Cover

1. Kapitel

Immer wieder seh ich mir mit an wie mein Freund Liam der Schulbitch Chloé hinterherschaut.  Ich lass es mir zwar nicht anmerken, da ich ja das starke Mädchen bin, das so schnell nichts aus der Bahn wirft, wie alle immer sagen und denken, aber es tut mir fürchterlich weh.  Es merkt doch ein Blinder das er auf sie steht oder?  »Komm Toni, - es hat geklingelt«, reißt mich meine beste Freundin Mary aus den Gedanken.  Ich steh von unserem Stammplatz in der Schulcaféteria auf und geh mit meinen Freunden zu unserem Klassenraum.  Bevor wir reingehen verabschiede ich mich wie jeden Tag von Liam und meinem besten Freund Ramon, da sie einen Jahrgang höher sind als ich.  »Bis später Prinzessin. Ich hol dich hier nach Schulschluss ab!«, verspricht Ramon mir.  Ich lächle und geb ihm einen Kuss auf die Wange.  Im selben Augenblick sehe ich, wie Liam nur Augen für Chloé hat, die ihm gerade zuzwinkert und an ihm vorbei zum Klassenraum geht, in den auch Ramon und er müssen.  Mary muss das Ganze wohl beobachtet haben, denn plötzlich packt sie mich am Oberarm, zerrt mich in die Klasse auf meinen Platz und murmelt sowas wie »das musst du dir echt nicht geben« vor sich hin.  Sie setzt sich neben mich und sieht mich wütend an »wie lang solls noch so weiter gehen?«  Ich seh auf meine Hände, mit denen ich auf dem Tisch vor mir herumspiele und denke kurz nach.  Ich kann und will nicht mit ihm schluss machen.  Warum auch? Weil er anderen Mädchen nachschaut und sie anlächelt? Es würde mich jeder für bekloppt halten. Das tue ich ja schon selber fasst!  Wie kann man bloß so eifersüchtig sein? Sogut wie ohne Grund?  »Keine Ahnung«, gebe ich schließlich leise zu.  Mary will gerade noch was sagen, aber zum Glück kommt der Lehrer rein und fängt sofort mit dem Unterricht an.

2. Kapitel

Kurz bevor die letzte Stunde endet, merke ich das Vibrieren meines Handys in meiner Jackentasche.  Ich seh mich kurz zu meinem Lehrer um sicher zu gehen, dass er beschäftigt ist und hole mein Handy raus. Eine neue SMS - von Liam.  Mitten im Unterricht? Normalerweise schreibt er mir nie in der Schulzeit. Und erst recht nicht wenn er selber noch Unterricht hat.  "Komm nach der Schule bitte zum Park. Wir treffen uns an unserer Bank, okay? Ich muss mit dir reden."  Ich antworte ihm nicht, da es sowieso nur noch 10 Minuten bis Schulschluss sind.  Was ist so wichtig, dass er es mir gleich nach der Schule sagen muss und nicht bis zum Nachmittag warten kann, wo wir so oder so verabredet sind?  »Wer war das?«, flüstert Mary mir zu.  »Liam.«  »Was wollte er?«  »Reden«, geb ich knapp als Antwort.  »Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.  Wieso will er reden?«  »Ja, keine Ahnung. Er hat nur geschrieben das wir uns nach der Schule im Park an unserer Bank treffen und das er mit mir reden will. Wird wohl wichtig sein, wenn er nicht bis zum Nachmittag damit warten kann.«  Sie nickt nur und konzentriert sich wieder auf den Unterricht.  Ich versuche das selbe, aber vergeblich.  Ich frag mich andauernd worüber er mit mir reden will.  Will er etwa schluss machen?  Wenn ja, dann doch nicht an dem Platz, wo wir auch zusammen gekommen sind oder? - bitte nicht..  Endlich klingelt es.  Ich pack schnell meine Sachen ein, verabschiede mich von Mary und lauf zügig aus dem Klassenraum.  Auf dem Weg zum Park klingelt mein Handy. Ramon.  Oh nein, den hab ich ja ganz vergessen.  »Ja?«  »Nächstes mal kannst du mir ruhig bescheid sagen wenn du keine Zeit für mich hast ne?«, sagt Ramon leicht beleidigt.  »Es tut mir leid. Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders und hab dich voll vergessen«, geb ich zu.  »Na toll«  »Sei nicht sauer, ja?«  »Nagut. Das machst du aber wieder gut«  Ich fang an zu lachen »wenns sein muss«  »Und wie!« er seufzt »ich soll dir von Mary sagen das du dich bei ihr melden sollst wenn du mit Toni geredet hast.«  »Gut, mach ich«  »Und bei mir auch«  »Klar«  »Aber vergess mich nicht wieder«, sagt er gespielt beleidigt.  »Nein, versprochen. Ich muss auflegen, bin gleich da. Bis später«  »Bis später Prinzessin.«  Ich muss lächeln und leg auf.  Wenn man nicht wüsste das ich mit Liam zusammen bin und Ramon mein bester Freund ist, könnte man denken wir wären ein Pärchen. Wir sind schon einige Jahre befreundet - er ist wie ein Bruder für mich.  Während ich über meinen besten Freund nachdenke, setze ich mich auf Liams und meine Bank. Liam ist noch nicht zu sehen. 

3. Kapitel

Keine fünf Minuten später kommt Liam auf mich zu.  Ich muss grinsen. Er sieht einfach unglaublich gut aus mit seiner Cap auf und seinem schwarzen Hoody. Ach, was sag ich da - er sieht in allem gut aus!  Er setzt sich sich auf die andere Seite der Bank, ganz an den Rand.  Was ist denn jetzt los? Hab ich was falsch gemacht?  »Hey«, begrüßt er mich.  Ich werf ihm kurz einen traurigen Blick zu, aber seh dann doch zur anderen Seite.  Ich will nicht, dass er meine aufsteigenden Tränen sieht.  Es verletzt mich einfach zu sehr wie er sich verhält.  »Na«  Er holt tief Luft.  »Ich komm besser sofort zum Punkt. Ich mach schluss«  Wie auf Knopfdruck laufen mir die Tränen.  Schnell wisch ich sie weg und seh ihn an.  Liam soll nicht sehen das ich schwach bin, dass es mich zutiefst verletzt!  »Warum?« leider klingt meine Stimme zerbrechlicher als ich es gehofft habe.  »Wir passen einfach nicht zusammen«  »Das fällt dir jetzt auf einmal ein? Nach fast einem Jahr?«  »Nein. Natürlich nicht. Ich wollte schon lange mit dir schluss machen, konnte es aber nicht. Ich wollte dir nicht wehtun«  Will der mich verarschen?  Die ganze Zeit spielt er mir seine Liebe zu mir vor?  »Also hast du mich nie geliebt?«  »Es tut mir leid Toni. Ich hab es versucht, ehrlich. Aber..«  Ich steh auf und stell mich direkt vor ihn. Mittlerweile laufen mir ununterbrochen die Tränen.  »Wie gnädig von dir! Warum hast du nicht gleich Klartext mit mir gesprochen?«  »Ich hab doch gesagt ich wollte dich nicht verletzen.«  »Jetzt auf einmal kannst du das oder was? Warum bist du dann überhaupt mit mir zusammen gekommen wenn du mich die ganze Zeit über nie geliebt hast?«  Liam steht ebenfalls auf und wird lauter.  »Ich kann das einfach nicht mehr. Ich kann dir kein mehr vorspielen! Das hast du nicht verdient! Ich bin ein ***, ich weiß, aber die ersten paar Monate habe ich wirklich gedacht das ich dich liebe. Dann hab ich irgendwann begriffen das es keine Liebe ist. Du bist mir wichtig - mehr als das.. und ich hab dich wirklich gern, aber es reicht einfach nicht für eine Beziehung«  Ich nicke enttäuscht und wütend zugleich »ist in Ordnung«  Liam will mich in die Arme nehmen, aber ich gehe ein paar Schritte zurück.  Was fällt ihm ein mich jetzt noch in den Arm nehmen zu wollen?  Er sieht auf den Boden »es tut mir leid Toni - vom ganzen Herzen« und dann geht er.  Er lässt mich einfach so stehen. 

4. Kapitel

Ich weine. Ich weine sehr.  Wie kann er bloß so mit mir spielen?  Er hat mich die ganze Zeit über nicht geliebt, zumindest nicht genug, und mich glauben lassen, das er es tut, genauso sehr wie ich ihn liebe.  Womit habe ich das verdient?  Liam hätte es mir doch sofort sagen können, als ihm bewusst war das er nicht genügend Gefühle für mich hat.  Vielleicht wäre es ja einfacher für mich gewesen ihn loszulassen.  Gedankenverloren laufe ich durch den Park.  Zu meinem Glück fängt es auch noch an zu regnen.  Aber in meiner jetzigen Situation ist es mir mehr als lieb.  Im Regen kann ich in ruhe weinen, ohne das die Leute mich schief angucken - sie sehen meine Tränen nicht.  Immer wieder spüre ich das Vibrieren meines Handys, aber ich ignoriere es.  Ich will jetzt mit keinem sprechen.  Mittlerweile ist es schon ziemlich dunkel geworden, aber ich habe keine Lust nach Hause zu gehen.  Es wartet dort eh keiner auf mich.  Mein Vater ist vor ein paar Jahren bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen und meine Mutter ist in letzter Zeit nur am arbeiten.  Sie ist Geschäftsführerin einer Boutique.  Manchmal hab ich das Gefühl ihr Job ist ihr wichtiger als ihre eigene Tochter.  »Toni?«, hör ich jemanden rufen.  Ich dreh mich nicht um und renn einfach davon.  Ich will niemanden sehen und mit niemanden sprechen!  Ich renn irgendwo hin.  Die Straßen und Wege kann ich kaum noch erkennen.  Die Tränen haben einen Schleier vor meinen Augen gebildet.  Als ich dann ein paar Minuten später vor meiner Haustür stehe, schließe ich sie schenll auf und laufe auf mein Zimmer.  Meine Mutter scheint, wie geahnt, noch nicht zu hause zu sein, sonst hätte sie mich schon lange aufgehalten.  Immer noch unter Tränen und mit total durchnässten Klamotten schmeiße ich mich auf mein Bett.  Es dauert nicht lange, dann döse ich für ein paar Minuten ein.  Als ich meine Augen wieder öffne, scheint Licht durch den Spalt meiner angelehnten Tür - meine Mutter wird wohl zu hause sein.  Ich ziehe mich um und gehe nach unten.

5. Kapitel

»Na meine Süße. War wohl ein anstrengender Tag heute, hm?«  Ich seh meine Mutter fragend an »wieso?«  »Naja, du hast geschlafen als ich nach hause gekommen bin. Tust du doch sonst auch nie«, sagt sie und wendet den Pfannenkuchen. Sie macht gerade Abendessen.  »Achso, ähm.. ja«  Ich habe nicht vor ihr von der Trennung zu erzählen.  Es würde sie sowieso nicht wirklich interessieren und Lust wieder zu weinen habe ich auch nicht.  Ich geh wieder auf mein Zimmer und hol mein Handy aus der Jackentasche.  4 neue Nachrichten und 7 entgangene Anrufe.  1 Nachricht von Mary: "Du solltest dich doch bei mir melden wenn du mit ihm gesprochen hast. "  Die anderen 3 Nachrichten waren von Ramon:  "Redest du immer noch mit ihm?" - die Nachricht hat er mir gegen 15 Uhr geschrieben. Nein, da war ich schon am Boden zerstört.  "Melde dich! Hast du deinen besten Freund schon wieder vergessen? "  "Wieso läufst du vor mir weg? Was ist los Prinzessin? Melde dich, bitte. Ich mach mir Sorgen"  Die Anrufe waren ebenfalls von Mary und Ramon.  Ramon war es also der im Park nach mir gerufen hat.  Gerade als ich den beiden zurück schreiben will ruft mich meine Mutter zum Essen.  Ich lauf in die Küche und setz mich zu ihr an den Tisch.  Sie mustert mein Gesicht »was ist los?«  Bin ich so durchschaubar?  »Ähm.. nichts, wieso?«  »Deine Augen sind ganz rot. Als hättest du geweint«  Mist! Ich möchte sie nicht mit meinen Problemen nerven.  »Ach, ich hab mich eben extrem verschluckt«, versuchte ich so glaubwürdig wie möglich rüberzubringen.  Total glaubwürdig Toni, toll gemacht. Du Idiot.  »Achso« sie glaubt mir.  Die ganze Zeit steche ich mehr in meinem Pfannenkuchen rum, als ihn zu essen.  Meine Mutter sieht mich mit einem verwunderten Blick an.  »Ich hab einfach kein hunger«

6. Kapitel

Nach dem Essen helfe ich meiner Mutter beim Spülen und geh danach ins Bad.  Ich werfe einen Blick in den Spiegel und bin geschockt.  Meine langen braunen Haare stehen in allen Himmelsrichtungen ab und ich hab rot angeschwollene Augenringe von dem ganzen weinen.  Meine blauen Augen haben den Glanz verloren.  Sie haben gestrahlt. Nur wegen Liam.  Weil er mich so glücklich gemacht hat.  Weil WIR so glücklich miteinander waren.  Weil wir uns geliebt haben.  .. dachte ich jedenfalls.  Wieder rollen mir dicke Tränen die Wangen hinunter.  Er soll einfach aus meinen Gedanken verschwinden, verdammt!  Er liebt mich nicht! Das muss ich wohl oder übel akzeptieren.  Ich geh duschen und zieh mir meine Schlafsachen an.  Meine Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz.  Ohne meiner Mutter eine gute Nacht zu wünschen oder noch ein Blick auf mein Handy zu werfen, was ich normalerweise jeden Abend vor dem schlafen gehen tu, lege ich mich ins Bett.  Ich will das dieser schreckliche Tag endlich ein Ende hat.  Kurz bevor ich richtig eingeschlafen bin klingelt es an der Haustür.  Für einen Moment habe ich Hoffnungen das es vielleicht Liam ist und mir sagt das es alles ein schlechter Scherz war, aber der Gedanke verschwindet genauso schnell wieder wie er gekommen ist. Er meinte alles toternst. All seine Worte die er an "unserem" Ort gesagt hat - heute waren keine von ihnen gelogen.  Plötzlich geht meine Zimmertür auf und ich erschrecke.  »Toni! Hey..«  »Was machst du denn hier?«, frage ich ihn verwundert.  »Mary und ich haben uns Sorgen um dich gemacht. Du antwortest auf keinen unserer Anrufe oder Nachrichten und vorhin im Park bist du einfach vor mir weggelaufen.« Ramon kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm »was war los?«  Ich fange an zu weinen und breche in seinen Armen zusammen.  Er drückt mich fester an sich und ich merk wie sehr ich das gerade brauch. Eine starke Schulter zum anlehnen. Einen Freund zum zuhören. Jemanden der mich tröstet. Ramon.  Ich weine noch lange und als ich mich beruhige, will ich es ihm endlich erzählen.  »Er.. er hat schluss gemacht« die wieder aufkommenden Tränen versuche ich zu unterdrücken.  »Was?« Ramon ist sichtlich erschrocken »wieso das denn?«  Ich löse mich aus der Umarmung »er hat gesagt seine Gefühle für mich reichen nicht für eine Beziehung. Die ersten Monate hat er gedacht er liebt mich, aber dann wurd ihm wohl irgendwann klar das es eigentlich gar nicht so ist - das er mich eben halt nicht liebt«  Den Druck meiner Tränen kann ich nicht standhalten.  Ich spüre wie sie langsam meine Wange runterlaufen.

7. Kapitel

»Ich geh dann mal nach Hause«, sagt Ramon als er auf sein Handy sieht.  Ich tu es ihm gleich. Es ist schon 00:26 Uhr.  Ramon und ich haben noch lange geredet.  Nachdem ich ihm alles erzählt habe, hat Ramon sofort versucht mich abzulenken.  Und er hat es wirklich geschafft.  Wir haben viel zusammen gelacht und ich musste die ganze Zeit über nicht einmal mehr an Liam denken.  Ich bin wirklich glücklich so einen besten Freund wie Ramon zu haben.  »Kannst du vielleicht hier bleiben?«  Er sieht mich fragend an.  »Naja, .. ich möchte nicht alleine sein. Nicht heute Nacht. Bitte Ramon«  Er überlegt einen kurzen Moment »nagut. Dann müssen mir morgen aber früher los, weil ich noch nachhause muss dann. Duschen und meine Schulsachen holen«  Ich nicke, setze mich aufrecht ins Bett und schlage meine Bettdecke um. So das die rechte Seite meines Bettes frei ist.  Ramon zieht sich aus, so dass er nur noch in Boxershorts vor mir steht und legt sich neben mich.  Er hat schon oft bei mir geschlafen und ich auch bei ihm.  Wir kennen uns schon seit dem 11 Lebensjahr.  Vielleicht ist man für 17 zu alt für sowas wie mit dem besten Freund in einem Bett schlafen, aber uns ist das egal.  Ich dreh mich zu Ramon und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.  »Du bist der Beste, danke.«  »Dafür nicht«, sagt er mit einem breitem Lächeln im Gesicht.  Ich liebe sein Lächeln.  Wir reden noch eine Weile, bis ich anfange zu gähnen.  »Versuch zu schlafen Prinzessin«  Ich dreh ihm mein Rücken zu und er umarmt mich von hinten.  Froh darüber das ich die Nacht nicht alleine verbringen muss, da ich sonst nur weinen würde weil Liam mir nicht aus den Kopf ginge, schlafe ich ein. 

8. Kapitel

[ R A M 0 N S - S i C H T ]  Schon als ich von Mary gehört hatte das Liam mit Toni reden möchte, hatte ich ein schlechtes Gefühl.  Ich hab schon geahnt das er mit ihr schluss machen will.  Wie kann man bloß so dumm sein? Toni ist das wundervollste Mädchen überhaupt.  Als sie sich nicht bei mir gemeldet hat, hab ich mir furchtbare Sorgen um sie gemacht. Ich hab Mary gefragt ob sie wüsste was mit Toni ist oder wo sie ist, aber sie hatte auch keine Ahnung.  Irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr aus und hab Liam angerufen.  Ich hasse diesen Typen! Er schaut jeder *** hinterher und wenn Toni nicht dabei ist kann er die Finger nicht von ihnen lassen.  Als bester Freund müsste ich es ihr eigentlich sagen, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz. Sie würde am Boden zestört sein.  Liam sagte mir, dass er mit Toni im Park war, wo ich sofort hingefahren bin.  Ich erkannte sie vom weiten auf einer Bank am See und rief nach ihr. Ohne sich einmal umzudrehen rannte sie weg.  Hätte meine Mutter mich nicht angerufen und gesagt ich soll meinen kleinen Bruder von einem Freund abholen wäre ich direkt hinterher gerannt.  Die ganze Zeit über hatte ich nur Toni und meine Sorgen um sie im Kopf.  Es war bestimmt schon 20 Uhr als ich mich auf den Weg zu ihr machte.  Als sie dann in meinen Armen zusammengebrochen war und mir das mit Liam erzählte, zerbrach es mir fast das Herz.  Ich kann Toni so einfach nicht sehen.  Meine Versuche daraufhin sie abzulenken waren erfolgreich.  Und jetzt liege ich hier neben ihr im Bett.  Toni ist schon lange eingeschlafen, aber ich bekomm einfach kein Auge zu.  Sie beherrscht meine Gedanken.  In meinem Kopf ist nur noch Toni.  Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde - jeden Augenblick.  Schon als ich sie das erste Mal gesehen habe, war ich fasziniert von ihr.  Ich wusste damals schon: Toni ist das Mädchen meiner Träume.  Jedes Mal wenn ich in ihre wunderschönen blauen Augen sehe, versinke ich in ihnen.  Eigentlich müsste ich froh sein, dass Liam nicht mehr an ihrer Seite ist, aber das bin ich nicht.  Auch wenn es mir unbeschreiblich weh tat sie mit ihm zu sehen. Wie sie ihn küsst, ihn umarmt. Sie war glücklich mit ihm! - und das war und ist alles was ich will.  Ganz egal wie weh es mir tut. Hauptsache ihr geht es gut.  Und jetzt wo sie so traurig ist wegen Liam, würde ich ihn am liebsten eine reinhauen!  Wie kann man so dumm sein? Ich verstehe es einfach nicht.  Er liebt sie nicht genug. Hah, das ich nicht lache. Dieses Mädchen kann man nur lieben.  Toni dreht sich in meiner Umarmung und reißt mich somit aus den Gedanken.  »Prinzessin?«  »Mhmm?«  Sie lässt ihre Augen zu und ich muss lachen. Es ist so süß wenn sie so verschlafen ist »ich hab dich lieb« wie gerne würde ich ihr sagen "ich liebe dich".  Toni kuschelt sich noch enger an mich »ich dich auch«  Ich gebe ihr einen Kuss auf die Nasenspitze und schlafe letzendendes auch ein. 

9. Kapitel

Am Morgen werden Toni und ich von ihrem Handywecker wach.  Sie lächelt mich an und gibt mir einen Kuss auf die Wange »guten Morgen Schlafmütze« ich erwidere ihr lächeln.  Wie gerne ich doch jeden Morgen so wach werden würde.  Wie gerne ich sie mein Mädchen nennen würde.  Wie gerne ..  »Hast du gut geschlafen Prinzessin?«  Ihr veschlafener Blick bringt mich zum Lachen.  »Was ist so witzig?«, fragt sie mich beleidigt.  »Du siehst nur unglaublich süß aus wenn du so verschlafen bist«  Sie schmunzelt und haut mir ihr Kissen ins Gesicht »Spinner!«  »Na warte. Das gibt Rache!«  Keine Minute später rennt sie durch ihr Zimmer, dicht von mir gefolgt.  Sie lacht laut.  Wenn sie nur wüsste wie sehr ich ihr Lachen liebe und wie glücklich es mich macht wenn ich der Grund dafür bin.  Ich fange sie und kitzle sie durch.  Sie krümmt sich vor Lachen »bitte, bitte hör auf«  »Sag das ich der Beste bin!«  »Du bist gemein.. aber okay: Du bist der Beste!«  [ T 0 N i S - S I C H T ]  Endlich lässt Ramon mich wieder los.  »Dann haben wir das ja geklärt«, sagt er stolz.  Ich setze mich auf die Kante meines Bettes »jaja«  Er zieht sich seine Klamotten an, während ich nicht einmal Andeutungen mache mich für die Schule fertig zu machen.  »Zieh dich um. Wir müssen noch zu mir«  Ich blicke auf den Fußboden »ich geh heute nicht in die Schule.«  Ich möchte Liam einfach nicht sehen - nicht sehen wie gut es ihm geht ohne mich.  Ramon kniet sich vor mich und nimmt meine Hand in seine »Früher oder später musst du wieder in die Schule und du kannst ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Ich bin doch bei dir.«  Eigentlich hat er ja recht, aber.. nein. Heute ist sowieso Freitag. Ich brauch erst ein wenig Abstand und Ruhe.  »Ich geh Montag wieder.«  Er nickt »nagut. Soll ich bei dir bleiben?«  »Nein. Das ist zu auffällig. Außerdem muss doch einer Mary sagen was los ist, das kannst du ja dann für mich übernehmen« grinse ich ihn an.  »Okay. Ich melde mich nach der Schule bei dir, okay? Und wenn was ist ruf mich an - ich bin sofort bei dir«  Ich steh auf und umarme ihn »geht klar Chef«

10. Kapitel

Jetzt sitze ich hier wieder allein in meinem Zimmer und weiß nichts mit mir anzufangen. Ramon ist in der Schule, ich habe Lust auf nichts und langsam kommt die Trauer um Liam wieder zurück.  Ich muss mich ablenken, sofort!  Das Weinen habe ich satt.  Du bist stark Toni! - tolle Jungs gibt es wie Sand am Meer!; versuche ich mir einzureden.  Bevor ich wieder total durchdrehe und anfange zu heulen, entscheide ich mich ein wenig in die Stadt zu gehen.  Ich hol mir eine schwarze Leggings und einen grauen breiten Pullover aus meinem Kleiderschrank und zieh sie mir an. Dazu noch meine goldenen Sneakers.  Meine Haare glätte ich und schminke mich dezent.  Als ich endlich fertig bin schnappe ich mir mein Handy und meine Handtasche und mach mich auf den Weg in die Stadt.  Ohne irgendeine Ahnung was ich eigentich hier will laufe ich herum, bis ich ein neues Modegeschäft entdecke.  Ich geh hinein und sofort stechen mir etliche tolle Klamotten in die Augen.  Eine halbe Stunde später verschwinde ich mit bestimmt 20 Teilen in die Umkleidekabine.  Ich probier sie alle an. Manche stehen mir wirklich gut.  Gerade als ich eines der letzten Teile anprobieren möchte, klingelt mein Handy - eine neue Nachricht.  Ich will sie öffnen, aber Speicher voll.  Wie jedes Mal geh ich unter meine Nachrichten und guck nach welche ich löschen kann. Dann entdecke ich Nachrichten von Liam.  Nachrichten, als wir noch zusammen waren.  Nachrichten, wo wir noch so glücklich schienen.  Nachrichten wie "Ich vermisse dich Baby. ;* freue mich auf gleich - dich endlich wieder in meine Arme schließen zu können"  Das ist zu viel für mich.  Mit dem Handy in der Hand sinke ich an der Wand der Kabine hinunter, an die ich mich gelehnt hatte, und fange an zu weinen. 

11. Kapitel

Als ich mich wieder beruhigt habe und man mir nicht mehr so stark ansieht das ich geweint habe, nehme ich die Klamotten, setze ein falsches Lächeln auf und geh zur Kasse.  Danach entschließe ich mich noch zu Starbucks zu gehen.  Dort lösche ich schnell die Nachrichten von Liam und les mir die neue durch. Sie ist von Mary. Sie schreibt, das es ihr leidtut und sie immer für mich da ist.  Ich schreib ihr zurück und mach mich, nachdem ich den Starbuckscaffee ausgetrunken habe, wieder auf den Weg nach hause.  Meine neues Klamotten sortiere ich in mein Schrank und logge mich bei Facebook ein.  Ich geh auf Liams Seite. Sein zu Single geänderter Beziehungsstatus hat eine menge Likes und ebenso viele Kommentare. Die meisten von Mädchen, die es ganz toll finden. Das von Chloé brennt mir besondern in den Augen "Wurd ja auch mal Zeit Süßer. ;* jetzt wo du endlich Single bist hast du doch bestimmt mal Lust was mit mir zu machen oder? Meld dich einfach "  Es tut mir weh das zu lesen.  Als hätte sie nur darauf gewartet das er endlich wieder zu haben ist.  Ich logg mich wieder aus und leg mich auf mein Bett.  Kurze Zeit später schlafe ich ein.  »Aufsteheeen«, flüstert mir jemand ins Ohr.  Ich schreck auf und seh direkt in das Gesicht von Ramon.  Verwundert steh ich auf und umarme ihn zur Begrüßung »was machst du denn hier?«  »Deine Mutter ist da und hat mich reingelassen. Ich will dich ein bisschen auf andere Gedanken bringen.. weißt schon«, er verdreht die Augen, was mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. Es sieht so süß aus wenn er das macht.  »Was hast du heute so gemacht?«, fragt Ramon mich.  »War shoppen«  Wir setzen uns auf mein Bett.  »Und wie gehts dir sonst so?«  »Ähm.. super. Und dir?«  Ramon mustert mein Gesicht »wirklich?«  Wie gern würde ich ihm sagen wie es mir wirklich geht.  Das ich mich leer und unwichtig fühle.  Gerne würde ich ihm erzählen das ich heute beim Shoppen wieder so geweint habe.  Aber ich möchte ihm nicht andauernd mit meinen Problemen nerven. Außerdem bin ich doch das starke Mädchen!  »Ja, wirklich« 

12. Kapitel

»Mary hat mir erzählt das ihr am Montag irgendeine wichtige Mathearbeit schreibt. Wollen wir üben?«  Ich seufze genervt auf »Lernen? Nicht dein ernst oder?«  »Mein voller Ernst! Oder willst du wieder eine fünf schreiben?«  Ergeben hole ich meine Mathesachen raus und setz mich an meinen Schreibtisch. Ramon tut es mir gleich.  Er erklärt mir die Rechnungen die ich im Unterricht nicht verstehe und schreibt mir Aufgaben auf, die ich ausrechnen soll.  Ich muss zugeben, das Lernen lenkt mich ab.  Die ganze Zeit über verschwende ich nicht einen Gedanken an Liam.  »Oha. Ich sollte Lehrer werden! Null Fehler Prinzessin« sagt Ramon stolz als er sich die Aufgaben die ich ausgerechnet habe ansieht.  »Ohja, das solltest du« ich lehne mich in seine Richtung und gebe ihm einen Kuss auf die Wange »danke«  Er grinst frech »jetzt hab ich was gut bei dir!«  Ich grinse ihn genauso frech an »was willst du jetzt schon wieder?«  »Chloé schmeißt heute Abend eine Party. Du gehst mit mir hin, okay?«  Schlagartig verschwindet das Grinsen aus meinem Gesicht.  Warum gerade bei Chloé? Bei jedem anderen wäre ich mitgegangen, aber bei ihr?  Liam wird bestimmt auch da sein.  »Nein.«  »Ach komm schon, bitte. Sie ist voll inordnung. Und außerdem geht Mary auch hin«  »Schön. Ich aber nicht. Liam wird auch da sein und auf den habe ich weiß Gott keine Lust«  Ramon sieht mich mit seinem Hundeblick und Schmollmund an.  Langsam muss ich wieder grinsen.  »Lass das!«  Er weiß ganz genau das ich da nicht nein sagen kann.  »Bitte, bitte Prinzessin. Du bist mir was schuldig!«  »Boah, nagut« geb ich letzendlich gespielt genervt nach.  Jetzt sieht er mich mit einem breitem Lächeln an »du bist ein Schatz. Ich verspreche dir, wenn Liam da sein sollte wirst du nicht die Möglichkeit haben einen Augenblick traurig zu sein«  »Na dann bin ich mal gespannt. Wann gehts los?«  »Um 19 Uhr«  Ich seh auf mein Handy: 17:37 Uhr.  »WAS? Das ist ja schon bald« schrei ich schon fast hysterisch.  Ramon steht auf und geht Richtung Tür.  »Ich geh dann jetzt damit ich mich auch noch fertig machen kann. Ich hol dich um viertel vor ab«  Ich nicke, gebe ihm ein Kuss auf die Wange und verschwinde ins Bad.

13. Kapitel

Nach dem Duschen stehe ich wieder ahnungslos vor meinem Schrank.  Was soll ich bloß anziehen?  Immer wieder ziehe ich Oberteile heraus, halte sie an mich und entscheide mich doch dagegen.  Das geht solange, bis ich endlich das perfekte Shirt gefunden habe.  Es ist weiß und so geschnitten, dass meine linke Schulter frei ist. Dazu noch meine kurze Jeanshose und schwarze High Heels.  Meine Haare binde ich zu einem Dutt.  Gerade als ich anfangen will mich ein wenig zu schminken klingelt es.  »Muuum, mach mal bitte auf« ruf ich nach unten.  Schnell schminke ich mich dezent und dann steht auch schon Ramon in meinem Zimmer.  »Wow! Du siehst toll aus«  Ich lächle »danke, du auch«  Und das tut er wirklich.  Er hat seine braunen Haare hochgestylt, was ihm wirklich unglaublich gut steht.  Und seine grünen Augen stechen heute geradezu heraus.  Zum Verlieben.  Ramon bemerkt meine verträumten Blicke und fängt laut an zu lachen.  Ich hau ihm leicht auf die Schulter »was ist schon wieder so witzig?«  »Ach, schon ok. Komm wir müssen«  Wenig später parkt Ramon vor Chloés Haus.  Naja, "Haus" ist untertrieben. Es ist schon fast eine Villa.  Wir gehen hinein und werden gleich von Freunden empfangen.  Mary ist auch schon da.  »Heey, Süße« sie kommt auf mich zu und umarmt mich herzlich »wie gehts dir?«  »Sehr gut und dir?«  Das ist nicht einmal gelogen.  »Das ist schön. Ja, auch.«  Ich nicke nur und seh mich um.  Es sind fast nur Leute aus der Schule da. Viele, von denen ich nicht einmal wusste das sie etwas mit Chloé zutun haben. Obwohl - ich habe auch nichts mit ihr zutun und bin da.  Mary mustert mich als ich sie wieder ansehe »was ist?«  »Du siehst toll aus Toni«  »Dankeschön. Du auch. Das Kleid steht dir super«  Sie lächelt mich an »ich hol uns mal was zu trinken«  Noch bevor ich ihr sagen kann das ich im Moment nichts möchte, ist sie über alle Berge. Ich seufze und dreh mich um. Im selben Moment bereue ich es auch wieder - da steht Liam. Direkt vor mir. Er ist zwar mit dem Rücken zu mir gedreht, aber ich erkenne ihn. Und ich erkenne auch, dass er lacht. Das er glücklich ist.. ohne mich.  Es versetzt mir ein Stich in mein Herz. 

14. Kapitel

Ich wende meinen Blick von ihm ab. Es tut einfach zu sehr weh ihn so glücklich zu sehen.  Wo ist eigentlich Ramon?  Er hat mir nicht bescheid gesagt das er irgendwo hin geht.  Noch bevor ich mich nach ihm umsehen kann umarmt mich jemand von hinten.  Ich erkenne ihn schon an seinem Geruch.  »wo warst du? Ich wollte dich gerade suchen«  Er dreht mich zu ihm um und lächelt breit.  »Hab nur geguckt was hier für Leute rumhängen. Wollen wir tanzen Prinzessin?«  Ich seh kurz auf die "Tanzfläche" wo schon einige voll dabei sind und nicke.  Ramon zieht mich eng an sich und fasst mir an die Hüfte.  Ich muss lachen - das passt gerade überhaupt nicht zum Lied.  »So wollte ich schon immer mal mit dir tanzen, okay?« versucht er sich rauszureden.  »Achso, ja klar. Ist ja nicht so das die denken wir haben sie nicht mehr alle und sie schon alle gucken«  Er nimmt meine Arme und legt sie sich um seinen Hals »ja und? Ist doch total egal was die von uns denken«  Eigentlich hat Ramon recht. Was interessiert mich was die anderen denken? Sonst ist mir das doch auch egal.  Letztendlich leg ich meinen Kopf auf seine Brust und wir tanzen langsam und eng umschlungen zu Night Nurse von Cascada.  Das sieht bestimmt zum Brüllen aus. Was mir auch gleich bestätigt wird.  Mary kommt ein wenig sauer um die Ecke.  »Man, da seid ihr ja. Ich hab das ganze Haus abgesu..« sie sieht zu uns und fängt total an zu lachen »was macht ihr denn da?«  »So wollte er schon immer mit mir tanzen, okay?« sag ich mit belustigter Stimme.  »Ihr seid doch bescheuert. Wenn ihr wüsstet wie das aussieht« Mary bekommt sich kaum noch ein.  Ramon sieht mich an und verdreht die Augen.  Ich lass ihn los und geh ein paar Schritte nach hinter »ich geh mal eben die Toilette suchen« sage ich und mach mich auf in das getümmel.  Nachdem unten die Toilette besetzt war und sich schon eine kleine Schlange gebildet hatte, geh ich in die obere Etage.  Als ich dann aus der Toilette komme, will ich runter gehen, bis ich eine mir sehr bekannte Stimme höre.  So neugierig wie ich bin folge ich ihr und erkenn Liam und Chloé in einem Zimmer.  Es zerbricht mir wieder einmal das Herz was ich da sehe.  Liam steckt ihr gerade die Zunge in den Hals und sie fängt an ihn auszuziehen.  Ich bekomm fast das Kotzen.  Anstatt loszuheulen renne ich nach unten und bediene mich an den Getränken.  Ich habe genug geweint!  Ein Getränk nach den anderen schütte ich in mich hinein.  »Hast mal ne Kippe für mich?« frag ich einen Jungen der sich ebenfalls an den Getränken bedient.  Er holt seine Zigarettenschachtel aus seiner Tasche, öffnet sie und hält sie mir hin.  Ich hol mir eine raus »Feuer?«  Auch das reicht er mir rüber.

15. Kapitel

Mittlerweile sitze ich mit dem Jungen draußen im Garten. Luke heißt er. Zu Ramon und Mary bin ich nicht wieder gegangen - habe sie aber auch noch nicht wieder gesehen. »Hast du einen Freund?« »Ja.. oh, nö« Es ist komisch nach fast einem Jahr wieder zu sagen das man Single ist. »Echt? Wundert mich« Ich schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an »alles klar« Gerade will ich wieder an meiner vierten Zigarette ziehen, bis sie mir plötzlich weggenommen wird. »Spinnst du?« meckert mich ein wütender Ramon an. Neben ihm steht Mary, die mich ebenso wütend ansieht mich er. »Was ist dein Problem?«  Ich will aufstehen, aber fall gleich wieder auf mein Po »oh, ups« Mary zieht mich am Arm hoch und funkelt mich an »bist du betrunken?« »geht dich doch ein Scheiß an« ich entzieh ihr meinen Arm »tschüß Luke, Süßer. Man sieht sich« und dann geh ich. Wie schon geahnt laufen mir Ramon und Mary hinterher. »Toni, bleib stehn!« schreien sie mir nach, aber ich ignoriere es. Ich lauf aus dem Haus und auf die Straße. Einfach nur noch nach Hause, denke ich mir. Mir ist total schwindelig und ich hab das Gefühl mich jeden Moment übergeben zu müssen. Soviel getrunken hab ich noch nie und geraucht schon gar nicht! Auf einmal packt mich jemand am Arm. Ich schrei auf ohne zu sehen wer es ist. »Ey beruhig dich. Ich bin es nur«, sagt Ramon. »Man lass mich in Ruhe« Ich reiß meinen Arm los und will wieder gehen, aber er stellt sich vor mich. »Wo willst du hin?« »Nach hause. Lass mich durch!« ich versuch an ihm vorbei zu gehen, aber vergeblich. »In deinem Zustand? Deine Mutter bringt dich um. Du kommst mit zu mir. Mary hab ich auch schon bescheid gesagt« Schließlich gebe ich nach. Ramon nimmt mich auf seine Arme, weil ich kaum noch gerade laufen kann. Erst in seinem Zimmer lässt er mich runter. »Morgen reden wir!«, sagt er entschlossen. Was gibt es da zu reden? Ich hab doch gar nichts gemacht außer ein bisschen zu viel getrunken. Ramon reicht mir ein Hemd von sich, das ich zum schlafen anziehen soll. Ich ziehe es mir über, lege mich ins Bett und schlafe sofort ein.

16. Kapitel

Am nächsten Morgen wache ich mit starken Kopfschmerzen auf. Ich setz mich auf und sehe mich um. War Ramon nicht heute Nacht noch neben mir? Ich will aufstehen und nach ihm suchen, doch im selben Augenblick betritt er sein Zimmer mit Frühstück. Er sieht mich belustigend an: »Na, alles klar?« »Es geht.. ich hab totale Kopfschmerzen« Ramon lacht laut, setzt sich neben mir auf das Bett und stellt das Tablett vor sich. »Kein Wunder« »War ich so schlimm?«  »Es geht. Aber du solltest dich vielleicht bei Mary entschuldigen.. warst nicht gerade nett zu ihr« Auf einmal wird seine Miene total ernst »woher kennst du diesen Luke?« Luke?  Verdammt, wer war das noch gleich? Ramon muss meine fragenden Blicke bemerkt haben »du saßt gestern mit ihm zusammen im Garten und warst am Rauchen« »Achjaaa. Naja, hab den gestern kennengelernt.. als..« ich brech ab »ach egal« »Sag schon« »Gestern Abend als ich auf die Toilette gehen wollte hab ich halt Chloé und Liam erwischt.« Ich versuche es so locker wie möglich rüber zu bringen. Ich will einfach nicht zeigen, wie verletztlich und schwach ich wirklich bin - auch nicht meinem besten Freund! »Scheiße. Es tut mir so leid..« er zieht mich in seine Arme. »Muss es nicht. Hast ja nichts mit zutun« »Ich hab was versprochen Toni. Ich hab es nicht gehalten.. wäre ich da gewesen, dann..« Ich unterbreche ihn »es ist doch nichts passiert. Außerdem war es ja klar das die beiden früher oder später was miteinander haben« Schnell nehme ich mir ein belegtes Brötchen vom Tablett »Themawechsel!«

17. Kapitel

Nach dem Frühtsück geh ich nach Hause und stell mich direkt unter die Dusche. Meine Mutter ist wieder einmal nicht da.  Ich zieh mir einen grauen, breiten Pullover und eine Jogginghose über. Heute mach ich so oder so nichts mehr - immer noch zu kaputt von gestern Abend. Vor langer Weile setze ich mich vor den Fernseher und schalte durch die Kanäle.  Bei einem Liebesfilm lege ich dann die Fernbedienung weg. Es dauert auch gar nicht lange, da fange ich an zu weinen. Die Szene, die dort gerade läuft kenn ich nur zu gut: er macht schluss und lässt sie stehen.  Ich hab das Gefühl, als würde ich erst jetzt realisiere, was in den letzten 3 Tagen passiert ist.  Verdammt! Kaum hat Liam schluss gemacht und er macht mit Chloé rum? Das kann er doch nicht bringen. Hat er mich also wirklich nicht ein bisschen geliebt?  Nein, hat er nicht. Wenn man jemanden liebt dann macht man so etwas doch nicht oder? Was denke ich darüber eigentlich noch nach.. Liam hat mir selber gesagt das er mich nicht liebt.  Es fühlt sich an, als würde man mir den Boden unten den Füßen wegreißen. Ich hab Liam entgültig verloren. Wieso kann er mich nicht lieben? Ich hab doch alles getan und ich würde es immer noch.  Gestern Abend, als ich Liam so mit Chloé gesehen habe, hat sich das angefühlt als würde er mich betrügen - mich hintergehen. Aber nein, er liebt mich nicht und wir sind nicht mehr zusammen.  Er kann tun und lassen was er will. Ich greife nach mein Handy. Ein wenig Ablenkung wär jetzt genau das richtige für mich.  Es klingelt 4-5 mal und dann nimmt sie endlich ab. »Na, hast dich abreagiert?« sie scheint wohl sauer zu sein, mist. »Hey Mary. Es tut mir leid. Bitte sei nicht sauer« »Weinst du?« Oh nein, ich wollte doch das sie es nicht mitbekommt. »Ist schon okay. Hast du Lust herzukommen? Filmeabend oder so« »Bin sofort da« Und schon legt sie auf. Ich gehe ins Bad und spühle mein Gesicht mit kaltem Wasser ab. Mary soll nicht sehen das ich geweint habe, auch wenn sie es vielleicht an meiner Stimme gehört hat. Ich lass mir einfach eine Ausrede einfallen. Die Kraft dafür, schon wieder über IHN zu reden, fehlt mir im Moment einfach.

