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An dieser stillen Stelle
Zerrinnt die Zeit zu Staub.
Ich glaub, ich kann es spüren,
mit meinem Herz berühren,
doch weht es stetig fort

Es ist ein Teil des Lebens,
ein Zeichen jener Zeit,
die ich auf dieser Erde
erleb, eratmen werde
in purem Zeitenstaub

An dieser Seelenträne
Hängt zweifelhaft mein Schicksal
Und ich seh durch den Spiegel
Auf einen fernen Ort

Verwischt vom Staub der Erde,
kämpft diese Seelenträne
ihr Leben lang um Freude,
ihr Leben lang um dich


*

Nicht ich bin deine Strafe
Nicht ich bin dein Begehr
Nicht um der Himmel Willen
Zerbricht die dünne Brücke
An einer Hoffnungslücke
Und kappt die Wiederkehr

Nicht ich bin deine Maske
Nicht ich der Spiegel dein
Nicht um der Höllen Laster
Zerbricht der Stab des Zepters
An einem Sonnenstrahle
In tiefster Kerkerhalle
Und wird dein Schicksal sein

Nicht ich bin deine Seele
Nicht ich bin sterbenslos
Nicht um den Tod zu bringen
Nicht um des Lebens Los
Nicht um ein Trauerzeichen
Nicht um ein Herz aus Gold
Nicht um der Liebe Ketten,
schon gar nicht, um zu retten
was längst gesichert ist

ich kam, um anzudeuten
und nicht, um zu erklären
beschwor ganz tief im Pochen
den Mittelpunkt des Odems

ich ging, ohne zu ahnen,
wovon sie singen werden,
wenn alles hier getan ist,
wenn meine Reise stirbt.


*

nicht ich kann es vergessen
nicht weinen oder fassen
es war einmal mein Leben,
das schenkte ich einst dir

nicht ich kann dich vergessen,
dich hilflos irren lassen.
Ein jedes Körnchen Hoffnung
Verschenke ich an dich

Wo immer wir auch enden,
wo immer wir begannen:
ich werde um dich ahnen
und fühlen, nur für dich

wo immer ich auch wandle,
und wer immer ich sei,
nicht ich versteh die Bande,
nicht ich stehe mir bei.


*

wo auch immer deine Träume sind,
ich werde ihnen folgen,
um nahe deinem Ruf zu sein
und deines Fußes Spur

wo auch immer deine Tränen sind,
ich werde ihnen folgen,
um sie in neues Land zu führen,
in dem die Hoffnung blüht

wo auch immer deine Spuren sind,
ich werde ihnen folgen,
egal, wohin die Winde weh’n:
die Zeichen stehn auf Herz


*

meine Flügel sind verflogen,
meine Schwerter sind verspielt
meine Stärke ist vergangen
und die Dunkelheit obsiegt

meine Hoffnung ist versandet
meine Träume fortgeweht.
Meine Engelszüge schwanden
Doch ein letzter Funken blieb:

Eine Träne meiner Seele
Fang ich auf mit meiner Hand
Und besehe mir die Ferne,
die ins Mögliche entschwand

Eine Reise meiner Wünsche
Führt mich gradewegs ans Ziel,
denn der Weg findet mein Leben
und am Rand ernte ich viel.

Impressum

Texte: (c) Matthias Boner
Tag der Veröffentlichung: 23.10.2011

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