leben gesehen habe. „Wirklich?Wann haben sie hier gelebt? Ich kanne mich an keine Familie Waters erinnern?“ , frage ich gezielt nach. Sie weiß erst nicht was sie antworten soll,doch umschreibt die ganze Situation etwas. „Bevor Lee auf die Welt gekommen ist,habe ich die Stadt verlassen,wollte ein neues Leben beginnen.“ Ich will nicht zu aufdringlich sein,deshalb halte ich mich in der Rest der Fahrt zurück. Nach über einer halben Stunde kommen wir an einem großen Waldgelände vorbei und brausen über eine Schotterstraße. Ich habe gedacht,ich kenne alle Schlippen und Straße in Sutton,doch hier kenne ich mich wirklich keinen Zentimeter aus. Ich glaube das ich zwar schon mal in diesem Wald gewesen bin,doch wir sind nie weiter raus gefahren,da wir gedacht haben das da eh keiner wohnt. Wenn man die Straße hoch fährt sieht man rechts und links wirklich nichts außer Bäume und Felder. Ruhig ist es hier bestimmt,aber auch sehr einsam. Irgendwann taucht ganz weit hinten ein sehr düsteres Haus auf mit einem braunen Zaun rings herum. Das muss Lee's Haus sein,doch irgendwie wünsche ich mir insgeheim das er nicht da drin wohnt. Es ist alles so unglaublich beängstigend und ich habe ein komisches Gefühl im Bauch,als wir genau davor anhalten. Lee und seine Mutter steigen aus,doch ich bleibe wie angewurzelt erstmal noch im Wagen sitzen. Lee öffnet mir wieder die Tür und bittet mich heraus. „So hier ist es,hier wohnen wir!“ Ich schlucke meinen ersten Eindruck herunter und versuche ihn anzulächeln. „Wirklich ein sehr großes Haus und das ist ja wirklich das einzige hier!“ Seine Mutter nickt und gibt mir meine Tasche aus dem Kofferraum heraus. „Ja hier hat man wirklich seine Ruhe,manchmal gut manchmal weniger.“ Ich sehe immer wieder das Haus von oben bis unten an und es ist macht mir immer noch Angst. Schon alleine die Treppen sind so steil bis zur Tür,dass ich bei jedem Schritt gerne einen zurück machen würde. Lee's Mutter schließt die Tür auf und bittet mich als erste vor zu gehen. Ganz schüchtern trete ich hinein und lass das Haus auf mich wirken. Erleichterung macht sich breit,denn drin sieht es ganz und gar nicht unheimlich aus. Der Flur erstrahlt in einem freundlichen gelb und auch die Möbel sind weiß. Damit habe ich gar nicht gerechnet. An den Wänden hängen viele Bilder von Lee und auch viele andere Kunstwerke. „Haben Sie die Bilder selbst gemalt?“ Lee's Mutter hängt ihre Jacke auf und stellt sich zu mir vor das große Wandgemälde. „Ja das ist mein Werk,ich male sehr gerne und habe hier einige aufgehangen.“ Ich bin wirklich fasziniert von dem einen Bild. „Es sieht echt schön aus,sie haben Talent!“ Sie bedankt sich herzlich und verschwindet im Nebenraum. „Willst du etwas trinken oder essen?“ , fragt mich Lee höflich,doch ich lehne ab. „Nein danke,lass uns doch gleich anfangen. Gehen wir in dein Zimmer?“ „Ehm nein,lass uns lieber in der Küche arbeiten,ich hole ebend mein Laptop herunter.“ , entgegnet er stürmisch und verschwindet sofort nach oben. Ich gehe seiner Mutter hinter her und stehe schon mit beiden Füßen in der geräumigen Küche,die in einem wundervollen mintgrün gestrichen ist. „Setz dich doch Susan! Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“  „Nein danke ich möchte nichts!“ , meine ich zu ihr als ich mich an den runden Tisch in der Mitte des Raumes setze. Während ich auf Lee warte,packe ich schon mal einen Block und Stifte aus. Dann kommt noch jemand lautstark zur Tür herein und entgegnet Lee's Mutter mit einem wütenden Ton. „Hat der Bengel schon wieder sein Zeug im Flur stehen gelassen! Ich hätte mir die Knochen brechen können!“ Er beachtet mich gar nicht,erst als Lee's Mutter ihn auf dem Besuch aufmerksam macht. „Kevin wir haben Besuch. Das ist Susan,eine Mitschülerin von Lee!“ Er würdigt mich einen kurzen Blick,aber bringt kein Hallo heraus. „Ach nein,hat er eine Freundin,ist ja süß. Er ist doch nicht schwul!“ , entgegnet er mit einem frechen Grinsen Lee's Mutter und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich will nicht neugierig sein,doch ich frage höflich nach mit wem ich es zutun habe. „Ich bin nicht seine Freundin...Sie sind dann wohl der Vater von Lee!?“ Er lacht wieder so komisch auf und antwortet sarkastisch. „Nein bin ich ein Glück nicht, Sam weiß nicht mit wem sie es damals getrieben hat.“ Lee's Mutter schämt sich so sehr für ihn und schickt ihn weg. In dem Augenblick kommt Lee zurück und sieht Kevin wütend an. „Hör auf mit meiner Mutter so zu reden! Ich bin so froh,dass du nicht mein Vater bist,dass kannst du glauben!“  Kevin ignoriert Lee und geht an ihm einfach vorbei. Ich fühle mich etwas schuldig,dass ich gefragt habe. „Tut mir leid,ich wollte nicht unhöflich sein!“ Lee's Mutter legt sich ihre Schürze um und meint zu mir beruhigend. „Mach dir da nichts drauß Susan,er ist immer so,leider!“ Lee versucht nicht weiter auf die Situation einzugehen und klappt seinen Laptop auf. „Dann lass uns mal sehen,was wir so finden!“ Irgendwie fühle ich mich gerade unwohl und muss dringend auf die Toilette. „Bevor wir anfangen kannst du mir sagen wo eure Toilette ist? Ich muss ganz eilig!“ Er ist etwas geschockt,dass ich seine Toilette benutzen will,doch seine Mutter erklärt es mir sehr nett. „Geh einfach die Treppe hinauf vorbei an den beiden Türen und ganz hinten die letzte Tür rechts,dass ist das Bad. Steht auch dran,also kannst du es nicht verfehlen.“ „Vielen dank,ich bin gleich wieder da!“ Als ich aus der Küche heraus gehe,sehe ich gegenüber zum Wohnzimmer herüber,wo Kevin in seinem Sessel sitzt und Football guckt. Ich gehe die lange Treppe hinauf und stehe in einem weiteren hellen Flur,der genauso gestaltet ist wie der untere. Links direkt hängt ein weiteres Bild von Lee's Mutter das ihren Sohn darstellen soll. Und gerade auf diesen Bild fällt mir seine Ähnlichkeit mit Zac mir wieder deutlich auf. Es ist ein älteres Foto,was ihn zeigt,doch auch jetzt sieht er noch fast so aus. Ich gehe weiter und will gerade an den beiden Türen vorbei gehen,als ich sehe,dass die eine Tür nur angelehnt ist. Ich sehe mich um,ob wirklich keiner kommt und stoße die Tür mit einem Finger etwas weiter auf und sehe eine sehr dunkle Kammer. Das Zimmer ist nicht wirklich groß,doch hier scheint jemand zu wohnen. Ich erkenne nur die eine Seite so richtig,das muss wohl Lee's Zimmer sein. Die Wände sind völlig zu geschmiert mit brauner Farbe und verschiedenen Wörtern. Ich habe etwas Angst weiter hinein zu gehen,weil es mich nichts angeht,doch dann sehe ich auf einmal einen Ordner auf seinen Tisch,der mich stutzig macht. Erst jetzt öffne ich die Tür noch einen kleinen wenig mehr und trete mit einem Fuß herein. Ich beuge mich über den Ordner und lese die Schrift darauf laut vor: „Familie McKingley“. Neugierig schlage ich den Ordner auf und mich trifft der Schlag als ich mir den Inhalt genauer betrachte.Alles so detailliert sortiert,nach Datum und Begebnissen. Ich bin sprachlos. ,,Mr. McKingley ein einflussreicher Unternehmer wird Bürgermeister Kandidat.“ - „Glückwunsch Sutton - ein neuer Bürgermeister regiert die Stadt.“ - Ich blätter immer weiter den Ordner durch und mir wird bewusst,auf was ich hier wirklich gestoßen bin. Weiter hinten finde ich Fotos von Zac und Megan,als sie noch ein Paar gewesen sind. Sowie auch ein Bild von mir und ihm,als wir uns auf dem Spielplatz verabredet haben. Ich nehme meine Hand vor den Mund,damit ich nicht anfange los zu schreien. Wie kann man nur so krank sein? Ich rede mir ein das so etwas normal ist,aber was ich iher sehe,ist alles andere als normal. Er verfolgt Zac und seinen Vater jediglich auf Schritt und tritt.  „Susan? Ist alles ok bei Ihnen?“ , höre ich wie Lee's Mutter mir von unten zu ruft. Panisch fällt mir der Ordner schreckhaft aus der Hand und einige Zeitungsartikel liegen verteilt auf dem Boden herum.  „Oh nein!“ , denke ich mir nur und werde völlig panisch. Sie darf mich nicht in seinem Zimmer erwischen. Ich versucheeilig alle Papiere auf zu sammeln und sie in die Hüllen zu stecken. Dabei zittere ich so heftig, dass es umso schwerer wird,alles genauso wieder zu hinter lassen,wie es gewesen ist. Ich entdecke als ich fast alles fertig habe,ein Foto unter meinen Füßen,dass Zac,sein Vater und Lee zusammen zeigt. Wieso kann sich Zac nicht an Lee erinnern? Stutzig hebe ich es auf und lese die Schrift auf der Rückseite des Fotos mir durch. „Lennard & Zac – erster gemeinsamer Angelausflug – 1997“ Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Lennard? Ist Lee gar nicht der,als der er sich aus gibt.  Alles ist so verwirrend,doch ich habe keine Zeit mehr,um mir darüber Gedanken zu machen,denn ich höre wie jemand die Treppen hoch eilt. Ich lasse das Bild in meiner hinteren Hosentasche verschwinden,lege den Ordner wieder an seinen Platz und sehe mich noch einmal um,ob es genauso aussieht wie vorher. Ich gehe zwei Schritte wieder nach draußen,lehne die Tür leicht an und renne zur Badezimmer Tür herüber. Leise schließe ich das Bad zu und suche nach irgendetwas,dass leicht kaputt geht. Auf dem Waschenbecken steht ein Seifenspender aus Glas mit rot gefüllter Seife herum,den schmeiße ich aus Reflex sofort um. In der selben Sekunde klopft es auch schon an der Badtür. „Susan? Was ist denn passiert,ich habe es knallen gehört?“  Hektisch greife ich völlig nervös in die Scherben und schneide mich an der Hand. Mit der blutigen Hand öffne ich ihr die Tür und bin außer Atem. „Es tut mir so leid Mrs. Waters ich war so ungeschickt und habe ihren Spender umgeschmissen und mich geschnitten!“  Sie achtet gar nicht auf den Boden,sondern eilt mir sofort zur Hilfe und sieht sich meine Hand an. „Das ist doch nicht so schlimm,komm wir verarzten jetzt erstmal deine Hand Susan!“ Unter dem Waschbecken steht ein kleiner weißer Schrank,dort hat sie alles mögliche an Verbandszeug drin und holt mir ein Pflaster und eine Binde heraus. Ganz vorsichtig nimmt sie meine Hand und wickelt sie gut ein.  „So das müsste erstmal reichen,doch du solltest das einen Arzt zeigen. Ich fahre dich gerne ins Krankenhaus!“ , sagt sie für sorglich,doch ich lehne ihr Angebot sofort ab. „Nein,das geht schon so. Ist doch nur ein kleiner Kratzer. Dankeschön!“  „Ok wie du meinst,aber sicher ist sicher!“  Ich gehe darauf nicht weiter ein,weil ich so in meinen Gedanken vertieft bin. Wir gehen gemeinsam wieder nach unten und ich hoffe wirklich,dass sie nicht gemerkt hat,dass ich herum geschnüffelt habe. Doch sie ist immer noch besorgt um mich und sieht nichts anderes um sich herum. Als wir wieder in die Küche gehen,wartet Lee schon ungeduldig auf mich. „Wo warst du denn? Was hast du mit deiner Hand gemacht?“, fragt er mit einem entsetzen Gesicht. „Ich hatte einen kleinen Unfall in eurem Badezimmer,doch es ist alles wieder ok,dank deiner Mutter!“ Er ist immer noch total ernst,doch dann lacht er ein wenig. „Dich kann man ja nicht mal alleine auf Toilette gehen lassen,schon passiert dir was. Nicht das du uns anzeigst deswegen!“ „Nein,wieso sollte ich?War doch meine Schuld. Lass uns jetzt einfach anfangen,ok?“ , meine ich zu ihm mit einem sehr grimmigen Gesicht und habe innerlich so Angst vor ihm. Unruhig lasse ich mich auf den Suhl neben ihm fallen und sehe konzentriert auf seinen Laptop,wo er schon Seiten zum Thema Mitochondrien aufgerufen hat. Er rückt näher mit seinem Stuhl an mich heran und ich halte automatisch die Luft an,denn ich fühle mich so unwohl in seiner Nähe. Zum Glück bleibt seine Mutter mit in der Küche,da habe ich nicht all so große Angst,dass er mir etwas in ihrem Beisein antun wird. Ich frage mich nur die ganze Zeit,ob sie wirklich bescheid weiß,was ihr Sohn in seiner Freizeit treibt. Wenn sie das heraus bekommt,wird sie wohl aus allen Wolken fallen. Ich reiße mich wirklich zusammen,um ihn keine zu knallen. Genau wie am ersten Tag,habe ich geahnt,dass er irgendetwas vor hat und jetzt weiß ich endlich was es ist. Fast eine Stunde arbeiten wir an dem Vortrag und bin sichtlich angespannt. Ich will eigentlich nur noch nach Hause. Ständig halte ich mein Blick fixiert auf die Uhr,die über der Tür hängt. „Alles ok mit dir? Du siehst so blass aus!“ , reißt mich Lee aus meinen Gedanken heraus. „Nein schon gut,ich bin etwas kaputt!“ , meine ich zu ihm während ich gähne. Plötzlich klappt er einfach so seinen Laptop zu und streckt sich. „Weißt du was? Wir lassen es einfach für heute sein! Meine Konzentration ist auch schon dahin und den Rest mache ich einfach in den nächsten Tagen alleine fertig. Ich gebe dir dann das fertige Referat in der Schule,ok?“ Ich bin etwas überrascht von seiner Reaktion,doch willige sofort ein. „Das wäre echt toll von dir,dann rufe ich meinen Vater an,dass er mich abholen soll!“ Lee nickt mir zu und ich suche mein Handy aus der Tasche heraus. Doch seine Mutter kommt hinzu und mischt sich in unser Gespräch ein. „Das ist doch nicht nötig Susan,ich fahre dich gerne schnell nach Hause!“ Wir beide sehen sie ungläubig an und Lee schreit wie wild los. „Nein! Das kannst du nicht...ehm du wolltest doch kochen oder nicht?“ Sie sieht verdächtig zum Herd und zeigt auf die Töpfe. „Ich bin gerade mit allem fertig geworden,du und Kevin könnt schon mal anfangen in der Zeit wo ich Susan nach Hause schaffe!“ Ich weiß warum Lee so reagiert,doch seine Mutter lässt sich nicht davon abbringen. Ich sehe seine Panik in den Augen als ich mit ihr in den Flur gehe,um mich anzu ziehen. Ich habe immer noch Angst,dass er vielleicht bemerkt,dass ich in seinem Zimmer war,doch ich glaube sonst hätte er vielleicht schon längst etwas gesagt. Eilig ziehe ich mir meine Schuhe an und kann es kaum erwarten von Lee los zu kommen. Doch damit er mir immer noch abkauft,dass ich ihm sehr dankbar bin,umarme ich ihn kurz zum Abschied. „Danke nochmal,du weißt schon was ich meine!“ Zum ersten Mal sehe ich ihn wirklich ernsthaft grinsen,was mir aber auch gleichzeitig noch ängstlicher macht. Schnell ziehe ich mich von ihm zurück und gehe mit seiner Mama zum Wagen. Ich merke wie ich mich langsam wieder entspanne,als ich mich anschnalle. Ich sehe mich immer wieder um zu Lee,der uns hinter her sieht,wie immer kleiner sein Gesicht vor meinen Augen verschwindet.  Hektisch fällt mir das Foto in meiner Hosentasche wieder ein,ich sehe nach ob es noch da ist und hole es versteckt heraus. Ich atme auf,als ich es in meinen Händen sehe und stecke es in meine Jacken Tasche,denn da ist es sicherer.  „Wo muss ich denn genau hinfahren Susan?“ , fragt sie während wir die Schotter Straße rauf fahren. Ich zögere etwas und antworte. „Ich wohne in der Rose Avenue 11.“ Ich warte auf eine komische Reaktion von ihr,doch sie bleibt nett und meint zu mir. „Ok gut.“ In der Zwischen Zeit schreibe ich Richie eine SMS,dass ich ihn unbedingt sehen muss. „Kannst du bitte gleich zu mir kommen?Ich bin in einer halben Stunde zu Hause!“ - Er antwortet mir schnell und schreibt nur kurz zurück. „Klar Schatz bis gleich!“ Ich bin so aufgeregt,doch ich muss mit ihm darüber reden,denn das alles ist mir gerade zu viel. Ich kann das nicht für mich behalten und ich muss mir auch gleichzeitig darüber Gedanken machen,wie ich das alles Zac bei bringen soll. Lee's Mutter und ich schweigen uns einfach nur an,sie ist auch eher ein zurück haltender Mensch und schwatzt nicht drauf los. Wir biegen in die Rose Avenue ein und sie schaut sich ganz gezielt alle Häuser an,doch eher aus Interesse,als ob sie noch nie hier gewesen ist. „Das Haus gegenüber von dem weißen Palast das ist meins!“ Wie alle anderen die hier vorbei kommen sieht sie auch zu erst zum Haus von Mr. McKingley herüber und dann erst zu unserem,dass da gegen wirklich klein wirkt. Doch sie denkt sich nichts weiter dabei und hält direkt vor meinem Haus. „Danke,dass sie mich nach Hause gefahren haben,wäre nicht nötig gewesen.“ „Kein Problem,dass mache ich gerne!“ , sagt sie ganz nett,als drüben Mr. McKingley aus seinem Haus kommt. Ich steige aus und winke ihm netterweise zu,wie sich das als Nachbarin gehört. Lee's Mutter sieht zu ihm hin und erkennt ihn auf den ersten Blick nicht. „Wer kann sich denn bitte so ein riesen großes Haus in Sutton leisten?“ Ganz direkt und unüberlegt antworte ich. „Der Bürgermeister!“  Erst jetzt wird ihr klar,wer dort drüben auf der anderen Straßen Seite nett herüber lacht. „Ist das...Mr. McKingley? Unser Bürgermeister?“ Ich nicke ihr nur zu und merke wie nervös sie wird. Sie startet sofort das Auto und verabschiedet sich schnell von mir. „Freut mich Susan dich kennen gelernt zu haben,doch ich muss jetzt unbedingt los! Vielleicht sehen wir uns bald wieder!“  Ich kann gar nichts mehr darauf antworten,schon ist sie davon gefahren. Anscheinend weiß Mr. McKingley gar nichts davon,dass sie wieder in der Stadt ist. Er sieht in den Briefkasten und geht dann auch wieder herein.  Vor Aufregung habe ich gar nicht gesehen,dass Richie schon gespannt auf mich wartet auf unserer Veranda. Ich eile zu ihm hin und falle ihm erleichtert in die Arme. Warum auch immer fange ich an zu schlurzen und muss plötzlich weinen. Mir fällt ein großer Stein vom Herzen und ich bin so froh,dass nichts weiter passiert ist. „Was ist denn passiert?Wo warst du?“ , fragt er total besorgt. Ich kann erst gar nicht antworten,da ich mit meinen Tränen kämpfe. Ich setze mich zu ihm herunter auf die Treppe und komme langsam wieder zu mir. „Es ist so krass,was ich heute heraus gefunden habe. Ich war bei Lee und ja er und Zac kennen sich schon länger als gedacht! Du musst mit mir unbedingt zu Zac gehen,er weiß von uns bescheid und ich muss ihm alles erzählen!“ , rattere ich alles herunter,doch Richie versteht überhaupt nicht was ich will. „Ich verstehe nicht ein Wort was du sagst? Beruhige dich doch erstmal!“ , sagt er als er mich noch fester in den Arm nimmt. „Nein das geht nicht,wir müssen sofort zu Zac! Bitte ich brauche deine Hilfe!“ , meine ich aufgelöst unter vollen Tränen zu ihm. Er hilft mir auf und ohne Proteste gehen wir herüber zu den McKingleys. Ich versuche mir meine Tränen abzuwischen und gefasst herüber zu kommen,doch es gelingt mir nicht. Mr. McKingley öffnet verdutzt die Tür und sieht mich mit einem merkwürdigen Blick an. „Susan,was ist denn mit dir passiert?Kann ich dir irgendwie helfen?“ , fragt er fürsorglich nach,doch ich gehe nicht darauf ein. „Ist Zac da?Wir müssen mit ihm reden,alleine!“ Er bittet uns herein und ruft Zac zu sich. „Zac! Komm her,du hast Besuch!“ Genervt gibt Zac irgendwelche Laute von sich und sein Vater verschwindet wieder in seinem großen Büro und schließt die Tür. Es dauert eine Weile bis er in den Flur kommt,doch als er uns sieht stöhnt er auf und rastet aus. „Was wollt ihr bitte hier?Ich will euch nicht sehen,verpisst euch!“ Richie stellt sich vor mich und versucht ihn zu beruhigen. „Bleib mal ruhig,ok! Ich weiß ich bin der letzte den du sehen willst,aber hör Sunny zu,sie hat dir was wichtiges zu sagen!“  Zac will sich nicht beruhigen und schickt uns weg. „Ich will mit keinen von euch beiden reden,versteht ihr das nicht! Seid glücklich,aber lasst mich damit in Ruhe!“ Richie stellt sich provozierend vor ihm,dass er ihn zu hört. „Wieso spielst du dich so auf? Du hattest genügend Chancen bei Sunny,doch du hast sie dir immer wieder selbst verbaut,also spiele nicht das Opfer Zac!“ Zac greift Richie an und schlägt in gegen die Wand. Die Beiden landen mal in einer Prügelei und ich gehe dazwischen. Unbeabsichtig schlägt Zac mir gegen mein Gesicht und ich schreie schmerzhaft auf. „Aua mein Gesicht! Hast du sie nicht mehr alle?“ Erst jetzt kommt er zur Besinnung und lässt von Richie los. Zac stellt sich zu mir und hält mich fest. „Sunny das wollte ich nicht,es tut mir leid!“ Richie steht auf und schlägt Zac's Finger weg. „Fass sie nicht an du hast schon genügend angerichtet! Komm Sunny lass uns gehen! Egal was du ihm sagen willst,es kann warten!“ Ich wehre mich gegen Richie und bleibe wie angewurzelt stehen. Mit der einen Hand halte ich mein Gesicht und mit der anderen krame ich aus meiner Jacken Tasche das Bild heraus. Ich werfe es ihm zu und er kann es gerade noch so auffangen. „Was ist das?“ , fragt Zac nach,ohne es richtig anzusehen. „Sieh es dir an!“ , fordere ich ihn wütend auf. Er faltet es auf und sieht sich,seinen Dad & „Lennard“ drauf. Liest die Schrift auf der Rückseite und fragt mich dann ganz verwundert. „Woher hast du das?“ „Zu erst sagst du mir wer dieser Lennard ist?“ Zac denkt nicht lange nach und antwortet dann. „Das ist mein ehemaliger Kindergarten Freund,wir haben damals jeden Tag zusammen gespielt,bis er mit seiner Mutter weggezogen ist. Aus irgendeinen unerklärlichen Grund sind sie damals einfach so weggezogen!“ Und jetzt weiß ich,dass mein Verdacht sich endlich bestätigt und ich mir nicht nur alles zusammen gesponnen habe. „Er ist wieder da Zac! Lennard also ich meine Lee ist Lennard! Ich habe das Bild bei ihm gefunden und noch mehrere,wo er dich und dein Vater beschattet!“ Jetzt fällt auch Richie die Augen aus dem Kopf,doch Zac reagiert nicht wirklich darauf. „Was redest du da? Was willst du mir jetzt damit sagen?“ Ich stelle mich vor Zac und schüttel ihn,damit er es endlich kapiert. „Bist du so dumm oder tust du nur so? Lee ist Lennard,dein ehemaliger Freund! Er ist zurück kommen,weil er seinen Vater sucht! Und sein Vater ist auch deiner! Verdammt er ist dein Bruder Zac!“ , schreie ich ihn an,obwohl ich ihm das eher sensibler herüber bringen wollte. Zac sieht mich sprachlos an und weiß gar nicht was um ihn herum passiert. Ich stelle mich darauf ein,dass er weinend zusammen bricht oder sich von mir trösten lässt,doch er rennt plötzlich wie ein Angestochener zu dem Büro seines Vaters. Richie und ich wissen,dass es nicht gut ist,was er jetzt vor hat. Wir gehen ihm hinter her,doch wir sind nicht schnell genug um ihn aufzuhalten. Zac reißt das Büro auf und überfällt seinen Vater. „Was ist denn jetzt los? Zac ich telefoniere geh bitte heraus!“ Zac reagiert auf kein einziges Wort von ihm,er geht um den Tisch herum,schlägt ihm das Telefon aus der Hand und zimmert seinen Vater mit seiner Faust auf die Nase. Erschreckt schreie ich auf und Richie versucht Zac aufzuhalten. Sein Vater geht zu Boden und verschmiert sich mit dem Blut sein weißes Hemd. Blut tropft auf den Laminat Boden. Wir alle sind überfordert mit der Situation und können gar nicht glauben, was da gerade passiert.  Zac’s Vater hält sich verkrampft und stöhnend seine Nase fest. Das Blut läuft weiter an seiner ganzen Hand entlang. Zac sieht zu ihm, doch steht wie benebelt nur daneben, als ob er gar nichts damit zutun hat. Richie reagiert als einziger und sucht nach etwas zum Aufwischen. „Hast du den Verstand verloren?“ , schreit sein Vater ihn an und steht urplötzlich auf. Zac sieht ihm ins Gesicht, doch verspürt keine Reue. „Du bist ein verlogenes Arschloch!“, meint er zu ihm, als er seinem Vater das Bild an den Kopf wirft.  Dieser steht nur völlig ausdruckslos da und weiß gar nicht wovon Zac redet. Das Bild fällt genau in die Pfütze voller Blut auf den Boden, doch Mr. McKingley versucht es zu retten und sieht es sich beim aufheben genau an. „Was soll ich damit?“ „Das ist der Beweis das du mich und Mama Jahre lang hintergangen hast.“  Mr. McKingley sieht immer nur zwischen Zac und dem Foto hin und her und versteht nicht worauf er hinaus will.  „Kannst du mir jetzt mal sagen was du von mir willst? Ich verstehe nur Bahnhof!“ , schreit er mit einem wüten Unterton los. Zur gleichen Zeit kommt Richie mit ein paar Küchentüchern wieder und hält es an Mr. McKingley’s Nase und lehnt seinen Kopf nach hinten. Zac ballt schon wieder seine Faust und es platzt vor Wut aus ihm heraus. „Stell dich doch nicht so dumm! Du hast noch einen weiteren Sohn und hast nie etwas davon gesagt. Ist deswegen Mum damals abgehauen, weil sie wusste das sie betrogen hast?“ , fragt er seinen Vater aufgelöst. Dieser überlegt ganz angestrengt nach und er realisiert langsam, was Zac ihm dort vorwirft. „Ok ich weiß nicht woher du das hast, aber es ist ganz anders gewesen. Ich hab keinen weiteren Sohn, da bin ich mir sicher.“ „Lüg doch nicht, ich weiß alles! Steh doch wenigstens jetzt dazu!“ , sagt Zac zu ihm,als er auf den Tisch vor ihm haut. Richie stellt sich vor Mr. McKingley, weil er Angst hat, dass er erneut auf seinen Vater los geht. Auch ich bin diesmal vorsichtiger und ziehe Zac zu mir zurück. „Bleib ruhig, ok? Es bringt doch jetzt überhaupt nichts, wenn du ihn so behandelst. Keiner kann an der Situation gerade etwas ändern.“ , meine ich mit einer fast flüsternden Stimme zu Zac, der mich nicht einmal ansieht. Stattdessen schlägt er meine Hand weg und geht mich auch noch total aggressiv an. „Lass mich los! Ihr steckt doch alle unter einer Decke! Ich kann euch nicht mehr in die Augen sehen!“  Bevor überhaupt jemand etwas erwidern kann, schnappt sich Zac die Autoschlüssel seines Vaters und rennt so unerwartet aus dem Haus. „Zac warte doch!“, ich gehe ihm hinter her, doch ich bin zu langsam, um überhaupt noch etwas machen zu können. Ich gehe wieder zurück ins Büro und wende mich zu Richie und Mr. McKingley hin. „Wir müssen ihm hinter her, wer weiß was er in seiner Wut alles macht.“  Richie klingt besorgt, doch weiß auch nicht recht was wir tun sollen. „Wir können doch ihn jetzt hier nicht so alleine lassen?“, sagt er etwas wehmütig. Zac’s Vater neigt seinen Kopf wieder nach vorne und seine Nase hat aufgehört zu bluten. Er schmeißt das durch drifte Papier auf den Schreibtisch und drängt Richie bei Seite. „Mir geht’s gut, Susan hat Recht wir müssen ihm hinter her. Ich will nicht das ihm irgendetwas passiert.“  Zum ersten Mal erkenne ich in Mr. McKingleys Augen völlige Furcht und Angst um seinen Sohn. Deswegen zögern wir nicht lange und begeben uns nach draußen zum Wagen von Richie, der noch vor meinem Haus parkt. Wir fahren eilig los und suchen ganz Sutton nach Zac ab.  Während wir alle drei total angespannt sind, beteuert Zac’s Vater immer wieder seine Unschuld. „Ich muss ihm sagen, dass das nicht wahr ist. Das kann doch alles nur eine Lüge sein!“, murmelt er vor sich hin. Bis ich irgendwann mal darauf antworte und ihn frage. „Sind Sie sich sicher, dass sie nie eine Affäre gehabt haben, wo ein weiteres Kind entstanden ist?“, als ich es ausgesprochen habe, bereue ich es im gleichen Moment wieder.  Plötzlich hält Mr. McKingley an und versucht uns seine Lage zu erklären. „Ja es stimmt ich hatte damals eine Affäre mit der Mutter seines Spiel Gefährten, aber nur weil meine Frau mich betrogen hat und ich es einfach nicht mehr zu Hause ausgehalten habe. Damals sagte sie mir dass sie schwanger ist, doch es nicht von mir sei. Daraufhin habe ich mich sofort von ihr getrennt und bin wieder zu meiner Frau zurück, doch sie hat mich dann auch wegen dem anderen Kerl verlassen. So stand ich da mit zwei kleinen Kindern und wusste nicht wie es weiter gehen soll. Dann noch der Tod meines jüngsten Sohnes hat alles verändert. Ich war Zac oft kein guter Vater, doch ich habe ihn nicht belogen.“ Ich bin kurz davor ein Tränchen zu verdrücken, nach seinen sehr emotionalen und ernst gemeinten Worten. Doch ich muss ihm sagen, dass Lee hinter den Beiden her ist. „Mr. McKingley es ist so…ich weiß wer ihr weiterer Sohn ist und sie kennen ihn auch. Lee Waters ist ihr Sohn und er folgt ihnen und Zac jede Minute. Ich bin mir sicher, dass vielleicht damals seine Mutter sie angelogen hat, wes wegen auch immer, doch er ist ihr Sohn!“ Er grübelt über meine Worte nach und wendet sich zu mir sehr verdutzt herüber. „Lee Waters? Der neue Schüler? Das kann nicht möglich sein, ich kenne keine Familie die so geheißen hat.“ Ich sehe zu Richie herüber, der mich genauso verwundert an sieht und ich fahre weiter fort. „Das Foto was sie vorhin gesehen haben, dass sind Sie mit Zac und Lennard auf einem Angelausflug. Und das Foto habe ich bei Lee gefunden.“ Jetzt leuchtet es auch ihn ein, worauf ich hinaus will und er schlägt die Hände über den Kopf zusammen. „Oh mein Gott, Lennard! Er und seine Mutter sind wieder in der Stadt, ohne mir etwas davon zu sagen. Sie haben sich umbenannt oder sie ist wieder verheiratet, so hätte ich sie niemals finden können!“ Total hysterisch brüllt er Richie zu. „Ich weiß wo Zac ist, zu mindestens hoffe ich es dass er dort ist!“ Richie wendet sich zu ihm und fragt hektisch nach. „Wo denn? Dann lassen Sie uns hinfahren!