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1.Kapitel
Ich schmiss meinen verdammten Wecker an die Wand. Dieses Gepiepe morgens ging mir gehörig auf die Nerven. Ich drehte mich stöhnend um und kuschelte mich tiefer in mein Kissen. Nur noch 5 Minuten…
„CRYSTAL! Beweg gefälligst deinen Arsch aus dem Bett!“ rief eine vertraute Stimme. „Nur noch paar Minuten.“ schrie ich zurück. Jeden Morgen dasselbe Theater. Gleich würde meine Schwester in mein Zimmer stürzen und mir meine warme Bettdecke klauen. „Du stehst jetzt sofort auf oder…“ ich unterbrach sie. „Ja, ja ich weiß.“ rief ich. Meine Schwester Dawn konnte eine richtige Nervensäge sein. Sie war einundzwanzig Jahre alt und da ich bei ihr wohnte, meinte sie über mich bestimmen zu können wie es ihr passte, da ich ja „erst“ siebzehn war. Ihr fragt euch jetzt sicher wieso ich bei Dawn wohne anstatt bei meinen Eltern. Ich bin freiwillig zu ihr gezogen da Mom und Dad vor zwei Jahren in ein kleines Dorf ziehen wollten, ich mich aber in größeren Städten wohler fühle. Damals war Dawn schon neunzehn gewesen und meine Eltern, sowie Dawn waren einverstanden gewesen. Sie wussten nämlich, dass Dawn auf mich aufpassen würde. Außerdem meinten sie, ich wäre schon alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Dazu wohnten die Beiden nicht allzu weit von uns entfernt, so dass sie uns immer im Auge behalten konnten.
Plötzlich riss Dawn die Tür auf. „Steh auf du faule Sau. Die Schule wartet nicht auf dich.“ Ich seufzte, stand jedoch auf bevor der Akt mit der Decke kam. Langsam schlenderte ich in unser kleines Badezimmer und putzte mir meine Zähne. Als ich fertig war, ging ich zu meinem großen Kleiderschrank und nahm mir ein schwarzes Top und eine stinknormale Jeanshose raus. Danach betrachtete ich mich kurz im Spiegel. Mein dunkelbraunes Haar reichte mir bis über die Brust. Meine großen, runden Augen ließen mich unschuldig und engelsgleich aussehen. Sie hatten die Farbe von einem strahlenden Blau fast so wie der wolkenlose Himmel. Meine Lippen waren voll und hatten die Farbe von zartem rosa. Meine Nase war gerade jedoch etwas stupsnasig und passte zu meiner ovalen Gesichtsform.
Das Top betonte meine wohlgeformte Taille und meine schmalen Schultern. Ich war so um die 1,70 m groß und schlank.
Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich heute mal nicht so durchnächtigt aussah wie sonst immer, kämmte ich mir noch zügig die Haare. Dann sah ich mich in meinem Zimmer um und hielt Ausschau nach meiner großen Umhängetasche. Als ich sie unter meinem Bett fand, ich hatte sie wohl gestern achtlos dorthin gekickt, hängte ich sie mir um. Ich trat aus meinem Zimmer und lief die Treppe, die ins Erdgeschoss führte, nach unten. Dann schlenderte ich gelangweilt in die Küche und sah dort meine Schwester am Tisch sitzen, mit einer Modezeitschrift und Kaffee in der Hand. Dawn sah kurz auf und meinte dann: „Du solltest abends nicht so lang umherziehen. Du merkst doch wie müde bist.“ Ich stöhnte genervt auf. Dieses Thema hatten wir in den letzten Tagen mindestens ein Dutzend Mal gehabt. „Fang nicht schon wieder damit an, du weißt doch wie ich darüber denke.“ sagte ich wütend. „Ja ich weiß. Wir sind für diesen Job geboren, bla, bla, bla. Aber denk doch mal an Dad.“ meinte sie vorwurfsvoll. „Ich denke jeden Tag an ihn! Und gerade deshalb was sie ihm angetan haben, töte ich jeden Vampir der mir über den Weg läuft.“ erwiderte ich böse. Mom und Dad waren früher auch mal Vampirjäger gewesen. Jetzt seit einigen Jahren nicht mehr denn es wurde ihnen zu stressig und sie wollten einfach ihre Ruhe haben. Deswegen waren sie ja auch in dieses Dorf gezogen. Die meisten Vampire trieben sich nämlich eher in größeren Städten rum.
Ach ja, zurück zu Dad. Sie hatten ihn damals überlistet und verschleppt um Informationen über die Jäger rauszubekommen. Da er ihnen natürlich nichts verriet, hatten sie ihn schlimm gefoltert. Er redet nicht darüber was sie ihm angetan haben aber manchmal wacht er immer noch schreiend auf. Wenn ich ehrlich war, wollte ich auch gar nicht wissen welche Foltermethoden sie benutzt hatten um ihm Schmerzen zuzufügen. Jedenfalls war das schon Grund genug um alle Vampire zu töten. Sie versetzten Menschen in Angst und töteten sie wenn ihnen danach war. Das musste ein Ende haben.
„Ich will die Vampire doch auch tot sehen! Aber ich finde du übertreibst mit deiner Rache. Du läufst ja fast nur noch durch die Gegend auf der Suche nach den Blutsaugern!“ meinte Dawn mit Bedauern in der Stimme. „Das geht dich gar nichts an.“, zischte ich. „Und ja, mein Leben besteht aus der Jagd und ich bin verdammt noch mal stolz drauf! Ich tue das, wofür ich bestimmt bin. Von dir kann man das allerdings nicht behaupten.“ meinte ich verächtlich. „Ich tue was ich kann, aber ich bin nicht getrieben von Rache und Mordlust.“ erwiderte sie nur. Dawn hatte sich fast vollständig von der Jagd abgewandt. Sie wollte ihr Leben nicht verschwenden, wie sie meinte. Sie trank nur noch ab und zu mal um bei Kräften zu bleiben. Denn wenn ein Vampirjäger kein Vampir-Blut mehr trank so wie meine Eltern, alterte er denn Vampir-Blut hatte diesen Alterungsprozess ja nicht in sich. Wenn ein Jäger sich also vom Blut abwandte und sich wieder menschlicher Nahrung widmete, wurde er wieder so normal wie ein Mensch. Was meint ihr wieso meine Eltern um die 50 Jahre alt waren? Jeder Jäger hatte mal Phasen wo er mit dem trinken aufhörte und anfing älter zu werden.
