Hab mich in
Dich verbissen
ich hätt es
wissen müssen
denn selbst beim
zarten Küssen
wurde mein Blut mir
heiß
sodenn von
mir gebissen
wurdest du
fortgerissen
aus deinem
Menschenleben
Hinein ins
Schattenreich
*
Wenn du am Boden liegst,
am Boden aller Hoffnung
beraubt dem Glanz der Sonne,
beraubt dem schönen Schein
Wenn du am Abgrund stehst,
am Abgrund aller Wärme,
beraubt jeglicher Nähe,
beraubt freundlicher Hand
Wenn du am Gleise weilst,
und dich gern binden möchtest
an letztmögliche Dinge,
an einen letzten Grund
Wenn du im Keim des Leides
Klammheimlich willst ersticken
An falschem Lebensatem
An seelenlosem Schund
Dann will ich da sein
Zwischen deinen Gleisen
Dann will ich da sein
Zwischen deiner Nacht
Dann will ich da sein,
deine Welt bereisen
und deiner Schwärze
sein ein Stern, der lacht
und deinen Träumen
sein ein Wegbegleiter,
und deinem Leben
sein ein guter Freund
und deiner Reise
sein ein Herz aus Feuer
und deinen Ängsten
sein ein Hoffnungsstern
*
spürst du meine Nähe
auf der Zunge
unter Haut
spürst du meine Träne
in der Zunge
wohlvertraut
spürst du meine Pläne
tief im Herzen
deiner Sinne
spürst du diesen Faden,
diesen roten,
den ich spinne
*
gib mir deine Träume,
und ich bau daraus ein Schloss,
gib mir deine Schlüssel
und ich bau dir einen Kuss
gib mir deine Lippen
und ich bau dir einen Strand
gib mir deinen Atem
und ich bau dir Traumesland
gib mir deine Tränen
und ich webe sie zu schönem,
gib mir deine Ängste
und ich werde sie dir zähmen,
gib mir deine Trauer
und ich werde mit ihr tanzen
und mit deinem Lächeln,
denn nur im kompletten Ganzen
gibt es dich
gibt es mich
und zwischen uns
dies weiche Licht
*
noch immer bin ich anders
noch immer nicht von hier
noch immer Teil der Vase
zerschmettert jetzt und wirr
noch immer schwirren Wesen
durch meiner Tinte Blut
und leben dort gelesen
von deiner Augen Glut
noch immer bin ich Scherbe
noch immer bin ich Schatz,
noch immer Sand auf Worten
in einem schrägen Satz
noch immer Glut im Feuer,
noch immer auch das Wasser
noch immer hell begeistert
ob Kommentar-Ablasser.
Texte: (c) Matthias Boner
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2011
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