“ Richie steuert die angegebene Adresse von Mr. McKingley an und versucht so schnell wie es geht vorwärts zu kommen. Wir fahren zu dem Homeless Sea im Nordwesten von Sutton an. Dort haben Zac und sein Vater immer geangelt, wo auch das Foto entstanden ist. Ich kaue nervös an meinen Fingernägel herum und hoffe das Zac nichts passiert ist oder er einen Unfall gebaut hat. Wenige Kilometer trennen uns von dem See und wir halten alle drei Ausschau nach Zac. Die Wellen klatschen an die hohen Steinfelsen und Surfer lassen sich den Wind um die Ohren hauen. Eigentlich ein Recht friedlicher Ort, doch auch ein sehr abgelegener, wo alles passieren kann. Wir entschließen uns zu Fuß weiter zu suchen und steigen alle drei aus. Jeder geht in eine andere Richtung um Zac wirklich nicht zu verfehlen. Mr. McKingley geht rüber zu den Booten, wo die Angler immer ihre Zelte aufschlagen. Richie sucht am Strand nach ihm und ich schaue alle Klippen auf und ab nach Zac nach. An diesem Tag ist es besonders windig und mir fliegen meine Haare kreuz und quer herum. Zwischen den Klippen herrscht eine besondere Stille und keine Menschen Seele ist weit und breit zu sehen. Ich rechne nicht damit ihn hier aufspüren, doch mein Gefühl lässt mich nicht los, dass er vielleicht doch hier sein kann. Deswegen gebe ich nicht gleich auf und irre mich weiter durch die Klippen hin durch.  „Zac! Wo bist du?“, schreie ich wie am Spieß, doch ich höre kaum ein eigenes Wort von mir selbst. Ich gehe einmal eine Runde herum, doch keine Spur von Zac. Verzweifelt halte ich Ausschau nach Richie und Mr. McKingley, doch es scheint so als, ob die Beiden auch verschwunden sind. Alleine mach ich mich auf den Weg zurück zum Wagen, doch irgendetwas zwingt mich erneut zu den Klippen hoch zu schauen. Als ich ein weiteres Mal meinen Blick nach oben schwenke sehe ich eine Person auf den Spitzensteinen herum klettern. Lebensmüde muss die Person sein, die so etwas macht oder vielleicht einfach nur verletzt. Deshalb weiß ich sofort als ich nach oben sehe, dass es Zac ist, der dort oben wage mutig herum tollt. Ich kann ihn zwar nicht erkennen, doch seine langsamen Bewegungen und die Körperhaltung kommen mir sehr bekannt vor. Auf gut Glück höre ich auf meinem Verstand und renne wie eine besessene zu ihm.  „Zac!! Bleib stehen!“, schreie ich ihm so laut es möglich ist zu, doch es kommt keine Reaktion von mir. Der Wind pfeift wie verrückt und ich komme kaum vorwärts. Ich kämpfe mit mir selbst, mit der Zeit und gegen den Wind an. Hoffentlich schaffe ich es rechtzeitig bevor etwas passiert. Meine Füße sind müde und ich brauche eine gefühlte Ewigkeit bis ich endlich vor dem richtigen Hügel stehe, auf den Zac geklettert ist. So schnell es mein Körper und meine Ausdauert zulässt hetze ich nach oben, zwänge mich durch jeden kleinen Spalt und engen Zwischenraum. Umso höher ich komme, umso doller rammen sich die Felsspitzen in meine Füße herein. Ich ignoriere den Schmerz und sehe nur nach vorn. Immer wieder setze ich an, um nach Zac zu rufen, doch er kriegt einfach nichts mit. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, doch als ich am höchsten Punkt der Klippe ankomme wird mir fast schon schlecht, so hoch ist das hier. Ich muss mich förmlich zusammen reißen, um nicht noch auf der Stelle umzukippen. Vorsichtig bewege ich mich nach vorne und sehe wie Zac am Ende der Klippe sich hingesetzt hat und weit in die Ferne schaut. Ganz außer Atem stürme ich zu ihm, doch auf einmal steht er ruckartig auf und stellt sich direkt am Ende hin, auf den großen Fels, der wirklich sehr wacklig aussieht. Was hat er nur vor? Er wird doch nicht etwa… „Zac! Stop! Lass es sein!“  Ich bin völlig aufgelöst und nervös zu gleich. Was kann ich nur tun? Mit meinen letzten Kräften gelange ich zu ihm und nähere mich vorsichtig an. Mir wird ganz schlecht zu mute, als ich ihm auf diesem steilen Felsen sehe und er so verträumt nach unten starrt. Diesmal bin ich nah genug, um das er mich verstehen kann. „ZAC BITTE TUE ES NICHT!“ Meine Angst pulsiert durch meinen gesamten Körper. Jede Sekunde kann etwas Schreckliches passieren, ich habe keine Ahnung was ich machen soll. Zac nimmt mich nicht gleich wahr. Sein Blick ist weiterhin zu dem nassen Boden unter den Klippen gerichtet. Der eiskalte Wind peitscht an unseren Köpfen vorbei und alles wirkt so unrealistisch, als ob ich mir das alles nur einbilde. Ich bewege mich langsam zu ihm und versuche nach seiner Hand zu greifen. Ganz zart berühre ich vorsichtig seine Fingerspitze, doch er zuckt verschreckt zusammen.  „Was willst du denn hier? Wie hast du mich gefunden?“, sagt er zu mir, als er immer noch in die weite Ferne starrt.  Dein Vater hat geahnt, dass du hier sein könntest, also sind wir dir gefolgt. Bitte Zac lass uns einfach von hier weg und dann reden wir noch mal vernünftig miteinander. Es gib für alles eine Lösung.“, fordere ich mit sanfter Stimme auf. Doch er reagiert wieder so abweisend und bleibt stur. „Es ist doch egal was ich mache, keiner wird sich dafür interessieren. Meine ganze Kindheit war eine große Lüge und du versteckst dich auch vor deinen wahren Gefühlen.“, meint er verzweifelt und sieht mir zum ersten Mal richtig in die Augen. So verletzt wie in diesen Moment habe ich ihn noch nie zu vor gesehen. Die Situation geht ihn total nah und ich kann nichts für ihn tun. Ich versuche irgendetwas passende zu sagen und ich stammele seltsame Dinge vor mich hin, damit er merkt, dass ich ihn doch verstehe.  „Natürlich interessieren wir uns für dich. Dein Vater hat sich solche Vorwürfe gemacht und ich hatte einfach nur Angst, dass du darauf hin etwas sehr dummes machst.“ „Denkst du wirklich ich will mich hier runter stürzen? Nein danke, dafür ist mir mein Leben doch etwas zu schade. Ich wollte einfach den Kopf frei bekommen nach der ganzen Sache.“, erwidert er sehr introvertiert. Mit ängstlicher Stimme rede ich nochmals auf ihn ein. „Zac bitte lass uns einfach von hier weg gehen. Egal was passiert ich werde für dich da sein! Ich verspreche es dir!“  Er sieht mich so starr an, als ob er durch mich hindurch sieht. Doch seine Augen glänzen vor Freude und ich glaube ein wenig fängt er sogar an zu weinen. Natürlich wie Jungs sind, will er sich hinter seiner großen Kapuze verstecken, damit ich ihn nicht so schwach sehe. Ich finde es berührend, dass er so ergriffen ist von der ganzen Sache und flüstere ihm nur leise zu. „Komm mit mir mit!“. Ich strecke ihm erneut meine Hand hin und warte auf seine Reaktion. Er sieht mich immer noch so ausdruckslos an, aber diesmal bewegt er sich einen Schritt weiter. Vorsichtig versucht er sich auf diesem Felsvorsprung zu drehen, aber dann verliert er leicht sein Gleichgewicht und kippt mit seinem Oberkörper nach hinten. Meine Augen springen mir halb aus dem Kopf heraus, als ich ihn so schwanken sehe. Reflexartig greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn mit voller Wucht zu mir hin. Ich merke nur wie ich auf dem Boden falle und etwas Schweres auf mich fällt mit voller Wucht. Ich traue mich gar nicht die Augen zu öffnen, doch ich will wissen ob Zac heile ist und ich ihn gerettet habe. Ganz vorsichtig blinzele ich mit meinen Augen und sehe Zac’s blaue Augen vor mir, die noch ganz entsetzt mich an starren. Innerlich atme ich auf, doch sein ganzes Gewicht liegt auf mir, sodass ich kaum richtig atmen kann. Doch das ist mir für diesen Moment total egal. Ich bin erleichtert, dass es ihm gut geht und versuche irgendetwas ihm zu entgegnen. „Das war knapp!“, röchele ich leise. „Danke, ohne dich wäre ich jetzt anscheinend tot gewesen Sunny!“, bedankt er sich mit seinem niedlichen Lächeln bei mir. So ganz nah sind wir uns schon lange nicht mehr gekommen. Er visiert meine Augen und meinen Mund an. Er lässt mich gar nicht hoch kommen und küsst mich auf den harten, steinigen Boden. In dem Moment denke ich einfach an gar nichts, ich bin so erleichtert, dass er lebt und bei mir ist. Seine Lippen sind sehr trocken, doch der Kuss fühlt sich trotzdem wunderschön an. Ich wehre mich keinen Zentimeter, weil ich auch kaum eine andere Möglichkeit habe. Er lässt gar nicht mehr von mir ab, deshalb stoße ich ihn etwas weg, auch wenn es etwas groß rüber kommt, doch sonst würde ich keine Luft mehr bekommen. „Tut mir leid, aber du bist schwer!“ Lächelnd stützt er sich auf und versucht sich aufzurichten. Er brauch etwas länger, da er sich seinen linken Ellenbogen etwas angeschlagen hat. Auf seinem Pulli erkennt man leichte Blutspuren an dieser Stelle, doch er kümmert sich nicht weiter darum, sondern versucht mir hoch zu helfen. Er hält mir nur seine rechte Hand hin und zieht mich mit einem Schwung zu sich hoch. Ich putze mir den Sand von meinen Klamotten ab und schau an mir herunter, ob ich mich nicht verletzt hab. Doch Zac lässt mich gar nicht mehr los und zieht mich wieder zu sich hin, um mich nochmals zu küssen. „Kannst du jetzt besser atmen?“, fragt er mit einem Grinsen nach. Ich nicke ihm zu und schließe meine Augen. Ich denke gar nicht über die Konsequenzen nach und lass mich einfach darauf ein. Doch zu einem weiteren Kuss kommt es nicht, denn von hinten kommen Richie und Zac’s Vater angelaufen, die uns gefunden haben.  Verschreckt entferne ich mich etwas von Zac und hoffe das Richie nichts mitbekommen hat. Mr. McKingley kommt als erster angerannt und drückt sofort Zac an sich. „Oh mein Gott, dir geht es gut mein Junge!“.  Sein Vater ist wirklich aufgelöst, doch Zac lässt zu erst die Nähe von ihm gar nicht zu, doch entschließt sich dann doch ihn auch zu umarmen. Wenn man die Beiden so sieht wird einem ganz warm ums Herz. Trotzdem kann ich mich nicht darauf konzentrieren und wende mich zu Richie, der etwas später auf der Felsspitze ankommt. „Geht’s dir gut?“, meint er zu mir besorgt, als er mich liebevoll in den Arm nimmt. Etwas starr umgreife ich sein Körper und nicke dabei ganz kurz. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht, ist bei Zac auch alles ok?“, fragt er neugierig nach und wir beide sehen zu ihm herüber. Auch Zac erwidert plötzlich meinen Blick und nickt mir nur zu. Ich sehe wieder zu Richie hoch und meine zu ihm etwas leiser. „Jetzt ist alles ok, weil du hier bist! Ich habe wirklich gedacht, dass er herunter fällt.“, sage ich etwas aufgebrachter, als ich mich in seinen Armen verkrieche. Er drückt mich wieder ganz fest an sich und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.  „Es wird alles wieder gut! Zum Glück ist euch nichts passiert!“  Mein schlechtes Gewissen nagt an mir gewaltig und ich weiß gar nicht ob ich es Richie sagen soll, was gerade vorgefallen ist. Doch ich bin einfach zu feige und schweige über diesen Vorfall einfach. Mr. McKingley kommt zu mir herüber und sieht mich total erleichtert an. Ich löse mich von Richie und sehe ihn mit großen Augen an. Auf einmal stürzt sich Mr. McKingley auf mich und umarmt mich überaus herzlich. Ich stehe etwas benebelt einfach nur da und weiß nicht wie ich reagieren soll. Ich komme überhaupt nicht zu Wort, da spricht schon Zac’s Vater zu mir. „ Danke das du meinen Sohn gerettet hast, ich bin dir etwas schuldig!“  Er lässt mich nach einiger Zeit wieder los und ich sehe ihn immer noch etwas verwirrt an.  „Ich hab doch nichts getan!“, erwidere ich mit gesenktem Blick.  „Natürlich hast du, ich bin dir unendlich dankbar. Sag mir was ich tun kann, als Entschädigung?“, fragt er sehr hektisch nach. Dazu fällt mir gar nichts ein. Ich sehe zu Zac herüber, der nur kurz meinen Blick erwidert. Die ganze Situation ist mir immer noch sehr unangenehm, deshalb erwidere ich etwas unterkühlt und fordernd.  „Versprechen Sie mir einfach nur, dass sie Zac die Wahrheit sagen und meiner Tante die Schulden entlassen, mehr will ich nicht!“  Er hat anscheinend mit mehr gerechnet und entgegnet nur ein leises „Okay!“ mir gegenüber.  Verstummt gehen wir alle vier zu dem Wagen von Richie und er fährt uns alle man nach Hause. Ich sitze mit Zac auf der Rückbank und drehe mich zum Fenster hin. Die Fahrt kommt mir so elend lange vor, dass ich diese Stille gar nicht mehr aushalte. Beschämt sehe ich zu Zac kurz herüber, der mich die ganze Zeit beobachtet. Erstreckt seine Hand in meine Richtung, doch ich gehe nicht darauf ein. Was denkt er sich eigentlich? Richie ist im Wagen und er versucht trotzdem weiter zu machen. Irgendwann schon in der Abenddämmerung kommen wir endlich zu Hause an und meine Augen fallen immer wieder zu. Der Tag hat mich ordentlich geschlaucht. Zac und sein Vater verabschieden sich und Mr. McKingley bedankt sich noch mal bei mir. „Danke Susan, was du getan hast, war wirklich ehrenhaft. Wenn dir doch noch etwas anders einfällt, was ich tun kann, dann weißt du ja wo ich wohne.“ Ich strecke ihm meine Hand entgegen und nicke freundlich zu. Dann geht Mr. McKingley auch zu Richie und bedankt sich bei ihm. Zac kommt unerwartet zu mir und nimmt mich in den Arm. Ganz geschockt sehe ich ihn an und weiß nicht was ich sagen soll. Er flüstert mir leise ins Ohr, als er sich schon wieder wegdrehen will. „Danke!“ Ohne mich noch mal anzusehen geht er zu seinem Vater und die Beiden verschwinden in ihrem großen weißen Haus. Richie nähert sich mir an und umgreift mich wieder ganz fest. „Soll ich heute lieber bei dir bleiben? Es war ein wirklich sehr turbulenter Tag.“, meint Richie liebevoll zu mir, doch ich kann seine Nähe nicht erwidern und drücke ihn etwas weg. „Nein danke, dass ist lieb von dir, aber ich will einfach nur schlafen. Ich muss ja morgen auch wieder zur Schule.“ Ich merke wie enttäuscht er ist, doch er akzeptiert meine Entscheidung. Ich will ihn nicht ganz vor den Kopf stoßen, deshalb küsse ich ihn kurz, aber leidenschaftlich und flüstere ihm etwas nettes zu. „Danke dass du heute für mich da warst und mir geholfen hast, obwohl ich verstanden hätte, wenn du es nicht getan hättest. Du bist einfach unglaublich. Vielleicht kann ich ja morgen bei dir mal schlafen?“ , frage ich mit einem bestimmten Hintergedanken nach. Er sieht mich etwas merkwürdig an, doch erwidert kaum etwas darauf. „Morgen? Ok lass uns morgen noch mal darüber sprechen, ich lass dich jetzt alleine!“, meint er als er mir einen Kuss auf den Mund gibt und mich nochmals herzlich umarmt. Ich erwidere es ohne mir etwas anmerken zu lassen und winke ihm zu, als er aus unserer Einfahrt fährt.  Völlig verwirrt und launisch laufe ich zur Tür und gehe sofort nach oben in mein Zimmer. Ich nehme meine Familie die im Wohnzimmer sitzt gar nicht erst wahr, denn ich will ihren Fragen heute einfach nur noch ausweichen und ins Bett fallen.  Stürmisch öffne ich die Türe und schmeiße mich einfach verzweifelt auf mein Bett, ohne das Licht anzuschalten. Ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll, ich bin einfach nur total überfordert mit meinen Gefühlen. Ich ziehe mir das Kissen unter meinen Kopf und schreie laut los.  Ein leises Stimmchen ertönt hinter mir, was mir totale Angst macht, weil es so unerwartet aus der hintersten Ecke kommt. Reglos hebe ich meinen Kopf hoch und drehe mich panisch, aber doch langsam um. Ungeduldig taste ich mit meiner Hand nach meiner Nachtischlampe, doch kann einfach nicht den Schalter finden. Die Schweißperlen laufen über meine Stirn und mein Herz pulsiert wie verrückt. Als ich endlich den Schalter gefunden habe, kriege ich Angst, doch schalte mutig das Licht an. Genau gegenüber von meinem Bett sitzt jemand in meinem großen Ledersessel vor meinem Schreibtisch. Der Stuhl steht mit dem Rücken zu mir, so dass ich die Person nicht erkennen kann. Ich traue mich nicht etwas zu sagen geschweige mich einen Schritt zu bewegen. Ich fühle mich so hilflos, wegrennen würde auch nichts bringen. Als ich mir Gedanken über mein Entkommen mache, dreht sich die Person in dem Sessel herum und ich bin einfach nur schockiert und sprachlos zu gleich. Obwohl meine Augen die Person schon wahr genommen haben, erschrecke ich trotzdem erneut und meine Hand hält meinen Mund zu. Ich schwanke immer wieder nach hinten, weil ich mein Gleichgewicht einfach nicht halten kann, doch ich versuche nicht zu sehr nervös zu wirken. „Oh Lee, hast du mich erschreckt. Was machst du denn hier?“, frage ich mit einem mulmigen Gefühl nach, obwohl ich mir die Antwort schon denken kann. Er hat bestimmt bemerkt, dass ich in seinem Zimmer war und das Bild entwendet habe. Er sieht mich total komisch an, doch grinst dabei immer noch, als er mit seiner Hand über meinen Sessel streift. „Deine Tante hat mich reingelassen, übrigens eine reizende Frau. Sie wusste gar nicht wer ich bin, also habe ich mich erstmal ausgiebig vorgestellt.“  „Ich war heute noch gar nicht zu Hause, deshalb hatte ich gar keine Zeit ihr von dir zu erzählen.“, rede ich mich gekonnt raus. Lee zieht seine linke Augenbraue bis zum Anschlag nach oben und fragt neugierig nach. „Ach so wo warst du denn? Ich dachte du bist müde.“  Ich schwitze schon vor Aufregung und weiß nicht was ich sagen soll, ich versuche es glaubwürdig rüber zu bringen. „Ja wollte ich, aber Richie kam urplötzlich bei mir vorbei und dann haben wir noch etwas Zeit miteinander verbracht. Aber sag doch nun mal was du hier machst? Wolltest du noch etwas wegen dem Vortrag besprechen?“, frage ich ängstlich nach und sehe ihn dabei nicht in die Augen. Er richtet sich grinsend auf und kommt näher zu mir, doch ich gehe immer einen kleinen Schritt vorsichtig zurück. Ich kann meine Panik nicht mehr verbergen und ich weiß nicht was er vor hat. „Wieso bist du denn so nervös? Ich tue dir nichts Sunny! Ich will nur eine Sache klar stellen…“ Seine Hand berührt sanft meine Haare und erspielt mit einer Strähne herum, die er nicht außer Augen lässt. „Ich finde du bist echt ein nettes Mädchen, aber ich rate dir eins, verkauf mich nicht für dumm! Ich mag es nicht so gerne, wenn fremde Leute einfach in meinen privaten Sachen herum schnüffeln.“, stellt er klar und sieht mir erst jetzt in die Augen. Ich kann seinem Blick nicht Stand halten und sehe auf dem Boden. Mein Atem setzt immer wieder aus und ich fühle mich ertappt. Hoffentlich tut er mir nichts an. „Lee es tut mir leid, ich wollte das nicht, aber….“, er lässt mich nicht ausreden. „Natürlich wolltest du das, ich kann es dir nicht mal verübeln, dass du neugierig warst. Ich bin auch ein sehr neugieriger Mensch und will immer wissen, was in meinen Mitmenschen vor geht. Doch diese Sache geht dich wirklich nichts an und ich hoffe du bist schlau genug, um meine Drohung ernst zu nehmen!“, sagt er mit so einem starren Blick, dass ich am Liebsten heraus gerannt wäre, doch ich kann mich nicht bewegen.  „Was meinst du damit?“, frage ich vorsichtig nach. Er drückt mich immer mehr an sich heran und der Ekel steigt weiter in mir auf. Ich wehre mich aber nicht, weil ich ihn nicht noch wütender machen will.  „Ich warne dich zum letzten Mal, misch dich nicht in meine Angelegenheit ein und diesmal meine ich es Ernst. Wenn du irgendjemand von diesem Foto erzählst oder von meinem Plan, dann kann ich für nichts garantieren!“, droht er mir und umfasst mein Handgelenkt total fest. Ich schreie auf, weil der Schmerz mich ergreift und ich mich so bemerkbar machen will. Doch er lässt es nicht zu und hält mir den Mund für einen Moment zu. Erst jetzt versuche ich mich aus seinem Griff los zu reißen, doch ich hab einfach keine Kraft mehr ihn weg zu drängen.  „Hör auf zu schreien! Ich tue dir nichts!“, ich merke wie er seinen Griff löst und ich versuche einfach locker zu lassen und Ruhe zu bewahren.  „Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast. Wenn du tust was ich sage, dann wird dir nichts passieren, dass verspreche ich dir. Also sind wir uns einig und du machst genauso weiter wie bis her und sagst kein Wort zu niemanden?“, wiederholt er noch mal sein anliegen und ich nicke ihm einfach zitternd zu. „Gut dann bin ich ja froh, dass wir das klären konnten. Dann wünsche ich dir eine angenehme Nacht. Wir sehen uns ja dann morgen in der Schule.“, wirft er mir mit einem fetten Grinsen zu und umarmt mich noch dabei. Ich schweige einfach und warte bis er endlich gegangen ist. Verzweifelt schmeiße ich die Tür zu und verschließe sie doppelt und dreifach. Ich breche noch an der Tür zusammen und weine einfach bitterlich vor mich hin. Ich spüre immer noch seine Berührungen und höre seine Stimme in meinem Ohr. Ich schüttele so heftig meinen Kopf, weil ich das einfach alles verdrängen will, ich rede mir ein dass es nicht passiert ist. Doch es ist passiert, er weiß was ich gemacht hab und ich habe so Angst, dass er es nicht nur bei einer Drohung belässt. Eigentlich bin ich sauer auf Peggy gewesen, warum sie ihn einfach ins Haus gelassen hat, doch woher soll sie denn ahnen, dass Lee ein Psychopath ist und uns allen nur schaden will. Ich traue mich nicht mal meiner Familie etwas davon zu erzählen, weil ich nicht will, dass er sie auch noch im Blickfeld hat. In diesem Augenblick bereue ich es sehr, warum ich mich überhaupt eingemischt habe. Eigentlich ist es immer noch Zac’s Idee gewesen, aber ich konnte ihn einfach nicht im Stich lassen. Ich habe einfach ein viel zu großes Herz und kann oft nicht nein sagen.  Ich brauche wirklich lange bis ich mich wieder eingekriegt habe und laufe dann zu meinem Bett herüber. Ich suche nach meinem Handy und starre es bedrückt an. Mit wem soll ich nur reden? Ich suche das Telefonbuch nach Richie ab und seine Nummer erscheint direkt auf dem Display. Doch ich drücke nicht den grünen Hörer, weil ich ihn einfach nicht mit hinein ziehen will. Schließlich suche ich nach Zac’s Nummer und rufe ihn nervös an. „Ja?“, sagt er mit leiser Stimme. „Zac, ich bin’s. Kannst du vorbei kommen?“. „Jetzt?“, sagt er total entsetzt und stöhnt auf. „Ja, es ist wichtig bitte!“, flehe ich ihn an.  Ohne zu fragen worum es geht, macht er sich auf den Weg und fügt nur noch hinzu „Ok bin gleich da!“.  Ich warte nicht mal fünf Minuten auf ihn und dann steht er schon in meinem Zimmer. Weinend falle ich ihm in die Arme und lasse mich von ihm trösten. Vielleicht ist er die falsche Person, aber in diesem Moment kann ich nur mit ihm über die ganze Situation reden. Wir stehen lange einfach nur da und er hält mich liebevoll fest an sich gedrückt. Es dauert lange bis ich etwas sagen kann oder ich weiß wie ich ihm alles erklären soll. Sehr schlapp setze ich mich auf mein Bett und versuche die richtigen Worte zu finden. „Lee war hier und er weiß, dass ich ihm das Bild geklaut habe.“ „Er war hier? In deinem Zimmer? Wieso hast du nicht eher etwas gesagt?“, meint er besorgt, als er sich neben mich setzt.  „Ich konnte nicht, ich hatte solche Angst vor ihm. Ich dachte er tut mir etwas an…“, sage ich total panisch immer noch.  Er hält meine Hand und lässt sie gar nicht mehr los. „Was für ein krankes Schwein! Warte ab morgen ist er dran!“, droht er ihm und wirft mir einen wütenden Blick zu. Ich hebe sofort Einwende und versuche ihn herunter zu bekommen. „Nein du darfst ihm nicht sagen, dass du von der ganzen Sache bescheid weißt! Glaub mir Lee ist verrückt und wenn wir jetzt nicht mitspielen, sind wir alle dran, willst du das?“ „Nein natürlich nicht, aber willst du dich von ihm fertig machen lassen? Wir müssen doch irgendetwas unternehmen?“, sagt er verzweifelt in meine Richtung und wartet auf eine Antwort. Ich verstumme und weiß keine Antwort darauf. „Ich habe einfach nur Angst Zac wirklich. Er ist zu allem fähig! Du hättest seine Augen sehen müssen, als er mir gedroht hat, wenn ich es irgendjemand erzähle, bin ich dran!“ Ich lege meinen Kopf in meinen Schoss und bin wieder total am Boden. Zac versucht mich auf zu bauen, doch er schafft es nicht wirklich. „Hey keine Sorge, solange ich in deiner Nähe bin, wird er dir nichts antun. Ich lass mir etwas einfallen, so kann es auf jeden Fall nicht weiter gehen.“, meint er besorgt, als er mich noch mal in den Arm nimmt. Ich beruhige mich so langsam, doch meine Angst kann er mir auch nicht nehmen. „Ich sollte jetzt gehen, es ist schon ganz schön spät. Wir sehen uns morgen dann!“, erwidert er etwas hektisch und steht urplötzlich auf. Doch aus Reflex ergreife ich seine Hand und frage ihn etwas, was mir nicht ganz so leicht von den Lippen kommt. „Kannst du heute Nacht hier schlafen? Ich kann nicht alleine schlafen und ich will Richie nicht unnötig damit hinein ziehen. Ich brauche jetzt einfach einen Freund Zac!“. Ich merke wie ihn meine Bitte überrumpelt, doch ohne schlechten Hintergedanken bleibt er diese Nacht da und schläft auf meinem Sessel ein.  Nur noch ein Tag, dann findet die gemeinsame Geburtstagsfeier von mir und Zac statt. Nach den ganzen schwierigen Tagen, haben wir uns entschieden doch zu feiern, damit wir endlich mal wieder abschalten können. Schließlich werden wir beide nur einmal 18 und Ablenkung tut uns allen gut. Richie und ich sitzen in meiner Mittagspause zusammen und planen die restlichen Sachen für morgen Abend. „Soll ich eigentlich etwas Besonderes tragen, was zu deinem Kleid passt oder ist es dir egal wie ich komme?“, fragt Richie nach und ist total aufgeregt. „Zieh einfach das an, in was du dich wohl fühlst. Hauptsache du bist morgen da und feierst mit mir, dass ist das Wichtigste für mich!“, meine ich zu ihm, als ich ihn sanft küsse. Er lächelt verschmitzt zu mir herüber und zieht mich zärtlich zu sich heran.  „Ich hoffe du wirst morgen staunen wenn du mich in meinem Kleid siehst. Ich hab solange gebraucht bis ich das passende gefunden habe.“  Er richtet seinen Mund zu meinem Ohr und flüstert ganz leise mir zu. „Du siehst in allen Sachen toll aus, aber ich denke ohne Klamotten siehst du noch viel schöner aus.“ Ich merke wie ich leicht rot werde und beschämt auf den Boden starre. Richie ist es auch etwas unangenehm was er gesagt hat und entschuldigt sich. „Sorry ich glaube das war jetzt etwas zu direkt, doch ich meine das wirklich so wie ich es sage. Natürlich kann ich es nicht wissen, aber ja du weißt was ich damit sagen will. Du bist einfach wunderschön.“ Ich stoppe ihn wieder mit einem Kuss und setze mich auf seinen Schoss. Ich habe mir schon so oft vorgestellt, wie es wohl werden wird mit Richie zu schlafen oder allgemein mal neben ihm aufzuwachen. Doch vielleicht geht das alles viel zu schnell, wir sind gerade erstmal einen Monat zusammen, aber bei ihm fühle ich mich so geborgen und so wohl, als ob ich mit ihm alles durch stehen kann. Seine Hände umfassen zärtlich meine Taille und er sieht mich immer wieder so verliebt mit seinen blauen Augen an. Ich könnte stundenlang mit ihm so verbringen, doch ich muss wieder zurück zur Schule und verabschiede mich schweren Herzens von ihm. „Ich muss los, meine Mittagspause ist gleich vorbei und ich darf nicht wieder zu spät kommen.“ Er küsst mich weiter, sodass ich gar nicht wieder stehen kann. Erst nach einigen Sekunden später lässt er mich Luft holen und antwortet ganz süß. „Noch zwei Minuten bitte, dann fahr ich dich auch wieder zurück, okay?“  Ohne wieder Worte stimme ich ihn zu und wir küssen uns weiter. Nach exakt zwei Minuten machen wir uns langsam auf den Weg zur Schule. Obwohl ich überhaupt keine Lust habe, versuche ich mich aufzurappeln und mich eher aufs Wochenende zu freuen. Die Party morgen ist wieder mal ein wirkliches Highlight in der Woche. Ich hab mir überlegt Richie zu fragen, ob ich nicht dann morgen Abend bei ihm schlafen soll, doch ich will nicht zu aufdringlich sein und frage lieber nicht danach.  Als ob er meine Gedanken lesen kann, fragt er mich im selben Augenblick genau das Gleiche, worüber ich mir auch den Kopf zerschlagen habe. „Sag mal also ich will jetzt nichts überstürzen oder dich zu irgendetwas drängen, aber was hältst du davon, wenn wir morgen nach der Party zu mir gehen und du bei mir übernachtest? Natürlich ohne irgendwelche Versuche oder sonstiges. Ich will einfach dich nur bei mir haben, ohne das etwas passiert!“, fragt er mich niedlich und ich lache zu ihm herüber. „Ich wollte dich eigentlich das Selbe fragen, hab mich aber nicht getraut. Ich würde sehr gerne bei dir schlafen, wenn deine Eltern es erlauben.“ „Ach die werden nichts dagegen haben denke ich. Ich werde sie nachher fragen und dann sage ich dir dann Bescheid.“, meint er ganz hibbelig. Zum Abschied gebe ich ihn ein Kuss auf den Mund, nehme meine Tasche aus dem Kofferraum und laufe zum Eingang der Schule. Kurz bevor ich herein gehen will, drehe ich mich noch mal zu Richie um, der immer noch brav in seinem Wagen sitzt und mir hinter her sieht. Doch dann stellt sich plötzlich jemand zu ihm an den Wagen und redet mit ihm ganz lange. Ich merke wie Richie’s Gesicht immer ernster wird und er einen Umschlag in seinen Händen hält. Total verwirrt gehe ich noch einmal zurück zu ihm und schaue nach mit wem er redet. Ich sehe nur die Rückansicht der Person, die auch ganz schnell wieder verschwindet. Es ist auf jeden Fall ein Mädchen gewesen, da ich den Klang ihrer Absatzschuhe noch von weiten hören kann. Als ich durch das Fenster zu Richie herüber sehe, versuche ich heraus zu finden wer das gewesen ist. „Was ist los? Wer war das?“ Richie sitzt so verspannt auf dem Fahrersitz und sieht sich irgendwelche Fotos an, die er aus dem Umschlag gekramt hat. Ich erkenne nicht was auf den Bildern abgebildet ist, aber irgendetwas scheint ihn völlig aus dem Konzept zu bringen. Ich steige erneut zu ihm in den Wagen und warte auf eine Antwort.  