18. Kapitel

»Ich hab Ramon gesagt das er auch kommen soll«, gesteht mir Mary nachdem ich gesagt habe das es ein toller Mädelsabend wird.  Innerlich freue ich mich riesig.  Mit Ramon kann der Abend nur gut werden. Ich weiß jetzt schon, dass er mich auf andere Gedanken bringt.  »Okay. Wann kommt er?«  Mary schaut auf ihr Handy »er müsste gleich da sein«  Im selben Augeblick klingelt es an der Tür.  Ich öffne sie »wenn man vom Teufel spricht« und fange mit Mary an zu lachen.  Ramon umarmt uns und sieht mich fragend an »hä?«  Mary macht eine abweisende Handbewegung und dann gehen wir zusammen ins Wohnzimmer.  »Welchen Film gucken wir?« fragt Ramon.  Ich zucke mit den Schultern und sehe Mary an »Irgendein Horror?« schlägt sie dann vor. Ramon und ich sind einverstanden.  Minuten später sitzen wir drei zusammengekuschelt auf der Couch. Ich in der Mitte.  Auch wenn ich mir nicht gerne Horrorfilme ansehe, bin ich wirklich früh darüber, das Mary ihn gucken wollte und keinen Liebesfilm.  Ich würde es nicht ertragen.  Im Film sind unglaublich widerliche Szenen zu sehen.  Ich halte meine Hand vor meine Augen und Ramon lacht laut.  »Du wolltest den doch gucken.«  »Ja und? Ich finde das trotzdem echt ekelhaft«  Er zieht mich an seine Brust, an die ich mich auch gleich kuschle  »Ich beschütz dich«, flüstert er mir ins Ohr. Ich bekomm Gänsehaut.  Ein Blick zu Mary verrät mir, das sie schon eingeschlafen ist.  Nachdem der Film zu ende ist, wecken wir Mary, die dann auch sofort nach Hause geht.  Ramon hilft mir noch beim Aufräumen des Wohnzimmers.  Wir haben echt rumgekleht mit den Chips.  »Ich hab heute Nacht bestimmt Alpträume von den Viechern im Film«  »Ach quatsch. Und notfalls beschütz ich dich heute Nacht vor den Dingern« wieder lacht er laut auf. Ich hau ihn gespielt beleidigt auf die Schulter »das ist echt nicht witzig, okay?« Ramon verkneift sich das Lachen und nickt.  »Du musst mich heute Nacht beschützen!« jetzt muss ich auch lachen.  Er hebt mich hoch und trägt mich ins Zimmer »nichts lieber als das Prinzessin«  Ich grinse ihn frech an und geb ihm ein Kuss auf die Wange.  Wir ziehen uns um.  Ich mustere Ramons nackten Oberkörper. Sixpack.  Er hat mehr Muskeln wie vorher.  »Trainierst du wieder?«  Er nickt »ich muss ja stark genug sein um die Monster zu besiegen« und lacht.  Ich lege mich ins Bett, er tut es mir gleich. »Gute Nacht« 

19. Kapitel

Von lauten Geräuschen in meinem Zimmer wache ich auf.  Meine Mutter.  »Was machst du denn hier?« flüstere ich, da Ramon noch neben mir liegt und schläft.  »Tut mir leid, ich wollte dir nur bescheid sagen das ich zu meiner Schwester fahre und ich heute Abend erst spät wieder komme«  »Ist okay«  Dann verschwindet sie wieder.  Ich schau zu Ramon, der mich mit einem breiten Grinsen mustert.  »Schlaf ruhig weiter« sag ich.  Er schüttelt den Kopf »ich muss gleich los«  Ich steh auf und ziehe meine Rolladen auf. Endlich scheint die Sonne.  Ramon nimmt sich seine Sachen und verschwindet im Bad. Währenddessen ziehe ich mich in meinem Zimmer um.  Ohne noch schnell zu frühstücken verabschiedet sich Ramon.  Was hat er vor? Sonst bleibt er noch etwas.  Na toll. Und was soll ich heute machen? Ich hasse Sonntage!  Mary ist mit ihrer Familie weggefahren, Ramon hat zu tun, meine Mutter ist auch weg und Liam.. naja, das versteht sich ja jetzt von allein.  Vor langerweile schnapp ich mir meinen Sonnenhut, zieh mir eine Bluse über mein Top und geh in Richtung Meer, das 15 Minuten von unserem Haus entfernt ist.  Die Vögel zwitschern und es ist wirklich warm.  Auch die Straßen sind ungewöhnlich voll für ein Sonntag. Jeder genießt das schöne Wetter.  Am Meer angekommen setze ich mich gleich in den Sand.  Sofort kommen mir die Erinnerungen hoch. Hier saß ich auch oft mit Liam. Arm in Arm. Wir schienen glücklich und wie ein frisch verliebtes Paar - jeden Tag.  Er hat mich immer gegen meinen Willen ins Wasser gezerrt und mich klitschnass gemacht. Wir haben uns immer halb tot gelacht.  Ich schüttel meinen Kopf um die Gedanken zu verdrängen.  Du bist ihm unwichtig Toni! - er will dich nicht mehr. Lass los.  Ach, wenn es doch so einfach wäre. Wenn ich einfach so los lassen könnte. So wie er es kann..  Ich beobachte die Wellen. Auf irgendeiner Art und Weise beruhigen sie mich. 

20. Kapitel

Den ganzen Tag sitze ich schon am Meer und lass meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf.  Es tut gut einmal ungestört zu sein.  Langsam geht die Sonne unter und ich mach mich auf den nach Hause weg.  Ich hab das Gefühl verfolgt zu werden, deshalb drehe ich mich bei jedem Geräusch um.  Es ist ja nicht gerade ungefährlich in New York. Und erst recht nicht abends.  Meine Schritte werden immer schneller.  Ist da wer? Ich hör doch Schritte. Oder halozinier ich schon?  Ich dreh mich noch einmal um und erkenne eine Gestalt hinter mir.  Schnell biege ich in meine Straße ein und atme erleichtert aus, als diese an der Straße vorbeiläuft.  Vielleicht sollte ich Abends nicht mehr alleine durch die Straßen irren.  Endlich sehe ich unser Haus.  Meine Mutter steht in der Auffahrt und unterhält sich mit unserem Nachbar.  Er ist Single und ich glaube, die beiden finden sich schon ziemlich toll.  John, so heißt er, fragt mich ständig nach meiner Mutter, wenn ich an seinem Haus vorbei gehe. Auch meine Mutter spricht gerne mal über ihn.  Mit einem »hey« gehe ich an den beiden vorbei, direkt ins Haus.  Ich mach mir ein Brot zu essen, gehe duschen und pack meine Schulsachen zusammen. Danach gehe ich ins Bett.  Am Morgen klingelt mein Handywecker.  Schnell spring ich auf und seh aus dem Fenster. Wieder Sonnenschein.  Ich geh ins Bad, mach mich frisch und zieh mir meine kurze Jeanshose an und dazu mein graues Top.  Meine langen braunen Haare glätte ich.  Als ich runter gehe, rieche ich schon frisch gekochten Kaffee.  Normalerweise ist meine Mutter schon auf dem Weg zur Arbeit wenn ich aufstehe.  »Guten Morgen«, sagt sie fröhlich während ich die Küche betrete.  Der Frühstückstisch ist gedeckt.  »Morgen Mum. Musst du nicht arbeiten?«  »Nein, ich mach heute frei. Setz dich.«  Ich tue was sie sagt und dann frühstücken wir zusammen.  Es ist schön. Sowas hatten wir lange nicht mehr.  Ich schnapp mir meine Schultasche und mein Skateboard.  »Ich muss los. Danke fürs Frühstück, bis später« und verschwinde aus der Haustür.  Eigentlich stehen Ramon und Mary schon immer am Schultor und warten auf mich, aber heute ist es nicht so, was mich verwundert.  Ich geh über den Schulhof und ernte neugierige Blicke.  Was haben die denn für ein Problem? Aber die Frage beantwortet sich im selben Augenblick von selber.  Direkt im Eingang der Schule stehen Chloé und Liam eng umschlungen.  Ich senke meinen Blick und gehe an ihn vorbei. Es tut so weh.  Mir steigen Tränen in die Augen.  Nachdem ich meine Bücher aus meinem Spint geholt habe und auf dem Weg zur Klasse bin, stoße ich mit jemanden zusammen. »Kannst du nicht aufpassen man?« zicke ich die Person an und hebe meine runtergefallenen Bücher auf.  Ohne auf zu sehen wer die Person ist laufe ich an ihr vorbei.  Ich will nicht, dass irgendjemand meine Tränen sieht.  »Zicke« ruft man mir hinterher. Die Stimme kommt mir unbekannt vor - irgendein Junge.  Bevor ich in die Klasse gehe, spühle ich mein Gesicht noch mit Wasser in der Mädchentoilette ab. Danach setze ich mich in der Klasse neben Mary.  Sie erklärt mir, dass sie mit Ramon und einem Freund von ihm im Sekretariat war und deshalb nicht auf mich gewartet hat.  Dann kommt auch der Lehrer. 

21. Kapitel

Die Stunde vergeht nur schleppend.  Mary und ich unterhalten uns pausenlos über ihre neue Bekanntschaft, die sie am Wochenende gemacht hat. Sie scheint sich verliebt zu haben.  Ich freue mich für sie. Wenn es jemand verdient hat glücklich zu sein, dann sie.  ...  Endlich klingelt es.  Wir gehen zusammen auf den Schulhof zu den anderen Mädchen aus unserer Klasse und reden viel.  »Ey, Prinzessin! Komm mal her«, hören wir jemanden über den ganzen Schulhof schreien.  Ich werde rot und dreh mich in die Richtung von der es kam.  Man, er weiß ganz genau das ich es hasse wenn es jeder mitbekommt!  Ich seh zu Mary und den anderen »komm gleich wieder« und mach mich auf den Weg zu Ramon und seinen Jungs.  Mir fällt sofort ein Neuer in der Runde auf.  »Du sollst mich nicht immer so nennen! Und erst recht nicht über den ganzen Schulhof!« mecker ich Ramon an, während er seinen rechten Arm um mich legt.  »Jaja, ist in Ordnung.«  Die anderen Jungs umarmen mich zur Begrüßung, nur der Neue bleibt auf seinem Platz stehen. Er mustert mich.  Ramon stellt uns vor »Toni, das ist Tyler, ein alter Freund von mir. Tyler, das ist Toni, meine beste Freundin«  Ich reich Tyler höfflich die Hand »hey«  »Hey. Bist du nicht die Zicke von heute Morgen?«  Erst weiß ich nicht was er meint, aber dann erinner ich mich daran, wie ich heute Morgen mit wem zusammengestoßen bin. »Ach. Und du bist also der Blindfisch?«  Er fängt an zu lachen und die anderen tun es ihm gleich. Was ist denn jetzt so witzig?  »Ja, tut mir leid. Warum hast du denn geweint?«  Ich schau auf den Boden. Muss er das jetzt erwähnen? Ramon nervt mich nun bestimmt so lange, bis ich ihm das erzähle.  »Du hast geweint?«, fragt mich Ramon.  »Nein, hatte nur was im Auge«  Man, ich kann echt nicht gut lügen.  Ich werf Tyler einen vernichtenden Blick zu. Er lächelt mich frech an »ich kann mich auch verguckt haben. Ging alles bisschen schnell«  Ramon mustert mich »hast du wirklich nicht geweint?«  Ich verneine. 

22. Kapitel

Wieder verabschiede ich mich von Ramon, als wir vor meinem Klassenraum stehen.  Mein Blick schwift durch die Menschenmenge und bleibt bei Liam und Chloé hängen.  Am liebsten würde ich zu ihnen rennen und Chloé ihre billigen blonden Extenstions rausreißen. Ich hasse dieses Mädchen so sehr!  Mein einziger Trost ist, das ich mir die Turteleien von den beiden so oder so nicht mehr lange mit ansehen muss. Sie wechselt ihre Typen meist öfter als ihre Unterwäsche. Echt widerlich.  Hat sie denn überhaupt keinen Stolz?  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Ich sitze im Unterricht und versuche dem Lehrer meine volle Aufmerksamkeit zu schenken, aber vergeblich.  Es vergeht nicht eine Sekunde ohne das ich an sie denke.  Vorgestern war ich kurz davor ihr meine Gefühle zu beichten, aber wie wäre sie darauf reagiert? Bestimmt wäre unsere komplette Freundschaft kaputt.  »Hat sie einen Freund?«, fragt Tyler mich.  Ich schüttle mit dem Kopf »sie ist seit kurzem Single.«  Er grinst breit vor sich hin. Steht er auf Toni?  Vielleicht kann ich die beiden ja irgendwie verkuppeln, auch wenn es mir wehtut.  Aber er würde sie ablenken und normalerweise ist er wirklich ein guter Junge. Tyler würde ihr gut tun.  Ich bin fest davon überzeugt das er ihr Geschmack ist. »Lass heut mal was machen. Ich bring Toni mit. Kannst ja auch wen mitbringen, okay?«  Er nickt »geht klar. Wann und wo?«  Wir machen den Ort und die Uhrzeit ab und konzentrieren uns wieder auf den Unterricht.  Ich verzichte auf Toni, wenn es sie glücklich macht. Allein das ich ihr bester Freund sein darf, macht mich glücklich. Auch wenn es manchmal mehr als weh tut, mir ihren Liebeskummer anzuhören oder sie einfach nur am Boden zu sehen, wegen einem Jungen, der dieses wundervolle Mädchen nicht zu schätzen weiß.  Wenn ich nur einmal die Chance bekommen würde der Junge an ihrer Seite zu sein. Ihr Junge. Ich würde ihr die Welt zu Füßen legen. Ihr ihre Wünsche von den Lippen ablesen. Versuchen, sie zum glücklichsten Mädchen der Welt zu machen und nie mehr von ihrer Seite weichen. Nie mehr!  Würde ich jemals so eine Chance bekommen?

23. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Ich werf meine Schultasche in irgendeine Ecke und mich auf mein gemütliches Bett.  Am liebsten würde ich jetzt schlafen, aber Ramon hat mich gefragt, ob ich Lust habe mit ihm, Tyler und noch wem heute Nachmittag ein wenig was zu unternehmen. Natürlich sagte ich zu.  »Toni, essen!« ruft meine Mutter mich.  Schnell renn ich runter, setz mich an den Tisch und stopfe die Nudeln in mich hinein.  »Da hat aber wer hunger« lacht sie.  Ich stimme mit ein »bin unter Zeitdruck. Ich geh gleich mit Ramon und so in die Stadt«  »Komm aber nicht zu spär nach Hause, klar?«  »Klar«  Ich geb ihr einen Kuss auf die Wange und verschwinde wieder in mein Zimmer.  Nun stehe ich vor meinem Spiegel und überlege, was ich mit meinen Haaren machen könnte.  Haare geglättet lassen? - nein.  Haare zusammenbinden? - ne.  Ich entscheide mich dafür, sie zu locken.  Danach schminke ich mich noch schnell nach und ziehe mir eine Bluse übers Top.  Ja, ich seh wirklich gut aus.  Auf dem Weg ins Café, wo wir uns verabredet haben, bin ich unerklärlicherweise aufgeregt.  Ist es wegen Tyler?  Ich kenn ihn doch kaum, aber finde ihn jetzt schon zugegeben ziemlich interessant.  Es hat das gewisse Etwas an sich. Ich weiß nicht was, aber das werde ich noch herausfinden.  Ich steige aus dem Bus und bin direkt vor dem Café. Tyler, Ramon und ein Mädchen sitzen schon drinne und winken mir zu.  »Naaa ihr«  Ich setze mich neben Ramon.  »Na Prinzessin«  Die anderen beiden lächeln mich an.  »Was willst du trinken?«, fragt Tyler mich.  »Ein Kaffee bitte«  Das Mädchen, welches neben Tyler sitzt stellt sich als Naomi vor.  Sie hat schwarze Haare, braune Augen und ein bildhübsches Gesicht.  Ist das Tylers Freundin?  Als könnte sie meine Gedanken lesen, sagt sie, dass sie eine sehr gute Freundin von ihm ist und einen Freund hat.  Irgendwie bin ich erleichtert. 

24. Kapitel

Jetzt sitze ich hier wieder alleine in meinem Zimmer und habe keine Ahnung was ich machen soll.  Der Nachmittag mit Ramon, Tyler und Naomi war wirklich toll.  Wir haben viel zusammen gelacht und uns unterhalten. Naomi ist auch wirklich total in Ordnung. Wir haben uns fürs Wochenende verabredet.  ...  Ich seh mich in meinem Zimmer um und entdecke mein Skateboard.  Außer zur Schule bin ich damit wirklich lange nicht mehr gefahren.  »Muuuum, bin Skaten« ruf ich meiner Mutter zu und zieh die Haustür hinter mir zu.  Oh, ich liebe skaten.  Ramon hat es mir damals beigebracht, als ich hergezogen bin und mich auf den Skateplatz verlaufen hatte.  Er hat meine Hand genommen, mich auf sein Skateboard gezogen und solange mit mir geübt, bis ich einigermaßen drauf fahren konnte.  Danach haben wir uns immer wieder getroffen und sind zusammen gefahren.  Ich muss schmunzeln: das war wirklich unheimlich süß von ihm.  Endlich am Skateplatz angekommen erkenne ich eine Person.  Sie ist alleine, sitzt auf seinem Skateboard und lässt den Kopf hängen.  Ich geh näher ran.  Ist das nicht Ramon?  »RAMON?«, schrei ich.  Sofort wirft er seinen Kopf hoch und sieht direkt in meine Richtung.  Hat er geweint?  Ich steig auf mein Skateboard und fahr schnell auf ihn zu.  Scheiße, er hat wirklich Tränen in den Augen.  Wieso? Warum?  Ich schmeiß mein Skateboard zur Seite setz mich vor ihm und nehm ihn in meine Arme.  »Heey.. was ist los?«  Er entzieht sich meiner Umarmung und wischt sich seine Tränen weg.  Will er vor mich jetzt einen auf stark machen oder wie?  »Nichts, alles okay«  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Verdammt, warum muss sie gerade jetzt kommen?  Was soll ich ihr denn sagen?  Soll ich ihr sagen das ich es einfach nicht ertragen konnte, wie Tyler sich an sie rangemacht hat heute Nachmittag und sie mitgemacht hat?  Soll ich ihr sagen, dass ich es kaum noch ertrage, dass sie nicht mein Mädchen ist?  Das sie niemals mein Mädchen sein wird? 

25. Kapitel

Ich bin doch selber Schuld!  Wie kam ich auch auf die Schwachsinnige Idee Toni mit Tyler zu verkuppeln?  Es tut mir doch schon weh, nur wenn sie miteinander flirten.  Ich weiß nicht was auf einmal über mich gekommen ist, aber ich musste raus.  Raus aus meinem Zimmer.  Raus aus dem Zimmer, wo so viel Sachen von Toni sind.  Als ich dann meine Ruhe hatte an der Skaterbahn, liefen mir plötzlich die Tränen.  Ich konnte und wollte sie in dem Augenblick einfach nicht mehr zurückhalten.  Vielleicht klingt es jetzt so, als wäre ich das größte Weichei, aber.. es tat gut!  Endlich konnte ich in dem Augenblick all den Schmerz rauslassen, der in meinem Herzen ist.  Und dann kam sie auf einmal..  Warum verdammt gerade wenn ich weine?  Ich mein, natürlich hab ich sie gerne bei mir. Und natürlich hab ich auch schon vor ihr geweint. Aber was soll ich ihr jetzt sagen? Sie wird nicht locker lassen bis ich ihr was glaubwürdiges auftische.  »Lüg mich nicht an Ramon. Du weinst nicht umsonst.. also?«  Sie sieht mich mit ihren wundervollen blauen Augen an und ich könnte sofort wieder in ihnen versinken, aber sie dreht ihren Kopf wieder weg.  »Sag schon. Ich bin deine beste Freundin«  Eben Toni! Du bist meine beste Freundin! Und ich Idiot verlieb mich in dich.  Ich würde es dir so gerne sagen, aber was wäre dann?  Würdest du mich auslachen? Nein, so kalt bist du nicht.  Aber du würdest den Kontackt abbrechen.  Du würdest sagen, dass wir uns eine Weile nicht mehr sehen sollten. Das es besser für mich wäre, wenn ich erst einmal Abstand zu dir hätte.  Darüber habe ich auch schon einmal nachgedacht. Abstand zu Toni gewinnen.  Aber es würde mir mehr das Herz brechen, als sie glücklich mit irgendeinem Typen zu sehen. Ich würde ausrasten und alles zu Kleinholz schlagen, - da bin ich mir sicher!  »Hm..«  »Hm? Das ist alles? Ramon sag mir was mit dir los ist. Warum weinst du? Ich kann es nicht ertragen dich so zu sehen! Hat man dir wehgetan?«  »Ja!«  Was rede ich da?  Ich dämlicher Idiot! Jetzt lässt sie erst recht nicht locker.  »Wer? Was hat man gemacht?«  »Ist nicht so wichtig«, sage ich mit ruhiger Stimme.  »Ist nicht so wichtig? Wer auch immer das war, egal was der gemacht hat, ich bring die Person um!«  Wenn du bloß wüsstest das du die Person bist die mir weh tut, Toni.  Ich weiß, dass du es nicht mit Absicht machst.  Du würdest rücksicht auf meine Gefühle nehmen, wenn du es wüsstest.. da bin ich mir sicher. 

26. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Ramon antwortet mir nicht.  Wie mich das aufregt!  Wer zum Teufel hat meinem besten Freund so weh getan das er weint?  Ich spring auf und stell mich vor ihn.  »Jetzt antworte mir verdammt. Ramon, bitte!«  Seine Stimmung ändert sich schlagartig.  Von traurig und ruhig wird er wütend und laut.  Er macht mir irgendwie Angst mit seinem Verhalten.  »Ist doch scheiß egal man! Okay? Jetzt lass mich in Ruhe!«  Er will gehen, aber ich halte ihm am Arm fest.  »Ich will dir doch nur helfen..«  »Ich verzichte, danke!«, schreit er mich an und reist seinen Arm brutal weg.  Dann nimmt er sich sein Skateboard und geht davon.  Was ist sein Problem?  Ich will ihm doch nur helfen.  Ich will doch nur für ihn da sein wenn es ihm dreckig geht.  Ist das sein Dank? Das er mich hier einfach stehen lässt.  Mir schießen die Tränen in die Augen.  »***!« schrei ich ihm hinterher »ich wollte dir doch nur helfen. Für dich da sein!«  Warum verletzt er mich so?  Ich habe doch gar nichts schlimmes getan, oder? Ich wollte doch nur für ihn da sein. So wie beste Freunde es eben tun.  . . .  Ich setz mich auf mein Skateboard, vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und fange an zu weinen.  So hab ich Ramon noch nie erlebt. Noch nie!  Wieso ist er bloß so ausgerastet.. liegt es an mir?  Normalerweise schreit er mich nie an.  Verdammt, es tut so weh.. 

27. Kapitel

Mein Herz fühlt sich an als hätte man ein großes Stück rausgerissen.  Meine zweite Hälfte.  Ramon.  Am liebsten würde ich sofort zu ihm gehen und ihn zu Rede stellen, aber was würde das schon bringen? So wie er drauf war würde er mir die Haustür direkt wieder vor der Nase zuschlagen.  . . .  Ich bleib noch lange auf dem Skateplatz.  Und es laufen mir auch noch lange die Tränen. Ich kann sie einfach nicht zurückhalten.  Es tut einfach nur weh wie Ramon mit mir umgegangen ist.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Keine Ahnung warum ich gerade so ausgerastet bin und so so angeschrien habe.  Eigentlich ist das nicht meine Art.  Ich würde sie niemals anschreien, weil ich weiß, wie weh es ihr tut. Aber auch, weil ich es eigentlich gar nicht könnte.  Was ist mit mir los verdammt?  Am liebsten würde ich wieder zurückfahren und mich bei ihr entschuldigen.  Sie in meine Arme nehmen, ihren Geruch einatmen und in ihre wunderschönen blauen Augen schauen.  Sie bringt mich um meinen Verstand!  Warum zur Hölle bin ich einfach weggerannt?  Sie hat doch recht damit, was sie mir hinterher geschrien hat. Sie wollte nur für mich da sein!  . . .  Ich setz mich auf einen Bordstein in meiner Straße.  Hier saß ich im Sommer auch oft mit Toni..  Wird sie mir verzeihen? - bitte!  Ich schlag meine Hände um mein Kopf und fange an zu weinen.  Oh, dieses Mädchen macht ein Weichei aus mir!  Ich weine sonst nie! Aber bei ihr.. bei Toni ist es irgendwie was anderes. Sie ist jede einzelne Träne wert!  Ich will sie bei mir. Jetzt. Hier - neben mir.  Ich will ihr Lachen hören, welches mich immer so glücklich macht.  Ich will ihre Nähe, welche mich jeden Tag aufs neue um den Verstand bringt.  Ich will sie .. 

28. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Als ich am nächsten Morgen aufstehe, ist mein erster Gedanke sofort Ramon.  Wie soll ich mich gleich in der Schule ihn gegeüber verhalten?  Soll ich ihn ignorieren?  Einfach ganz normal auf ihn zu gehen und ihn wie immer begrüßen?  Nein. Ich guck erst einmal wie er sich mir gegenüber verhält.  Ich schminke mich dezent und renn schnell aus dem Haus.  Jetzt will ich einmal mit dem Bus fahren und verpass ihn fast oder was?  Gerade als der Busfahrer die Türen schließt, komme ich an.  »Entschuldigung« murmle ich dem Busfahrer zu und seh mich im Bus um.  Seit wann fährt Chloé denn mit dem Bus?  Bei ihrem Anblick könnte ich ausrasten.  . . .  In der Schule angekommen wartet Mary schon auf mich.  »Wo ist Ramon?«, frag ich sie gleich.  Sie zuckt mit den Schultern »keine Ahnung. Ich glaub in der seiner Klasse«  Also hat er jetzt vor mich zu ignorieren und einen auf beleidigt zu machen?  Wieso?  Wenn wer einen Grund hat beleidigt und sauer zu sein, dann wohl ich!  Er ist einfach abgehauen als ich für ihn da sein wollte.  »Lass in die Klasse gehen«  Mary nickt und schlendert hinter mir her.  »Wie wars gestern?« fragt sie mich dann als wir auf unseren Plätzen sitzen.  »Ganz gut eigentlich.«  Sie grinst »wie ist Tyler so?«  Ich muss anfangen zu lachen und sie tut es mir gleich »nett!«  Dann erzähle ich ihr, was gestern Abend passiert ist.  »Vielleicht wollte er nur seine Ruhe oder so«  Ich war schon wieder fast auf 180 »dann hätte er mir das ganz einfach sagen können«  . . .  Auch in den Pausen steht Ramon nicht wie gewöhnlich bei seinen Jungs.  Wo ist er?  Langsam fange ich an mir Sorgen zu machen.  Ich geh zu Tyler und den anderen »hey. Habt ihr eine Ahnung wo Ramon steckt?«  Matt, einer der Jungs, zieht seine Augenbrauen hoch »nein, keine Ahnung. Der ist heute sowieso irgendwie komisch drauf.«  »okay, danke«  Toll. Das bringt mich jetzt auch weiter!  Ich versuch Ramon anzurufen, aber er drückt mich weg.  Nach der Schule gehe ich zu ihm! 

29. Kapitel

Ich steh jetzt schon gefühlte 10 Minuten vor Ramons Haustür, aber keiner macht auf.  Dabei steht sein Auto doch auf dem Hof?  Ich hol mein Handy aus der Hosentasche und schreibe ihm eine SMS:  "Meinetwegen vergammel ich auch vor deiner Haustür.  Ramon man, mach auf. Bitte..  Ich mach mir Sorgen"  Und dann öffnet sich endlich die Haustür.  Ich spring ihm sofort in die Arme.  Ganz egal, wie er sich mir gegenüber verhält oder verhalten hat; ich bin froh das er keine Scheiße gebaut hat.  »Na endlich!«  Er drückt mich von sich und sofort spüre ich einen stechenden Schmerz in meinem Herzen.  »Geh bitte«  Hat er das gerade wirklich gesagt?  Will er wirklich das ich gehe?  Was ist bloß aus mein Ramon geworden?  »Aber..« ich schlucke, um meine aufkommendes schluckzen zu unterdrücken »man, was ist auf einmal mit dir los? Wo ist der alte Ramon? Wo ist mein bester Freund?«  Unbewusst schrei ich ihn an. Auch er wird immer lauter.  »Ich hab einfach keine Lust mehr auf dich, okay? Du gehst mir auf den Sack!«  Die Tränen rollen mir über die Wange.  Ich verschränk meine Arme und versuch seinem ernsten Blick stand zu halten »du lügst doch. So ganz auf einmal? Vor ein paar Tagen war doch noch alles okay!«  »Die ganze Zeit schon gingst du mir auf die Nerven! Es dreht sich immer nur alles um dich! Es nervt einfach nur noch! Die letzten Tage hab ich das nur noch aus Mitleid ausgehalten, weil die ganze Scheiße mit Liam war. Und jetzt lass mich in Ruhe und geh!«  Ist das wahr?  Okay, vielleicht habe ich mich in letzter Zeit wirklich nur um mich gekümmert und mich bei jedem ausgeheult, aber.. jetzt nach den 6 Jahren fällt ihm das auf einmal ein?  Er war also nur noch aus Mitleid bei mir..  Ich schau auf mein Handgelenk, weil ich seinem Blick nicht mehr stand halten kann, und entdecke das Freundschaftsband von ihm. Auf einmal brennen bei mir alle Sicherungen durch. Ich reiß es ab und werf es vor seine Füße.  »Okay, wie du willst! Meld dich nie wieder mehr bei mir - nie wieder! Du scheißt auf mich, also scheiß ich auch auf dich. Vielleicht ging es mir in letzter Zeit scheiße und vielleicht hab ich mich auch nur um mich gekümmert, aber das war doch nicht immer so! Aber dir ist das ja alles egal. Hau rein, schönes Leben noch.. ***!«  Ich renn von seinem Hof.  Irgendwo hin. Hauptsache weg von ihm. 

30. Kapitel

»Hey Naomi, hiers Toni. Hast Zeit und Lust bisschen zu chillen?«  Sie zögert »Lust ja, aber Zeit.. Tyler ist grad bei mir«  Super. Also doch den ganzen scheiß Tag alleine verbringen?  Mary hat auch keine Zeit.  Alleine geht der Tag nie rum und ich will unbedingt Ramon aus meinem Kopf bekommen.  »Achso.. nagut, dann..«  »Tyler meint gerade das wir ja auch was zu dritt machen können. Also gleich im Café?«, unterbricht sie mich.  »Alles klar. Bis gleich«  Und dann lege ich auf.  Ich schreib meiner Mutter schnell eine SMS das ich mit Freunden unterwegs bin und mach mich auf den Weg zum Café.  Es dauert auch nicht lange und dann kommen Tyler und Naomi.  Wir trinken einen Kaffee und bummeln bis zum späten Nachmittag durch die Stadt.  Für die paar Stunden konnte ich meine Sorgen vergessen.  Die beiden sind mir jetzt schon so ans Herz gewachsen.  »Naja, muss los. Meld dich bei mir Honey« verabschiedet sich Naomi und geht.  Tyler steht noch neben mir und kickt kleine Steinchen durch die Gegend.  »Ich glaub ich geh dann auch mal nach hause«, sage ich.  Tyler reagiert sofort »gut, ich bring dich«  Irgendwie bringt mich das zum Lachen.  »Nagut, komm«  Auf dem Weg zu mir nach Hause lachen wir nur.  Tyler ist wirklich ein toller Junge.  Aber als wir an Ramons Haus vorbei müssen vergeht mir es ganz schnell wieder.  Mein Blick verfinstert sich und am liebsten würde ich gleich wieder losheulen.  Reiß dich zusammen Toni!  Tyler merkt es wohl.  »Hast du Streit mit ihm?«  Ich überlege kurz. Soll ich ihm das wirklich sagen?  Ich will nicht über Ramon ablästern und wissen ob ich Tyler vertrauen kann weiß ich auch nicht. Außerdem gehen mir die Worte, die Ramon mir an den Kopf geworfen hat nicht aus dem Kopf: "Es dreht sich immer alles nur um dich!"  Ich will nicht, das Tyler auch so von mir denkt..  »Ist egal«, antworte ich schließlich und setze ein gespieltes Lächeln auf.  Tyler durchschaut mich.  »Glaub ich dir nicht. Du kannst mir vertrauen, ich halt dicht. Versprochen!«  Mist! Ich muss es mir einfach von der Seele reden..  »Ramon will nichts mehr von mir wissen«  Als ich das ausspreche, steigen mir gleich wieder die Tränen in die Augen.  Ich bin so eine Heulsuse!  Tyler schaut mich geschockt an »wieso das denn?«  Ich erzähl ihm was seit gestern Abend alles passiert ist und merke gar nicht, das wir schon vor meinem Haus stehen.  »Hm.. Er meint das bestimmt nicht so. Gestern hat er dich doch noch ganz stolz als seine beste Freundin vorgestellt«  Ich erinner mich daran und sofort laufen mir die Tränen.  Wieso ist er auf einmal so mies zu mir?  Tyler nimmt mich in den Arm und flüstert mir sowas wie »er beruhigt sich wieder« und »warum auch immer er das gesagt hat, es wird ich bald alles aufklären« zu.  Es beruhigt mich.  Ich bedanke mich, während ich mich an seine Brust kuschle.  Das brauch ich gerade: eine feste Umarmung.  . . .  »Ich hoffe so sehr, dass du recht behältst« sag ich noch schnell zu Tyler, bevor ich ins Haus verschwinde. 

31. Kapitel

Ich dreh mich in meinem Bett hin und her. Bekomme einfach kein Auge zu.  Die ganze Zeit muss ich an Ramon und seine Worte denken.  Bin ich wirklich so egoistisch, dass ich anderen Leuten so auf die Nerven gehe?  Ich hab mich doch schon immer zurückgehalten und wollte nicht über meine Probleme reden..  Jetzt hat er unsere Freundschaft einfach so weggeschmissen!?  All die schönes Zeiten die wir hatten..  Ich hasse es alleine zu sein!  Da ist man seinen Gedanken so ausgeliefert.  Wie gern ich Ramon bei mir hätte und das er mich einfach nur in seine starken Arme nimmt und mir sagt, dass er es nicht so meint, das es ein schlechter Scherz war.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Ich bin so ein verdammtes ***!  So ein egoistisches ***..  Wie konnte ich Toni bloß so ins Gesicht lügen?  Natürlich geht sie mir nicht auf die Nerven!  Natürlich denkt sie nicht nur an sich!  Aber ich muss von ihr loskommen.  Eines Tages würde ich es nicht mehr aushalten und ihr sagen das ich sie liebe, schon seit dem ersten Augenblick, und dann wäre unsere Freundschaft genau so kaputt, wie ich sie jetzt kaputt mache.  Erst jetzt, wo ich hier alleine in meinem Bett liege und kein Auge zu bekomme, merke ich, wie egoistisch mein Handeln war oder ist!  Ich trampel auf ihren Gefühlen rum, um meine zu verdrängen - damit meine Gefühle für sie verschwinden. Ich habe nicht darüber nachgedacht wie es ihr dabei gehen würde.  Mir wurde erst bewusst wie weh es ihr tut, als sie mir das Freundschaftsband, welches ich ihr vor 4 Jahren geschenkt habe, vor die Füße geworfen hat.  Wie kann ich so blöd sein?  Ich reg mich über Liam auf, wie man so ein tolles Mädchen gehen lassen kann und tue den selben scheiß selber!?  Aber jetzt ist es zu spät!  Ich brauch nicht mehr bei ihr ankommen - das hat sie mir mehr als klar gemacht.  Außerdem ist es das beste, wenn ich das jetzt durchziehe.  Kein Kontakt mehr zu Toni! 

32. Kapitel

»Was soll der Scheiß? Weißt du wie weh du ihr damit tust? Und dir selbst auch, das sieht man dir an« brüllt Tyler mich an.  Was geht ihn das an?  Es ist meine Sache was ich mache!  Natürlich tut es mir weh, kein Kontakt mehr zu Toni zu haben, aber es muss sein.  »Du verstehst das eh nicht man. Halt dich da raus«  »Wie soll ich mich denn bitte noch daraus halten, wenn Toni weinend in meinen Armen liegt!? Warum willst du nichts mehr mit ihr zutun haben man?«  »Darum man! Jetzt geh mir nicht aufn Sack« brülle ich ihn genau so an und setz mich auf meinen Platz.  Der Lehrer kommt rein und beginnt den Unterricht.  Was soll ich hier in der Schule, wenn ich mich sowieso nicht konzentrieren kann?  [ T 0 N i S - S i C H T ]  Es tat weh, als ich Ramon heute Morgen bei den anderen gesehen habe.  Irgendwie sah er ziemlich fertig aus..  Egal! Das hat mich jetzt nicht mehr zu interessieren!  Als es endlich zum Schulschluss klingelt, geh ich auf dem direkten Wege ans Meer.  Dort kann ich am Besten abschalten.  Ich setze mich auf irgendein Felsen und lasse meine Beine herunterbaumeln.  Die frische Luft, die durch meine Haare weht, tut unglaublich gut.  Bevor ich an irgendetwas anderes denken kann, hält man mir meine Augen zu und ich schrei panisch auf.  »Beruhig dich« Tyler fängt laut an zu lachen und setzt sich neben mich.  »Das war nicht witzig, okay?« ich versuch so beleidigt wie möglich rüberzukommen.  Er legt seinen Arm um meine Schulter »okaaay, tut mir leid«  Jetzt muss ich auch lachen.  »Was machst du hier?«  »Dasselbe kann ich dich auch fragen«  »Naja, ich bin dir nach der Schule gefolgt. Wollte eigentlich nur fragen ob du heut was vor hast«  Will er wirklich was mit mir machen? Oh mein Gott..  »Bis jetzt noch nicht«  »Gut, dann bin ich um 15 Uhr bei dir« er springt vom Fels auf und gibt mir ein Kuss auf die Wange »muss dann auch jetzt los. Bis nachher«  Ich spüre die Röte in mir aufsteigen. Er will sich wirklich mit mir treffen - wow.  Aber irgendwie erinnert mich das alles an Ramon.. ich weiß nicht..  Er fehlt mir. 

33. Kapitel

Ich zieh mir ein schwarzes Kleid an, glätte meine Haare schminke mich.  Danach setze ich mich nervös auf mein Bett und warte auf Tyler.  Irgendwie will ich ihm gefallen. Schon ein wenig bescheuert.  Ich mein, ich kenn ihn seit fast 3 Tagen und weiß so gut wie gar nichts über ihn.  Aber er gefällt mir.. ohja und wie er das tut.  Endlich klingelt es.  Ich spring von meinem Bett auf und renn runter.  Bevor ich die Haustür aufmache, richte ich mir noch schnell meine Haare und mein Kleid.  »Hey, na« begrüßt Tyler mich mit einem unglaublich süßen Lächeln.  Ich versuche ihm ein ebenso süßes Lächeln zu schnenken »Hey« und lasse ihn rein.  »Möchtest du was trinken?«  »Nein, danke«  Dann bricht eine unangenehme Stille ein. Ich hasse sowas.  Mit Ramon war es nie so.. entweder waren wir ununterbrochen am reden, lachen, rumalbern oder es war einfach eine angenehme Stille.  Verdammt, wieso vergleich ich Tyler mit Ramon?  Es ist was ganz anderes! Außerdem muss ich Ramon vergessen.  Er ist ein ***, - nicht mehr.  Tyler mustert mich »hm«  Ich seh ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an »was?«  »Wollen wir raus gehen?«  Nickend stimme ich zu.  Wir gehen erst an den Strand, dann an die Skaterbahn und zum Schluss noch einmal ins Café.  In großem und ganzem wirklich ein toller Tag.  Tyler lenkt mich ab.  Er bringt mich zum Lachen, obwohl mir gar nicht zum Lachen zumute ist.  »War wirklich ein schöner Tag«, sagt Tyler auf dem Weg zu mir nach Hause.  Er begleitet mich noch.  »Ja, das war es«  Ohne Vorwarnung nimmt Tyler mich auf die Arme.  Ich schrei auf und zappel mit meinen Beinen »Tyler! Lass mich runter«  Er lacht sich halb kaputt »was wenn nicht?«  »Dann..« ich brech ab. Tyler kommt mit seinem Gesicht immer näher. Ich spüre schon sein Atem.  »Ja?« haucht er leise.  Will er mich jetzt küssen?  Ich glaub ich träume.. 

