Vergessen
Vergib mir mein Scheitern,
den bitteren Ort. Vergrub ich
deinen Leib zitternd des Nachts
ohne Tränen. Erstarb mein Blick
und schwieg Deine Sehnsucht zu.
Du warst fort. Und die wilde Heimat
unserer Körper verschwand.
Das Haus meines Schweigens
entstand ohne Türen. Und
Innen berührte der Schlaf
meine Seele. Du warst fort.
Und mit Schritten ohne Spuren
folgte ich Deinem Vergessen.
Die Nacht bestieg meine Stirn
und ihre Sterne hoben mich fort.
Im schwerelosen Tanz
durchschlief ich den Raum.
Das kalte Gewand meiner Haut
war zerrissen und bleich.
Ich zerrte die scheuernde Zeit
zum kratzenden Fell als Schutz.
Verkroch die Brust ins Herz
und schlug die Nägel blutig.
Die Zeit war geheilt. Die Sterben
gestoppt.Die Geschichte
hat keinen Fortgang. Hier endet
Ich.Und folgsam verschwende
ich Leben zur Langeweile.
Die Tag und Nachtgleiche des
immergebärenden Tod.
Texte: Martin Weinlaub
Bildmaterialien: Martin Weinlaub
Tag der Veröffentlichung: 12.01.2013
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