Sein Blick ist total leer und er hält die Bilder genau vor mein Gesicht hoch und konfrontiert mich damit.  „Kannst du mir das erklären? Ich dachte du bist über ihn hinweg, doch da habe ich mich wohl getäuscht!“ Mein Bauch krampft sich zusammen und mir schnürt es die Kehle zu, als ich die Fotos vor meinen Augen sehe. Zac und Ich in meinem Zimmer. Eigentlich ist ja nichts passiert, alles total harmlos, doch wer glaubt mir das schon.  Richie hält sie mir unter die Nase und ich kann in seinem Gesicht erkennen wie enttäuscht er von mir ist.  „Richie ich kann dir das erklären, bitte hör mir einfach zu!“, flehe ich ihn an und setze mich zurück in sein Wagen. Er wehrt mich total ab und schmeißt mich wieder raus. „Ich will gerade nichts hören, geh bitte einfach!“  „Nein das kann ich nicht, ich will dir erzählen was passiert ist und warum Zac bei mir war. Doch dafür musst du mir auch eine Chance geben dir die Wahrheit zu sagen.“  Er greift über meinen Schoss herüber, öffnet die Autotür und fordert mich erneut auf zu gehen. „Steig verdammt noch mal aus!“  So wütend habe ich ihn noch nicht gesehen, deswegen leiste ich keinen Widerstand mehr und folge seiner Aufforderung. Ich steige aus dem Wagen und sehe ihm traurig hinter her. Er hinterlässt nur eine staubige Wolke und ich bereue es mal wieder mich überhaupt eingemischt zu haben. Doch jetzt ist es eh zu spät. Die nächsten Tage herrscht zwischen mir und Richie eiskalte Funkstille. Er hat sich seit dem Tag an nicht mehr bei mir gemeldet geschweige wollte er mit mir ein Wort wechseln. Ich hab echt alles versucht, um ihn von meiner Unschuld zu beweisen, doch wirklich nichts hat ihn erreicht. Heute ist die Geburtstagfeier von mir und Zac. Ich habe mich eigentlich total darauf gefreut, doch ich kann immer nur an Richie denken. Mit einer sehr traurigen Stimmung mache ich mich für die Party fertig, in der Hoffnung, dass Richie vielleicht doch noch auftauchen wird später.  Ich habe mir extra für mein 18. Geburtstag ein tolles Kleid von meinem Lieblingsdesigner in L.A. schneidern lassen. Erst dachte ich es kommt nicht mehr rechtzeitig an, doch dann genau heute zur Party ist es endlich da. Als ich es mir über meinen Kopf ziehe und mich so im Spiegel betrachte, werde ich umso trauriger, dass Richie mich heute nicht so sehen wird. Extra für ihn habe ich mich für ein königsblaues Bustierkleid entschieden, weil es seine Lieblingsfarbe ist. Doch ich will nicht deprimiert in meinen 18. Geburtstag herein feiern, deswegen versuche ich mich abzulenken. Ich schmeiße so laut es geht die Musik an, während ich mich schminke und fertig anziehe. Alle Gäste treffen ca. um 19Uhr bei Zac ein und ich habe ihm versprochen schon etwas eher zu kommen, um die letzten Vorbereitungen zutreffen.  Seitdem er das letzte Mal bei mir geschlafen hat, sind wir uns eher aus dem Weg gegangen. Ich wollte einfach nicht mit ihm gesehen werden und Richie hoffentlich nicht noch mehr falsch versteht. Vielleicht ist es auch falsch mit Zac meinen Geburtstag zu feiern, doch er hat sich so viel Mühe gegeben und da wir schon an einem Tag zusammen Geburtstag haben, können wir den Tag auch gemeinsam verbringen als Freunde. Ich sehe ein letztes Mal in den Spiegel und fühle mich wirklich wunderschön an diesem Abend. Zum Schluss lege ich noch meine Perlen Ohrringe an, die ich von meiner Mutter zum 16. Geburtstag bekommen hab. Ich liebe sie einfach und trage sie deshalb immer sehr gerne zu besonderen Anlässen. Ich gehe herunter zu den Anderen und alle bestaunen mich erstmal von oben bis unten. „Wow Sunny du siehst so toll aus.“, meint Stephy zu mir und umarmt mich ganz herzlich. Auch Mike sieht mich prüfend an und kriegt seinen Mund gar nicht mehr zu. „Echt schick Cousinchen!“ „Vielen dank! Ich gehe jetzt schon mal rüber und helfe Zac noch ein wenig. Wir sehen uns dann gegen 19uhr.“, sage ich zu allen, als ich schon in Richtung Flur laufe.  Ich ziehe mir eilig meine Jacke über die Schultern und verschwinde nach draußen. Ich kann schon die bunten Lichter sehen und den DJ hören, den Zac extra engagiert hat. Meine Augen funkeln voller Vorfreude und ich will einfach nur noch ins Haus rein. Gespannt klingele ich an der Tür und warte bis jemand sie öffnet. Zac kommt herbei geeilt und öffnet mir freudenstrahlig die Tür. „Sunny oh mein Gott!“ Ich sehe zu mir herab und schaue ob irgendetwas nicht in Ordnung mit mir ist. „Was ist denn los?“ „Nichts ich meine nur du siehst wirklich wunderschön aus. Ich bin sprachlos!“, sagt er während er mich noch mal intensiver ansieht. Ich umarme ihn kurz für sein Kompliment und gehe dann mit ihm in den geschmückten Flur. Gleich wenn man rein kommt hängt in dem geräumigen Wohnzimmer eine Girlande mit „Happy Birthday Zac & Sunny“ und einem großen Foto von uns beiden. „Woher hast du das Bild?“, frage ich erstaunt nach. „Kannst du dich daran nicht mehr erinnern? Das haben wir an dem einen Tag auf dem Spielplatz gemacht, als wir schaukeln waren. Ich fand es sehr schön, deswegen habe ich es größer ausdrucken lassen.“ Ich kann mich wieder daran erinnern und finde es süß, wie viel Mühe er sich gegeben hat. Ich lege meine Jacke an der Garderobe ab und sehe mich weiter im Haus um. Zac begleitet mich und zeigt mir was er alles auf die Beine gestellt hat. Auf der linken Seite des Wohnzimmers hat der Dj sein Pult aufgestellt und spielt die neusten Songs rauf und runter. Dahinter steht ein Tisch, wo später die Geschenke drauf gestellt werden. Eine blaue Schachtel mit einer weißen Schleifen steht einsam auf dem Tisch herum und so neugierig wie ich bin, sehe ich nach von wem das Geschenk ist. „Für wen ist das hier?“, frage ich Zac als ich das Geschenk hoch hebe und vor seine Nase halte. Verlegen sieht er nach unten und meint nur zu mir. „Das ist für dich. Ich hoffe es gefällt dir.“ „Jetzt fühle ich mich schlecht, ich habe gedacht wir schenken uns nichts.“, sage ich sehr bedrückt in seine Richtung.  „Ich weiß, aber ich hab das gesehen und musste es sofort kaufen für dich. Ich will auch gar nichts von dir, ich bin froh genug, dass wir zusammen unseren Geburtstag feiern.“ Ich grinse ihn an und bedanke mich. „Danke das ist echt nett. Ich mache es nachher auf, sobald die anderen Gäste da sind.“ Ich gehe in die Küche und helfe der Köchin beim dekorieren der Beilagen.  Zac schwirrt in der Zeit im ganzen Haus herum und kontrolliert alles noch mal sehr sorgfältig.  Während ich mir das ganze Essen für den Abend ansehe, sehe ich immer wieder auf mein Handy, ob Richie mir vielleicht nicht doch geschrieben hat. Doch leider Fehlanzeige, er hat nicht auf eine einzige Nachricht von mir geantwortet. Wieder kann ich es nicht sein lassen und schreibe ihm erneut.  „Ich würde mich freuen, wenn du heute Abend kommen würdest, damit wir noch mal in Ruhe miteinander reden können. Ich vermisse dich…“ 19Uhr die ersten Gäste treffen ein und ich bin erstaunt wen Zac alles eingeladen hat. Es tauchen Leute auf die ich zuvor noch nie gesehen habe, aber sie sind sehr freundlich und begrüßen mich total liebevoll. Einige versammeln sich direkt auf der Tanzfläche und die anderen versuchen erstmal mit uns Beiden ins Gespräch zu kommen. Als ich mich mit ein paar Leuten unterhalte, bekomme ich extrem Heimweh und würde mir so wünschen dass Susi auch kommen kann. Eigentlich hatte sie vor heute dazu sein, doch ihre Eltern haben ich es verboten alleine hier her zu fliegen und deshalb sehen wir uns doch erst in den Weihnachtsferien. Es ist der erste Geburtstag den wir nicht gemeinsam feiern und ich merke wie trauriger ich für Minute zu Minute werde.  Ich versuche mich weiterhin anzulenken. Dazu tanze ich ausgiebig und mach keinen Halt vor Alkohol. Ich trinke ein Bier nach den anderen und für einen Moment vergesse ich auch meine Sorgen, den ganzen Stress. Doch innerlich bin ich immer noch völlig leer und wünsche mir, dass alles anders laufen wird.  Ich merke wie Zac mich nicht aus den Augen lässt und immer wieder mir das Bier aus der Hand reißt. „Hey die Party hat noch nicht mal richtig begonnen und du trinkst schon so viel. Mach mal eine Pause und tanz mit mir!“, meint er beschützend mit einem Grinsen zu mir. Ich willige ein und wir tanzen freudig zu „Other side of love“ von Sean Paul. Ich bin nicht wahnsinnig gut im tanzen, doch ich denke für so eine Party reichen meine Tanzkünste aus.  Auch Zac bewegt sich total rhythmisch zu dem Lied und wir nehmen fast die ganze Tanzfläche in Beschlagnahm.  Die Stimmung ist auf dem höchsten Level und alle haben Spaß, zu mindestens die mit denen ich geredet habe. Ich bin froh mit allen zusammen einen schönen Abend verbringen zu können. Es fühlt sich fast so an wie zu Hause. Fast 2 Stunden später trifft dann auch meine Familie ein, die total begeisternd sich durch das Haus bewegt. „Hey hier bin ich!“, rufe ich ihnen aus einer größeren Entfernung zu. Sie kommen zu mir herüber und sind völlig fasziniert. „Das Haus ist nicht nur von außen so schön, von drinnen übertrifft es sich noch einmal.“, schwärmt Peggy vor sich hin. Mein Dad begutachtet die Gäste und fragt mich ganz aufgebracht nach. „Wo ist denn Richie heute Abend? Ich hab ihn schon länger nicht mehr gesehen.“  Schweigsam starre ich auf den Boden und suche nach einer passenden Erklärung. „Er ist… naja er ist heute Abend verhindert, aber vielleicht kommt er später noch!“ Mein Dad hackt nicht weiter nach, sondern übergibt mir meine Geschenke und die drei Erwachsenen verschwinden wieder von der Party. „Wollt ihr schon gehen?“, sage ich etwas traurig zu ihnen. „Ja ich denke du willst uns hier nicht dabei haben, wir fallen hier etwas auf. Dafür feiern wir morgen dann nur unter uns, einverstanden?“ Ich nicke ihm zu und falle meinen Dad vor allen Leuten in die Arme. Für einige ist es total peinlich mit ihren Eltern gesehen zu werden oder sie zu umarmen, doch mir macht das nichts aus. Es ist meine Familie und wenn ich das Bedürfnis hab sie zu umarmen, dann mache ich das auch, ohne irgendwelche Gedanken daran zu verschwenden, wie es andere finden. Stephy und Mike bleiben bei mir und ich führe sie erstmal durch das pompöse Haus. Sie sind auch total begeistert und mischen sich unters Volk. In der Zeit öffnen Zac und ich die Geschenke vor allen Leuten, was mir etwas peinlich ist. Alle starren uns an und sind total neugierig was wir bekommen haben. Die Kiste von Zac hebe ich mir bis zum Schluss auf, doch während ich die letzen Geschenke so auspacke bittet er mich ganz leise. „Wenn wir hier fertig sind, können wir dann in mein Zimmer gehen und du öffnest dann da mein Geschenk?“ Ich weiß erst nicht was ich sagen soll, doch ich stimme einfach zu und lege sein Geschenk zur Seite.  Von den vielen Geschenken sind so tolle Dinge dabei gewesen, auch von fremden Leuten die mich einfach wirklich kein Stück kennen, haben sich wirklich Mühe gegeben. Cat hat mir eine wunderschöne Schneekugel von LA geschenkt, die ich total faszinierend finde. Es erinnert mich immer mehr daran was ich für schöne Zeiten in Los Angeles hatte uns es nie richtig geschätzt habe, dass ich dort ein Teil meines Lebens wohnen durfte. Es fehlt mir heute besonders stark, einfach meine ganze Umgebung fühlt sich so weit entfernt an. Zac stupst mich ganz vorsichtig an und erkundigt sich ob alles in Ordnung ist. „Ist alles ok bei dir? Du siehst so traurig aus?“ Ich versuche meine Gefühle etwas herunter zu spielen und lenke ab. „Nein es geht schon. Darf ich mir jetzt dein Geschenk ansehen?“ Lächelnd gehen wir in sein Zimmer und ich bin total nervös, was er mir wohl gekauft hat. Es ist eine kleine Schachtel, also kann es schon mal nichts zum anziehen sein oder etwas Elektronisches. Ich setze mich auf sein Bett und schüttele die Schachtel vorsichtig vor mich her. „Ich komme echt nicht drauf was es sein könnte! Hast du irgendeinen Tipp für mich?“ Er setzt sich zu mir und meint nur grinsend. „Mach es bitte einfach auf, ich will sehen ob es dir gefällt.“ Ohne lange herum zu mehren öffne ich die kleine Schachtel, nehme die Schleife vorsichtig ab und sehe hinein was es ist. Was mir da entgegen kommt plättet mich voll und ganz. Ein kleine Kette mit einem Herz kommt mir entgegen und ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich sehe ihn ungläubig an und lese was in der Kette eingraviert ist.  „Only one can unlock the key to my heart“.  „Was soll das Zac? Was willst du mir damit sagen?“, frage ich verwirrt nach. „Ich will dir damit nichts sagen, also eher indirekt. Ich will nur sagen, egal für wen dein Herz schlägt, ich hoffe das ich irgendwann der jenige sein werde, der den passenden Schlüssel zu deinem Herzen findet.“, meint er ganz rührend zu mir, als er näher an mich heran rutscht. „Zac mach es bitte nicht noch schwerer, als es schon ist. Wir hatten das alles schon mal und es ist einfach zu spät ich bin mit Richie zusammen und so wird es auch bleiben.“ „Du musst mir das nicht immer wieder sagen, ok? Ich glaube nur, dass du selber noch nicht wirklich weißt wem du dein Herz geben sollst. Denk doch einfach mal darüber nach!“, und bringt mich mit seinen Worten zum grübeln.  Ich stehe auf und will einfach nur noch aus seinem Zimmer heraus gehen, zurück zu den anderen, doch er lässt mich nicht gehen. „Wenn sie dir nicht gefällt, dann gib sie mir einfach zurück. Ich will mich nicht mit dir streiten!“ „Das will ich auch nicht, aber die Kette ist so wunderschön. Vielen dank!“, spiele ich so herunter und umarme ihn ganz kurz als Zeichen meiner Dankbarkeit. Ich mag die Kette wirklich sehr, doch ich merke wie das Ganze wieder in die falsche Richtung läuft. Als ich mich von ihm löse, sieht er mich wieder mit so einem hilflosen Blick an der doch sehr klar wirkt. Er drückt mich fest an sich und ich weiß was er von mir will. Seine Lippen steuern auf meine zu, doch diesmal versuche ich standfest zu bleiben, was mir nicht ganz so gelingt. Ich drücke ihn mit aller Kraft weg, doch er legt es trotzdem weiter darauf an und stoppt nicht. Meine Augen hypnotisieren seine und machen ihm deutlich, dass ich es nicht will. Ich bin überzeugt, dass ich es diesmal durchhalten werde, komme was wolle. Doch als er mich an seine Wand drückt und mich an meinem Hals sanft küsst, werde ich total schwach. Er berührt mich überall und ich lass es einfach zu. Das Bier wandert langsam durch meinen gesamten Körper und ich sehe einiges nur noch sehr verschwommen. Er umfasst meine Taile und küsst mich weiterhin stürmisch und leidenschaftlich, doch diesmal auf den Mund. Eine Lust in mir steigt immer weiter auf und ich kann meine Finger nicht von ihm lassen. Ich habe so etwas noch nie gemacht, ich weiß gar nicht wie es geht, doch so habe ich mir das nicht vorgestellt. Auf einer Party, mit ganzen vielen Leuten und betrunken irgendwo in einem Zimmer mit jemanden schlafen? Das ist einfach eklig. Obwohl ich von seinen Berührungen sehr erregt bin stoße ich ihn erneut weg und mache ihn klar, dass ich es nicht kann. „Was machen wir hier? Das geht einfach nicht mehr Zac, ich habe es so satt. Ich bin keine Puppe, die du einfach wieder hervor holen kannst, wenn es dir schlecht geht. Das alles hier habe ich mir anders vorgestellt und es sollte auch aus einen anderen Grund passieren.“  Peinlich berührt stellt er sich ein wenig von mir weg und weiß nicht recht was er sagen soll. „Hm du hast recht, ich weiß nicht was in mich gefahren ist.“  „Das weiß ich auch nicht, ich geh jetzt zurück auf die Party! Lass uns nicht zusammen raus gehen, sonst denkt noch einer, dass wirklich etwas zwischen uns gelaufen ist.“ Wütend verlasse ich sein Zimmer und lasse ich schweigsam einfach stehen. Ich will mich am liebsten selbst ohrfeigen und ihn dazu, weil er mich immer wieder in so eine blöde Situation bringt. Wieso kann ich ihn einfach nicht komplett vergessen oder nur eine Freundschaft von ihm wollen? Ich weiß nicht warum das so schwierig ist.  Mulmig zu mute setze ich mich auf einen Stuhl der etwas abgelegen von der Tanzfläche steht und auch nicht so viele Leute herum stehen. Alle anderen haben eine ausgelassene Stimmung und sind total glücklich. Ich sitze deprimiert daneben und schaue mir alle Gesichter noch mal genauer an. Als ich so träumend vor mich hin die Leute anstarre tippt mich plötzlich jemand und setzt sich neben mich. Genervt will ich die Person nur noch abwimmeln und werde etwas aggressiver. „Tut mir leid, ich kann aber gerade keine Gesellschaft ertragen. Also geh bitte einfach nur!“ „Bist du dir sicher, dass ich wieder gehen soll?“, sagt die Person neben mir, als ich ihr zum ersten Mal in die Augen sehe. „Ich glaube ich träume! Was machst du denn hier?“, meine ich zu ihr, als ich Susi in die Arme falle. Mein Körper umschlingt sie mit allen Fasern und ich will sie gar nicht mehr los lassen. Ich lache, ich weine vor Freude, alles kocht in mir hoch. Die letzten Wochen ohne sie haben mir doch mehr zu schaffen gemacht, als ich mir selbst eingestehen wollte. „Endlich habe ich dich wieder meine Süße. Ist die Überraschung gelungen?“, sagt Susi zu mir, als sie sich ein paar Tränchen weg wischt.  „Natürlich ich freu mich wirklich, aber wieso bist du hier? Ich hab gedacht deine Eltern haben es dir nicht erlaubt hier her zu kommen?“ Sie lacht kurz auf und fällt mir noch mal in die Arme. „Tja du hast mir anscheinend meine Lüge sehr gut abgenommen. Meine Eltern hatten nie etwas dagegen, ich wollte dich einfach nur überraschen und habe das ganze mit Richie geplant. Wie ich sehe hat es super geklappt, oh ich bin so froh ihr zu sein!“  Erstaunt sehe ich sie an und denke noch mal über unsere ganzen Gespräche in letzter Zeit nach. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass sie trotzdem kommen wird. Wir haben noch keinen Geburtstag getrennt voneinander gefeiert und zum Glück ist sie dieses Jahr auch mit dabei. Als ich so in ihren Armen lag, kommen mir ihre Worte von gerade noch mal in den Sinn und ich schrecke total hoch. „Wie du hast das mit Richie geplant? Er wusste davon?“, frage ich erschreckt nach. „Ja ich habe mit ihm das die ganze Zeit durch geplant, damit du ja nichts mit kriegst!“, sagt sie mit einem Lächeln zu mir. Und mir brennt nur eine Frage auf den Lippen, als ich wie benommen zu den anderen Gästen blicke. „Ist er hier? Ist Richie mit dir her gekommen?“ Sie sieht mich etwas verwirrt an und dreht sich herum, so als ob sie nach ihn sucht. Es vergeht einige Minuten bis sie ihn gefunden hat, doch dann zeigt sie auf ihn. Er steht ganz weit hinten im Zimmer und trinkt genüsslich einen Schluck von der Erdbeer Bowle. Angeregt unterhält er sich mit Cody. Ich wusste gar nicht dass die Beiden sich kennen, doch in dem Moment achte ich nicht weiter darauf, sondern bin einfach nur glücklich, dass er doch gekommen ist.  Strahlend grinse ich Susi an und meine zu ihr hektisch. „Kann ich dich kurz alleine lassen, ich muss unbedingt mit ihm reden,“ „Ja ich glaube auch, dass es besser ist wenn ihr miteinander redet. Was ist überhaupt schon wieder passiert?“, fragt sie ahnungslos nach, doch ich geh gar nicht weiter darauf ein. „Ich erzähl es dir später, ok?“, noch bevor sie etwas antworten kann lasse ich sie zurück und steure direkt auf Richie zu, der mit dem Rücken zu mir immer noch vertieft mit Cody spricht.  Mein Herz schlägt total schnell und ich weiß nicht wirklich, was ich ihm sagen will, aber ich lass es einfach auf mich zu kommen und traue mich ihn anzusprechen. Mit einem leichten Tippen auf die Schulter mache ich mich bei ihm bemerkbar und warte auf seine Reaktion. Er dreht sich um und man sieht ihm an, dass er mit mir gerechnet hat. Ich sehe zu Cody herüber und dann wieder zu ihm und meine ganz zurück haltend. „Tut mir leid, ich hoffe ich störe nicht!“ Cody schüttelt den Kopf und zieht sich gleich zurück. „Wir reden später weiter und hey Sunny freut mich dich wieder zu sehen!“ Ich nicke ihm zu und warte bis er aus der Reichweite ist. Ich stelle mich dann genau vor Richie hin und versuche ein Gespräch zu beginnen. „Du bist ja doch gekommen, dass bedeutet mir wirklich viel. Danke auch für die gelungene Überraschung mit Susi, ich bin total glücklich darüber.“ Er sieht etwas verhaltend auf den Boden, als er mir eine Antwort gibt. „Das habe ich gerne gemacht und ich dachte das wäre das passende Geschenk für dich.“ „Ja ist es, dass ihr beide heute hier seid macht mich wirklich glücklich!“, sage ich ihm direkt, als ich in seine blauen Augen sehe. Ich gehe etwas näher zu ihm heran und flüstere ihm ins Ohr. „Können wir vielleicht kurz raus gehen und reden?“ Er willigt ein Glück ein und wir setzen uns raus auf die Veranda. Etwas zittrig setze ich mich neben ihn hin und versuche ihn alles zu erklären. „Ich weiß, dass wir diese Unterhaltung schon so oft geführt haben, doch ich will einfach dass das aufhört. Ich will mich nicht mehr wegen Zac oder sonstiges streiten!“ „Denkst du ich will das? Doch immer wieder werde ich das Gefühl nicht los, dass du dir die Gefühle für Zac nicht eingestehen willst, um mich nicht zu verletzen. Und als ich die Fotos gesehen hab, von euch Beiden sind mir einfach sämtliche Sicherungen ausgefallen.“ Ich frage mich immer noch, was er von mir und ihm gesehen haben könnte und frag einfach nach. „Von welchen Fotos redest du?“. „Ann war an dem Tag an meinem Auto und hat mir die Fotos von dir und Zac gegeben. Da kommt er gerade aus deinem Haus heraus und er schläft auf deinem Sessel. Was soll ich da bitte denken?“, meint er mit einer sehr verletzten Stimme. „Ann hat dir die Fotos gegeben? Jetzt versteh ich gar nichts mehr!“, sage ich aufgebracht, als ich mir die Hände über den Kopf zusammen schlage. Was geht hier nur vor sich? Was will Ann nur von mir? Vielleicht arbeitet sie ja mit Lee zusammen und weiß auch von der ganzen Geschichte? Ich bin total verwirrt! „Ich kapiere rein gar nichts mehr!“ „Ich auch nicht, ich dachte du kannst mir das Ganze erklären!“ „Also das was du auf den Fotos gesehen hast stimmt. Zac hat die eine Nacht bei mir geschlafen, aber nicht in meinem Bett wie du gesehen hast, sondern auf dem Sessel. Ich brauchte an dem Abend jemand zum reden und ich wollte dich damit einfach nicht herein ziehen, deswegen habe ich ihn angerufen!“, erzähle ich ihm die ganze Wahrheit mit schweren Herzen. Ich merke wie sein Gesicht immer blasser wird und er mich immer noch ungläubig ansieht. „Ich bin dein Freund! Deine Probleme sind auch meine Probleme oder vertraust du mir nicht?“, sagt er mit einem traurigen Gesicht. „Nein das ist es nicht Richie! Ich vertraue dir wirklich, doch die ganze Sache ist einfach so kompliziert. Ich habe Angst, dass dir etwas passiert wenn ich dir davon erzähle. Ich will nicht, dass dir etwas zu stößt verstehst du das?“, spreche ich leise vor mich her.  „Was soll mir bitte passieren? Kannst du jetzt endlich mal Klartext reden, damit ich das auch verstehe?“, fordert er mich lauteren Stimme auf. Eigentlich will ich ihn schützen und am liebsten irgendeine weitere Lüge auftischen, damit Lee ihn nicht auch noch irgendwann angreift, aber ich merke wenn ich ihn jetzt nicht die Wahrheit sage, verliere ich ihn wirklich. Ich setze paar Mal an und erzähle ihm was in den letzten Tagen passiert ist und warum ich ihm nichts davon erzählt habe. Es dauert eine Weile bis ich die richtigen Worte gefunden habe und er mich versteht, doch selbst ihm wird bewusst, wie ernst die Geschichte ist. „Oh mein Gott, der Typ ist wirklich krank. Er war mir noch nie wirklich geheuer, aber das ist echt die Krönung. Ich kann es trotzdem nicht so richtig verstehen, warum du es mir nicht gesagt hast. Denkst du nicht ich hätte es eh irgendwann heraus bekommen?“ „Hm vielleicht, aber ich wollte dich einfach nur vor ihm schützen. Ich habe wirklich Angst vor ihm!“ Ich merke wie vertraut wir uns wieder sind und er rückt auch näher zu mir herüber. „Du musst dir keine Sorgen um mich machen und ich werde auf dich aufpassen, keine Sorge!“  Ich schmiege mich an ihn an und er hält mich fest im Arm. „Ich bin so froh, dass du hier bist und jetzt die Wahrheit kennst.“, meine ich erleichtert zu ihm, als er mich total zufrieden ansieht. „Ich auch, aber bitte wenn es irgendetwas gibt, dann komm direkt zu mir und nicht zu Zac. Natürlich kann ich dir den Kontakt nicht zu ihm verbieten, aber ich will einfach nicht das weitere Missverständnisse aufkommen ok?“, sagt er sehr ernst in meine Richtung und ich nicke ihm zu. „Ich verspreche es dir! Ab sofort keine Geheimnisse mehr!“ Er grinst mich an und zieht mich weiter zu sich. Langsam nimmt er meinen Kopf hoch und küsst mich sanft auf den Mund. Eine große Last fällt von mir ab und ich kann es immer noch nicht glauben, dass er wirklich neben mir sitzt. „Wir sollten lieber wieder rein gehen, sonst geben die Gäste noch eine vermissten Anzeige auf!“, wirft er mir mit einem Grinsen zu und hilft mir hoch. Arm in Arm gehen wir zur Tanzfläche, wo auch schon Susi und Cody vergnügt tanzen. Ich sehe zu ihr herüber und wir kommunizieren über alle anderen Köpfe hinweg. Sie hebt ihren Daumen hoch und ist anscheinend ganz angetan von Cody. Ich gönne ihr ihren Spaß und wende mich wieder Richie zu, der auch schon anfängt zu tanzen. „Übrigens du siehst wirklich bezaubernd aus, gerade dein Kleid ist wirklich toll.“, meint er zu mir schmeichelnd. Ich lächele zu ihm herüber und wir tanzen gemeinsam bis mir die Füße weh tun.  Alle Leute sind gut drauf und wir haben wirklich alle Spaß.  Kurz vor Mitternacht gehen wir alle nach draußen, da Zac noch etwas Besonderes angekündigt hat. Erst da fällt mir auf, dass ich ihn schon seit mehreren Stunden nicht mehr gesehen geschweige mit ihm geredet habe. Ich lasse Richie und Susi einen Moment alleine und mache mich auf die Suche nach Zac, damit wir rechtzeitig um 0:00uhr anstoßen können. Komischerweise ist er wie vom Erdboden verschluckt. In seinem Zimmer ist er nicht, noch auf der Tanzfläche, auch nicht in der Küche. Ich gehe nach draußen und marschiere ums Haus herum, wo er an der Keller Treppe schwankend sich fest hält. „Zac? Was machst du denn hier? Komm schon es ist gleich Mitternacht, wir sollten zu den anderen gehen!“, sage ich zu ihm fröhlich, als ich ihn an dem Arm anpacke. Doch er holt sofort aus und schlägt meine Hand weg. Ich verstehe nicht was los ist und warte auf eine Erklärung, aber er kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Ich versuche ihn abzustützen, doch er will keine Hilfe von mir. „Geh weg! Ich will dich nicht sehen!“, lallt er vor sich hin. „Zac du bist ja völlig betrunken, komm ich bring dich in dein Zimmer, dann kannst du dich erstmal hinlegen!“, meine ich hilfsbereit zu ihm, doch er schlägt mich wieder weg. „Ich brauch keinen Baby Sitter, ich bin alt genug und kann auf mich selbst aufpassen,ok?“  „Ich will dich nicht bemuttern, aber ich dachte wir wollten heute zusammen feiern, deswegen haben wir das alles gemeinsam veranstaltet oder hast du jetzt auf einmal keine Lust mehr?“, frage ich verwirrt nach. Er dreht sich direkt zu mir um und versucht einen klaren Satz heraus zu bekommen. „Nein Sunny, es ging mir nicht nur darum mit dir zusammen zu feiern. Ich wollte dass du endlich merkst, wie sehr ich in dich verliebt bin. Ja Sunny ich liebe dich und das vom ganzen Herzen, doch ich hab es endlich gecheckt, du empfindest einfach nicht dasselbe für mich. Also lass mich einfach alleine und geh zu deinem tollen Freund Richie!“, prallt er mir wütend entgegen. Völlig geschockt und still sehe ich ihn ungläubig an und realisiere seine Worte erst ganz spät. „Du bist total betrunken und weißt gar nicht was du da sagst Zac!“, rede ich mir ein, dass er es nicht ernst meint. Er kommt näher auf mich zu und ich rieche seine Fahne schon von weiten. Ich halte etwas mehr Abstand, weil ich von seinem Gestank Würgereiz bekomme. Er versucht mir etwas zu sagen, doch ich kann es kaum verstehen, weil er so doll nuschelt.  „Ich..meine…das…kann...nicht….so…“.  „Zac komm jetzt mit, du kannst doch nicht mal mehr auf deinen Beinen stehen.“ „Sunny.. ich komme alleine klar! Ich brauch keinen der auf mich aufpasst, verdammt noch mal!“  Ich bin wütend auf ihn, dass er sich scheiße verhält und lasse ihn einfach links liegen und geh wieder, obwohl ich dabei kein gutes Gefühl hab. Ich rufe ihm noch in meiner Aggression zu. „Du wirst dich niemals ändern, du bist und bleibst ein Arschloch!“ Ich gehe wieder hinein und versuche mir nichts anmerken zulassen, aber die Wut sitzt einfach zu tief. Deshalb nehme ich mir erstmal einen Drink und beobachte ihn vom Fenster aus.  Er steht immer noch so da, als ich weggegangen bin und bewegt sich keinen Zentimeter. Bis er plötzlich torkelnd nach vorne rennt und in sein Wagen steigt. Schreckhaft lasse ich mein Glas fallen und renne geschockt nach draußen. Ich hoffe das er nicht weit kommt und einfach wieder aussteigt, doch ich sehe wie er die Straße rauf fährt. Mein erster Gedanke ist ich will ihn einfach nur hinter herlaufen, doch ich werde ihn niemals einholen können. Deswegen versuche ich schnell Richie in der Menschen Menge zu finden und ziehe ihn mit nach draußen. Ich kann ihn das durch meine Aufregung gar nicht richtig erklären und bringe nur Bruchteile heraus. „Wir müssen hinter her..Zac…er ist weg…lass uns fahren!