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Ein schrecklicher Tag

Ein schrecklicher Tag

 

Bereits seit zwei Tagen war er mit seinem zehnjährigen Sohn vor den Templern auf der Flucht.
"Wohin reiten wir, Vater?", fragte der Junge und abwartend blickte er zu dem Mann hinter sich auf.
"Nach Masyaf, Altair. Dort sind wir vor den englischen Bastarden in Sicherheit.", erklärte der in weiß gehüllte Mann und im selben Moment erhöhte er das Tempo seines Pferdes noch ein wenig.
"Ergebt euch, Assassine!", vernahm Umar einen lauten Ruf und entschlossen die Bastarde abzuhängen, trieb er sein Tier noch weiter an.
Plötzlich war ein Surren in der Luft zu hören, doch ehe Umar reagieren konnte, brach das Pferd im vollen Galopp zusammen.
Altair wurde von dem Pferd geworfen und einige Meter entfernt, kam der kleine Junge bewusstlos zum liegen.
Langsam kam der kleine Junge zu sich und etwas verwirrt blickte er sich um. Als er seinen Vater entdeckte, sprang Altair auf und rannte auf den am bodenliegenden Mann zu.
"Vater!", brüllte Altair, kniete sich neben Umar und versuchte ihn wachzurütteln.
"Vater, wacht auf. Bitte Vater.", kam es von dem Jungen und mit jeder Sekunde die verstrich, verzweifelte Altair mehr.
Nach wenigen Augenblicken, schlug Umar vorsichtig seine Augen auf und als Altair dies entdeckte, fiel er seinem Vater erleichtert um den Hals.
"Steht auf.", schluchzte der kleine Junge und eilig zerrte er an Umars Arm.
Umar hörte bereits die Pferdehufen der Templer und sofort versuchte er sich aufzurichten, jedoch sackte er unter starken Schmerzen wieder zusammen.
"Vater!", brüllte Altair nun, während er ihm verzweifelt half.
"Hör mir jetzt gut zu, mein Sohn. Du musst dich in Sicherheit bringen.", kam es von Umar, während die Templer immer näher kamen. Weinend schüttelte Altair den Kopf. Er wollte seinen Vater nicht zurücklassen, doch als auch er die Pferde hörte, blieb ihm nichts anderes übrig und langsam stand er auf.
So schnell ihn seine kleinen Beine trugen, rannte der kleine Junge weg.

"Nun haben wir euch, Assassine.", kam es von einem der Soldaten, als sie den verletzten Mann erreichten.
Sofort sprang er von seinem Pferd und trat auf den in weiß gekleideten Mann zu.
Mit gezogenem Schwert stand der Templer nun vor dem Assassinen und grinsend blickte er auf den Mann herab.
"Was sollen wir mit dem Kind machen, mein Herr?", wurde der Templerführer gefragt und für einen kurzen Moment, wandte Robert seinen Blick zu dem flüchtenden Jungen.
"Schnappt ihn euch. Der Kleine soll dem Assassinen beim sterben zusehen.", befahl der Templerführer und sofort ritten zwei der Soldaten Altair hinterher.
Geschockt schrie Umar auf, was den Templer zum Lachen brachte.

