Tief sog ich den süßlichen Duft der Zistrosen ein.
Am staubigen Straßenrand standen hohe Eukalyptusbäume die in der warmen Briese wankten, die bereits das Meer ankündigte. Ein paar mal konnte man zwischen den üppig bewachsenen Hügeln und den Bäumen einen Blick auf´s Meer erhaschen.
Wir bogen auf einen Schotterweg ab. In wilden Ausweichmanövern wichen wir den Schlaglöchern aus. Hinter unserem Mietwagen wirbelten wir große rötliche Staubwolken auf die uns ein Stück folgten, sich dann aber müde niedersetzten. Die wilde hügelige Landschaft wurde weicher. Vorfreude machte sich breit.
"Gleich sind wir da", klang es von vorne. Doch das hatte ich schon vor 20 Minuten gehört.
Der Weg wurde steiler und die Pflanzen spärlich. Auf einem Parkplatz vor uns standen fünf Wohnmobile vor deren Türen Surfausrüstungen ausgebreitet waren und in der Abendsonne trockneten. Endlich parkten wir.
Der Atlank lag vor uns, wild und aufschäumend. Die blauen, fast türkisen Wellen türmten sich auf und ließen Schaum auf sich tanzen. Meine Arme waren schon leicht klebrig von der salzigen Luft als ich meine Schuhe auszog. Rasch ging ich einen langen Holzsteg bis zur einer Treppe entlang, die im Sand endete. Sanft umschmeichelte der Sand meine Füße, denen diese Abkühlung nach der langen Reise gut tat.
Der Strand war wunderschön. Spitz ragten dunkle Felsen aus dem Wasser und die Wellen peitschten nur so dagegen. Bis auf ein paar vereinzelte Spaziergänger war der Strand leer. Ich schmiss meine Schuhe neben der Treppe vor die Felsen. Das Meer hatte dort Wellen in den Felsen gemeißelt.
Ich schob meine Hose kurz hoch und rannte zum Wasser hin. Nach kurzer Zeit war meine Hose jedoch durchweicht.
Kühl umhüllte es meine Haut und stahl mir den Sand unter den Füßen weg. Meine Schwester gesellte sich zu mir und gemeinsam gingen wir den Strand entland und genoßen endlich den sehnlichst erwünschten Freiraum.
Tag der Veröffentlichung: 11.07.2010
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