“ Er fragt auch nicht nach, sondern setzt sich mit mir ins Auto und wir fahren Zac hinter her. Wir wissen nicht wo er hin ist, aber zum Glück ist Sutton nicht all zu groß und man kann ihn schneller finden, als in einer Großstadt. Trotzdem bin ich total nervös und hoffe, dass ihm nichts passiert ist. Wo kann er nur sein? Ängstlich sitze ich neben Richie und suche mit den Augen die Straßen nach Zac ab. Ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll, meine Gefühle spielen verrückt. Die Kirchenuhr ertönt, der Zeiger schlägt auf 12uhr um. Jetzt bin ich 18, doch in diesem Moment erscheint mir das als nebensächlich an. Wie viele erzählen von ihrem spektakulären 18. Geburtstag und was sie in der ersten Minute ihrer Volljährigkeit getan haben. Anstatt mit den Menschen zu feiern, die ich liebe, sitze ich in einem Wagen und suche mit meinem festen Freund, einen Jungen der mir in den letzen Wochen nur mehr als Ärger bereitet hat. Das Beste wäre gewesen, wenn ich Richie gebeten hätte anzuhalten, mit ihm zurück gefahren wäre zu der Party und mich keine Zentimeter um Zac gekümmert hätte. Doch so ein Mensch bin ich nicht, ich kann nicht einfach die Augen verschließen, wenn es jemand nicht so gut geht. Und gerade geht es Zac nicht wirklich gut. Ich bin vielleicht der letzte Mensch, der ihm helfen kann, doch dafür sind Freunde doch da, oder nicht? Ich weiß nicht mal ob wir nach der ganzen Sache jemals Freunde sein können. Ich würde es mir auf jeden Fall sehr wünschen.  Als ich Richie so von der Seite betrachte wirkt er sehr konzentriert, aber auch total entspannt. Ich hoffe das wir deswegen nicht schon wieder streiten werden, aber diesmal ist es ein wirklicher Notfall.  Irgendwann unterbricht Richie die Stille und hält kurz an. „Ich weiß immer noch nicht warum wir ihn hinter her fahren. Weißt du vielleicht in etwa wo er hingefahren sein könnte?“ Ich schüttele verzweifelt meinen Kopf und versuche ihn die Situation zu erklären. „Nein ich weiß es nicht. Er ist nur völlig betrunken davon gefahren, ich mache mir wirklich Sorgen, dass ihm etwas passiert ist.“  „Aber es wird schwierig nach ihm zu suchen, wenn wir nicht genau wissen wo er ist. Ich denke wenn er betrunken war, wird er eh nicht weit gefahren sein und hat es vielleicht dann irgendwo stehen lassen.“, versucht mich Richie zu beruhigen. „Ja du hast Recht, aber er war sehr wütend…“  Richie sieht mich merkwürdig an und hackt nach. „Wieso das? Ist was passiert?“  Ich will nicht schon wieder diskutieren und bitte ihn einfach weiter zu fahren. „Egal jetzt. Können wir einfach noch ein wenig herum fahren?“ Widerwillig lenkt er ein und startet den Motor.  Ich verlange viel zu viel von ihm, doch ich weiß auch nicht was ich sonst machen soll. Wir fahren noch einmal die ganze Strecke ab, doch nirgendswo finden wir Zac. Nach 10 Minuten hält Richie erneut an und versucht mich um zustimmen. „Sunny ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber hey du hast Geburtstag. Willst du wirklich die ganze Nacht mit suchen verbringen? Vielleicht ist er schon längst wieder zurück auf die Party gegangen, meinst du nicht?“ „Vielleicht hast du Recht, tut mir leid. Lass uns zurück fahren!“ Mit einem unzufriedenen Gefühl fahren wir zu Zac’s Haus und ich hoffe nur, dass er doch schon zu Hause angekommen ist. Wir brauchen fast eine Viertelstunde um zurück zu finden und schweigen uns den Rest der Fahrt einfach nur an. Als wir wieder rein gehen, feiern die Gäste noch völlig freudig und keinem ist anscheinend aufgefallen, dass Zac und ich gefehlt haben. Susi entdeckt uns sofort und umarmt mich ganz kräftig. „Herzlichen Glückwunsch zur Volljährigkeit Süsse. Wo wart ihr denn? Ihr wolltet wohl alleine sein?“, meint sie mit einem hämischen Grinsen in unsere Richtung. Ich sehe zu Richie der total rot an läuft und ganz still sich aus dem Staub macht. „Susi! Sei nicht immer so direkt! Wir wollten nach Zac suchen, hast du ihn vielleicht gesehen?“, frage ich besorgt nach. Sie sieht sich etwas verwirrt um und meint ganz kurz und knapp. „Nein ich hab ihn noch gar nicht wieder gesehen. Warum ist er denn weg?“, fragt sie neugierig, doch ich blocke ihre Frage ab. „Ist nicht so wichtig, erzähle ich dir ein anderes Mal.“ Cody stößt hinzu und bringt Susi und sich ein Glas Cola mit.  „Hier bin ich wieder! Sunny wo warst du denn? Wir wollten auf euch anstoßen.“ „Tut mir leid, es kam etwas dazwischen. Hat sich Zac vielleicht bei dir gemeldet?“ Auch er sieht mich verwirrt an und weiß nicht von was ich rede. „Ehm nein, wieso sollte er?“ „Er ist vorhin betrunken weggefahren und ich dachte er hat dir vielleicht geschrieben, wohin er gefahren sein könnte.“ Erst jetzt bekommt Cody mit, dass Zac verschwunden ist und fragt hektisch nach. „Was ist er? Oh man. Ich versuche ihn zu erreichen, entschuldigt mich einen kleinen Augenblick!“ Er drückt mir sein Glas in die Hand und ich verschwinde mit Susi in eine ruhige Ecke. „Kannst du mir jetzt vielleicht mal sagen was los ist?“, meint Susi mit einer strengen Stimme. „Zac ist ausgeflippt, weil ich mich mit Richie versöhnt habe. Dann ist er auf einmal einfach so weggefahren. Ich mach mir echt Sorgen, wenn ihm etwas passiert ist, dann bin ich schuld.“ Sie redet mir meine Zweifel aus und stützt sich bei mir ab. „Sunny das ist völliger Quatsch. Richie und du seid glücklich, damit kommt Zac einfach noch nicht klar. Doch irgendwann wird er es akzeptieren und du solltest ihm einfach nicht hinter her rennen. Das ist doch genau das was er will, dass du wieder weich wirst. Heute ist dein Geburtstag, also schwing deinen Arsch endlich auf die Tanzfläche und tanz mit deinem Freund verdammt noch mal.“  Ich weiß nicht woher Susi immer ihre Worte nimmt, aber sie passen einfach perfekt und bringen mich zum Nachdenken. Zac macht mich einfach verrückt und ich kann nicht alles stehen und liegen lassen nur für ihn. Ich muss mich auf die wichtigen Dinge kümmern und die Beziehung zu mir und Richie wieder pflegen.  Ich befolge ihren Rat, gebe ihr einen Kuss auf die Wange und suche nach Richie, der sich an der Snackbar gerade etwas zu essen holt. Genüsslich stopft er sich einen Käse Cracker rein und sieht mich starr an, als er mich sieht. „Hey, ich weiß das kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich, aber ich hab dich den ganzen Abend schon beobachtet und musste dich jetzt einfach ansprechen.“ Mit großen Augen sieht er mich an und denkt ich bin verrückt geworden. „Ehm hab ich was verpasst?“ Ich lache los und streiche ihm einige Krümel aus dem Gesicht. „Ich wollte nur etwas die Stimmung auflockern und dich zum Tanzen entführen.“, meine ich mit trauriger Mine zu ihm. Er grinst mich an und zieht mich zur Tanzfläche hin. „Achso, na dann aber los. Die Nacht ist noch jung Madame!“ Als ob nichts passiert ist tanzen wir los und ich schmiege mich ganz sanft an ihn an. Gelegentlich trinken wir etwas Alkohol und unterhalten uns mit den anderen.  Zwischen durch schaut auch meine Familie vorbei, um mir zu gratulieren und die restlichen Geschenke vorbei zu bringen. Von meinem Dad hab ich ein Auto geschenkt bekommen, das in den nächsten Tagen geliefert wird. Josh & Peggy haben mir blaue High Heels gekauft, die passend zu meinem Kleid passen. Und Stephy und Mike haben mir einen tollen Los Angeles Anhänger besorgt, damit ich meinen Schlüssel nicht immer vergesse. Ich habe mich über alle Geschenke herzlich gefreut. Die Kette von Zac hab ich ganz tief in meiner Hosentasche vergraben, um ihn sie bei Gelegenheit wieder zu geben. Nur noch das Geschenk von Susi und Richie stehen auf den Tisch, die habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Susi hat mir ein riesengroßes Bild geschenkt, wo nur Fotos von mir und ihr drauf sind, seitdem wir kennen bis jetzt. Und dazu noch eine Polaroid Kamera, dass ich immer wieder spontan Bilder machen und spontan hinzufügen kann.  Als ich gerade Richie’s Geschenk hoch nehme, hält er mich auf. „Kannst du das vielleicht später auf machen? Ich möchte dir dazu etwas sagen.“ Etwas enttäuscht stecke ich es in meine Tasche und frage neugierig nach, was es ist. „Ok, aber kannst du mir nicht vielleicht ein Tipp geben was drin sein könnte?“ Er schüttelt mit den Kopf und spannt mich auf die Folter. „Das wirst du später erfahren! Oder zu mindestens morgen, wenn ich dann zu dir komme.“ Etwas verwirrt meine ich zu ihm. „Wieso morgen, ich dachte wir verbringen die Nacht zusammen? Weißt du das nicht mehr? Ich habe gesagt, dass ich gerne heute Nacht bei dir schlafen würde.“ Meine Worte klingen für ihn ganz neu und er weiß nicht was er sagen soll. „Ach das hast du ernst gemeint? Ich dachte das hast du damals nur so gesagt und weil Susi jetzt da ist, kannst du sie auch nicht alleine lassen.“ Susi hab ich schon wieder vergessen, doch ich möchte unbedingt bei ihm übernachten. Ich glaube heute ist es richtig und wer weiß was noch passiert. „Nein ich habe das Ernst gemeint und mit Susi rede ich drüber, lass das mal meine Sorge sein. Außer du willst vielleicht nicht?“, frage ich etwas beunruhigt nach und möchte eigentlich nicht seine Antwort hören. Er lässt sich auch sehr viel Zeit bis er mir eine Antwort gibt. „Nein klar will ich, nur naja ich war mir nicht so sicher, ob du es ernst meinst.“ „Doch meine ich und ich will immer noch.“, meine ich zu ihm als ich ihn ganz sanft küsse. Eilig laufe ich zu Susi rüber und erzähle ihr von der Neuigkeit.  „Susi ich weiß du bist erst wenige Stunden hier und ich will noch ganz viel Zeit mit dir verbringen, aber wäre es schlimm, wenn ich heute Nacht bei Richie schlafe?“ Sie wird ganz hellhörig und fängt an Witze zu reißen. „Du willst bei ihm übernachten oder mit ihm schlafen?“, grinst sie mich an. „Susi, ich will einfach heute Nacht bei ihm sein, reicht dir das als Antwort?“ Sie umarmt mich auf einmal ganz herzlich und flüstert mir etwas ins Ohr. „Das wird deine Nacht Maus, genieß es!“ Ich werde total rot und grinse vor mich hin. „Hör auf! Vielleicht passiert auch gar nichts, ich weiß es nicht. Also bist du mir nicht böse?“, frage ich noch mal vorsichtshalber nach. Sie ist total gelassen und antwortet gut gelaunt. „Niemals Sunny! Macht euch einen schönen Abend, ich bin auch anders verplant.“, und schielt dabei zu Cody rüber, der noch ganz angestrengt telefoniert. Ganz entsetzt sehe ich sie an und zwinkere ihr zu. „Was du und Cody? Nein wirklich?“ „Er ist echt süß und er hat mich eingeladen zu sich nach Hause zu kommen. Ich will ihn einfach besser kennen lernen, wenn du verstehst was ich meine.“, sagt sie ganz fröhlich. „Na klar, dann wünsch ich euch auch viel Spaß und dann haben wir morgen uns viel zu erzählen.“  „Auf jeden Fall! Ich bin so froh hier zu sein!“, sagt sie als sie mir erneut um den Hals fällt. „Und ich erst, du warst das Beste Geschenk von allen!“  Gegen 4 Uhr morgens sind wir alle total fertig und Richie und ich verschwinden von der Party. Später ist es noch ein ganz schöner Abend geworden, doch Zac ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Ich versuche meine Sorgen hinten dran zu stellen und konzentriere mich einfach auf Richie und das was noch kommen wird. Bevor wir los fahren kippe ich mir noch zwei Becher Wodka Cola hinter her, weil ich so mega nervös bin. Wenn wir wirklich gleich miteinander schlafen sollte, weiß ich wirklich nicht was ich machen soll. Also llar man macht sich schon einige Gedanken, wie man vorgeht oder was man machen wird, aber ich fühle mich als ob mein ganzer Kopf einfach nur leer ist und ich mich gleich echt blöd anstellen werde. Es macht mir noch viel mehr zu schaffen, dass er schon Sex gehabt hat, als ich dachte. Ich stelle mir vor, dass er so viel Erfahrung hat und ich ihn deswegen nur enttäuschen werde. Mit Alkohol im Blut fühle ich mich stärker, dass ich so alles schaffen kann, was im nach hinein betrachtet totaler Blödsinn ist. Richie fährt ganz vorsichtig durch die Straßen und ich merke wie mein Herz immer schneller schlägt. Ich versuche mich in der Zeit abzulenken irgendwie einen Punkt zu suchen und einfach an nichts zu denken.  Sein Haus ist nicht mehr all zu weit entfernt, die Anspannung wird größer. Der Wagen kommt zum stehen und ich bleibe einfach still auf dem Beifahrer Sitz sitzen. Richie geht um das Auto herum und öffnet mir die Tür, so höflich wie er ist. Ganz vorsichtig steige ich aus und lass mir ganz viel Zeit beim herein gehen. Wir versuchen ganz leise die Treppen hoch zu gehen, aber natürlich gelingt uns das nicht besonders gut. Einmal lässt Richie den Schlüssel auf der Treppe fallen und dann stoße ich noch gegen die Vase im Flur. Seine Eltern haben uns auf jeden Fall mitbekommen, doch wir versuchen einfach heile in seinem Zimmer an zukommen. Er schließt leise die Tür und ich lasse mich sofort auf sein Bett fallen. Er kommt zu mir und versucht mir meine Tasche abzunehmen, doch ich lasse ihn nicht, sondern ziehe ihn direkt zu mir drauf. Ganz überfordert kippt er über und liegt nun ganz auf mir drauf. Ich umklammere ihn mit meinem ganzen Körper und küsse wild auf ihn los. Er kommt gar nicht dazu etwas zu sagen, ich übernehme die ganze Führung.  „Ich find es so schön, endlich mal mit dir ganz alleine zu sein.“, lalle ich in sein Ohr. Ganz ruhig sieht er mich an und küsst mich ganz sanft. Doch ich überstürze alles und will es einfach nur noch hinter mich haben. Ganz hektisch greife ich ihn an seiner Hose und öffne den obersten Knopf. Sehr verstört hält er mich auf und versucht sich von mir los zu reißen. „Stopp, hör auf! Was ist auf einmal mit dir los?“  „Was soll mit dir los sein? Ich dachte wir wollten miteinander schlafen, ich will es nur richtig machen.“, räuspere ich mich lautstark. „Ja, also nein, aber doch nicht so! Ich glaube wir sollten das heute lassen!“ Ganz enttäuscht setzt sich Richie neben mich hin und sieht mich nicht einmal mehr an. Mein Kopf hämmert wie verrückt und ich merke wie meine Augen immer wieder zu fallen vor Erschöpfung. Ich lege vorsichtig meine Hand auf seine, doch er reagiert nicht. „Es tut mir leid.“, hauche ich ganz leise in seine Richtung, dass es schon fast lautlos klingt. Richie erwidert nichts und steht auf und geht schweigend raus. Verzweifelt liege ich auf den Rücken und kann mich nicht mehr bewegen. Ich will ihm hinter her gehen, doch mein Körper hält mich davon ab. Nicht mal wenige Sekunden dauert es bis ich nun voll und ganz in seinem Bett einschlafe. Am nächsten Morgen wache ich total verknittert und mit starken Kopfschmerzen auf. Mein Blick geht sofort zur Seite und ich suche nach Richie. Er ist nicht da, er ist nicht mal im Bett gewesen. Total verunsichert lasse ich mich zurück in die Kissen fallen und lasse den Abend in meinem Kopf noch mal Revue passieren. Ich habe ihn überrumpelt und mich dazu noch total blamiert. Er wird bestimmt nie wieder ein Wort mit mir wechseln.  Plötzlich klopft es ganz leise an der Tür und ich sehe wie Richie sich ganz leise mit einem großen Tablett hinein schleicht. Er sieht etwas traurig aus, doch er versucht es mit einem Lächeln weg zu machen und kommt ganz vorsichtig zu mir.  „Guten Morgen, du bist ja schon wach.“, sagt er als er das Tablett genau neben mich stellt. „Ja bin gerade erst wach geworden und hab fürchterliche Kopfschmerzen.“, jammere ich ihm die Ohren voll. Er verdrückt sich sein Grinsen und setzt sich zu mir. „Das habe ich mir schon gedacht, deswegen hab ich dir ein Kater Frühstück gemacht. Orangensaft, eine Aspirin & ganz wichtig Rollmops.“, stellt er mir liebevoll vor die Nase. Schon alleine von dem Geruch des Rollmopses würgt sich meine Kehle zusammen und ich habe überhaupt kein Hunger. Richie behandelt mich ganz normal, so als ob nichts gewesen wäre. Am liebsten hätte ich es einfach so gelassen, doch ich versuche trotzdem die peinliche Situation anzusprechen. „Du Richie, also ich weiß, dass was gestern gelaufen ist, war total…“, doch ich kann meinen Satz nicht beenden, weil er mich unterbricht. „Nein lass es, du musst es nicht erklären, du warst einfach viel zu betrunken. Ich wollte einfach dass du nüchtern bist, wenn du dein erstes Mal hast. Natürlich ist es manchmal etwas enttäuschend oder man will es schnell hinter sich haben, nur um kein Außenseiter zu sein, doch es sollte was besonderes sein. Und ich glaube du wolltest auch, dass es etwas besonderes ist, dass es mit jemanden ist den du liebst.“, sagt er ganz bedrückt, als er auf den Boden starrt. Ich rutsche näher an ihn heran und ergreife seine Hand. „Das stimmt und ich will mein erstes Mal mit dir haben, weil ich dich liebe. Ich weiß, dass in letzter Zeit ich mich sehr oft um Zac gekümmert hab oder er zwischen uns stand, doch ich möchte das du weißt, dass du mir wichtiger bist und ich mit dir zusammen sein will.“ Er ist total still und verhält sich immer noch sehr zurückhaltend. „Ich weiß, aber du musst mir das nicht so zeigen oder beweisen. Ich liebe dich auch ohne dass wir Sex haben oder sonstiges tun. Mir reicht es mit dir zusammen zu sein und dann erfüllt sich jedes Mal ein kleiner Traum von mir. Wenn ich bei dir bin, bin ich glücklich und nur das zählt!“ Kaum hat er seine Worte beendet umschlinge ich seinen Hals und küsse ihn leidenschaftlich. Zum ersten Mal spüre ich einen Überschuss an Wärme in mir und ich möchte ihn am liebsten nicht mehr gehen lassen. Das heißt nicht, dass ich nicht schon davor etwas für ihn gefühlt hab, doch in diesem Moment berührt es mich besonders, was er sagt und ich weiß einfach das er es ernst meint. Das er es schon immer ernst gemeint hat, egal was er gesagt hat. Ganz überrumpelt gibt er sich mir hin und wir lassen uns nach hinten fallen und vergessen dabei ganz das Tablett zwischen uns. Der Orangensaft fällt um und läuft direkt auf die Decke und saugt sich in das Matratzeninnere. Ganz geschockt sehen wir uns an, aber lassen uns erstmal nicht weiter davon ablenken und küssen uns weiter. Langsam klebt es überall, doch ich will ihn einfach nur berühren und bei mir haben.  Wir verbringen noch einige Zeit im Bett und gehen dann irgendwann genüsslich nach unten und verbringen den restlichen Tag zusammen.  Am späten Nachmittag fahren wir zu mir nach Hause, wo schon Kaffee und Kuchen auf mich wartet. Susi ist auch erst wieder gekommen und ich quetsche sie gleich aus, was mit Cody gelaufen ist. „Und? Magst du ihn?“, sage ich mit einer verzerrten Stimme zu ihr. „Ja er ist wirklich toll, aber wir konnten uns gar nicht weiter kennen lernen, weil er die halbe Nacht im Krankenhaus verbracht hat.“ Mit großen Augen sehe ich sie an und frage sie besorgt. „Im Krankenhaus? Ist ihm etwas passiert?“ Verwirrt sieht sie mich an und flüstert mir zu. „Hat Cody dir nicht bescheid gesagt?“, erkundigt sich Susi noch einmal. „Nein hat er nicht? Was ist los Susi?“ Auf dem Weg ins Krankenhaus erzählt mir Susi die ganze Geschichte was gestern Nacht noch passiert ist. Ich höre ihr nur halbherzig zu, denn ich bin mit meinen Gedanken schon ganz weit weg von hier. Richie fährt uns hin, wenn auch widerwillig, aber diesmal war es seine Idee, nicht meine. Ganz bestützt suchen wir nach dem Krankenzimmer, wo er sich aufhalten soll. Nach tausenden falschen Auskünften finden wir am anderen Ende des Ganges endlich das Zimmer. Ganz leise klopfen wir an und ich bin die erste die hinein geht. Am Fenster sitzt Zac ganz in sich gekehrt da und nimmt uns nicht einmal war. „Hey geht es dir gut? Wir haben erst jetzt von deinem Unfall erfahren, sonst wären wir schon gestern gekommen.“, sage ich zu ihm, doch nicht mal darauf hin reagiert er. Richie und Susi bleiben abseits vom Bett stehen und wissen nicht recht was sie sagen sollen.  „Ich glaube ich hole uns mal etwas zu trinken. Willst du auch etwas Zac?“, versucht Richie das Eis zu brechen, doch er gibt keine Antwort. Susi erwidert mit kritischem Blick.  „Warte ich helfe dir!“ Ich warte bis sie die Tür hinter mir schließen und gehe dann ums Bett herum, so dass ich Zac ansehen kann, doch er dreht sich weg. Ich kann einen kleinen Blick auf sein Gesicht werfen, es ist völlig verkratzt und sein rechtes Auge ist ganz dick und Blut unterlaufen.  „Zac ich…“, versuche ein Gespräch an zu fangen, doch er lässt mich einfach abblitzen. „Was willst du eigentlich hier?“, sagt er mit einem zornigen Unterton. „Was ich hier will? Du bist verletzt und ich wollte dich besuchen kommen, so was machen Freunde!“  Als ich den Satz beendet habe, sieht er mich zum ersten Mal an, mit seinem leicht entstellten Gesicht und erhebt immer weiter seine Stimme. „Danke, ich wüsste gar nicht was ich ohne dich machen sollte und jetzt hau ab!“, brüllt er mich mit einem sarkastischen Ton an. Ich steht ganz versteinert vor ihm und verstehe nicht warum er so ausrastet. Er wartet anscheinend das ich gehe, doch ich rühre mich keinen Zentimeter. „Rede ich chinesisch? Ich hab gesagt du sollst gehen, ich brauch dein Mitleid nicht!“ Innerlich brodelt es in mir hoch und ich kann mich nicht mehr zurück halten. „Hast du den Verstand verloren? Ich wollte einfach nur für dich da sein und du machst mich hier so dumm an? Du bist einfach nur erbärmlich!“, werfe ich ihm verzweifelt und aus Wut an den Kopf. „Wenn ich so erbärmlich bin, dann kannst du auch endlich gehen. Ich will nicht dass du für mich da bist, ich will einfach dass du verschwindest und mich für immer in Ruhe lässt!“. Das war eindeutig, was er von mir hält. Ich bin so schockiert, aber auch bestätigt es mir wieder, dass er einfach nur ein selbst verliebtest, egoistisches Arschloch ist. In dem Moment hätte ich so viel sagen können, doch ich tue es nicht. Ich lass mich nicht auf sein Niveau herab, denn es gibt so viele Menschen, die mich mögen so wie ich bin und mir nicht jede zweite Minute etwas anderes vorheucheln, so wie er. Er hat es ausgesprochen, ich werde aus seinem Leben verschwinden und diesmal ist meine Entscheidung endgültig. Ohne mich noch einmal umzudrehen oder etwas zu sagen, gehe ich aus dem Krankenzimmer heraus und es ist mir egal was mit Zac passiert oder wie es ihm geht. Ich werde ihn eine lange Zeit einfach aus meinem Leben streichen, dass ist das Beste, ohne das ich wieder verletzt werden kann. Weinend renne ich heraus und versuche mich einen Moment lang zu sammeln. Ich wollte gar nicht weinen, doch meine Augen ließen es nicht anders zu.  Richie und Susi kommen mit den Getränken wieder und sehen mich total aufgelöst darum stehen. Ich blocke sofort ihre Fragen ab und bitte Richie nur mich nach Hause zu fahren. „Komm lasst uns bitte gehen!“ Ohne dass wir irgendwie darüber reden was passiert ist, treffen wir wieder bei mir zu Hause ein und die anderen warten schon ungeduldig auf uns. Mein Dad steht schon wartend an der Tür und nimmt uns im Empfang. „Wo wart ihr denn solange?“ Wortlos gehen Susi und Richie an ihm vorbei und ich bringe nur ein leises: „Nicht so wichtig!“ , heraus. Deprimiert ziehe ich meine Sachen aus und gehe zu den anderen ins Wohnzimmer. Es sitzen irgendwie viel mehr Personen am Tisch, als vorher, doch in meiner Verträumtheit merke ich im ersten Moment nichts davon. Plötzlich stehen die Roosevelt’s vor mir und gratulieren mir zum Geburtstag. „Hier Sunny, dass ist für dich zu deinem 18. Geburtstag. Wir hoffen es gefällt dir!“ Überrumpelt schließt sie mich in ihre Arme und ich zeige kaum eine Regung. Ich setze mich ganz still auf meinen Stuhl und warte bis wir mit dem Essen anfangen. Plötzlich ruft mein Dad mich zu sich und ich gehorche ihm aufs Wort. „Sunny komm mal, hier ist noch jemand für dich, der dir gratulieren will.“ Gleichgültig laufe ich zu ihm herüber und frage mich wer das sein kann, doch in mir kommt überhaupt keine Freude auf. Ich will am liebsten keinen sehen in dem Moment, doch ich ändere meine Meinung blitzartig, als meine Mama mich freudestrahlend ansieht. „Herzlichen Glückwunsch meine Große!“ Ich bin geschockt und sehe zu meinem Eltern hin und her und kann es nicht fassen, dass sie vor mir steht. Ich berühre sie leicht, damit ich sicher gehe, dass ich nicht träume. Und dann lass ich alles raus, alle Sorgen, all den Kummer und weine in ihren Armen mich aus.  Ihr Geruch, ihre sanfte Stimme die mir sagt „Ich hab dich so vermisst mein Schatz.“, ihre Nähe die ich schon sehnlich seit einigen Wochen vermisse. All das macht mich so unglaublich glücklich in dem Moment, als ich meine Mum in den Armen halte. Ich kann meine Tränen nicht zurück halten und weiß immer noch nicht was ich wirklich sagen soll. „Ich hoffe du freust dich, ich hab mir extra frei genommen, damit wir alle zusammen feiern können.“, meint sie leise zu mir, als sie mir meine Tränen weg wischt. „Ich bin sprachlos. Ich hab wirklich nicht mit dir gerechnet!“ Ich dreh mich zu den anderen herum, die alle völlig glücklich uns ansehen und sich freuen das die Überraschung geglückt ist. „Und ihr wusstest alle davon? Wahnsinn, wie ihr mich nur anlügen konntet, die ganze Zeit.“, sag ich mit einem Grinsen in ihre Richtung. Alle begrüßen nach und nach meine Mama ganz herzlich und dann stelle ich ihr ganz zu letzt Richie vor. „Und das ist Richie Mama, mein Freund!“, präsentiere ich ihr stolz und gebe ihm einen kleinen Schubs. Er will ihr höflich die Hand geben, doch wie meine Mama ist umarmt sie ihn sofort und heißt ihn herzlichen Willkommen in der Familie. „Freut mich sehr dich endlich mal kennen zu lernen.“, strahlt meine Mutter ihm entgegen und Richie ist auch total begeistert auf Anhieb. Nach und nach realisiere ich, was ich für tolle Menschen um mich herum hab und Zac mir doch einfach egal sein soll. Meine Familie mag Richie und er mag sie, dass ist doch das Wichtigste und so weiß ich auch für mich, dass es wirklich etwas ernstes ist. Ganz verschüchtert nehme ich Richie kurz zur Seite und rede im Flur mit ihm. „Wusstest du auch das meine Mutter kommen will?“ , frage ich ihn. Er nickt nur und sieht etwas misstrauisch mich an. „Also hast du mich schon zwei Mal belogen, dass ist wirklich zu viel.“, sage ich ihm ganz ernst entgegen. Richie wird total nervös und versucht sich heraus zu reden. „Nein, also ja schon, aber ich hab aus einem guten Zweck gelogen. Du solltest überrascht sein, wenn Susi und deine Mutter vor der Tür stehen. Und das ist gelungen und mehr zählt für mich nicht.“, meint er ganz süß zu mir und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich lache los und grinse ihn verliebt an. „Das war nur Spaß! Danke für die tolle Überraschung, du hättest mir kein besseres Geschenk machen können.“, flüstere ich ihm leise zu und küss ihn lautlos. „Ich hab ja noch etwas für dich, du hast es nur noch nicht geschafft es auszupacken.“ „Achja stimmt! Soll ich es gleich machen?“ , frage ich ihn mit einem neugierigen Lächeln. Er schüttelt den Kopf und flüstert mir ins Ohr. „Später wäre mir lieber!“ Ich nicke ihm zu und wir gehen zusammen zu seinen und meinen Eltern und verbringen den restlichen Tag miteinander.  Der Abend neigt sich langsam dem Ende zu und mein Geburtstag ist einfach so schön gewesen. Mit allen Menschen die ich liebe vereint und mir fehlt es wirklich an diesem Tag an nichts. Mrs. und Mr. Roosevelt verabschieden sich langsam von meiner Familie und wollen aufbrechen. Richie bereitet sich auch zum gehen vor, doch ich will ihn bei mir haben. „Willst du nicht heute bei mir hier schlafen? Dann revanchiere ich mich wegen gestern.“ Er kommt näher auf mich zu und flüstert mir zu. „Sehr gerne doch!“ Seine Eltern fahren ohne ihn nach Hause und ich bedanke mich noch mal herzlich bei den beiden fürs Kommen.  „Danke für den schönen Tag, ich komme mit Richie morgen noch mal vorbei.“ Mrs. Roosevelt umarmt mich herzlich und die beiden gehen ermüdet zum Wagen. Als ich gerade die Tür zu machen will, höre ich eine zarte Stimme hinter mir her rufen und ich drehe mich verschreckt um. „Sunny warte mal!“ Megan steht plötzlich vor meinem Haus, vor meinen Augen und ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin eher geschockt, als das ich mich frage, warum sie überhaupt hier ist. Mit weit offenen Mund stehe ich vor ihr und schweige einfach. „Kann ich kurz mit dir reden?“ Sie will mit mir reden? Jetzt bin ich wirklich platt. Wir wechseln seit Wochen kein einziges Wort mehr miteinander und jetzt will sie auf einmal mit mir reden? Ich versteh die Welt nicht mehr. Doch in meiner Nervosität und Verwundertheit nicke ich ihr zu, ziehe die Tür ran und gehe zu ihr hin. „Was gibt es denn? Also nicht das ich mich nicht freue das du da bist, doch du hast in letzter Zeit nicht die Anstalt gemacht, dass du irgendwie überhaupt noch mit mir reden willst.