Haben sie sich jemals vergessen,
oder waren die Gedanken an den Anderen schon immer da?
Warum denken beide so viel aneinander?
Warum schlägt ihr ihr Herz bis zum Hals,
bevor sie auf die Klingel drückt?
Warum fällt ihm der Kaffee vom Löffel,
weil er nicht in der Lage ist die Hand ruhig zu halten?
"Auf deinem Balkon kann man schön sitzen.", hat sie gesagt.
Der Balkon ist wie viele andere.
Ist es vielleicht doch seine Gegenwart,
die den Balkon schön macht?
Warum sieht sie ihn so an, wie sie ihn an sieht?
Warum sieht er ihr Gesicht vor seinem geistigen Auge,
als er zufällig auf einem normalen Wochenmarkt an einem Eimer mit roten Rosen vorbei geht?
"Du bist ganz schön abgeklärt.", sagte sie.
Ist es abgeklärt, wenn man bei zwanzig langstieligen roten Baccararosen jedes Blütenblatt einzeln abzupft, um sie dann in einem Gefrierbeutel, mitten in der Nacht, quer durch den Ort zu tragen, um sie ihr in den Briefkasten zu stopfen?
Ist es Liebe?
"Ich bin davon überzeugt, wir werden uns wieder über den Weg laufen. Irgendwann, irgendwo, weil wir zusammen gehören."
Sie schauen sich an und es ist offensichtlich,
Sie wollen sich berühren, spüren, küssen.
Warum tun sie es nicht einfach?
Warum lassen sie es zu, dass "Umstände" der Vergangenheit zwischen Ihnen stehen?
Warum genießen sie nicht einfach das Glück, das sie jetzt
haben?
Jemand der da ist, viele Jahre weit weg, doch in Gedanken immer in der Nähe.
Ist es nicht toll, wenn man weiß, dass es so jemanden gibt.
Sie sitzt auf seinem Balkon, sie sieht ihn an.
Aber, wie sieht sie ihn an?
Er glaubt, dass sie sagen möchte: "Bitte nimm nur einmal in den Arm, drück mich an dich, aber ich weiß nicht, ob es morgen noch genauso ist!"
Würde es ihm was aus machen, wenn es morgen anders wäre?
Ja, würde es.
Würde er es überstehen?,
Ja, würde er.
Sollen sie niemals zueinander finden?
Doch, sollen sie.
Sie müssen es nur beide zulassen.
Tut es doch, lasst es zu!!!
Tag der Veröffentlichung: 12.06.2011
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