„Du weißt, dass du mich nicht umstimmen kannst…“ sagte ich genervt. „Ja, ich weiß. Ich wünschte nur ich könnte es.“ murmelte sie, mehr zu sich selbst.
Ich schnaubte verächtlich und verließ unser Haus ohne ein weiteres Wort.
Der Schultag verging schnell und reibungslos und ich war froh, dass heute Freitag war. Ich traf keine Blutsauger und hatte in der Cafeteria Spaß mit meiner besten Freundin Lynn. Sie war ein Mensch und wusste nicht, was ich war und was genau ich in meiner Freizeit tat. Sie war so ahnungslos. Manchmal war ich neidisch auf sie denn sie hatte so ein einfaches, normales Leben.
Als ich Zuhause ankam, ließ ich meine Tasche auf den Boden fallen. Ich schlenderte ins Wohnzimmer und ließ mich müde auf die alte Couch fallen. In letzter Zeit war ich nachts stundenlang unterwegs. Morgens hatte ich dann auch noch Schule… Ich musste mich dringend mal ausruhen. Meine Augen fielen automatisch zu, und ich schlief schneller ein als man „Gute Nacht“ sagen konnte.
Als ich erwachte, rieb ich mir verschlafen die Augen. Es war dunkel im Zimmer und daraus schloss ich, dass ich mehrere Stunden geschlafen hatte. Da meine Augen im Dunkeln recht gut sehen konnten, bemerkte ich mit einem Blick auf die Uhr an der Wand, dass es fast sieben Uhr abends war. Dawn war also noch arbeiten. Sie machte oft Überstunden, denn sie war Köchin in einem Restaurant wo immer viel los war (vor allem abends).
Ich setzte mich schlaftrunken auf und ging ins Badezimmer um mir kaltes, erfrischendes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Anschließend putzte ich mir noch die Zähne und ging nach oben in mein Zimmer. Dort zog ich mich um denn für die Jagd brauchte ich dunkle, unauffällige Klamotten. Dann band ich mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen damit sie mich nicht behinderten und war bereit jeden Vampir zu töten der mir über den Weg lief.

2. Kapitel
Schon seit Stunden schritt ich wachsam durch die Dunkelheit. Ich bewegte mich im Schatten und meine Sinne waren geschärft. Als ich in der Nähe einer Disco umherzog, fing meine Nase an zu zucken. Es roch nach Vampir! Sofort überkam mich ein leichtes Verlangen nach seinem Blut. Bei dem Geruch fingen meine Fingerspitzen an zu kribbeln (Vor freudiger Erwartung?) und mein Zahnfleisch begann zu jucken. Ich spitzte die Ohren und…tatsächlich. Ich hörte eine Frau wimmern!
Dem Geruch folgend, kam ich an einer dunklen, stinkenden Gasse an. Vorsichtig spähte ich um die Ecke und sah einen Blutsauger, der mit dem Rücken zu mir stand. Dieser Mistkerl war gerade dabei die Frau zu verängstigen, die er mit seinem Körper an die Wand presste. „Na Schätzchen, hast wohl nicht gedacht ich wäre ein Blutsauger als du mich abschleppen wolltest. Hab ich Recht? Naja jetzt weißt du es. Nur leider wird dir dieses Wissen nicht mehr viel bringen…Du weißt ja was jetzt kommt, oder?“ fragte er lachend. Ich wette dabei entblößte er „rein zufällig“ seine spitzen Beißerchen. Die Frau wimmerte immer noch, wurde aber zunehmend hysterischer.
Langsam wurde es Zeit für mich einzuschreiten bevor das Ganze hier noch aus dem Ruder lief. Außerdem bekam ich Durst! Ich hatte seit vier Tagen nicht mehr getrunken sondern nur noch gemordet.
Lässig ging ich um die Ecke und blieb grinsend stehen. Der würde gleich was erleben! Ich hüstelte gekünstelt um die Aufmerksamkeit des Vampirs zu erregen, da er ja so vertieft in seine Drohungen war. Erschrocken ließ der Dümmling die unschuldige Frau fallen und wandte sich mir zu. Er war scheinbar noch nicht besonders lange ein Blutsauger wenn er sich so leicht ablenken ließ. Ich betrachtete ihn genauer. Besonders groß und muskulös war er nicht. Aha! Er war wirklich noch Frischfleisch. Es war nämlich so, desto länger man ein Vampir war desto größer und muskulöser wurde man. Seinem Geruch nach zu urteilen war er höchstens zwanzig Jahre lang ein Untoter und im Körper eines dreißig-jährigen. „Guten Abend.“ sagte ich freundlich. Eins musste man mir lassen, ich war immer nett zu den dreckigen Parasiten! Dabei hatten sie es noch nicht mal verdient… Naja, ich war eben immer respektvoll zu Älteren. Das war so eine Macke von mir.
„Schlechter Zeitpunkt um eine hilflose Frau zu überfallen. Wieso legen Sie sich nicht mit jemandem an, der Ihnen gewachsen ist?“ fragte ich herausfordernd. Er schnupperte kurz in der Luft. „Du…bist eine Jägerin!“ zischte er. Ich fing an ihn auszulachen. „Hm… Auch schon gemerkt. Sie sind mir aber ein richtiger Blitzmerker.“ sagte ich sarkastisch. „Was willst du von mir?“ fragte er bedrohlich. „Also…noch mal für die ganz Dummen unter uns“, meinte ich verächtlich. „Erstens: Ich will Sie tot sehen! Zweitens: Ich bekomme Durst bei Ihrem Anblick. Und drittens: Es geht doch nichts über ein wenig Spaß!“ sagte ich und zwinkerte ihm zu.