“ Sie starrt auf den Boden und versucht mit mir ein normales Gespräch zu führen. „Ja ich weiß, also ich wollte das einfach mit dir klären. Ich vermisse dich Sunny. Ich vermisse dich als Freundin sehr!“, sprudelt es aus ihr heraus. Unglaubwürdig sehe ich sie an und frage noch mal nach, was sie gesagt hat. „Was? Wirklich? Ich dich auch Megan wirklich. Es tut mir so leid, was passiert ist! Ich wollte das wirklich nicht!“ Verständnisvoll lenkt sie ein. „Ich weiß das, ich wusste es schon vorher, aber ich war so sauer auf dich und auf Zac, dass ich es einfach nicht wahr haben wollte. Du warst ja auch eher ein Opfer, denn du wusstest nicht das Zac mein Freund ist, aber er hätte es dir sagen können, schon viel früher!“ „Ja das stimmt, aber wir sind nicht beide gerade unschuldig. Doch das ist jetzt vorbei, ich garantiere, mit mir und Zac da läuft nichts mehr! Wird auch nie wieder etwas sein!“ Sie lächelt etwas und dann fällt sie mir in die Arme.  Plötzlich kommt Richie aus dem Haus und ruft mir etwas zu. „Oh sind meine Eltern schon weg? Hallo Megan, schön dich zu sehen!“ „Hey Richie, ebenfalls!“ Etwas komisch sieht Richie uns an, doch er merkt das er stört und geht wieder hinein. „Ok ich warte dann mal drin auf dich. Tschüss Megan!“ Sie winkt ihm kurz zu und konzentriert sich dann wieder voll und ganz auf unser Gespräch. „Du und Richie? Ist das jetzt etwas Ernstes zwischen euch?“ Ich nicke freudig ihr zu und werde etwas rot. „Ja wir sind jetzt fest zusammen und ich bin echt glücklich mit ihm. Tut mir leid, wenn ich dir das alles zerstört hab mit Zac. Doch vielleicht findet ihr ja noch mal zusammen.“ Sie wird etwas wütend und hebt ihr Stimme an. „Nein mit ihm ganz bestimmt nicht! Ich hab jetzt jemand anderen im Auge.“ Etwas neugierig frage ich nach, doch will sie nicht sofort bedrängen. „Ja? Wer ist denn der Glückliche?“ Zu erst zögert sie etwas, doch dann brüllt sie es total erleichtert heraus. „Es ist Lee! Er ist so ein toller Kerl!“ Mir springen fast die Augen aus meinem Kopf heraus, als ich seinen Namen höre.  „Was Lee? Das ist nicht dein Ernst!“ Sie sieht mich etwas verwundert an und versteht meine Reaktion überhaupt nicht. „Wieso nicht? Was habt ihr nur alle gegen ihn? Er ist wirklich total nett!“, erwidert sie etwas traurig. Ich nehme sie zur Seite und rede wie wild auf sie ein. „Megan bitte, du kennst ihn nicht richtig. Er ist…nicht gut für dich. Du kannst so viele tolle Jungs haben, doch bitte nimm nicht ihn!“  Ich merke wie sie sich von mir los reißt und immer grimmiger wird. „Sunny nicht schon wieder bitte! Ich weiß was ich tue und ich mag Lee. Bitte versuch mir nicht schon wieder einen Jungen madig zu machen, ok?“ Ich merke wie verletzt sie ist und wie sehr sie ihn wirklich mag, was überhaupt nicht gut ist. Doch wenn ich jetzt schon wieder anfange, Lee schlecht zu machen, wird sie mir nie wieder Vertrauen können geschweige unsere Freundschaft wieder eine Chance geben. Also versuche ich einfach zu schweigen und ihr das Beste zu wünschen, obwohl ich innerlich platzen könnte. „Ok ok , ich sag schon nichts mehr. Es ist deine Sache und ich möchte dir auf gar keinen Fall mehr im Weg stehen.“ „Danke Sunny, man ich weiß gar nicht, wie ich es nur so lange ohne dich aushalten konnte.“, meint sie liebevoll, als sie mir noch mal in die Arme fällt. Mir fällt trotzdem ein großer Stein vom Herzen und ich bin froh, dass sie mir endlich verziehen hat. Doch irgendwie habe ich bei der Versöhnung ein mulmiges Gefühl im Bauch und kann noch nicht richtig glauben, dass Megan mir wirklich die ganze Sache mit Zac verziehen hat. Ich versuche mir aber nichts anmerken zu lassen und zwinge mir ein Lächeln auf. „Ach übrigens alles liebe noch zum Geburtstag Süsse. Ich hoffe du hattest einen schönen Tag! Ich hab aber leider kein Geschenk für dich!“, meint sie traurig zu mir, doch das ist mir in dem Moment total unwichtig. „Das ist egal, du bist mein Geschenk! Das du hier bist, bedeutet mir wirklich so viel.“ Wir stehen noch eine Weile draußen und unterhalten uns über dies und jenes. Doch mir geht Lee einfach nicht aus dem Kopf und frage mich was er mit Megan vor hat. Irgendwann geht sie nach Hause und ich gehe nachdenklich wieder ins Haus. Auf der einen Seite bin ich froh über das Gespräch gewesen, doch jetzt habe ich einfach nur noch Angst, dass Lee nicht doch noch etwas Weiteres plant. Als ich nach ob in mein Zimmer zu Richie gehe, merkt er wie still ich auf einmal bin und fragt was los ist. „Was wollte Megan denn? Habt ihr euch gestritten?“ Ich schüttele heftig mit dem Kopf und lehne mich an seiner Schulter an. „Nein ganz im Gegenteil. Wir haben uns versöhnt. Sie verzeiht mir die Sache mit Zac!“ Er jubelt mir zu begeisternd. „Hey das ist doch super, aber warum siehst du dann so niedergeschlagen aus?“ „Ich weiß nicht, irgendetwas sagt mir, dass etwas schief laufen wird. Ich kann dir nicht erklären wieso, aber Megan hat mir gerade erzählt, dass sie von Lee total überrascht ist und ja sie will mit ihm zusammen sein. Ich hab dabei wirklich kein gutes Gefühl, dieser Typ plant irgendetwas, doch ich weiß nicht was!“ Richie versucht mich zu beruhigen, aber er ist der selben Meinung wie ich. „Megan soll sich lieber von ihm fern halten. Wo der auftaucht ist nichts Gutes im Spiel!“ Ich nicke ihm zu und er umarmt mich zärtlich. Ich verstecke mich in seinen großen Armen und beginne ihn zu streicheln. „Wo ist Susi überhaupt?“, frage ich leise nach, als wir uns beide nach hinten fallen lassen. „Sie schläft in Stephys Zimmer. Sie meinte, dass wir anscheinend heute Nacht Privatsphäre brauchen werden.“, sagt er mit einem Zwinkern in meine Richtung. Ich reagiere nicht darauf und Richie bekommt ein schlechtes Gewissen. „Das ist nur Spaß Sunny. Wir müssen nichts tun, ok? Wir können einfach nur hier so da liegen und reden.“ Richie ist einfach so süß und ich weiß nicht warum ich das nicht von Anfang an begriffen habe. Ich merke wie mein Körper nach ihm verlangt und ich einfach diese Nacht nicht nur reden will. Deshalb raffe ich mich auf und setze mich auf seinen Schoss. Er ist etwas erstaunt von meiner Reaktion und umfasst sanft meine Taille. „Willst du das wirklich?“ Ich antworte ihn nicht, sondern beuge mich nach vorne, um ihn zu küssen. Seine Berührungen pulsieren unter meiner Haut und ich merke wie gerne ich ihn mit ihm schlafen will. „Ja ich will Richie. Ich möchte mit dir schlafen und mit keinem anderen sonst.“ Ganz langsam rollt er mich zur Seite und sieht mich mit so einem liebevollen und durchschaubaren Blick an. „Ich liebe dich Sunny!“, flüstert er mir leise zu und sieht mir mit seinen blauen Augen direkt in meine, so dass ich dahin schmelze. Total zufrieden und verliebt erwidere ich. „Ich liebe dich auch Richie.“ Sex Stelle Anfang (Wer es nicht lesen will,dann erst unten weiter lesen!!) Seine Hände berühren mich sanft und intensiv, dass mir bei jeder Berührung immer wärmer wird. Ich küsse ihn immer und immer wieder und weiß gar nicht so recht was ich tun soll. Richie ist so zärtlich zu mir, als er mir langsam jedes Kleidungsstück einzeln auszieht. Er sieht mich dabei mit so einem wirklich glücklichen Blick an und flüstert mir ins Ohr. „Du bist wunderschön Sunny.“ Als ich so nackt unter ihm lag, fühlte ich mich erst total verkrampft und schüchtern, doch dann hat es mir irgendwann nichts mehr ausgemacht und ich hab ihm beim ausziehen geholfen. Unsere Körper liegen nackt aufeinander und ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Wange, als er mich küsst. Langsam und auch etwas ängstlich dringt er in mich ein und erkundigt sich immer wieder, ob mit mir alles ok ist. „Wenn ich dir weh tue, dann sag es mir, dann höre ich sofort auf.“, bittet er mich, doch ich höre ihm gar nicht zu, sondern konzentriere mich total auf die Situation. Meine Hände gleiten über sein Rücken und ich kralle mich an ihm fest, als er noch mehr in mich eindringt. Er küsst meine Brüste völlig zärtlich und streichelt über meine Haut. Mit jeder Faser meines Körpers versinke ich immer mehr in ihm und als ich in seine Augen schaue, merke ich dass ich das Richtige mache. Das genau er es ist, auf den ich gewartet habe, um mit ihm diesen besonderen Moment zu teilen.  Diese Nacht hat etwas Magisches und ich fühle mich so vollkommen geborgen in seinen Armen. Wir beide kommen zum Höhepunkt und ich kann mir in dem Moment nichts besser vorstellen, als bei ihm zu sein und ihn anzusehen. (AB HIER KÖNNT IHR WEITERLESEN) Am nächsten Morgen gegen halb 9 wache ich total friedlich in seinen Armen auf und sehe ihm beim Schlafen zu. Er sieht so friedlich aus, ich könnte ihn stundenlang beobachten.  Ganz langsam wacht er auf und sieht mich verwundert an. „Was machst du da?“ „Ich sehe dich einfach nur an.“, meine ich grinsend zu ihm, als ich ihm ein guten Morgen Kuss gebe.  Lächelnd nimmt er mich in den Arm und zieht mich zu sich herüber.  „Weißt du was ich geträumt habe?“, sagt er in meine Richtung. „Nein was denn?“, frage ich neugierig nach. „Ich hab geträumt, dass wir beide im Bett liegen und keiner uns jemals wieder trennen wird.“ „Das war kein Traum, dass wird nicht passieren glaub mir.“, sage ich verliebt, als ich ihm einen Kuss auf die Wange gebe. Wir bleiben noch eine ganze Weile im Bett liegen und kuscheln den ganzen Vormittag miteinander. Irgendwie habe ich gedacht, dass wenn man mit einander geschlafen hat, man die ganze Zeit nur darüber reden wird, aber so ist es gar nicht. Ich hätte gerne gewusst, was er gedacht oder gefühlt hat, aber ich trau mich einfach nicht ihn zu fragen.  Irgendwann gehen wir herunter zum Frühstück und verbringen den ganzen Nachmittag noch miteinander. Die Zeit vergeht so rasend schnell, dass ich mich gar nicht von ihm trennen möchte. Doch Susi und ich wollen unbedingt auch noch genug Zeit miteinander verbringen, deswegen fährt Richie nach Hause und sieht beim Abschied etwas geknickt aus. „Ich vermisse dich jetzt schon.“, flüstert er mir zu. „Ich will nicht das du gehsrt, aber ich will nicht das Susi sich vernachlässig fühlt. Das verstehst du doch oder?“, erkundige ich mich nach seinem Wohlbefinden.  „Na klar, dass akzeptiere ich voll und ganz. Macht euch noch ein paar schöne Tage, bald hab ich dich ja wieder für mich.“  Er gibt mir einen Abschiedskuss und umarmt mich total sinnlich und lange. Kurz bevor er in seinen Wagen einsteigt, dreht er sich noch mal um und ruft mir zu. „Danke für den tollen Abend und die schöne Nacht.“ Grinsend schweige ich und gehe ins Haus hinein. Sofort als Richie weg ist überfällt mich Susi direkt mit tausend Frage, die ich ihr in einer ruhigen Minute erzähle. Bei jedem kleinsten Detail flippt sie völlig aus und will immer mehr wissen. „Sunny ich freu mich ja so für dich, er ist der Richtige das weißt du jetzt hoffentlich.“ Ich nicke ihr verständnisvoll zu. „Ja das weiß ich jetzt, ich bin gerade einfach nur so unglaublich glücklich. Doch genug von mir, auf was hast du heute Lust? Was sollen wir machen?“, frage ich sie freudig. „Ehm wie wär’s mit Eis essen gehen? Es ist gutes Wetter, da können wir uns raus setzen.“ „Klar das klingt super, dann lass uns gehen.“ Wir brechen sofort zur Eisdiele auf und unterhalten uns auf den Weg dahin immer wieder über Richie und mich und über unsere besondere Nacht. Als wir an der Eisdiele „Bella Como“ ankommen, merken wir sofort wie viele dieselbe Idee gehabt haben wie wir. Die ganzen Tische draußen sind besetzt, also bleibt uns nichts anderes übrig, als uns nach drin zu setzen. Ganz hinten links haben wir noch einen Zweisitzer gefunden und lassen uns von dem sehr netten Kellner die Karte bringen. Während ich mir eifrig überlege, was für ein Eis ich nehmen soll, sehe ich mich immer wieder um zu den anderen Gästen und schaue wer noch so gekommen ist. Doch es sind kaum welche dabei, die ich wirkliche kenne, eher Bekannte aus der Nachbarschaft, die ich einmal gesehen habe bis jetzt. Auf einmal sehe ich wie ein Paar herein kommt und sofort den Tisch neben uns bekommt. Die Beiden wirken sehr vertraut und lachen sehr herzlich miteinander. Erst ganz spät bekomme ich mit, dass das Megan und Lee sind, die sehr verliebt sich anschmachten. Ich tippe ganz unauffällig Susi an und zeige auf den Tisch neben uns.  „Das ist Lee, von dem ich dir erzählt hab.“ Sie flüstert mir leise entgegen. „Das ist Zac’s Bruder?“ Ich nicke ihr ganz verstört zu und lass die beiden nicht aus den Augen. Sie kriegen uns erst gar nicht mit, bis Megan nachdem Kellner ruft und so genau den Blick zu mir wirft. „Sunny! Was machst du denn hier?“ Sie steht urplötzlich auf und umarmt mich ganz herzlich. Lee sieht merkwürdig zu mir herüber und bleibt auch zum Glück an seinen Tisch sitzen. Als Megan mich so überfällt, weiß ich gar nicht was ich sagen soll. Ich stelle ihr Susi vor, die sie dann auch mit einer Umarmung begrüßt. „Freut mich dich endlich mal kennen zu lernen. Sunny hat mir sehr viel über dich erzählt.“, meint Susi zu Megan, die grinsend uns beide gleichzeitig ansieht. „Ich hoffe doch nur gutes. Wollt ihr euch nicht zu uns setzen?“ , schlägt Megan ganz plötzlich vor. Ich ringe mit meiner Stimme und such nach einer passenden Ausrede, die mir nicht schnell genug einfällt. „Ehm…hm naja, wollte ihr nicht lieber alleine sein?“, harke ich nach und hoffe das sie mir zu stimmt. Doch Megan lenkt nicht ein und meint ganz aufgeweckt zu uns. „Nein quatsch, ich würde mich freuen, wenn wir zusammen den Nachmittag miteinander verbringen würden und Lee sicherlich auch.“ Susi und ich sehen uns ganz verschüchtert an und können gar nichts erwidern, da Megan schon längst zu Lee herüber geht und ihn fragt was er von der Idee hält. Ich hoffe immer noch insgeheim, dass er einfach nein sagen wird, dass er nichts mit uns zutun haben will, doch er stimmt einfach so zu. Grinsend winkt sie uns herüber, nehmen widerwillig unsere Taschen in die Hand und setzen uns zu ihnen.  „Hallo!“, sagt Susi zu Lee, der überhaupt nichts für den ersten Moment erwidert. Er wirft mir immer wieder einen merkwürdigen Blick zu, der mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt.  „Wisst ihr schon was ihr essen wollt? Ich glaube ich wäre für ein Bananasplit.“ Mir ist der Appetit durch und durch vergangen und suche trotzdem verzweifelt etwas aus der Karte heraus. Alle schweigen sich an und Megan versucht das Eis zu brechen. „Ich weiß ja das ihr euch nicht leiden könnt, aber vielleicht würdet ihr endlich mal das Kriegsbeil begraben und euch wie normale Menschen verhalten!“, wirft sie mir und Lee vor. Lee versucht verständnisvoll herüber zu kommen und meint zu Megan. „Du hast recht, ich glaube es ist an der Zeit, dass wir uns mal aussprechen sollten. Findest du nicht auch, Sunny?“ Ich antworte nicht und ein Glück kommt zu diesem Zeitpunkt der Kellner hinzu, der unsere Bestellungen aufnehmen will. Ich hab mir für ein Spagetti Eis entschieden, Susi für einen riesen Windbeutel Eisbecher und Lee für einen Früchte Becher. Es dauert sehr lange, bis wir endlich unser Eis bekommen haben, doch ich hatte immer nur im Hinterkopf, dass ich das lange mit ihm an einem Tisch nicht mehr aushalten werde. Deshalb schlinge ich mein Eis schon regelrecht herunter und warte dass wir endlich gehen können. Als ich gerade den letzten Löffel zu mir nehmen will, stößt Megan ihre Kaffee Tasse um und alles gelangt auf Susi’s Tshirt. Sie schreit auf vor Schmerz, da der Kaffee noch total heiß war und versucht die Flecken heraus zu bekommen. Megan ist die ganze Situation wirklich peinlich und geht mit Susi auf die Damen Toilette.  „Soll ich nicht mit kommen?“, rufe ich den beiden entgegen und hoffe dass ich nicht mit Lee alleine bleiben muss. Doch Megan meint nur hektisch zu mir. „Nein wir kriegen das schon hin, unterhalt dich da weile mit Lee und klärt das Bitte!“ Ich verleiere meine Augen und bin total genervt von der Situation. Ganz ruhig setze ich mich wieder auf meinen Platz zurück und denke die ganze Zeit nur daran, dass die beiden sehr schnell wieder zurück kommen sollen. Lee vergewissert sich zwei oder drei Mal, dass Megan wirklich weg ist und setzt sich dann kurz auf ihren Platz, der direkt neben mir ist. „Also Sunny, dann wären wir wieder mal alleine, ist das nicht schön?“, meint er provokant in meine Richtung. Ich versuche ihn zu ignorieren, doch er lässt einfach nicht locker.  „Du bist ja so still heute. Was ist denn los mit dir?“, hakt er weiter nach und ich werde innerlich immer wütender. „Alles bestens Lee, was soll sein?“, frage ich komisch nach und sehe ihm immer noch nicht in die Augen. Er drängt mir praktisch Alle Augen sind auf mich gerichtet und die Peinlichkeit steigt weiter in mir hoch. Sein niveauloses, breites Grinsen tritt wieder über sein Gesicht und ich würde ihm am Liebsten noch eine Ohrfeige verpassen. „Sunny was sollte das? Du kannst ihn doch nicht einfach so schlagen!“, ermahnt mich Megan wütend. „Er ist schuld! Er hat…“, versuche ich mich zu rechtfertigen, doch Lee unterbricht mich einfach so. „Megan lass gut sein, ich will einfach nur noch weg hier.“ Sie nickt ihm zu, hilft ihm hilfsbereit auf und gehen wortlos an uns vorbei. „Aber Megan ich..“, stockt mir der Atem. „Ich rede erst wieder mit dir, wenn du dich ernsthaft bei ihm entschuldigen willst.“, schnauzt sie mich von der Seite an, als beide schlussendlich den Laden verlassen. Kopfschütteln lasse ich mich erneut auf meinen Platz fallen. Noch immer sind alle Blicke auf mich gerichtet, doch ich versuche sie einfach zu ignorieren.  „Was ist denn passiert? Hat er dich angegraben?“, fragt Susi aufgeregt nach. „Nein noch viel schlimmer!“ „Schlimmer als das?“ „Er will mich fertig machen. Er will uns alle am Boden sehen und bis er sein Ziel nicht erreicht hat wird er weiter machen. Doch das lass ich nicht zu!“ Es vergehen einige Wochen, an dem ich Tag ein und Tag aus mir überlege, was ich gegen Lee unternehmen soll. Alleine werde ich ihn nicht aus der Reserve locken können, deshalb habe ich mir Hilfe gesucht. Sheriff Wilmers ist ein guter Freund von Josh, den ich letztens kennen gelernt habe. Da er gerade einen schwierigen Fall hinter sich gebracht hat und dazu auch noch eine außen stehende Person ist, hab ich mich direkt an ihn gewendet und ihn von den gesamten Ereignissen der letzten Wochen berichtet. Heute treffe ich mich wieder mit ihm, um neues über Lee sein damaliges Leben zu erfahren. „Hallo Sunny, ich habe Neuigkeiten für Sie.“, entgegnet er mir direkt bei der Begrüßung.  „Hallo Sheriff Wilmers, wirklich? was sind das für Neuigkeiten?“, frage ich neugierig nach. „Also wie letztens besprochen habe ich einen Detektiven beauftragt, der Mr. Waters beschattet und mehr über ihn heraus findet.“  „Und?“, meine ich sehr aufdringlich und ungeduldig. „Der Detektiv hat heraus gefunden, dass was sie mir schon erzählt haben, dass Lee Waters der zweite leibliche Sohn von Mr. McKingley ist.“ „Mehr nicht? Sagen sie schon Mr. Wilmers!“, schreie ich ihn schon fast an. Er nippt kurz an seiner Kaffee Tasse und fügt dann hinzu. „Natürlich habe ich Sie nicht nur wegen der Information hier her gebeten. Des Weiteren hat er heraus gefunden, dass Mr. Waters sich seit seinem 12. Lebensjahr einer psychologischen Beratung unterzieht. Damals hat er seine Mutter darum gebeten, unter dem Vorwand, dass er die Trennung von seinem leiblichen Vater nicht verkraftet hat und deshalb eine psychologische Behandlung nötig hat. Doch wir haben einen Blick in seine Krankenakte geworfen und es stellte sich heraus, dass er als Kind vergewaltigt worden ist. Seitdem ist er immer wieder mit verschiedenen Problemen aufgefallen.“, teilt mir der Sheriff mit ernster Miene mit. Ich bin völlig geschockt und weiß gar nicht wie ich im ersten Moment reagieren soll. Egal wer es ist, ich wünsche keinem, dass er so etwas durch machen muss.  „Das ist ja grausam. Jetzt kann ich verstehen, warum er so rachsüchtig oder auch introvertiert ist. Wissen Sie denn von wem er vergewaltigt worden ist? Doch nicht etwa von seiner Mutter…?“, frage ich vorsichtig nach. Der Sheriff liest auf seinen Zetteln etwas nach und beantwortet mir dann meine Frage. „Nein seine Mutter hat damit überhaupt nichts zutun. Bei der Psychologin hat er immer von einem Mann gesprochen, der denn Übergriff veranstaltet hat. Nach Jahren später hat er auch einen Namen genannt und gab einen Kevin Levigne, als Vergewaltiger an.“ Mein ganzer Körper zieht sich zusammen und mir wird ganz übel vor Schreck. Sheriff Wilmers sieht mich verwundert an und erkundigt sich ob es mir gut geht. „Das ist alles etwas viel gewesen, ich glaube wir machen für heute Schluss.“ „NEIN!“, schreie ich ihn schon förmlich an und versuche mich zu beruhigen. „Mir kommt es so vor, als ob sie den Täter kennen?“, harkt er etwas intensiver nach. Nervös sehe ich auf den Boden und antworte nicht auf seine Frage. „Sunny wenn Sie wissen, wer der Vergewaltiger ist, müssen Sie mir das sagen. So können wir auch diesen Fall komplett lösen und sie müssen auch keine Angst haben das Ihnen etwas passiert.“, versucht er mir einzureden, doch ich weiß genau, wenn ich ihm sage, wer Kevin ist, wird er ihn festnehmen und Lee wird mich sofort verdächtigen. Und dann ist der ganze Plan hinfällig. „Sie verstehen das nicht. Lee ist gefährlich, auch wenn er so etwas Schlimmes durch stehen musste, er wird sich rächen, weil er einfach nicht mehr anders kann. Ich will einfach nur meine Freunde und Familie schützen und mich auch.“, sage ich mit zittriger Stimme und muss mich vom weinen abhalten. „Das kann ich schon verstehen, aber ich bin doch für sie da. Deshalb haben Sie sich doch an mich gewendet, damit ich Ihnen helfe und das werde ich auch. Wenn Sie mir sagen, wer dieser Kevin Levigne ist, werde ich mir etwas Neues einfallen lassen, damit Mr. Waters Sie und ihre Familie endlich in Ruhe lässt. Ich verspreche es Ihnen!“, entgegnet er mir erneut und sieht mich dann mit seinem vertrauenswürdigsten Blick an. Ich überlege hin und her, ob ich ihm wirklich Vertrauen kann. Doch ich hab sonst niemanden, mit dem ich reden kann. Zac und ich haben gar keinen Kontakt mehr, er geht mir förmlich aus den Weg. Richie will ich damit nicht noch mehr reinziehen, genauso wenig meine Familie. Also muss ich ihm irgendwie vertrauen und hoffen, dass er mir wirklich helfen will. „Also gut, ich sage Ihnen wer Kevin ist, aber Sie müssen mir wirklich versprechen, dass Sie nicht eingreifen werden. Ich will dass wir den Plan so angehen, wie wir es besprochen haben, egal welche Konsequenzen auf mich warten werden. Einverstanden?“, sage ich sehr forsch und warte auf seine Reaktion. „Ok ich verspreche es Ihnen, obwohl ich erneut sagen muss, dass das wirklich gefährlich ist was sie vor haben.“  Ich nicke ihm zu und starre ihn diesmal total ernst an. „Das weiß ich, doch irgendwas muss ich doch unternehmen.“, meine ich verzweifelt. Ich mache eine kleine Pause und sammele erstmal meine Emotionen. Ich atme ganz tief ein und aus, versuche einen klaren Kopf zu bekommen. Ich sehe wieder herüber zu Mr. Wilmers und überlege mir ganz genau was ich sage. Doch ich kann es nicht länger für mich behalten. „Kevin Levigne ist der Lebensgefährte von Lee’s Mutter und somit sein Stiefvater!“ Ganz verschlafen liege ich noch in Richie’s Armen als der Wecker mich aus den Schlaf reißt. Liebevoll küsst er mich wach und flüstert mir ins Ohr. „Wach auf meine Schöne, du musst in die Schule!“ Ich drehe mich zu ihm herum und kuschele mich an ihm.  „Noch 5 Minuten bitte!“ Er nimmt mich ganz sanft in den Arm und küsst mich auf die Stirn. Er merkt das ich etwas unruhig bin und fragt nach was los ist. „Ist heute etwas Besonderes in der Schule oder warum bist du so nachdenklich?“ „Nein nicht wirklich nur ich muss diese Woche das Referat mit Zac halten und da wir nicht miteinander reden glaube ich nicht, dass wir da eine gute Note bekommen werden.“, erzähle ich ihm als Vorwand, damit er keinen anderen Verdacht bekommt. „Das ist wirklich blöd, aber soll ich mal mit ihm reden?“, fragt er wirklich hilfsbereit nach, doch ich blocke ab. „Nein nein, ich mache das schon zu mindestens ich wollte Cody fragen, ob er für mich vermitteln kann. Ich glaube nicht, dass er mit dir reden würde.“, sage ich ihm verständlich und schlage die Decke weg. „Da hast du vielleicht recht.“, meint er und wir beide stehen gemeinsam auf. Auf den letzten Drücker fährt er mich schnell zur Schule und ich gebe ihm einen Abschiedskuss. „Danke fürs fahren Schatz, wir sehen uns später! Ich liebe dich!“, grinse ich ihn an. „Ich liebe dich auch!“, wird er ganz rot, als er es mir sagt. Mit mulmigem Gefühl gehe ich ins Klassenzimmer und eigentlich ist alles wie beim alten. Cat wartet schon ganz aufgeregt auf mich und will alles ganz genau über mein Wochenende erfahren. Zac und Cody, die vor uns sitzen, unterhalten sich ganz angeregt über Football. Nur Cody sagt mir grinsend „Hallo“ und fragt mich etwas über Susi. „Sag mal, hast du gestern etwas von Susi gehört? Sie hat sich gestern gar nicht bei mir gemeldet.“, sagt er etwas traurig. „Nein bei mir auch nicht, doch sie war übers Wochenende bei ihrer Oma und sie hat etwas gegen den ganzen technischen Kram.“, entgegne ich ihm mit einem Lächeln. „Dann bin ich ja beruhigt, ich dachte schon ich hab etwas angestellt.“, meint Cody erleichtert und dreht sich wieder herum.  Cat wartet ungeduldig bis ich mich hinsetze und fragt mich dann aus. „Und was gibst neues? Wie war dein Wochenende? Hast du dich mit Richie getroffen?“, meint sie ganz nervös. Ich merke wie Zac sich leicht nach hinten setzt, um mir und Cat zuzuhören, deshalb versuche ich etwas leiser zu reden. „Ja ich hab halt wieder bei Richie geschlafen und wir sind Picknicken gewesen.“  Sie guckt mich ganz verträumt an und bringt nur hervor. „Oh wie süß, ich hoffe Richard und ich werden das auch mal machen.“ „Natürlich du bist so ein tolles Mädchen, da wird er dich doch endlich mal einladen wollen. Wenn nicht mach ich ihm Beine!“, sage ich zur ihr im Spaß. Auf einmal stöhnt Zac total wütend auf und dreht sich kurz um, doch sieht nur Cat dabei an. „Könnt ihr euren Kaffee Klatsch in der Pause weiter führen, hier versteht man ja sein eigenes Wort nicht mehr!“, brüllt er uns an. Cat sieht ganz eingeschüchtert aus und schweigt einfach, weil sie nie mit jemanden Streit sucht. Doch ich kann mich nicht zusammen reißen und fahre ihn aggressiv an. Ohne irgendwelche Vorwürfe oder schlechtem Gewissen setze ich mich in der Mittagspause mit Cat zu Megan und Lee. Sie ist etwas verwundert, warum ich unbedingt zu den beiden gehe, doch sie fragt nicht nach und folgt mir an ihrem Tisch. Nur Megan scheint von meinem Erscheinen erfreut zu sein, aber das stört mich nicht weiter. Mit einem großen Teller gemischten Salat, setze ich mich genau neben Megan und stelle eine Frage in die Runde. „Wie weit seid ihr eigentlich mit eurem Referat?“ Megan verdreht die Augen und schielt zu Keith, der genau hinter uns in der Mensa sitzt. „Keith ist stinkend faul. Er hat fast gar nichts gemacht und ich bezweifle, dass wir damit bis Freitag fertig werden.“ „Richard und ich sind fast fertig. Wir treffen uns aber leider morgen zum letzten Mal außerhalb von der Schule.“, erwidert Cat bedrückt. Während ich genüsslich meinen Salat verputze, drehe ich mich zu Cat und spreche mit vollen Mund. „Ach quatsch, dass wird nicht das letzte Mal gewesen sein. Wenn er ein cleveres Kerlchen ist, wird er dich endlich nach einem Date fragen, glaub mir!“ „Glaubst du wirklich? Das wäre zu schön. Wie kommst du und Zac eigentlich voran?“, fragt Cat vorsichtig nach, als Lee zum ersten Mal uns seine volle Aufmerksamkeit schenkt. „Naja wir reden ja nicht mehr miteinander seit… ach ist auch egal. Ich muss Cody fragen, ob er nicht vielleicht vermitteln kann. Ich hab keine Lust deswegen eine schlechte Note zu bekommen.“, meine ich ernst und starre auf meinen Salat. Plötzlich ergreift Lee zum ersten Mal das Wort und stellt mir direkt eine Frage. „Ist Zacs Ego immer noch so angekratzt?“ „Wie meinst du das?“, frage ich ihn aus und wende meinen Blick zu ihm. Er nimmt einen kräftigen Schluck von seinem Kaffee und fährt fort. „Na wie ich Zac kenne oder einschätze ist er anscheinend immer noch nicht über dich hinweg und verkraftet es nicht, dass du mit einem anderen glücklich bist. Was du doch vermutlich bist oder nicht?“ Alle starren mich auf einmal an, auch Fremde starren zu uns herüber. Ich antworte deswegen etwas zurück haltender. „Ja ich bin glücklich, doch er gönnt es mir einfach nicht. Doch lasst uns lieber über etwas anderes reden…“, sehe während ich das sage zu Megan herüber. Sie fühlt sich direkt angesprochen und verteidigt sich hektisch. „Du musst dir wegen mir keine Gedanken machen Sunny. Ich bin über die Sache mit dir und Zac hinweg, wirklich. Mir könnte des nicht besser gehen, ich hab ja zum Glück jemand neues gefunden.