Keuchend rannte Altair weiter, als er plötzlich stolperte. Erschöpft versuchte sich der kleine Junge auf die Beine zu stemmen, als vor ihm jedoch ein Pferd erschien.
Langsam blickte Altair auf und direkt in das Gesicht eines englischen Ritters. Der Mann grinste boshaft, während er von seinem Pferd stieg.
Altair bekam Angst und versuchte vor dem Mann zurück zu weichen, als er jedoch grob von hinten gepackt wurde.
"Wo willst du denn hin, Kleiner?", fragte eine tiefe Männerstimme hinter ihm und von der Angst getrieben, fing Altair an wild um sich zu schlagen.
Der Mann der den Jungen gepackt hielt, fing an zu lachen und gemeinsam mit dem anderen Templer, machte er sich auf den Weg zu Robert zurück.
"Lasst mich sofort runter, ihr Bastarde!", brüllte Altair, während er weiterhin um sich schlug.
"Stellt ihn auf den Boden und haltet ihn fest und sorgt dafür, dass er auch brav hinsieht, wenn ich den Assassinen töte.", meinte Robert, als er den kleinen Jungen sah. Die Soldaten gehorchten sofort, stellten Altair auf den Boden, sodass er alles genau sehen konnte. Gemeinsam hielten sie ihn fest, während Robert de Sablé seine Klinge hob, um damit Umar den Todesstoß zu versetzen.
Mit einem zufriedenem Grinsen, ließ der Templerführer, die Klinge auf den Assassinen niedersausen.
"VVVVAAATTTTEEEERRRR!!", brüllte Altair, während er mit ansehen musste, wie das Schwert den Leib seines Vaters durchbohrte.
Weinend versuchte sich Altair von den Templern loszureißen, doch gegen die starken Griffe der Männer, hatte er keine Chance.
"Nein, Vater!", schluchzte er und langsam sank er auf die Knie.
Robert zog die Klinge aus der Brust des Toten, säuberte diese an der weißen Robe des Leichnams und steckte das Schwert weg. Mit einem Lächeln im Gesicht, wandte er sich dem kleinen Jungen zu.
"Sei still!", befahl Robert Altair, doch der Junge konnte nicht aufhören zu weinen.
Plötzlich bekam Altair von dem Mann vor sich eine harte Ohrfeige und ängstlich blickte er zu dem Mörder seines Vaters auf.
"Was machen wir jetzt mit dem Bengel?", wollte einer der Soldaten wissen und für einen Moment schien Robert nachzudenken.
"Nehmt ihn mit.", meinte der Templerführer, nach einer Weile und sofort wurde Altair gefesselt und auf eines der Pferde geworfen.
Die Templer wandten ihre Pferde um und ritten dann los.
Altair konnte seine Tränen nicht aufhalten und so weinte er stumm vor sich hin.

 

 

Robert De Sablé

Robert De Sablé

 

Ohne sich weiter um den kleinen Jungen zu kümmern, ritten die englischen Soldaten in Richtung Akkon. Dort lag die Templerfestung in der Robert mit seinen Männern stationiert war.
"In wenigen Stunden erreichen wir Akkon.", kam es von einem der Soldaten, doch Altair schien den Mann nicht zu hören, zutief saß noch der Schock über den Mord an seinem geliebten Vater.
Die Trauer über den Verlust seines Vaters forderte schließlich ihren Tribut und nach wenigen Minuten, war der kleine Junge eingeschlafen.

Sein Traum führte Altair zu seinem Elternhaus, wo er bereits von seinem Vater erwartet wurde. Strahlend rannte der Junge auf Umar zu, warf sich ihm in die Arme und fing an zu weinen.
"Vater! Ich dachte Ihr wärt tot.", schluchzte der kleine Junge, während er sich mit all seiner kindlichen Kraft an die Robe seines Vaters krallte.
Umar legte schweigend seinen Arm um den Jungen.
Das Weinen des Kindes war noch eine ganze Weile zu hören, ehe es leiser wurde und irgendwann ganz verstummte.

Langsam schlug Altair seine Augen auf und sofort wurde er von starken Kopfschmerzen begrüßt, die er durch das ganze weinen bekommen hatte.
Der Junge blickte sich nach seinem Vater um, doch als er diesen nicht fand, stellte er entsetzte fest, dass alles nur ein Traum gewesen war.
"Vater.", dachte sich Altair, was ihn erneut Tränen der Trauer in die Augen trieb.
Altair weigerte sich, erneut zu weinen und entschlossen wischte er sich die Tränen aus den Augen. Dabei stellte der kleine Junge fest, dass man ihm Ketten angelegt hatte.
Nun blickte er auf und sah sich seine Umgebung genauer an.
Die englischen Soldaten hatten den Jungen in eine kleine, dreckige Kerkerzelle gesperrt und ihn dort an die Steinwand, direkt gegenüber der Tür gekettet.
Die Zelle roch nach Tod und Altair lief es eiskalt den Rücken hinunter.
Der kleine Junge bekam Angst und tief im inneren wünschte er sich, dass sein Vater hier wäre, um ihn zu beschützen.
Schnell wurde dem Jungen wieder bewusst, dass man seinen Vater getötet hatte, was ihm zeigte, dass er auf sich allein gestellt war.
Altair versuchte seine Angst loszuwerden indem er sich immer wieder Mut zusprach. Zu seinem Erstaunen funktionierte dies sehr gut, doch als er vor seiner Zelle ein paar Schritte vernahm, kam die Angst zurück.
Der Junge drängte sich so dicht er konnte an die Wand hinter sich und wenige Sekunden später, hörte Altair, wie jemand einen Schlüssel von außen in das Schloß der Tür steckte und diese aufsperrte.
Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und zwei bewaffnete Soldaten betraten die Zelle in der Altair saß.
Mit furchterregender Miene und ohne ein Wort zu sagen, traten die beiden Männer auf den kleinen Jungen zu. Direkt vor ihm blieben sie stehen.
Einer der beiden Soldaten packte Altair grob am Arm, während der andere den Jungen von den Ketten befreite.
Gemeinsam mit dem Jungen verließen die englischen Ritter die Zelle und die unterirdischen Kerkerräume.
"Lasst mich los, ihr Bastarde!", fing Altair an zu schreien, doch die Männer ignorierten den kleinen Jungen.
"Lasst mich los!", brüllte der Junge weiter, doch erneut reagierten die Soldaten nicht.
Altair fing an zu zappeln und um sich zu tretend, was die Männer nur mit einem bösen Grinsen quittierten.
Die beiden Männer erreichten eine schmale Steintreppe, die nach oben in die Festung führte. Mit dem wild zappelten Jungen stiegen sie diese empor und als sie am Ende der Treppe ankamen, schlugen die Soldaten den Weg zu Robert de Sablé ein.
Auf dem gesamten Weg begegneten ihnen unzählige Wachen.