Er fing an zu grinsen. „Als ob DU mir was anhaben könntest. Ich meine… sieh dich doch mal an.“ Ich lachte laut auf. Wie oft hatte ich diesen Satz schon gehört? Ich hatte schon längst aufgehört zu zählen. Aber Fakt war, dass niemand der das je behauptet hatte, jetzt noch am leben war. „Na gut...wer nicht hören will, muss fühlen.“ meinte ich schulterzuckend.
Langsam hatte ich nämlich die Nase voll. Ich hasste Smalltalk bei der Arbeit! Mit diesem Blutsauger hier, hatte ich wirklich schon zu viel gequatscht!
Ich fand, es war Zeit das „Monster“ in mir raus zulassen.

Sofort wurden meine schönen, blauen Augen dunkelrot. Nur das Weiße vom Auge wurde schwarz. Meine Fangzähne wuchsen auf das Vierfache ihrer normalen Größe und meine Nägel wurden zu langen, spitzen Krallen. Der Vampir schnappte hörbar nach Luft (Mein Gott, sah ich denn so hässlich aus?). Er hatte in seinen jungen Jahren scheinbar noch nie eine Jägerin live gesehen…Na dann, das würde sich jetzt ändern.
Die Frau die unser Gespräch bis jetzt zitternd verfolgt hatte, fiel bei meinem Anblick in Ohnmacht. Naja, wenigstens blieb ihr jetzt der blutige (und wie ich fand, beste!) Teil erspart.
Dümmling hatte sich scheinbar wieder gefasst und kam grinsend in meine Richtung. Plötzlich schoss er mit Vampirgeschwindigkeit auf mich zu. Genau an solche Aktionen war ich gewöhnt daher wich ich gekonnt aus und stellte ihm ganz einfach ein Bein. Dümmling fiel krachend mit seinem Schädel gegen die Wand, sodass der Putz nur so rieselte. Stöhnend rappelte er sich wieder auf und rannte erneut auf mich zu. Man, der sollte sich mal eine andere Taktik ausdenken, es wurde laaaangweilig! Dieses Mal packte ich ihn einfach mit meinen Händen am Hemd und schlug ihm ehe er sich versah, meine Reißzähne (die doppelt so lang waren wie seine!) in den Hals. Dümmling versuchte noch sich aus meinem Griff zu befreien, doch wir Vampirjäger waren von Natur aus stärker und schneller als die meisten Blutsauger.
Der Geschmack seines Bluts explodierte auf meiner Zunge. Ich stöhnte genüsslich auf und mein Verlangen nach seinem Blut war nicht mehr zu bändigen. Also ließ ich mich gehen und trank in aller Ruhe, als plötzlich eine samtene Stimme fragte: „Schmeckt’s?“ Ich zuckte zusammen und dachte grimmig daran wie ich mich über Dümmling lustig gemacht hatte, als er mich nicht gehört hatte weil er so beschäftigt gewesen war. Ich war ja selbst nicht viel besser!
Der Stimme nach zu urteilen, war es ein Vampir. Wutentbrannt drehte ich mich zu dem um, der es gewagt hatte mich zu stören. Doch als ich ihn sah erstarrte ich.
Es war der hotteste Kerl, den ich je in meinem Leben gesehen hatte!
Er war mindestens 1,90 m groß und war muskulös. Aber so, dass es nicht übertrieben aussah sondern perfekt! Der Unbekannte hatte schwarzes, kurzes Haar, dass verwuschelt war und ihm ein wenig über die Stirn hing. Seine Augen waren dunkelblau und ich verlor mich beinahe in ihnen. Als mein Blick zu seinen Lippen wanderte, stellte ich mir unwillkürlich vor wie es sich wohl anfühlte sie zu küssen. Sie waren voll und schön geschwungen.
Ich starrte ihn schon mindestens eine Minute lang an, ehe er sich etwas verlegen räusperte.
Ich zuckte schon wieder zusammen, da ich mich ertappt fühlte weil ich ihn so gemustert hatte.
Seit wann zuckte ich in Gegenwart eines Vampirs denn zusammen? War ich denn bescheuert? Vampire mussten vernichtet werden und das würde ich gleich tun.

„Wer bist du?“ zischte ich böse (denn er hatte mich beim Essen gestört).
Als er meine feindliche Einstellung bemerkte, lächelte er ein unwiderstehliches, warmes Lächeln sodass ich Probleme damit hatte nicht zurückzulächeln. „Ethan, und du?“ fragte er freundlich. Ethan also… „Crystal. Was willst du von mir?“ fragte ich kalt. „Was ich will? Naja ich hab gesehen wie kaltblütig du den Typen erledigt hast…und ich muss sagen...WOW! Hm… Und dann kam mir die Idee dass wir vielleicht mal miteinander trainieren könnten? Ich muss nämlich sagen, mich hat noch kein einziger Vampir sowie Jäger besiegt.“ sagte er herausfordernd. Ich schaute ihn ungläubig an. Das war doch nicht sein Ernst, oder? Erstens: Wie konnte er stärker sein als die Vampirjäger?! Zweitens: Wie kam er darauf, dass ich mit ihm trainieren würde?! Der war doch geistesgestört.
„Und wie um Himmels Willen, kommst du zu der Annahme, dass ich mit DIR trainieren werde? Ich meine… du bist ein VAMPIR! Und dazu muss ich sagen, ich hasse Vampire.“ Er schaute mich neugierig an. „Das hab ich mir schon fast gedacht. Deshalb schlag ich dir einen Deal vor.“ meinte er nachdenklich. Ich glaubte mich verhört zu haben. „Einen DEAL?!“, schrie ich. „Ich gehe keine Deals mit dreckigen Blutsaugern ein!“ Der Typ war doch bescheuert! Ich musste mich unter Kontrolle halten, um ihm nicht sofort an die Kehle zu springen. Boah, der Kerl machte mich rasend!