34. Kapitel

Bevor sich unsere Lippen treffen ziehe ich meinen Kopf zurück »e.. es tut mir leid« sage ich leise und wende mich aus seinen Armen.  Tyler kratzt sich am Hinterkopf und sieht zu Boden. »Mir tut es leid. Ich wollte nichts überstürtzen«  Ich muss anfangen zu grinsen und umarme ihn.  Wie süß er doch ist..  »Danke für den schönen Tag. Den müssen wir wiederholen«  »Ja, auf jeden Fall«  Wir verabschieden uns noch von einander und dann gehe ich ins Haus.  »Muuum, bin wieder da«, schreie ich durchs komplette Haus.  Keine Antwort.  »Mum?«  Ich geh durch die Küche, durch das Wohnzimmer - keine Spur von ihr.  Auf einmal höre ich gelächter aus der Richtung unserer Terasse.  Als ich dann sehe, bei wem meine Mutter da auf dem Schoß sitzt muss ich schmunzeln. Ich lehn mich an die Terassentür.  »Mum, kommst du mal?«  Sie schreckt auf und sieht geschockt in meine Richtung.  »Oh Toni, öhm.. ja.. ja, ich komme sofort«  »Gut, ich geh schonmal in die Küche«  Ohman.  Meine Mutter ist echt verrückt. Macht sie sich erstmal den Nachbarn klar..  Aber wenn sie glücklich ist, dann bin ich es auch.  »Es tut mir leid Antonia. Ich weiß, es ist nicht leicht wegen deinem Vater, aber..« ich unterbreche sie. Wie kommt sie auf den Gedanken das ich was dagegen habe?  »Mama, spars dir. Ich freu mich für dich. Für euch. Ehrlich.«  Sie strahlt über beide Ohren und nimmt mich in die Arme.  »Danke. Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet«  »Jaja, jetzt geh schon. John wartet sicher schon«  Sie lässt wieder von mir ab, will gerade gehen, aber dann dreht sie sich wieder zu mir.  »Achja, bevor ich es vergess: Ramon hat angerufen. Du sollst ihn zurückrufen«  »Ok, danke«  Ich renn auf mein Zimmer und wähle Ramons Nummer.  Was will er?  Bitte, bitte lieber Gott will er sich wieder versöhnen.  »Hallo?« hör ich ihn sagen.  »Toni hier.. du hat angerufen?«  Auf klingt er wieder total kalt und abweisend »du hast noch Sachen von mir. Mein Shirt zum Beispiel. Bring das morgen mit zur Schule«  Will der mich jetzt verarschen? Ist das wirklich alles?  »Wie.. das wars jetzt?«  »Jaa!? Was hast du denn erwartet? Muss auflegen, ciao«  Vor lauter Wut werf ich mein Handy voller Wucht in irgendeine Ecke meines Zimmers.  Das kann doch nicht sein ernst sein?  Ich leg mich auf mein Bett und fass mir an den Kopf.  Ich bin wütend.  Wütend auf Ramon, weil er auf einmal so kalt geworden ist. So ein ***.  Und ich bin wütend auf mich Selber.  Wütend, weil ich mir Hoffnungen gemacht habe, dass er sich hätte entschuldigen wollen.  Wie kann ich so blöd sein?  Ich muss einsehen: die Freundschaft zwischen Ramon und mir ist entgültig vorbei. 

35. Kapitel

Bevor ich mich auf den Weg zur Schule mache, stopfe ich Ramons kompletten Sachen in eine Tasche.  Oh nein.  Nicht heulen Toni, nicht heulen!  Ich kann meine Tränen einfach nicht zurück halten.  Das Ramon nichts mehr mit mir zutun haben will, nimmt mich einfach zu sehr mit.  Was ist aus mir geworden? Ich bin nur noch am heulen.  Schnell nach schminken, gefaktes Lächeln aufsetzen und ab zur Bushaltestelle.  . . .  Die erste beiden Stunden gehen nur langsam zu Ende.  Es kommt mir vor als wäre die Zeit stehen geblieben.  Und dann klingelt es endlich.  Ich geh in die Schulcaféteria zu unserer eigentlichen Stammbank und warte dort auf Ramon.  Vom weiten kann ich ihn schon sehen.  Er sieht irgendwie nicht glücklich aus. Nein, überhaupt nicht.  Vielleicht geht es ihm ja genau so wie mir?  Vielleicht fehle ich ihm auch..  Ach, was denke ich da eigentlich drüber nach.  Würde ich ihm fehlen, wäre er nicht so kalt zu mir, dann würde er sich bei mir melden.  »Hey«  Ich erschrecke. War so in Gedanken versunken, dass ich überhaupt nicht mitbekommen habe, das er bereits vor mir steht - mit Händen in den Hosentaschen und einem Blick, den ich nicht deuten kann. Eins weiß ich aber; es tut mir höllisch weh.  »Hey« ich drück ihm die Tasche mit seinen Sachen in die Hand mit dem Versuch genau so kalt rüber zu kommen, wie er.  »Sind das alle meine Sachen?«  »Ja?! Was soll ich n noch mit dem Scheiß«  Es tut mir selber weh wie ich mit ihm rede. Aber egal! Das Gleiche tut er mit mir auch.  »Okay, danke«  Er dreht mir den Rücken zu und will gehen, aber ich packe ihm am Arm und zieh ihn zurück.  Ramon steht nah an mir und sieht mir direkt in die Augen.  Mein Herz rast wie verrückt.  »Bitte lass uns noch einmal reden Ramon«  Er geht ein paar Schritte zurück und mir steigen wieder die Tränen in die Augen.  »Wein nicht Prinzessin«  Wie ich es vermisst habe das er mich Prinzessin nennt.  Bitte wird jetzt wieder alles gut..  »Ramon, bitte«  Erst sieht es aus als würde er zustimmen und selber auch Tränen in den Augen bekommen, aber ich habe mich wohl getäuscht.  Seine Miene wird wieder ernst und herablassend.  »Es gibt nichts mehr worüber wir reden könnten, sollten - es tut mir leid«  Jetzt geht er wieder.  Einfach so - wieder lässt er mich so stehen.  Lange kann ich das nicht mehr ertragen.. 

36. Kapitel

Gedankenverloren schländere ich nach Hause.  Im Moment läuft irgendwie alles schief. Und alles was mir wichtig ist, verlässt mich.  Das kann ich doch nicht einfach so zu lassen oder?  »heeey, warte mal« ruft jemand hinter mir. Es ist Mary.  »jaa?«  Sie kommt angerannt und umarmt mich.  »Wieso hast dus mir nicht erzählt?«  Ich sehe sie fragend an »was denn?«  »Naja.. das Ramon nichts mehr mit dir zutun haben will«  »keine Ahnung. Habs erst halt nicht ernst genommen«  »Soll ich mal mit ihm reden?«  Ich verneine mit einem heftigen Kopfschütteln »bloß nicht. Das muss ich selber regeln, aber danke«  »Hm.. nagut. Ruf mich an wenn ws ist. Muss jetzt los« sie gibt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet.  Wenige Minuten bin ich auch schon zu Hause.  Ich glaubs nicht. Jetzt sitzt John auch schon mit an unserem Tisch und isst mit uns.  Schnell stopfe ich das Essen in mich hinein und geh auf mein Zimmer.  Ruf ich Ramon an, ruf ich ihn nicht an?  Ich überlege bestimmt 10 Minuten und dann entscheide ich mich endlich.  Ich werde ihn anrufen!  Was bin ich denn bitte für eine, wenn ich nicht kämpfen würde?  Wenn ich meinen besten Freund einfach so gehen lassen würde?  Nein! Das kann und will ich nicht zulassen.  Es klingelt gefühlte 5 Minuten, dann nimmt er endlich ab.  »Hallo?«  »Red mit mir! Bitte.«  Ramon seufzt genervt »was willst du?«  »Mit dir Reden!?«  »Ich hab in der Schule schon gesagt das es nichts mehr gibt, worüber wir reden können«  »Ach nein? Und was ist dann mit uns? Mit unserer Freundschft die du einfach so wegschmeißen willst? Ramon, bitte! Lass mich doch auch einmal was zu sagen. Du hast mir deine Meinung über mich gesagt - ich akzeptiere sie und gebe dir vollkommen recht. Ich bin egoistisch. Ich bin eine schlechte Freundin. Aber bitte, bitte rede einmal mit mir«  Ich bin schon fast wieder am heulen.  »Nagut. Heute Abend so gegen 18 Uhr im Park, okay?«  »Okay. Bis später.. und danke«  Ich leg auf und sofort habe ich wieder Hoffnungen.  So leicht gebe ich meinen besten Freund nicht auf.  Ich liebe ihn. Ja verdammt.. ich liebe ihn! 

37. Kapitel

15 Uhr.  Noch 3 Stunden und dann werde ich mit Ramon reden. Und hoffentlich glücklich wieder nach Hause gehen.  Das ist alles, was ich mir im Moment wünsche: meinen besten Freund zurück.  Ich bin jetzt schon echt aufgeregt.  Irgendwie muss ich die Zeit vertreiben.  Ich logge mich bei Facebook ein, gehe TV gucken und um 17 Uhr schnell unter die Dusche.  Um halb zieh ich mir schließlich einen Pullover, den ich mir mal mit Ramon zusammen gekauft habe, und meine Schuhe an.  Auch wenn der Park nur 10 Minuten von mir entfernt ist, gehe ich los.  Ich kann einfach nicht mehr ruhig zuhause rumsitzen und abwarten.  Viel zu nervös, ängstlich und auch angespannt bin ich.  Im Park setze ich mich auf irgendeine Bank und starr vor mir auf den See.  Auch sonst bin ich gerne hier. Wie am Meer kann man hier alleine sein und einfach nur nachdenken.  »Hey« sagt jemand direkt neben mir.  Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt habe wie Ramon sich neben mir auf die Bank gesetzt hat.  »Na du« begrüße ich ihn leise.  »Wie gehts?«  »Könnt nicht besser sein. Und dir?«  Er mustert mich von der Seite »ebenso«  Ich nicke nur einmal.  Lange Zeit sagen wir nichts und starren beide gefesselt auf den See.  Ich weiß nicht wie oder wo ich anfangen soll. Habe ihm so viel zu sagen.  Das ich ihn wieder haben möchte und das mein Herz kaputt geht, an jeder Sekunde mehr, ohne ihn. Das ich ihn liebe, wirklich liebe! - nicht nur als meinen besten Freund.  Warum ist mir das erst jetzt bewusst geworden?  Ich mein, okay.. ich habe schon die ganze Zeit irgendetwas in mir gespürt, als ich mit Ramon zusammen war, als ich mich an ihn gekuschelt habe, aber warum weiß ich erst jetzt, dass es Liebe ist?  Es fühlt sich anders an als wie bei Liam.  Stärker, intensiver.  »Ramon du fehlst mir«, sag ich ihm schließlich.  »Hm..«  Kann er nicht wenigstens jetzt normal mit mir reden?  »Bitte geh nicht so mit mir um, bitte. Merkst du nicht wie weh du mir tust? Ich zerbreche ohne dich! Du warst der, der mich immer wieder festgehalten hat, als ich so kurz vorm stürzen war. Lass mich nicht alleine. Was soll ich ohne dich machen?« Ich seh ihn mit meinen verheulten Augen direkt an. Und er mich.  Auf einmal holt er sein Handy raus und drückt drauf herum.  Ist das jetzt wirklich sein Ernst?  Ist sein Handy interessanter als das, was ich mit ihm zu klären habe, als unsere Freundschaft, die ich versuche zu retten?  Ich steh auf »verstehe schon. Es hat kein Sinn mehr« und will gehen.  Ramon steht ebenfalls auf und zieht mich am Arm zurück auf die Bank.  Er hält mir sein Handy hin.  Es sind die Nachrichtenentwürfe geöffnet und was ich da lese, lässt mir erneut die Tränen in die Augen schießen.  "Toni, es tut mir leid. Ich mein das nicht so! Du bist wie eine kleine Schwester für mich, nein, viel mehr. Du bist der wichtigste Mensch für mich auf dieser Welt. Es tut mir leid was ich gesagt habe und das ich dir so weh tu. Verzeih mir. Ramon"  Lauter solcher Nachrichten, aber er hat sie nicht abgeschickt.  Ich bin ihm nicht unwichtig, ich bin ihm nicht egal. Und das wichtigste: er will nicht alles wegschmeißen. Nicht unsere Freundschaft und nicht all die schönen Zeiten die wir hatten.  »Warum hast du die nicht abgeschickt?« frag ich ihn mit meiner verheulten Stimme.  »Ich weiß nicht. Hatte Angst das du mir nicht verzeihst und außerdem.. ach egal. Verzeih mir Toni. Es war mehr als mies von mir dir das an den Kopf zu knallen, so mit dir umzugehen und dich zu ignorieren.«  Ich sping ihm in die Arme, die er gleich um mich legt.  Es tut so gut, mich wieder an seine starke Brust kuscheln zu können.  Ramon zieht sich ein wenig zurück, so das wir uns direkt in die Augen sehen.  »Freunde?«  »Beste Freunde!«  Dann drückt er mich wieder fest an sich. 

38. Kapitel

»Ich bin echt froh dich wieder zu haben«  Am liebsten würde ich Ramon gleich wieder in die Arme springen.  Was besseres könnte es nicht geben. Ich hab mein besten Freund wieder.  Ich lächle ihn an »und ich erst« atme tief durch »bitte lass mich nicht mehr alleine, nie wieder.«  Er nimmt mich in seine Arme und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.  »Nie wieder. Versprochen Prinzessin!«  Ich glaub ich bin der glücklichste Mensch im Moment.  Es ist schön das aus seinem Mund zu hören und es bedeutet mir echt viel.  Er hat so gut wie noch nie sein Versprechen gebrochen, also vertraue ich ihm.  . . .  Als wir vor meiner Haustür stehen ist es bereits dunkel.  »Wollen wir morgen was machen? Haben ja bisschen was nachzuholen« fragt er mich während er den Boden anstarrt.  Ich glaub es ist ihm unangenehm.  »Klar. Shoppen?«  Jetzt lächelt er mich an »na gut. Meinetwegen auch shoppen.«  Ramon drückt mir ein Kuss auf die Wange und umarmt mich kurz.  »Ich ruf dich gleich«  Ich verabschiede mich und geh fröhlich ins Haus.  Meiner Mutter muss mein Stimmungswechsel wohl auffallen.  »Was ist passiert?« fragt sie mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.  »Ramon ist einfach so toll«  »Das fällt dir jetzt erst auf?« sie lacht »ihr würdet ein super Paar abgeben«  »Er ist nur mein bester Freund Mum. Ich geh nach oben, gute Nacht«  Würden Ramon und ich wirklich gut zusammen passen?  Ach, ist doch auch völlig egal.  Auch wenn ich ihm irgendwann mal beichten sollte, dass ich mehr für ihn empfinde, würde das mit uns nichts werden. Er hat doch heute erst gesagt das ich für ihn wie eine kleine Schwester bin.  Aber das ist jetzt auch unwichtig. Hauptsache ist, dass wir uns wieder haben.  Ich leg mich auf mein Bett und warte auf Ramons Anruf.  Als es dann soweit ist telefonieren wir ca. eine Stunde, danach schlafe ich ein.  . . .  Am Morgen holt Ramon mich wieder mit seinem Auto ab.  Endlich nicht mehr mit dem Bus fahren und gleich Morgens in seinem Armen liegen können. Es hat mir so gefehlt. 

39. Kapitel

In der Schule steht Mary schon am Tor und als sie mich mit Ramon erkennt strahlt sie über beide Ohren.  »Ich wusste das ihr nicht ohne einander könnt«, schreit sie uns entgegen.  Ramon und ich fangen an zu lachen.  Im Unterricht erzähle ich Mary dann, dass ich Ramon liebe.  Wirklich liebe.  Sie freut sich und sagt »irgendwie nichts neues«  Ich seh sie fragend an und sie fängt an zu lachen.  Unser Lehrer ermahnt uns.  »Man siehts dir irgendwie an. Auch als du noch mit Liam zusammen warst, hast du Ramon manchmal regelrecht angestarrt und angegrinst.«  Ist das wirklich wahr?  Bei dem Gedanken muss ich mir das Lachen echt verkneifen.  . . .  In der Pause warten Mary und ich auf Ramon, Tyler und die anderen Jungs.  Als ich sie dann kommen, umarme ich sie zur Begrüßung und erkenne Liam hinter ihnen.  Was will der denn hier?  »Können wir kurz reden Toni?« fragt Liam mich.  Ich seh die anderen an und man kann erkennen, dass sie genauso ahnungslos wie ich sind.  »Klar«  Er deutet woanders hinzugehen, aber ich schüttel mit meinem Kopf »die anderen können es ruhig hören«  Liam mustert alle »nagut. Ich will dich zurück Toni. Es war ein Fehler von mir mit dir schluss zu machen. In den Tagen ohne dich habe ich gemerkt das ich dich liebe und nicht ohne dich sein will«  Aber sonst gehts ihm gut oder?  Ich will ihn nicht mehr..  Ich seh mich nach Chloé um und erkenne, weshalb er auf einmal wieder bei mir ankommt.  Nicht, weil er mich liebt..  Obwohl gerade alle in mir schmerzt fange ich an zu lachen.  »Alter, ist das dein ernst? Dir ist klar geworden das du mich liebst? Chloé will dich nicht mehr und hat sich einen anderen gesucht, das ist alles. Und jetzt kommst du nur wieder an, weil du nicht alleine darstehen willst.«  Erst sieht er beschämt zu Boden, aber dann grinst er mich frech an.  »Ich weiß das du mich noch liebst und mich zurück willst. Also?!«  Oh mein Gott! Was ist das eigentlich für ein ***?!  Er denkt echt er kann die ganze Welt haben und alle springen wenn er was sagt.  Aber nicht mit mir!  Mary, Ramon, Tyler und die anderen fangen an zu lachen.  »Wie lächerlich ist der denn?«, hör ich jemanden von ihnen sagen.  Liam schaut mir die ganze Zeit in die Augen.  »Nein Liam, ich liebe dich nicht mehr. Außerdem habe ich einen neuen Freund. Und der liebt mich wirklich.«  Was rede ich da?  Jetzt will er bestimmt wissen wer er ist und dann kommt raus das ich gelogen hab, verdammt!  »Achja, wer ist es denn?«  Bevor ich antworten kann fässt mir jemand an die Taille und drückt mich an sich.  »Ich!«  Ich seh zur Seite und direkt in Ramons Gesicht.  Oh, er rettet mich echt immer aus irgendwelchen scheiß Situationen.  Lim lacht unerwartet auf »ja, ist klar. Du bist ihr bester Freund«  »Anscheind hast einiges verpasst als du mit der *** zusammen warst«  Man sieht Liam an, dass er sauer wird und Ramon langsam glaubt.  Er sieht mich an und grinst wieder.  »Keiner von uns hat euch jemals küssen sehen oder sonst irgendwas«  Verdammt, Liam hat recht.  Aber bevor ich richtig drüber nachdenken kann liegen Ramons Lippen auf meinen.  In mir spielt alles verrückt.  Es ist ein unbeschreibliches Gefühl Ramons weichen Lippen endlich auf meinen zu spüren.  Der Kuss bestätigt mir, dass ich Ramon liebe, so sehr.  Er löst sich von mir und schaut mir direkt in die Augen.  Ich könnte dahinschmelzen. 

40. Kapitel

[ R A M 0 N S - S i C H T ]  Ich hab nicht lange überlegt und sie einfach geküsst.  In mir hat alles gekribbelt.  Wie lange habe ich mir das schon gewünscht?  Aber es ist nur um Liam ein reinzuwirgen. Ich will nicht das er ihr noch einmal wehtut. Nicht noch einmal!  Wir sehen uns in die Augen und am liebsten würde ich sie wieder küssen.  Immer und immer wieder.  Ich nehme ihre Hand und drehe mich wieder zu Liam.  »Also!? Jetzt *** und lass Toni in Ruhe. Sie ist jetzt mit mir zusammen«  Wie schön es wäre wenn es war wär.  Liam sieht Toni an »das wird eh nicht lange halten. Du weißt das du nicht ohne mich kannst«  Am liebsten würde ich auf ihn los gehen und ihm in sein hässliges Gesicht schlagen.  Er denkt echt kein Mädchen könnte ihm wiederstehen und jeder liebt ihn.  »Nur weil du es nicht ertragen kannst das ich dich nicht mehr will? Tu was Ramon dir gesagt hat und ***. Dein Zug ist abgefahren«, sagt Toni ernst und mit fester Stimme.  Ich grinse in mich hinein. So wie sich es anhört ist sie wirklich über ihn hinweg.  »Das werden wir ja noch sehen« und dann verschwindet Liam.  Na endlich!  Ich lass Tonis Hand los und dreh ihr und den anderen.  Fast alle meiner Jungs grinsen mich breit an. Sie wissen, dass ich Toni liebe.  [ T 0 N i S - S i C H T ]  Ich bedanke mich bei Ramon und laufe rot an.  Er grinst »kein Problem«  Wenn er nur wüsste das der Kuss mich sowas von aus der Bahn geworfen hat.  In dem Moment habe ich alles um mich herum vergessen es gab nur ihn und mich.  Leider habe ich auch vergessen, dass er mich nur geküsst hat, wegen Liam.  Irgendwie tut es echt weh..  Es klingelt und wir gehen in die Klassen.  Mary lächelt mich die ganze Zeit an wie ein Honigkuchenpferd.  »Spucks schon aus«, sag ich ihr.  Man sieht ihr einfach an das sie irgendetwas loswerden will.  »Ihr würdet so gut zusammen passen! Das war so süß von Ramon und wie ihr euch dann in die Augen gesehen habt.. einfach traumhaft«  Ich seh zu Boden und muss schmunzeln.  »Ja, das war es.. traumhaft«  Dann beginnt der Unterricht.  . . .  Wenige Stunden später sind Ramon und ich in der Stadt unterwegs.  In mir spielt alles verrückt.  Ich muss andauernd an den Kuss denken.  Vielleicht hat Mary recht und ich sollte Ramon sagen was ich für ihn fühle.  Aber nicht jetzt.. wir haben uns gerade erst wieder vertragen.  »Sind die nicht cool?« unterbricht Ramon mich aus den Gedanken und zeigt auf Lilane Sneakers, die im Schaufenster eines Schuhgeschäftes stehen.  »Ohja. Die sehen echt geil aus«  Er nimmt meine Hand und zieht mich ins Geschäft »die probieren wir jetzt an«  Gesagt getan.  Die sehen echt unglaublich gut aus.  »Wollen wir uns die holen?«  Ich grinse ihn an »natürlich! Partnerlook und so«  . . .  Einige Zeit später fährt er mich nach Hause.  So einen schönes Tag hatte ich lange nicht mehr.  Mit Ramon kann er nichts anderes als gut gewesen sein. 

41. Kapitel

Im selben Augenblick wie ich zu Bett gehen will, klingelt mein Handy.  Wer ruft mich denn jetzt noch an? Ist schließlich schon kurz vor 1 Uhr.  Genervt nehm ich ab:  »Hallo?«  »Na Süße. Was ist nu mit später?«  Später? Hä?  Hab ich was verpasst?  »Wer ist da überhaupt?«  Auf einmal fängt die Person an zu lachen »sorry. Naomi.«  »Sag das doch gleich. Was ist später?«  »Wir wollten feiern gehen!?«  Das hab ich ja total vergessen.  »Ach, stimmt. Wollen wir dann morgen nochmal vorher shoppen oder so? Brauch was zum anziehen«  »Klar. Morgen um 16 Uhr bei New Yorker. Bis morgen Süße«  Sie legt auf und direkt danach geh ich schlafen.  Ich glaube, ich werde Ramon, Tyler und Mary fragen ob sie auch Lust haben mit zu kommen. Das kann ja dann nur ein guter Abend werden.  . . .  Am nächsten Morgen steh ich gegen 13 Uhr auf.  Ich bin selber verwundert, normalerweise schlaf ich nie so lange.  Ich spring unter die Dusche, zieh mich um und ruf Ramon an.  Er sagt für heute Abend zu, genau so wie Tyler und Mary.  Freue mich jetzt schon tierisch auf den Abend.  Als ich dann entgültig fertig bin ist es auch schon 15:30 Uhr.  Ich nehm den nächsten Bus in die Stadt und warte wie abgemacht vor New Yorker auf Naomi, die wenige Minuten später kommt.  »Also los gehts«, sagt sie motiviert nach unserer Begrüßung.  Wir sehen uns um und es fallen uns gleich unzählige von Sachen auf.  Ich entscheide mich für ein schwarzes *** - Trägerlos.  Es sieht wirklich umwerfend aus.  »Das steht dir echt fantastisch« sagt Naomi begeistert als ich mit dem Kleid an aus der Umkleidekabine komme.  Ich grinse sie nur breit an, verschwinde wieder in die Kabine und danach gehen wir gemeinsam zur Kasse.  Naomi hat sich ebenfalls ein *** geholt. In blau.  Es steht ihr ausgesprochen gut. 

42. Kapitel

Nach dem Shoppen gehen wir dann zu mir.  Wir ziehen uns um, machen unsere Haare und schminken uns.  Noch schnell ein paar Bilder für Facebook und dann klingelt es.  Mary.  Wir haben abgemacht, das sie vorher zu mir kommt und wir gemeinsam zum Nightlife, den Club wo wir immer feiern sind, gehen und dort auf die Jungs treffen.  »Warum so mega ***?«, fragt Naomi Mary als sie sich auf mein Bett setzt.  Ohja, Mary ist wirklich unglaublich *** angezogen.  Ein echt kurzes Kleid, hohe High-Heels und ihre blonden Haare, die sie sonst immer geglättet trägt, sind heute ausnahmsweise einmal gelockt. Das steht ihr echt gut.  Mary fängt an zu strahlen »Fynn ist später vielleicht auch im Nightlife«  Fynn ist der Junge, den sie letzte Woche kennen gelernt hat.  Naomi und ich grinsen uns an »Uhlala« dann fangen wir an zu lachen.  Mary ist über beide Ohren verliebt.  . . .  Um 20 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zum Club.  Ohman, wie ich es hasse Abends durch New York zu laufen.  Die Männer ziehen einen fast aus mit ihren Blicken.  Ein paar Minuten später sind wir endlich da.  Ramon, Tyler und noch zwei Jungs aus unserer Clique stehen schon vor dem Eingang.  »Na ihr Süßen« begrüßen wir sie fast im Chor.  Die Jungs begrüßen uns ebenfalls und können kaum die Augen von uns lassen.  »Ist was?« fragt Naomi dann. Ihr scheint es wohl auch aufgefallen zu sein.  Ramon grinst mich an »ihr seht echt umwerfend aus«  Ich grinse schüchtern zurück und sehe dann auf den Boden.  Verdammt, er ist so süß.

43. Kapitel

Als wir den Club betreten, setzen wir uns zu erst an die Bar.  Ich sehe mich um und bin erstaunt.  Der Club ist heute ungewöhnlich voll.  Naomi zieht mich am Arm »komm, lass uns tanzen. Mary ist schon ihren Lover suchen«  Ich blick kurz auf die Stelle, wo Mary als letztes stand. Tatsächlich, sie ist nicht mehr da.  Hab ich überhaupt nicht mitbekommen.  »Kommt ihr mit?«, frag ich die Jungs.  Sie grinsen Naomi und mich an »kommen gleich nach«  Wir gehen auf die Tanzfläche und fangen sofort an zu tanzen.  Naomi hats echt drauf.  Es macht wirklich spaß mit ihr zusammen zu feiern.  Als dann mein Lieblingslied ,Changed the way you kiss me, abgespielt wird, kommen auch die Jungs.  Ich geh zu Ramon und tanz mit ihm.  Oh Gott, er sieht so verdammt gut aus.  Das finde anscheind nicht nur ich.. es versuchen immer mehr Mädchen ihn anzutanzen,.  Aber zu meiner Überraschung ignoriert er es vollkommen.  Ich ernste deshalb sogar ab und zu eingebildete und wütende Blicke.  Aber ich grinse nur in mich hinein.  Ich liebe diesen Jungen so.  »Wollen wir wieder an die Bar? Ich kann nicht mehr« fragt Ramon mich total aus der Puste.  Ich muss lachen und nicke.  An der Bar sehe ich Mary wild mit einem Jungen rumknutschen.  Das wird wohl Fynn sein.  Ich strahle Ramon an »wurd ja auch mal Zeit das sie auch jemanden findet«  Er lacht nur laut auf.  »Was willst du trinken?« fragt er mich.  »einfach n Bier«  Er bestellt es mir und grinst mich wieder so süß an.  Am liebsten würde ich ihn küssen.  Wieder seine weichen Lippen auf meinen spüren.. 

44. Kapitel

Mittlerweile bin ich wieder auf der Tanzfläche und auch schon etwas angeheitert.  Mary ist immer noch mit ihrem Typen im Gange, Naomi tanzt die ganze Zeit mit Tyler und Ramon sitzt an der Bar und unterhält sich mich anderen Mädchen.  Es macht mich fast rasend vor Eifersucht.  Am liebsten würde ich hingehen und sagen sie sollen die Finger von ihm lassen.  Das es mein Junge ist und sie sich wen anderen suchen sollen.  Aber das wird bestimmt nicht passieren. Niemals.  Wäre zu schön um wahr zu sein.  Ich will ein Schluck von meinem Bier nehmen, aber wieder leer.  So ein scheiß, jetzt muss ich doch wieder an die Bar und mir mit anhören wie die Weiber versuchen sich an Ramon ranzumachen.  »Wodka-Energy bitte« sag ich dem Barkeeper und versuch ein Lächeln aufzusetzen.  Mein Blick schweift immer wieder rüber zu Ramon.  Auch er sieht gerade zu mir.  Unsere Blicke treffen sich und mein Magen spielt wieder verrückt.  Diese Augen. Dieses Lächeln. Verdammt, dieser Junge!  Ich lächel ihm kurz zu, nehm mir meine Mischung und geh zurück auf die Tanzfläche.  Auf einmal tickt mich jemand an der Schulter an.  Ich dreh mich um und seh direkt in ds strahlende Gesicht von Mary.  »Fynn und ich sind jetzt zusammen«, fängt sie an zu schwärmen.  Kreischend spring ich ihr in die Arme.  »Das freut mich für dich Süße. Ist er schon weg?«  »Ja, leider. Aber wir treffen uns morgen wieder«  »Echt? Cool«  Ich nehm ihre Hand und fange an zu tanzen.  So viel Spaß mit ihr hatte ich lange nicht mehr.  Wir lachen uns fast ununterbrochen über die Leute ab, die einfach zu viel getrunken haben und kaum noch gerade auf ihren Beinen stehen können.  Obwohl wir eigentlich schon selber zu denen gehören.  . . .  Nach meiner gefühlten zehnter Mischung ist mir einfach nur noch schlecht.  Ohman. Das ist mir echt unangenehm.  Ich bin 17 Jahre und weiß einfach nicht wo meine Grenze ist.  Aber das ist mir jetzt auch egal.  Mary und ich feiern wild weiter. 

45. Kapitel

Mir ist so schlecht und schwindelig.  Wieso muss ich es auch immer übertreiben mit dem Alkohol?  Vollgetrunken setze ich mich in irgendeine Ecke des Clubs.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  »Wo habt ihr Toni gelassen?« frage ich Naomi und Mary, die sich an der Bar gerade neue Getränke bestellen.  »Keine Ahnung. Sie meint sie muss sich eben ausruhen«  Ganz tolle Freunde.  Ich seh die Mädels, die schon die ganze Zeit versuchen meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, mit einem gespielt entschuldigten Blick an. »Tut mir leid Ladys. Muss mal eben wen suchen« und dann verschwinde ich in die Menschenmenge.  Mein Gott bin ich froh die endlich los zu sein.  Aber wo ist Toni jetzt?  Ich geh erst nach draußen, aber dort ist sie nicht.  Auf der Tanzfläche und auch an der Bar ist sie ebenfalls nicht zu sehen.  Als ich bei den Toiletten nachsehen will, entdecke ich sie sitzend an der Wand gelehnt.  »Alles okay?« frag ich sie.  Sie sieht auf und fängt plötzlich an zu strahlen.  »Da bist du ja endlich«  Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Die ist ja total voll »ja, hier bin ich«  »Setzt du dich zu mir?«  Ich nicke und setze mich direkt neben ihr. Sofort legt sie ihren Kopf auf meine Schulter.  »Mir ist echt schlecht«, nuschelt sie vor sich hin.  Sie will einen Schluck von ihrem Bier nehmen, aber ich nehme es ihr weg.  »Ich glaub du hast jetzt genug getrunken Toni«  »Gib mir mein Bier wieder!«  Sie versucht es sich wieder zu holen und ich muss anfangen zu lachen.  Toni ist echt verrückt.  »Schluss jetzt. Du bekommst nichts mehr« sage ich mit ernster Stimme.  »Hm..« sie sieht mir direkt in die Augen und bevor ich irgendetwas sagen kann, liegen ihre Lippen auf meine.  Mein Herz droht zu zerspringen vor Glück.  Ich erwidere ihren Kuss und spüre, wie sie lächelt.  Nach ein paar Minuten wird mir bewusst, das sie mich nur küsst, weil sie betrunken ist.  Weil sie nicht ganz bei sich ist.  Ich löse mich von ihr und sofort verschwinden meine Glücksgefühle.  Toni sieht mich fragend an »was ist?«  »Nichts. Komm wir gehen nach Hause«  Ich stehe auf und zieh sie mit.  Sofort klammert sie sich an mich.  »Toni und ich gehen nach Hause« sage ich den anderen bescheid.  Als wir draußen sind, nehme ich sie auf meine Arme und keine 10 Minuten später schläft sie ein. 

46. Kapitel

Ich lege sie ins Bett und will wieder gehen, aber sie hält mich am Arm fest »bleib bitte hier« sagt sie verschlafen.  Also ziehe ich mich schließlich um und lege mich zu ihr ins Bett.  Sie kuschelt sich in meine Arme.  Wie ich es liebe wenn sie das tut.  Mitten in der Nacht, als ich gerade eingeschlafen bin, weckt Toni mich wieder.  »Was ist?« frage ich sie mit geschlossenen Augen.  »Ich kann nicht mehr schlafen«  Ich muss lachen. Wie ein kleines Kind.  »Das ist nicht witzig, okay?«  Sie kuschelt sich an mich und ich drück sie fest an mich »nagut«  Dann tritt wieder die Stille ein.  Aber nur wenige Minuten.  »Ramon?«  »Ja Prinzessin?«  »Ich war ja ziemlich voll und so.. ist irgendwas passiert?«  Wieso fragt sie das? Tut sie doch sonst auch nie.  Kann sie sich etwa dran erinnern das sie mich geküsst hat?  Erst überlege ich, ob ich ihr sagen soll das sie mich geküsst hat.  Ich mein, sie war betrunken und jetzt ist es auch nicht mehr wichtig.. für sie jeden Falls nicht. Aber ich erzähle es ihr trotzdem.  »Naja.. du hast mich geküsst.«  »Oh, echt?«  »Ja, aber wie gesagt - du warst ziemlich voll« ich lache, um den Schmerz zu überspielen.  »Hm..«  Toni setzt sich auf, dreht sich so das sie genau gegenüber von mir sitzt und schaut auf ihre Hände, die sie ineinander verschränkt hat.  »Ich glaub ich muss dir was sagen..«  Ich setze mich ebenfalls auf und als sie nicht weiter redet frage ich neugierig nach »was denn Prinzessin?«  »Ich.. ähm..«  Warum stottert sie so rum?  »Ich war gar nicht sooo betrunken als ich dich geküsst hab. Ich wusste, was ich tu«  Mein Herz fängt an wie wild zu klopfen.  Meint sie das ernst?  Sie wollte mich küssen? Mit vollem bewusstsein?  »Ich hätte es dir vielleicht eher sagen sollen, aber ich habs mit der Angst bekommen. Ich weiß jetzt auch nicht wie du darauf reagierst oder so, aber.. versprich mir erst das sich zwischen uns nichts ändern wird?«  »Kommt drauf an«  Toni zieht die Augenbrauen hoch »bitte Ramon!«  »Ja, versprochen«  Sie atmet tief ein und wieder aus »ich hab mich in dich verliebt. Ich mein, ich liebe dich..«  Oh mein Gott.  Ich kann es nicht glauben.  Meine erste große Liebe, das Mädchen meiner Träume, das Mädchen, welches ich schon immer mein nennen wollte, - das Mädchen liebt mich? Ich dreh durch.  Ich antworte ihr nicht und sehe sie nur unglaubwürdig an.  Ich fasse es nicht.  Womit habe ich sowas verdient? Ich fühle mich gerade als wäre ich der glücklichste Mensch auf Erden.  »Es tut mir leid..« sagt Toni.  Nein, nein! Sie versteht mein Schweigen falsch. Naja ok, was soll man da auch dran verstehen..  Sie will aufstehen und gehen, aber ich zieh sie zu mir zurück und küsse sie.  Der erste richtige Kuss zwischen uns.  Ohne Alkohol und ohne irgendwelchen Leuten, den man eins auswischen muss.  »Ich liebe dich auch« flüstere ich zwischen unseren Küssen.  Sie lächelt.  Mein Mädchen.  Ja verdammt. Jetzt ist sie mein Mädchen! 

47. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Hab ich das heute Nacht geträumt, oder liebt Ramon mich wirklich?  Aber die Frage beantwortet sich im selben Moment von selber:  Ich spüre seine weichen Lippen auf meinen und werde somit aus mein Schlaf gerissen.  Besser kann der Tag gar nicht beginnen.  Ich öffne meine Augen und seh direkt in Ramons wunderschön strahlendes Gesicht.  »Guten Morgen Prinzessin«  »Morgen« begrüße ich ihn und zieh ihn runter zu mir, um ihn zu küssen.  Ich kann davon einfach nicht genug kriegen.  Noch nie habe ich so viel sagende Küsse bekommen.  Es fühlt sich an als würde mein Magen gleich platzen vor lauter Schmetterlingen.  »Wie lange ich mir das schon gewünscht habe..« flüstert Ramon, als wir unsere Lippen wieder voneinander lösen.  Ich seh ihn direkt in die Augen »ehrlich?«  Er nickt und küsst mich wieder.  . . .  Wir liegen bestimmt noch eine Stunde so in meinem Bett.  Es tut so gut in seinen Armen zu liegen. Zu spüre, das er mich liebt - wirklich liebt.  Warum ist mir nie aufgefallen, dass ich nur ihn brauch um glücklich zu sein?  Das er der einzig Richtige ist?  Klingt vielleicht naiv oder einfach nur total bescheuert, aber ich weiß es einfach. Ramon ist der Richtige.  Wir ziehen uns um und entscheiden uns, den Rest des Tages auch miteinander zu verbringen. Ramons und mein Tag.  »Lass uns im Park an den See gehen« schlag ich ihm vor.  Er ist einverstanden und nimmt meine Hand.  Es ist zwar nichts neues, aber für mich trotzdem wunderschön.  Das erste mal Hand in Hand als Paar. Nicht als beste Freunde - nein. Als richtiges Paar.  Ich bin so glücklich. Auf Wolke 7 wie man so schön sagt.  Am Park angekommen setzen wir uns auf das Gras direkt an den See.  Eng aneinander gekuschelt.  Ich bekomm Gänsehaut als er meinen Hals küsst und fange an zu kichern.  »Hab ich dir eigentlich schon einmal gesagt das du wunderschön bist mein Engel?«, flüstert er mir ins Ohr.  In mir spielt alles verrückt. So verliebt war ich noch nie. Noch nicht einmal Liam hab ich so sehr geliebt wie Ramon. Und bei ihm habe ich echt gedacht, stärker lieben könnte man nicht. Aber Ramon beweist mir das Gegenteil. Er beweist mir IMMER das Gegenteil.  »Ich liebe dich Ramon« gebe ich ihm als Antwort, dreh mich zu ihm um und küss ihn.  »Ich liebe dich auch«  Ich kuschel mich wieder an ihm und so beobachten wir den Sonnenuntergang.  So kann gerne jeder Tag enden. 

