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Es war ein verregneter Morgen. Der König hatte sehr schlechte Laune. Er stand zusammen mit seinem Sohn, dem Prinz, und dem Sheriff des Maronenwaldes im Burghof. Sie unterhielten sich über die neuesten Übeltaten des Räubers Moe Falk, während die Prinzessin den Hof fegte. "Mein König," sagte der Sheriff, "es hat wieder einen Überfall im Maronenwald gegeben." "Verdammt," antwortete der König, "das ist bereits der 24. Überfall in diesem Monat. Und es sind erst drei Monde vergangen." "Vater," sprach der Prinz, "wir müssen endlich etwas gegen Moe Falk und seine Bande unternehmen." "Du hast Recht mein Sohn. Wir müssen ihm Einhalt gebieten. Wir werden die Bastarde suchen und sie ins Verlies werfen. Im Morgengrauen brechen wir auf." Entschlossen gingen der König, der Prinz und der Sheriff in Richtung Schloss, nicht ohne dabei den frisch zusammengekehrten Laubhaufen der Prinzessin zu zertrampeln...

Am nächsten Morgen befahl der König den Aufbruch in den Maronenwald. Der Prinz war schlechter Laune, denn er durfte den für ihn lebenswichtigen morgendlichen Kaffee nicht trinken, was sich direkt auf seinen Stoffwechselendproduktabsonderungszyklus auswirkte. Die Prinzessin hingegen war gut drauf, denn sie durfte mit und musste nicht putzen. Und so begab es sich, dass die Gefährten in den Wald ritten. Als der Tag zur Neige ging, beschloss der König das es Zeit war ein Lager aufzuschlagen. So verbrachten er, der Prinz, die Prinzessin und der Sheriff die Nacht.

Bei Sonnenaufgang ritten unsere Helden weiter in den Wald, um das Lager des Räubers zu suchen. "Du bleibst im Lager und räumst auf," sagte der König zur Prinzessin. Doch der König wusste nicht, dass die kleine Gruppe bereits beobachtet wurde, seit sie vom Schloss aufbrachen. Denn der Räuber Moe Falk war nicht nur extrem fies, sondern auch genauso gerissen. Er hatte mehrere russische Spionagefilme gesehen, und auch wenn er der Sprache des ehemaligen Zarenreiches nicht mächtig war, so hatte er doch seine Schlüsse daraus gezogen. Er engagierte den Kobold, einen kleinen, gemeinen Wicht mit einer sehr hohen, grauenhaften Stimme, das Schloss des Königs und seine Bewohner zu überwachen. So wusste der Räuber längst, dass unsere Helden auf der Jagd nach ihm waren. Der Kobold hielt die ganze Zeit in der Nähe des königlichen Lagers Wache, und informierte Moe Falk sofort, als der König, der Prinz und der Sheriff das Lager verließen. Und in diesem Moment, ersann der böse Räuber einen heimtückischen Plan...

Die Nacht brach über den Maronenwald hinein und das Trio unter Führung König Luis dem 16,3. kehrte zum Lager zurück. "Blöder Wald," fluchte der Prinz, "überall Ameisen und sonstiges Getier. Furchtbar." "Ja," pflichtete ihm der Sheriff bei, "und die ganzen Bäume. Ich frag mich wer die dahin gestellt hat."

Der König gab dem Sheriff einen Klapps auf den Hinterkopf, was dieser mit einem Grunzen kommentierte. "Los, zurück ins Lager," befahl der König. "Wollen wir doch mal schauen, ob Prinzessin Derpina schon fertig mit dem Putzen ist." Als sie jedoch im Lager ankamen, war die Prinzessin verschwunden. Eilig stiegen die Helden von ihren Pferden ab und suchten die Umgebung ab. Der Sheriff war es schließlich, der den Brief fand. Dort hieß es:

N'abend, ihr Luschen,
da ihr so ned ward, euher Lagger zu verlasen und die Brinzessinn nix mitgenohmen habt, hab isch sie entfürt. Sie isch jetz meine Keisel, also höhrt auff nach mir su suchen, sonsst köpff isch sie.