Hottie strich sich ungeduldig mit einer Hand durch seine Haare. Boah, sah das sexy aus... Scheiße! Meine Gefühle spielten verrückt! Grade eben wollte ich ihm noch an den Kragen und von einer Sekunde auf die andere an die Wäsche! Dabei war ich noch Jungfrau, verdammt noch mal! „Vielleicht solltest du dir meinen Vorschlag erstmal anhören bevor du absagst.“ meinte er genervt. Okay, ich meine ich würde ja nicht sterben wenn ich ihm kurz zuhörte. „Schieß los.“ erwiderte ich nur. „Naja also ich dachte mir… wir kämpfen, du und ich. Wenn du gewinnst, kannst du mich töten. Wenn ich jedoch gewinnen sollte dann… gehst du mit mir aus.“ Ich hatte gedacht jetzt käme das mit dem Training, aber er wollte auf einmal mit mir ausgehen!?! „WAS?!“ schrie ich entgeistert. „Ich gehe doch nicht mit meiner BEUTE aus! Sag mal, spinnst du oder was? Außerdem, was sollte dir das bringen mit deiner Feindin auszugehen?“ Ich war schockiert! Was dachte sich dieser Vampir-Penner?!
„Meine Bedingung steht.“ meinte er nur achselzuckend. Was bildete der sich eigentlich ein wer er war?! Ich musste mich zusammenreißen um nicht völlig auszurasten. „Ich werde nicht mit dir ausgehen.“
presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. Er stöhnte genervt auf. „Du hast doch wohl nicht etwa Angst, oder? Ich meine du bist eine JÄGERIN und ich ein VAMPIR. Und wenn du jetzt einen Rückzieher machst dann zeugt das davon, dass du Angst hast. Naja ist ja deine Sache. Aber ich hätte dich echt etwas mutiger eingeschätzt.“ sagte er zwinkernd.
Ich überdachte sein Angebot noch mal. Mir war klar, dass er mich nur lockte aber selbst wenn ich verlor, wäre einmal ausgehen nicht zu viel verlangt. Okay, vielleicht schon… Denn was würden die Jäger sagen wenn sie mich mit einem Blutsauger sahen? Aber andererseits würde ich ihn mit Leichtigkeit töten! War ich etwa wirklich so ängstlich?
„Einverstanden.“ meinte ich entschlossen.
„Du musst es schwören.“ sagte er ernst. Ich verdrehte genervt die Augen. >Du bist gleich sowieso tot< säuselte ich in meinem Kopf. „Ich schwöre auf…meine Schwester, dass ich mit dir ausgehe und dich nicht umbringen werde…außer wenn ich den Kampf gewinne.“ Ich fing an zu grinsen. „Jetzt du.“ meinte ich. Wenn ich schon schwören musste dann auch so ein blöder, eingebildeter Vampir! „Ich schwöre, dass ich mich ohne Umschweife töten lasse wenn du gewinnst.“ sagte er, ebenfalls mit einem Grinsen im Gesicht. Mann, was für ein Selbstmörder. Naja, war ja irgendwie seine Sache. Ich meine, er würde gleich eh sterben…Es war zwar schade um so einen sexy Typen doch Feind war Feind…… oder?
„Es wird mir ein Vergnügen sein dich zu töten.“ murmelte ich. Natürlich hatte er es gehört, denn er schenkte mir daraufhin ein sarkastisches Lächeln.
„Bereit?“ fragte er mich.
„Aber immer doch.“ meinte ich unschuldig.

Wir fingen an uns langsam zu umkreisen. Er schien den ersten Schritt mir überlassen zu wollen, also übernahm ich das. Ich stürzte blitzschnell auf ihn zu und täuschte einen Angriff mit meinen Krallen von links vor, lief aber an ihm vorbei und schlug ihm meine Zähne in die Schulter. Er riss sich los und versuchte mich zu boxen, doch ich wich geschickt aus.
Wir umkreisten uns immer und immer wieder und dann stürzte entweder ich auf ihn zu, oder er auf mich. Wir fügten uns gegenseitig kleine Kratzer und blaue Flecken zu, doch keiner war wirklich im Vorteil.
Ich war nämlich flinker als er, er war stattdessen stärker (Wie konnte ein Vampir stärker als ein Jäger sein?). Immer wieder tanzten wir den „Tanz des Todes“, wie ich es innerlich nannte.
Als ich mich gerade wieder auf ihn stürzen wollte, erregte etwas kurz meine Aufmerksamkeit. Die hübsche Frau, die Dümmling vor einer halben Stunde hatte austrinken wollen, lief verwirrt weg.
FLATSCH! Ehe ich mich versah, lag ich auf dem Rücken. Ethan hielt meinen Hals mit seiner Hand umfasst und würgte mich.
„Ich… hab gewonnen, ich hab die Jägerin besiegt.“ flüsterte er erfreut.
Scheiße! Nur einen Moment hatte ich nicht aufgepasst und dieser Mistkerl hatte es ausgenutzt! Das war so was von unfair! „Lass mich verdammt noch mal los, du Idiot.“ keuchte ich.
„Oh tschuldigung.“ Er nahm seine Hand von meinem Hals und stand wieder auf. Er wollte mir aufhelfen und reichte mir daher seine makellose Hand. So stur wie ich war, ignorierte ich seine Geste und rappelte mich selbst auf.
Wütend ging ich davon. Ich war an Niederlagen nicht gewöhnt und fühlte mich gedemütigt da ein BLUTSAUGER mich besiegt hatte! Wie ich erwartet hatte, folgte mir Ethan. „Ich komme morgen Abend gegen 18 Uhr bei dir vorbei und hole dich ab.“ meinte er. Wütend fuhr ich zu ihm herum. „Lass mich gefälligst in Ruhe. Du hast mich besiegt, sei zufrieden und halt’s Maul! Du bist mein verdammter Feind!“ rief ich deprimiert.
„Crystal…Diese Vorurteile gegenüber “Blutsaugern“ gehen mir ziemlich auf die Nerven. Nicht jeder Vampir ist so schlecht wie die, die du täglich tötest. Glaub mir. Und ich muss sagen so eine schlechte Gesellschaft bin ich nicht, ich meine guck mich doch mal an.“ sagte er lachend und zeigte an sich runter. Boah, war der eingebildet! Ich wollte gerade sarkastisch loslachen bei seinem WITZ, als er mich unterbrach. „Jedenfalls…denk an dein Versprechen.“ erinnerte er mich leise und verschwand.