48. Kapitel

Am nächsten Tag war wieder Schule.  Ramon hat zu Hause geschlafen und holt mich gleich wieder ab.  Hab ich eigentlich schon erwähnt das ich das glücklichste Mädchen dieser Welt bin?  Nein? - ich bin es! Das glücklichste Mädchen der Welt.  Hätte mir jemand vor einer Woche erzählt, dass ich so glücklich und mit Ramon zusammen sein werde, hätte ich die Person für völlig verrückt erklärt.  . . .  Ich hör ein lautes hupen.  Schnell schnappe ich mir meine Schultasche, verabschiede mich von John, der jetzt auch schon halb bei uns wohnt, und steige zu Ramon ins Auto.  Mit »guten Morgen Prinzessin« und einem langen Kuss begrüßt er mich.  Ich könnt schon wieder die ganze Welt vergessen, wenn Ramon sich nicht wieder von mir lösen würde.  »Hast du gut geschlafen?«  »Schon, aber mit dir an meiner Seite wäre es schöner gewesen«  Er ist so süß.  Als wir dann in der Schule ankommen, gehe ich schon einmal zu Mary, die wieder einmal am Tor wartet, während Ramon sich einen freien Parkplatz sucht.  Wir begrüßen uns mit einer Umarmung.  »Was strahlst du denn so wie ein Honigkuchenpferd?« fragt sie mich.  Aus einem unerklärlichen Grund muss ich lachen »tja«  Dann kommt Ramon aber auch schon, begrüßt Mary schnell und gibt mir einen Kuss.  Mary sieht uns überrascht an »nicht ehrlich oder?«  Ich nicke und Ramon nimmt meine Hand.  Wenige Sekunden später nehme ich ein schreien wahr und sie springt mir mit Anschwung in die Arme »ich wusste es! Ich freu mich so für euch«  Ramon, der das ganze lachend beobachtet verdreht die Augen.  »Ok, ok. Lass uns rein gehen jetzt«, sage ich.  Auf dem Weg zu den Klassen ernsten wir viele neugierige Blicke.  Klar, normalerweise kennen die mich nur mit Liam an der Seite bzw. Hand in Hand laufend, aber die Zeit ist vorbei.  Jetzt habe ich den tollsten Jungen an meiner Seite.  Den Jungen, der für mich Freund, bester Freund und Bruder ist. 

49. Kapitel

Natürlich gibt es auch wieder Leute die einem das Glück nicht gönnen und gleich hinter unserem Rücken reden, aber das ist uns egal.  Wie heißt es so schön: Wenn man Hater und Neider hat, hat man alles richtig gemacht.  »Lass mal heute was machen« sagt Mary auf dem Weg zur Bushaltestelle.  Ramon hat leider noch ein paar Stunden mehr.  »Ans Meer?«  Sie nickt und dann kommt der Bus.  Als ich dann zuhause bin ist wieder keiner da.  Weder meine Mutter, noch John. Aber das ist jetzt auch unwichtig.  Ich muss mich schnell umziehen für den Strand, da es schon wieder fast 15 Uhr ist.  Bikini an, kurze Sachen drüber und los gehts.  Ich freu mich wirklich. Ist schon lange her, das ich alleine was mit Mary gemacht habe.  Am Meer angekommen seh ich sie auch schon gleich auf ihrem Handtuch sitzen.  Als sie mich sieht bekommt sie gleich ein breites Grinsen im Gesicht »da bist du ja endlich!«  Wir umarmen uns fest »ich freu mich auch dich zu sehen« und lachen.  Irgendwie habe ich das in letzter Zeit echt vermisst.  Reden mit Mary. Lachen mit Mary oder einfach nur rumhängen mit ihr.  Okay, mit Ramon kann ich das auch, es ist auch mehr als schön mit ihm, aber mit einer guten Freundin ist das irgendwie etwas anderes.  Ich breite mein Handtuch aus und leg mich drauf.  »Jetzt erstmal sonnen«  Es ist wirklich unglaublich warm.  Zum Glück kommt gerade etwas frischer Wind.  Ich steh auf, stell mich ans Meer und breite meine Arme aus.  Natürlich könnte ich auch ins Wasser gehen um mich abzukühlen, aber ich denke, es ist doch noch ein wenig zu frisch.  »Vogel flieeeeg« schreit Mary und schubst mich ohne mit der Wimper zu zucken ins Wasser.  Ich schrei auf. Mein Gott, ist das kalt.  »Boah du Ratte«  Mary lacht sich halb schlapp und bekommt nicht mit das ich mich an sie ran schleiche.  Ruck zuck ist sie ebenfalls klitschnass. 

50. Kapitel

Total nass und aus der Puste lassen wir uns auf unsere Handtücher fallen.  Mary und ich haben die ganze Zeit noch im Wasser rumgelabert.  »Das sollten wir öfter mal wieder machen« sagt Mary entschlossen.  »Ohja«  Wir liegen noch lange am Meer.  Ab und zu gehen wir Volleyball spielen oder wieder ins Wasser.  Es ist toll Zeit mit ihr zu verbringen - es hat mir echt gefehlt.  Und ich hoffe, dass wir jetzt wieder regelmäßig was zusammen machen.  Mary döst vor sich hin und ich tu es ihr gleich.  Bis ich irgendetwas plätschern höre und Mary laut auf schreit. Ehe ich erkennen geschweige denn hinsehen kann, warum, schüttet mir jemand Wasser über meinen kompletten Körper.  Sofort spring ich auf. »Alter, bist du behindert?!« schrei ich, ohne zu wissen wer es war. Ich hör lautes Gelächter und seh hinter mich.  Ramon und Fynn, Marys Freund, krümmen sich vor Lachen.  »Seid ihr wahnsinnig? Erstens ist das Wasser *** und zweitens haben wir und zu Tode erschreckt ihr Idioten!« schreit Mary die beiden an.  Fynn geht lachend auf sie zu und nimmt sie in die Arme »war doch nur ein kleiner Spaß Schatz«  Toller Spaß!  Immer auf unsere Kosten..  Auch Ramon kommt auf mich zu und bekommt sich kaum noch ein.  Er will mich küssen, aber ich geh einen Schritt zurück. »Du glaubst doch nicht ehrlich du bekommst jetzt noch einen Kuss« zick ich ihn an.  Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht er mich an »du Zicke. Sei nicht sauer, war doch ganz witzig«  »Witzig? Ich wäre fast gestorben vor Schock«  Jetzt lacht er wieder »Übertreibs«  Ramon kommt wieder auf mich zu und versucht wieder mich zu küssen, aber ich dreh ihm den Rücken zu.  Ein Blick zu Mary und Fynn verrät mir, das die beiden schon wieder am rumknutschen sind.  Ich will mir mein Handtuch nehmen und mich abtrocknen, aber kurz davor packt man mich und ich liege ich starken, breiten Schultern.  »Lass mich runter! Spinnst du!?« zappel ich rum.  Er lacht »so schon gar nicht. Da du sowieso schon nass bist hast du wohl nichts gegen eine richtige Abkühlung oder?«  Oh nein.  Alles, nur nicht das.  Das Wasser ist jetzt am Abend bestimmt schon wieder total abgekühlt.  »Schatz bitte nicht, bitte! Ich mach alles was du willst, aber bitte nicht ins Wasser«  Er stoppt »wirklich alles?«  »Jaa!«  »Hm..«  Ich merk erst jetzt, dass er schon im Wasser steht.  Ramon nimmt mich auf seine Arme und ich klammer mich an seinem Hals fest.  Ich versuch ihn so süß wie noch nie anzusehen »Schatz bitte«  »Nagut«  Er küsst mich und ich denke, das wieder mit mir auf seinen Armen aus dem Wasser geht. Von wegen.  Ehe wir uns voneinander lösen spüre ich schon das eiskalte Wasser.  So ein ***!  Hat er mich tatsächlich ins Wasser geworfen.  Ich tauch auf und sehe, das auch Ramon nass ist - von oben bis unten.  Anscheind habe ich ihn mit runter gezogen. Selber Schuld.  Er zieht mich zu sich und legt seine Arme um meine Taille.  Ich zittere am ganzen Körper.  »Ist dir kalt?« fragt Ramon mich.  »Nee, ich zitter nur zum Spaß«  Er lacht und legt seine Lippen wieder auf die meinen.  Wir küssen uns lange und zärtlich, bis auch Mary und Fynn zu uns ins Wasser kommen. 

51. Kapitel

Am späten Abend packen wir unsere Sachen.  Ramon kommt heute wieder mit zu mir.  Das heißt, ich kann mich endlich wieder in seinen starken Armen kuscheln.  . . .  »Schatz hast du hunger?« frage ich ihn, als wir in der Küche stehen.  Er schüttelt mit dem Kopf und stellt sich vor mich und drückt mir einen schnellen Kuss auf.  »Was machen wir heute Abend noch?«  Ich zucke mit den Schultern »weiß nicht. Ins Bett kuscheln und n Film gucken?«  »Gute Idee« grinst er und küsst mich. Ich lege meine Arme um sein Nacken.  Auf einmal hebt er mich hoch und setzt mich auf die Arbeitsfläche der Küche.  Ich fang an zu lachen, aber wir trennen uns nicht voneinander.  »Ich liebe dich« flüstert er irgendwann an meine Lippen.  Ich lächle und wieder liegen unsere Lippen auf einander.  Ich liebe es ihn zu küssen.  Ich liebe alles an ihm.  Ich liebe IHN!  Wir trennen uns blitzartig als wir ein Räuspern hören.  Unsere Köpfe schnellen zur Tür, wo meine Mutter angelehnt steht.  Oh Gott.  Das ist mir total unangenehm.  Sie hat mich schon oft mit Liam küssen sehen, aber.. ich weiß nicht.  Meine Mutter grinst uns breit an »Wurd ja auch mal Zeit«  Erst sehe ich sie fragend an, doch dann begreife ich.  »Ja Mum, ist klar«  Auch Ramon scheint begriffen zu haben was sie meint »so sehe ich das auch«, dann küsst er mich flüchtig.  Ich hüpf von der Arbeitsfläche, nehme Ramons Hand und geh mit einem breiten Grinsen an meiner Mutter vorbei.  »Viel Spaß noch«, ruft sie uns hinterher.  Man, manchmal ist diese Frau echt peinlich.  Als wir dann in meinem Zimmer sind schmeiße ich mich auf mein Bett.  Ramon tut es mir gleich.  Wieder muss ich lachen und schau auf mein Handy. 22:30 Uhr.  »Ich geh mich schnell umziehen und dann können wir n Film gucken, okay?«  Ramon nickt und drückt mir einen Kuss auf.  Im Badezimmer putze ich schnell meine Zähne, schmink mich ab und zieh mir meine Schlafsachen an.  Das T-Shirt ist natürlich von Ramon.  Es riecht so schön nach ihm. 

52. Kapitel

Als ich am nächsten Morgen aufwache muss ich lächeln.  Ramon sieht so unbeschreiblich süß aus wenn er schläft.  Ich lehn mich an ihn und drück ihm ein Kuss auf die Wange.  »Aufstehen Schatz«, sag ich und setz mich auf.  Ramon streckt sich und sieht mich zuckersüß an.  »Wie spät ist es?«  Schnell guck ich auf mein Handy »haben noch eine Stunde«  Er zieht mich in seine Arme, streicht meine Haare hinter meine Ohren, sagt »dann haben wir ja noch Zeit« und küsst mich. Oh.. er ist ein Traum, der noch da ist, wenn ich wach bin.  Womit habe ich diesen Jungen bloß verdient?  Wir liegen noch eine Weile im Bett und dann machen wir uns schnell fertig.  Als wir nach unten in die Küche gehen, ist das Frühstück schon fertig und auch John und meine Mutter sitzen schon am Tisch.  Ein Anblick, an den ich mich noch dran gewöhnen muss.  Es ist komisch, wieder ein Mann an der Seite meiner Mutter zu sehen.  Seit dem Tod meines Vaters hatte die keinen neuen Freund mehr.  »Guten Morgen ihr beiden, gut geschlafen?«, begrüßt meine Mutter uns.  Ramon grinst mich an und nickt »ja, sehr gut«  Ohman, .. jetzt denkt meine Mutter bestimmt wieder sonst was.  Sie grinst mich uns Ramon breit an und dann John.  »Und ihr?« versuch ich sie von uns abzulenken.  John stützt seine Arme auf den Tisch und verschränkt die Hände in einander »ebenfalls«  Auf einmal fangen wir alle an zu lachen.  Wieso kann nicht jeder Morgen so toll starten?  John und meine Mutter passen wirklich gut zusammen.  Er hat sie echt verändert. Er tut ihr gut.  Ich hab das Gefühl, seitdem die beiden zusammen sind, hat sich das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter auch verändert.  Wir gehen zusammen einkaufen, reden über unsere Probleme und was weiß ich noch alles.  Das hatten wir vorher nie.  Für sie gab es nur ihren Job - mehr nicht!  . . .  Nach dem Frühstücken fahren Ramon und ich zur Schule.  Eigentlich habe ich echt keine Lust, aber mit Ramon, Tyler, Mary und den anderen Jungs an meiner Seite werde ich den Tag wohl überleben.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Jetzt 45 Minuten ohne mein Engel.  Und bei meinem Glück ziehen die Minuten sich wieder so hin..  Ohman.. wie kann man so sehr lieben, dass man nicht einmal 45 Minuten ohne die Person aushält? Das ist doch krank.  Das gröllen meiner Klasse reist mich aus den Gedanken.  Ich habe dem Lehrer überhaupt nicht zugehört.  »Warum freuen die sich so?«, frag ich Tyler, der neben mir sitzt und mit seinem Bleistift spielt.  Er fängt an zu lachen »wir fahren in 3 Wochen auf Klassenfahrt Diggah«  »Wohin?«  »Auf irgendeine Insel, habs nicht richtig verstanden«  Na super.  Ich hab da jetzt schon keine Lust mehr drauf.  Eine Woche ohne Toni? Das kann ja was werden. 

53. Kapitel

Endlich ist große Pause und ich kann sie wieder in meine Arme schließen und küssen.  Ich schnapp mir Tyler und geh in schnellen Schritten in die Pausenhalle.  Da steht sie schon.  Für mich sticht sie nur so aus der Menge heraus.  Keiner ist so hübsch wie sie - keiner!  An sie kommt man nicht ran.  Toni steht mit dem Rücken zu mir. Ich umarme sie von hinten und geb ihr einen Kuss auf die Wange »hey Schatz«  Sie dreht sich, gibt mir ein Kuss und grinst »na du«  Gemeinsam gehen wir dann in die Schulcaféteria.  Ich erzähl ihr, dass wir in drei Wochen auf Klassenfahrt fahren und muss lachen, über ihren genervten Blick. Sie ist einfach nur süß.  »Ganz witzig. Was soll ich dann ohne dich machen?«, beschwert sie sich.  Ich zucke mit den Schultern »ist doch nur für eine Woche. Die geht schnell rum, wirst schon sehen«  Sie nickt und dann kommt Mary zu uns an den Tisch.  »Heute shoppen?« fragt sie Toni.  Toni sieht mich an »kommst du mit?«  »Ja« ich blick zu Tyler »du er mitkommt, alleine halt ich das mit euch beiden nicht aus«  Tyler und ich fangen an zu lachen. Toni dagegen schlägt mir leicht gegen meine Schulter und guckt dann beleidigt, genau so wie Mary.  »Idiot«  Ich zieh sie auf mein Schoß und küss sie »ich liebe dich auch«  Als es zur nächsten Stunde klingelt, begleite ich sie noch zu ihrem Klassenraum - wie jeden Tag.  Wir küssen uns.  Ich geh in die Richtung meines Klassenraumes und merke, wie Liam Toni und mich die ganze Zeit beobachtet oder beobachtet hat.  Was ist sein Problem?  Toni ist jetzt mein Mädchen! - und das wird auch so bleiben.  Er hat selber Schuld.  Er hat sie einfach verlassen, für so eine *** wie Cloé.  Liam bekommt Toni nicht wieder! Niemals.  »Hast n Problem?« frag ich ihn, als er seinen Blick immer noch nicht von mir abwendet.  »Nein, aber du bald«  Ich lach auf. Was will er groß machen?  Mir aufs Maul hauen? Das ich nicht lache.  »Oho. Ich bekomm jetzt schon Angst alter«  »Ich freu mich jetzt schon drauf, die bald am Boden zu sehen«  »Träum weiter Kleiner. Du kannst mir nichts«  Was ein ***.  Ich geh an ihm vorbei und direkt auf mein Platz.  Tyler kommt mir nach und haut mir auf die Schulter »macht der Stress?«  Ich schüttel mit dem Kopf »er kanns nur nicht ertragen das Toni jetzt mein Mädchen ist«

54. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Noch schnell umziehen und dann kanns los gehen - shoppen.  Ich steh wieder gefühlte 10 Minuten vor meinem Kleiderschrank und weiß nicht was ich anziehen soll.  Es ist ziemlich warm draußen, also irgendwas kurzes.  Als ich dann keine Lust mehr hab, durch meine Klamotten zu wühlen, zieh ich mir einfach ein Knielanges, mit Rosen drauf, weißes Kleid an.  Steht mir eigentlich ganz gut. Warum nicht gleich so?  Ich lock mir noch schnell ein paar Strähnen und mach mich auf den Weg in die Stadt.  Von weitem kann ich die drei schon erkennen.  Ich seh Ramon an und sofort spielt in mir wieder alles verrückt.  Wie kann man so sehr lieben?  Ich umarmte alle zur Begrüßung und drückte Ramon noch einen langen Kuss auf.  Er nimmt meine Hand und dann machen wir auch schon die ersten Geschäfte unsicher.  Jeder probiert die verschiedensten Sachen an.  Selbst Ramon und Tyler.  Es ist echt unheimlich lustig mit den Shoppen zu gehen.  Bei New Yorker verschwinden nur Mary und ich mit einem ganzen Haufen Klamotten in die Umkleidekabinen.  »Schatz wie sieht das aus?«  Ramon und Tyler schauen in meine Richtung. Nein, sie starren!  Ich hab das Gefühl den beiden fallen gleich die Augen aus dem Kopf.  »Halloo, ich hab was gefragt!?« ich kann mir das Lachen nicht verkneifen.  »Wow« sagen beide fast aus einem Mund.  Ramon sieht Tyler kurz an und fängt dann auch an zu lachen. »Ich hab so eine heiße Freundin. Das steht dir echt unglaublich gut Prinzessin« er kommt auf mich zu, packt mir an meine Hüfte und küsst mich.  Danach gehe ich wieder in die Kabine und zieh mir das nächste Teil an.  Bei fast jedem Kleidungsstück frage ich Ramon. Ihm muss es schließlich auch gefallen.  Später gehen wir dann noch was essen.  Auf einmal klingelt Ramons Handy »Ja?« fragt er genervt.  »Bin unterwegs« - »Muss das sein« - »Ja« - »Ja, ok« - »Bin gleich da, tschüß«  Will er jetzt gehen?  Ich seh ihn fragend an »sorry, muss auf meinem kleinen Bruder aufpassen« erklärt er und steht genervt auf »soll ich dich noch nach Hause bringen Schatz?«  »Brauchst du nicht. Ich bleib noch ein bisschen und geh dann alleine«  Er nickt, verabschiedet sich von uns und geht.  Hm.. ich vermiss ihn jetzt schon!  Wir bleiben noch eine ungefähr eine halbe Stunde und machen uns dann auch auf den Weg.  Als wir aus der Pizzeria gehen, stoßt mich jemand mit voller Wucht an.  »Au« ich dreh mich zu der Person, die einfach weiter gelaufen ist »kannst du nicht aufpassen man? ***!« schrei ich.  Tyler und Mary gucken auch und aus irgendeinem Grund, versteinert sich die Miene von Tyler.  Es sieht aus als hätte er Angst oder bilde ich mir das nur ein?  »Kommt, lasst abhauen« sagt er.  Wir nicken und verabschieden uns wenige Minuten später voneinander.  Es ist schon ziemlich dunkel und ich bekomm echt Angst alleine durch die Stadt zu laufen.  Man, wie ich es hasse!  Die Gegend ist so gefährlich.. immerwieder sind Anzeigen von vermissten oder sogar toten Menschen in dieser Gegend in der Zeitung.  Fast nur Drogendealer, Versoffene oder Schlägertypen hier.  Wieder höre ich Schritte.  So wie das letzte Mal als ich am Meer war.  Ich schüttel meinen Kopf, um die Gedanken los zu werden. Ich Halluziniere bestimmt nur! - so wie das letzte mal.  Trotzdem drehe ich mich immer wieder um.  Auf einmal bleibe ich ruckartig stehen und geh ein paar Schritte zurück.  Oh Gott, bitte..  Ich zitter am ganzen Körper.  »Keine Angst Süße« sagt er mit einer belustigten Stimme und kommt ein paar Schritte auf mich zu »ich tu dir nichts«  Ich seh mich um.  Verdammte Scheiße! Warum bin ich nur diesen Weg gegangen?  In dieser scheiß Gasse kann mir niemand helfen oder mich hören. Und ich nicht schnell genug abhauen.  »Was willst du?« frag ich ihn mit zittriger Stimme.  Ich kenn ihn nicht, nein. Aber er sieht unheimlich brutal aus und als hätte er ne Menge scheiße am stecken.  Er drängt mich an die Wand, stellt sich direkt vor mir und nimmt mein Kinn in seine Hand.  Gott, beschütz mich! ..  »Ist Tyler dein Freund?«  Tyler? Woher kennt er ihn und was hat er mit so einem zutun?  Ich schüttel verängstingt mein Kopf.  Meine Angst ist so stark, dass ich kaum mehr richtig atmen kann.  »Nein? Mit dir hätte man bestimmt ne menge Spaß.«  Er lacht dreckig auf.  Ich ignoriere es und nehm mein ganzen Mut zusammen »Was willst du? Lass mich in Ruhe!« sag ich ernst.  Obwohl ich am liebsten losheulen würde, bleibe ich stark.  Sein Blick wird todernst.  Hätte ich doch bloß meine Klappe gehalten.  Mein Kinn, das er immernoch festhält, fängt an wehzutun. Sein Griff wird immer fester.  »Warum so frech? Vorhin in der Pizzeria auch schon. Sag Tyler lieben Gruß von Ahmet! Wenn er nicht bald seine Schulden bezahlt, wird er sehen. Entweder er, oder einer seiner Freunde. Irgendwann muss ja ein Zeichen gesetzt werden. Klar?!«  Ich nicke und dann lässt er brutal mein Kinn los.  Verdammt, tut das weh.  Ahmet dreht mir den Rücken zu und macht Andeutungen zu gehen.  »Vergess das nicht Süße!« ruft er mir noch zu und verschwindet um der Ecke.  Schnell nehme ich meine Tüten und renne nach Hause.  Von welchen Schulden hat Ahmet gesprochen?  Steckt Tyler in der Scheiße?  Ich muss unbedingt mit ihm reden!  Als Ahmet gesagt hat "entweder er, oder einer seiner Freunde", hat er mich so dreckig angegrinst. Was will er? Ich hab so Angst..  . . .  Vorm Schlafen telefonier ich noch mit Ramon, aber erwähne nicht mit der Angst einflößenden Begegnung auf dem nachhause Weg.  Das geht nur Tyler was an oder?  Es würde nur noch mehr Stress geben..  Tja, dass ich es niemanden außer Tyler erzählen werde, wird sich noch als großer Fehler herausstellen.. 

55. Kapitel

Ich stelle mein Handywecker aus und zieh mir wieder meine Decke über den Kopf.  Fast die ganze Nacht lag ich wach und hab mich gefragt, was dieser Ahmet eigentlich will.  So wie er aussieht ist der echt gefährlich.  Aber was zur Hölle hat Tyler mit diesem Mistkerl zutun?  Ich werds herausbekommen - heute noch!  Fest entschlossen steh ich auf und maschier ins Badezimmer.  Ich spring unter die Dusche, putz mir die Zähne, lackier mir meine Fingernägel blau und zieh mir was passendes dazu an.  Natürlich darf meine blaue Cap nicht fehlen.  Hab ich eigentlich schon erzählt das ich Caps über alles liebe?  Seitdem ich Ramon kenne trage ich welche.  Wegen ihm hab ich gefallen an den Dingern gefunden.  Es klingelt an der Haustür.  Ich schnapp mir meine Schulsachen und öffne die Tür.  Ramon.  Verdammt, sieht er gut aus.  Als hätten wir uns abgesprochen, trägt er ebenfalls seine blaue Cap.  Die haben wir uns zusammen gekauft, wie so viel andere Sachen.  Wir begrüßen uns und fahren mit Ramons Auto zur Schule.  Auf der Fahrt bin ich echt wieder am überlegen ihm das von Ahmet zu erzählen, aber was sollte er da großartig zu sagen?  Er würde sich nur über diesen Typen aufregen.  Und außerdem glaube ich nicht, das er weiß, was Tyler mit so komischen Typen am Hut hat.  Als wir dann ankommen in der Schule müssen wir direkt in den Unterricht.  Zum Glück vergehen die Stunden bis zur großen Pause ziemlich schnell, so das ich mich sofort auf den Weg zu Tyler mache.  Wie immer steht er bei Ramon und den anderen Jungs.  Ich begrüße sie alle und zieh Tyler dann am Arm mit, - weiter weg von den anderen.  Die müssen das ja nicht unbedingt mitbekommen.  Ramon und Mary schauen uns hinterher.  Die denken sich bestimmt auch nur: Was haben die denn für ein Problem?  Aber das ist jetzt Nebensache.  Tyler sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an »was ist?«  Erst zögere ich, keine Ahnung wie ich anfangen soll.  »Gestern als ich nach Hause gegangen bin hat mich so ein Ahmet angehalten. Er hat gefragt ob du mein Freund bist und so. Er meinte ich soll dir sagen, wenn du nicht bald deine Schulden bezahlst, wirst du oder einer deiner Freunde sehen, irgendwann müsse ja ein Zeichen gesetzt werden«  Sein Blick wird ernst.  Ich glaube Wut, Angst und irgendwie auch Hass in seinen Augen erkennen zu können, aber vielleicht täusche ich mich.  »Okay, danke«  Ist das alles? Soll ja wohl ein Scherz sein.  Ich seh ihn fragend an, aber er ignoriert mein Blick.  »Man Tyler.. was will der und von was für Schulden hat der gesprochen?«  Jetzt sieht er mir in die Augen.  »Das geht dich nichts an Toni«, sagt er ernst und will gehen, aber ich halt ihm am Arm zurück.  »Ich werde oder wurde da mit reingezogen, also raus mit der Sprache!«  »Aber versprech mir das du es niemanden sagst! Niemanden, hörst du?«  Ich nicke »ja, versprochen«  Tyler zieht mich am Arm mit zu einer Bank. Wir setzen uns und er fängt an zu erzählen:  »Meine Familie hatte halt mal voll die Geldprobleme. Mir wurde mein Job gekündigt und somit waren wir völlig pleite. Irgendwann bin ich dann Ahmet mal über den Weg gelaufen. Ich weiß nicht woher er das wusste, aber er hat mir ein "Job" angeboten, welcher viel Geld reinbringen würde, weil ich es ja so nötig habe.. und ja - ich wollt aussteigen weils mir zu gefährlich geworden ist, er hat stress gemacht und hat mich doch wieder überredet weiter zu machen. Nach ner Zeit hab ich den *** eingezogen und den ganzen Scheiß weggeschmissen anstatt es zu verticken. Ich bin untergetaucht, hab Schule gewechselt, bin sogar von zuhause weggezogen zu einem Freund. Alles nur weil er noch Geld bekommt. Ich habs einfach nicht und wenn ich ihn noch lange warten lasse, dann.. keine Ahnung. Du hast ihn ja selber gesehen. Wenn er was sagt, meint ers ernst«  Meine Gefühle spielen verrückt.  Angst, Wut, enttäuschung bis rüber zur schockiertheit.  Ich seh Tyler ausdruckslos an.  »Was hast du vertickt?«  Natürlich kann ich mir schon denken was es war, aber vielleicht irr ich mich ja.  Vielleicht war es ja irgendwas anderes.  »Drogen« gibt er kleinlaut zu.  Man scheiße.  Mit solchen Leuten ist nicht zu spaßen.  Wie kann Tyler bloß so ein Idiot gewesen sein?  Ich stöhne entsetzt auf und schlag mir meine Hand gegen die Stirn.  »Das ist nicht dein Ernst oder?«  »Doch man. Seh ich aus als würd ich Späße machen?«  Tyler ist kurz vorm ausrasten.  Ich steh von der Bank auf und stell mich vor ihn.  »Ey reg dich ab und maul mich nicht so an, okay? Ich kann da auch nichts für wenn du dich in so eine Scheiße reitest.« ich hol kurz Luft »man, wie kann man so hohl sein?«  Er antwortet mir nicht und schaut auf den Boden.  »Wie viel schuldest du ihm?« frag ich etwas ruhiger, aber angespannt.  Er zuckt mit den Schultern »so 7.000«  »Ooooh fuck!« fluche ich und seh ihn entsetzt an.  Ich muss ihm unbedingt helfen.  Alleine kommt er bestimmt nicht aus der Patsche.  Ich setze mich wieder zu ihm und leg meine Hand auf seine Schulter.  »Egal, wir schaffen das schon. Ich werd dir helfen«  Er sieht mir direkt in meine Augen und lächelt leicht »wirklich?«  »Wirklich. Wofür sind Freunde da?!« 

56. Kapitel

Tyler und ich sitzen noch eine Weile einfach da und unterhalten uns darüber, wie wir ihm am besten aus der Scheiße holen.  Er sucht sich einen neuen Job und ich möchte mir auch einen suchen.  Das Geld bekommt dann Tyler.  Am Anfang ist er natürlich total dagegen, dass ich mir ein Job suche und ihm dann auch noch das verdiente Geld geben werde, aber ich rede solange auf ihn ein, bis er einsieht, dass er so schneller von seinen Schulden abkommt.  Zwar ist er immer noch nicht so begeistert von der Idee, aber er sagt nichts mehr dagegen.  »Jetzt muss ich nur noch Ahmet überreden, dass ich es ihm in Raten zurückzahlen kann«  Auch wenn ich dran zweifel das Ahmet es zusagen wird, ermutige ich ihn und sage, das schon alles schief gehen wird.  Er will noch etwas dazu sagen, aber ich stoppe ihn »pscht« zisch ich ihm zu.  Mary und Ramon kommen auf uns zu und sehen uns fragend an.  Als sie vor uns stehen sind Tyler und ich total still.  Ramon setzt einen Blick auf, den ich nicht deuten kann.  »Habt ihr Geheimnisse vor uns?« fragt er uns.  Tyler sieht mich an und schüttelt mit seinem Kopf.  Klar, auffälliger gehts nicht!  »Ähm.. nein, wir..«  »Wir planen nur was für deinen Geburtstag nächste Woche« unterbricht Tyler mich.  Erst verdüstert sich die Miene von Ramon.  Es sieht aus, als würde er es uns nicht abkaufen. Verdammt!  »Das ist lieb von euch, aber braucht ihr nicht. Ist schon alles geplant« sagt er schließlich und grinst.  Erleichtert steh ich von der Bank auf und lauf in seine Arme.  »Hast du mir noch gar nicht erzählt. Wird Zeit«  »Nach der Schule Prinzessin, okay?«  Ich lös mich aus der Umarmung und kratz mich am Hinterkopf.  Bitte lass ihn jetzt nicht neugierig sein.  »Heute hab ich keine Zeit, sorry«  Ramon nimmt es so hin, aber Mary.. die muss immer alles wissen.  »Was machst du denn heute?« fragt sie mich.  »Ich.. mach heute was mit meiner Mutter und John«  Sie nickt aber fragt auch nicht weiter nach.  Natürlich war das gelogen.  Meine Mutter und John sind arbeiten.  Die Wahrheit ist, dass Tyler und ich uns heute gemeinsam auf Jobsuche machen, aber das brauchen die ja nicht wissen.  Die würden nur wissen wollen warum auch ich mir ein such, genug Geld hab ich ja eigentlich.  Als es wieder zum Unterricht klingelt, begleiten die Jungs uns wieder zur Klasse.  Ramon und ich küssen uns und Tyler umarmt mich.  Und das ziemlich lange.  Ich spüre schon Ramons eifersüchtigen Blicke auf uns.  Na hoffentlich gibt das nicht noch Stress. 

57. Kapitel

[ R A M 0 N S - S i C H T ]  Ich fahre Toni nach Hause und wünsch ihr viel Spaß heute.  Eigentlich wollte ich mir einen schönen Tag mit ihr am Meer machen, aber ich freu mich für sie.  Endlich hat sie wieder einen guten Draht zu ihrer Mutter und heute unternehmen sie sogar was gemeinsam.  Seitdem ich Toni kenne, kam das vielleicht 10 mal vor.  Und ich kenn sie schon 6 Jahre.  Als ich dann selber zu hause bin, ess ich was und spiele im Garten ein bisschen Fußball mit meinem kleinen Bruder, um die Zeit zu vertreiben.  Nachdem Toni gesagt hat, dass sie heute keine Zeit hat, hab ich Tyler gefragt ob er nicht Lust hätte heute irgendwas zu unternehmen, aber er hat komischerweise auch schon was vor.  Auf die anderen habe ich heute keine Lust.  Nachdem mein Bruder und ich dann aus der Puste sind, gehen wir rein.  Ich will mich an die XBOX setzen, aber meine Mutter macht mir natürlich ein Strich durch die Rechnung.  »Ramon, kannst du bitte noch ein paar Sachen fürs Essen heute Abend bersorgen? Ich hab keine Zeit dafür« brüllt sie durch das komplette Haus.  Völlig genervt mach ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo sie vor dem Fernseher sitzt.  Keine Zeit zum Einkaufen, aber sich ihre Sendungen ansehen.  Typisch.  Sie drückt mir Geld und ein Einkaufszettel in die Hand, damit ich bloß nichts vergesse.  In meinem Auto dreh ich dann die Musik auf und fahre in die Stadt.  Eminem - Lose Yourself.  Wie immer rappe ich mit.  Toni versucht auch immer mitzurappen, was wirklich ziemlich lustig ist, weil sie den Text nicht kennt.  Bis heute nicht, obwohl ich die CD wirklich jeden Tag Auf und -abspielen lasse in meinem Auto.  Lässig parke ich das Auto auf dem Parkplatz und gehe durch die Einkaufspassage.  Meine Güte, ist das wieder voll hier.  Ich will gerade ins Lebensmittelgeschäft gehen, doch dann entdecke ich sie.  Hab ich was mit meinen Augen oder sind sie das wirklich?  Aber die Frage beantwortet sich von selber, als sie sich in meine Richtung drehen.  Zum Glück sehen sie mich nicht.  Wollte sie nicht was mit ihrer Mutter und John unternehmen?  Ich hab immer noch die Hoffnung sie verwechselt zu haben, aber das kann eigentlich nicht möglich sein.  So ein wunderschönes Lächeln hat nur sie, sonst keiner.  Bei Tyler eingehackt läuft sie zu einem kleinen Café.  Sie scheinen sich zu amüsieren, denn auf beiden Gesichtern ist ein breites Grinsen zu sehen.  Wieso zum Teufel sagt Toni mir ab und lügt mich auch noch an?  Sie hätte mir gleich sagen können das sie lieber etwas mit dem ach so lieben Tyler machen möchte.  Was hat sie eigentlich mit dem zutun?  Wahrscheinlich haben die beiden auch noch was am Laufen.  Wundern würde es mich nicht.  Tyler schnappt sich alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.  Ohne Rücksicht auf andere.  Aber würde Toni mir das antun?  Sie weiß wie sehr ich sie liebe und sie weiß auch, dass ich ihr das niemals verzeihen könnte.  Nein, das würde sie nicht machen.  Aber warum lügt sie mich an?  Ich bin echt enttäuscht. 

58. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Nach ewigem Suchen haben wir jetzt endlich einen Job gefunden.  Beide.  In einem Café als Saftschubse.  Ab nächste Woche Montag können wir gleich anfangen.  Tyler grinst über beide Wangen »danke Toni, du bist echt 'ne Freundin« umarmt er mich.  Auch ich grinse wie nichts gutes.  Ich freu mich echt Tyler ein wenig helfen zu können.  »Kein Problem«  Wir lösen uns voneinander.  »Wollen wir noch was trinken gehen oder so? Ich lad dich ein« schlägt Tyler vor.  Ich überlege und schau auf mein Handy.  Mist, schon fast 20 Uhr.  Eigentlich will Ramon mich gleich anrufen, aber Lust noch was mit Tyler trinken zu gehen hätte ich schon..  »Ich weiß nicht..« antworte ich ihm unsicher.  Er macht ein Schmollmund und sieht mich mit seinem Hundeblick an.  Man, da kann ich nicht nein sagen.  Ich verschränke meine Arme vor der Brust »boah ey, na gut« muss dann aber doch lachen.  Er grinst frech und zieht mich in die nächst beste Bar.  »Was willst du trinken?« fragt er mich, als wir uns einen Platz gesucht haben.  »'ne Cola« er nickt, steht auf und bestellt uns die Getränke.  Derweil schau ich auf mein Handy.  2 Anrufe in Abwesenheit - beide von Ramon.  Ehe ich zurück rufen oder schreiben kann kommt Tyler mit unseren Getränken.  Ich steck mein Handy wieder zurück in meine Tasche und genieße einfach den restlichen Abend.  Ramon kann ich später auch noch anrufen.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Es ist jetzt schon halb neun und Toni geht immer noch nicht an ihr Handy.  Ist ihr was passiert?  Ist sie immer noch mit Tyler unterwegs? ..  Und wenn, WAS macht sie bitte mit ihm, dass sie nicht an ihr Handy gehen kann?  Langsam werde ich echt misstrauisch.  Sonst geht sie immer an ihr Handy!  Außer natürlich wenn wir Streit haben, .. aber das haben wir nicht!  Völlig in Gedanken lege ich mich auf mein Bett.  Ich muss mich irgendwie ablenken, sonst drehe ich hier gleich noch durch!  Ich steh wieder auf und leg die Eminem-CD in meine Stereoanlage.  Abwarten und Musik hören.  Vielleicht meldet Toni sich ja gleich..  Aber soll ich sie darauf ansprechen, dass ich sie mit Tyler in der Stadt gesehen hab?  Sie würde bestimmt denken ich spionier ihr hinterher oder so was in der Art.

59. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Am späten Abend gehe ich dann nach Hause.  Tyler begleitet mich erst ein wenig, aber dann muss er in eine andere Richtung und ich bin wieder alleine.  In mir steigt die Angst.  Ich hab noch einen ziemlichen Weg vor mir bis nach hause und wer weiß was für Typen jetzt noch unterwegs sind.  Nach langer Überlegung hole ich mein Handy aus meiner Handtasche und ruf Ramon an.  Hoffentlich schläft er nicht schon.  Es klingelt einmal, zweimal..  »Ja?« nimmt er schließlich ab. Oh mist. Er klingt echt verschlafen.  »Hab ich dich geweckt?«  »Schatz!?«  Ich lach leicht auf »Jaa!«  »Ich hab dich paar mal versucht anzurufen. Wieso bist nicht ran gegangen?«  »Ich..« was soll ich ihm jetzt bitte sagen? »tut mir leid Schatz, ich musste noch was erledigen und hatte mein Handy auf lautlos« antworte ich ihm zögernd.  Gelogen ist das ja eigentlich nicht.  »Hm, okay«  Stille.  Es sagt bestimmt 3 Minuten keiner was, bis 2 Autos an mir vorbei fahren.  »Bist du draußen?«  »Ja, ich lauf grade nach Hause«  »Was?! Alleine?«  »Klar.«  »Wo bist du?« fragt er mich. Ich kann hören wie er aus sein Bett steigt.  »In der Nähe von der Einkaufspassage«  »Geh zum Parkplatz und warte da«  Ich will gerade protestieren, aber er hat schon aufgelegt.  Hätte ich bloß den Mund gehalten.  Jetzt steigt er wegen mir noch so spät in sein Auto.  Wie Ramon gesagt hat, geh ich zum Parkplatz und setz mich dort auf den Bordstein.  Es ist ziemlich kühl geworden in den letzten Stunden.  Nach ungefähr 10 Minuten parkt ein schwarzer Mercedes direkt vor mir.  Ramon.  Ich steh auf und setze mich auf die Beifahrerseite.  »Hey« begrüße ich ihn und geb ihm einen langen Kuss.  Er sieht mir kurz in die Augen und mustert mich dann von oben bis unten.  »Du hättest mich echt nicht abholen brauchen«  »Natürlich. Du weißt wie gefährlich die Gegend ist und das ich das nicht mag wenn du abends alleine nach Hause gehst« antwortet er »was machst du eigentlich noch so spät draußen? Ist schon fast 12 Uhr«  Ich seh aus dem Fenster. Ich kann ihm einfach nicht ins Gesicht lügen ohne rot zu werden.  »Hab doch gesagt musste noch was erledigen«  »So spät noch ja?«  »Ja..«  »Muss ja sehr wichtig gewesen sein«  »Hm..«  Er glaubt mir nicht.  Das kann man schon an seiner Tonlage hören.  Am liebsten würde ich ihm einfach nur die ganze Wahrheit sagen, aber das geht einfach nicht! Ich hab es Tyler so versprochen. 

