Wenn die Nacht ihre Stunden singt
taufe ich, fassungslos, die Sterne
auf Namen die sie mir flüstern.
Und tags, die Sonne quält,
zerlaufen die Tränen zu Schrift
auf dem gutmütig hörenden Papier.
Lindsam scheinen Heiler
und Salber dem schriftlichen Gezücht
entwachsen, gaugeln ihre Künste
windmachend in mein Gestüt,
darin wiehern herzlich die Hengste.
Wo die Fäden die Sehnsucht begrenzen
scherzen die Fische im Glasmeer.
Ich kratze die Stücke
von den Blicken, erfinde mich
hinter die Horizonte
und Worte wie Wege
in die ziehllosen Ebenen gelegt.
Dreht die Nacht
ihren Zirkel um mich,
im stellaren Sog,
ein eigen Stück Gesang
im Aufschrei der Wirklichkeiten.
Die Windsucht, der kühlende
Schwalbenschlag, die Sintflut
die durchtaucht und gekostet,
die Reise hat ihren Kreis gedreht.
Texte: martinweinlaub
Bildmaterialien: martinweinlaub
Cover: martinweinlaub
Tag der Veröffentlichung: 24.12.2021
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