Ich musste mir dringend was einfallen lassen, wie ich dieses „Date“ absagen konnte.
Den ganzen Tag hatte ich in der Schule nach einer Lösung gegrübelt doch ich war so schockiert gewesen, dass ich mit einem Parasit den heutigen Abend verbringen musste, dass mir absolut nichts eingefallen war! Jetzt war es schon 17 Uhr und ich war immer noch total verzweifelt. Verdammt, ich glaube Gott hasst mich! Hm…vielleicht sollte ich mich einfach weigern mit Ethan zu kommen…Nein, das ging nicht, denn versprochen war versprochen!
Plötzlich fiel mir die Idee ein! Ich würde mich einfach krank stellen. Schnell zog ich mir mein blaues Nachthemd an, zerzauste meine Haare und schlüpfte ins Bett. Ha! Jetzt konnte er mich nicht mehr zwingen! Und wenn er es tat, hatte ich eine gute Ausrede und würde mich weigern mich umzuziehen!
Als ich es klingeln hörte, stand ich auf und schlenderte so langsam wie es ging zur Haustür. Als ich sie missmutig öffnete, sah ich Ethan und mir stockte der Atem! Man, war der heiß! Er sah so gut aus mit seinem schwarzen, klassischen Anzug und seinen ein wenig gestylten Haaren. Als ich in seine dunkelblauen Augen sah, die mich kritisch musterten, war ich nah dran mich ihm an den Hals zuwerfen und zu sagen: „Küss mich, Baby! Oh bitte küss mich einfach!“ Ja ich weiß…Ich war ein wenig dramatisch aber diese Augen und diese sinnlichen Lippen…
Okay, in Moment waren sie ein wenig verzogen. Ethan sah nämlich ziemlich unzufrieden aus. Als mir einfiel wieso, hustete ich gekünstelt. „Äh…ich kann nicht mitkommen. Ich bin total schlimm erkältet.“ sagte ich mit heiserer Stimme. Er lachte laut auf. „Hast du vergessen, dass ich ein Vampir bin? Ich RIECHE, dass du vollkommen gesund bist.“
Ach du Schande! Wie hatte ich so dumm sein können?! Und ich sollte eine Jägerin sein? Ich wusste doch, dass Vampire genauso eine gute Nase hatten wie wir Jäger! Wir konnten nämlich auch riechen wenn jemand krank war. Scheiße! Scheiße! Scheißee! Gott hasste mich wirklich. „Äh…ach ja stimmt. Naja ich kann trotzdem nicht mitkommen.“ sagte ich schulterzuckend und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Ha! Der müsste mich erstmal kriegen. Vorsichtig schlenderte ich in die Küche, um mir einen Tee gegen den Stress einzuschenken. Doch als ich in den Raum trat, stand er schon wieder vor mir! „Verdammt, wie bist du hier rein gekommen?! RAUS AUS MEINEM HAUS!!!“ schrie ich. Ethan lächelte mich nur provozierend an. „Wenn du in einer halben Stunde nicht fertig bist meine Liebe, werde ich dich persönlich in dein Zimmer schleppen und anziehen.“ - „Was?! NEIN! Vorher drehe ich dir den Hals um, du Bastard.“ zischte ich erbost und meine Augen wurden genau wie sonst immer wenn ich wütend war, innen rot und außen schwarz. „Hm…also mit Versprechen habt ihr Jäger es wohl nicht so. Naja, theoretisch kann ich ja auch hier mit dir essen. Ich bestell nur kurz eine Pizza.“ sagte er grinsend und nahm sein Handy heraus. Dieser Typ ging mir sowas von auf die Nerven! „Wir können hier nicht bleiben, meine Schwester kommt bald nach Hause.“ sagte ich genervt. „Ach echt? Na dann kann ich sie ja direkt mal kennenlernen!“ meinte er euphorisch.
„Ethan.“ stöhnte ich genervt. „Du weißt genau, dass das nicht geht. Sie ist eine Jägerin! Und sie ist nicht so blöd und hat irgendjemandem versprochen ihn nicht zu töten!“ - „Wenn du mich nicht besiegt hast, wird Dawn es auch nicht schaffen.“ sagte er selbstbewusst. Momentchen mal! Woher zum Teufel wusste er wie meine Schwester hieß?! Ich war mir sicher, ihren Namen nicht erwähnt zu haben.
„Woher zum Teufel kennst du Dawn?!“ schrie ich.
„Brauchst du nicht zu wissen.“ sagte er total gelassen.
„Du sagst mir jetzt SOFORT, woher du Dawn kennst oder ich werde rasend vor Wut!“ schrie ich ihn wütend an. Dieser Kerl wollte wahrscheinlich sogar, dass ich die Kontrolle über mich verlor! Genau als ich das gedacht hatte, wuchsen meine Zähne und meine Nägel wurden wieder zu spitzen Krallen. Noch nie, hatte mich jemand so sehr auf die Palme gebracht (Außer vielleicht Dawn). „Oh, na sieh mal einer an, sie will mich fressen.“ sagte Ethan grinsend. „ETHAN! Lenk jetzt nicht vom Thema ab!“ kreischte ich mit viel zu hoher Stimme. „Vergiss nicht, dass ich dir nichts sagen muss. Unser Deal spricht nur von einem Essen zu zweit. Weiter nichts.“ meinte er achselzuckend. Diese gute Miene zum bösen Spiel konnte ich nicht mehr ertragen! Ohne weiter darüber nachzudenken stürzte ich mich auf Ethan. Doch er wich mir und meinen Krallen rechtzeitig aus und drückte mich mit der Bauchseite gegen die Wand. Dann verdrehte er mir schnell die Arme und ich konnte mich nicht mehr befreien. Scheiße! Ich fühlte mich wie eine Gefangene in Handschellen! „Lass mich los, verdammt noch mal! Lass los!“ schimpfte ich, doch sein Griff blieb eisern. Mit all meiner Kraft versuchte ich mich zu entreißen doch er war einfach zu stark! Ich fragte mich wie alt Ethan schon war…Jedenfalls musste er mindestens 300 Jahre alt sein.