Robert de Sablé saß in seinem Arbeitszimmer und war gerade dabei eine Nachricht an König Richard zu verfassen, als er durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen wurde.
Wütend über die Störung, blickte der Templerführer auf und bat den Störenfried herein.
Vorsicht wurde die Tür zum Raum geöffnet und als Robert die Männer mit dem Kind entdeckte, verflog seine Wut und ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
"Hier ist der Kleine.", kam es von einem der Soldaten und unsanft, warfen die Templer den Jungen zu Boden.
Der Templerführer erhob sich von seinem Platz hinter dem Schreibtisch und ging auf Altair zu.
Altair war die Angst ins Gesicht geschrieben und voller Furcht blickte er dem Mann vor sich in die Augen.
"Wie ist dein Name, mein Junge?", fragte Robert, doch Altair weigerte sich dem Mann zu antworten.
"Los, antworte mir.", meinte der Ordensführer, doch erneut weigerte sich der kleine Junge.
Wütend über diesen Ungehorsam, trat Robert noch etwas näher an das Kind heran, packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich heran.
"Du hast mir zu antworten, wenn ich dich was frage!", fauchte Robert de Sablé und kurz darauf wiederholte er seine Frage.
"Dafür werdet ihr bezahlen. Eines Tages werde ich euch töten.", drohte Altair trotz seiner Angst.
Bei der Aussage des Jungen, fingen die Templer an zu lachen, doch Altair schwor sich, sich an sein Versprechen zu halten.
"Ich werde dir deinen Ungehorsam schon noch austreiben.", meinte Robert dann, ließ den Jungen unsanft zu Boden fallen und wandte sich dann um.
Der Templer trat hinter seinen Schreibtisch zurück und setzte sich.
"Schafft ihn in die Zelle zurück. Reduziert sein Essen auf Wasser und Brot. Vielleicht lockert ja dass seine Zunge.", wies der Ordensführer den beiden Soldaten an, während er sich wieder auf seinen Stuhl setzte.
"Jawohl, Herr.", kam es von den beiden Männern und sofort packten sie Altair.
Mit dem Jungen verließen sie das Arbeitszimmer von Robert und machten sich auf den Weg zurück in die Kerkerräume.
Bei der Zelle des Jungen angekommen, öffneten sie die Tür und traten ein.
Die beiden Soldaten legten Altair die Ketten wieder an, verließen dann den Raum und schlossen ab.

Nun war der Junge wieder alleine in der dreckigen und kleinen Zelle. Altair hatte Angst, er hatte Angst davor, was die Templer mit ihm machen würden und ohne es verhindern zu können, fing er an zu weinen.
"Vater.", schluchzte er immer wieder vor sich hin, während er sich gleichzeitig wünschte, dass sein Vater bei ihm wäre.
Altair schloss weinend die Augen und kurz darauf war er erschöpft eingeschlafen.

