*
von uns gegangen
sind die Wälder.
ihre Mörder
leben tief
in den Abgründen
des Geldes
und in Geistern
die man rief
von uns gegangen
sind die Götter.
ihre Mörder
leben kurz
in den Aufwinden
der Mächte
für den letzten
tiefen Sturz
von uns gegangen
sind die Träume.
ihre Mörder
leben nicht.
Sind gestorben
an dem Fluche,
welcher harten
Stein zerbricht
Von uns gegangen
worden
ist so manches
gute Ding,
denn das
Einfache und Gute
prahlt meist nicht
mit Goldgewinn
*
Ich spüre
Tief außer mir
Eine reine Energie,
die mich hält
und mir gibt,
was ich brauche,
weil sie liebt
alle Früchte
dieser Erde
und ich bin
ein Teil der Frucht
und ich bin
ein Krümel Erde
und ich bin
ein Sandkorn Atem
in dem schönen
Erdenschloss
Ich spüre
Und berühre
Eine reine Energie,
außer mir
und auch in mir
spür und bin ich
diesen Geist,
der um dies
und alles kreist
und die Welt
im Rollen hält
und ich bin,
ja, ich fühle,
also bin ich
ja, ich lebe,
also bin ich,
ja, ich seh dich,
also bin ich
ja, ich seh dich,
ich seh in dich
*
eine Geste der Begrüßung,
ein Berühren in der Seele,
ein Ertasten der Gefühle,
die mir nicht verborgen bleiben
ich seh dich
eine Geste der Gemeinschaft
tief im Geiste mit dies allem
spür ich dich in meinem Herzen,
deine pochend Lebenszeichen
ich seh dich
eine Geste auch der Freundschaft:
wie du bist, bist du mir wichtig.
Deine Vorzüge und Fehler
Fasse ich mit viel Respekt
Ich seh dich
*
der Sturm, der Sturm
der Sturm zieht auf!
Der Baum, der Baum,
der Baum, er fällt!
Der Feind, der Feind,
der Feind ist da!
Es knallt, es knallt,
es kreischt und bellt!
Eine Nacht aus tausend Feuern
Ein Skelett aus Russ und Asche
Eine Fährte der Verdammnis
Eine Hölle vor dem Tor
Eine Nacht aus Bauernopfern
Eine Übermacht an Waffen
Ein Bespucken aller Götter
Eine Hölle vor dem Tor
Der Sturm, der Sturm
Der Sturm zerstört!
Der Baum, der Baum,
der Baum gefällt!
Der Feind, der Feind,
der Feind obsiegt!
Er schreit, er nimmt,
er grinst und siegt!
*
aus der Asche toter Trümmer,
die dereinst noch Leben trugen
keimt ein Funken rauer Hoffnung
durch die Wunden jener Zeit.
Aus der Asche toter Leiber
Wächst ein letzter Wille Leben,
treibt zu einer Form von Wahnsinn,
der sich nennt wohl: Heldenmut.
Aus der Asche in die Lüfte
Hebt sich dieser große Krieger,
der um aller Welten Schicksal
aus erlebtem Wissen weiß
Aus der Asche auf dem Rücken
seines edlen Himmelsdrachen
fasst er diesen Funken Hoffnung
und entfacht den letzten Brand
In die Asche toter Trümmer,
die sie gestern selbst erschufen
stürzen all die Weltzerstörer
und betreten dann das Tor
ihrer selbstgewählten Hölle
*
Ich bin es
Im Feindeskörper,
doch ich bin es,
kannst du meine
Seele spüren?
Ich bin es,
der dich liebt,
weil du die bist,
die mich sieht,
wie ich bin,
was ich bin
und
wer ich bin.
Ich bin längst
Mein Avatar
Ich bin längst
Mein Avatar
*
Zur Mutter Erde
Und zurück
Muss ich gehen
Für mein Glück
Die Mutter Erde
Wird mich sehen
Mich erspüren
Und verstehen
Mich verwandeln
Und mich leiten,
mich zu neuem
Ort begleiten
Ich verlasse
Meinen Körper
Und befüll
Den Avatar,
diese leere
Fleischeshülle,
die mir Glück
und Zukunft wird
Zur Mutter Erde
Und zurück
Ging ich gerne
Für mein Glück
Dieser Hauch
Von neuem Herzschlag
Wird mich leiten
Durch die Zeiten
*
ich seh dich,
wie du vor mir stehst
ich seh dich,
wie dein Herzschlag bebt
ich seh dich,
wie die Seele lebt
ich seh dich,
wie du mit mir gehst
ich seh dich,
wie du mit mir fliegst
ich seh dich,
wie du Tränen schriebst
ich seh dich,
wie du mich verstehst
ich seh dich,
wie du mit mir gehst
ich seh dich
*
Von jeder Lebenslüge,
von jedem Bruch eines Vertrauensflügels
von den unerfüllten Wegen,
die mit Mut begehbar wären
bleibt
ein Stück zurück
Von jeder Freudenträne,
von jedem Tanz ins Große Glück
von den bunt bepflanzten Wegen,
die mit Mut verformbar waren
bleibt
ein Stück zurück
ein Stück zurück
bleibt meine Eile,
denn die Lebenszeit
ist spürbar
in Gedanken,
die ich hege,
hin und wieder
auch verlege
doch wenn ich
in allem schwebe,
schwebe ich
ein Stück zurück
zu aller Wurzel
und komm weiser
wohl zurück
und find leiser
dann zu meinem
Stück vom Glück
zurück
*
ich berühre deine Seele
und ich streichle deine Wunden,
die du meinst, allein zu haben,
doch ich teil sie mit dir gern
ich seh dich
ich halte deinen Reichtum
zwischen meinen feinen Fingern
und ich hauche auf dein Leben
meine Zeit und Lebensatem
ich seh dich
Texte: (c) Matthias Boner
Tag der Veröffentlichung: 18.09.2011
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