Er presste seinen Körper gegen meinen, um meinen Widerstand zu stoppen. Seine Lippen kamen meinem Ohr ganz nah und er flüsterte gefährlich: „Mach das nie wieder. Hast du mich verstanden? Sonst kann ich nicht für deine Sicherheit garantieren.“ Sein Atem kitzelte mein Ohr und ich musste mich zusammenreißen um nicht los zu kichern (Ich weiß, das war sehr unpassend in so einem Moment aber was solls). Ich müsste jetzt einfach nur den Kopf drehen, und…ich könnte ich ihn küssen… Ich wollte seine Lippen auf meinen spüren…
Oh Gott! Ich war so eine Idiotin! „Ethan, lass mich los!“ rief ich ängstlich. Ihr fragt euch wahrscheinlich wieso ängstlich? Tja, ich hatte Angst davor was ich ausversehen tun könnte! Doch er hielt mich weiterhin fest. „Crystal! Hast du mich verstanden oder nicht?“ Ne weisste, ich bin blöd! „Ja ja, jetzt nimm deine dreckigen Griffel von mir! Und zwar zackig!“ rief ich wütend. Langsam ließ er mich los und sah mich eindringlich an.
„Na endlich, ich dachte schon du wärst am Boden festgefroren!“ sagte ich stockend und meine Zähne, Krallen und Augen wurden wieder normal.
Zu allem Überfluss würde Dawn bald nach Hause kommen! „Scheiße. Meinetwegen, ich komme mit. Warte bitte draußen, Dawn kommt gleich.“ - „Wirklich?“ fragte er ungläubig. „Ich hab DICH, die Sturheit in Person, überredet mitzukommen? Man, bin ich gut!“ sagte er lachend und verschwand.
Schnell lief ich in mein Zimmer und nahm mir ein schickes, weißes Kleid, das mir bis zu den Knien reichte und meine Figur betonte, aus dem Kleiderschrank. Ich nahm es mit ins Badezimmer und zog es dort an. Ich hatte nämlich Angst dass Ethan plötzlich in meinem Zimmer erschien und mich nur in Unterwäsche bekleidet sah. Das hätte ihm wahrscheinlich gefallen! Ich nahm nämlich an, dass er -dank seinem Aussehen- viele Frauen “erobert“ hatte (Natürlich KÖRPERLICH). Denn charakterlich war er ein Arsch!
Ich kämmte mir meine schönen, welligen Haare und entschied mich dafür sie offen zu lassen. Dann schminkte ich mich noch ein wenig und zog mir meine silbernen High Heels an. Kurz bewunderte ich mich im Spiegel und entschied, dass ich gut aussah.
Fluchtartig verließ ich das Haus und stieß prompt mit Dawn zusammen. „Hey, wo willst du denn hin?“ fragte sie neugierig. „Äh, ich will noch mit Lynn feiern gehen. Also da ist so eine neue Disco und ja…“ Dawn musterte mich neugierig. „Okay, aber sei vor 12 Uhr wieder zurück. Jaaa, ich weiß ich bin nicht Mom aber ich soll ja auf dich aufpassen und…ach halt dich einfach dran, okay?“ sagte sie frustriert und ging an mir vorbei. „Mach ich.“ sagte ich, und schwor innerlich mich daran zu halten. Außerdem wollte ich ja nicht 5 Stunden mit dem Blutsauger verbringen!

3. Kapitel
Ich verabschiedete mich von Dawn und schritt in die Dunkelheit. Ich versuchte Ethan zu wittern doch es gelang mir nicht. Man, wie weit hatte er sich denn entfernt?
Als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung sah, merkte ich dass er in einem schwarzen Audi saß und mir verführerisch (Oder kam es mir nur so vor?) zuwinkte.
Schnell ging ich über die verlassene Straße und setzte mich auf den Beifahrersitz.
„Wohin geht’s?“ fragte ich neugierig.
„Wirst du früh genug erfahren.“ antwortete er nur und fuhr geschmeidig los.
Wir redeten kaum während der Fahrt. Ich hatte nämlich keine Lust mich mit einem Blutsauger zu unterhalten und dann auch noch mit einem den ich anscheinend anziehend fand!
Letztendlich fing ich doch an zu reden da die Stille unangenehm wurde. „Und, woher kennst du Dawn?“ fragte ich so beiläufig wie möglich. Ethan machte weiterhin einen auf stur. „Ich habe dir gesagt, dass dir das egal sein kann und das meine ich auch so!“ sagte er ein wenig gereizt. Huch, was war los mit ihm? Hatte er etwa seine Tage?!
„Äh, hab ich irgendetwas gemacht?“ fragte ich verunsichert. Boah! Seit wann verunsicherten mich Vampire denn?! Ich war vollkommen verrückt!
„Nein. Aber darüber will ich nicht reden. Warum fragst du nicht Dawn?“ fragte er gefühllos. „Weil ich nicht will.“ antwortete ich trotzig und beendete damit unsere Unterhaltung.
Als wir beim Restaurant ankamen, sah ich dass es das Restaurant war wo Dawn arbeitete. Mist, die Mitarbeiter kannten mich! Sie würden ihr erzählen, dass ich mich mit einem jungen, gutaussehenden Typen getroffen hatte. Naja wenigstens waren sie keine Jäger. Die hätten mir gerade noch gefehlt!
Außerdem war das Essen hier verdammt teuer! Aber Vampire waren ja bekanntlich immer reich.
Langsam gingen wir (Ethan vorne und ich hinter ihm mit etwas Abstand) ins Restaurant.
Dort begrüßte uns eine hübsche Empfangsdame und führte uns, als Ethan ihr seinen Nachnamen der Cole lautete sagte, an einen schönen Tisch für zwei Personen in einen abgelegenen Teil. Ich sah mich kurz um. Es waren viele Leute anwesend (Sie sahen alle wie reiche Schnösel aus!) doch in unserer Ecke war kaum jemand.