60. Kapitel

Als Ramon vor meinem Haus hält, sehe ich ihn erwartungsvoll an.  Ich will das er bei mir bleibt.  Ich will mich heute Nacht an seine Brust kuscheln und einfach nur seine Nähe spüren, aber er macht nicht im geringsten die Andeutungen aus zusteigen.  Hab ich irgendetwas falsch gemacht?  Oder hat er einfach keine Lust auf mich?  Der Gedanke das es so sein könnte schmerzt.  »Kommst du nicht mit?«  Er zuckt mit den Schultern »ich weiß nicht« antwortet er zögernd »willst du das ich mitkomme?«  Ich nicke »Natürlich!«  Er schaut nach vorne durch die Frontscheibe und scheint nachzudenken.  Schließlich zieht er den Autoschlüssel und öffnet seine Tür.  »Na los, komm«  Ich steige ebenfalls aus und schließe die Haustür auf.  Zieh meine Schuhe aus, greif nach Ramons Hand und gehe mit ihm auf mein Zimmer.  Er verhält sich aus einem für mich unerklärlichem Grund total komisch. Abweisend irgendwie.  Hat er kein Interesse mehr an mir?  Wenn es so sein sollte, soll er mir das sagen!  Es würde nicht mehr weh tun, als wenn er mir jetzt die ganze Zeit was vorspielt.  Ich schnapp mir meine Schlafsachen und zieh mich im Badezimmer um.  Als ich wieder in mein Zimmer gehe, liegt Ramon schon in meinem Bett und starrt die Decke an. Die ist ja auch so interessant.  »Was hast du?« frag ich Ramon, während ich mich neben ihn lege.  Jetzt schaut er mich an.  »Nichts, wieso?«  »Du bist irgendwie komisch drauf«  Er zieht mich in seine Arme und drückt mich an seinen nackten Oberkörper.  Wie sehr ich ihn heute vermisst habe..  »Ach quatsch. Ist alles in Ordnung« sagt er und drückt mir ein Kuss auf die Wange.  Auch wenn es sich ehrlich anhört, beruhigt es mich nicht ganz.  Er muss irgendwas haben!  Allein das zögern in seinem Auto, als ich ihn gefragt habe ob er mitkommt, hat es mir bewiesen.  Sonst lässt er sich das nicht dreimal sagen.  Um ihm nicht zu zeigen, dass ich traurig bin, setze ich ein breites Lächeln auf.  Ja, dass kann ich am besten.  Übung macht den Meister; wie man so schön sagt.  Ramon scheint schon eingeschlafen zu sein, - ich nehme ein leises Schnarchen von ihm wahr.  Nach noch einer gefühlten Stunde nachdenken und Vorwürfe machen, schlafe ich schließlich auch ein.

61. Kapitel

Tage vergingen und heute ist es soweit:  Ramons neunzehnter Geburtstag.  Zwar werden wir heute nichts großartiges machen, denn da morgen Freitag ist, haben wir die Geburtstagsfeier einfach auf morgen verschoben, aber ich freu mich trotzdem.  Ich hatte keine Ahnung was ich ihm schenken sollte, also bin ich nach der Arbeit im Café mit Tyler in ein Schmuckgeschäft gegangen und habe ihm ein Armband gekauft.  Darin eingraviert: Toni + Ramon -  Nichts besonderes, aber ich hoffe er freut sich trotzdem.  Vor 3 Tagen hatten wir unseren ersten Streit.  Ramon war eifersüchtig auf Tyler, weil ich in andauernd was mit ihm unternehme in letzter Zeit.  Er unterstellt mir was mit Tyler zu haben.  Natürlich hab ich es sofort abgestritten und ich war kurz davor ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. Aber das einzige was ich sagte war, das es nicht so ist und wir im Café fast die selben Schichten hatten.  Und so blöd wie ich bin, habe ich erst drüber nachgedacht was ich sage oder gesagt habe, als es schon raus war.  Ramon wusste nichts von meinem Job im Café.  Klar das es früher oder später rauskommen würde, weil ich kaum noch Zeit habe, aber ich hätte mir noch die passende Lüge einfallen lassen müssen, warum ich auf einmal einen Job habe.  Ramon war so sauer auf mich.  »Was verheimlichst du mir noch? Ich dachte wir erzählen uns alles, auch wenn wir zusammen sind! Gerade da ist es wichtig. Und jetzt soll ich dir noch glauben du hast nichts mit Tyler?« hat er mich angeschrien.  Ich habe ihm gesagt, dass ich einfach selber etwas Geld verdienen will, aber das war ihm egal.  An dem Tag konnte man kein vernünftiges Wort mit ihm sprechen und den Rest des Tages hat er mich ignoriert.  Es hat echt weh getan.  Und das alles nur wegen Tyler beschissener Vergangenheit.  Aber jetzt ist alles wieder gut.  Ramon hat sich bei mir entschuldigt mit einem schönen Picknick am Meer.  Und ich habe ihm geschworen ihm alles zu erzählen.  Tja.. das das gelogen war kann man sich ja denken.  Er weiß alles, wirklich alles (!) von mir und über mich, aber das mit Tyler kann ich ihm nicht erzählen. Vielleicht würde Tyler dadurch nur noch mehr in Schwierigkeiten geraten. Und das will ich nicht.  Am selben Abend haben Ramon und ich das erste Mal miteinander geschlafen.  Es war überhaupt mein erstes Mal.  Ich hätte mir kein perfekteren Mann dafür vorstellen können als Ramon.  Er war so liebevoll und zärtlich und die Angst, die ich anfangs hatte, war im Null Komma Nix verschwunden, als er auf mir lag.  Besser hätte ich mir das erste Mal nicht vorstellen können, ehrlich nicht.  Tja. Und jetzt sitze ich hier vor meiner Haustür und warte auf Ramon.  Sein Armband halte ich in der Hand.  Ich denke, ich gebe es ihm heute Abend wenn wir bei ihm sind.  Auf einmal nehme ich laute Musik aus einem Auto wahr und das Armband verschwindet in meiner Tasche.  Ich sehe in die Richtung von der es kommt.  Natürlich, wer anders sollte Eminem auf voller Lautstärke hören, als Ramon?  Ich lächle und gehe zu unserer Abfahrt.  Ramon parkt direkt vor mir.  Ich steige ein und küsse ihn zur Begrüßung.  »Happy Birthday mein Schatz«  Er umarmt mich fest »danke Prinzessin«  »Geschenk gibt es heute Abend« verspreche ich ihm, als ich mich in den Autositz zurück lehne.  Ein freches grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus »okay, ich freu mich«  Das er immer alles falsch verstehen muss.  »Man Schatz, du bist unmöglich«  »Ich hab heute Geburtstag, ich darf das«  Als wir dann in der Schule sind, kommen gleich ein paar Leute an und gratulieren Ramon.  Er beziehungsweise wir sind nicht gerade unbeliebt.  Es stört mich nicht im geringsten das jedes Mädchen ihn umarmt, doch dann kommt Chloé angestöckelt.  Sie versucht ihm ein süßes Lächeln zu schenken, aber das wird wohl nichts. Oder sehe nur ich das so? Ich finde es ist das grausamste Lächeln überhaupt!  Ich habe so einen Hass auf sie.  »Alles Liebe Ramon« gratuliert sie und schlingt ihre Arme um ihn.  Ich könnte ausrasten.  Das macht sie doch mit voller Absicht.  Aber zu meinem Glück fällt Ramon nicht auf ihr falsches Spiel rein »danke« sagt er kühl und lässt sich schnell wieder aus der Umarmung.  . . .  Die Schulstunden gehen ungewöhnlich schnell rum.  Da Ramon und ich zur gleichen Zeit Schulschluss haben, gehen wir nach der Schule in die Stadt und machen uns einen schönen Tag.  Ich denke, mein Versuch Ramon einen nicht all zu langweiligen Geburtstag zu bescheren, ist gelungen.  Am Abend gehen wir dann zu Ramon.  Heute hat er ausnahmsweise einmal sturmfrei.  Wir gehen auf sein Zimmer und ich drücke ihm die Packung mit dem Armband in die Hand.  Er öffnet es und schaut es sich ganz genau an.  »Wow« sagt er nach einer Zeit »das ist wirklich wunderschön Schatz«  Er küsst mich »danke«  Ich schmunzel.  Mir fällt echt ein kleiner Stein vom Herzen. Ich bin froh, dass es ihm gefällt.  »Machst du mir das um?« fragt er.  Ich nehme es ihm ab und leg es ihm an.  Es steht ihm echt gut.  Ramon küsst mich.  Immer und immer wieder.  Ich hab das Gefühl er kann seine Finger nicht von mir lassen.  Er fängt an mich auszuziehen und wenige Minuten später liegen wir nackt in seinem Bett.  Wir schlafen miteinander.  Ohne jegliche Verhütung.  Kein Kondom und die Pille nehme ich auch nicht.  Aber es wird schon nichts passieren.  Weder ich noch Ramon haben irgendeine Infektionskrankeit und schwanger werde ich schon nicht.  Nicht, nur weil ich einmal ohne Verhütung mit ihm schlafe. 

62. Kapitel

»Schatz hast du alles?«  »Nur noch bisschen Knabberzeug« antwortet er mir und geht geradewegs auf die Chips zu.  Ramon und ich erledigen gerade den Rest Einkauf für seine Geburtstagsfeier, die heute Abend am Strand stattfinden wird.  Die halbe Schule wird da sein und noch ein paar andere Freunde von Ramon.  Das wird einfach ein super Abend, ich weiß es.  Wir bezahlen die Waren und fahren direkt an den Strand.  Mary, Tyler und die anderen unserer Clique sind schon dabei alles vorzubereiten.  Um 19 Uhr kommen dann schon die ersten Leute.  Die Musik ist aufgedreht worden.  Ein paar sind am tanzen, andere sind im Meer am planschen.  Bisher ein sehr gelungener Abend, aber bleibt das auch so?  Bei den ganzen Gedanken merke ich gar nicht, das Ramon sich von hinter angeschlichen hat.  Er hebt mich hoch und rennt mit mir auf seinen Schultern in Richtung Wasser.  »Lass mich runteeer!«  In der nächsten Sekunde bin ich total nass.  »Alter bist du besoffen man?« mecker ich rum als ich wieder auftauch.  Ramon und die anderen, die sich um uns herum versammelt haben lachen sich schlapp.  Ohne zu zögern spritze ich Ramon an, der noch trocken war, bis auf seine Beine.  Er kommt wieder auf mich zu und taucht mich unter.  So schnell ich kann renn ich aus dem Wasser und zieh mir meine nasse Kleidung aus. Ekelhaft wie die an der Haut klebt!  Danach geh ich aber gleich wieder ins Wasser.  Der Abend ist einfach super und könnte nicht besser laufen.  Bis Tyler auf einmal angerannt kommt..  »Toni schnell, komm her« er steht am Meeresrand und winkt mich hektisch mit seinen Händen zu sich.  Ich löse mich aus Ramons Armen und renn auf ihn zu.  »Was ist los?«  Anstatt zu antworten zieht er mich an meinem Arm Richtung Parkplatz.  Ich frage ihn die ganze Zeit was sein Problem ist, aber er antwortet mir erst als wir an seinem Auto stehen.  »Wir müssen hier weg! Ahmet ist da!«  Verdammt! Woher weiß er das Tyler hier ist?  »Hast du nicht mit ihm abgemacht das du die Schulden in Raten abbezahlst und noch etwas Zeit brauchst?«  Tyler kratzt sich am Kopf »man, ich habs immer vor mich hingeschoben«  »Bist du völlig bescheuert? Wenn der uns hier sieht legt der uns wahrscheinlich um so wie der aussieht! Man! Was kannst du überhaupt alter?«  Ich schreie ihn lauthals an und fuchtel mit meinen Armen rum.  Ahmet würde Tyler bestimmt vor den Augen aller anderen Verprügeln, ohne mit der Wimper zu zucken.  Wieso ist Tyler auch so blöd und schiebt das immer vor sich hin? Er weiß ganz genau das es wichtig ist und das er sich da nicht mit irgendwelchen Typen angelegt hat, die nur eine große Klappe haben aber nichts dahinter.  Tyler zieht mich an sich und drückt meinen Kopf gegen seine Brust.  Ich habe überhaupt nicht gemerkt das ich vor lauter Angst und Wut angefangen habe zu weinen.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Was will Tyler von Toni und warum verschwinden die so plötzlich?  Tyler hat es echt eilig gehabt.  Die beiden sind jetzt schon 10 Minuten weg und langsam fange ich an mir Sorgen zu machen.  »Ey, ich komm gleich wieder« rufe ich Jonas, einer meiner Kumpels zu und mache mich auf den direkten Weg Richtung Parkplatz.  In die Richtung sind die beiden doch gelaufen oder?  Ich sehe mich um, aber nichts.  Wo zum Teufel sind die beiden?  Erst als ich in die Richtung der Autos laufe, erkenne ich zwei Gestalten.  Eng umschlungen.  Sind das etwa? ..  Ich gehe näher ran und trau meine Augen nicht.  »Ich wusste es« sage ich mit fester Stimme, als ich direkt hinter ihnen stehe.  Sie schrecken auseinander und sehen mich geschockt an.  »Schatz..«  Toni klingt ganz verwundert.  »Ist das euer Ernst?«  »Was?«  Will sie mich jetzt auch noch für dumm verkaufen?  »Ach komm, tu nicht so. Wie lange läuft das schon?«  »Du glaubst..?« sie zeigt abwechselnd auf Tyler und sich.  »Sieht ganz so aus - ja!«  »Ich hab dir schon einmal gesagt das zwischen uns nichts läuft. Wie kommst du auf so eine Schnapsidee?«  »Achja? Das sah gerade ganz anders aus!«  Sie zuckt zusammen und bemerke erst da, dass meine Stimme immer lauter wird.  Aber es ist mir egal. Wieso verarscht sie mich auch? Ich bin gerade so wütend!  Wütend auf mich selber, weil ich ihr immer wieder geglaubt habe, als sie sagte, dass Tyler und sie nur Freunde seien.  »Ich hab doch Augen im Kopf man. Willst du mich verarschen?« ich wende mich zu Tyler »und du? Was bist du für ein Freund!? Du weißt ganz genau das ich dieses Mädchen über alles liebe. Mehr als mein Leben!«  Er antwortet nicht.  Schenkt mir nur einen entschuldigten Blick.  Tonis Augen sind voller Tränen. Das hat sie verdient.  »Fang jetzt bloß nicht an zu heulen, die Tour zieht nicht. Ich bin viel zu oft auf dich und deine Lügen reingefallen«  Ich will gehen, aber jemand hält mich fest.  Toni.  Das sie sich das noch traut. Was kommt jetzt? Wieder eine Lüge eiskalt ins Gesicht?  »Ramon bitte! Ich liebe dich! - nur dich! Du verstehst das alles falsch«  »Erzähl deine Lügen wen anders Antonia« ich entziehe ihr meine Hand »es ist aus! Ich will nichts mehr mit dir zutun haben. Du bist gestorben für mich« 

63. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  »Bitte geh nicht« flüstere ich Ramon kaum hörbar hinterher.  Das war's wohl. Endgültig!  Er hat mit mir Schluss gemacht.  Es beendet.  All unsere schöne Zeit einfach so weggeschmissen.  Und das nur wegen so einen scheiß Missverständnis.  Ist es das wert?  Mein Ein und Alles, mein Leben gehen zu lassen nur weil Tyler Probleme hat und ich ihm helfen will?  Wie dumm bin ich eigentlich?  Aber andererseits..  Ich hab Ramon gefühlte tausend mal gesagt das zwischen mir und Tyler nichts läuft. Das wir Freunde sind und ich nur Ramon liebe, aber ihm ist das anscheinend egal. Er glaubt mir nicht. Nur das, was er sieht.  Aber was will er gesehen haben?  Tyler und ich haben uns nur umarmt.  Und erklären lassen hat Ramon sich die Situation auch nicht.  »Scheiße« hör ich Tyler zu sich selber sagen »Toni, es.. es tut mir leid. Es ist alles meine Schuld. Ich regel das. Ich erzähl ihm alles!«  Er will gehen, aber ich ziehe ihm am Arm zurück.  »Nein Tyler. Da gibt es nichts mehr zu regeln. Du hast selber gehört: er will nichts mehr mit mir zutun haben, ich bin für ihn gestorben. Es bringt nichts mehr«  »Aber..«  »Nichts aber. Jetzt komm! Wir müssen von hier verschwinden!«  Tyler zieht seine Autoschlüssel aus seiner Hosentasche und steigt ins Auto. Ich tue es ihm gleich.  Ist es falsch?  Hätte ich Ramon hinterherlaufen und ihm alles erklären sollen?  Er hätte mir sowieso nicht zugehört.  Und auch Tyler hätte er ignoriert, da bin ich mir sicher.  Natürlich will ich nichts lieber als das Ramon mir zuhört, mich versteht und mir verzeiht. Das alles wieder perfekt ist zwischen uns.  Aber das was er mir an den Kopf geknallt hat, das er nichts mehr mit mir zutun haben will, mich es in seinem Leben nicht mehr gibt, macht mich traurig und wütend zu gleich.  Er hätte wenigstens zuhören können, aber er ist einfach gegangen.  Ohne einmal dran zu denken das es auch andere Gründe hat, oder was weiß ich.  Vielleicht würde ich es auch falsch verstehen. Mit Sicherheit. Aber ich würde es ihm erklären lassen und wäre nicht gleich abgehauen.  Ich schau aus dem Fenster und mir laufen die Tränen.  Meine Gedanken sind immer noch bei eben. Als er gegangen ist und mich einfach so stehen lassen hat.  Manche würde sagen: wie hohl bist du eigentlich? Sag ihm die Wahrheit. Erzähl Ramon von Tylers Vergangenheit und Ahmet. Erzähl ihm, warum du wirklich den Job hast und du im Moment immer so mit Tyler rumhängst, warum ihr euch so umarmt habt. Erzähl ihm alles!  Aber das kann ich nicht.  Ich habe Tyler versprochen dicht zu halten.  Und ich bin mir sicher, das würde nach hinten losgehen.  Nicht, weil Ramon nicht den Mund halten kann, sondern weil Ramon bestimmt total sauer auf Tyler wäre. Auf ihn losgehen würde, weil Tyler mich da mit reinzieht. Oder eher, es zulässt dass ich mich mit einmische.  Ja, so wäre es. Ganz sicher.  Das will ich einfach nicht.  »Ich rede mit ihm!« sagt Tyler entschlossen und drückt noch mehr auf das Gas.  Er hat bestimmt schon 120 Sachen drauf.  »Nein Tyler. Wirst du nicht«  »Warum nicht? Ich kann mir nicht mit ansehen das du so leidest. Meinetwegen!«  Ich schüttel mit dem Kopf »es ist wirklich lieb gemeint Tyler, aber es würde nur noch mehr Stress geben. Ehrlich. Außerdem bin ich selber Schuld. Ich wollte dir helfen und werde es auch. Ich hätte Ramon hinterherlaufen und versuchen können das er mir zuhört. Aber ich hab es nicht. Weißt du auch warum? Weil es kein Sinn hat. Ramon vertraut mir nicht.. was bringt dann eine Beziehung? So ohne vertrauen?«  Ich schluchze und es fühlt sich an, als würde gerade alles geschehene auf mich einprasseln. Die komplette Situation auf dem Parkplatz spielt sich in meinem Kopf ab. Mir wird klar das ich ihn verloren hab. Ein für Alle male.  Er wird nicht mehr zurück kommen. Er wird mich ignorieren und hassen. Kein Wort mehr mit mir reden.  Mein Herz bricht gerade in tausend Teile.  Der Sinn meines Lebens hat mich verlassen und mich alleine gelassen.  Was bin ich ohne Ramon?  Nichts. Ein Nichts. Ein Niemand. 

64. Kapitel

Tyler setzt mich vor meiner Haustür ab und lustlos schlendere ich rein.  Sofort schmeiße ich mich auf mein Bett.  Ich hab das Gefühl ich ertrinke im Schmerz.  Man hat mir alles genommen. Mein Freund, mein besten Freund - mein Leben.  Was hat das ganze noch für einen Sinn? Meine Welt bricht ohne ihn auseinander.  Stück für Stück. [ R A M 0 N S - S i C H T ] Es ist mitten in der Nacht und ich laufe immer noch planlos durch die Gegend.  Am liebsten würde ich alles Kurz und Klein schlagen.  Wenn ich an die Situation auf dem Parkplatz denke..  Ich könnte losheulen so enttäuscht bin ich von Toni. Es hat sich angefühlt, als wenn ein Messer durch mein Herz fährt.  Nein, so fühlt es sich noch immer an.  Ich habe zwar keine Tränen in den Augen, aber hunderttausend im Herzen.  In mir staut sich so eine Wut, dass ich mit voller Wucht gegen meine Hauswand schlage, wo ich eben gerade angekommen bin.  Es zieht in meiner Faust und sie blutet.  Es schmerzt. Sehr.  Aber das ist nichts, gegen den Schmerzen in meinem Herz. Mein Herz.. das war immer Toni. Und nun? Wenn ich sage ich liebe sie nicht mehr, sie hat mich viel zu sehr enttäuscht, sie ist mir unwichtig, - klar. Es wäre gelogen.  Ich gehe ins Haus und direkt ins Bett. Meine Lebenslust ist weg. Sie ist mit Toni gegangen.  Mein Bett riecht nach ihr. Alles riecht nach ihr!  Ich vermisse sie so.. jetzt schon.  Wie soll ich das den Rest meines Lebens aushalten? Obwohl Leben.. kann man das so nennen ohne Toni? Nein, ich denke nicht.  Vielleicht habe ich falsch gehandelt? Alles falsch verstanden..  Aber Toni hat sich nicht einmal die Mühe gegeben es mir zu erklären. Oder? Auch Tyler hat nichts gesagt.  Was ist er bloß für ein Freund.  Wenn wirklich was zwischen den beiden gelaufen ist oder läuft; ich glaube ich kann für nichts garantieren.  Der brauch mir nicht alleine über den Weg laufen! [ T 0 N i S - S i C H T ] Ich kann einfach nicht einschlafen. Meine Gedanken kreisen und ich bin kurz vorm Zusammenbruch.  Ich hoffe nur all das lohnt sich auch. Nicht, das ich alles aufgebe und es Tyler zum Schluss doch nichts bringt.  Das würde ich nicht ertragen.  Denkt Ramon auch gerade an mich? Oder bin ich ihm egal? Jetzt, wo er denkt..  Bei dem Gedanken schüttel ich mich.  Nein. Ich könnte es mir nicht einmal vorstellen was mit Tyler anzufangen. Ich liebe nur Ramon! Es würde mir selber das Herz zerbrechen.  Tyler und Toni. Wie kommt er auf sowas? Wieso vertraut er mir nicht? Von dem vielen Weinen bekomme ich kaum noch Luft. Mir ist schwindelig und kotzübel. Irgendwas muss ich machen. Ich kann Ramon doch nicht kampflos aufgeben, oder? Er muss mir wenigstens zuhören! Er muss.. wenn nicht, dann weiß ich einfach nicht mehr weiter. 

65. Kapitel

Jetzt darf ich mich wieder in die Schule schleppen.  Das Wochenende war schrecklich.  Ich hab mich in meinem Zimmer eingesperrt, kaum was gegessen und getrunken. Mary, Naomi und Tyler haben oft versucht mich anzurufen. Aber ich hab entweder weggedrückt oder es einfach ignoriert.  Sie wollen doch sowieso nur wissen was passiert ist und wie es mir geht.  Es ist zwar lieb gemeint, aber.. ich kann einfach nicht drüber reden.  Und wie sollte es mir schon gehen? Ohne mein Herz.. Als ich in der Schule ankomme, steht Mary schon am Tor. Ich könnte gleich wieder anfangen zu weinen.  Sonst steht sie da immer mit Ramon.. aber das wird wohl nie wieder mehr so sein. Mary kommt mir entgegen gelaufen und schließt mich gleich in ihre Arme »Süße! Ich habe mir so Sorgen gemacht« »Tut mir leid« nuschel ich leise vor mich hin.  Die Umarmung tut mir echt gut.  »Wie geht es dir?« Wir lösen uns von einander. Ich schau auf den Boden und zucke mit den Schultern.  »Ach Maus, was ist denn überhaupt passiert? Ich hab Ramon angerufen als du nicht an dein Handy gegangen bist und ihn gefragt ob er was wüsste. Aber der war total komisch« Ich erzähle ihr das er denkt ich hätte was mit Ramon und was er mir an den Kopf geworfen hat. Sie ist geschockt und enttäuscht von ihm.  »Ey, der soll mir heute bloß nicht unter die Augen treten« sagt sie sauer.  »Bitte lass ihn Mary. Es ist zwar lieb von dir, aber es bringt nichts« Es klingelt zum Unterricht. 2 Stunden Mathe.  Ich versuche mich zu konzentrieren, doch meine Gedanken sind nur bei Ramon.  Der Gedanke das er mich hassen würde, er wirklich nichts mehr mit mir zutun haben möchte, zerfrisst mich. Das kann es nicht einfach gewesen sein.  Mary merkt das ich wieder kurz vorm Weinen bin und versucht mich abzulenken.  Vergeblich.  Ablenken konnte mich immer nur Ramon und ich denke das wird auch so bleiben.  Kein Mensch kann ihn ersetzen. Egal wie nett und freundlich man ist.  In der Pause gehen wir zu Tyler.  Er sitzt alleine auf der Bank.  Wir begrüßen uns »wieso sitzt so alleine hier?« fragt Mary ihn.  »Ich hab doch was mit Toni, schon vergessen? Die anderen hassen mich. Ramon wollte mir vorhin schon auf die Fresse hauen« Ungewollt laufen mir die Tränen.  Wenn er bloß die Wahrheit wüsste.. »Hey, pssscht. Nicht weinen« Tyler steht auf und nimmt mich in seine Arme. Nun fange ich richtig an zu weinen. Ein Glück verstumpft mein Schluchzen in seinen Armen, sonst würde mich jeder schief ansehen. Und das, könnte ich weiß Gott nicht noch ertragen.  [ R A M 0 N S - S i C H T ] Meine Augen suchen nur nach ihr.  Und als ich sie dann finde, und sehe was sich da für eine Szene abspielt, gefriert das Blut in meinen Adern.  Wieder ist sie da eng umschlungen mit Tyler. Das kann doch nicht ihr ernst sein. »Schlampe« zische ich leise, doch meine Jungs haben es wohl mitbekommen.  Sie sehen in die selbe Richtung wie ich.  Jonas klopft mir auf die Schulter »alter, sei froh das du die los bist« Ich nicke und wende mein Blick wieder ab. Das kann ich mir einfach nicht mit ansehen. Es macht alles nur noch schlimmer.  Ein paar Minuten später tippt mir jemand an der Schulter.  Ich drehe mich um und sehe in ein total verheultes Gesicht.  »Was willst du?« ich versuche so kalt wie mögich rüber zu kommen.  Auch, wenn es mir mehr als weh tut sie so zu sehen.  »Können wir kurz reden?« Ihre Stimme klingt zerbrechlich und sie spricht ziemlich leise.  Aber jetzt bloß nicht weich werden Ramon! »Nein« sag ich hart und drehe mich wieder zu den Jungs, die das ganze Beobachten.  Ich spüre, wie sie immer noch hinter mir steht. »Bitte Ramon« »Verpiss dich!« brülle ich.  Ich weiß nicht was in mir gefahren ist. Ich bin selber schockiert. Die Jungs sehen mich bemitleidend an »das war echt hart alter« sagt Jonas.  »Halts Maul man« Er hat recht.  Aber sie hat es nicht anders verdient oder? Mich verarscht keiner! Auch nicht das Mädchen, welches mir die Welt bedeutet.  Ich drehe mich um und seh sie langsam und weinend davon laufen.  Es klingelt und wir gehen in die gleich Richtung. Auf einmal bricht sie zusammen.  Sie kniet auf dem Boden. Mitten in der Menschenmenge.  Ich will auf die zu gehen, aber dann tauchen Mary und Tyler wie aus dem Nichts auf.  Auch wenn es mich zerstört, gehe ich einfach dran vorbei.  Soll sich doch ihr toller Tyler um sie kümmern. 

66. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Ramon hat mich einfach so abgewiesen.  Mir gesagt, dass ich mich *** soll.  Und ich glaube, er meint es ernst. Sehr ernst.  Ohne nach gerade aus zu sehen und auf die anderen zu achten gehe ich weg.  Auf einmal verlieren meine Beine den Halt.  Ich fühl mich leer. Als hätte man mir mein Herz rausgerissen.  Die Blicke der anderen Schüler sind auf mir gehaftet.  Sie sehen mich geschockt an und andere tätscheln meine Schulter.  Mary und Tyler kommen angerannt.  »Oh mein Gott Toni« höre ich Mary sagen.  Ich versuche auf zu stehen, aber mir fehlt die Kraft.  Wo ist Ramon?  Er hat gesehen das ich zusammengebrochen bin. Mit Sicherheit!  Bin ich ihm so egal?  Es tut weh. Es tut so verdammt weh..  Ich wage es einen Blick zu Ramon zu werfen.  Er geht gerade an mir vorbei.  Das kann nicht wahr sein.  Ich bedeute ihm nichts mehr.  Beweis genug.  Meine Tränen hören nicht auf zu laufen.  »Komm Toni, steh auf« sagt Tyler mit ruhiger Stimme und fässt mir unter die Arme um mir zu helfen.  Die meisten sind schon in ihre Klassen gegangen.  Ein Glück auch.  Die fragenden und bemitleidenden Blicke lassen mich nur noch schlimmer fühlen.  Tyler hebt mich auf seine Arme, weil ich nicht stehen kann.  Ich bin zu schwach.  Das Ramon so kalt zu mir ist hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen.  »Ich bring dich nach Hause«  Ohne auf irgendeine Antwort von mir zu warten nimmt er meine Tasche und macht sich mit mir auf den Weg.  Zuhause dann, trägt er mich direkt auf mein Zimmer.  Zu meinem Glück sind John und meine Mutter nicht da.  Er legt mich ins Bett und deckt mich zu.  »Danke« sage ich leise und schließe ihn in meine Arme.  »Nicht dafür Kleine« er holt tief Luft »nicht dafür«  Nach einer Zeit geht er wieder und ich fühle mich wieder alleine und verlassen.  Einfach nur leer.  Selber weinen kann ich nicht mehr richtig.  In den letzten paar Tagen habe ich einfach zu viele Tränen vergossen.  Meine Augen tuen schon weh.  Aber irgendwann hört es auf.  Das alles.  All der Schmerz und das Leid.  Es braucht nur seine Zeit, ganz sicher. 

67. Kapitel

Immer noch total fertig mit den Nerven stehe ich auf und gehe hinunter in die Küche.  Ich bekomme langsam echt hunger.  Seit Tagen habe ich schon nichts vernünftiges mehr gegessen.  »Ich wollte eigentlich gleich was bestellen, deine Mutter müsste auch jeden Moment kommen« spricht hinter mir jemand.  Total erschrocken lege ich mir meine Hand auf die Brust und drehe mich um.  »Man, erschreck mich doch nicht so!« meckere ich John an der mit einem breiten Grinsen am Türrahmen steht, welches aber sofort verschwindet, als er mich mustert.  »Meine Güte. Toni wie siehst du denn aus« er kommt auf mich zu und nimmt mein Gesicht in seine Hände »gehts dir nicht gut? Hast du geweint? Hat dir jemand was getan?« fragt er ohne Pause.  Ich schüttle sogut wie es geht mit dem Kopf.  »Nein es ist alles in Ordnung«  Er möchte noch etwas sagen, doch zum Glück kommt betritt meine Mutter gerade das Haus und er hält Inne.  Wieso sollte ich mit ihm über meine Probleme sprechen?  Ist zwar lieb von ihm, dass er sich solche Sorgen um mich macht, aber ich rede ja nicht einmal mit meiner Mutter darüber. Außerde bringt es mir nichts.  Ich könnte ihnen doch nur erzählen, dass ich nicht mehr mit Ramon zusammen bin, weil ich Tyler umarmt hab.  Wie lächerlich ist das denn?  Den Rest, das mit den Drogen und all dem könnte ich ihnen nicht anvertrauen. Niemals!  Die beiden würden mich niemals mehr aus dem Haus lassen und mir den Kontakt mit Tyler verbieten. Da habe ich echt keine Lust drauf.  »Na meine Schätze« begrüßt meine Mutter uns und gibt uns beiden einen Kuss.  Wenigstens eine die glücklich ist..  John geht in das Wohnzimmer und bestellt uns Pizza.  Genau das Richtige für mich im Moment.  Ich verhungere!  Irgendwie bin ich echt nicht ganz dicht.. ich hab echt andere Probleme und denke ans Essen.  Naja, muss auch mal sein, oder?  Nach einer halben Stunde ungefähr ist das Essen da.  Ich stopfe mir meine Thunfisch Pizza in mich hinein wie nichts gutes.  Meine Mutter und John machen sich drüber lustig.  »Du tust ja bald so als würdest du nie etwas zu essen bekommen« lachen sie.  »Habe heut echt hunger«  Sie grinsen nur vor sich hin.  Als ich dann fertig bin stell ich den leeren Pappkarton auf den Tisch.  Das hat echt gut getan und satt bin ich jetzt auch.  Ich fühle mich, als müsste ich die nächsten 2 Wochen nichts mehr essen.  Im nächsten Augenblick wird mir unbeschreiblich schlecht.  Was ist denn jetzt los?  Ich springe auf und renn auf die Toilette.  Und dann hänge ich auch schon über der Toitlettenschüssel.  Das war wohl doch etwas zu viel für mich.  Das ganze Essen was ich auf einmal in mich hineingestopft habe und der ganze Stress..  Meine Mutter kommt angelaufen »Schatz ist alles okay?«  Ich wische mir meinen Mund ab und nehme mir meine Zahnbürste »ja, war wohl zu viel«  Sie nickt und verschwindet wieder.  Endlich. Ich will jetzt echt meine Ruhe.  Ich putze mir noch schnell meine Zähne und gehe wieder auf mein Zimmer.  Traurig und irgendwie immer noch etwas flau im Magen schmeiße ich mich auf mein Bett.  Jetzt einfach nur noch etwas ausruhen.  Ich bin kaputt vom weinen und kämpfen.  Naja "kämpfen"; kann man das so nennen? 

68. Kapitel

Mir ist schwindelig und ich hab das Gefühl ich kippe jeden Moment um.  Ich muss an die frische Luft - so schnell wie möglich.  Mir kommt es vor, als würde mir jeden Moment die Decke auf den Kopf fallen und hier steckt alles voller Erinnerungen an die wundervolle Zeit mit Ramon.  Ramon.. wieder spüre ich diesen stechenden Schmerz in meinem Herzen.  Es ist jetzt schon fast wieder eine Woche her, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.  Mir ging es in den letzten Tagen so schlecht, dass ich nicht in die Schule gehen konnte.  Immer wieder habe ich mich übergeben und mir fehlte einfach die Kraft.  Die Kraft Ramon unter die Augen zu treten und ihn sehen zu müssen.  Ich ziehe mir meinen Pullover über und meine Schuhe an.  Danach gehe ich zum Strand.  Da kann ich eigentlich immer am besten etwas abschalten.  In der Hoffnung das die Wellen mich etwas beruhigen, setze ich mich wieder mitten in den Sand.  Nach nur wenigen Minuten sehe ich ein, das selbst das mir nichts mehr bringt.  Nichts (!) kann mich mehr auf andere Gedanken bringen oder mich in irgendeiner Art und Weise glücklich machen.  Ich brauch Ramon.  Hier. Jetzt. IMMER!  Ich vermisse den Klang seiner Stimme.  Ich vermisse es mit ihm zu reden.  Ich vermisse seinen Duft.  Ich vermisse sein unwiederstehliches Lächeln.  Ich vermisse seine Art mit mir umzugehen, mit mir zu reden.  Ich vermisse ihn.  Alles was ich brauche um glücklich zu sein ist er.  Er und sonst keiner.  Es ist so und wird wahrscheinlich ewig so bleiben.  Ohne Ramon kann ich nicht leben.  Kann & will ich nicht.  Klingt heftig, aber genau so ist es.  Morgen wird er für eine Woche auf Klassenfahrt sein. Das heißt wieder eine Woche ohne ihn. Naja.. oder eher, wieder eine Woche, ohne ihn einmal zu sehen. Ohne zu wissen das es ihm gut geht. So ganz ohne mich.  Ich steh auf und gehe aufs Wasser zu.  Es ist wirklich ziemlich kalt, aber innerlich habe ich bereits meine Entscheidung getroffen.  Ich drehe mich um und gehe wieder nach Hause.  Heute Abend. Ja, da werde ich wieder kommen..  . . .  Jetzt sitze ich wieder in meinem Zimmer und schaue andauernd auf die Uhr.  Bald ist es soweit.  Ich schreibe Tyler eine SMS, dass es mir leid tut das ich ihn so hängen lasse, aber ich einfach nicht mehr kann. Nicht ohne Ramon. Das er den anderen sagen soll das ich sie liebe und er sich keine Sorgen machen brauch.  Vielleicht entscheide ich zu voreilig, aber ich kann die Leere in mir nicht mehr ertragen.  Ich weiß, dass die Lücken die Ramon in mir hinterlassen hat als er gegangen ist, nie wieder mehr ausgefüllt werden.  Mein Herz, kommt nie wieder mehr zu mir zurück.  Also: was soll ich noch auf dieser Welt?  Ganz alleine..  . . .  21 Uhr.  Ich gehe ins Wohnzimmer und umarme meine Mutter und John ganz fest.  »Was ist denn mit dir los?« wundern sie sich.  »Ich hab euch beiden tierisch lieb«  »Wir dich auch mein Schatz«  Eigentlich sollte ich heulen, aber ich bin abgestumpft.  Tja. Das Kämpfen macht einen kalt.  Das Kämpfen um seine Liebe und die eigenen Gefühle.  Aber den Kampf habe ich ja wohl auch Haushoch verloren.  Wenn es nicht so wäre, würde ich mich nicht gerade von meiner Mutter verabschieden, oder?  Nach wenigen Minuten löse ich mich von ihnen und sage, dass ich raus gehe und sie nicht auf mich warten brauchen.  Auf dem Weg zum Meer bekomme ich es langsam irgendwie mit der Angst zutun.  Aber ich kneif jetzt nicht.  Ich hab doch so oder so nichts mehr zu verlieren!  Ich hab Ramon nie wieder bei mir, also nichts mehr, was zählt.  Meine Mutter, John, Tyler, Mary, Naomi und die anderen werden es schon verkraften.  Die ersten Schritte ins eisige Wasser sind getan.  Noch ein paar und dann bin ich weg.  Trau ich mich das?  Bin ich wirklich bereit all die schönen Momente und die mir wichtigen Menschen zu verlassen?  Ich gehe tiefer und irgendwann spüre ich das eiskalte Wasser überall in meinem Körper.  Es fühlt sich an als würde es durch meine Luftröhre strömen und auf einmal wird alles schwarz.  Das wars Toni.

69. Kapitel

Es ist alles schwarz.  All die guten und weniger guten Erinnerungen spielen sich für ein paar Minuten in meinem Kopf ab und dann ist plötzlich Schluss.  Keine Erinnerungen mehr.  Kein Schmerz mehr.  Und es fühlt sich gut an, - soweit ich es beurteilen kann.  Ist es jetzt soweit?  Bin ich tot? ..  Ich nehme leichte Berührungen an meiner Wange wahr und höre, wie jemand auf mich einredet.  »Toni! Bitte, .. bitte mach deine Augen auf« die Stimme hört sich traurig und verzweifelt zugleich an.  Kann man nun nicht mal in Ruhe sterben?  Immer wieder spüre ich Berührungen an meiner Wange.  Langsam fühlt es sich an als würde mich jemand Backpfeifen, aber nicht doll.  Ich schnappe nach Luft und öffne mit aller Mühe meine Augen.  »Toni! Du lebst!« höre ich wieder diese Stimme sagen und sehe auf.  Direkt neben mir sitzt Tyler.  »Wie gehts dir? Bekommst du gut Luft?«  Ich nicke nur. Das sind zu viele Fragen auf einmal für mich.  »Gut, ich rufe einen Krankenwagen«  »Nein!« mein Versuch es laut auszusprechen ist ziemlich gescheitert. Meine Stimme klingt leise und rau »bitte kein Krankenwagen«  Tyler gibt nach, nimmt meine Hand, setzt mich auf und umarmt mich plötzlich fest.  »Du hast mir so Angst gemacht. Wieso hast du das gemacht Toni? Du kannst uns nicht einfach alleine lassen! Tu' das nie wieder! Okay?«  »Es tut mir leid«  »Versprech' mir das du das nie wieder tust Toni!«  Ich überlege kurz.  Ich will doch gar nicht mehr leben.. hier hält mich doch gar nichts mehr..  Tyler löst sich von mir und sieht mir in die Augen.  Seine sind voll mit Tränen.  Verdammt. Was hab ich gemacht? Ich hätte nicht gedacht das nur der Versuch mich umzubringen wen so weh tun kann.  »Ich verspreche es«  Er umarmt mich wieder.  Nach ein paar Minuten nimmt er sich auf seine Arme, weil ich einfach nicht stehen kann.  Mir fehlt die Kraft.  In seinem Auto fallen mir dann die Augen zu.  Als ich wieder aufwache liege ich in einem fremden Bett.  Wo bin ich?  Ich sehe an mir herunter. Wer hat mich umgezogen? Und wem gehören diese Klamotten?  Bevor ich aufstehen kann, geht die Tür auf und Tyler tritt hinein.  »Hey« sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.  »Wo bin ich?« platzt es aus mir heraus.  Tyler lacht leicht auf »bei mir in der "WG". Ich hoffe das macht dir nichts aus, aber so wie du gestern aussahst konnte ich dich nicht nach Hause bringen« als er den letzten Satz ausspricht, kann man den Schmerz in seinem Gesicht ablesen.  Was habe ich nur angestellt..  »Danke Tyler. Für alles.. ohne dich wäre ich bestimmt nicht mehr hier«  Ich sehe auf dem Boden. Ich schäme mich viel zu sehr für meine Tat um ihn ins Gesicht zu sehen.  Er setzt sich zu mir auf das Bett und sieht mich bemitleidend an.  »Wieso hast du das gemacht Toni?«  Ich muss es ihm sagen.  Das bin ich ihm irgendwie schuldig.  »Ich wollte nicht mehr leben. Nicht ohne Ramon. Der Gedanke das er endgültig mit mir abgeschlossen hat zerreißt mich«  Er stützt seine Arme auf seine Beine ab und schlägt seine Hände um seinen Kopf »es ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid Toni, es tut mir so leid« murmelt er vor sich hin, aber ich verstehe es.  »Nein Tyler sag sowas nicht. Es ist nicht deine Schuld, es ist ganz alleine meine. Geb nicht dir die Schuld«  Tyler sagt nichts mehr.  »Hast du mir die Sachen angezogen?« frage ich ihn dann.  Er schüttelt mit seinem Kopf und ich bin sofort ein wenig erleichtert.  »Naomi war das. Ihr Freund wohnt auch hier, und als ich dich ins Haus getragen habe, stand sie in der Flur.«  Na toll. Jetzt weiß auch noch Naomi das ich Irre im Kopf bin und ich bin umbringen wollte oder wie?  Ich schaue auf die Uhr, die auf einem kleinen Tisch neben dem Bett steht.  06:00 Uhr.  »Tyler du musst los!« schüttel ich ihn wach.  Er ist nach unserem Gespräch sofort eingeschlafen.  Er hat gesagt, er war die ganze Nacht wach und saß neben mir, hat auf ich aufgepasst.  »Ich geh nicht« nuschelt er kaum hörbar.  »Und ob du gehst! Los jetzt!«  Keine Bewegung. Und sagen tut er auch nichts.  Ich reiße ihm die Decke weg und ziehe ih am Arm hoch.  »Looooos! Du verpasst sonst den Bus«  Jetzt sieht er mich leicht genervt an.  »Ich geh nicht Toni«  »Klar gehst du«  »Nein«  Ich glaube er meint das wirklich ernst.  »Und wieso nicht?«  Erst zögert er und sieht auf seine Hände.  »Sag schon.«  »Man.. weil ich Angst habe das du dir wieder was tust, okay?!«  Irgendwie trifft mich das.  Jetzt will er nicht einmal mehr auf Klassenfahrt fahren weil er Angst um mich hat.  Ich bin so ein unglaublich dummes Mädchen.  Ich hab alles nur noch schlimmer gemacht als es war. Nicht, dass nur mir es schlecht ging/geht, nein (!) jetzt auch noch Tyler - nur wegen mir.  »Tyler ich.. es tut mir leid«  »Nicht weinen Toni. Du siehst viel schöner aus wenn du lächelst.«  Und mit den Worten zaubert er mir ein leichtes Lächeln auf den Lippen.  »Bitte fahr. Ich hab dir versprochen das ich sowas nie wieder mehr tun werde, und ich halte es auch. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen«  Er gibt sich geschlagen »nagut, okay«  Er macht sich fertig und dann geht er.  Was soll ich jetzt in der ganzen Woche ohne Tyler machen?  Wer soll mich ablenken?  Mary ist im Moment ja nur mit Fynn beschäftigt und hat keine Zeit mehr für mich..  Das Klopfen an der Tür reißt mich aus den Gedanken.  Ich öffne sie und Naomi springt mir direkt in die Arme.  Auch sie sieht irgendwie besorgt aus. 

