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„Katzen kommen immer mit aufgestellten Schwanz und einem zum Kraulen einladenden Fell zur Begrüßung. Aber Mütter?“


Begrüßung



Kindchen stürmt die Treppe rauf,
Reißt danach die Türe auf.
Sieht dann auch schon seine Katze
Schüttelt fröhlich ihr die Tatze.
Nimmt sie hoch und herzt und drückt,
Wird vor Freude fast verrückt.
Streichelt, küsst sie auf den Kopf;
Schmeißt fast um den Blumentopf.

„Wie wird’s meinem Kind wohl gehen? -
Hallo Schatz, schön dich zu sehen“,
Ruft Mutter lächelnd in den Flur;
Ein „Hallo“ erntet sie so nur.
Kindchen stürmt ins Zimmer dann;
Gesehen wird es erst wohl wann?
Zum Essen kurz - auf und davon
Ist der Kleine dann auch schon.
Mutter seufzt und ist allein,
Zum Abend kommt es dann schon rein.



„Katzen können Mäuse fangen, das ist eine zu lobende Leistung. Aber Mütter?“


Lob/Beherrschung



Kätzchen bringt ein Mäuschen an,
Streicht um Kindchens Füße dann.
„Du bist die beste Jägerin,
Tapfer wie ne große Bärin!
Du bist ja so geschickt und klug,
Und elegant und voller Mut“,
lobt das Kindchen, streichelt sie,
Gibt ihr dann ein Leckerlie.

Mutter füllt den Kühlschrank leise,
Zieht putzend durch das Haus die Kreise.
Während sie die Wäsche macht,
Findet sie auch noch die Kraft:
Näht Knöpfe an, die Löcher zu,
Und behält dabei die Ruh,
Obwohl Kindchen schreiend um sie springt
Und ihr ne Schale Eis abringt.



„Mit der Katze mit ner Fellmaus spielen, das macht Spaß. Aber mit Mutter?“


Zeit



Kindchen sitzt im Zimmer, spielt,
Als Kätzchen ihm den Kopf hinhielt.
Kindchen schmeißt den Joystick fort,
Krault und streichelt sie sofort.
Verliert das Spiel, zuckt mit den Schultern,
Der Sieg ist später auch nicht fern.

Mutter klopft und tritt dann ein,
Kommt in Kindchens Zimmer rein.
„Es ist so schönes Wetter draußen,
Hast du Lust mit mir zu laufen?
Oder wie wär’s mit „Phase 10“?
Komm, lass uns doch nach draußen geh’n“
„Du siehst doch, dass ich hier schon spiel;
Ich will nur Ruh’, ist das zu viel?“,
Motzt es, ohne sich umzudrehen;
Mutter muss das wohl verstehen.



„Katzen brauchen ihren Freiraum, schließlich wurden sie nie gezähmt. Aber Mütter?“


Erziehung/Ruhe



Kindchen streichelt, krault und striegelt;
Kätzchen hat sich eingeigelt.
Das Schwänzchen zuckt schon hin und her:
„Jetzt reicht es aber bitte sehr!“
Krallen blitzen, das Pfötchen fliegt,
Die Hautstruktur ist schnell besiegt;
Ein Kratzer ziert das Händchen nun,
Die Katze wünscht ab jetzt zu ruh’n.
Das Kindchen sagt noch: „Schlafe gut“,
Und schaut es an voll Freudesglut.

„Dein Zimmer gehört noch aufgeräumt,
Und die Spülmaschine ausgeräumt.“
Die Brauen sinken tief und tiefer,
Mundwinkel werden immer schiefer.
Der Mund klappt auf und schreit erbost:
„Mutter, du bist nicht mehr bei Trost!
Mach’s doch selber, alte Frau,
Weil ich jetzt nämlich schnell abhau!“
„Ich brauche auch ein wenig Ruh.“
„Ach, du bist ’ne blöde Kuh!“



„Katzen können sich nicht selbst eine Dose aufmachen oder sich kämmen. Aber Mütter?“


Pflege



„Ach Kindchen“, sagt das Kätzchen traurig,
„Das Futter schmeckt so furchtbar schaurig.
Auch mein schönes Fell gehört gepflegt,
Und die Spielzeugmaus zurecht gelegt.
An Milch will ich mich auch noch laben
Und Leckerlies will ich noch haben!“
Das Kindchen nickt und eilt davon:
Die Sachen bekommt die Katze schon!

„Ach Kindchen“, sagt die Mutter müde,
Schaut in den Kühlschrank: leer und trübe;
„Einkaufen muss man, kochen, putzen;
Und das Bügeleisen muss man benutzen.“
„Mach doch“, sagt das Kindchen laut,
Während es das Kätzchen krault.
„Und vergiss die Schoko nicht,
Denn das ist doch deine Pflicht!“



„Katzen schnurren, wenn man sie streichelt und krault. Aber Mütter?“


Nähe/Liebe



Wenn Kätzchen um die Füße streicht,
Nicht von Kindchens Schoße weicht,
Wenn sie sich auf den Rücken dreht,
Und Kindchen das sofort versteht,
Sie krault und streichelt und auch hegt,
Und auch ihr weiches Fell schön pflegt,
Dann ist Kindchen mehr als froh,
Zeigt es auch der Welt dann so.
Flüstert leis’: „Ich hab dich lieb,
Mein allerliebster Herzensdieb.“

Wenn Mutter Kindchen an sich drückt,
Und es mit Liebe voll bestückt,
Ein Küsschen auf die Stirne gibt,
Und ihm sagt, dass sie ihn liebt,
Wenn sie es pflegt und auch umsorgt,
Ihm grenzenlos viel Kleingeld borgt,
Dann wird sie weit hinfort gestoßen,
Mit wüsten Worten übergossen,
Als peinlich wird sie tituliert,
Und auch noch als antiquiert.
„Ich hasse dich!“, wird ihr gesagt,
Ein Wunder, dass sie nicht verzagt.





Aber wenn Mütter Katzen wären, hätten sie nur 6 Monate lang ihre Kinder um sich und nicht 20 Jahre oder mehr



Liebe Mami,
alles, alles Gute zum Muttertag!
Ich hab dich lieb!
Du bist die Beste!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Mum, die die Allerbeste ist! Zum Muttertag für alle Mütter, insbesondere dich!

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