“, sagt sie in Lee’s Richtung und wirft ihm einen wirklich sehr verliebten Blick zu. Lee hält sich eher etwas zurück, doch er greift dann doch noch liebevoll nach ihrer Hand. „Ok, nur ich will nicht wieder mit irgendwem Stress haben wegen Zac. Das ist Geschichte!“  Gerade als ich mein Satz beendet habe kommt Cody und Zac an uns vorbei und suchen noch einen leeren Platz. „Entschuldigt ihr mich kurz, ich will eben mit Cody reden.“, sage ich, während ich schon auf Cody zu gehe. Ich laufe zügig ihm hinter her und rufe ihm nach. „Cody, warte mal kurz!“  Er bleibt stehen und Zac geht sofort weiter, als er mich sieht. „Hey Sunny, Susi hat sich vorhin doch noch gemeldet. Bei dir auch?“, fragt er grinsend nach. „Das freut mich. Ich weiß es nicht hab noch nicht nach gesehen.“ „Achso, aber ich denke schon. Doch du wolltest dich bestimmt nicht mit mir über Susi unterhalten, nicht wahr?“  „Ja genau, also könntest du mir ein Gefallen tun? Du weißt ja das Zach und ich momentan nicht gerade das beste Verhältnis haben, aber wir noch das Referat zusammen machen müssen. Hat er dir gegenüber mal geäußert, wie er das machen will? Oder könntest du ihn fragen?“, bitte ich ihn ganz lieb. „Klar kann ich machen, aber naja in der Sache ist er wirklich stur. Ich glaube auch nicht, dass er sonderlich erfreut ist, dass du dich mit seinem Feind und seiner Ex Freundin abgibst.“ Etwas forsch harke ich nach. „Ist das dein Ernst? Megan ist meine Freundin, da kannte ich ihn noch lange nicht und Lee…ja der ist halt nun mal da. Doch ich versteh ihn einfach nicht. Egal mit wem ich etwas zutun hab, er akzeptiert es nicht, als wäre er der Mittelpunkt der Erde.“ „Ich verstehe dich schon und es ist auch deine Sache mit wem du etwas zutun hast, aber kannst du ihn nicht etwas verstehen? Sunny er blockt zwar immer ab, wenn ich anfange von dir zu reden, doch ich weiß das Zac dich immer noch mag, auch wenn er es gerade nicht zugeben bzw. zeigen will.“, mein Cody zu mir ganz vertraut. Ich gehe darauf kaum ein und entgegne ihm nur genervt. „Wenn er mich wirklich mag, dann soll er einfach akzeptieren, dass ich glücklich bin und ich selbst entscheiden kann, mit wem ich etwas zutun haben möchte und mit wem nicht. Wenn er das einsieht können wir weiter reden.“ Ich stehe etwas distanziert zu Cody und bin innerlich total sauer auf Zac. „Ich weiß, er brauch einfach etwas Zeit denke ich, aber ich werde mal versuchen mit ihm zu reden.“ Dankend werfe ich Cody ein Lächeln zu und gehe wieder zurück an meinen Platz, bevor ich ganz ausflippe. Mir ist die ganze Unterhaltung ziemlich auf den Magen geschlagen, dass der Appetit mir vergangen ist. „Alles ok mit dir?“, fragen Megan und Cat gleichzeitig nach. Ich nicke den beiden zu und packe meine Sachen zusammen. „Ja alles ok, ich muss mir nur mal die Beine vertreten und hab vergessen, dass ich noch Mathe Hausaufgaben schnell machen muss, Wir sehen uns später.“ Bevor noch jemand etwas sagen kann, verschwinde ich ganz schnell nach draußen. Nach den 4 Stunden Mathe, kann ich endlich nach Hause. Sehnlich warte ich schon ungeduldig auf Richie, der mich von der Schule abholen wollte. Als ich so warte sehe ich mir jedes Fenster der Schule an und betrachte ganz genau das Portrait des Direktors, das direkt über dem Eingang hängt. Als ich so vertieft darauf schaue, stellt sich auf einmal Lee neben mich und ich erschrecke total, als er anfängt zu reden. „Dieses Gesicht macht einen von Tag zu Tag aggressiver, findest du nicht?“, fragt er mich, während wir beide das Bild von Mr. McKingley anstarren. „Ich hab dich gar nicht gehört. Wartest du etwas auf deine Mum?“ Er nickt nur und ist schon fast besessen von Mr. McKingley. „Und du? Wartest auf Richie?“; fragt er nach, doch klingt nicht sonderlich interessiert und formuliert es als eine Aussage. „Ja!“ „Das ist schön! Wenigstens auf einen kannst du dich verlassen.“  Er macht kurz eine Sprechpause und fährt dann neugierig fort. „Das Gespräch über ZAc ist wohl nicht sonderlich gut verlaufen!?“ „Wie gesagt wir reden nicht mehr miteinander und er ist auch einfach zu stur. Er sieht seine Fehler nicht ein.“, heule ich ihm etwas die Ohren voll, in der Hoffnung, dass er auf meine Masche reinfällt. „Zaqc war schon immer so, nur komisch, dass du es nie gemerkt hast.“, meint er mit einer ermahnenden Stimme zu mir.  „Ich weiß, so viele haben gemeint, ich soll mich von ihm fernhalten, doch ich wollte einfach sehen wie er wirklich ist. Doch das hätte ich mir auch sparen könne. Er ist einfach ein…“ Er beendet direkt meinen angefangen Satz. „Ein Arschloch? Ein Verräter? Ein Betrüger?“ Ich stimme ihm lachend zu. „Ja genau das trifft alles zu! Ihm kann man nicht mehr helfen. Ich hab ihm so oft geholfen, obwohl er mich von vorne bis hinten verarscht hat. Das macht mich so wütend“, brause ich nochmals los und übertreibe maßlos. „Hast du nie daran gedacht dich an ihm zu rächen?“, fragt er mich direkt und skrupellos. „Wie meinst du das? Ich soll mich an ihm rächen? Wie denn?“, stelle ich mich dumm und will genau wissen, was er damit meint. Doch gerade als er darauf antworten will biegt auch schon Richies Wagen auf dem Schulparkplatz ein. Lee sieht ihm genau hinter her und flüstert mir zum Abschied etwas leise zu. „Wenn du wirklich bereit dafür bist, dann lass es mich wissen. Ich kann dir helfen ihn aus dem Weg zu schaffen.“ Perplex stehe ich da und kann mich nicht mehr rühren. Hat er das gerade wirklich gesagt? Meint er das ernst, was er gerade gesagt hat? Ich bin sprachlos. Still und nachdenklich sitze ich in Richie’s Wagen und bekomme Lees Worte einfach nicht aus meinem Kopf. „Ist alles ok mit dir? Du bist heute so extrem abwesend.“, fragt er vorsichtig nach, als er in meine Straße einbiegt und mir kurz über die Wange streicht. „Es ist nichts, also nicht wirklich.“, sage ich etwas bedrückt und sehe ihm nicht in die Augen dabei. „Erzähl es mir, du kannst mir alles sagen!“, meint er mit seiner fürsorglichen Stimme und parkt direkt vor meinem Haus und hält an. „Ich will dich nicht mit meinen Problemen belasten.“ „Sag so was nicht! Deine Probleme sind auch meine, also raus mit der Sprache. Was hast du auf dem Herzen?“, fordert er mich erneut auf. „Ok also glaub du, dass es wirklich Menschen gib, die alles tun würden, um sich an jemanden zu rächen?“ Ich merke wie verwirrt er von meiner Frage ist, doch er denkt kurz darüber nach und antwortet mir ganz ernsthaft darauf. „Es kommt immer darauf an, was die Person schon alles durch gemacht hat. Einige können solche Niederschläge leicht verkraften und machen so weiter, wie bis her auch. Doch einige können damit wohl nie abschließen und würden sogar bis zum Tod gehen.“ Ängstlich betrachtet ich ihn von oben bis unten und bin etwas schockiert, dass er so darüber denkt. „Meinst du das wirklich, dass jemand so weit geht?“, hake ich noch mal nach und hoffe, dass er etwas anderes antwortet. „Das kann man sich gar nicht vorstellen, dass es so was gibt. Doch ich hab es damals selbst miterlebt.“ Jetzt starre ich ihn mit großen Augen an und denke an das Schlimmste direkt. „Wovon redest du?“, frage ich mit ängstlicher Stimme und rutsche etwas von ihm weg. Und einen Moment lang habe ich wirklich Angst vor dem, was er mir gleich erzählen wird. „Ich hab dir davon nie etwas erzählt, weil wirklich keiner von unserer Familie gern darüber redet, aber da du eh alles von mir weißt, sag ich es dir… Mein Onkel war auch so jemand, der nie damit klar gekommen ist, dass meine beiden Tanten und mein Vater mehr Erfolg im Leben hatten als er. In seinen Augen war er immer der Außenseiter der Familie und wurde nie wirklich geliebt. Ganz früh zog er sich immer mehr zurück und ließ keinen mehr an sich heran. Und vor ungefähr 7 Jahren ist die ganze Situation total eskaliert. Mein Onkel ist abgetaucht mit seiner damaligen Frau und wir haben nichts mehr von ihm gehört. Einige Male dachten wir auch, dass er vielleicht verstorben ist, da er schon immer ein Alkohol Problem hatte. Doch da haben wir uns geirrt. An dem Hochzeitstag meiner älteren Tante kam plötzlich mein Onkel vorbei und schockierte uns alles zu Tode. Maskiert und mit einem Gewehr schoss er wild und ziellos herum und tötete meine Tante, während ihre Kinder dabei zu sehen mussten, wie sie von ihrem eigenen Bruder umgebracht wurde. Zum Glück ist sonst niemand einer verletzt worden und er sitzt bis heute lebenslänglich im Gefängnis. Doch trotzdem können wir diesen Tag bis heute nicht in Worte fassen geschweige realisieren, dass so etwas Schreckliches passiert ist.“, stockt er kurz und kämpft mit seinen Gefühlen. „Oh Richie tut mir leid, hätte ich das gewusst, hätte ich so was nicht gefragt.“, sage ich mitfühlend. „Ist schon ok, du konntest es ja nicht wissen.“ „Hm ja, aber das ist schon krass, wenn ich das jetzt so höre. Wie kann ein Mensch nur so dermaßen die Kontrolle über sich verlieren und so skrupellos sein.“, spreche ich laut zu mir selbst und erwarte nicht das Richie noch mal darauf antwortet. „Er war einfach krank. Er wusste nicht mehr was er tut und war einfach schon viel zu sehr verbittet, dass er keine Liebe oder Zuneigung mehr zugelassen hat. So etwas kann man nicht nachvollziehen, wenn man nicht selbst in der Situation gesteckt hat.“ Schweigsam und in mich gekehrt sitze ich neben ihm und muss die ganze Geschichte erstmal verdauen. Innerlich frage ich mich die ganze Zeit, ob Lee genauso handeln würde. Ob er nicht auch irgendwann mal alles vergisst und fähig ist jemand zu töten. „Sunny? Du zitterst ja total. Tut mir leid, vielleicht hätte ich dir das nicht erzählen sollen.“, meint er als er mich sorgsam in seinen Arm nimmt. Ich schüttele abwesend meinen Kopf und antworte. „Nein schon gut, das hat mir weiter geholfen danke.“ „Wieso interessierst du dich auf einmal für so was?“, fragt er erst jetzt skeptisch nach und mustert mich ganz gespannt. Ich suche nach einer Ausrede, doch ich bin viel zu einfallslos, um mir etwas Gescheites einfallen zu lassen. „Ich kam einfach so drauf, weil wir uns darüber in der Schule unterhalten haben.“ Sein Blick ist immer noch nah bei mir und er gibt nicht auf und stellt mir weiterhin Fragen. „Einfach so? Ich sehe doch, dass dich etwas beschäftigt.“ Mit lauter Stimme maule ich ihn an, obwohl es mir gleich wieder leid tut.  „Mich beschäftigt gar nichts, ok? Können wir jetzt das Thema wechseln?“ Ganz still schweigend sitzt er neben mich und keiner rührt sich vom Fleck. Bis ich den ersten Schritt mache und ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange gebe. „Danke dass du mich nach Hause gefahren hast, doch ich will gerade nur noch alleine sein, tut mir leid. Ich melde mich morgen bei dir!“  Ich merke wie er mir enttäuscht hinter her sieht, doch ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich will ihn nicht so zurück weisen, doch ich möchte ihn einfach von den ganzen Sachen mit Lee beschützen. Doch erklärt mal einem Jungen, der dich liebt, dass alles ok ist, wenn man solche abnormalen Fragen stellt.  Betrübt setze ich mich in die Küche und mache mir einen warmen Kakao. Plötzlich steht Peggy hinter mir und sieht mich ganz verschlafen an. „Oh Sunny, bist du schon wieder da? Wie spät ist es denn?“, nuschelt sie in sich herein. „Es ist gleich 16uhr.“, antworte ich ganz monoton. Ganz geschockt reißt sie ihre Augen auf und streckt sich gähnend.  „Oh mein Gott ich hab solange durch geschlafen, dass muss an den Medikamenten liegen.“, meint sie während sie zum Kühlschrank watschelt.  Als ich sie so von der Seite betrachte, bemerke ich nach langer Zeit erstmal wieder, wie weit sie schon ist mit ihrer Schwangerschaft. Sie hat noch fast 4 Monate vor sich, doch man erkennt jetzt schon eine deutlich ausgeprägte Murmel, die sie vor sich hin trägt.  „Hast du wieder Schmerzen gehabt?“, erkundige ich mich sorgend. „Es geht, manchmal fühle ich mich so schlapp, dass ich kaum auf meinen Beinen stehen kann. Doch an anderen Tagen bin ich wieder vollkommen fit. Das strapaziert meine Nerven.“ Ihre Krankheit hat sich in den letzten Wochen sehr zurück gehalten, doch das kann von Tag zu Tag anders werden. „Aber wieso sitzt du hier in der Küche so alleine, wollte Richie nicht heute mitkommen?“, sticht sie direkt in die Wunde hinein und ich möchte am liebsten nicht antworten. „Ich wollte alleine seine, ich hab gerade zu viel in meinem Kopf und möchte ihn nicht damit belasten.“ Sie lässt sich langsam auf den Stuhl neben mir fallen und legt ihren Arm um mich. „Willst du mir von deinen Gedanken erzählen?“, bietet sie mir liebevoll an, doch ich blocke es ab. „Nein das ist lieb gemeint, doch es ist besser, dass keiner erstmal davon weiß. Ich komme aber darauf zurück Tantchen, danke!“, meine ich dankend zu ihr und streiche ihr über ihre lange blonde Mähne. Im gleichen Moment als ich sie sanft streichele halte ich einen Büschel Haare in meiner Hand und weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich versuche es vor ihr zu verstecken, damit sie nicht bedrückt ist wenn sie es sieht, aber sie merkt sofort das etwas nicht stimmt. „Was ist los? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!“, erwidert sie total verwundert. Als ich mich ganz von ihr löse halte ich eine volle Strähne von ihren Haaren in meiner Hand und sehe wie ihr Blick einfriert. „Sind das…da..s meine Haare?“, stottert sie aufgeregt mit Tränen in den Augen los. Ich finde keine passende Worte und weiß auch nicht wie ich ihr helfen soll und entgegne ein leises „Tut mir leid“ in ihre Richtung. Als wir beide schweigend nur das Haarbüschel anstarren schließt hinter uns jemand die Tür auf und wir schrecken ängstlich zusammen. Mit einem Ruck verschwinden die Haare hinter meinem Rücken und Peggy versteckt die lichte Stelle unter ihren anderen Haaren. Josh kommt freudig zur Tür hinein und überfällt Peggy mit einem Kuss auf den Mund und mit einem zärtlich Schmatzer auf ihren Bauch. „Guten Tag Ladies, wie geht es euch heute?“ Keiner von uns antwortet, wir stehen total starr da und trauen uns nix zu sagen. Josh gießt sich ein Kaffe ein und wundert sich, dass keiner ihm antwortet. „Was hat euch denn so die Sprache verschlagen?“, fragt er lächelnd nach. Peggy und ich versuchen ein Lächeln ihm entgegen zu bringen, dass sehr gezwungen aussieht.  Er fährt einfach fort und steigert sich weiter in seine Euphorie rein. „Ach übrigens Schatz, der Arzt hat uns die letzten Ultraschall Fotos zugeschickt, wollen wir sie uns ansehen? Ich kann es kaum erwarten.“ Peggy setzt sich immer noch still neben ihn und wartet bis er die Bilder auspackt. Ich stelle mich hinter die beiden und sehe mir das Baby an, was süß in der Gebärmutter noch vor sich hin schlummert. Er kriegt von dem ganzen Chaos ein Glück nichts mit und während die Beiden fröhlich die Bilder angucken, nähere ich mich unauffällig dem Mülleimer und lasse das Haarbündel ganz schnell verschwinden. Ich signalisiere Peggy, die kurz zu mir sieht, dass es weg ist und wir nicht mehr darüber reden müssen. Lautlos formuliert sie ein „Danke“ mit ihren Lippen und schwebt mit Josh auf Wolke 7. Am Abend sitzen wir alle freudig zusammen beim Essen und versuchen ein normales Gespräch auf die Reihe zu bekommen, doch Peggy und ich sind immer noch total überfordert mit der Situation, die am Nachmittag passiert ist. Wir haben nicht mehr darüber geredet, warum auch? Für welche Frau ist es schon schön, wenn sie merkt, dass ihre Haare ausfallen und das nur wegen so einer blöden Krankheit. Ich freue mich, dass die beiden so glücklich sind zusammen, doch oft vergesse ich wirklich, wie krank Peggy wirklich ist. Nachdenklich steche ich mit der Gabel in meinen Nudeln herum und möchte einfach nur noch schlafen gehen, denn ich fühle mich richtig erschöpft, als ob ich tausend Meter gelaufen bin in den letzen Stunden. „Sunny gibst du mir mal bitte das Salz?“, fragt Josh sehr geduldig. Ich höre nicht, dass er mich ruft und starre weiter auf mein Essen. „Erde an Sunny! Bist du anwesend?“, sagt er erneut und ich sehe erst jetzt zu ihm. „Hast du was gesagt?“, erwidere ich total leise. „Ja könntest du mir mal bitte das Salz geben?“ Ich greife nach dem Salz und reiche es ihm willkürlich hin. Peggy sieht mich bedrückt von der Seite an und versucht einen Moment Josh los zu werden, damit sie mir reden kann. „Liebling? Könntest du mir vielleicht die sauren Gurken & die Nussschokolade aus dem Kühlschrank holen? Ich hab gerade da drauf einen mächtigen Heiß Hunger.“ Wir gucken sie beide sehr abstoßend an und Josh antwortet ganz perplex. „Ok, das ist wirklich widerlich, aber dein Wunsch sei mir Befehl.“, küsst sie auf die Stirn und verschwindet in der Küche. Peggy wartet bis er den Raum verlassen hat und wendet sich dann zu mir hin. „Sunny was ist los mit dir? Ist es wegen vorhin oder was bedrückt dich?“ Ich raffe mich auf und flüstere ihr leise zu. „Nein es ist alles ok, ich hatte nur etwas Stress mit Richie. Weiter nix.“ Peggy sieht mich immer noch skeptisch an und hakt weiter nach. „Wirklich? Dann rede doch einfach mit ihm und klärt euer Problem.“ Ich denke kurz darüber nach und nicke ihr einfach zu, dass sie nicht weiter nachfragt. „Ja ich versuch es gleich mal. Wäre es ok, wenn ich schon aufstehe und hoch in mein Zimmer gehe?“ Peggy antwortet verständnisvoll. „Natürlich geh ruhig und das wird schon wieder.“ Ohne noch etwas zu erwidern gehe ich schleppend nach oben und schmeiße mich stöhnend auf mein Bett. Ich atme schwer ein und aus und frage mich ob ich Richie einfach anrufen soll, um ihn die Situation zu erklären. Die Wahrheit kann ich ihm eh nicht sagen, doch vielleicht wird mir etwas Gutes einfallen, um mein Verhalten besser erklären zu können. Ich öffne mein Laptop und melde mich bei Skype an, in der Hoffnung, dass er online ist.  Ganz ungeduldig suche ich nach seinem Namen und sehe zum Glück einen grüßen Punkt dahinter. Etwas ängstlich schreibe ich ihn an, ohne wirklich zu wissen, was ich schreiben soll. Ich hinterlasse in dem Nachrichten Fenster ein Herz und hoffe, dass er antworten wird. Er schreibt mir zurück: „ …?“ Mit klopfendem Herzen frage ich ihn. „Camen?“ Richie antwortet mit langer Pause „Ok!“ Ich stelle ihm eine Videochat anfrage und richte mich davor noch mal kurz vor dem Spiegel. Nervös sitze ich vor meinem Laptop und bin so gespannt ihn zu sehen.  Als seine Cam angeht liegt er mit seinem weißen Tshirt auf sein Bett und sieht mich ganz ausdruckslos und eher verschlafen an. „Sorry hab ich dich gestört?“, versichere ich mich.  „Nein, schon ok, bin nur etwas müde.“, meint er ganz zurück haltend. „Ok ehm willst du lieber schlafen?“, frage ich ihn enttäuscht. Er schüttelt gähnend den Kopf.  „Nein…was gibt es denn so wichtiges? Willst du mit mir über etwas reden oder nicht?“ „Also ich weiß nicht wie ich anfangen soll…“  „Sag einfach das was du denkst, ohne drüber nachzudenken!“, meint er starr zu mir. „Ok …. Ich vermisse dich gerade sehr.“, sage ich zu Richie mit einem leichtem Lächeln.  Er setzt sich noch dichter an den Bildschirm heran und sagt ganz leise. „Ich vermisse dich auch, aber ich weiß nicht was mit uns los ist.“ „Was soll denn los sein? Empfindest du nichts mehr für mich?“, frage ich schockierend nach und hoffe, dass er nicht mit ja antwortet. „Nein quatsch. Ich liebe dich Baby, aber ich merke, dass du dich so zurück ziehst und mir nicht 100% vertraust. Und das finde ich wirklich schade. Lass mich dein Freund sein, lass mich an deinem Leben teil haben.“ Seine Worte rühren mich zu tiefst. Am Liebsten wäre ich jetzt zu ihm in sein Bett gekrochen und hätte mich an ihn gekuschelt. Denn in seiner Nähe, in seinen Armen ist meine Welt total vollkommen. „Ich will dich an meinem Leben teil haben lassen, doch ich habe Angst dich mit meinen Problemen zu verkraulen. Ich will dass du mich immer noch mit diesen Augen ansiehst, wie du es jetzt tust. Ich hab einfach Angst, dich zu verlieren.“, versuche ich ihm zu erklären. „Du wirst mich nicht verlieren, ok? Ich liebe dich, mit all deinen Macken, mit all deinen Fehlern und werde es auch immer noch tun, egal was du mir erzählen wirst.“, erwidert er sehr aufgeschlossen. „Warum tust du das?“, sage ich mit schweren Herzen. Er setzt sich aufrecht hin und sieht mich mit großen Augen an. „Was meinst du?“  „Warum sagst du immer wieder solche schönen Sachen zu mir? Ich hab dich gar nicht verdient.“  Ich kann mir nicht erklären wieso, doch auf einmal fange ich plötzlich an zu weinen und weiß nicht wohin ich mit meinen Gefühlen soll. Ich vergrabe mich in meinem Pulli und versuche aufzuhören, doch es geht einfach nicht. „Sunny, nicht weinen! Hey bitte, ich kann das nicht mit ansehen wenn du weinst.“  Er sitzt total überfordert vor seinem Laptop und weiß gar nicht so recht, was er sagen oder machen soll. „Es tut mir leid, es ist gerade einfach alles so kompliziert. Doch glaub mir, dass hat wirklich nichts mit dir zutun. Ich liebe dich und ich möchte dich nicht aus meinem Leben streichen. Lass mir einfach Zeit, vielleicht werde ich dann einfach früher oder später, mit dir über alles reden können.“  Er nickt mir aufrichtig zu und meint während er mich anstarrt. „Ich gebe dir aller Zeit der Welt, ich will dich nicht bedrängen.“  „Danke für dein Verständnis. Ich wäre jetzt gerne bei dir.“, meine ich zu ihm, als ich mich sanft auf mein Bett lege und mein Laptop ganz nah an mein Gesicht stelle. „Ohja, ich würde dich jetzt gerne hier neben mir haben und dich berühren.“, meint er mit einem verschmitzen Lächeln und deckt sich dabei zu. „Wir sollten lieber schlafen gehen, es ist schon spät.“ „Da hast du recht. Sehen wir uns morgen?“, fragt er schüchtern nach und wartet auf meine Antwort. „Klar gerne, ich kann ja morgen zu dir kommen und bei dir schlafen,ok?“ „Damit bin ich total einverstanden. Dann geh ich jetzt offline, bis morgen Schatz. Ich liebe dich!“, meint er liebevoll zu mir und gibt mir einen Luftkuss. „Ich liebe dich auch Schatz. Gute Nacht.“ Ich drücke auf das rote Kreuz und schließe meinen Laptop. Mit einem erleichterten Gefühl gehe ich schlafen und hoffe dass der morgige Tage besser wird, als der heutige.  Ganz entspannt gehe ich zur Schule und treffe mich mit Cat unten vor den Schließfächern. „Hast du Mathe gemacht? Ich hab es überhaupt nicht verstanden.“, fragt Cat mich, als ich an meinem heißen Kaffee nippe. „Mathe? Hatten wir etwas auf?“, sage ich total verwundert. „Ja im Buch Seite 88 Nummer 2. Das mit der Integral Rechnung. Hast du es nicht gemacht?“ „Nein, oh man hab ich total verschwitzt. Doch lass uns das einfach in der Mittagspause machen, da haben wir noch genug Zeit.“ Ganz gemütlich gehen wir ins Klassenzimmer und dort begegne ich zum ersten Mal wieder Lee, seitdem er mir diese grausame Sache vorgeschlagen hat. Mit einem unterdrückten Lächeln nicke ich ihm zu und gehe stumm an meinem Platz. Cody und Zac sitzen schon ganz brav an ihrem Platz, doch unterhalten sich keinen einzigen Augenblick miteinander.  „Weißt du was heute ist? Bei Forever 21 sind die ganzen Klamotten auf 80% runtergesetzt da müssen wir hin.“, sagt Cat euphorisch. „Sorry aber ich kann heute nicht, gehe nachher zu Richie. Doch morgen können wir gerne gehen.“, vertröste ich sie ungern, doch Cat nimmt mir nie etwas übel und nickt nur freudig zu. Kurz bevor der Unterricht beginnt, dreht sich Cody zu mir um und fragt mich etwas Unerwartetes.  „Sunny, hast du vielleicht später kurz paar Minuten Zeit für mich? Ich muss mit dir reden.“ Ich sehe ihn etwas verwirrt an und weiß nicht was er mir sagen will.  „Ok, ja klar. Warte einfach nach der Stunde auf mich draußen.“ Ohne eine Miene zu verziehen, dreht er sich wieder nach vorne und ich werde total nachdenklich und lasse meinen Blick in die Klasse schweifen. Ich merke wie Lee mich die ganze Zeit von der Seite beobachtet und so da sitzt, als ob er mir irgendetwas sagen wollte. Doch er sieht mich nur an und zeigt keine weitere Reaktion. Immer wenn ich ihn ansehe, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich weiß nicht, wie ich am Besten und am unauffälligsten reagieren soll. In der Stunde rede ich fast gar kein Wort mit den anderen, weil ich zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt bin. Als es zur Pause klingelt stürme ich nach draußen und warte auf Cody, der sich wirklich viel Zeit lässt, bis er endlich mal bei mir angekommen ist. „Hey, über was wolltest du denn reden?“, überfalle ich ihn direkt mit meiner Frage, wobei er nur auf den Boden starrt. „Also es ist so, Zac ist total ausgeflippt, weil er will nicht das ich zu dir Kontakt habe, was ich total sinnlos finde. Doch er ist mein bester Freund und ich weiß nicht was ich tun soll. Er meint ich soll mich entscheiden und neuerdings ist er immer öfters in sich gekehrt und schmiedet irgendwelche Rache Pläne.“, erzählt er mir ohne wirklich Luft zu holen. Ich kriege von seinem ganzen Gerede nur den letzten Teil mit und frage merkwürdig nach. „Was für Rache Pläne? Gegen wen denn?“ „Ich weiß es nicht, also ich hab das Gefühle, dass ihm die ganze Sache mit Lee nicht aus dem Kopf geht und er immer noch heraus finden will, was er vor hat. Schließlich hat er seine Familie wirklich auf dem Kieker.“ „Er will sich an Lee rächen. Nein, das darf er nicht! Bitte Cody du musst ihm das ausreden!“, flehe ich ihn an und nehme hektisch seine Hand. „Ja, aber ich kann da kaum etwas bewirken. Er hört ja jetzt schon nicht auf mich Sunny. Er hat sich total verändert.“, meint Cody betrübt als er sich ein Bonbon in den Hals schiebt. „Bitte versuch es und von mir aus können wir auch vor ihm so tun, als ob du mit mir den Kontakt abgebrochen hast. Das ist ok für mich, doch bitte halte ihn von irgendeiner Dummheit ab.“; erkläre ich ihm hysterisch und hoffe, dass alles wieder gut wird. Cody sieht mich verdutzt an und hält mich bestimmt für verrückt, doch es ist besser wenn ich ihm nichts Näheres erkläre. Er stottert aufgeregt los. „Ok, ok dann machen wir es so, aber so können wir gerne miteinander reden, wenn er nicht in der Nähe ist. Ich versuch mein Bestes, aber ich muss jetzt los. Wir sehen uns später bestimmt noch mal.“ Ich winke ihm kurz zu zum Abschied und mein ganzer Magen zieht sich total zusammen. Wenn Zac doch nur mit mir reden würde, könnte ich ihn fragen, was er vor hat oder zu mindestens mich mit ihm zusammen tun. Doch ich weiß, dass wird nicht funktionieren auf keinen Fall. Ich muss ihm zu vor kommen, bevor etwas Schlimmeres passieren wird. Ich renne los und bin auf der Suche nach Lee. Irgendwo am Ende des Flurs finde ich ihn mit Megan zusammen Händchen haltend und schreie nach ihm aus weiter Entfernung. „Lee! Können wir kurz reden!“ Als ich vor ihm stehe, bin ich völlig aus der Puste und kann ihm gar nicht in die Augen sehen. Megan lässt uns einen Moment alleine, um sich etwas zu trinken zu holen und wir beide stellen uns in eine ruhige Ecke, wo uns wirklich keiner hören kann. „Was gibt es denn Sunny? Bist du etwas gerannt?“, sagt er verdutzt in meine Richtung und betatscht dabei mein Oberarm. „Ja ehm das ist egal. Ich wollte dir nur etwas sagen…“; anstatt gleich mit der Sprache raus zu rücken mache ich eine große Pause und überlege mir, was ich hier eigentlich tue, ob es wirklich das Richtige ist. „Ehm ja, was willst du mir sagen?“, erwidert er neugierig und sieht mich immer noch ganz wirr an. Ich fasse mir erneut ein Herz und atme tief ein, bevor ich ihm eine Antwort gebe. „Ich mach es! Ich bin dabei! Lass uns an Zac rächen, mit allen Konsequenzen!“ Am Wochenende führt es mich erneut in den verlassenen Teil von Sutton, in das beunruhigende Haus von den Waters. Eigentlich hab ich mir geschworen es nie wieder zu betreten, aber manchmal kommt es anders als man denkt. Völlig eingeschüchtert sitze ich in seinem wirklich dunklen und kleinen Zimmer, das mich schon beim ersten Besuch wirklich unbeunruhigt hat. Ich lehne an einen klapprigen Holzstuhl, der bei jeder kleinsten Bewegung vor sich hin knarrt. Mein Blick ist stets zu Lee gerichtet, der mir ausführlich seinen Platz, für die kommenden Tage erklärt. Ich versuche meinen Ekel herunter zu schlucken und ihm die freudige Sunny vorzuspielen, was mir erstaunlicher Weise gut gelingt. Er zeigt mir seinen ausführlich ausgetüftelten Plan, der mich von Minute zu Minute immer mehr erschreckt. Doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und strahle nach außen, obwohl ich innerlich gerne zusammen brechen würde.  Ich kralle mich auf den sehr unbequemen Ledersessel fest und lasse Lee nicht aus den Augen. „Also ich hab mir wirklich die letzten Nächte um die Ohren geschlagen, doch ich bin immer noch nicht zu frieden mit unseren Plan. Es kommt mir noch zu harmlos vor.“, sagt er grübelnd, während er die verschiedensten Zeitungsartikel von Zac und seinem Vater vor sein Gesicht hält.  Vorsichtig frage ich nach. „Inwiefern harmlos? Du hast mir noch gar nicht gesagt, wie wir jetzt vorgehen wollen.