Letzte Ehre

Letzte Ehre

 

Abdul war gerade auf dem Rückweg von einer seiner Missionen, als er in der Wüste auf ein Hindernis stieß. Der junge Assassine blickte sich prüfend um, ehe er näher heranritt. Als er den Körper seines Bruders Umar erkannte, sprang er sofort vom Pferd und lief auf den toten Mann zu.
Kaum war der Assassine, neben den leblosen Mann getreten, wusste er, dass Umar bereits tot war.
Betroffen über den Verlust seines Ordensbruders ließ sich Abdul neben ihn auf die Knie nieder.
"Friede sei mit euch, Bruder.", meinte er leise, hob ihn dann auf die Arme und trug ihn zu seinem Pferd. Der Assassine legte den Mann auf das Tier und stieg dann auf.
Mit einem Tritt sorgte er dafür, dass sich das Pferd in Bewegung setzte.
Der junge Assassine machte sich mit dem Leichnam auf den Weg nach Masyaf und zur Assassinenfestung.
Die Sonne brannte heiß vom Himmel herab, doch Abdul hatte beschlossen durchzureiten, da er so schnell wie möglich die Festung erreichen wollte.
Während des langen Rittes, stellte sich der Assassine immer wie die Frage, was mit Umar passiert war.

In der Assassinenfestung war einiges los. Die Novizen waren mit ihrer Ausbildung beschäftigt, wobei sie von mehreren Lehrern im Nahkampf, Klettern, Reiten oder im Todessprung ausgebildet wurden.
Die Ausbildung war hart, doch keiner der Novizen dachte daran zu jammern. Es erfüllte die jungen Männer mit Stolz für den Orden zu kämpfen.

Al Mualim stand in seiner Bibliothek und blickte aus dem großen Fenster.
Der alte Mann war in eine schwarze Robe gehüllt und besaß einen langen, weißen Bart.
Hinter dem Assassinenführer stand ein aus Eichenholz gefertigter Schreibtisch, auf dem mehrere Dokumente und Briefe lagen.
Links und rechts vom Schreibtisch standen ein paar Regale, in denen sich Pergamentrolllen und alte Bücher befanden.
Immer wieder kamen ein paar Assassinen, um sich Bücher oder Pergsmentrollen zu holen, die diese dann studierten.
Al Mualim beobachtete von seiner Position aus, die Fortschritte seiner Schüler, als er plötzlich von einem Assassinen gestört wurde.
"Meister, Abdul ist von seiner Mission aus Damaskus zurück und er hat Umar dabei. Jedoch ist unser Bruder tot.", berichtete der Assassine und Al Mualim wandte sich dem jungen Mann zu.
"Versammelt euch im Hof. Wir werden Umar noch heute die letzte Ehre erweisen.", kam es von dem Alten und nachdem sich der Assassine vor seinem Meister respektvoll verneigt hatte, verließ er die Bibliothek.
"Sobald die Bestattungszeremonie beendet ist, werde ich Omar auf die Suche nach Umars Sohn schicken.", dachte sich Al Mualim, während er langsam die Treppe hinunter stieg.

Abdul hatte seinen toten Bruder vom Dorf bis zur Festung getragen.
Als er die Festung der Assassinen erreicht hatte, wurde er bereits von Al Maulim und den anderen Assassinen erwartet.
"Omar, nehmt eurem Bruder den Leichnam ab.", wies der Meister der Assassinen einem jungen Mann an und dieser gehorchte sofort.
"Was ist geschehen?", wandte sich Al Mualim nun an Abdul, während dem Assassinen der Leichnam abgenommen wurde.
Omar trug seinen verstorbenen Bruder in die Festung hinein und brachte ihn zum Arzt, der den Körper für die Bestattung vorbereitete.
"Ich weiß es nicht, Meister. Auf meiner Rückkehr von Damaskus, fand ich Umar bereits tot in der Wüste.", erklärte Abdul und verstehend nickte Al Mualim.
"Ruht euch etwas aus. In wenigen Stunden wird die Bestattung unseres Bruders stattfinden.", meinte dann der alte Mann und Abdul nickte Gehorsam.
Der Assassine trat in die Festung und begab sich direkt zu den Waschräumen. Dort zog er sich seine verschwitzte Assassinenkluft aus und trat dann auf eines der Becken zu, dass bereits mit Wasser gefüllt war.
Mit einem tiefen Seufzer, ließ sich Abdul in das Becken sinken und begann damit sich zu waschen.
Während sich der junge Mann von dem Dreck und dem Schweiß befreite, rief er sich all die Erinnerungen an seinen Bruder Umar ins Gedächtnis.
Er konnte es nicht Glauben, dass Umar, der beste der Assassinen jetzt tot war.