Mit freundlischen Grüßen

Moe Falk

P.S.: Sorry für die beschissene Grammatik



Der Prinz war fassungslos. "Was soll das? Der kann doch nicht einfach mein Weib entführen. Ich fordere Rache. Blutige Rache. Und Genugtuung. Vater, lasst uns sofort aufbrechen und diesen Twilight-Fan von Räuber suchen und mein Weib befreien." "Immer sachte mit den jungen Spatzen, mein Sohn," antwortete König Luis der 16,3. "Wenn wir jetzt aufbrechen, verlaufen wir uns im Wald. Doch wir reiten bei Sonnenaufgang los, denn du weißt ja, der frühe Vogel ist besser als Arm ab." Während Prinz Elvis den König nur verwundert ob seiner merkwürdigen Worte anschaute, saß der Sheriff in der Ecke und weinte bitterlich, da er sich einen Schiefer eingefangen hatte.

Doch was unsere Helden nicht wussten - sie wurden beobachtet. Oben, im Zipfel eines Baumes, saß der Kobold, der hinterlistige Helfer des Räubers Moe Falk. Als dieser den König, den Prinzen und den Sheriff so sitzen sah, konnte er nicht an sich halten, und lachte sein abscheuliches Lachen. Es klang so, als wenn eine Hexe ein Kind mit einer Bohrmaschine hätte, so klang das, jawoll. Doch der Kobold hatte nicht bedacht, dass dieses Lachen bis weit in den Maronenwald zu hören war. Und so kam es, dass der König, angewidert von diesem höllischen Geräusch, nach oben blickte und den Kobold sah.
Daraufhin nahm dieser seine krummen Beine in die Hand und flüchtete...

"Der Kobold, dieses Untier, steckt mit Moe Falk unter einem Dach," sagte der König. "Wenn wir ihn finden, dann finden wir auch den Räuber und mit ihm die Prinzessin." "Ich weiß wo seine Höhle ist," meinte der Sheriff. Und so machten sich die drei daran, einen Schlachtplan zu basteln, nach bester MacGyverChuckNorris-Art...

Die Höhle des Kobolds war schnell gefunden. Der König, der Prinz und der Sheriff postierten sich strategisch klug um den Eingang. Auf ein Zeichen des Königs klingelte der Prinz. Doch statt dem vermuteten, normalen Ton einer Klingel, erklang plötzlich eine gar seltsame, aber wunderschöne Melodie. Unsere Helden konnten sich nicht erwehren und begannen zu tanzen. Dann wurde die Tür zur Höhle geöffnet und der Kobold schaute dumm hinaus. Wütend, dass die fesselnde Melodie beendet wurde, stach der Sheriff mit dem Schwert zu, und der Kobold ging sterbend zu Boden. "Du Idiot," schrie der Prinz. "Wir brauchten ihn doch lebend." Doch wie aus dem Nichts steckte ein zweiter Kobold, der Gesuchte, seinen Kopf durch die Tür und begann jämmerlich zu quiecken. "Ihr habt meinen Bruder umgebracht. Ihr Schweine. Ihr Mistkerle..." Doch weiter kam er nicht, denn der Prinz und der Sheriff hielten ihn geistesgegenwertig fest. "Du, Kobold," sprach der Prinz, "wir machen dir ein Angebot das du nicht ablehnen kannst. Führe uns zu deinem Herrn, dem Räuber Moe Falk, und wir verschonen dein Leben." Nach kurzem Überlegen stimmte der Kobold wimmernd zu...

Nachdem sie den halben Maronenwald durchquert hatten, beobachteten unsere Helden von einer Anhöhe aus das Lager des Räuberhäuptlings und seiner Bande.


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Tag der Veröffentlichung: 30.11.2011

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