70. Kapitel

Drei Tage sind nun vergangen. Jeden Tag habe ich was mit Naomi unternommen, weil Tyler ihr gesagt hat er soll auf mich aufpassen und mich ablenken, - was sie wirklich gut hinbekommen hat..  Auch die Arbeit hat mich ein wenig abgelenkt.  Meinen Eltern ist zum Glück nichts aufgefallen. Tyler hatte am Abend als er mich am Meer gefunden hat bei ihnen angerufen und ihn bescheid gegeben, dass ich bei ihm bin und gesagt, dass ich am Montag Schulfrei habe.  War natürlich gelogen, aber ein Fehltag mehr oder weniger ist jetzt auch egal. Tyler ruft mich jeden Tag mindestens drei mal an und fragt ich wie es mir geht und was ich so unternehme.  Es ist wirklich lieb von ihm. Aber er brauch sich wirklich keine Sorgen mehr zu machen.  So ein Mist bau ich nicht mehr. Nie mehr.  Ich weiß, dass es scheiße war, aber in dem Moment kam ich einfach nicht mehr mit meinen Gefühlen und meiner derzeitigen Situation klar.  Meine Gedanken sind immer noch bei Ramon.  So gerne würde ich weinen, - aber mein Körper ist einfach zu leer.  Den ganzen Schmerz "rausweinen".  Wenn Naomi und Tyler nicht für mich da wären, würde ich nicht wissen was ich tue.  Ich denke, ich würde durchdrehen - mich in meinem Zimmer einsperren, alle Erinnerungen an Ramon kaputt machen. Nur, um bloß nicht mehr an ihn zu denken.  Aber Fotos oder anderes was ich von ihm habe, kaputt zu machen bringt da doch auch nichts, oder? Es ist alles in meinem Herzen.  Langsam bin ich es so leid an ihn zu denken.  Er will mich nicht mehr. Ich bin ihm egal oder noch härter: für ihn gestorben.  Also, warum hänge ich noch so an ihm?  Wieso kann er mir nicht auch so egal sein!? Aber ich hab Ramon leider nicht nur mein Herz, sondern mein Leben geschenkt.  So ist es und so wird es ewig bleiben.  Ich weiß es.  Ich hab ne Zeit lang mal gedacht, dass die Freundschaft zu Ramon ewig hält. Er war der einzige Mensch, der mich Schlampe hätte nennen können, ohne das ich ihn verachte.  Am liebsten würde ich zu mir selber sagen "ey, das wird wieder Antonia. Wieso lässt du so deinen Kopf hängen? Ihr habt euch jedes Mal wieder vertragen!", aber diesmal ist es anders.  Wie soll man positiv denken, wenn man so oft verletzt und enttäuscht wird? Ich hab doch nichts gemacht und er tickt so aus. Lässt mich alleine. Schmeißt mir solch schmerzenden Worte an den Kopf. 

71. Kapitel

[ T Y L E R S - S i C H T ] Die ganze Situation wird auch für mich langsam zu viel. Ich allein bin Schuld daran das Toni sich umbringen wollte. Gleich am Parkplatz als Ramon mich und Toni in der festen Umarmung gesehen hat, hätte ich es aufklären sollen. Aber ich bin so ein blödes Weichei und Egoist und lass Toni dafür leider dass sie mir so eine gute Freundin ist. Ich könnte mir eine reinhauen.  Jetzt bin ich auf Klassenfahrt und kann nicht auf Toni aufpassen.  Ich habe echt Angst das sowas nochmal passiert.  In den 3 Monaten wo wir uns kennen ist sie mir echt ans Herz gewachsen.  Sie ist ein ziemlich süßes, und auch sexy Mädchen. Anfangs wollte ich sie fürs Bett, aber jetzt? Ich denke nicht mal mehr im Traum daran.  1. Ist Ramon mir seit 3 Jahren ein guter Freund & 2. hat Toni es nicht verdient als Spielzeug eines Jungen benutzt zu werden.  Ramon geht mir nur noch aus dem Weg oder wirft mir Blicke zu, die töten könnten.  Er hasst mich, aber eigentlich hat er wohl ein gutes Recht dazu.  Wegen mir hat er seine Freundin verloren. Ich glaube er liebt sie wirklich. Noch nie habe ich ihn so erlebt.  Irgendwas muss ich unternehmen. Ich kann mir nicht länger mit ansehen wie Toni und Ramon leider. Sie gehören zusammen! Ich klopfe an seiner Zimmertür. Ein lautes »herein« ertönt.  [ R A M 0 N S - S i C H T ] Noch nie ging es mir so schlecht wie in der letzten paar Tagen.  Alles was ich mache erinnert mich an Toni! Ich vermisse dieses Mädchen so stark.  Ich liebe sie! - & das sicher für ewig.  Bei dem Gedanken an sie schießt mir das Blut durch mein Herz.  Es schlägt nur für sie. Nur ihretwegen.  Was soll ich ohne sie machen? Kann mir das mal einer verraten? Mary hat mich auch schon zur Sau gemacht in der Schule. Sie hat mir Beleidigungen an den Kopf geworfen, gesagt, dass ich nicht ganz dicht und dass ich alles falsch verstehen würde.  Das übliche eben.  Langsam weiß ich selber nicht mehr was ich glauben soll.  Ich mein, ich hab es doch mit eigenen Augen gesehen, oder?  Oder war da wirklich nichts? ..  Das Klopfen an der Zimmertür reißt mich aus den Gedanken.  »Herein« rufe ich genervt.  Ich will eigentlich mit niemanden reden. Einfach nur in Ruhe im Bett liegen und meinen Gedanken nach gehen.  Aber als ich dann sehe wer das Zimmer betritt falle ich vom Glauben ab.  Diesen Bastard will ich erst recht nicht sehen! Ich springe von dem großen Bett auf und gehe auf ihn zu.  »Verpiss dich!« fange ich gleich an zu brüllen.  Dieser Junge ist in meinen Augen einfach nur noch Abschaum.  Ich will ihn rausschubsen, aber er schubst mich zurück.  Ist der Lebensmüde? Der brauch echt ne tracht Prügel.  »Ich will mit dir Reden man« »Ich aber nicht mit dir. Verpiss dich! Sofort!« Die Wut in mir steigt von Sekunde zu Sekunde. »Weißt du wie scheiß egal mir das ist? Nur 5 Minuten man« als wäre es selbstverständlich setzt er sich auf das Sofa, welches neben dem Bett steht »es geht um Toni« Toni. Sofort fängt mein Herz an schneller zu schlagen.  Was will er mir erzählen?  Wie toll er sie findet? Dass ich es akzeptieren muss, was zwischen den beiden läuft? Tz.  Obwohl ich echt überhaupt keine Lust habe mich mit ihm zu unterhalten, setze ich mich auf das Bett.  Ich will wissen, was er zu sagen hat.  Immerhin geht es um mein Leben, - mein Herz.  »Rede« befehle ich ihm.  »Glaubst du ehrlich das ich was mit Toni hätte?« Das kann doch nicht sein ernst sein.  Umsonst hätte ich sie nicht verlassen oder? Umsonst liege ich nicht jede Nacht schlaflos in meinem Bett und würde am liebsten anfangen zu heulen, bei dem Gedanken das ich sie verloren habe. »Ist das irgendwie jetzt n Scherz?«  »Ey.. wir hatten nichts miteinander! Sie ist eine gute Freundin, mehr nicht. Toni liebt dich. Mehr als sich selbst, mehr als ihr Leben! Ich hab noch nie ein Mädchen mit 17 Jahren gesehen, die weiß was Liebe ist. Wirklich weiß (!) was Liebe ist.. und dann kam Toni..«  Was will der mir jetzt erzählen? Darauf hab ich echt kein bock.  »Komm zum Punkt man!« unterbreche ich ihn.  »Okay, gut« Tyler schluckt laut und stützt seine Arme auf seinen Knien ab »du weißt doch ein bisschen von meiner Vergangenheit und so. Das mal Drogen zu mir genommen hab. Aber ich hab dir nie erzählt, dass ich auch mal gedealt hab. Naja, irgendwann hatte ich darauf kein bock mehr und hab den Stoff weggeschmissen. Ahmet, das ist der Typ von dem ich das Zeug bekommen hab, hat Wind davon bekommen, wollt mich schlagen und son Dreck. Ich bin abgehauen, deshalb auch auf eure Schule. Vor paar Wochen ist der aufgetaucht und hat Toni angesprochen, weil er mich mit ihr zusammen gesehen hat. An dem Abend wo wir mit ihr und Mary shoppen waren und du gehen musstest wegen deinem kleinen Bruder« er macht eine Pause.  Warum hat er mir nie davon erzählt? Ey, dass kann nicht wahr sein.  Ich ahne schlimmes..  Tyler fährt fort »ich schulde Ahmet Geld. Viel Geld. An dem Abend hat er Toni gedroht ihr was anzutun wenn ich ihm das nicht bald zurück gebe. Toni kam dann irgendwann an und wollte alles wissen, wer er ist, was ich mit ihm zutun habe und so. Ich hab es ihr erzählt und sie musste mir versprechen es niemanden zu sagen! Sie will mir unbedingt helfen so schnell wie es geht Ahmet das Geld zurückzuzahlen, also haben wir uns beide einen Job gesucht. Ahmet ist dann auf deiner Geburtstagsfeier aufgetaucht. Er durfte mich und Toni nicht sehen, deshalb sind wir zusammen auf dem Parkplatz. Sie hat Angst bekommen und angefangen zu weinen, deshalb hab ich sie umarmt man!« Ich sehe Tyler ausdruckslos an. Sagt er die Wahrheit?  Natürlich! Wieso sollte er lügen?  Und als ich vom Parkplatz zurück kam viel mir sowieso so ein breiter Kerl auf, der ziemlich gefährlich aussah. Das muss er wohl gewesen sein. Wie blöd bin ich eigentlich? »Am Sonntag hab ich dann so eine merkwürdige SMS von ihr bekommen« er zieht sein Handy aus seiner Baggy und zeigt mir sie.  Mir stockt der Atem. Hört sich an wie ein Abschied. Sie hat doch nicht etwa? ..  Quatsch! Das wüsste ich! »Ich hab mir Sorgen gemacht und bin zu ihr. Da war sie nicht. Dann bin ich halt zum Meer gefahren und hab sie da gefunden. Bewusstlos..« ich sehe ihn geschockt an und erkenne Tränen in seinen Augen.  Bitte sagt mir einer das das nicht wahr ist! ».. im Meer« bringt er noch heraus.  Die Wut auf mich selber steigt.  Es ist alles meine Schuld.  Ich hätte ihr zuhören müssen. Ihr glauben müssen.  Sie würde mich niemals betrügen! Wieso bin ich so ein Sturrkopf? Das wäre alles nicht passiert, wenn.. verdammt.  Ich steh vom Bett auf und schlag mit meiner Faust gegen die Wand.  Der Schmerz in ihr ist nichts gegen dem in meinem Herzen.  Tyler packt mir an der Schulter und zieht mich auf die Couch.  »Sie lebt! Ich hab sie sofort raus gezogen« Mir fällt ein Stein vom Herzen.  »Warum hat sie das gemacht?« frage ich. Er sieht mich ausdruckslos an. Es sieht aus als will er es mir nicht sagen.  »Sie..« nun schaut er auf den Boden »sie hat gesagt sie will nicht ohne dich leben« Ungewollt schießen mir Tränen in die Augen.  Sie wollte sich das Leben nehmen, weil ich ihr nicht geglaubt habe.  Weil ich ihr nicht zuhören wollte.  Das kann ich mir niemals verzeihen..  Tyler umarmt mich brüderlich.  Ich schluchze an seiner Schulter.  Klingt vielleicht schwul, aber ich bin froh das er da ist, dass er mir die Wahrheit gesagt hat.  Ich muss zu Toni! Sofort. Vielleicht hasst sie mich jetzt.  Vielleicht will sie mich auch gar nicht mehr.  Irgendwie könnte ich es verstehen, aber ich muss sie sehen.  Aber diese verdammte Klassenfahrt geht noch 4 Tage! Ich muss irgendwas machen, damit ich nach Hause geschickt werde. Und ich denke, ich weiß auch schon was.  Er provoziert mich sowieso schon seit Tagen und ich kann ihn so oder so nicht ab.  Außerdem kann ich ihm das zurückgeben, was er meiner Prinzessin angetan hat. 

72. Kapitel

Drei Tage sind nun vergangen. Jeden Tag habe ich was mit Naomi unternommen, weil Tyler ihr gesagt hat er soll auf mich aufpassen und mich ablenken, - was sie wirklich gut hinbekommen hat..  Auch die Arbeit hat mich ein wenig abgelenkt.  Meinen Eltern ist zum Glück nichts aufgefallen. Tyler hatte am Abend als er mich am Meer gefunden hat bei ihnen angerufen und ihn bescheid gegeben, dass ich bei ihm bin und gesagt, dass ich am Montag Schulfrei habe.  War natürlich gelogen, aber ein Fehltag mehr oder weniger ist jetzt auch egal. Tyler ruft mich jeden Tag mindestens drei mal an und fragt ich wie es mir geht und was ich so unternehme.  Es ist wirklich lieb von ihm. Aber er brauch sich wirklich keine Sorgen mehr zu machen.  So ein Mist bau ich nicht mehr. Nie mehr.  Ich weiß, dass es scheiße war, aber in dem Moment kam ich einfach nicht mehr mit meinen Gefühlen und meiner derzeitigen Situation klar.  Meine Gedanken sind immer noch bei Ramon.  So gerne würde ich weinen, - aber mein Körper ist einfach zu leer.  Den ganzen Schmerz "rausweinen".  Wenn Naomi und Tyler nicht für mich da wären, würde ich nicht wissen was ich tue.  Ich denke, ich würde durchdrehen - mich in meinem Zimmer einsperren, alle Erinnerungen an Ramon kaputt machen. Nur, um bloß nicht mehr an ihn zu denken.  Aber Fotos oder anderes was ich von ihm habe, kaputt zu machen bringt da doch auch nichts, oder? Es ist alles in meinem Herzen.  Langsam bin ich es so leid an ihn zu denken.  Er will mich nicht mehr. Ich bin ihm egal oder noch härter: für ihn gestorben.  Also, warum hänge ich noch so an ihm?  Wieso kann er mir nicht auch so egal sein!? Aber ich hab Ramon leider nicht nur mein Herz, sondern mein Leben geschenkt.  So ist es und so wird es ewig bleiben.  Ich weiß es.  Ich hab ne Zeit lang mal gedacht, dass die Freundschaft zu Ramon ewig hält. Er war der einzige Mensch, der mich Schlampe hätte nennen können, ohne das ich ihn verachte.  Am liebsten würde ich zu mir selber sagen "ey, das wird wieder Antonia. Wieso lässt du so deinen Kopf hängen? Ihr habt euch jedes Mal wieder vertragen!", aber diesmal ist es anders.  Wie soll man positiv denken, wenn man so oft verletzt und enttäuscht wird? Ich hab doch nichts gemacht und er tickt so aus. Lässt mich alleine. Schmeißt mir solch schmerzenden Worte an den Kopf. 

73. Kapitel

Endlich wird unser Klassenlehrer auf das Geschrei der anderen aufmerksam.  Er kommt angerannt und reißt mich von Liam runter.  Das erste mal seitdem ich auf Liam eingeschlagen habe, sehe ich ihn richtig an.  Ich hab gute Arbeit geleistet.  Er blutet aus der Nase und über seiner linken Augenbraue hat er eine Platzwunde.  Sein Blick ist geschockt und ängstlich auf mich gerichtet.  Jetzt ist ihm die große Fresse vergangen. Lächerliches Weichei.  Wie erhofft schreit der Lehrer mich an und sagt mir, dass ich meine Koffer packen und morgen den ersten Flug nach New York nehmen kann.  Ich sehe ihn gespielt entsetzt an »das können Sie nicht machen man! Dieser *** hat mich provoziert!«  Zum Glück bleibt der Lehrer hart und ändert seine Meinung nicht.  Endlich kann ich morgen nach hause fliegen.  Zu meiner Prinzessin.  Ich hoffe so sehr das sie mir verzeiht.  Wenn nicht, kann man mich gleich unter die Erde schaufeln lassen.  Nachdem der Lehrer endlich fertig ist mit mich anzubrüllen, gibt er meinen Eltern bescheid und ich stürme auf mein Zimmer und packe meine Klamotten.  Danach ist es schon ziemlich spät.  Vor dem schlafen gehen versuche ich nochmal Toni zu erreichen.  Dieses mal klingelt es sogar.  Mein Herz schlägt wie verrückt.  Hoffentlich nimmt sie ab und spricht mit mir.  Aber nichts. Es klingelt solange, bis wieder die Mailbox rangeht.  Vielleicht schläft sie ja schon.  Am nächsten Tag steige ich dann endlich in den Flieger nach New York.  Noch nie habe ich mich so gefreut endlich wieder nach hause zu kommen, oder auf Streit mit meinen Eltern.  Das einzige an was ich denke ist sowieso Toni.  Immer!  Sie muss mir einfach verzeihen!  In New York gelandet ist es schon ziemlich dunkel und meine Eltern warten schon auf mich.  Sie sehen eigentlich gar nicht wütend aus, wie ich erwartet hatte.  Aber der Schein trügt, oder?  Meine Mutter umarmt mich zur Begrüßung und mein Vater sieht mich einfach nur ausdurckslos an.  Ich weiß jetzt schon was gleich kommt: Mein Sohn ist so ein nichtsnutz. Man kann dich ja nicht einmal auf Klassenfahrt schicken ohne das du irgendeinen Mist baust. Was soll bloß aus dir werden? Du bist 19 Jahre alt und nichts im Kopf!  Ja, das sagt er mir andauernd. Aber mittlerweile ist mir das egal.  Er wird noch früh genug sehen was ich auf die Beine stelle.  Dann wird er ankommen und sagen wie stolz er auf mich ist, aber das interessiert mich dann auch nicht mehr! Er glaubt nie an mich.  Im Auto fängt er dann auch an mich anzubrüllen und mich zu beschimpfen.  Zuhause angekommen werfe ich schnell meine Reisetasche auf mein Bett und renne wieder runter.  Ich muss jetzt unbedingt noch zu Toni.  Ohne das mit ihr geklärt zu haben bekomme ich kein Auge zu.  »Wo willst du hin?« fragt mein Vater mich als ich mich herausschleichen will.  »Raus!«  Meine Mutter taucht hinter ihm auf »jetzt noch? Du bist gerade erst zuhause angekommen, es ist spät und außerdem hast du Hausarest!«  Hausarest? Ich bin 19.  Das kann nur ein schlechter Scherz sein.  »Jetzt im Ernst?« ich sehe sie ungläubig an.  »Ja, jetzt geh auf dein Zimmer«  Ich fasse mir an die Stirn »ein Scheiß werd ich. Ich bin kein kleines Kind mehr, okay?« dann schließe ich die Tür auf »außerdem hast du immer gesagt, dass man nie loslassen soll was man liebt, dass ich um mein Glück kämpfen soll Mum. Und das werd ich jetzt!«  Schnell renne ich aus dem Haus Richtung Toni.  Jeder Schritt den ich ihr näher komme lässt mein Herz höher schlagen.  Hoffentlich lässt sie mit sich reden und schlägt mir nicht direkt wieder die Tür vor der Nase zu. 

74. Kapitel

Mit zitternden Händen drücke ich auf die Klingel.  Mein Atem geht unregelmäßig.  Noch nie hatte ich so Angst Toni unter den Augen zu treten.  Die Tür geht auf und mein Herz droht mir aus der Brust zu springen.  Aber ich sehe nicht wie erwartet in Tonis Gesicht.  »Ramon, hallo. Was machst du denn hier?« fragt ihre Mutter mich verwundert.  »Ich muss mit Toni sprechen. Ist sie da?«  »Ja, aber kann das nicht bis morgen warten? Ihr gehts echt nicht gut«  »Es ist wichtig, bitte.«  Erst zögert sie, aber öffnet dann doch weiter die Tür, damit ich eintreten kann.  Ich lächle ihr dankend zu und gehe in Richtung Tonis Zimmer.  Was soll ich ihr sagen?  Oder wie soll ich mich verhalten?  Hoffentlich lässt Toni mit sich reden.  Ich klopfe an ihrer Zimmertür.  Nichts.  Schläft sie?  Wieder klopfe ich, nur etwas lauter.  Und als dann wieder nichts ertönt trete ich einfach ein.  Da sitzt sie auf ihrem Bett.  Mein Engel.  Ihre Beine hat sie an sich herangezogen und ihren Kopf hinaufgelegt.  Wenn man genauer hinsieht, sieht man auch ihre Kopfhörer die sie in ihren Ohren stecken hat.  Am liebsten würde ich zu ihr hin rennen und sie direkt in meine Arme schließen, aber Liam und die *** Chloé haben ja alles kaputt gemacht!  Wenn ich nur an die beiden denke steigt wieder die Wut in mir.  Ich gehe mit langsamen Schritten auf Toni zu und setze mich dann neben sie auf ihr Bett.  Verzweifelt stütze ich meine Arme auf den Knien und lege meine Hände vor mein Gesicht, bevor ich überhaupt ein Wort mit meiner Prinzessin gesprochen habe.  »Ramon..« sagt sie kaum hörbar.  Ich schau sofort auf.  Sie sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht ganz deuten kann.  Überrascht. Irritiert. Glücklich und traurig zugleich.  In mir kribbelt alles.  Ihre Augen sind total rot und angeschwollen.  Sie hat geweint, und das nur wegen mir.  Es tut so weh sie so zu sehen.  »Was..« sie macht eine kurze Pause und sieht auf ihre Kopfhörer, die sie nun in ihren Händen hält »was machst du hier?«  Für einen Moment bekomme ich kein Wort aus mir heraus.  Ihre Stimme.  Ihre wunderschöne Stimme.  Ich hab sie so vermisst.  »Toni, ich..« was soll ich ihr jetzt sagen? Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll!  »Es tut mir alles so verdammt leid! Ich hätte dir glauben sollen, - ich hätte dir vertrauen sollen. Ich hätte dir sowas unterstellen sollen, geschweige denn dir so etwas an den Kopf werfen dürfen. Tyler hat mir alles erzählt. Seine Vergangenheit, dass du ihm nur helfen wolltest, das mit diesem Ahmet und das.. das er dich bewusstlos im Meer gefunden hat, dass du dich umbringen wolltest, nur wegen mir..« sage ich ohne Punkt und Komma. Mir fangen an die Tränen zu laufen. Bei diesem Mädchen werde ich einfach zum Weichei. Ich kann da nichts gegen machen und ehrlich? Ich will es auch gar nicht.  Toni sieht mich verwirrt an und hat auch schon Tränen in den Augen.  »Scheiße Toni, ich bin so ein riesen ***. Ich liebe dich. Mehr als alles andere. Und daran wird sich niemals was ändern. Hörst du? Nie! Egal was ich dir an den Kopf werfe, es ist gelogen, ich hab das alles nur aus Wut gesagt. Weil ich echt dachte.. Es ist so unerträglich ohne dich. Ich vermisse deine Stimme, dein Lachen, deine zickige Art wenn dir was nicht passt, deinen Duft, deine Umarmungen und deine Küsse. Ich vermisse dich! Mein Mädchen, mein Herz, mein Leben, meine Prinzessin, ..«  Weiter komme ich nicht, denn Toni springt mir schluchzend in die Arme.  Ich drücke sie fest an mich.  Ich werde sie niemals mehr loslassen, niemals.  Einmal hab ich es getan.  Und es war mein größter Fehler.  [ T 0 N i S - S i C H T ]  Ich kann nicht glauben was Ramon gerade gesagt hat.  Verdammt ich liebe ihn so sehr das es weh tut.  Jetzt liege ich in Ramons Armen und wir sind beide am Weinen.  Ich habe ihn noch nie so gesehen.  Sein Gesicht ist schmerz verzerrt und so geweint hat er Ewigkeiten nicht mehr vor mir.  »Du hast mir so gefehlt« flüstere ich weinend.  Er drückt mich fester an seine Brust.  Wie ich es vermisst habe.  Wie ich ihn vermisst habe.  Ich kann einfach nicht mehr ohne diesen Jungen leben und ich will mir auch nicht vorstellen wie es wäre.  Verdammt, Tyler ist so ein guter Freund.  »Es tut mir alles so leid Prinzessin. Verzeih mir. Bitte verzeih mir«  Ich nicke »ich liebe dich Ramon. Ich liebe dich so sehr!« 

75. Kapitel

Wir lösen uns aus der festen Umarmung und sehen uns in die Augen.  Wie sehr ich sie doch vermisst habe.  Seine wunderschönen braunen Augen.  Mir kommen wieder die Tränen und schon zieht Ramon mich wieder in seine Arme.  »Weine nicht Prinzessin. Ich bin bei dir und werde auf ewig bei dir bleiben«  »Ich hätte dir von anfang an alles erzählen sollen!« schluchze ich an seine Brust.  Ramon streichelt mir übers Haar »Geb nicht dir die Schuld. Ich hätte dir zuhören sollen als du mich aufklären wolltest«  Wir lösen uns von einander und schauen uns in die Augen.  Dann drückt er sanft seine Lippen auf meine.  Endlich.  In mir fängt alles an zu kribbeln.  Ich hab seine Nähe, seine Küsse so sehr vermisst.  »Lass mich nicht mehr allein Ramon, bitte« flüstere ich leise.  Er drückt mich an sich und schüttelt mit seinem Kopf »nie mehr. Egal was kommt«  Seine Worte beruhigen mich und ich glaube ihm.  Ich weiß nicht warum, aber ich denke, jetzt könnten wir alles zusammen überstehen. Oder?  Wenn nicht.. ich würde es nicht aushalten Ramon noch einmal zu verlieren.  Mein Leben wäre vorbei. Endgültig.  Ramon und ich kuscheln uns in mein Bett.  Mein Kopf auf seiner Brust und seine Arme fest um mich geschlungen.  Es ist ein tolles Gefühl endlich wieder von ihm gehalten zu werden. Mich endlich wieder an seine Brust kuscheln zu können. Seine Wärme zu spüren und sicher zu wissen, dass er mich liebt. Genau so stark, wie ich ihn liebe.  Wenn ich daran denke, spielt mein Magen verrückt.  Im Moment bin ich einfach nur noch glücklich.  Glücklich, den wundervollsten Jungen auf meiner Seite zu haben.  Mitten in der Nacht ist mir auf einmal total schlecht.  Ich löse mich auf Ramons Umarmung und renne auf die Toilette.  Gerade als ich mich übergeben habe, platzt Ramon herein.  »Ist alles in Ordnung Prinzessin?« fragt er mich besorgt.  Ich nicke »geht schon. Mir ist nur etwas schlecht«  »Bist du krank?«  »Weiß nicht. Hab das scho seit ein paar Tagen..«  Ramon runzelt seine Stirn »warst du schon bei Arzt?«  »Ne. So schlimm ist das jetzt auch nicht«  »Morgen gehen wir zusammen hin«  Ich zucke mit den Schultern »meinetwegen« 

76. Kapitel

Am Morgen fühl ich mich unbeschreiblich glücklich.  Glücklich, wie lange nicht mehr.  Es ist so ein wunderschönes Gefühl neben der Person einzuschlafen und auch wieder auf zu stehen, die man über alles liebt.  Ich beobachte Ramon einen Moment beim Schlafen.  Er sieht so süß aus.  So friedlich. Glücklich. Ohne Sorgen und Probleme.  Ich hoffe das ist er.  Glücklich.  Aber, warum sollte er es nicht sein?  Ach, was mach ich mir da eigentlich gerade Gedanken drüber..  Ich will gerade aufstehen um mich fertig zu machen, doch Ramon zieht mich zu sich zurück.  »Guten Morgen mein Engel« sagt er mit geschlossenen Augen.  Ich lächle und drücke ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.  »Guten Morgen Schatz«  Er drückt mich an seine nackte Brust und ich kuschel mich fest an ihm.  Meinetwegen könnten wir den ganzen Tag so verbringen.  »Gehts dir wieder besser?«  »Mhm«  »Wir gehen trotzdem lieber zum Arzt«  Ich seufze genervt auf. Was soll ich da wenn es mir gut geht?  »Muss das sein. Es geht mir wirklich..«  Ramon unterbricht mich »keine Wiederrede. Du hast selber gesagt du hast es schon seit ein paar Tagen, also musst du ja irgendwas haben«  Schon süß von ihm das er sich so Sorgen macht.  Ich nicke ergeben, drücke ihm einen Kuss auf und verschwinde ins Bad.  Schnell unter die Dusche, Zähne putzen und leicht schminken.  Als ich wieder aus dem Bad komme liegt Ramon immer noch im Bett.  Er starrt grinsend die Decke an.  »Alles in Ordnung?«  »Weißt du eigentlich wie glücklich ich bin dich wieder zu haben? Dich nach den beschissensten Tagen wieder Mein nennen zu können?« fragt er mich ohne seinen Blick von der weißen, langweiligen Decke zu nehmen.  Seine Worte treffen mich.  Direkt nach dem er sie ausgesprochen hat, spüre ich wieder die Tränen aufkommen.  Ich gehe auf ihn zu und sofort empfängt er mich mit ausgebreiteten Armen.  »Ich liebe dich so sehr Ramon«  »Ich liebe dich auch Prinzessin! Und ich werde dich nie mehr allein lassen, egal was kommt!«  Wir liegen noch eine Weile so da.  Um 15 Uhr gehen wir dann gemeinsam zum Arzt.  »Frau Adams!?« ruft man mich dann aus dem Wartezimmer.  Ich schaue Ramon fragend an »Ich warte hier« sagt er.  Danach folge ich der Arzthelferin.  Sie bringt mich in den Raum wo der Arzt bereits wartet.  Ich erzähl ihm warum ich hier bin und sofort fängt er an mit seinen Untersuchungen.  Er schmiert mir kaltes, glibriges Gel auf den Unterleib.  Ich komm mir vor als wäre ich schwanger.  Der Arzt macht einen Ultraschall und runzelt nach einer Zeit seine Stirn.  »Tja Frau Adams«  Ich sehe ihn fragend an.  Tja Frau Adams? Was soll das denn heißen?  »Was ist?«  »Ich denke ich kann Ihnen gratulieren. Sie sind schwanger. Sie sollten noch einmal zu einem Gynäkologen gehen, dass der sich das auch einmal ansieht«  Mit stockt der Atem und ich bin erstmal geschockt.  Schwanger?  Ich?  Mit 17 Jahren?  Was werden meine Eltern dazu sagen? Meine Freunde? Oder.. Ramon?  Er wird mich doch nicht einfach sitzen lassen oder?  Er wird noch keine Kind haben wollen.  Er ist vor kurzem erst 19 geworden.  Und ich? Will ich überhaupt schon ein Kind? Ich hab doch noch mein ganzes Leben vor mir.  »Ist alles in Ordnung bei Ihnen?« reißt der Arzt mich aus meinen Gedanken.  »ja.. ja, ist alles okay« sage ich, setze mich auf, schnappe mir die Papiertücher die neben mir liegen und wische das Gel ab.  »Tut.. tut mir leid, ich muss los«  Jetzt stottere ich auch noch. Wie soll ich mich gleich bei Ramon verhalten? Ich kann es ihm nicht sagen. Noch nicht. Die Angst ihn wieder zu verlieren ist einfach zu groß.  Ich lächle dem Arzt noch einmal gespielt zu »Ich danke Ihnen« und verlasse das Zimmer. 

77. Kapitel

lAuf dem Weg ins Wartezimmer überlege ich mir schon einmal was ich Ramon sage.  Magendarm?  Irgendwas. Nur nicht die Wahrheit.  Natürlich werde ich es ihm sagen. Ich muss es! Aber nicht jetzt.  Nach dem Besuch beim Frauenarzt.  Sobald ich Ramon sehe, setze ich ein Lächeln auf.  Ich darf mir bloß nichts anmerken lassen, sonst gibt es nur wieder Streit.  Auch er lächelt mich an und kommt mir entgegen »und, alles okay?«  Ich nicke leicht »ja. Hab nur was mit dem Magen, halb so schlimm«  Es fällt mir echt schwer ihn wieder anzulügen.  Verdammt, ich wollte ihn doch nie wieder anlügen.  Ihm immer wie Wahrheit sagen und ihm alles anvertrauen.  Warum mach ich das nicht einfach?  Warum hab ich so Angst?  Vielleicht liege ich ja total falsch und Ramon würde mich nicht alleine lassen. Für mich und "unser Kind" da sein.  Ja, vielleicht.  Dieses "vielleicht" ist mir einfach nicht sicher genug.  Ich nehme Ramons Hand und ziehe ihn mit zu seinem Auto.  Ich will nicht länger in der Arztpraxis bleiben.  Bei meinem Glück würde der Arzt bestimmt noch rauskommen, mich ansprechen und sich verplappern.  Und dann? Dann bin ich richtig dran.  Dann ist bei Ramon und mir mit Sicherheit nichts mehr zu retten.  Wir setzen uns ins Auto und Ramon fährt mit Vollgas davon.  Man, wie ich es hasse wenn er so schnell fährt.  Mich wundert es echt das er noch keinen Unfall hatte so wie der rast.  Vor meinem Haus hält er dann an.  »Ich muss kurz nach hause. Wir sehen uns heute Abend okay?« sagt er.  Ich nicke, gebe ihm einen Kuss und gehe ins Haus.  Jetzt muss ich erst einmal Mary anrufen.  Mir irgendwem muss ich da wohl drüber sprechen, oder?  Irgendwer muss mir doch sagen was ich jetzt machen soll.  Wie ich es Ramon sagen soll.  Wie ich es meiner Mutter beibringen soll.  Ob, wenn ich wirklich schwanger sein sollte, das Kind behalten soll..  Es klingelt und es dauert nicht lange, dann geht sie ran.  »Hallo?!«  »Hey«  »Toni?« fragt sie verwundert.  Kein Wunder. Wir hatten in den letzten Tagen kaum mehr was miteinander zutun. Für Mary gibt es im Moment nur Fynn. Echt zum Kotzen.  »Mhm. Alles gut?«  »Äh, ja.. bei dir?«  Ich hol tief Luft »können wir uns treffen?«  Ungewollt laufen mir die Tränen.  Ich komme einfach nicht drauf klar das ich schwanger sein soll..  »Natürlich! Ich komm sofort zu dir« sagt sie besorgt.  Obwohl ich weiß das sie es nicht sehen kann, schüttel ich mit meinem Kopf »nein. Können wir uns am Strand treffen? Ich brauch unbedingt frische Luft«  »Klar, in einer halben Stunde?«  »Ja, okay. Da wo wir immer sind!?«  »Okay, dann bis gleich«  Sie legt auf und ich wische mir meine Tränen weg.  Langsam wird mir klar was der Arzt gesagt hat.  Das ich schwanger bin.  Ein Baby in mir trage.  Ich Mutter werde.  Will ich das überhaupt?  Bin ich schon bereit dafür? Soviel Verantwortung zu übernehmen?  Ich kann mich gerade um mich selber kümmern. Und dann auch noch um ein kleines Baby?  Wie soll ich das schaffen?  Bei den Gedanken schüttel ich meinen Kopf.  Ich bekomm das schon irgendwie hin. Mit meiner Mutter und John.  Mit meinen Freunden.  Mit Ramon!  Er hat mir doch versprochen, egal was kommt, er lässt mich nicht mehr alleine. Oder?  Es wird sich zeigen ob er das Versprechen halten kann, halten will!  Ich mache mich noch etwas frisch, schminke mich nach und gehe zum Meer.  Der frische Wind weht durch meine Haare.  Es fühlt sich gut an.  Für einen kurzen Moment, fühlt es sich an, als würden all meine Probleme und Sorgen mit verwehen.  Aber sobald der Wind weg ist, wird mir wieder klar, das es nicht so ist.  Das ich im Hier und Jetzt bin.  Mit meinen Problemen, Sorgen, Ängsten.  Wie lange kann ein Mensch das ertragen? .. 

78. Kapitel

Ich setze mich in den Sand und beobachte das Meer.  Mary müsste auch jede Minute kommen.  Wie soll ich es ihr sagen?  Einfach raushausen »ich bin wahrscheinlich schwanger« ?!  Das kann ich nicht bringen.  Ich muss es wohl einfach auf mich zu kommen lassen..  »Buh!« höre ich eine wundervolle, bekannte Stimme hinter mir.  Ich schreck sofort auf.  Mary lacht sich halb kaputt und umarmt mich.  »Sehr witzig..« murmle ich.  »Tut mir leid, aber dein Gesichtsausdruck sah einfach zu geil aus«  Als wir uns aus unserer langen Umarmung lösen, sieht sie mich fragend an.  »Stimmt was nicht? Ist was passiert?« sie klingt total besorgt.  Ich muss schmunzeln. Auch wenn sie in den letzten paar Tagen keine Zeit für mich hatte, beweist sie sich in den schlechten Zeiten um so mehr als beste Freundin.  »Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Wie ich anfangen soll.«  Mary setzt sich in den Sand und zieht mich mit runter.  »Am besten am Anfang«  Sie sagte das mit einem belustigen Ton.  Ich weiß das sie versucht mich nur etwas aufzumuntern, aber das kann ich gerade irgendwie echt nicht gebrauchen.  Meine Nerven sind am Ende.  »Also..«  »Aber zwischen dir und Ramon ist doch alles okay oder?«  Ich nicke.  »Mit Tyler und so auch?«  »Ja, auch«  »Dann kanns ja nur halb so schlimm sein« sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.  Wenn sie wüsste..  »Hm.. du weißt ja das es mir in den letzten Tagen überhaupt nicht gut ging und ich mich immer wieder übergeben habe. Heute Morgen war ich dann mit Ramon beim Arzt..«  »hast du irgendwas schlimmes?« unterbricht sie mich.  Langsam werde ich ungeduldig und etwas sauer.  Wenn sie mir einfach nur zuhören und mich nicht andauernd unterbrechen würde, dann wüsste sie es schon lange!  »Wie mans nimmt« antworte ich ihr und zucke mit den Schultern.  Manche denken sich bestimmt "wie mans nimmt? Schwanger zu sein, ein Kind zu bekommen, ist doch nichts schlimmes!". Natürlich ist es nichts schlimmes.  Für manche ist es das größte ein Kind zu bekommen - Mutter oder Vater zu werden.  Ja, .. aber nicht für mich.  Nicht jetzt. Nicht mit 17 Jahren!  Es sind ein paar Minuten ruhe.  Auch Mary sagt nichts.  Ich schaue vor mir auf den Boden, wühle nervös im Sand herum und suche nach den richtigen Worten.  »Ich bin schwanger« sage ich dann schließlich.  Mit anderen Worten hätte ich es ihr eh nicht sagen können.  Mary Kopf dreht sich augenblicklich in meine Richtung. Sie sieht mich geschockt an.  Ich seh es aus den Augenwinkeln.  »Waaas? Soll das ein Scherz sein?« fragt sie mit lauter Stimme.  Wie gern hätte ich das es nur ein Scherz ist.. aber ich schüttel nur leicht mit meinem Kopf.  »Nein« bringe ich gerade noch mit fester Stimme heraus, dann steigen mir sofort die Tränen in die Augen »es ist kein Scherz« beende ich meinen Satz und fange an zu weinen.  Ich kann es nicht unterdrücken.  Die Tatsache das ich schwanger sein soll ist zu viel für mich.  Wie soll ich damit umgehen?  Ich bin dafür einfach zu schwach.  Sofort als ich in mich hineinsacke, spüre ich Arme um mich.  »Nicht weinen Toni. Es wird alles gut! Hörst du? Wir schaffen das, alle zusammen« versucht Mary mich zu trösten.  Alle zusammen; schön wärs.  »Du bist bis jetzt die Einzige die davon weiß Mary«  »Wie? .. Ramon weiß es auch nicht?«  Ich schluchze laut und ich fange stärker an zu weinen »nein. Er soll es auch noch nicht erfahren, ich muss erst zum Frauenarzt« sage ich gerade noch verständlich.  Mary steht auf und zieht mich wieder mit.  »Dann machen wir jetzt einen Termin!«  Ich weigere mich, indem ich ihr meine Hand entziehe.  »Noch nicht Mary, bitte« aber sie lässt nicht locker.  »Stell dich nicht so an. Wir machen doch nur einen Termin! Außerdem umso früher, desto besser. Oder willst du Ramon das bis zum Schluss verheimlichen? Er hat ein Recht darauf es zu erfahren - bevor er es selber merkt! Es würde nur wieder totalen Streit geben!«  Ich gebe nach und wir gehen zusammen in die Stadt.  Mary hat vollkommen recht.  Ramon würde es sowieso merken, es ist nur eine Frage der Zeit.  Und wenn er dann merkt, dass ich es ihm verheimlicht habe, weil ich so ein Feigling bin, wird es nur unnötigen Streit geben. 

