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Voller Wut, die ich immer noch Cori widme, stürzte ich mich auf den hilflosen, schwachen Menschen, der mich den ganzen Weg bis hier her verfolgt hatte. Sein Blut genoss ich mit voller Absicht. Ich wollte damals Zeigen, zu was sie mich ohne meinen Willen gemacht hatte. Martin war mir in diesem Moment ehrlich gesagt, total egal. Ich wollte meine Wut an diesem einem Menschen auslassen, doch als sein Herz, sein letztes Mal schlug und er auf dem Boden fiel, als ich ihn von meinen Fangzähnen erlöste, wurde mir erst klar was ich getan hatte. Einige Schritte ging ich von der Leiche weg. Aber eine richtige Emotion war nicht möglich. Seine leblosen Augen waren weit aufgerissen. Ein Anblick wie dieser wäre für mich jetzt kein großes Ding mehr, jetzt ist es ja so was wie mein tägliches Brot, oder besser gesagt Blut. Cori war nicht besonders geschockt von der Tatsache, dass ich meinen eigenen Freund gerade vor ihren Augen kaltblütig ermordet hatte, weil er mir mit seinem Blut vor der Nase herum getanzt war. Nach seinem Tod, habe ich Cori sah hilflos angesehen, ich wusste nicht was ich machen sollte. Warum hatte sie mich nicht daran gehindert, meine ewige Liebe zu ermorden? Warum ist sie damals nur da gestanden und hat nichts getan. So einen tot hatte er nicht verdient. „Komm mit, wir können nichts mehr für ihn tun.“ Es war Befehl und Erklärung genug für mich. Wir konnten mich zum Vampir machen, aber für ihn war es also zu spät. Total unlogisch. Aber ich folgte Cori als sie die Stufen hinauf ging. Noch einmal drehte ich mich um, um noch einmal die blutleere Leiche zu sehen die einmal mein Freund gewesen war. Verzweifelt ließ ich ihn aus meinen Herzen verschwinden, er würde nicht in einem stehenden Herz in Erinnerung bleiben wollen. Ich ließ ihn gehen und versuchte ihn für immer zu vergessen, auch wenn das ziemlich schwer war.

In einer Art Badezimmer kamen wir an. „Du solltest dich waschen, du siehst nicht gut aus. Ich kümmere mich inzwischen um Martin und lasse dich etwas allein wenn das in Ordnung für dich ist.“ Ich nickte nur. Blitzschnell war sie verschwunden. Ich schloss die Tür und machte mir nicht die Mühe sie zu verschließen. So schnell ich konnte, zog ich mir mein Blut getränktes Gewand aus und wollte gerade in die Dusche steigen als mein Blick am Spiegel haften blieb. Ich konnte nicht anders als zu schreien.


Meine Augen sind jetzt leuchtend rot. Ich blasser als ich ohnehin schon war. Meine Haare konnte ich nicht sehn, sie waren noch immer von meinen Blut durchtränkt, es roch nicht mehr gut, eher modrig als frisch und saftig. Meine Zähne, oh mein Gott, sie sind zwar strahlend weiß, doch sie waren lang und für meinen Geschmack zu spitz. Die Lippen waren immer rot von Martins Blut und gerade floss mir ein kleiner Tropfen Blut übers Kinn. So hatte für mich früher ein blutrünstiger Vampir in meinen Alpträumen ausgesehen. Jetzt habe ich mich schon lange an diesen Anblick gewöhnt und weiß nicht mehr wie ich als Mensch ausgesehen habe. Deswegen kann ich euch nichts darüber sagen. Vampire sehen wunderschön und perfekt aus, aber hinter dieser Perfektion und Schönheit versteckt sich viel Kontrolle und Anstrengung. Wir sind manchmal doch nicht immer so wie wir aussehen. Glaubet mir ich, weiß wovon ich spreche.