“  „Da hast du recht, sorry also ich hab zwei Varianten, wie wir es machen könnten. Vielleicht fällt dir ja noch etwas dazu ein. Ich hatte gedacht, dass wir vielleicht über Megan an Zac heran kommen und so ihm alle drei eins auswischen können, damit er Sutton verlässt, für immer. Aber mir gefällt eher die zweite Variante, wo du etwas aktiver mitarbeiten musst.“ Ich werde ganz hell hörig und stehe urplötzlich auf und stelle mich direkt hinter ihn.  „An was hast du da gedacht?“  Immer noch mit einem starren Blick sieht er sich die Bilder an und antwortet mir völlig gefühllos. „Du musst es irgendwie hinkriegen, dich Zac wieder anzunähern, dass er dir wieder bedingungslos vertraut. Und wenn du das geschafft hast, dann schlagen wir zu.“ „Kannst du mir bitte sagen, wie ich das hinbekommen soll? Wir reden schon seit Wochen nicht mehr miteinander geschweige will er noch etwas mit mir zutun haben.“, stelle ich ihn zur Rede und weiß nicht wie ich da wieder heraus kommen soll. „Sunny du bist ein hübsches Mädchen, das weißt du selber und Zac liebt dich, auch wenn er es nicht zugeben will. Das sieht ein Blinder mit einem Krückstock. Spiel ihm einfach die große Liebe vor und dann wenn du ihn an diesem Punkt hast, wo er wirklich alles tun würde, packen wir ihn und bringen ihn weg von hier.“, sagt er mit einer sehr lieblichen Stimme während er mir tief in die Augen dabei sieht. Ich stottere schon vor Aufregung und beiße mir fest auf die Unterlippe. „Was meinst du damit von hier weg bringen? Willst du ihn..?“ „Nein, also nicht direkt. Doch ich will ihn nicht länger hier haben, nur wenn es nötig ist, werde ich ihn zur Strecke bringen. Doch er hat auch wirklich nicht anderes verdient.“, meint er mit so einem grausamen Unterton, dass ich mich gar nicht mehr wohl in seiner Nähe fühle. Ich würde am Liebsten schreiend nach Hause rennen, doch ich sitze zu tief drin, um jetzt aufzugeben. Also schlucke ich meinen Kloß im Hals ganz tief runter und antworte etwas leiser. „Glaubst du nicht, dass das zu viel ist, was du vor hast? Können wir ihm nicht einfach einen kleinen Denkzettel verpassen und dann so weiter leben wie bis her auch?“ „Das geht nicht Sunny. Ich kann erst in Ruhe weiter leben, wenn ich weiß, dass es Zac und seinen Vater schlecht geht. Du weißt doch gar nicht, wie ich mich in den letzten Jahren gefühlt hab, keiner hat sich um mich gesorgt oder nur überhaupt mal nach mir gefragt. Ich will das sie spüren, wie es ist alleine zu sein, ohne jegliche Hilfe.“ Ich vermittele ihm mein tiefes Mitgefühl und lege meine Hand zum Schein auf seiner Schulter, worauf er erst sehr komisch reagiert. „Was machst du da?“ „Ehm ich wollte dir nur beistehen, tut mir leid.“, und nehme dabei meine Hand wieder nach unten. Doch er sieht mich auf einmal so merkwürdig an und zieht mich zu sich. „Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Es ist schön, von jemand beachtet zu werden. Ich hab es doch immer gewusst, so egal bin ich dir doch nicht, oder?“ , fragt er mit einem fetten Grinsen nach und ich kann mich vor Ekel kaum zurück halten, doch versuche nicht zu weinen. „Ich hab nie gesagt, dass es so ist und ja ich wollte es wahrscheinlich nie selber wahr haben, weil mir Zac mich vor dir gewarnt hat.“ Er zieht mich schon fast mit seinen Blicken aus und legt seine Hand langsam auf meine Hüfte. „Siehst du schon allein deswegen hat er eine kräftige Abreibung verdient Sunny. Du bist wirklich unglaublich schön.“ Und bevor ich mich verstecken kann, setzt er schon an, um mich zu küssen, doch ich stoße ihn etwas weg. „Sorry Lee, aber ich kann das irgendwie nicht. Also nicht jetzt, es ist irgendwie alles so seltsam. Sei mir nicht böse.“  Ich hab schon mit dem Schlimmsten gerechnet und gedacht, dass er ausflippt, aber er geht verständnisvoll auf mich ein. „Es tut mir leid, ich verstehe das. Wir haben ja immer noch Zeit der Welt und ist vielleicht besser so, dass niemand verdacht schöpft. Megan soll nicht wissen, dass wir uns so gut verstehen, ok?“  Ich nicke ihm zu und löse mich komplett aus seinem Griff. Langsam setze ich mich wieder auf den Sessel zurück und nehme ein Schluck, aus meinem Wasser Glas, das ich nicht einmal angerührt habe. Ganz konzentriert sehe ich zum Fenster hinaus und beobachte wie die Regentropfen immer schneller das Fenster entlang laufen. Es wird immer düsterer und Lee macht auch jetzt erst das Licht an. Ich unterbreche die Stille nach einer Weile. „Ich weiß immer noch nicht, wie ich Zac’s Vertrauen wieder für mich gewinnen soll. Das ist gar nicht so einfach.“ Lee kniet sich zu mir herunter und erklärt mir alles Schritt für Schritt. „Versuche einfach wieder mit ihm zu reden und entschuldige dich bei ihm. Und wenn das alles nichts bringen wird, dann bleibt leider nur noch eine Lösung übrig, die dir aber bestimmt nicht gefallen wird.“ „Was meinst du?“, frage ich besorgt nach und starre ihn mit großen Augen an. Doch seine Mutter unterbricht unser Gespräch und platzt ins Zimmer herein. „Sunny?Lee? Essen ist fertig, macht mal eine Pause mit eurem Referat.“ Wir beide sehen uns wortlos an und gehen gemeinsam mit ihr nach unten. Ich bin überhaupt nicht hungrig, doch ich zwinge ich zum Essen, weil es einfach unhöflich wäre, alles liegen zu lassen. Währenddessen fragt mich seine Mutter einige Sachen, die mir wirklich unangenehm sind. „Sunny, du hast doch einen Freund nicht wahr?“ „Hm ja, schon seit knapp 5 Monaten, wieso?“ „Nur so, ich dachte mir einfach dass du ein Freund haben musst, weil du so ein schönes Mädchen bist. Das sage ich zu Lee immer wieder, stimmt doch Lieblings?“, und sieht dabei strahlend zu Lee hin, der nur still nickt. „Vielen dank Mrs. Waters, das ist sehr nett von ihnen.“  „Nichts zu danken, wirklich nicht. Ich wünsche mir ja endlich mal, dass Lee mir seine Freundin vorstellt, doch ich glaube, dass werde ich wohl nicht mehr erleben. Kennst du Maya schon?“, fragt sie mich weiter aus. „Sie heißt Megan, Mutter!“, entgegnet Lee ihr genervt und sticht mit seiner Gabel seine Kartoffeln zu Tode.  „Ja ich kenne sie. Wir beide sind schon seid wir klein waren Freunde und haben uns vor wenigen Monaten wieder gefunden. Sie ist ein wirklich tolles Mädchen.“, schwärme ich Mrs. Waters vor, die für einen Moment total mürrisch zu uns rüber sieht. „Na toll, ich will sie auch endlich mal kennen lernen. Lee bringe sie doch einfach nächste Woche mal mit, sie kann auch gerne hier schlafen. Da ist Kevin eh nicht da und wir können…“, überfordert sie ihn mit tausend Fragen, doch Lee wird plötzlich ganz laut. „Hör endlich auf, ok!! Ich bringe sie dann mit nach Hause, wenn ich das will klar? Und ich glaube nicht, dass sie noch gerne hier her kommen wird, wenn du sie auch so mit Fragen bombardierst.“  Ganz enttäuscht sieht sie ihn an und steht einfach vom Tisch auf. „Ok ich habe es verstanden. Entschuldigt mich einen Augenblick!“ Sehr wehmütig sieht Lee seiner Mutter hinter her und weiß, dass er etwas falsch gemacht hat, doch geht ihr nicht nach. „Musste das sein? Sie will doch nur etwas Kontakt zu dir aufbauen und zu Megan:“, entgegne ich ihm etwas genervter und rede auf ihn ein. „Jetzt fang du nicht auch noch an, ok! Das kann ich gerade gar nicht gebrauchen, sie kriegt sich schon wieder ein.“  Mit mieser Laune schiebe ich meinen Teller zur Seite und stehe wütend auf. „Ich werde jetzt gehen, ist besser so, bevor du mich auch noch weiter so angiftest.“ Ich gehe in den Flur, um mir meine Jacke anzuziehen, doch Lee läuft mir nach. „Sunny es tut mir leid, dass wollte ich nicht.“, entschuldigt er sich, während er mich sanft an der Wange streichelt.  „Entschuldigung angenommen, aber ich sollte jetzt trotzdem lieber gehen. Meine Tante holt mich dann gleich ab, aber bevor ich gehe, möchte ich wissen, was du vorhin gemeint hast. Was soll ich machen, was mir nicht gefallen wird?“, frage ich neugierig nach und hoffe, dass er endlich mal alles auf den Punkt bringt. „Ich weiß, dass es dir weh tun wird, doch aber wenn alles nichts hilft, musst du mit Richie Schluss machen, um mit Zac zusammen zu kommen. Verstehst du was ich meine?“ „Ich soll was? Richie hat doch mit dem ganzen nichts zutun und das soll auch so bleiben!“, rede ich wütend auf ihn ein. „Sunny, ich weiß das er dir etwas bedeutet. Doch denkt doch einfach mal an uns und das wir dann, wenn wir Zac erledigt haben, zusammen glücklich sein können. Willst du das nicht?“, flüstert mir schon fast ins Ohr und umschlingt mich wieder mit seinen Armen. Ich atme immer schwerer auf und hoffe, dass ich mich nicht gleich Übergeben muss vor Scham Gefühl. Doch ich nicke ihm einfach zu und umklammere ihn auch mit meinen Armen, damit er merkt, wie ernst es mir ist. Als ich mich wieder von ihm löse, meine ich mit sehr klarem Blick zu ihm. „Ja ich verstehe, was du meinst und ich kriege das schon hin keine Sorge. Wir sehen uns dann am Montag. Machs gut.“, verabschiede ich mich, als ich ihm eine weitere Umarmung gebe.  Ich gehe ganz gezielt, viele Meter weg vom Haus und warte solange, bis er mich nicht mehr sehen kann und breche dann verzweifelt in Tränen aus. Diese Wut und fürchterliche Angst, bedrücken mich schon die ganze Zeit, doch ich weiß es gibt keine Möglichkeit gerade, als alles einfach zu ertragen.  Ganz nervös sitze ich auf meinen Stuhl und beobachte Zac schon den ganzen Morgen. Nicht einmal hat er mich angesehen, geschweige mit mir geredet. Noch gestern habe ich ihn einige Nachrichten hinter lassen, dass ich mit ihm reden will, doch er hat natürlich nicht darauf reagiert. Diese Aktion „Bring Zac dazu, dir wieder zu vertrauen“ läuft alles andere als gut. Er lässt mich wirklich spüren, was er von mir hält. Ganz ungeduldig warte ich, dass er in der Pause den Raum verlässt, um ihm ganz unauffällig einen Zettel zu zustecken. Ich tue so, als ob mir ein Stift herunter fällt, gehe um den Tisch herum, beuge mich nach vorne und lasse ganz schnell einen kleinen zusammen gefalteten Zettel in seine Jacken Tasche fallen. Ganz ruhig hebe ich mein Stift auf und versichere mich noch einmal, ob wirklich keiner etwas mitbekommen hat.  Mein Herz pocht wie verrückt, als er wieder in den Raum kommt und ich hoffe, dass er den Zettel irgendwann zu Hause lesen wird. Doch irgendwann in der Stunde fasst er in seine Tasche und kramt den Zettel heraus. Nervös beobachte ich ihn von der Seite und sehe wie er ihn aufknüllt und sorgsam liest. Danach sieht er sich auch im Klassenzimmer um und schaut auch mich an, doch in diesem Augenblick sehe ich einfach nur starr auf meinen Hefter, damit er nicht merkt, dass ich ihn beobachtet habe. Sein Blick bleibt lange bei mir, doch irgendwie habe ich das Gefühl, als ob er durch mich durch sieht. Er dreht sich wieder um und liest erneut den Zettel. Innerlich baue ich die Hoffnung auf, dass er endlich mit mir reden wird, doch bevor ich meinen Gedanke zu Ende bringe, zerreist er den Zettel vor meinen Augen und stopft ihn in winzig kleine Teile wieder in seine Tasche zurück.  Geschockt reiße ich mein Mund auf und bin völlig regungslos. Meine Lehrerin, Mrs. Blush spricht mich auf einmal unerwartet an. „Susan? Ist alles ok mit ihnen? Sie gucken so komisch.“, fragt sie ganz hilfsbereit nach, doch in diesem Augenblick sieht die ganze Klasse zu mir und ich werde ganz rot.  „Nein, mir geht’s gut!“, sage ich ihr, als sich auch Zac zu mir herum dreht und ich es ihn tief in die Augen sage. Endlich ist die Schule für heute vorbei und ganz deprimierend laufe ich heraus und will nur noch nach Hause. Doch Lee kommt hinter mir her gerannt und hält mich für einen Moment auf. „Sunny warte mal kurz!“, schreit er hinter mir her und ich bleibe wie angewurzelt stehen. „Was ist denn? Ich muss nach Hause.“, schimpfe ich vor mich hin, während ich auf den Boden sehe. „Ich wollte nur fragen, was Zac auf deine Nachricht gesagt hat. Du hast sie ihm doch schon gegeben oder?“, flüstert er mir etwas leiser zu, da hinter ihm einige unserer Mitschüler an uns vorbei laufen. „Ja habe ich, doch er hat es einfach zerrissen. Es tut mir leid, aber er hasst mich einfach und das wird sich in der nächsten Zeit auch nicht ändern.“, sage ich enttäuscht und gehe weiter zum Ausgang, doch Lee läuft neben mir her. „Gib doch nicht jetzt schon auf. Das war gerade mal dein erster Versuch, ist doch klar das er dir nicht sofort verzeiht. Lass dir was anderes einfallen.“, meint er etwas genervt. Ich verleiere meine Augen, gehe starr an ihm vorbei und rufe ihm nur zu. „Jaja keine Sorge.“ So schnell wie es geht, laufe ich nach Hause und will einfach nichts mehr von Lee hören im Moment. Er geht mir einfach nur auf den Nerv und ich stehe immer total unter Strom, wenn er mit mir redet. Doch mehr mach ich mir um Zac Gedanken, dass er nicht mal diese kleine Geste von mir angenommen hat und so stur bleibt. Wenn Lee mich nicht so drängen würde, hätte ich nie den ersten Schritt gemacht, um wieder mit ihn in Kontakt zu treten, doch mir bleibt ja nichts anderes übrig. Wütend schlage ich die Tür hinter mir zu und schmeiße meine Schultasche in den Flur, als ich unser Haus betrete. Mein erster Weg führt mich in die Küche, da ich total Hunger hab und einfach aus Frust etwas Leckeres zu essen brauche. Doch natürlich finde ich nichts Richtiges und setze mich genervt an den Küchentisch und starre die Uhr an. Noch 2 Stunden, dann würden erst Peggy und Josh nach Hause kommen und solange müsste ich noch auf mein Essen warten. Was ich nicht aushalten werde, deshalb rufe ich stürmisch Richie an und frage, ob er etwas da hat. „Hey Schatz, ich bin gerade von der Schule gekommen. Hat deine Mama vielleicht noch zufälligerweise etwas zu essen übrig? Wir haben hier gerade nichts mehr.“, frage ich hoffnungsvoll. „Ja klar Süße, komm vorbei oder soll ich dich holen?“ „Nein, nein ich laufe schnell zu dir bin gleich da und danke. Ich liebe dich.“, sage ich fröhlich als ich auflege. Meine Laune hat sich von der einen auf die andere Sekunde total verbessert. Bevor ich zu Richie gehe, eile ich noch mal nach oben und zieh mir schnell etwas anderes an. Richie ist es eigentlich immer total egal wie ich aussehe, doch ich will mich wohl fühlen und ihm nicht nur immer mein zerzaustes ich zeigen.  Frisch eingesprüht mit meinem Lieblingsparfum von D&G, verlasse ich das Haus und schnappe mir, als ich an der Garderobe vorbei gehe meine Jacke.  Mein linker Fuß setzt zu erst auf, als ich die Treppen herunter schreite und genau in diesem Moment sehe ich wie Zac gerade in den Briefkasten nach Post Ausschau hält und Richtung Tür läuft. Hin und her gerissen beobachte ich ihn von weiten und überlege mir, ob ich nicht einfach hingehen soll. Doch im ersten Augenblick zögere ich, da er mir einfach ganz schnell die Tür vor der Nase zuschlagen könnte, aber ich riskiere es einfach. Mit schleichenden und schnellen Bewegungen taste ich mich vorwärts und erreiche ihn gerade noch in der letzten Sekunde, als er fast schon komplett drin gewesen ist.  Ich richte mich vor ihn aus und stelle mich mittig in den Türrahmen. Er sieht total verwirrt und erschrocken aus, als ich auf einmal vor ihm stehe. „Zac, wir müssen reden!“, überfalle ich ihn mit einer zittrigen Stimme und sehe ihn regungslos in die Augen. Er sieht ziemlich wütend aus, doch sagt im ersten Moment erstmal gar nichts, weil er einfach viel zu überrascht ist. Er versucht mich zur Seite zu drängen, doch ich rühre mich nicht von der Stelle. „Geh mir bitte aus den Weg, wir müssen nichts bereden!“  „Doch ich glaube schon, willst du dass das ewig so weiter geht und wir uns einfach ignorieren? Das ist doch scheiße.“, meine ich verzweifelt und versuche ihn von seiner Meinung abzubringen, doch er bleibt weiter total distanziert. „Ich hab dir das schon damals gesagt, dass du selbst daran schuld bist und genau weißt, was ich verlange, damit wir wieder ein normales Verhältnis zueinander aufbauen können. Doch du hast dich gegen mich entschieden, mehrmals Sunny und irgendwann ist auch mal Schluss.“, sagt er enttäuscht in meine Richtung, während seine blauen Augen mich total gefühlvoll ansehen, als ob er gleich weinen will. „Ich weiß Zac, aber was ist wenn ich einen Fehler gemacht habe? Was ist wenn ich mich getäuscht habe, was meine Gefühle angeht? Können wir nicht einfach in Ruhe noch mal miteinander reden?“, bitte ich ihn erneut, doch diesmal stößt er mich noch doller weg und ich kann mich nicht mehr aufrecht halten. „Bist du dir wirklich sicher, dass sich an deinen Gefühlen etwas geändert hat oder brauchst du gerade mal wieder jemanden der dir schöne Augen macht und den du dann wieder in die Ecke schmeißen kannst, wenn du keinen mehr brauchst?“, sagt er Wut entbrannt und total verletzlich zu mir. Ich stehe mit offenen Mund da und weiß gar nicht was ich antworten soll. Eigentlich hätte ich ihm jetzt um den Hals fallen sollen, damit er merkt dass es mir ernst ist, doch das kann ich nicht. Ich kann nicht so tun, als hätte ich das was er gerade gesagt hat überhört. Ich frage mich ob ich im falschen Film bin. Habe ich ihn jemals verarscht oder geschweige verletzt? Ich glaube nicht zu mindestens hat er genauso viel scheiße gebaut wie ich, wenn nicht sogar einen Tick mehr. Ich bin so perplex, dass mir einfach aus dem Affekt nichts Besseres eingefallen ist, als ihm eine kräftige Ohrfeige aus Verzweiflung zu verpassen. Meine Hand landet direkt in seinem Gesicht, vielleicht nicht so kraftvoll wie gewünscht, doch es befreit mich in dem Moment wirklich sehr. Zac ist glaube ich auf vieles gefasst gewesen, doch nicht auf so eine Reaktion von mir. Als ich ihn so schmerz zerreisend vor mir sehe, tut es mir eigentlich schon wieder leid was ich getan hab, doch er hat es verdient und ich kann mich nicht immer wieder von ihm so herunter machen lassen. Das geht einfach nicht mehr. „Ich sag dir jetzt mal was, ok? Wenn du meinst ich bin eine Schlampe oder was weiß ich, dann ist das dein Problem. Das bin ich auf jeden Fall nicht und auch nicht so wie du mich hier darstellst. Ja ich weiß, dass es ein ewiges hin und her war, zwischen mir, dir und Richie, aber denk mal daran, dass du der jenige warst, der mich zu erst verarscht hast. Also stell dich verdammt noch mal nicht als Engel da, dass bist du zu 100% nicht, glaub mir. Ich hab wirklich versucht dir zu sagen, was ich für dich empfinde, immer und immer wieder, doch so etwas muss ich mir nicht antun, ehrlich nicht. Ich gebe den Kampf auf, ich hab es versucht, doch wenn du zu stolz bist und weiter auf mir herum hacken willst, dann tue das, doch ich werde dir nicht mehr hinter her rennen, das kannst du für alle male vergessen.“, schreie ich ihn wütend an und hole alle tiefen Gefühle aus mir heraus, die ich je für ihn empfunden habe. Ich rechne mit irgendeiner wütenden Antwort, doch er steht einfach geschockt da und sagt nix. Ich will auch gar nicht mehr länger bei ihm sein oder etwas hören, deswegen hau ich einfach ab und lass ihn dort stehen. Während ich total geladen die Straße förmlich herunter renne, merke ich wie sehr meine Hand von dem Schlag zwiebelt und ich sie mir vor Schmerzen fest halte.  Ich ignoriere den Schmerz und denke über das ganze nach, dass ich so niemals Lee Plans durch ziehen kann, wenn Zac mich jetzt endgültig hasst. Ich weiß nicht was ich tun soll.  Die diesjährige Halloween Party steht kurz bevor und ich bin immer noch nicht fertig mit meinem Kostüm. Ich hab wirklich lange überlegt, als was ich gehen soll. Zu erst dachte ich an ein Hexen Kostüm, was mir aber dann viel zu eintönig gewesen ist, weil fast alle damit herum rennen werden. Deswegen ist mir die Verkleidung von Pretty Little Liars in den Kopf gekommen, einfach als Red Coat zugehen. Da es sowieso meine Lieblingsserie ist und ich auch blonde Haare hab wie Ali, passt es perfekt. Deswegen hab ich tolle High Heels für den Abend besorgt, wo ich stundenlang tanzen kann und ziehe dazu meinen schicken roten Mantel an, den ich mir letzten Winter in New York gekauft habe, bei einem Besuch am Broadway.  Ich sitze fast eine Stunde an meinen Haaren und locke sie mir Strähne für Strähne, was wirklich lange dauert. Doch langsam komm ich dem Ergebnis immer näher und ich finde wirklich, dass ich Ali von PLL immer ähnlicher sehe. Noch etwas Wimperntusche auftragen und schon bin ich zu frieden mit mir und meinem Outfit. Ich schreibe Richie noch eine Sms, dass ich mich jetzt auf den Weg mache, denn die Party wird bei Megan dieses Jahr statt finden. Sie hat sich schon die Wochen davor, total drauf gefreut und alles ganz genau geplant, damit nichts schief läuft.  Als ich zum letzten Mal in den Spiegel sehe, finde ich mich selber wirklich mal wieder richtig schön. Das kommt selten vor, doch heute bin ich echt zu frieden mit mir selbst. Ich zupfe noch die letzten Haare an die richtige Stelle und fixiere sie mit einer mega Ladung voller Haarspray. Während mein gesamtes Zimmer nur noch aus einer Rauchwolke besteht, schaltet sich plötzlich das Licht aus und ich stehe im Dunkeln.  Ganz verwundert laufe ich zum Lichtschalter und versuche es wieder anzuschalten, doch es tut sich einfach nichts.  Etwas verwirrt suche ich im Dunkeln nach ein paar Streichhölzern, damit ich die Kerze auf meinem Schreibtisch anzünden kann, doch ich finde sie nicht sofort. Ich habe totale Angst in der Dunkelheit und fühle mich überhaupt nicht wohl. Gerade weil ich alleine zu Hause bin, macht mich das noch umso nervöser. Die anderen sind zu Joshs Familie gefahren und ich verfluche es gerade nicht mitgefahren zu sein. Als ich immer noch ungeduldig nach den Streichhölzern suche, höre ich auf einmal wie jemand von unten die Treppen hinaus kommt. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich rufe ganz laut durch meine offen stehende Tür. „Hallo? Wer ist da? Peggy? Josh? Seid ihrs?“ Doch niemand antwortet mir und meine Panik wird immer größer. Ich öffne wie verrückt alle meine Schubladen und suche nach irgendeinem Licht. Doch fast alles fällt mir aus der Hand vor Nervosität. In der hintersten Schublade kommt mir ein Feuerzeug in die Hände und ich zünde sofort meine Kerze an. Und ich höre wie die Schritte immer näher kommen, bis zu meinem Zimmer immer lauter werden. Die Kerze bringt nicht wirklich viel Licht, doch endlich kann ich wieder etwas sehen und erschrecke, als ich in den Türrahmes meines Zimmers eine verkleidete Gestalt sehe, die mich direkt anblickt und den Weg zu mir sucht. Ich presse meinen Körper an die Wand und halte zittrig die Kerze nach oben, um die Person genauer erkennen zu können, doch sie hat eine Maske auf und ist mit einem Umhang verkleidet, wo man wirklich nichts erkennen kann.  „Wer bist du? Wie bist du hier rein gekommen?“, frage ich aus meiner Verzweiflung heraus nach, doch natürlich kriege ich keine Antwort. Ich suche nach einem spitzen Gegenstand, mit dem ich mich wehren kann und greife nach meiner Stehlampe, die direkt neben meinem Bett steht. Doch aus voller Unbedachtheit lasse ich die Kerze direkt auf den Boden fallen und sehe einfach nichts mehr vor meinem blassen Auge. Alles ist dunkel und ich habe totale Angst. Mein Herz pulsiert im Sekundentakt und ich bin einfach völlig hilflos. Keiner kann mir helfen, ich bin alleine mit dieser fürchterlichen Gestalt. Eigentlich hätte ich rennen oder wild um mich schlagen sollen, damit ich irgendwie es hier raus schaffe, doch mein Körper bewegt sich einfach keinen Zentimeter vom Fleck weg. Egal wie doll ich mich dazu zwinge, es passiert einfach nichts. Meine Hoffnungen schwinden immer mehr, dass ich diese Nacht lebend überstehen werde. Deswegen denke ich an so viele Sachen in dem letzten Moment, obwohl jede Sekunde alles vorbei sein kann. Ich denke an meine Eltern, an Richie, dass ich ihnen nie richtig zeigen konnte, wie sehr ich sie doch liebe. Und an alle anderen, denen ich je begegnet bin. Werden sie je einen Gedanken an mich verschwenden, wenn ich nicht mehr da bin? Es sind so sinnlose Sachen, die einen durch den Kopf schießen, die aber anscheinend immer, tief in uns ruhen. Meine innere Stimme schreit ganz laut: „Ich will nicht sterben, nicht heute!“ Doch dann merke ich wie eine warme Hand auf meiner Haut, die mich langsam zu sich zieht und in mir steigt der Ekel auf. Ich hab das Gefühl brechen zu wollen, doch es kommt nix heraus. Im Schatten sehe ich wie die Person ihre Maske herunter zieht, doch ich sehe keinen einzigen Gesichtszug. Es ist wie als würde ich von einem Geist festgehalten werden, der jede Minute zu schlagen wird. Ich warte auf einen Messertisch, der sich durch meine Kehle zieht oder eine Kugel die direkt in meiner Brust landen wird. Doch es passiert einfach nichts und mein Körper zieht sich noch weiter zusammen. Jetzt berührt mich auch noch die zweite Hand und ich merke einen warmen Atem auf meiner Wange. Ich habe so Angst was passieren wird, dass ich schon gar nicht mehr richtig atmen kann. Ich schnaufe heftig auf und kneife kräftig die Augen zusammen, obwohl ich so wie so nichts sehen kann.  Sanft berühren mich die Lippen auf meinen Mund und ich werde noch näher an den Körper der Person heran gezogen. Sie ist auf jeden Fall mindestens einen Kopf größer als ich und sehr muskulös. Es fühlt sich seltsam an, doch irgendwie so vertraut, als ob ich diesen Kuss schon mal erlebt habe. Die Angst senkt sich langsam, doch trotzdem ist die Situation total merkwürdig. Ich versuche mich gar nicht zu wehren, weil ich eh keine Chance hätte zu entkommen. Meine Lippen bewegen sich leicht mit, doch irgendwie bin ich total zurück haltend. Ich küsse eine fremde Person und ich fühl mich nicht mal schlecht dabei oder komplett unangenehm. Nach einigen Minuten entfernt sich die Person von mir und lässt mich einfach im Dunkeln stehen. Ich weiß nicht was passieren wird und bleibe immer noch an derselben Stelle stehen und schaue immer wieder zum Türrahmen. Es passiert einfach gar nichts, bis doch auf einmal das Licht wieder angeht und ich die Person erkenne, die mir einen Schrecken eingejagt hat. „Das ist nicht dein Ernst oder? Bist du jetzt völlig verrückt geworden Zac!“, fahre ich ihn wütend an und schlage wie wild auf ihn ein. Er nimmt seine Hände vor sein Gesicht und wehrt meine Schläge ab. „Hallo beruhig dich doch mal, ich wollte dich nicht erschrecken, ich wollte einfach mit dir reden.“, versucht er sich zu recht fertigen, doch ich finde das alles gar nicht mehr lustig. „Und das kannst du nicht einfach so, musst mir dazu extra eine Todesangst verpassen.“, sage ich sauer in seine Richtung, während ich wirklich tief zum ersten Mal wieder aufatme.  „Es tut mir leid, ich …weiß nicht warum ich das getan hab..“  Wütend gehe ich auf und ab und bin immer noch völlig außer mir. Er kommt auf mich zu und versucht mich zu beruhigen.  „Sunny setz dich hin, du machst mich total nervös!“, befehlt er mir, doch ich höre nicht auf ihn. „Du hast mir gar nicht zu sagen, was ich tun soll! Was willst du nun hier und was sollte das gerade eben?“, stelle ich ihn zur Rede und stelle mich erneut ganz stark vor ihn. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen für die letzten Wochen, wie ich mit dir umgegangen bin, das war nicht fair, aber deine Worte haben mich zum Nachdenken angeregt. Und seitdem ich auch, dass du doch endlich dasselbe für mich fühlst, wollte ich nicht mehr länger warten.“, meint er mit einem zurück haltenden Lächeln zu mir, als er mich erneut zu sich zieht und mich wieder küsst. Ich bekomm ganz weiche Knie und kann mich gar nicht mehr auf das Ganze konzentrieren. Ich stoße ihn zurück und versuche etwas zu sagen, doch er lässt mich nicht ausreden. „Zac ich muss mit dir über etwas reden,..“, meine ich zu ihm, doch er küsst mich immer und immer wieder, dass ich überhaupt nichts mehr sagen kann. „Das kann warten!“ Er umklammert mich ganz fest mit seinen Händen, sodass ich mich nicht mehr von ihm lösen kann. Ich will gar nicht von ihm weg, weil es sich einfach so wunderschön in seiner Nähe anfühlt. Wir küssen uns wild und ganz leidenschaftlich zu gleich. Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren, ich will in dem Moment einfach nur ihn. Er drückt mich zärtlich gegen die Wand und lässt seine Lippen nicht von meinen weichen.  Ich genieße jede Berührungen von ihm und gebe mich immer mehr hin. Seine Lippen berühren mich am Hals und seine Hände umgreifen meine Hüfte. Ich drücke mich ganz fest an ihn und küsse ihn leicht mit Zunge.  Währenddessen zieht er mich ganz langsam aus und sieht mich immer so verträumt mit seinen blauen Augen an. Ich weiß nicht was mit mir in diesem Moment passiert, doch ich kann nicht anders, ich muss es tun, obwohl ich weiß, dass ich es bereuen werde.  Er trägt mich herüber zu meinem Bett und lässt sich langsam auf mich fallen. Mein ganzer Körper ist zittrig und ich werde ganz rot in seiner Nähe. Er küsst mich weiter ganz sanft und streichelt mich von oben bis unten. Bis er kurz eine Pause macht und sehr unsicher mich ansieht. „Sunny ich liebe dich.