79. Kapitel

»Genau in einer Woche soll ich wieder herkommen« berichte ich Mary mit gemischten Gefühlen, als ich dir Eingangstür des Frauenarztes ins Schloss fallen lasse.  »Ist doch gut! Umso schneller, desto besser«  Das sagt sie so leicht.  Wie soll ich mich die eine Woche jetzt den anderen gegenüber verhalten?  Ramon kennt mich. Er merkt normalerweise sofort wenn mich was bedrückt, oder ich irgendetwas verheimliche.  Man kann nur hoffen das es diesmal nicht der Fall sein wird.  Einerseits bin ich froh darüber nicht eher zum Frauenarzt zu müssen, aber auf der anderen Seite.. ich hoffe einfach nur das keiner merkt das was nicht mit mir stimmt.  Das ich was verheimliche.  »Versprich mir das du das niemanden erzählen wirst Mary!«  Sie verzeiht beleidigt das Gesicht »hab ich jemals was weiter geplaudert?«  »Nein, aber..« meine Stimme wird wieder etwas leiser »ich hab einfach angst vor den Reaktionen der anderen, weißt du? Selbst bei dir hatte ich angst«  Tröstend legt sie ihren Arm um meine Schulter »es wird schon alles schief gehen, hm? Es wird dich keiner im Stich lassen oder verurteilen«  Ich zwäng mir ein Lächeln auf. Sie meint es lieb und will mich trösten, aber die Angst davor, es den anderen zu sagen, kann sie mir einfach nicht nehmen.  Das kann keiner.  Ich kann nichts anderes außer es einfach auf mich zu kommen lassen.  Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm wie ich denke.  Vielleicht denke ich einfach nur zu negativ nach all der Zeit, die ich die letzten Tage durchgemacht habe.  Mary und ich machen uns auf den Weg zu mir nach hause.  Von weitem erkenne ich, das jemand vor meiner Haustür steht.  Ich kann aber nicht genau erkennen wer, denn derjenige ist mit dem Rücken zu uns gedreht.  »wer ist das?« fragt Mary, als könnte sie meine Gedanken lesen.  »keine Ahnung. werden wir ja gleich sehen«  Und ehe ich mich versehe steht Ramon mit einem breiten Grinsen und einer Rose in der Hand vor mir.  Oh nein, wie süß er ist.  Direkt spielt wieder alles verrückt in mir.  Er schafft es einfach immer wieder mich zu überrasche. Die Schmetterlinge in meinem Bauch auszulösen. Ich glaub, das wird auch so bleiben. Immer.  Er ist der Richtige.  Das zeigt er mir jeden Augenblick.  Auch in meinem Gesicht breitet sich ein fettes Grinsen aus.  Er kommt auf mich zu und drückt mir einen langen, zärtlichen Kuss auf »für dich mein Engel« flüstert er danach und drückt mir die Rose in die Hand.  Ich umarme ihn fest und drücke ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen.  »Danke Schatz«  Mary, die wir total vergessen hatten, räuspert sich und zieht somit unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich.  »Ich geh dann mal« sagt sie, umarmt mich zum Abschied und macht Zeichen, dass sie mich anrufen wird.  Nachdem sie aus Sichtweite ist, schenke ich Ramon und der Rose in meiner Hand wieder die volle Aufmerksamkeit. 

80. Kapitel

Wir gehen rein und direkt auf mein Zimmer.  Komischerweise sind meine Mutter und John nicht zuhause.  Keine Ahnung wo die beiden sich wieder rumtreiben.  Ramon und ich reden, lachen und albern den ganzen restlichen Abend rum.  Es ist immer wieder schön mit ihm Zeit zu verbringen.  Egal, wie oft wir uns sehen oder wie lange.  Keine Sekunde mit ihm möchte ich missen.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  »Schatz, hör auf!« sagt sie, was aber wegen ihres lauten Lachens halb untergeht.  »Das kannst du vergessen!«  Toni krümmt sich schon vor Lachen, aber aufhören sie durchzukitzeln tu ich trotzdem nicht.  Ich will nicht das sie aufhört zu lachen.  Es macht mich glücklich.  Nach all dem was ich ihr angetan habe, was für eine Zeit sie wegen mir durchgemacht hat, sollte ich sie eigentlich nur noch zum Lachen bringen.  »Bitteeee! Ich bekomm schon Bauchschmerzen!«  Ich lass nach und küss sie.  Ihre wundervoll weichen Lippen auf meinen zu spüren und ein unbeschreibliches Gefühl.  Ich könnte sie den ganzen Tag küssen!  »Ich liebe dich« flüstert sie an meine Lippen.  Sofort bekomme ich Gänsehaut und ein breites Lächeln.  »Ich liebe dich auch Prinzessin«  Wir legen uns in ihr Bett und kuscheln uns eng aneinander.  Ich vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren und zieh ihren Duft in mich.  Sie riecht so süß.  So in Gedanken versunken merke ich erst später das Toni in meinen Armen eingeschlafen ist.  Ich muss schmunzeln und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.  Das alles hab ich Tyler zu verdanken.  Ich hab ihm zu verdanken das ich sie noch oder wieder (!) in meinen Armen halten kann - sie küssen, umarmen, ärgen, sie bei mir haben kann.  Wäre er nicht, wäre sie nicht mehr.  Allein die Vorstellung treibt mir Tränen in die Augen und lässt mir das Blut gefrieren.  Und auch ohne Tyler wäre ich jetzt nicht hier. Bei ihr.  Ich würde noch auf Klassenfahrt sein und vor mich hingrübeln.  Schlechte Laune schieben und verbreiten, weil ich ohne diesen wunderschönen Engel in meinen Armen wäre.  Ich muss mir was einfallen lassen für diesen Jungen.  Er steckt doch so in der Scheiße, vielleicht kann ich ein paar alte Kontakte spielen lassen?  Helfen muss ich ihm auf jeden Fall! Aber Toni, die werden wir da raus halten.  Ich möchte nicht, dass sie sich so in Gefahr begiebt.  Solche Typen sind zu allem fähig. 

81. Kapitel

Ein paar Tage später habe ich dann auch ein paar alte Freunde kontaktiert, die ein bisschen was mit solchen Leuten zutun haben.  Sie meinten sie regeln es.  Toni ist schon seit Tagen total komisch drauf.  Ich habe sie schon oft drauf angesprochen, aber immer wieder hier es »es ist alles in Ordnung Schatz. Du brauchst dir keine Sorgen machen«  Egal wie glaubwürdig sie es rüber brachte, ich weiß, das sie gelogen hat oder lügt.  Sie kann mich nicht für blöd verkaufen.  Man merkt es an ihrem Verhalten.  Es kommt mir vor, als würde sie irgendetwas vor mich verschweigen.  Hat sie nicht aus ihren Fehlern gelernt?  Aus dem, was alles passiert ist, weil sie mir nicht die Wahrheit mit Tyler erzählt hat?  Jeder normale Mensch würde doch nicht noch einmal den gleichen Fehler begehen, wenn man selber so drunter gelitten hat oder?  Sie soll mir einfach nur die Wahrheit sagen und mir vertrauen.  Das kann sie! - mir Vertrauen.  Und das weiß sie normalerweise. Sie kennt mich jetzt seit 6 Jahren. Sie weiß, dass ich nicht gleich an die Decke gehe, wenn es was schlimmes sein sollte oder niemanden etwas weiter erzähle.  [ T 0 N i S - S i C H T ]  Morgen muss ich zum Frauenarzt.  Und mir geht jetzt schon der *** auf Grundeis.  Ich habe so Angst.  Angst, vor der Bestätigung schwanger zu sein.  Wie soll ich Ramon oder meinen Eltern das verklickern?  Okay, meine Eltern würden mich jetzt nicht unbedingt umbringen, meine Mutter würde versuche mich zu unterstützen, wo es nur geht.  Und John mit Sicherheit auch.  Aber bei Ramon? .. da weiß ich nicht annährend drauf reagieren würde, wenn er wüsste, dass er Vater wird.  Würde er abhauen? - mich sitzen lassen?  Oder Verantworung übernehmen und für mich da sein? Für mich und sein Kind.  Für seine eigene kleine Familie.  Nur der Gedanke daran, dass wir bald eine eigene kleine Familie sind, lässt mich Gänsehaut kriegen.  Das wäre das Schönste für mich. Selbst wenn ich so jung bin.  Mit Ramon würde ich es vielleicht schaffen - das ist mir in den letzten Tagen klar geworden.  Mit Ramon schaffe ich alles! Soang er an meiner Seite ist, kann kommen was und wer will. Es interessiert mich alles nicht. 

82. Kapitel

Die Schulklingel unterbricht das Gespräch zwischen mir und Mary.  Wir haben und gerade drüber unterhalten, wie ich es Ramon sagen sollte, wenn ich tatsächlich schwanger bin.  Sie meint, ich soll es einfach direkt sagen.  Nicht groß um den heißen Brei herumreden.  Ich denke sie hat recht. Wieso groß reden?  Hat doch alles kein Zweck.  Entweder er steht hinter uns oder geht.  Aufhalten könnte ich ihn dann so oder so nicht.  Vielleicht sollte ich mir auch einfach nicht so viel Gedanken darüber machen.  So schlimm wird das alles bestimmt nicht.  Mary zieht mich am Arm in die Klasse.  Ich habe gar nicht mitbekommen das ich vor lauter Gedanken mitten im Gang stehen geblieben bin.  »wird schon alles gut Maus«, beruhigt sie mich.  Ich nicke.  Langsam kommen auch die positiven Gedanken.  . . .  Nach dem Schulschluss geh ich mit Mary direkt in die Stadt gegangen.  Meine Hände werden schwitzig und ich werde total nervös.  Gleich sind wir beim Frauenarzt.  Vor lauter Angst würde ich am liebsten umdrehen und wieder gehen.  So eine Panik vorm Arzt hatte ich noch nie.  Aber ich muss dadurch.  Im Wartezimmer hibbel ich die ganze Zeit mit meinen Beinen rum.  »Jetzt beruhig dich doch mal Toni« sagt Mary.  »das sagst du so leicht«  »Aber du weißt doch schon so gut wie das du schwanger bist, warum noch so aufgeregt?«  Ich zucke mit meiner Schulter.  Das wüsste ich auch gerne.  Warum bin ich noch so aufgeregt?  Ist es, weil ich Ramon danach sagen muss das es so ist?  Das ich schwanger bin?  Das muss es sein.  Eine andere Erklärung habe ich nicht.  Wenige Minuten später werde ich aufgerufen.  Ich schleif Mary mit.  Ich will das sie dabei ist. Irgendwie beruhigt es mich ein wenig.  Zu wissen, dass sie bei mir ist.  Meine Hand hält und mich nicht verurteilt.  Ja, sie ist eine tolle Freundin.  Meine beste Freundin. Meine Schwester. Meine bessere Hälfte.  Nach langen und ungeduldigen 5 Minuten kommt auch endlich der Arzt herein.  »Hallo Frau Adams« sagt er freundlich und reicht mir seine Hand.  Schnell wische ich meine an meiner Hose ab und reiche ihm sie.  Vor lauter nervösität und Angst ist sie total verschwitzt.  »Wie gehts Ihnen?«  Ich setze ein Lächeln auf »ganz gut soweit, danke«  Dann fängt er auch an mit seinen Untersuchungen.  Mary und ich schauen gespannt auf den Monitor, wo man die Ultraschalbilder sehen kann.  Ich versuche etwas drauf zu erkennen, aber da ich leider überhaupt keine Ahnung davon habe, fällt es mir ziemlich schwer.  Aber ich muss auch nicht lange drauf warten oder weiter versuchen etwas drauf zu erkennen, denn der Arzt fängt an zu reden.  Endlich. 

83. Kapitel

Er lächelt mich an und es fühlt sich an als würden meine Herzschläge sich überschlagen.  »Darf ich gratulieren Frau Adams!?« Mir schießen Tränen in die Augen.  Ich weiß nicht ob es Freude oder Angst ist.  Wahrscheinlich beides.  In mir spielt das totale Gefühlchaos.  Der Arzt reicht mir seine Hand. »Sie sind in der siebten Woche« lächelt er.  Total überfordert mit der Situation schaue ich zu Mary, die mich nur breit angrinst. Schnell wische ich mir meine gerade herunterlaufenden Tränen von der Wange und lächel zum Arzt.  »O-Okay« stottere ich »konnte man schon erkennen was es wird?« Der Arzt fängt an zu lachen »nein, leider noch nicht. Da müssen sie noch ein paar Wochen warten« Ich nicke und mach Andeutungen zu gehen.  »Ein Moment noch« hält der Arzt Mary und mich auf. Er wühlt in einem Schrank herum und kommt mit mehreren Prospekten wieder zu uns und drückt mir sie in die Hand. »Hier, das sind ein paar Information. Zur Abtreibung oder Unterstützung, wenn das Baby dann da ist« Abtreibung.  Ich muss heftig schlucken.  Egal was kommt.  Egal, wie meine Familie oder Ramon drauf reagiert.  Eins weiß ich: Ich werde mein Kind nicht umbringen.  Ich werde es nicht abtreiben.  Nein, niemals! Das könnte ich nicht.  Mary und ich bedanken uns und verlassen die Arztpraxis.  Draußen springt sie mir sofort um den Hals.  »Aaaah« schreit sie »ich kann es nicht glauben. Du wirst Mutter!« Ich muss laut anfangen zu lachen »ich kann es selber nicht glauben!« In mir kommt gerade einfach ein totales Glücksgefühl auf.  Ein Gefühl, als könnte ich alles schaffen.  Als würde mir alles egal sein.  Egal, ob Ramon nicht bereit ist Vater zu werden.  Egal, ob meine Mutter und John es akzeptieren oder nicht.  Naja, sie müssen es akzeptieren! Sie können mich zu nichts zwingen.  Es ist mein Leben. Da brauch sich keiner drin einmischen. Mary nimmt glücklich meine Hand und steigt mit mir in die nächste U-Bahn. »Wir fahren jetzt erst einmal zu Naomi und erzählen ihr von der tollen Nachricht!« Erst grübel ich vor mich hin.  Ist es wirklich so eine tolle Idee herumzuprahlen das ich schwanger bin? Mit siebzehn Jahren kann man ja nicht wirklich stolz darauf sein.  Außerdem weiß noch nicht einmal Ramon was davon.  Ach, dem werde ich es erzählen sobald ich zuhause bin und Naomi? Die wird mir wohl nicht den Kopf abreisen.  Warum auch? Das Kind war ja nicht geplant. 

84. Kapitel

Als Mary und ich dann vor Naomis Haustür stehen, erkenne ich, dass es ganz in der Nähe von Tyler ist und ich frage mich, wie sie hier nur wohnen kann.  Ich mein, die Straßen sind total eng, zwischen jeden Hausblöcken sind dunkle, verschmutzte Gassen.  Alleine würde ich mich hier niemals raus trauen.  Nur die Vorstellung lässt mir einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen.  Mary klingelt an Naomis Haustür. Es dauert ein paar Minuten bis sie aufmacht, aber lächelt dann doch breit, als sie uns sieht.  »Was eine Überraschung« sagt sie und schließt uns in ihre Arme. Sie ist so ein liebevoller Mensch. »Ich hol eben meine Tasche und dann gehen wir ins Café um die Ecke, okay?« Ohne auf irgendeine Antwort zu warten rennt Naomi wieder in die kleine, graue Wohnung.  »Das es in so einer Gegend 'n Café gibt..« wundert Mary sich.  »Ja Mary, stell dir vor« Wir fangen an zu lachen.  Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man echt denken Mary ist eine kleine verwöhnte Göre. Aber das ist sie keinesfalls.  Sie bekommt kaum Taschengeld und "arbeiten" muss sie auch.  Jeden Morgen steht sie auf und verteilt Zeitung. Das schon seit 4 Jahren. Mary wollte gerade wieder anfangen zu sprechen, doch dann kommt Naomi wieder. Wir hacken uns bei ihr ein, jeder auf eine Seite, und gehen ins Café. So heruntergekommen und leer wie ich es mir vorgestellt habe, sieht es gar nicht aus.  Die meisten Kunden hier sind wohl Jugendliche. An jedem dritten Tisch sitzen ein paar.  Aber nur welche, die ich noch nie gesehen habe.  Naja, was erwarte ich auch. New York ist groß! Naomi setzt sich an einen Tisch am Fenster und wir tun es ihr gleich.  Bevor wir anfangen zu reden, nimmt ein junges, hübsches Mädchen die Bestellung auf.  »Zwei Espresso bitte« bestellt Mary.  Ich lächle ihr dankend zu.  Sie weiß eben ganz genau was ich gerne trinke und was nicht.  Auch Naomi bestellt sich eine.  »Und gibt es irgendwas neues?« fragt sie. Mary nickt eifrig und grinst mich breit an.  Ich muss stark schlucken.  Irgendwie ist es mir unangenehm ihr von meiner Schwangerschaft zu erzählen, aber das muss ich ja jetzt so oder so noch ein paar mal. Also, wem von meiner Schwangerschaft erzählen. Zumindest den jenigen, den es was angeht - die es wissen sollten.  »Ja, ähm..« Naomi sieht mich neugierig an. Ihre Blicke durchbohren mich halb.  Ist ja nicht so das es mir dann noch schwerer fällt.. »Ich bin schwanger« sage ich etwas kleinlaut.  Naomi verschluckt sich an ihrem Getränk und legt ihre Hand vor dem Mund.  Hilfesuchend sehe ich zu Mary, die aber wieder nur breit grinst. Man, jetzt gerade geht ihr mir Dauergrinsen echt auf die Nerven. Kann sie das nicht langsam mal wieder absetzen? »Jetzt im Ernst?«, fragt Naomi mich, während sie ihre Hand langsam sinken lässt.  Ich nicke und ihre Augen weiten sich.  Urplötzlich fängt sie an zu kreischen, springt auf und hüpft herum wie eine Bekloppte. Ich frag mich echt ob da oben bei ihr alles in Ordnung ist.  »Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Goooott!« kreischt sie, läuft einmal um unserem Tisch herum und drückt mir einen Kuss auf die Wange »das ist ja der Hammer!« Jetzt können Mary und ich uns das Lachen auch nicht mehr verkneifen.  Wie auf Kommando fangen wir lauthals an.  Es sah gerade einfach nur zu komisch aus, wie Naomi ausflippt vor Freude?!  Ja, ich bin mir sicher. Es war Freude! »Ich werde Patentante!« sagt Naomi schnell, als sie sich wieder in Ruhe hingesetzt hat.  »Das kannst du echt vergessen. Das werde ganz sicher ich!« protestiert Mary.  Wieder muss ich lachen.  Die beiden sind einfach nur zu süß. »Jetzt wartet doch erst einmal ab. Das Kind ist noch lange nicht da!« Naomi will gerade etwas sagen, aber mein Handy hält sie auf.  Ramon ruft an.  Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und es fühlt sich an als würde sich mein Hals verschnürren.  »Hallo?« »Na mein Engel« begrüßt er mich fröhlich.  Ich muss anfangen zu lächeln. Seine sanfte, ruhige Stimme ist wie Musik in meinen Ohren.  Naomi muss sich wohl wieder einmal verschluckt haben, denn plötzlich fängt sie laut an zu husten. Mary geht zu ihr und klopft ihr auf den Rücken.  »Wo bist du?« fragt Ramon neugierig.  »Bin mit Mary und Naomi Kaffee trinken« ich hole etwas Luft »kommst du später zu mir? So gegen 21 Uhr? Ich muss mit dir reden..« »Klar. Worüber denn?« »Das kann ich dir nicht am Telefon sagen Ramon..« Seine Stimme wird ernst. Ich hoffe er denkt jetzt nichts falsches. »Okay. Dann sehen wir uns heute Abend. Ich liebe dich« Ehe ich antworten kann legt er auf.  Typisch Ramon.  Na hoffentlich kann ich später normal mit ihm reden. Langsam wird es dunkel und wir beschließen uns Naomi nach hause zu bringen und uns dann selber auf den Weg zurück zu machen.  Vor Naomis Haustür steht dann überraschenderweise Tyler.  Tyler, Liam, Chloé und der Rest der Klasse sind schon seit ein paar Tagen von der Klassenfahrt zurück.  Erst als ich sie alle wieder gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass Ramon normalerweise auch noch auf Klassenfahrt hätte sein sollen und habe ihn dann ausgefragt.  Das er Liam eine reingehauen hat, wegen dem Mist was er und Chloé abgezogen haben, finde ich bis heute noch unglaublich süß. Aber von Liam und Chloé hätte ich so etwas nie erwartet. Niemals! Wie kann man sich bloß so in Menschen täuschen? »Hey Großer« sagt Naomi und umarmt ihn.  Wir tun es ihr gleich.  »Was machst du denn hier?« fragt sie dann. »Ich wollte eigentlich was mit dir machen, aber warst nicht da. Wollte gerade wieder gehen« »Warum hast du nicht angerufen? Hast doch meine Handynummer! Wir waren gleich hier um der Ecke im Café« Tyler seufzt und Mary kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Lacht sie ihn tatsächlich aus.  »Merk ich mir fürs nächste Mal« sagt Tyler gespielt beleidigt. Wir unterhalten uns noch etwas bis es komplett dunkel wird.  »Wollen wir jetzt gehen? Ramon wollte gleich noch zu mir kommen« Mary hackt sich bei mir ein, wir verabschieden uns und gehen los. Kurze Zeit danach kommt Tyler von hinten angerannt. »Ich bring euch!« verkündet er uns total aus der Puste.  Als wir durch eine enge, schmutzige Gasse gehen, hören wir dreckiges Gelächter hinter uns.  »Einfach weiter gehen und ignorieren« sagt Tyler ernst und sieht uns an.  Wir befolgen was er sagt, bis mich plötzlich wer an der Schulter nach hinten zieht.  Ich schrei erschrocken auf.  »Lass sie los!« befiehlt Tyler, aber wie aus dem Nichts kommen noch mehr Typen und packen sich auch Mary und ihn.  Sie sehen aggressiv und ziemlich breit gebaut aus.  Angst durchströmt meinen Körper.  Gegen diese Tiere haben wir keine Chance. Keiner von uns. Auch Tyler nicht, selber wenn er selber echt Muskeln hat und stark ist.  »So schnell sieht man sich wieder« spricht plötzlich jemand hinter uns und fängt dreckig an zu lachen.  Es hört sich ziemlich gehässig an.  Und auch die Stimme selber kommt mir ziemlich bekannt vor.  »Was willst du?« brüllt Tyler den Mann aggressiv an.  Er kommt immer näher und bleibt direkt von Tyler stehen.  Jetzt erkenne ich ihn: Ahmet! Verdammt! Was will er denn schon wieder?  Er bekommt doch das Geld wieder. Wir tun doch schon unser bestes! »Immer noch so eine große Fresse, hm?« »Was willst du?« Ahmet lacht laut auf »ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Du willst echt wissen was ich will?« sein Lachen verschwindet und von der einen auf der anderen Sekunde wird er total aggerssiv und packt Tyler am Kragen seiner Jacke »ich will mein Geld zu kleiner Pisser! Auf der Stelle!« »Man, ich hab dir doch gesagt du bekommst das! Du hast gesagt das du mit einverstanden bist wenn ich dir das in Raten zurück zahle« »Das dauert mir zu lange! Du hast noch genau eine Woche, sonst..« er sieht sich um. Erst zu Mary und dann zu mir. Auf seinem Gesicht bildet sich ein dreckiges, verlogenes Grinsen.  In mir gefriert mein Blut.  Irgendetwas hat er vor! Das kann man in seinem Gesicht sehen.  Bitte lässt er mich in Ruhe, bitte. Ahmet lässt Tyler los und kommt auf mich zu.  »Hallo, Süße. Lange nicht mehr gesehen« Er packt mich am Kinn und zwingt mich ihn anzusehen »du wirst ja immer hübscher« »Lass uns in Ruhe!« Ich wüsste gerne wo ich in solchen Situationen immer die Mut hernehme noch so frech zu sein. Manchmal ist das nicht immer vom Vorteil.  »Sonst was? Willst du mich schlagen? Mich treten?« Er lacht wieder, was mich total aggressiv macht.  Sein Gesicht nähert sich meinem und ich kann mir schon denken was er will.  Sein Blick ist auf meine Lippen gerichtet.  Nein, niemals. Niemals darf er mich küssen. Oder einmal anfassen! Ich spucke ihm ins Gesicht, welches er danach direkt zurück zieht »wage es dich nicht!« schrei ich.  Ahmet wischt sich meine Spucke aus dem Gesicht und ballt seine Hände zu Fäusten.  »Neeein!« schreien Mary und Tyler.  Tyler reist sich von dem Mann los, welcher ihn die ganze Zeit festgehalten hat und stürzt sich, bevor Ahmet auf mich einschlägt auf ihn.  Plötzlich zieht einer der Männer eine Waffe und hält sie an Tylers Kopf, der gleich zurückschreckt und sich von Ahmet entfernt.  Das einzige was ich noch mitbekomme ist, dass zwei dieser Männer auf Tyler einschlagen, Mary weinend zusammenbricht und dann wird alles schwarz.  Ich nehme meine Umgebung nicht mehr wahr, keine Stimme, gar nichts. Es wird alles einfach nur schwarz. 

85. Kapitel

Als ich wieder zu mir komme, verspüre ich einen fürchterlichen Druck an meinem Kopf.  Es ist fast so, als hätte man mir irgendetwas über den Schädel gezogen, aber als ich meinen Kopf abtaste, spüre ich nichts. Keine Beule - gar nichts.  Ich sehe mich um und sofort steigt die Angst in mir.  Wo bin ich?  Es sieht aus wie ein Keller. Ohne Fenster, ohne Möbel.  Nur eine Stahltür und eine verdreckte Madratze auf der ich liege.  Langsam stehe ich auf und geh richtung Tür.  Aber immer und immer wieder muss ich mich an der kahlen, kalten Wand abstützen, damit ich nicht umkippe.  Mir ist so verdammt schwindelig und ich fühle mich so schlapp.  Noch bevor ich an der Tür ankomme, wird sie aufgeschlossen und eine dunkelgekleidete, breite Person betritt den Raum.  Das Gesicht kann ich nicht erkennen, da es zu dunkel ist.  »Gut geschlafen Dornröschen?«  In meinem Hals bildet sich ein fetter Klos.  Ich versuche ihn runterzuschlucken und stark zu bleiben!  Diese Stimme, dieser Geruch, - dieser Mann! - er ekelt mich einfach nur an.  »Wo bin ich?« frage ich mit zittriger und leiser Stimme.  Er lacht auf und kommt auf mich zu »das verrat ich dir doch nicht Schätzchen. Gefällts dir hier? Ich hoffe du bist einverstanden mit der Raumgestalltung«  »Wieso bin ich hier?«  Ich wunder mich selber über diese dämlichen Fragen.  Es ist ja nicht so, als hätte ich gerade nicht andere Sorgen, wie ich hier zum Beispiel wieder rauskommen kann, was er wohl mit mir anstellen wird.. allein diese Gedanken bringen mich zum Schütteln.  »Du bist sagen wir mal.. mein Pfandt«  Er hebt mich hoch und trägt mich zurück auf diese widerliche Madtratze.  Ich wehre mich nicht.  Nein, dazu habe ich einfach keine Kraft. Noch nicht  .  »Bitte tu mir nichts« flehe ich ihn unter Tränen an.  Für manche kommt mein Verhalten komisch rüber, aber ich habe einfach nur fürchterliche Angst.  Angst davor, was mit mir geschieht und Angst davor, dass ich hier nicht lebend rauskomme. Das er mir etwas antut.  »Hör zu« sagt er mit ernster und fester Stimme »ich will nur meine Kohle, verstanden? Wenn du lieb und artig bist, dann tu ich dir auch nicht weh! Aber sollte es nicht so sein, dann kann ich für nichts versprechen. Verstanden?«  »Was habt ihr mit Mary und Tyler gemacht?«  Ich zitter am ganzen Körper bei dem Gedanken das er den beiden weh getan hat.  »Tyler hat ne tracht Prügel bekommen und deiner kleinen Freundin haben wir kein Haar gekrümmt«  Das erleichtert mich ein wenig.  Wenigstens haben sie Mary nichts angetan.  Ahmet geht wieder und bringt mir ein paar Minuten später etwas Brot und Wasser.  Ich will hier weg.  So schnell wie möglich.  Irgendwie muss ich hier doch abhauen können, oder? 

86. Kapitel

[ R A M 0 N S - S i C H T ]  Wo zur Hölle bleibt Toni?  Ich warte hier jetzt schon eine ganze Stunde in ihrem Zimmer.  Es ist nicht normal für sie.  Normalerweise schreibt sie und ruft sie mich an, wenn sie sich verspätet.  Und an ihr verdammtes Handy geht sie auch nicht.  Langsam mache ich mir echt sorgen.  Bei Mary und Tyler habe ich es auch schon versucht, aber nichts.  Keiner meldet sich.  Irgendetwas ist da passiert. Ganz sicher!  Ich schnapp mir meine Jacke von Tonis Couch und laufe mit schnellen Schritten aus dem Haus.  Jetzt erst einmal zu Tyler.  Es ist schon ziemlich spät.  Die Straßenlaternen sind schon aus und man erkennt die eigene Hand nicht mehr vor den Augen.  Der Gedanke, dass Toni hier noch irgendwo draußen rumirren könnte macht mich verrückt.  Auf dem Weg zu Tyler versuche ich immer wieder sie zu erreichen.  Aber es geht nur diese verdammte Mailbox ran.  »Toni melde dich bei mir! Ich mach mir Sorgen verdammt!« spreche ich wütend darauf.  An Tylers Haustür klingel ich dann Sturm.  Chris, einer seiner Mitbewohner öffnet sie mir.  »Moin« begrüßt er mich und macht mit mir einen Handschlag.  »Ist Tyler da?«  Chris zögert »ich weiß nicht ob das gerade so eine gute Idee ist. Dem gehts echt nicht gut«  »Es ist wichtig!«  Schließlich lässt er mich herein und schickt mich ins Wohnzimmer.  Ich reiß meine Augen weit auf und geh mit schnellen Schritten auf die Couch zu.  Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.  Tyler liegt verletzt auf der Couch und Mary sitzt neben ihm.  Sie sieht total verweint aus.  Ich ahne schlimmes.  Als Mary mich sieht springt sie auf und rennt in meine Arme.  Sie fängt sofort an zu weinen.  Ich streichel ihr tröstend über ihr Haar »was ist denn los?«  »Es tut uns so leid« schluchzt sie.  »Was tut euch leid? Was ist denn überhaupt passiert?«  »Ich lass euch mal alleine« unterbricht Chris uns und geht in sein Zimmer.  Danach setze ich mich mit Mary zu Tyler auf die Couch.  »Jetzt sagt schon«  Ich kann es vor lauter Neugier gar nicht abwarten.  Oder ist es Angst?  Angst davor, dass ich nicht weiß was mich jetzt erwartet und mir mein Gefühl sagt, dass irgendetwas mit Toni ist?  »Als wir auf dem Weg nach hause waren, haben uns auf einmal irgendwelche Typen festgehalten. Ich glaub Toni und Tyler kannten einen von denen. Auf jeden Fall ist der Typ dann auf Toni zugegangen. Er wollte sie anfassen, aber Toni hat ihm ins Gesicht gespuckt. Und bevor er ihr etwas antun konnte, hat Tyler sich irgendwie losreisen können und hat sich auf den Typen geschmissen. Dann..«  Mary bricht ab, sieht zu Tyler und fängt heftig an zu weinen.  Ehe ich richtig drüber nachdenken konnte, fängt auf einmal Tyler an zu sprechen.  »Es waren Ahmet und ein paar seiner Dieler. Sie wollten das Geld, aber da ich es nicht hatte..« er schluckt laut und auch ihm laufen nun Tränen »sie haben Toni«  Mein Magen verkrampft sich und mein Atmen geht unregelmäßig.  Bitte lass es nur ein schlechter Scherz sein.  Nein. Nein! Das kann nicht wahr sein.  Mein kleiner süßer Engel, meine Prinzessin, mein Lebenssinn.  Wenn ihr etwas zustößt, werd ich mein Leben nicht mehr froh.  »Was?« versuche ich laut und deutlich herauszukriegen, aber es ist nur ein leises Flüstern.  Es ist alles still.  Das einzige was man hört, ist Marys lautes Schluchzen.

87. Kapitel

»Ich bringe diese Bastarde um!« schreie ich voller Wut durch Tylers WG.  Mary legt sanft ihre Hand auf meine rechte Schulter.  »Beruhig dich Ramon. Das nützt doch jetzt auch nichts sich so aufzuregen«  Vielleicht hat sie recht, aber ich kann nicht anders.  Völlig verzweifelt lasse ich mich auf die Couch fallen.  Tyler liegt bereits in seinem Bett.  Ihn haben sie ziemlich übel zugerichtet.  Seine Lippe und linke Augenbraue ist aufgeplatzt. Überall blaue Flecken.  Die Gefühle stauen sich in mir.  Wut, Hass, Verzweiflung, Trauer, Schmerz, Angst, Leid.  Das ist zu viel für mich.  Ich schlage mir meine Hände vor das Gesicht und breche in Tränen aus.  Sofort spüre ich Arme um mir und einen Kopf an meiner Schulter gelehnt..  »Es tut uns so leid« schluchzt Mary.  »Ihr könnt doch nichts dafür! Gegen diese Typen hättet ihr keine Chance gehabt!«  »Aber..«  »Gebt euch nicht die Schuld!«  Der Gedanke der mir gerade kommt, lässt mich noch mehr weinen.  Ich bekomme kaum noch Luft.  Die Verzweiflung drückt so fest, dass ich kaum noch richtig atmen kann.  »Psscht, bitte wein nicht. Toni würde das nie wollen«  »Ich hab so eine scheiß Angst Mary. Was ist wenn sie ihr etwas antun? Hast du dir Tyler mal angeguckt? Vor einem Mädchen werden sie bestimmt keinen Halt machen. Ahmet wollte sie doch schon schlagen, oder nicht? Der Gedanke das er ihr wehtun könnte bringt mich um!«  [ T 0 N i S - S i C H T ]  Diese verdreckte Matratze.  Dieser verdreckte, eiskalte Fußboden.  Diese grauen, vollgespreyten Wände.  Diese schreckliche Dunkelheit.  Jede Stunde diese breiten, muskolösen, verdammten Männer die nach mir sehen - was meiner Meinung nach total unnötig ist. Ich mein, wo soll ich bitte hin abhauen? Vor allem wie? Diese verdammte Stahltür wird immer wieder versperrt und überall laufen diese Männer rum soweit ich mitbekommen habe.  Das alles, lässt mich fast durchdrehen.  Die Angst in mir droht mich aufzufressen.  Ich halt es hier einfach nicht mehr aus.  Ich kann auch nicht mehr.  Selbst mein Unterleib schmerzt schon.  Die Angst um mich selber ist gar nicht so groß. Viel größer ist die Angst um mein Kind.  Um Ramon und mein Kind.  Wars das etwa? Ich wurde entführt, weiß nicht was mit mir angestellt wird und ich konnte Ramon noch nicht einmal sagen das ich schwanger von ihm bin. Das er Vater wird und wir eine richtige Familie werden.  Jetzt gerade wird mir wieder einmal bewusst, das ich hier raus muss.  Bevor alles zu spät ist.  Ich steh auf und taumel zur Stahltür.  Völlig fertig mit den Nerven haue ich gegen, mit aller Kraft die ich noch habe.  »Lasst mich hier raus verdammt!« schrei ich »ich will hier raus!«  Es geht Minuten so, bis Ahmet die Tür völlig wütend aufschlägt und ich zurück auf den Boden falle.  »Halts Maul du ***!« brüllt er mich an.  Ich fange ängstlich an zu weinen »bitte lass mich gehen, bitte Ahmet, bitte!«  »Du kannst solange betteln wie du willst! Ich lass dich nicht gehen, bevor ich mein Geld hab! Jetzt hör auf zu heulen!«  Er will gehen und dann platzt es einfach aus mir raus:  »Du verdammter ***! Du bekommst dein Geld, aber lass mich gehen! Ich bin schwanger man! Mein Unterleib tut schon so weh. Wenn irgendetwas mit dem Baby passiert, ist es deine Schuld! Ganz allein deine! Du wirst dein Leben nicht mehr froh, das schwöre ich dir!«  Bei seinem Anblick werde ich immer ängstlicher.  Vielleicht hätte ich einfach meinen Mund halten sollen.  Mit einem Blick der töten könnte, kommt er auf mich zu und zieht mich an den Haaren hoch.  Ich schreie auf vor Schmerz, aber ihn interessiert es nicht.  »Was bildest du dir ein so mit mir zu reden? Ich hab dir gesagt wenn du dich benimmst tu ich dir nicht weh, aber du willst es wohl nicht anders hä? Mich interessiert ein Scheiß ob du schwanger bist oder nicht und ob das kleine Drechvieh in dir überlebt! Und wenn du es weiter drauf anlegst, ist das Ding in deinem Bauch nicht das einzigste was hier verreckt, klar?«  Er zieht fester an meinen Haaren und ich muss schlucken.  War das gerade echt eine Morddrohung?  »Haben wir uns da verstanden?« schreit er mir direkt ins Gesicht.  Ich gebe keinen Ton von mir, aber nicke leicht.  An den Haaren zieht er mich zurück auf die Matratze, wo ich mich vor Schmerzen krümme.  Das kann alles nicht wahr sein.  Vielleicht ist es ja nur ein schlimmer Alptraum, aus dem ich gleich aufstehe.  Aber vielleicht auch nicht. 

88. Kapitel

[ R A M 0 N S - S i C H T ]  Zwei unendlich lange, verzweifelte Tage ist Toni jetzt schon verschwunden.  Tyler liegt im Krankenhaus mit ein paar Rippenbrüchen und bei der Polizei waren wir auch schon.  Wir haben ihnen alles erzählt.  Tylers Vergangenheit, warum Ahmet hinter ihm her ist, das Ahmet Toni schon einmal gedroht hat - wirklich alles.  Auch, wo er sich vielleicht aufhalten könnte, wo er mein Engel gefangen halten könnte, aber bis jetzt gibt es noch keine Spur von ihr.  Jede verdammte Stunde werde ich verzweifelter.  Und auch ihre Mutter kommt fast um vor Kummer.  Sie weint - ununterbrochen.  Das alles lässt mich noch verrückter werden. Verrückt vor Sorge und Angst.  In der Zeit wo Toni weg ist, habe ich nicht ein Auge zu bekommen.  Ich habe es auch noch nicht versucht. Meine Sorge um sie ist einfach zu groß.  Und jetzt?  Jetzt sitze ich einfach nur in meine Gott verdammten Zimmer und kann nichts unternehmen.  Die Polizei kommt auch nicht in Gange.  Nicht ein einzigen Anhaltspunkt haben sie!  Völlig benebelt vor Sorge um mein Engel schnapp ich mir meine Jacke, meinen Rucksack und mein Fahrrad.  Wenn die Polizei nichts auf die Reihe bekommt, handel ich eben auf eigener Faust.  Ganz egal, wie gefährlich es sein kann.  Ganz egal, mit wem ich mich anlegen muss.  Ganz egal, was für Konsequenzen es für mich haben kann.  Das einzige was zählt ist sie!  Ich will sie gesund und munter in meinen Armen haben.  Ohne Sorgen und Ängste.  Als erstes fahre ich zu einem alten Schulgebäude.  Das steht schon seid Jahren leer und sollte eigentlich schon lange abgerissen werden.  Hier hält sich kein Mensch mehr auf.  Ich such das Gebäude ab, jeden verdammten Raum, den kompletten Schulhof - aber nichts.  Die Verzweiflung in mir breitet sich immer mehr aus.  Dabei war es doch erst der erste Ort und ich bin noch lange nicht fertig.  Ich gebe nicht auf, bevor ich etwas gefunden habe.  Bevor ich sie gefunden habe.  Scheiß egal wie lange das dauern mag.  Ein paar Stunden später setze ich mich deprimierd auf irgendeine Tribüne.  Es wird schon dunkel und ich habe nichts gefunden.  Kein bisschen.  Ich fühl mich einfach nur noch leblos.  Die Hoffnungslosigkeit droht mich zu erdrücken.  Verdammt Toni, wo bist du?  Mein Leben, mein Engel .. gib nicht auf!  Ich finde dich - wir finden dich!  Versprochen. Das schwöre ich dir, bei allem was mir heilig ist. 