Kopfschüttelnd ging ich dann doch in die Dusche. Normalerweise denke ich beim Duschen immer sehr viel nach, doch dieses Mal gelang es mir nicht sofort. Ich ließ mir an diesem Tag besonders viel Zeit, um mich wieder zu fangen. Das Wasser, das in den Abfluss lief, war rot und lenkte mich immer wieder ab. Doch nach einiger Zeit war es mir egal. Nur langsam gewöhnte ich mich an die Gefühlslosigkeit, die ein Vampir hatte. Ich musste die ganze Zeit darüber Nachdenken warum ich keine Trauer oder Schmerz empfunden hatte als Martin da so am Boden gelegen hatte. Ich hatte nur so eine Art Schock, sonst hatte ich keinerlei Emotionen. Immer noch völlig in Gedanken vertieft und mit einem Handtuch umwickelt, verließ ich die Dusche. Als ich aufsah, stand da Cori vor mir mit einem Stapel Kleider. Sie drehte sich höflich wie war, sogar um. Genau in der Sekunde, in der ich fertig war drehte sie sich um. „Keine Sorge, in einem Jahr sind alle Gefühle die wichtig sind wieder da.“ Beruhigte sie mich. Sie föhnte meine Haare und stylte meine sie anschließend richtig auf, als würde ich auf eine Feier gehen. Als sie mir einen Spiegel hin hielt sah ich meinen blonden Lockenkopf zum ersten Mal. „Wenn du willst kannst mit runter gehen. Ich will dir jemanden vorstellen.“ Sagte sie mit dieser wunderschönen Stimme. Mit einer schnellen und leichten Bewegung kamen wir im Wohnzimmer des Hauses an. Dort wartete ein Mann, der bestimmt nicht älter als Anfang 20 war. Cori rannte ihm in die Arme und lachte ihren Engelsgesang. „Das ist Aron, mein Lebensgefährte. Aron, das ist das Mädchen dem ich das Leben gerettet habe. Sie hat sich noch keinen Namen ausgesucht.“ Stellte sie uns vor. Moment mal, ich konnte mir was nochmal aussuchen? „Schön dich kennen zu lernen.“ Sagte Aro freundlich zu mir. Ich sah ihn nur kurz an, mein verwirrter Blick galt nur Cori zu. „Ach ja, ich hatte ja ganz vergessen zu fragen wie du heißen willst. Wenn du schon ein neues Leben hast, darfst du dir auch einen neuen Namen geben. Ich hieß früher mal Jasmin, ich habe diesen Namen gehasst. Aron hieß früher mal Simon. Aber wir Vampire sehen nicht in die Vergangenheit, nur die Zukunft zählt. Also sag uns deinen Namen.“ Hatte sie mich höflich gebeten. Das mit der Vergangenheitssache habe ich nie richtig ernst genommen. Ich rede gern über sie, sonst würde ich jetzt nicht dieses Buch darüber schreiben. Es hilft mir nichts zu vergessen, was ich nicht vergessen will. „Ich weiß noch nicht genau, ich denke noch mal kurz drüber nach.“ Flüsterte ich mit einer so betörenden Stimme dir sogar Cori die Stimme verschlug. Sie passte zu meiner Schönheit, mit dieser Stimme war meine Perfektion, bis auf die Selbstbeherrschung, vollkommen. Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich genauso nennen sollte wie ich mich anhörte. „Ich nenne mich Angel Sky.“ Sagte ich selbstbewusst und mit einer bestimmten Macht in meinen Worten. Cori und Aron konnten nur lächeln, ihr Lächeln war wunderschön, sie passten einfach so gut zusammen. „Willkommen in deinem Neuen Leben Angel Sky.“ Wünschten sie mir und legten als Zeichen des Respekts die rechte Hand über ihr Herz und senkten denn Kopf. Sie umarmten mich so als kennten wir uns schon ewig und als wären wir schon ein Leben lang durch einen unsichtbaren Faden verbunden und hatten uns erst jetzt gefunden. Das gleiche hatte ich gefühlt, als ich Martin das erste Mal gesehen hatte. Leider ist dieser Faden bei uns vor kurzem gerissen. Ich sah zu der Stelle wo ich ihn das letzte Mal liegen gesehen hatte. Cori sah wieder besorgt aus, als wüsste sie genau was ich dachte. Ich war in diesem einen Augenblick so perplex gewesen, war nicht ganz da. Am liebsten hätte ich mich richtig ausgeweint. Doch Gefühle waren in meinem ersten Jahr als Vampir nicht möglich. Doch Tränen würden etwas sein, was ich nie wieder sehen werde. Und jetzt kam er, der Schmerz, der vorher nicht gekommen war überrumpelte mich jetzt. Und ab dieser Sekunde wusste ich, das auch Vampire fühle zeigen konnten……
Fortsetzung folgt bald…

Freue mich über Komis!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.07.2010

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