Al Mualim hatte sich in seine Bibliothek zurückgezogen und wartete auf Omar.
Der Meister der Assassinen hatte einen Novizen damit beauftragt, Omar zu ihm zu schicken.
"Ihr wolltet mich sprechen, Meister?", fragte Omar, während er sich respektvoll verneigte.
"Ja, mein Sohn. Ich möchte, dass ihr nach Damaskus reitet und nach einem kleinen Jungen namens Altair sucht. Der Junge ist der Sohn von Umar und da sein Vater nun nicht mehr lebt, werde ich den Kleinen hier aufnehmen und ihn zu einem Assassinen ausbilden.", erklärte Al Mualim und interessiert hörte Omar seinem Meister zu.
"Wann soll ich aufbrechen?", fragte Omar den alten Mann und dieser meinte, dass er bereits in den frühen Morgenstunden aufbrechen sollte.
"Wie ihr wünscht, Meister.", bestätigte Omar, verbeugte sich und verschwand dann die Treppe hinunter.
Der Assassine machte sich auf den Weg durch die Gänge der Festung und zu seinem Gemach. Dort bereitete er schon einmal alles für die Reise vor, damit er am nächsten Morgen schnell aufbrechen konnte.

Abdul saß immer noch in dem Wasserbecken, hatte seine Augen geschlossen und dachte nach. Dabei hatte er die Zeit vergessen.
Erst nach einer ganzen Weile, schlug Abdul seine Augen auf und beschloss aus dem Wasser zusteigen.
Der junge Mann griff nach einer sauberen Robe und zog sich an.

Am späten Abend begann die Bestattungszeremonie, bei der die gesamte Bruderschaft anwesend war.
Die Assassinen standen alle in Reih und Glied, während Al Mualim die Fähigkeiten des verstorbenen Mann lobte und ihn respektvoll verabschiedete.
"Umar war talentiert und hatte außergewöhnliche Fähigkeiten, wie das Adlerauge. Seine Aufträge erledigte er immer zu meiner vollsten Zufriedenheit, was ihn schließlich zum besten Assassinen machte. Nun da er von uns gegangen ist, lasst uns ihm noch ein letztes Mal unsere Ehre erweisen.", sprach Al Mualim zu den Assassinen und diese hoben ihren Arm ein letztes Mal zum traditionellen Assassinengruß, während sie dem verstorbenem einige Minuten gedenkten.
Nach der Ansprache des Meisters, packten zwei Assassinen den Leichnam, ließen ihn vorsichtig in das vorbereitete Grab hinab und schaufelten es wieder zu.
"Friede sei mit euch.", kam es kurz darauf von all den Assassinen und nachdem das Grab geschlossen war, machten sich die Assassinen auf den Weg in die Festung und zum Abendmahl.

Auf nach Damaskus

Auf nach Damaskus

 