Als wir saßen, studierte ich die Speisekarte. Ich verspürte wenig Hunger bei den teuren Gerichten die ich nicht mal kannte. Außerdem wurden Jäger schwächer wenn sie menschliche Nahrung zu sich nahmen! Ich hätte lieber Vampir-Blut gehabt… Mein Blick wanderte zu Ethan’s blassem Hals… Mist, mein Zahnfleisch fing an zu jucken! „Äh…ich muss schnell auf Klo.“ stotterte ich und torkelte zur Damentoilette. Oh Gott, so gerne ich ihn tot sah, ich durfte ihn nicht HIER aussaugen und dann war da noch mein Versprechen…“Verdammte Scheiße!“ murmelte ich. (Ich weiß, ich benutzte das Wort definitiv zu oft! Aber so war ich nun mal.) Ich stützte mich am Waschbecken ab und atmete tief durch. Da ich noch jung war und nicht lange eine Vampirjägerin, hatte ich natürlich nicht so eine gute Kontrolle wie zum Beispiel meine Eltern. Das war natürlich blöd aber was konnte ich machen?
Dem Drang nachgeben…
Nein! Nicht an so einem öffentlichen Ort. Außerdem war Ethan stärker als ich!
Als ich mich beruhigt hatte, ging ich wieder zu unserem Tisch doch auf dem Weg dorthin bemerkte ich, dass Ethan weg war! War ich denn so lange auf Klo gewesen? Ich schärfte meine Sinne um ihn zu erspüren und tatsächlich! Ich hörte seine Stimme! Und sie kam genau aus dem Männerklo. Mit wem redete er denn da? Ich konzentrierte mich und…konnte Einiges verstehen.
„Ja ich weiß… Funk mir nicht dazwischen! Ich versuche gerade ihr Vertrauen zu gewinnen…Nein mit Gewalt geht das nicht…“ redete er etwa von MIR? „Wieso? Du kennst doch Magnus und er will sie. Ich weiß nicht genau wieso...Naja ich muss auflegen, sie wartet bestimmt schon.“
Oh Gott, der Gangster kommt! Schnell lief ich wieder zu unserem Tisch zurück, da eine Flucht wenig Sinn gemacht hätte und ein Kampf ebenso. Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief ein. Als Ethan (der Feind!) sich setzte, lächelte er ein schiefes Lächeln. Boah, dieser Typ hatte echt kein Gewissen! „Sorry, ich war mal kurz auf Klo. Vampire haben auch Bedürfnisse.“ sagte er so, als wäre ich dumm. „Ach ne, echt?“ sagte ich sarkastisch um meine nichts wissende Fassade beizubehalten. Der Typ war echt ätzend. „Und, was willst du essen?“ Verdammt, nicht schon wieder dieses Thema! Sein Hals… Bloß nicht hingucken! Ich starrte auf die Speisekarte und ballte meine Hände zu Fäusten. „Ähm, Crystal. Ist alles in Ordnung?“ fragte er mit einem Blick auf meine Fäuste. „Ha, was denkst du denn! Natürlich! Ich sitze hier mit einem verdammten VAMPIR und wir reden über das Thema Essen... und äh ja, zufällig ist meine Nahrung…na du weißt schon…“ sagte ich. Ich wollte das Wort nicht aussprechen. Doch er verstand es auch so (Ha! wenn nicht, hätte ich ihn ausgelacht!) „Oh.“ war das Einzige was er sagte.
Was meinte er mit ’Oh’? Man, der war nicht gerade der Hellste. Plötzlich fing er an zu lachen. „Wenn du willst kann ich dir ein wenig “Soße“ auf dein Essen tröpfeln.“
Was war denn das für ein beschissener Witz? Ich guckte ihn nur wütend an. „Ich versuche gerade, dir nicht an die Kehle zu springen und du lachst mich auch noch aus?! Weißt du was? DU KANNST MICH MAL!“ schrie ich und rauschte wütend davon. Ich war nicht nur deswegen sauer, dass er sich über mich lustig machte sondern auch wegen diesem Telefonat! Ich würde bestimmt nicht zu irgendeinem Magnus gehen!
Pah! Eher würde ich sterben.
Ich spürte die Blicke einiger Leute auf mir, doch das war mir sowas von egal! Immerhin würde ich diese reichen “Futzis“ sowieso nie mehr sehen! „Crystal! Warte doch mal!“ rief er. Ha auch mit so einer entschuldigenden Miene würde er niemals mein Vertrauen gewinnen. „Ich hab’s nicht so gemeint. Komm schon, es war nur ein doofer Witz.“ Als er mich erreichte hielt er mich am Arm fest. Mittlerweile stand ich auf dem dunklen Parkplatz und sah mich um. „Lass mich in Ruhe.“ sagte ich bestimmt. „Ich hab mich an den Deal gehalten. Wenn er auch blöd endete, ich habe mich daran gehalten! Also… lass mich los und verpiss dich aus meinem Leben.“ sagte ich böse. Ich hatte ihm zwar nicht vertraut also war ich nicht wirklich enttäuscht, doch ich hatte echt gedacht es gäbe andere Vampire. Nicht nur diese Monster die ich immer jagte, sondern auch gute. Aber nein. Ich hatte mich geirrt. „Ach ja und wehe, WEHE du folgst mir. Dann gnade dir Gott!“ rief ich dramatisch und lief in meiner höchsten Jäger-Geschwindigkeit davon. Ich glaubte ich hörte ein „Verdammt!“, aber sicher war ich mir nicht. Es war klar, dass Ethan mich nicht einholen konnte doch ich hatte Angst dass er bei mir zu Hause erscheinen würde. Ich überlegte zu Lynn zu laufen doch ich wollte Dawn nicht allein lassen. Wer wusste schon was dieser Magnus tun würde wenn er erfuhr, dass Ethan bei mir verschissen hatte!
Als ich zu Hause ankam, versuchte ich mich in mein Zimmer zu schleichen doch Dawn hatte mich (natürlich) bemerkt. „Schon so früh da? Du warst grad mal eine Stunde weg! Schwesterchen, was ist passiert?“ Seit wann war sie so eine vorbildliche große Schwester?