“, sagt er mit so viel Gefühl, die ich noch nie von ihm gespürt habe. Doch ich weiß nicht was ich sagen soll, ich bin einfach viel zu durch einander überhaupt einen vernünftigen Satz heraus zu bringen. „Sei still.“, entgegne ich ihm nur und küsse ihn weiter. Ich setze mich auf ihn und will einfach nur für einen Moment mein Kopf ausschalten und alles um mich herum vergessen. Langsam öffnet er mein BH und küsst mich überall. Mir wird ganz warm und ich ziehe ihm auch alles von seinem Kostüm aus, bis ich seinen schönen Körper vor mir sehe. Ich habe ihn noch nie so direkt gesehen, doch was ich sehe ist wirklich beeindruckend. Er trainiert bestimmt sehr oft, obwohl er für sein Leben gerne isst.  Meine Augen und meine Hände können gar nicht von ihm los lassen. Ich merke wie immer wilder wir uns küssen und er einfach nur total erregt ist, sowie ich auch. Er dreht mich wieder zur Seite, sodass er auf mir liegt und flüstert mir leise ins Ohr. „Ich will dich!“ Ich schließe die Augen und lasse ihn alles tun, was er will. Seine Küsse, seine Berührungen, seine Worte gefallen mir so sehr, dass ich einfach nichts anderes mehr hören möchte.  Vorsichtig dringt er in mich ein und streichelt mich dabei ganz sanft. Ich stöhne etwas auf und umklammere ihn umso mehr. Unsere Körper bewegen sich im Takt und die Wärme brodelt in uns hoch. Wir werden immer schneller und ich fühl mich frei und ausgelassen.  Ich kann mich nicht mehr zurück halten und schreie immer wieder auf, während ich mit bei ihm fest kralle. Er versucht mich mit Küsse ruhig zu stellen, doch er ist selber total abwesend.  Er zieht mich nach oben, so dass ich auf seinem Schoss sitze und dringt immer wieder schnell und langsam in mich ein. Ich sehe in seine blauen Augen und schmelze dahin. Ich drücke mich fest an ihn und küsse ihn noch intensiver als zu vor. Mein Körper bebt unter seinen Händen, bis ich langsam zum Höhepunkt komme und total grinsend ihn an sehe.  Völlig aus der Puste legt er mich hin, er sich daneben und atmet schwer auf. Ich kann gar nicht glauben, dass das gerade passiert ist und bin einfach nur irgendwie glücklich. „Das war der Wahnsinn!“, murmelt er vor sich hin, als er mich in seinen Arm nimmt. Ich schweige einfach und genieße noch wenige Minuten die Zweisamkeit.  Er redet die ganze Zeit mit mir, doch ich höre kein einziges Wort, was er von sich gibt. Ich werde etwas müde, doch ich weiß ich kann nicht hier so liegen bleiben, ich kann nicht einfach so tun, als wäre das gerade nicht passiert. Doch was soll ich jetzt machen? Ich bin so dumm. Schreckhaft setze ich mich auf und halte die Decke ganz fest um meinen Körper herum. Zac setzt sich zu mir und sieht mich mit großen Augen an. „Was hast du denn?“, fragt er besorgt nach, als er leicht meinen Rücken streichelt.  Ich zucke zusammen und kann ihn einfach nicht ansehen. „Nichts, ich muss jetzt gehen.“, sage ich total unterkühlt, als ich mich in die Decke einwickele und aufstehe. „Wo willst du denn hin?“, fragt er, doch ich antworte ihm nicht. Hektisch sammele ich meine Sachen vom Boden auf und versuche mich im stehen an zu ziehen, doch ich bin viel zu wacklig auf den Beinen und bekomme es nicht richtig hin.  Wieder höre ich ihn etwas sagen, doch ich versuche es so gut es geht zu ignorieren. Ich ziehe mir meine Leggins über und gehe mir hektisch durch meine Haare, die etwas verknotet sind. Plötzlich steht Zac hinter mir und hält mich fest. „Kannst du mir mal sagen, was auf einmal mit dir los ist? Gerade eben war doch noch alles ok..“, sagt er etwas traurig in meine Richtung und starrt mich dabei verwirrt an. Es platzt einfach so aus mir heraus und ich kann mich nicht mehr zurück halten, ich muss ihm die Wahrheit erzählen. „Nichts ist ok Zac! Ich hab einfach alles kaputt gemacht, ich weiß nicht mehr weiter.“, schreie ich los und fange an zu weinen.  Er nimmt mich in den Arm und hält mich einfach nur fest. Ich sinke in seinem Armen zusammen und will am liebsten nichts mehr sagen. Doch nach einigen Minuten fange ich mich wieder und versuche ihm alles zu erklären. „Zac du musst von hier verschwinden, du bist in Gefahr. Es geht um Lee, er will dich fertig machen.“, sage ich ihm ganz direkt und kann immer noch nicht aufhören zu weinen. Zac versteht die Welt nicht und fragt nach, was ich meine. „Was redest du da? Lee kann mir überhaupt nichts mach dir keine Sorgen.“, versucht er mich zu beruhigen, aber ich kann nicht mehr inne halten. „Doch glaub mir. Lee ist besessen von deiner Familie und er wollte, dass ich dich ins offene Messer laufen lasse, damit wir beide uns an dir rächen können. Und ich habe mich darauf nur eingelassen, damit ich dem ganzen endlich ein Ende setzen kann, doch es ist schwerer als ich gedacht habe. Es tut mir wirklich leid, aber ich wollte dich einfach nur beschützen.“, versichere ich ihm mit einer verzerrten Mimik. Ich hab gedacht er wird mich verstehen, doch mit dieser Reaktion habe ich nicht gerechnet. „Also hast du mich nur benutzt? Diese Liebeserklärung vor einigen Tagen, dass war alles nur, damit ich mich wieder auf dich einlasse? Ist das wahr Sunny?“, sagt er wütend in meine Richtung und wird ganz sentimental. Ich bin total verwirrt und streite es ab. „Nein Zac, so war das nicht gemeint. Ich hab das nicht nur so gesagt, ich weiß nicht was ich fühle, ok? Ich bin mit Richie zusammen, doch du gehst mir auch nicht aus dem Kopf, egal was ich versucht hab, du bist mir wichtig.“, sage ich als ich seine Hand halte, doch er ist ganz abweisend. „Du bist immer noch mit Richie zusammen? Ich glaube das gerade nicht, was ich hier höre Sunny.“, meint er als er sich etwas von mir entfernt und auch nach seinen Sachen sucht. „Kannst du mich nicht verstehen? Ich wollte einfach, dass Lee nicht länger unser leben bestimmt und deine Familie endlich ruhe habt. Ich hab wirklich Angst, dass er dir was antun will. Er ist zu allem fähig.“, erkläre ich ihm ruhig, aber er zieht sich ganz hektisch an und würdigt mich keines Blickes. „Es ist wirklich lieb von dir, dass du dir Sorgen machst, aber mir wird nix passieren. Ich lass mich nicht von so einem Psycho alles kaputt machen. Du hättest es mir einfach nur sagen sollen, dann hätten wir gemeinsam nach einer Lösung gesucht, aber du hast mich schon wieder belogen.“, sagt er enttäuscht in meine Richtung und sieht mir dabei tief in die Augen. „Ich konnte es dir nicht vorher sagen, du hast doch kein Wort mit mir geredet.“ „Ja aber du weißt doch genau warum ich so gehandelt habe. Damit du endlich mal darüber nachdenkst, was du willst oder wen du willst. Ich habe wirklich gehofft, dass du dich für mich entschieden hast, doch anscheinend hab ich mich geirrt.“ Ich bin total berührt von seinen Worten. Er dreht sich um und will mein Zimmer verlassen, aber ich renne ihm hinter her. „Zac bitte geh nicht! Ich weiß einfach nicht was ich tun soll, ich liebe euch nun mal beide, irgendwie. Ich hab keine Ahnung!“, versuche ich ihm meine Gefühle klar zu machen, doch er ist immer noch sehr verletzt. „Was war das gerade? Wir haben miteinander geschlafen, wir haben uns geküsst. Glaubst du wirklich, dass wäre passiert, wenn du glücklich mit Richie wärst? Nein, also denk doch mal lieber darüber nach oder hat dir das alles gerade nichts bedeutet?“, fragt er mich ganz tiefgründig und wartet auf eine Antwort. „Natürlich hat es mir was bedeutet, doch egal was ich mache, es wird immer komplizierter, ich kann einfach keine Entscheidung treffen.“ „Ich bin mir meiner Gefühle für dich bewusst. Ich liebe dich Sunny, auch wenn es lange gedauert hat, bis ich es erkannt habe, doch ich liebe dich wirklich. Ich habe auch Fehler gemacht, dass weiß ich, aber jetzt mach du bitte nicht gleich den nächsten und gib uns auf. Wir haben etwas miteinander, wir hatten das schon immer wenn wir ehrlich zueinander sind. Ich will dich nicht schon wieder verlieren, also bitte entscheide dich für mich!“, bringt er aus tiefsten Herzen entgegen und ich bin zum ersten Mal völlig sprachlos. Einige wären froh, wenn sie überhaupt jemand lieben würde, doch wenn gleich zwei Personen einen lieben, ist es umso komplizierter. Man fühlt sich zwar geehrt, doch wenn man sich gerade zwischen diesen beiden Personen nicht entscheiden kann, ist es einfach nur schlimm.  Ich versuche etwas zu sagen, suche nach den richtigen Worten, doch ich fürchte mich davor es auszusprechen. Ich stottere etwas leise vor mich hin, aber formuliere keine richtigen Wörter. Ich starre ihn nur mit großen Augen an und will, dass dieser Moment nicht vergeht. Auf einmal poltert es im Flur unten und ich höre laute Schritte, die zu uns nach oben kommen. Wir beide schauen den Flur entlang, zur Treppe hin und sind gespannt wer um die Ecke kommt.  „Was macht ihr beide denn hier im Dunkeln?“, fragt Richie ganz empört, als er uns erschreckend feststellt. Mein Herz pocht wie verrückt, als auf einmal er mit mir und Zac im Flur steht. In diesem Moment denke ich nur, dass er etwas ahnt und sofort weiß, was wir beide getan haben. Am liebsten würde ich los schreien, doch das bringt doch alles nix mehr. „Ich habe einen lauten Schrei hier drüben gehört und bin direkt rüber gelaufen. Hier war eine Maus, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung.“, lenkt Zac ein und tischt Richie eine Lüge auf. Total unerwartet sehe ich ihn an und nicke ihm nur zu, ohne etwas noch hinzuzufügen. Richie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm, doch ich kann seine Nähe gerade nicht wirklich zu lassen. Ich lieg in seinen Armen, aber muss die ganze Zeit zu Zac herüber schauen. „Deswegen bist du nicht gekommen, ich hab gedacht dir ist irgendetwas passiert. Danke, dass du nach ihr gesehen hast.“, bedankt sich Richie bei Zac und legt seinen Arm um mich, als er sich neben mich stellt. Ich fühl mich total eingeengt, doch ich tue so als ob es mir gut geht. „Hab ich gerne gemacht. Ja also, dann werde ich dann mal los zu Megan’s Party gehen.“, verabschiedet sich Zac, doch Richie hält ihn auf. „Warte, da wollen wir auch hin. Dann können wir doch gleich zu dritt gehen oder nicht?“, sagt er und schaut mich gleichzeitig dabei an.  „Ja klar, wieso nicht.“, antworte ich ihm und versuche ein Lächeln über meine Lippen zu bringen, doch es funktioniert nicht. Mit einem mulmigen Gefühl hole ich aus meinem Zimmer meine Tasche und gehe dann mit beiden zu Megan’s Party. Den ganzen Abend tauschen Zac und ich, diese Blicke aus, doch sagen kein einziges Wort. Ich weiß was er verlangt, doch ich weiß nicht was ich will. Ich hab gedacht ich weiß es, doch seit eben bin ich mir wieder nicht sicher. Lautes Gelächter, tanzende Menschen, klirrendes Geschirr – alle sind total lebendig, doch ich stehe einfach nur da und blende alles um mich herum aus.  Ich bin nicht mehr dieselbe, ich fühl mich nicht mehr wie ich. Ich tanze mit Richie und liege in seinen Armen. Meine Füße bewegen sich automatisch mit, ohne das ich mich groß anstrengen muss. Ich habe kaum ein Wort an diesem Abend mit Richie gewechselt, weil ich einfach zu durch einander bin und mich für mein Verhalten schäme. Ich hoffe jede Minute, wenn er mich ansieht, dass er nichts ahnt von dem, was ich getan habe. „Geht’s dir gut brauchst du eine Pause?“, erkundigt er sich liebevoll, als er mich direkt ansieht. „Nein, alles ok. Ich will nur mit dir hier sein und tanzen.“, meine ich zu ihm und lasse meinen Kopf wieder an seine Schulter sinken.  Richie flüstert mir leise ins Ohr. „Ich liebe dich, ich hoffe die Nacht wird nie enden.“ Mir läuft eine Träne über die Wange, ich verkrieche mich immer mehr in seinen Oberkörper und drücke ihn noch fester an mich, ohne etwas zu erwidern.  Das Lied wechselt und plötzlich tippt jemand Richie ganz hektisch an, als ich mich von ihm löse. „Hey, ehm hättest du etwas dagegen, wenn ich mir kurz mal Sunny ausleihe? Ich muss mit ihr reden.“, fragt Zac Richie, der etwas erstaunt aus der Wäsche guckt. Doch anstatt einfach nein zu sagen, nickt Richie ihm zu und übergibt mich ihm sorglos hin. Nur unfreiwillig gehe ich mit Zac mit und bin total wütend, obwohl er nicht mal direkt etwas dafür kann. Ich hab den Mist verbockt, doch trotzdem kotzt mich die ganze Situation an. Wir gehen mittig durch den ganzen Raum entlang, bis in den Flur, wo einige betrunkene Leute sich anschreien und suchen Megans Zimmer auf, das ganz am Ende des Flurs liegt. Er schiebt mich hinein und schließt die Tür. Ich weiß nicht was er vor hat, doch ich will am liebsten gleich wieder raus und ihm aus dem Weg gehen. „Was wird das hier Zac? Lass mich doch bitte einfach in Ruhe.“, flehe ich ihn an, doch er hört mir gar nicht richtig zu. „Ich will wissen, wie es weiter gehen soll. Ich blick bei dir nicht mehr durch Sunny, wirklich nicht, auch wenn ich es versuche, es klappt einfach nicht.“  „Zac, ich weiß es auch nicht. Was erwartest du gerade von mir, dass ich zu Richie gehen soll und ihm sage, dass alles aus ist? Das kann ich nicht, weil ich genauso viel für ihn empfinde, wie für dich.“, erkläre ich ihm, als ich hilflos auf den Boden starre. Er stellt sich genau vor mich und versucht meinen Blick einzufangen, doch ich weiche ihm immer wieder aus. „Das glaube ich dir nicht Sunny. Du kannst doch nicht für uns beide, dasselbe fühlen, so was geht nicht. Du hast einfach nur Angst dich zu entscheiden, warum auch immer. Willst du nicht auch einfach nur glücklich sein, ohne dir etwas vorlügen zu müssen?“, redet er immer wieder auf mich ein und ich werde immer verschlossener. „Woher willst du wissen, wie ich fühle? Ich kann doch auch nichts dafür, warum hackt ihr einfach nur noch auf mir herum. Ich hab keine Lust mehr.“, tobe ich laut und laufe zur Tür, um einfach zu gehen, doch Zac lässt mich nicht in Ruhe. „Lauf doch nicht schon wieder weg. Denkst du mir macht das Spaß, dich so zu bedrängen? Denkst du mir tut es gut, wenn ich dich mit ihm zusammen sehen muss? Nein überhaupt nicht Sunny, dass kannst du mir glauben. Ich will dich einfach verstehen können, doch du blockst immer wieder ab. Ich will dich, nur dich, doch du musst mich auch wollen, damit das ganze funktionieren kann.“, ruft er mir hinzu und versucht mich umzustimmen, doch ich kann einfach nicht mehr klar denken. „Wenn ich weiß was ich will, lass ich es dich wissen.“, sage ich ihm und gehe direkt wieder nach draußen.  Tränen laufen mir übers Gesicht und ich weiß einfach nicht wohin ich soll. Ich kann nicht zu Richie, ich kann nicht zu Zac, ich kann zu keinem gehen, denn niemand wird mir diese Entscheidung abnehmen können. Weinend geh ich wieder den Flur entlang und versuche mir die Tränen weg zu wischen, doch ich kann sie nicht zurück halten. Ich laufe direkt gegen Richie, der mich anscheinend schon überall gesucht hat. „Hey da bist du ja! Was ist denn los? Warum weinst du?“, will Richie wissen, doch es ist viel zu laut und alle schauen uns schon an, was mir total unangenehm ist. Ich schreie ihm ins Ohr: „Können wir raus gehen?“ Er nickt mir nur zu, nimmt meine Hand und führt mich dann nach draußen. Wir gehen auf den vorderen Rasen in Megans Garten und ich versuche mich wieder etwas zu fangen, was wirklich kaum machbar ist. Ich überlege mir so viele Ausreden im Kopf, was ich Richie sagen soll, doch dann platzt es einfach aus mir heraus und ich sage ihm die Wahrheit. „Richie ich kann das nicht mehr. Das mit uns, ich glaube es ist besser..“, fange ich langsam an mit ihm zu reden, doch er unterbricht mich einfach. „Halt, warte mal! Was wird das jetzt? Machst du Schluss mit mir? Wieso?“, fragt er, als er mich total verwirrt ansieht. „Ich hab ein Fehler gemacht Richie, ich war nicht ehrlich zu dir. Und du hast einfach jemand besseren als mich verdient, glaub mir.“, meine ich zu ihm, als ich noch mehr anfange zu weinen. „Du bist das Beste was mir passieren hätte können, Sunny. Sag mir was passiert ist? Wir können drüber reden und dann eine Lösung finden.“, versucht er mich zu überreden, doch ich lass mich nicht drauf ein, weil ich weiß das ich ihn nur verletzen würde.  „Richie bitte lass es! Es fehlt mir selbst nicht leicht, doch ich weiß dass es besser ist, wenn wir Schluss machen. Das was ich getan hab, kannst du mir nicht verzeihen, das kann ich mir selbst nicht verzeihen. Auch wenn ich dich verliere, dann lieber so, als wenn du die Wahrheit kennen würdest.“, schnurze ich vor mich hin und wische mir immer wieder die Tränen weg. „Sunny, ich werde dir alles verzeihen, weil ich dich liebe. Rede doch einfach mit mir! Bitte!“  „Ich kann nicht mehr, es tut mir so leid!“, bricht es aus mir heraus und ich laufe einfach weg. Ich renne zu mir nach Hause und hoffe, dass er mir einfach nicht hinter her kommt. Und zum Glück tut er es auch nicht und lässt mich einfach in Ruhe. In dem Moment brauche ich das, ich will einfach für mich sein. An diesem einen Abend hab ich nicht nur einen verloren, den ich liebe, sondern direkt zwei Personen, die mir wichtig sind.  Ich komme total verheult zu Hause an, doch zum Glück ist niemand da. Ich bin ganz alleine und werfe mich auf die Couch. Die Tränen laufen immer mehr herunter und mein ganzer Körper zittert vor Aufregung.  Ich merke wie es leicht an meiner Körper vibriert und suche mein Handy aus der Jackentasche heraus. Richie ruft mich an, doch ich drücke ihn immer wieder weg. Ich will einfach gerade niemanden mehr hören, niemand mehr sehen und auch einfach nichts mehr spüren.  Ich schmeiße mein Handy auf den Boden, mein Akku und meine Hülle springen entzwei. Ich lasse mich auf die weichen Kissen fallen und weine weiter laut und tief in mich hinein. Ich weiß nicht was ich fühlen oder denken soll. Alles ist so verschwommen und ausweglos.  Es ist alles so aus dem Ruder gelaufen, was ich niemals gewollt habe. Während ich in Selbstmitleid versinke und einfach nur angestrengt alles vergessen will, streicht mir eine Hand sanft meine Haare zur Seite und nimmt mich in den Arm.  Im ersten Moment erschrecke ich total, doch im Nachhinein ist es genau das, was ich jetzt brauche. Ich jammere laut vor mich hin und lasse mich sanft in die Arme von Mike fallen, der mich im Dunkeln überrascht. Ich will irgendetwas sagen, doch ich bring kein einziges Wort über meine Lippen. Er hält mich fest und ich verkrieche mich in seine Arme, ich will diesen Abend einfach nur vergessen. Ich weiß nicht wie lange wir dort einfach nur still neben einander sitzen, doch es tut einfach gut, das ich nix erklären muss und er einfach nur da ist. Irgendwann holt er mir ein Taschentuch und wischt mir damit meine Tränen weg.  „Geht’s wieder?“, fragt er wirklich rührend nach, als er mich wieder zu sich herüber zieht. Als ich ihn so ansehe, bemerke ich erst jetzt, dass er sich auch schon total verkleidet hat und bestimmt auf dem Weg zu einer Party war. Eine Hälfte seines Gesichts ist wie ein Skelett bemalt, die andere Hälfte hat er normal gelassen. Ganz schick sitzt er im Smoking und mit einem Zylinder neben mir und schaut mich immer noch total liebevoll an. „Ja jetzt schon. Danke, dass du da bist.“, meine ich dankend zu ihm, als ich mich weiter bei ihm an der Schulter anlehne. „Kein Problem, willst du vielleicht drüber reden?“, fragt er vorsichtig nach. „Das bringt nix, glaub mir!“, sage ich sehr ernüchternd in seine Richtung. „Sei jetzt bitte nicht böse, aber ich hab da vorhin etwas mitbekommen. Das ist mir etwas unangenehm, doch ja ich sag es dir lieber, bevor du wütend wirst. Ich bin vorhin nach Hause gekommen, als du mit Zac in deinem Zimmer warst. Ich hab euch zusammen gesehen…“, sagt er sehr anständig, doch auch sehr zurück haltend. „Du hast uns gesehen? Oh man. Dann glaubst du auch, dass ich eine Schlampe bin oder?“, frage ich aufgebracht und löse mich von ihm. „Nein Sunny tue ich nicht, du weißt doch selber, dass was du gemacht hast nicht gut war, aber grundlos ist das nicht passiert.“, meint er verständnisvoll zu mir und versucht mir als einziger mal kein schlechtes Gewissen zu machen. „Ich weiß, aber ich bereue es total. Es hat nur noch alles komplizierter gemacht, aber ich hab vorhin mit Richie Schluss gemacht. Ich kann mit keinem von beiden im Moment zusammen sein, weil ich nicht weiß, für wen ich mich entscheiden soll.“ „Wer sagt denn, dass du dich für einen von beiden entscheiden musst? Du musst überhaupt nichts. Du kannst einen von beiden wählen, als deinen Freund. Doch du kannst auch gar keinen von beiden nehmen, dass ist ganz dir überlassen. Ich würde mich an deiner Stelle, da nicht so unter Druck setzen. Hör auf dein Herz, dass wird dir den richtigen Weg zeigen.“, rät er mir, während er mich noch mal in den Arm nimmt. Ich denke erst über seine Worte nach und weiß, dass er damit total recht hat. „Danke, ich werde es mir merken. Du musst doch bestimmt los auf eine Party oder? Übrigens sieht dein Kostüm echt gut aus.“, mache ich ihm ein Kompliment und umarme ihn ganz kräftig. „Ach quatsch, die Party ist nicht wichtig, ich will lieber mit dir hier sitzen und reden.“, sagt er total süß zu mir und ich fange an zu grinsen. „Du bist echt lieb, aber ich will dir nicht den Abend verderben, ich komm schon klar.“, meine ich stark zu ihm und verdränge meine Probleme mit einem sanften Lächeln. Er sieht mich etwas prüfend an und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Weißt du was, es gibt zwei Möglichkeiten was wir machen können. Die erste Variante wäre, dass wir hier bleiben, ich uns etwas zu essen mache und wir uns tausende Horror Filme ansehen oder du kommst mit zu meinen Freunden und wir lenken dich ein wenig ab. Was meinst du?“, schlägt er mir vor und ich find es so nett von ihm, dass er mich so liebevoll behandelt. „Ich hab nicht wirklich Lust zu feiern, aber wir müssen dein Outfit präsentieren. Wäre doch zu schade, wenn du es nur für zu Hause angezogen hättest, findest nicht auch?“, grinse ich ihn leicht an und stehe plötzlich auf. Er stellt sich neben mich, umarmt mich erneut und meint nur grinsend zu mir. „So kenn ich doch meine Cousine, also lass uns gehen.“ Fast ein Monat ist vergangen seitdem ich weder mit Zac noch mit Richie richtig geredet habe. Beide haben versucht mich nach der Halloween Nacht zu erreichen oder mich anzutreffen, doch Mike hat sie beide immer wieder vertröstet. In der Schule hat Zac mir oft aufgelauert, doch ich wollte nicht mit ihm reden bzw. konnte ich es nicht. Richie hat mir immer wieder geschrieben, doch bis jetzt weiß er nicht die Wahrheit für die Trennung. Ich bin einfach zu feige, es ihm zu sagen. Ich weiß sowieso er würde mir diesen Fehltritt nicht verzeihen, gerade weil es Zac ist, mit dem ich ihn betrogen habe. Wäre es vielleicht jemand fremdes gewesen, irgendeine unbedeutende Person, hätte er es mir verziehen, doch nicht bei ihm. Es tut so weh, von beiden mich fern zu halten, doch ich hab gemerkt, es ist das Beste für mich, es ist das Beste für die beiden, wenn keiner von ihnen mit mir zusammen ist. Ich hab so viel zerstört und ich hab es einfach satt anderen Leuten leid zuzufügen. Auch Lee hat mich in letzter Zeit immer mehr mit Fragen gequält und wollte, dass ich Zac immer mehr zu mir locke, doch ich hab ihn irgendwann einfach ignoriert und auf seine Anrufe nicht mehr reagiert. Ich glaube langsam hat er es aufgegeben, Zac irgendetwas anzutun, was mich immer mehr beruhigt. Ohne mich kann er kaum etwas bewirken und vielleicht habe ich so doch mal etwas Gutes getan.  Heute ist der letzte Tage vor den großen Weihnachtsferien und ich freue mich schon tierisch auf meine Eltern, die in zwei Tagen anreisen werden. Endlich sind wir alle wieder zusammen und können ein schönes Fest miteinander verbringen. Zum Glück haben wir heute nicht wirklich lange Schule gehabt, sondern haben nur etwas mit der ganzen Klasse gegessen und erzählen müssen, was wir über die Feiertage unternehmen. Komischerweise ist Lee heute nicht da gewesen und Megan auch nicht, obwohl die beiden sonst nie fehlen. Ich denke mal, dass die beiden schon Richtung Oklahoma sind, wo sie die Weihnachtstage mit Megans restlicher Familie verbringen wollen. Verpasst haben sie wirklich nichts, da wäre ich auch lieber schon ein Tag früher in die Ferien gegangen.  Die 6 Stunden vergehen wirklich sehr langsam, aber als endlich der erlösende Ton der Glocke ertönt, atmen wir alle tief auf und räumen ganz schnell unsere Taschen auf und verschwinden aus dem Klassenzimmer. Ich warte noch ungeduldig auf Cat, die total lange beim zusammen packen brauch. Wir beide gehen nach der Schule noch kurz zu mir, damit ich ihr das Weihnachtsgeschenk geben kann, was ich für sie besorgt hab. Wir brauchen heute etwas länger, weil wir uns wirklich viel Zeit lassen beim laufen und uns über die Ferien unterhalten.  „Und triffst du dich in den Ferien wieder mit Richard?“, frage ich sie total neugierig nach. „Ja er hat mich an Silvester zu sich eingeladen, doch ich weiß nicht ob ich hingehen soll, weil Keith auch dabei sein wird und alle anderen.“, sagt sie etwas unsicher in meine Richtung. „Ich würde hingehen, wenn er dich schon dazu einlädt, will er auch unbedingt dabei haben. Also geh hin!“, rate ich ihr, als ich sie etwas aufziehend angrinse. „Würdest du vielleicht mit kommen? Dann wäre ich nicht so alleine da!“ „Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Ich will dieses Jahr lieber zu Hause sein und mich im Bett verkriechen.“, sage ich etwas bedrückt und laufe einen Zahn schneller. „Och bitte Sunny, überleg es dir wenigstens ok?“, hackt sie noch mal nach und ich nicke ihr nur zu. Ich weiß wie viel ihr das bedeuten würde, doch ich bin einfach froh, wenn das Jahr vorbei ist. Als wir bei mir angekommen sind, ist keiner zu Hause, weil alle noch total im Weihnachtsstress sind und jeder noch Weihnachtsgeschenke einkaufen wollte. Ich bin auch wieder spät dran und werde noch am 23. im letzten Moment welche kaufen gehen.  Cat kommt mit in mein Zimmer und nimmt freudig ihr Geschenk entgegen. Ich biete nur noch einen Kakao an, den sie schnell trinkt und dann auch schon wieder los muss. „Meine Mama wartet auf mich wegen dem Essen. Danke Sunny für das Geschenk, ich hoffe deins wird dir gefallen. Lass uns unbedingt etwas in den Ferien machen, ok?“, verabschiedet sie sich liebevoll, während sie mich umarmt. Herzlich umarme ich sie auch und freue mich wirklich sie als Freundin gefunden zu haben. „Klar machen wir, aber du darfst das Geschenk erst am 24. öffnen, verstanden?“, sage ich lächelnd zu ihr, als sie mir zu nickt und geht. Ich schließe die Tür hinter ihr zu und mache mir noch einen Kakao, während ich das Radio anschalte und laut mit summe. Während ich vertieft meinen Kakao trinke, klingelt es an der Tür. Ich eile zur Tür, doch schlage mir auf den Weg dahin meine Zehe ein und schreie schmerzhaft auf. Ich humple zur Tür und fluche vor mich hin. Als ich die Tür öffne, ist keiner da. Weit und breit ist niemand zu sehen und ich frage mich, ob ich mir das klingeln nur eingebildet habe. Als ich meinen Kopf etwas mehr nach links drehe, sehe ich einen Zettel der direkt vor unserem Spion befestigt wurde. Eigenartig schaue ich mich erneut um und lese mir ihn durch. „Komm nach drüben, ich brauch deine Hilfe, Sunny! Zac.“, steht dort mit einer wirklich verkrakelten Schrift, die kaum einer entziffern kann. Doch ohne wirklich darüber nach zu denken, lasse ich alles stehen und liegen und renne nach drüben. Mein Kopf ist leer, ich weiß gar nicht warum ich es tue, aber ich spüre, dass irgendetwas nicht stimmt. Meine Beine rennen wie von selbst immer weiter, ich stürme zu seinem Haus hin. Komischerweise steht die Tür schon längt offen, so als ob er auf mich gewartet hat. Doch warum ist er nicht selbst zu mir gekommen und hat nur einen Zettel hinterlassen? Alles fühlt sich so merkwürdig an, doch ich trete trotzdem ins Haus ein und suche nach Zac. „Zac? Wo bist du?“, schreie ich herum, doch keiner antwortet. Ich gehe den langen Flur entlang, bis zum Wohnzimmer, doch ich sehe einfach niemanden. Ich suche jeden Winkel ab auf der unteren Etage, doch Zac ist nirgendwo. Ich höre von oben einen kräftigen Knall und sofort renne ich die Treppen hinauf, in sein Zimmer, wo auch die Tür ganz weit aufsteht. Ich trampele schnellen Schrittes zu ihm ins Zimmer, wo ich schreie hören kann.  „Zac alles ok mit dir?“, rufe ich wieder in die Luft hinein und kriege keine Antwort. Als ich im Türrahmen des Zimmers stehe, sehe ich wie Zac an einen Stuhl gefesselt zur Seite gekippt vor meinen Füßen liegt. Er bewegt sich richtig schnell hin und her und schreit laut etwas in das Klebeband hinein, dass an seinem Mund befestigt ist. Ich knie mich zu ihm herunter und versuche ihn zu befreien, doch erwehrt sich immer mehr. Irgendwas will er mir sagen, er deutet immer wieder auf die Tür hin, aber ich verstehe einfach nicht was er meint. Die Tür schlägt hinter uns zu. Wir schrecken beide auf und drehen uns hektisch um, als wir dort…

 

 

FORTSETZUNG FOLGT :)

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
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