89.Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  Ich weiß nicht wie lange ich hier jetzt schon eingesperrt bin.  Stunden oder vielleicht doch schon Tage? Ich kann es einfach nicht genau sagen.  Langsam verliere ich auch die Hoffnung daran, dass mich irgendwer findet oder ich hier lebend wieder rauskomme. Dass wir hier lebend wieder rauskommen.  Es fühlt sich an, als würde die Luft hier in diesem verdreckten Raum immer dünner werden.  Ob ersticken wohl ein grausamer Tod ist?  Ich hoffe nicht.  Nein, ich hoffe, dass es gar nicht erst soweit kommt und sie mich gehen lassen oder man mich findet.  Was meine Mutter, Ramon, Tyler, Mary und Naomi wohl gerade treiben?  Machen sie sich Sorgen? Suchern sie mich? Ob sie schon bei der Polizei waren?  Wenn ich mir nu vorstelle, wie schlecht es ihnen gerade gehen könnte, zieht sich mein Magen zusammen. Ich will nicht das sie leiden, dass sie weinen und sich verzweifelt Sorgen machen.  Aber leider ist das Leben kein Wunschkonzert.  Ich ziehe meine Beine an und lege meine zitternden Arme um sie.  Es ist so kalt hier drin, verdammt.  Nach einer Zeit lege ich mich hin und zieh mir die Decke bis an den Kopf.  Diesen unangenehmen Geruch, der in ihr steckt, ignoriere ich.  Irgendwann schlafe ich ein.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Ich liege schon geschlagene 3 Stunden regungslos in meine Bett und bekomme einfach kein Auge zu.  Immerzu muss ich dran denken, wo Toni wohl gerade ist, was sie wohl macht oder was man mit ihr macht.  Wenn dieser Hund Ahmet ihr nur ein Haar krümmt, bringe ich ihn um.  Das schwöre ich!  Plötzlich klingelt mein Handy.  Mit der Hoffnung das es vielleicht Toni ist gehe ich ran:  »Ja?«  »Hey«  Es ist Mary.  Enttäuscht seufze ich auf.  »Schläfst du gar nicht?« frag ich sie.  »Ich kann nicht schlafen«  »Mir gehts auch so«  »Ramon ich muss dir was sagen..«  »Was denn? Weißt du irgendwas neues von Toni?« frage ich voller Hoffnung.  »Das nicht, aber..« sie zögerd, was mich irgendwie nervös macht.  »Was aber?«  Auf mal fängt sie heftig an zu weinen.  »Was ist denn? Warum weinst du?«  Sie schluchzt einmal laut und sagt kaum hörbar »Ramon, sie ist schwanger«  Ich erstarre.  Nein, das.. das kann nicht sein.  Für ein paar Minuten schweige ich.  »Bist du noch da?«  Keine Antwort. Ich bin fassungslos.  »Ramon?«  »Ist das wahr?« frage ich schließlich.  »Ja! Sie war an dem Tag wo Ahmet sie entführt hat beim Frauenarzt und wollte es dir am Abend sagen..« stottert sie vor sich her.  Meine Augen füllen sich schlagartig mit Tränen.  Toni ist schwanger. Trägt ein Kind in sich. Von mir.  Ich versuche meine Gedanken zu ordnen.  »Wir müssen sie finden sonst passiert ihr noch was.. Ihr und meinem Kind!« bringe ich gerade noch heraus und fange genau wie Mary, stark an zu weinen.  Schlimmer kann es nicht mehr kommen.  Mein Herz wurde entführt und mit ihr, unser Kind.  Jetzt ist meine Angst noch größer um sie.  Was ist wenn ihr das zu viel Stress ist, zu viel Angst?  Oder sie ihr etwas antun und das Kind..  Ich schlucke stark.  Den Gedanken kann ich einfach nicht zu ende bringen, es ist ein stechender Schmerz in meiner Brust.  Das kann alles nur ein schlechter Alptraum sein. 

90. Kapitel

Nach dem Telefonat mit Mary bin ich total durcheinander.  Nicht nur das mein Engel entführt worde - nein; jetzt ist sie auch noch schwanger.  Ich bete zu Gott das sie ihr nichts antun. Das sie und unser Kind heil daraus kommen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher.  [ T 0 N i S - S i C H T ]  »Lass mich los du mieses Schwein!« schreie ich den Typen an, der mich hinter sich in irgendein Raum zieht.  Ich währe mich mit schlägen, tritten - aber ihn interessiert es nicht.  Selbst meine Schreie, meine Bitten und Flüche ignoriert er.  Was haben sie jetzt bloß mit mir vor?  Ich habe doch nichts mehr angestellt nach der Sache mit Ahmet. Er hat mir doch versprochen das er und seine Leute mir nichts tun, wenn ich lieb und brav bin.  Wieso verdammt, wieso passiert mir so etwas?  Wieso ich?  Womit hab ich das verdient?  »Bitte lass mich gehen!« flehe ich den Mann an.  Plötzlich lässt er mein Arm los, dreht sich zu mir um und sieht mich bemitleidend an.  In mir kommt Hoffnung auf. Vielleicht hat er ja doch ein Herz.  »Bitte..« flüstere ich und breche in Tränen aus.  Meine Nerven sind am Ende.  Ich kann das alles einfach nicht mehr mitmachen. Es ist zu viel für mich.  All die Sorge hier nicht gesund geschweigedenn lebend rauszukommen, all die Sorge um meine Familie und Freunde, die Vorwürfe die ich mir andauernd mache, mich doch raushalten sollen aus Tylers ganzen Probleme, weil es sicherlich nicht soweit gekommen wäre, wenn ich nicht wär und die Angst um mein Kind.  Es fühlt sich an, als würde meine ganze Welt gerade zusammen brechen.  Der Mann greift unter meine Arme und hilft mir auf.  Ehrlich gesagt habe ich kaum mitbekommen, dass ich zusammengrbochen bin.  »Hör zu..« sagt er leise »wenn Ahmet dir etwas antun sollte, dann..« plötzlich betreten Ahmet und ein weiterer Mann den Raum und er hört auf zu sprechen. Sein Gesichtsausdruck wird wieder kalt, düster. Er tut so, als wäre gerade nichts passiert.  »Na Kleine« sagt Ahmet mit einem breiten, widerlichen Grinsen auf seinem Gesicht und kommt mir immer Näher.  Er jagt mir fürchterliche Angst ein.  Jeden Schritt den Ahmet auf mich zu kommt, gehe ich zurück - bis ich gegen die harte, kalte Wand pralle. 

91. Kapitel

Jetzt steht er direkt vor mir.  Ich spüre seinen widerlichen Atem auf meinem Gesicht.  Am liebsten würde ich ihm wieder direkt in sein Gesicht spucken, aber diesmal fehlt mir die Mut. Was würde er wohl mit mir machen? Würde er mich wieder schlagen wollen? Diesmal ist hier kein Tyler der mir helfen würde, sich auf ihn stürzen würde.  Ahmet streichelt über meine Wange.  Mir laufen Tränen die Wange runter und mir wird spei übel.  Nein - nein! Ich will das nicht!  »Du bist echt hübsch« sagt er und grinst mich frech an »mit dir kann man bestimmt eine Menge anfangen«  Mein ganzer Körper zittert vor Angst.  Ich schüttel meinen Kopf heftig und flüstere »tu mir nichts, bitte! Lass mich in Ruhe!« hysterisch.  Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass der Mann, mit dem Ahmet hereingekommen ist, wieder geht. Der, der mich hier her gebracht hat, steht hinter Ahmet und beobachtet das Geschehen.  Warum tut er denn nichts?  Ist ihm das alles so egal? Interessiert ihn das denn gar nicht?  Haben die denn alle kein Herz?  Ich frage mich immer wieder was solche Menschen wohl machen, tun oder fühlen würden, wenn es ihrer Schwester passieren würden. Sie würden sich wünschen, dass ihren Schwestern soetwas ersparrt bleibt, das man sie nicht anfässt - da bin ich mir ganz sicher!  Ahmet mustert meinen kompletten Körper und legt seine Hände an meine Hüfte.  Ich zucke ängstlich zurück und versuche ihn zurück zu drücken. Vergeblich. Er ist einfach zu stark für mich.  Ahmet merkt das es mich anwidert, dass ich fürchterliche Angst habe und fängt an dreckig zu lachen.  Der Junge ist doch krank!  »Can, geh raus!« sagt er laut, sieht mir ins Gesicht und flüstert: »Wir brauchen Zeit für uns«  Ich fange an zu wimmern »Bitte nicht. Du hast gesagt du tust mir nichts«  Wieder fängt er an lauthals zu lachen »was soll ich sonst mit dir anstellen?«  Er versucht mich an meinem Hals zu küssen und als ich versuche ihn wegzudrücken, wird er immer gewaltsamer. Meine Hände, mit den ich um mich geschlagen und ihn versucht habe wegzustoßen, drückt er fest gegen die Wand. Ich spüre schon einen stechenden Schmerz in meinen Handgelenken.  Mir wird schlagartig schlecht und ich hab das Gefühl mich übergeben zu müssen. Am liebsten direkt in sein widerliches Gesicht.  Ich hasse ihn! Aus tiefstem Herzen.  Wie kann ein Mensch bloß so ein Monster sein? So herzlos und kalt?  Als er dann versucht mit seinen Händen unter mein Shirt zu kommen, reißt ihn auf einmal jemand von mir weg.  Trotz dem Schleier der Tränen kann ich ihn erkennen. 

92. Kapitel

Can.  Er schlägt auf Ahmet ein, wie ein Verrückter.  Aber anders hat er es nicht verdient. Nein, kein bisschen.  »Renn!« brüllt Can.  Auch er hat schon ein total blutverschmiertes Gesicht.  Ich zögere erst.  Can schlägt sich hier, reitet sich ins Verderben, für mich (!) und ich hau einfach so ab? Ich lass ihn hier alleine. Unter den ganzen anderen Typen die zu Ahmet gehören. Das kann ich doch nicht machen! Oder?  »Los jetzt! Lauf! Die anderen kommen gleich und dann kommst du hier mitsicherheit nicht mehr raus!«  Warum renn ich nicht einfach?  Warum bleib ich wie angewurzelt stehen und höre nicht auf Can?  Ich weiß ganz genau das er recht hat. Dass ich hier nicht rauskomme, wenn ich jetzt nicht die Chance nutze; - aber irgendetwas hindert mich daran.  Can sieht mich an, während er Ahmet mit seinen starken Armen auf den Boden drückt. Ich glaube, Can hat ihn echt übel zugerichtet. Aber das ist mir egal. Ich verspüre kein Mitleid - nicht einmal annährend. Nein. Ich bin auf irgendeiner Art und Weise erleichtert ihn so zu sehen. So zerstört, kaputt. Jetzt kann er mir nichts antun. Nicht in diesem Zustand!  »Ich komme nach! Jetzt renn verdammt!« schreit Can ein letztes Mal.  Und endlich bewegen sich meine Beine.  Ich laufe so schnell wie möglich aus diesem Raum.  Ohne mich umzusehen und ohne Rücksicht auf meine Schmerzen im Unterleid, an meinen Handgelenken und meinem Kopf, laufe ich durch das ganze Gebäude.  Es ist eine alte Fabrik so wie es aussieht.  Ich hoffe nur, dass sie nicht all zu weit weg von der Stadt ist. Nicht all zu abgelegen.  Mein Unterleib schmerzt so sehr.  Es fühlt sich an als ob man tausende Messer hereinrammen würde.  Aber ich ignoriere diesen Schmerz. Mein einziges Ziel gerade ist es hier raus zu kommen.  Ich laufe durch eine große, graue Halle. Direkt auf ein großes Tor zu. Darunter scheint Licht durch. Bitte lass es den Ein- und Ausgang sein.  Doch noch eher ich am Eingang ankomme, legt sich ein Arm um mein Bauch und ein anderer um meinen Hals.  »Du willst doch nicht etwa abhauen oder?« spricht eine männliche, bedrohliche Stimme.  Ich schlucke kräftig.  Das kann doch alles nicht wahr sein.  Ich versuche den starken Arm von meinem Hals zu ziehen - vergeblich.  Wie soll ich hier bloß wieder rauskommen?  Wohl gar nicht mehr. Ich muss es einsehen. Es ist vorbei. Mein Leben ist vorbei.  Ich komme hier nicht mehr raus - ganz egal wie oft ich noch versuche abzuhauen und auch ganz egal, wie oft ich mich wehre.  Aber ich kann doch nicht einfach so aufgeben oder?  Nein! Das darf ich einfach nicht! Allein schon wegen dem Kind, das ich in mir trage. Wegen meinen Freunden, meiner Familie, Ramon!  Ich greife noch einmal fest nach dem Arm, der immer noch um mein Hals liegt.  Entweder jetzt oder nie!  Mit aller Kraft beiße ich ihn. Sofort lässt er locker »Aaah, verdammt! Du miese ***!« flucht er. Bevor ich wieder nach mir greifen kann, hebe ich mein rechtes Bein und trete ich mit voller Wucht zwischen seine Beine. Wieder schreit er laut auf und sackt auf die Knie.  Ich hoffe es hat keiner der anderen Männer gehört.  Voller Angst renne ich raus.  Ich achte nicht auf meine Umgebung, auf die Richtung. Einfach geradeaus.  Erstmal weg. Weg von diesen grausamen Menschen. Weg von dieser Firma. Weg von Ahmet! 

93. Kapitel

Ich schnappe nach Luft. Immer und immer wieder.  Es fühlt sich an, als würde ich jede Sekunde zusammen brechen.  Meine Schmerzen werden mit jedem Augenblick unerträglicher und einfach igonrieren kann ich sie auch nicht mehr.  Mittlerweile laufe ich fast auf alle Vieren vor lauter Schmerzen.  Aber ich kann nicht nachgeben, ich muss hier weg.  Nach hause.  Ja, meine Familie, Freunde, Ramon und unser Kind, sind mein Halt.  Ohne sie hätte ich schon lange aufgegeben, die Hoffnung verloren und ich denke, selbst Ahmet hätte ich mich einfach so hingegeben.  Es klingt komisch, unverständlich und total bescheuert, aber ich denke es ist wahr.  Wären diese besonderen Menschen nicht, wäre ich auch nicht mehr.  Ich hätte keinen Grund mehr zum Kämpfen gehabt.  Zum ersten Mal nach verlassen der Fabrik sehe ich mich um.  Die Gegend kommt mir irgendwie bekannt vor.  Verdammt, von hier ist irgendetwas in der Nähe. Aber was war es noch gleich?  Nach langem Überlegen und umschauen fällt es mir ein!: Der Skatepark.  Warum bin ich nicht gleich drauf gekommen? Die Schmerzen benebeln mich.  Ich versuche so schnell wie möglich in die Richtung des Skateplatzes zu laufen.  Vor lauter Schmerzen stöhne ich auf.  Hinter einer großen Rampe verlässt mich meine Kraft.  Ich schreie laut auf und fasse mir an den Unterleib.  Geschockt blicke ich dann auf meine Hand. Sie ist voller Blut, genauso wie meine Hose.  Ich weiß nicht was das bedeutet, aber eins ist sicher: Ein gutes Zeichen ist es sicherlich nicht!  Mein Versuch weiter zu gehen scheitert.  Voller Schmerzen lehne ich mich an die Rampe und rutsche langsam hinunter.  Um mich herum nehme ich überhaupt nichts mehr wahr, nur noch einen Schatten der auf mich zukommt und jemand, der andauernd meinen Namen schreit.  Die Stimme kommt mir bekannt, aber wiederrum doch so fremd vor.  Dann wird plötzlich alles schwarz.  [ R A M 0 N S - S i C H T ]  Jetzt ist es schon so weit das ich Halluziniere.  Andauernd denke ich ihre Stimme zu hören. Sie schreien, wimmern und schluchzen zu hören - hier auf dem Skateplatz.  Immer höre ich ein schluchzen, aber im nächsten Moment tritt wieder eine Stille ein, welche mir die Hoffnung nimmt, dass hier jemand sein könnte. Das Antonia hier sein könnte.  Ich vergrabe mein Gesicht wieder in meinen Händen und gehe meinen Gedanken nach.  Immernoch steckt diese fürchterliche Angst um mein Engel in mir.  Zwar hat die Polizei schon Spuren, aber noch keine wirklich positiven Neuigkeiten, was mich jedes Mal aufs Neue runterzieht.  Es dämmert schon und ich entschließe mich zu gehen.  Gerade als ich aufstehe, höre ich wieder ein stöhnen. Nur lauter als die anderen Male.  Verdammt, hier muss wer sein!  Ich sehe mich um.  In jeder Ecke, hinter jeder kleinsten Rampe und zum Schluss aus hinter der größten.  Sofort zieht sich mein Herz zusammen.  Die Luft bleibt mir weg und mir steigen Tränen in die Augen.  Meine Beine bewegen sich automatisch mit schnellen Schritten auf sie zu.  Mein Gott..  Was haben sie mit ihr gemacht?  Ihre braunen Haare kleben ihr teilweise im Gesicht, welches total weiß, verschwitzt und ein wenig mit Blut voll ist.  Und ihre Kleidung? Total verchmutzt.  Als mein Blick auf ihre Hose wandert, bin ich geschockt.  Nein, mehr als das. Es ist nicht in Worte zu fassen.  Ihre Hose ist voller Blut, so wie ihre Hände.  Neben ihr lasse ich mich auf die Knie fallen.  Ihre Augen sind geschlossen und ansprechbar ist sie auch nicht.  Das darf nicht wahr sein! Nein, nehm sie mir nicht..  »Antonia?! Hey, wach auf!« versuche ich mit fester und lauter Stimme zu sagen.  Sie so zu sehen zerbricht mir das Herz. Es bringt mich innerlich um.  Sie reagiert nicht.  Auf gar nichts. 

94. Kapitel

»Neeein! Meine Tochter!« schreit Tonis Mutter weinend, während Toni von den Sanitätern auf einer Liege in das Krankenhaus geschoben wird.  Es ist wie in einem Film.  Alles verläuft schnell, hektisch - auf einer Art beängstigend.  Die Sanitäter rennen mit Toni ins Gebäude. Ihre Mutter und ich hinterher.  Sie muss sofort operiert werden.  Bevor es zu spät ist.  »Bitte bleib bei uns mein Schatz!« schluchzt ihre Mutter »verlass uns nicht!«  In mir gefriert das Blut.  Warum können Toni und ich nicht einmal glücklich sein?  Warum passiert immer so etwas grausames?  Sie darf mich nicht verlassen.  Ohne sie hört auch mein Herz auf zu schlagen.  »Hier dürfen Sie nicht mit rein, tut mir leid. Sobald die OP beendet ist, informiert Sie der Arzt« sagt einer der Sanitäter, als wir vor dem OP-Saal stehen.  Es ist mir gar nicht aufgefallen, dass wir schon da sind.  Meine Augen haben nur auf Tonis blasses, leblose Gesicht gehaftet.  Sobald sich die Türen des OP-Saals schließen, bricht Tonis Mutter heftig weinend zusammen.  Ich knie mich zu ihr runter und lege meine Arme um ihre Schultern.  »Nicht meine Tochter! Sie darf uns nicht verlassen!«  »Das wird sie nicht. Toni ist immer so stark gewesen und das wird sie jetzt auch sein!« versuche ich sie zu beruhigen.  Ich hoffe meine Worte bewahrheiten sich. Ich hoffe es so sehr!  Wir sitzen eine Weile so auf dem Boden, bis John kommt.  Er schließt Tonis Mutter sofort in seine Arme und flüstert mir ein »danke« zu.  Ich nicke nur und verlasse das Krankenhaus.  Dort drin fällt mir einfach die Decke auf dem Kopf.  Es sind gefühlte Stunden vergangen seit wir hier angekommen sind, aber immer noch keine Neuigkeiten vom Arzt.  Warum brauchen sie denn so lange?  Jede Krankenschwester die ihre Mutter und ich angesprochen haben, wussten auch nichts neues.  Draußen setze ich mich an eine Wand und lasse meinen Gefühlen freien lauf.  Zum Glück ist es schon ziemlich dunkel, dass keiner meine Tränen sieht.  Obwohl - eigentlich ist es egal.  Es ist vollkommen normal um den Menschen zu weinen, den man liebt.  Ich fühle mich einfach nur noch tot.  Was haben diese Schweine meiner Prinzessin bloß angetan?  Was haben sie mit ihr gemacht?  Sie werden alles doppelt und dreifach wieder bekommen!  »Ramon?« ruft jemand vom Weiten.  Ich hebe meinen Blick und sofort steigt die Wut in mir.  Was fällt ihnen ein hier her zu kommen?  Ganz allein sie sind schuld! Nur sie!  Hätten sie ihre Klappe gehalten wäre es niemals so weit gekommen!  Toni würde jetzt in meinen Armen liegen. Mich wieder so unbeschreiblich süß anlächeln und einfach nur glücklich sein.  »Ramon.. wir haben das mit Toni gehört. Wie gehts ihr?« fragt sie mich mit bemitleidender Stimme. Das erste Mal habe ich das Gefühl, dass sie es ernst meint. Aber das ist mir jetzt vollkommen egal. Es hat sie nichts zu interessieren - keinen von den Beiden!  »*** euch! Ihr habt genug angerichtet! Wegen euch liegt sie doch hier!« schreie ich wutentbrannt und unter Tränen.  Sie sehen mich ungläubig an und ich glaube Tränen in ihren Augen aufkommen zu sehen. 

95. Kapitel

»Wir konnten ja nicht ahnen das Ahmet so drauf ist!« sagt Liam mit einer so arroganten Art, dass ich am liebsten gleich wieder auf ihn einschlagen würde.  Aber ich beherrsche mich. Für Toni. Ich weiß, dass sie es nicht wollen würde. Sie würde auf mich einreden, dass er es nicht wert ist, dass ich mich nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen soll.  Ja, genau das würde sie sagen.  Verdammt, wieso ist sie jetzt nicht hier?  Nicht neben mir und sagt mir diese Worte?  Meine Gefühle spielen verrückt und erneut Tränen mir die Augen.  »Ihr seid das Allerletzte! Eure Eltern sollten sich schämen, sowas wie euch auf die Welt gesetzt zu haben!«  Liams Gesichtsausdruck wird aggressiv. Er zieht mich von der Wand hoch, an der ich immer noch gelehnt saß und drückt mich gegen sie.  »Pass auf was du sagst!« zischt er.  Ich kann mich nicht zurück halten und fange lauthals an zu lachen.  Sowas erbärmliches hab ich mein Leben noch nie gesehen. Was will er jetzt machen? Will er mich schlagen? Echt zum totlachen. Als wenn mir das noch Schmerzen bereiten würde.  »Was sonst?« frage ich ihn, als ich mich ein wenig einbekommen habe.  »Willst du auch unbedingt dadrin landen?« er wirft seinen Kopf leicht Richtung Krankenhaus und drückt mich fester gegen die Wand.  Ich sehe auf den Boden, schüttel meinen Kopf und lache wieder leicht auf. Danach sehe ich ihn finster an »glaubst du echt das würde mich jetzt noch interessieren? Schlag mich Krankenhaus reif. Na los! Mach ruhig! Dann sind es ja schon zwei, die wegen dir und deiner kleinen ***« ich nicke zu Chloé »im Krankenhaus liegen, wa? Macht dich das stolz? Fühlst du dich dann auch endlich groß und stark? Du kleines armseeliger Hund! Glaubst du deine Schläge schmerzen mir mehr, als das Toni im Krankenhaus liegt? Als Toni so blutverschmiert auf dem Skateplatz vorgefunden zu haben? Als nicht zu wissen, ob Toni heile wieder aus der Sache rauskommt? Als zu WISSEN, dass Tonis und mein Kind das sicher nicht überleben wird? Glaubst du das?« mit aller Kraft schubse ich Liam von mir weg und gehe mit langsamen Schritten auf ihn zu »HÄ?« schrei ich.  Ich mir brennen gerade alle Sicherungen durch.  Liam und Chloé haben mir alles wichtige genommen und jetzt will er mir noch drohen? Ich fasse es nicht.  »T-Toni war..« stottert Chloé unter Tränen und sieht mich schockiert an. Genauso wie Liam mich schockiert ansieht.  »Ja, sie war schwanger!« brülle ich.  »Du blöffst! Du willst uns nur mehr schlechtes Gewissen zureden!«  »Ach sowas wie ein Gewissen habt ihr auch Liam?« meine Miene wird immer ernster und mein Blick voller Hass »seh ich aus als würde ich blöffen? Du hast geschafft das ich leide. Zum zweiten Mal. Glückwunsch Liam - wirklich. Mich hast du jetzt wirklich zerstört. Innerlich kaputt gemacht. Aber hast du bei den ganzen Sache auch mal an die anderen Menschen gedacht? So wie zum Beispiel an Tonis Mutter? Weißt du wie sehr sie leidet? Sie sitzt jetzt gerade wahrscheinlich an Tonis Zimmer und weint - wenn sie überhaupt schon aus dem OP ist! Und wenn nicht, dann sitzt sie mitsicherheit noch zusammengekauert auf dem Boden und schreit sich verzweifelt die Seele aus dem Hals!«  Liams Blick wird Verzweifelt, ängstlich, entschuldigend - ich kann ihn einfach nicht deuten - und in der nächsten Sekunde dreht er sich um und geht.  »Jetzt kannst du nicht einmal was zu sagen, was ihr angerichtet habt?« schreie ich ihm hinterher, aber keine Reaktion.  Chloé jedoch steht immernoch direkt vor mir. Ihre Augen sind Tränenüberdeckt.  »Ist das Kind tot?« schluchzt sie.  »Ich weiß es nicht, okay? Aber so übel zugerichtet wie ich Toni gefunden habe, besteht sicherlich keine Chance dass..« meine Stimme bricht ab und meine Tränen laufen mir über die Wange. Wie soll ich bloß wieder glücklich werden? Wie soll Toni bloß wieder glücklich werden? - mit dem Wissen, dass wir jetzt eine glückliche Familie sein könnten.  Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles anders machen.  Niemals hätte ich Toni damals verlassen! Vielleicht wäre es ja dann nicht so weit gekommen. Eigentlich bin ich doch an allem Schuld. Nur ich.  Mit dem eingeständnis, falle ich schluchzend auf die Knie.  Chloé eilt zu mir und fasst mir tröstend auf die Schulter.  »Komm, ich bring dich ins Krankenhaus« sagt sie kaum hörbar. Ihre Stimme klingt total verheult. Ich ignoriere sie. »Komm schon!«  »Lass mich in Ruhe«  »Es tut mir so leid! Es ist alles unsere Schuld!«  »Chloé, geh und lass mich alleine!« sage ich etwas lauter.  »Nein! Ramon, ich..«  »***!« schreie ich jetzt. Sie zuckt zusammen, zieht ihre Hand von meiner Schulter und entfernt sich ein paar Schritte. »es tut mir so leid«, flüstert sie noch ein letztes mal und geht. 

96. Kapitel

Ich spüre mein Handy klingeln. Bestimmt schon das zehnte Mal in den letzten 30 Minuten, aber ich hatte keine Lust ranzugehen.  Leicht genervt verlasse ich wieder das Krankenhaus.  »Was ist?« frage ich, ohne vorher auf den Display gesehen zu haben.  Ein leises schluchzen und wimmern ist zu hören.  »Hallo?«  »Wie geht es Toni?« fragt der Anrufer. Es ist Mary.  »Sie ist gerade aus dem OP gekommen und schläft noch. Wir dürfen erst in ihr Zimmer wenn sie wach ist.«  »Ist alles gut verlaufen?«  »Weiß nicht. Der Arzt kommt gleich erst«  »In welchem Krankenhaus liegt sie? Ich komm vorbei!«  »Nein!« sage ich schnell »sie braucht Ruhe hat die Schwester gesagt. Ich weiß nicht ob das so gut ist wenn heute alle kommen« erkläre ich ihr noch schnell.  »Okay« antwortet sie leicht niedergeschlagen.  »Ich hol dich morgen ab und dann fahren wir zusammen. Ich muss jetzt auch wieder auflegen. Sag Tyler und so bitte was los ist ja? Ich hatte jetzt noch keine Zeit dafür«  »Ja, okay. Bis morgen« verabschiedet sie sich und legt auf.  Mit schnellen Schritten gehe ich wieder ins Krankenhaus.  Vor Tonis Zimmer finde ich ihre Mutter vor. Sie ist wieder total am Weinen und John versucht sie zu trösten.  Irgendetwas muss doch passiert sein. Verdammt..  Ich setze mich neben sie und lege meinem Arm tröstend über ihre Schulter.  »Was ist denn passiert?«  Seelisch versuche ich mich schon auf das Schlimmste gefasst zu machen.  »Warum..« fängt sie an, aber bricht gleich wieder ab und beginnt erneut, heftig zu weinen.  Es herrscht einige Minuten eine Stille.  Meine Gedanken kreisen nur um Toni und dem Kind.  »Warum hat mir keiner gesagt das meine Tochter schwanger war?!« fragt Tonis Mutter mit einem lauten Ton.  Ich schlucke stark »Sie wussten es nicht?«  »Nein« schluchzt sie »wusstest du es?«  Ich nicke leicht und einen Moment später trifft es mich, wie ein Schlag auf den Kopf.  Mein Magen zieht sich zusammen und mein Herz fängt an zu rasen.  Die Worte Tonis Mutter schießen mir noch einma durch den Kopf.  »Was heißt war?« frage ich vorsichtig.  Sie schaut mich mit ihren vertränten Augen an »sie hat ihr Kind verloren«  Für mich bricht eine Welt zusammen.  Das darf nicht wahr sein.  Jetzt hat dieser Hund von Ahmet auch noch ein Kind auf dem Gewissen.  Tonis und mein Kind. 

97. Kapitel

»Bitte mach deine wunderschönen Augen auf mein Engel« flüstere ich und nehme ihre Hand in die Meine.  Ihr Anblick zerreißt mir das Herz.  Sie ist total blass, - sieht aus wie tot. Und dann diese vielen Pflaster und Kabel an ihren Armen. Es schmerzt so sehr sie so zu sehen.  »Es tut mir alles so leid. Nur wegen mir ist das alles so weit gekommen. Nur wegen mir hast du das Kind verloren. Hätte ich an dem Tag meiner Geburtstagsfeier nicht schluss gemacht, wäre das alles nicht passiert! Bitte verzeih mir..« ungewollt laufen mir die Tränen die Wange runter.  Ich muss einfach einsehen das ich schuld bin. Ich hätte sie beschützen müssen. Ich hätte Tyler helfen müssen und Toni darauß halten sollen. Ich hätte sie nicht alleine lassen sollen.  Voll in Gedanken sehe ich hinaus.  Langsam geht die Sonne auf.  Sofort nachdem ich aufgewacht bin, habe ich mich auf dem Weg ins Krankenhaus gemacht.  Später hole ich Mary und Tyler ab.  »Gebt nicht euch die Schuld« höre ich eine leise, schwache Stimme sprechen.  Mein Blick fällt augenblicklich auf Toni.  »Toni! Du - du bist wach?!«  Ich warte einige Sekunden auf Antwort. Aber nichts. Kein Wort, kein Ton - nicht einmal eine Bewegung.  »Toni?« frage ich noch einmal nach.  Wieder nichts.  Verdammt, jetzt habe ich auch noch Halluzinationen.  Ich vermisse sie so sehr. Das alles macht mich verrückt! Ich kann einfach nicht mehr.  »Verdammt« fluche ich leise vor mich hin.  Ihre Hand lege ich vorsichtig wieder auf die Decke, stehe auf und gehe Richtung Tür. Ich brauch jetzt erstmal einen Kaffee.  »Bitte geh nicht« höre ich wieder.  Ist es wieder Einbildung?  Um sicher zu gehen, drehe ich mich noch einmal um.  Schlagartig tragen mich meine Beine wieder zum Bett. »Mein Engel!«  Ihr Kopf ist leicht zu mir gedreht und ihre Augen leicht geöffnet.  Sie haben ihren Glanz verloren.  »Wie gehts dir? Hast du Schmerzen?« frage ich voller Sorge.  Sie schüttelt ihren Kopf.  »Ich hol den Arzt mein Schatz! Ich bin gleich wieder da«  Zügig verlasse ich das Zimmer und suche eine Schwester auf, die sofort einen Arzt ruft. 

98. Kapitel

[ T 0 N i S - S i C H T ]  »Nein! Das kann nicht sein!« sage ich total verzweifelt.  In meinem Hals bildet sich ein dicker Kloß. Ich versuche ihn hinunter zu schlucken - vergeblich. Es fühlt sich an, als würde er immer größer werden und mir gleich die Tränen in die Augen treiben.  Mein Blick schweift durch den Raum.  Es sind alle hier. Mama, John, Mary, Tyler, Naomi und Ramon natürlich.  Jeder von ihnen sieht auf den Boden, was mir Ramons Aussage bestätigt.  Der Kloß löst sich und ein lautes Schluchzen ertönt.  Ich kann das alles nicht glauben.  Es ist wie in einem schlechten Film.  Niemals habe ich geglaubt, dass mir soetwas passieren würde, dass ich jemals so viel pech haben würde. Aber was sagt man so schön? Sag niemals nie.  Ich frage mich nur womit ich das verdient habe.  »mein Kind« flüstere ich und lege meine Hand auf mein Bauch.  Es ist tot.  Das Kind, welches ich schon so angefangen habe zu lieben, ist nicht mehr. Nicht mehr in meinem Bauch.  Wieso ich?  Weshalb mein Kind?  Warum kann ich nicht einfach mal glücklich sein?  Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und im nächsten Moment, setzt sich jemand neben mich auf das Krankenhausbett und legt einen Arm um mich.  Ich sehe auf und direkt in die wunderschönen Augen von Ramon.  Die anderen sehen mich nur bemitleidend an. Selbst meine Mutter und Mary haben Tränen in den Augen.  Es tut weh sie so zusehen. Besonders meine Mutter.  »Könnt ihr bitte gehn?« frage ich und blicke auf meine Hände, die verschrenkt auf der Bettdecke liegen.  »Natürlich« sagt meine Mutter.  Sie erheben sich.  Bevor sie gehen, umarmt mich noch jeder.  Sie verprechen mir alle später wiederzukommen.  »Ich komm gleich nach« gibt Ramon bescheid, als Mary am Tührrahmen auf ihn wartet. Sie nickt und verlässt den Raum.  Ramon drückt mich fest an sich.  Wie sehr ich seine starken Arme vermisst habe.  Ich atme seinen Duft ein und schlinge meine Arme um ihn.  Meine Tränen kann ich nicht unterdrücken.  »Es tut mir so leid« flüstert Ramon und küsst mich auf die Stirn.  »Du kannst da nichts für«  »Ich hätte dir von Anfang an vertrauen sollen. Nur wegen mir ist es so weit gekommen!«  Ich sehe ich Ramons Gesicht.  Es hat Tränen in den Augen.  Wie kann ich ihn bloß von überzeugen das er nicht dran Schuld ist? Er kann am aller wenigstens was dafür!  Ganz allein Ahmet, seine Leute und ich sind daran schuld - sonst keiner!  Ihn so zu sehen ist schlimmer als alles andere.  »Bitte Schatz, wein nicht!« ich wische die Träne, die gerade über seine Wange läuft vorsichtig weg »glaub mir doch wenn ich sag das du nicht schuld bist. Bitte! Du kannst am wenigsten dafür, okay?«  Sein schmerzverzerter Blick ruht auf mir. Er antwortet mir nicht - sieht mir nur in die Augen.  »Hör auf dir die Schuld zu geben!« flüstere ich und drücke ihm ein zärtlichen Kuss auf die Lippen.  Alles in mir droht zu explodieren. Trotz Trauer.  Das Gefühl seine Lippen nach langer Zeit zu berühren ist im Moment das einzig schöne in meinem Leben.  Ich lächel ihm leicht zumunternd an »ich liebe dich«  Er küsst mich noch einmal kurz, sagt »ich liebe dich auch mein Engel« und verlässt das Zimmer.  Jetzt kann ich meinen Gefühlen endlich freien Lauf lassen.  Ich fange laut an zu schluchzen.  Irgendwann fange ich sogar an mich verzweifelt und unter Tränen im Bett herumzuwälzen.  Ich bekomme nicht einmal mit, dass jemand mein Zimmer betritt und sich neben dem Bett auf einen Stuhl setzt. Erst als ich ein leises wimmern höre, fällt mein Blick sofort auf die Persin.  »Was suchst du hier? Hättest du nicht anklopfen können?« frage ich schluchzend.  »Es tut mir leid. Es tut mir alles so leid! Ich hab dich gehasst - so sehr! Aber jetzt wünsche ich mir, alles rückgängig machen zu können oder an deiner Stelle zu sein! Du hast dieses Leid und Schmerzen nicht verdient! Bitte verzeih mir..« 

99. Kapitel

Ich seh sie ungläubig an.  Was hat sie denn auf einmal für ein Auftrag?  Sie wollte mich doch leiden sehen - dass hat sie selber gesagt.  Und jetzt kommt sie mit "du hast das nicht verdient"? Ist es wieder nur ein falsches Spiel? Obwohl - was sollte sie denn jetzt noch wollen? Und als würde sie mich weiter fertig machen wollen, sieht sie auch nicht aus.  »Rede kein Quatsch. Sowas hat keiner verdient! Selbst du nicht«  Chloé schluchzt ein letztes Mal und wischt sich ihre Tränen weg »Wie gehts dir und - und dem Baby?«  »Wie solls mir gehen? Mein Kind ist tot!« sage ich kühl, obwohl es mir so sehr schmerzt es auszusprechen.  »Oh mein Gott« flüstert Chloé und legt sich ihre Hand auf den Mund. Sie ist sichtlich geschockt.  Warum interessiert sie es auf einmal es es mir geht? Die ganze Zeit über war es ihr scheiß egal! Und woher weiß sie überhaupt das ich schwanger war?  »Wer hat dir gesagt das ich schwanger war?«  »Ramon. Er - er hat es Liam und mir gesagt, als wir ihn gestern gesehen haben. Aber eher unbewusst. Es ist ihm rausgerutscht« erklärt sie »es tut mir leid Toni«  Ich nicke nur und fange wieder an zu weinen.  Es kostet einfach zu viel Kraft die Tränen zu unterdrücken und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, als würden mich all die Geschehnisse kalt lassen.  Auch Chloé fängt wieder an zu schluchzen.  Ich höre wie sie aufsteht und für einen Augeblick denke ich dass sie wieder gehen will, bis ich ihre Arme um mich spüre.  Ich lass es einfach zu. Irgendwie tut es sogar gut.  [ 1O - J A H R E - S P A E T E R ]  »Schatz machst du eben?« rufe ich von der Küche aus zu Ramon ins Wohnzimmer.  Schnell lege ich meinen Hochzeitsring wieder an und lasse das Spühlwasser aus dem Waschbecken.  Danach gehe ich die Treppen rauf und lehne mich im Kinderzimmer an den Türrahmen.  Dort sitzt er - meine Liebe des Lebens - mit meinem kleinen Sonnenschein Dave auf dem Arm und gibt ihm die Flasche.  Es macht mich so unendlich glücklich jetzt, nach all den schweren Zeiten meine eigene, kleine Familie zu haben.  Besser kann es nicht mehr kommen.  Morgen kommen all die wichtigen Leute zu besuch.  Dave wird nämlich ein Jahr alt.  Tyler, Naomi, Mary, Mama, John und sogar Chloé.  Nachdem Tag im Krankenhaus, ist Chloé mich jeden Tag besuchen gekommen. Sie hat alles getan, damit wir ihr verzeihen. Ramon fand es anfangs nicht gut, aber dann hat er doch eingesehen, das auch Chloé nicht wirklich was dafür konnte.  Liam ist vor ein paar Jahren weggezogen. Die ganze Schule war gegen ihn, da sie das natürlich alles mitbekommen haben. Es war alles seine Idee.  Ahmet wurde kurz nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus festgenommen.  Er sitzt nun lebenslänglig. Natürlich nicht nur, wegen den Drogen und wegen mir. Nein, auch wegen Mord. Ahmet und seine Leute haben Can, der Mann, der mich vor ihm gerettet hat, erschossen.  Ich bin oft am Grab von Can. Er war der, der mich gerettet hat. Der mir mein Leben gerettet hat.  - - -  E N D E ! ;o

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.08.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch habe ich für die Leute geschrieben die mir sehr viel bedeuten.

Nächste Seite
Seite 1 /