„Dawn? Versuch es erst gar nicht.“ meinte ich spöttisch. Schnell lief ich in mein Zimmer und verschloss meine Tür. „Crystal! Mach die Tür auf, man! Was ist los?“ Ich musste mir schnell eine Ausrede ausdenken… „Lynn und ich hatten ein wenig Stress. Ich bin schlecht drauf, also…geh ich jetzt baden. Ich muss allein sein und bisschen nachdenken!“
Ich hörte noch wie meine Schwester „Na dann.“ sagte und ins Wohnzimmer ging.
Ich ließ mir tatsächlich ein Bad ein und machte meine Stereo-Anlage an. Musik war nämlich ein guter Zeitvertreib gegen den ganzen Scheiß. Ich tanzte ein wenig durchs Zimmer und stellte die Musik lauter. Dann ging ich ins Bad, lehnte die Tür an und zog mich aus. Langsam ließ ich mich in das warme, schaumige Wasser sinken und entspannte mich nach und nach völlig.

Da die Musik lief, hörte ich nicht wie jemand in mein Zimmer kam und sich dem Badezimmer näherte.
Als plötzlich die Tür aufging, schrie ich vor Schreck auf. Ratet mal wer es war? „Ethan!“ stöhnte ich genervt auf, nachdem ich mich vom Schreck erholt hatte. Als mir einfiel, dass ich nackt war, wurde ich wütend. „Scheiße. Geh sofort raus.“ meinte ich und checkte ob man etwas Privates sah. Nein, der Schaum verdeckte alles (Gott sei Dank!). Ethan rührte sich kein Stück. Er starrte mich nur an. „Öhm, ja geht’s noch? Ich bin nackt!“ rief ich empört und er fing an zu grinsen. „Ja das sehe ich, Liebling.“ Wie Liebling? Hatte er sie noch alle?! Er wollte mich an einen Magnus ausliefern und nannte mich Liebling?!
Dieser Idiot wusste genau, dass ich vor ihm nicht aus der Wanne hüpfen würde um ihn zu verjagen, deshalb setzte er sich einfach an… den BADEWANNENRAND! Sag mal, war der völlig lebensmüde?! „Ethan! Verschwinde, verdammt!“ rief ich. Ich kriegte mich gar nicht mehr ein vor Wut. „Crystal. Wieso bist du so sauer? Das liegt doch wohl nicht einfach an diesem Witz, oder?“ Dieser Mistkerl ignorierte mich einfach! „Hm. Lass es mich dir auflisten. 1. Du bist ein Vampir, das macht mich sauer! 2. Du sitzt neben mir, obwohl ich nackt bin und dir sage du sollst gehen! 3. Ist mein Deal abgeschlossen und ich will dich nie wieder sehen. Und 4. Bin ich sauer auf alle Vampire und da bist DU keine Ausnahme! Waren das genug Gründe? Oder braucht Dummkopf noch mehr?“ sagte ich genervt.
„Crystal?“, rief meine Schwester vor meiner Tür. „Mit wem redest du da?“ Ich bedeutete Ethan den Mund zu halten und rief das Erste, was mir einfiel: „Ich lerne gerade ein Gedicht auswendig!“ Ja, ich weiß meine Ausreden waren seeehr kreativ. „Ach ja? Dann rede bitte etwas leiser und mach die verdammte Musik aus denn ich will SCHLAFEN!“ meinte sie zickig. „Ja, ja gute Nacht.“ - „Ethan? Mach die Musik leiser.“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Kein BITTE oder sowas?“ Ich schnaufte. „Hm, lass mich überlegen…NEIN!“ „Tja, dann musst du es wohl selber machen.“ sagte er lachend und machte die Stereo-Anlage dann doch aus.
„Ha! Das hätte dir wohl gepasst mich nackt zusehen! Doch ich bin keine Tussi also wirst du den glücklichen Tag nie erleben an dem du mich nackt siehst denn DIESE Ehre haben nur ehrenhafte Männer.“ sagte ich und nickte zufrieden. Ich hatte ihm mal meine Meinung gesagt. „Glaub mir, du wirst deine Meinung noch ändern.“ sagte er zwinkernd. Was?! Haha, davon träumte er! Ich lachte laut auf, damit er wusste was ich von dieser Idee hielt. Er lächelte daraufhin nur unwiderstehlich und beugte sich zu mir runter. Was sollte das denn? Als sein Gesicht nur noch einige Zentimeter von meinem entfernt war und ich die Luft anhielt, hauchte er: „Man kann deine Brüste sehen.“ und fing an laut loszugackern (Ja GACKERN! Anders konnte man es nicht nennen!) Ich wurde wieder wütend weil dieser Perversling mich jetzt auch noch musterte und sagte: Wow, nicht übel!“ - „Haha, witzig und jetzt raus! Ich sag dir das zum letzten Mal, du Idiot.“ zischte ich wütend und verdeckte meine Brust. Ich weiß ich war in Moment ziemlich launisch, aber dieser Kerl brachte mich innerhalb von Sekunden auf 180! Als er nicht reagierte und sagte: „Was willst du denn machen? Mich verführen?“ Platzte mir der Kragen und meine Augen veränderten sich wieder ins schwarz-rote. „RAUS HIER!“ Ich meinte es verdammt ernst, doch er nahm mich es einfach nicht wahr! Ich glaubte, ich kriegte die Krise. Ich schlug ihm auf den Rücken (so fest ich konnte, versteht sich). Doch anstatt zu verschwinden, haltet euch fest!, ließ er sich einfach in die Badewanne fallen! Mit einem lauten >Platsch! Anmerkung: Omg, sorry Leute dass es so lange gedauert hat aber ich wusste lange Zeit nicht wie genau es weiter gehen soll & wenn ich es mal wusste war ich nicht zufrieden mit meiner Schreibweise, etc xD Aber endlich hab ichs geschafft :)
& danke für eure Geduld & fürs Lesen <3
PS: Ich freue mich auf eure konstruktive Kritik xD

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Texte: Alle Rechte liegen bei mir. Das Bild hab ich bei Google-Bilder gefunden (:
Tag der Veröffentlichung: 16.01.2011

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