Noch bevor die Sonne am Firmament erschien, stand Omar auf und zog sich an. Er trat an seinen kleinen Sekretär um sich zu waschen, ehe er sich seine Wurfmesser, den Dolch und sein Schwert umlegte.
In voller Assassinenmontur verließ der Mann sein Gemach und machte sich auf den Weg zum Speisesaal.
Omar setzte sich auf seinen angestammten Platz und fing an zu essen.
Als er eine weibliche Stimme vernahm, schluckte er den Bissen hinunter und blickte auf. Nicht weit von ihm entfernt, war eine junge Frau damit beschäftigt, das Frühstück auf den Plätzen der Assassinen zu verteilen, damit jeder der Männer satt wurde.
"Dalia, bitte seid so nett und lasst mir ein Mahl für meine Reise vorbereiten. Ich werde in kürze aufbrechen.", bat Omar die junge Frau und diese blickte den Assassinen etwas verwirrt an.
Dalia war noch nicht lange hier auf der Burg der Assassinen, doch sie konnte immer noch nicht verstehen, warum Omar sie nicht so behandelte wie die anderen Männer. Die anderen Assassinen behandelten die Frauen wie Dreck, doch Omar war anders. Er behandelte die Frauen mit Respekt, war freundlich zu ihnen und half ihnen oft wenn sie schwer tragen mussten.
"Ich werde ihn wohl nie verstehen.", dachte sie sich, während sie den jungen Assassinen immer noch anblickte.
Der Assassine betrachtete Dalia ebenfalls, wodurch ihm ihre Blicke ihm gegenüber auffielen.
"Gefällt euch, was ihr seht?", fragte er scherzend, was Dalia erschrocken zusammenzucken ließ. Omar konnte sich ein lachen nicht verkneifen und langsam stand er auf. Immer noch lachend trat er auf die junge Frau zu, die ihn erneut anblickte.
"So nun könnt ihr mich aus der Nähe betrachten.", grinste Omar nun, was dafür sorgte, dass Dalia rot anlief.
"Verzeiht Omar, ich...", versuchte sich die Frau zu entschuldigen, wandte sich um und wollte gerade den Speisesaal verlassen, als Omar sie jedoch am Handgelenk packte und aufhielt.
"Wartet. Ihr müsst euch nicht entschuldigen, Dalia.", sprach er zu ihr und überrascht blickte sie ihn an.
"Warum?", wollte sie wissen und abwartend sah sie den Mann vor sich an.
"Weil ihr nichts getan habt, was eine Entschuldigung verlangt.", erklärte er ihr, doch Dalia schüttelte nur den Kopf.
"Warum seid ihr so nett zu uns. Warum behandelt ihr und nicht wie die anderen Assassinen?", fragte die junge Frau nun und Omar dachte einen Momenr lang nach.
"Als ich noch ein kleiner Junge war, hatte mich mein Vater gelehrt, dass man Frauen immer mit Respekt und Freundlichkeit begegnet sollte. Schließlich sind wir Männer nichts ohne euch Frauen. Die Frauene sind es, die sich um uns kümmern, wenn wir verwundet von einer Schlacht zurück kommen. Die Frauen sind es, die uns unser Essen zubereiten und zu guter letzt sind es die Frauen, die unsere Nachkommen auf die Welt bringen und unsere Kinder aufziehen.", erzählte Omar und sprachlos blickte Dalia ihm in die Augen. Dort konnte sie erkennen, dass jedes seiner Worte ernst gemeint war, was sie zutiefst rührte.
"Ich muss noch schnell zum Meister und dann komme ich meinen Reiseproviant holen.", fügte Omar noch hi zu um von dem anderen Gespräch abzulenken.
Er ließ Dalia los und verließ den Speisesaal, dabei spürte er die Blicke der jungen Frau in seinem Rücken.
Erst nachdem sie ihn nicht mehr sehen konnte, wandte sich Dalia um und verließ ebenfalls den Speisesaal, um für Omar den Reiseproviant vorzubereiten.

Omar lief den Gang zur Bibliothek des Meisters entlang, während seine Gedanken immer wieder zu Dalia schweiften.
"Sie ist eine hübsche Frau. Ihre langen schwarzen Haare und die stechend grünen Augen faszinieren mich immer wieder aufs neue. Wie sich wohl ihre Lippen anfühlen?", dachte er sich und als ihm bewusst wurde, an was er gerade dachte, schüttelte er seinen Kopf und konzentrierte sich stattdessen auf seine neue Mission.
Im selbem Moment erreichte er die Bibliothek seines Meisters und langsam trat er von den hölzernen Schreibtisch.
Respektvoll verbeugte er sich vor dem alten Mann.
"Ich werde in wenigen Minuten aufbrechen, Meister.", berichtete er dem Assassinenführer und Al Mualim nickte zufrieden.
"Der Junge ist um die zehn Jahre alt und ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Findet ihn und bringt ihn her.", erinnerte Al Mualim seinen Schüler noch einmal und Omar nickte nur.
"Nun geht. Friede sei mit euch.", verabschiedete der Alte den Assassinen und langsam erhob sich Omar und stieg die Treppe hinunter.
Der junge Assassine verließ die Festung und ging hinunter ins Dorf, wo sich die Pferdeställe befanden.
Im Dorf angekommen, schlug er sofort den Weg zu den Ställen ein, um sich seinen weißen Hengst zu holen, den er liebevoll Lamaan genannt hatte. Omar fand dass der Name gut zu dem Hengst passte, da er schnell wie der Blitz war.
Der Assassinen trat in den Stall und direkt zu derBox in der Lamaan stand.
Als der Hengst seinen Besitzer entdeckte, tänzelte er freudig hin und her und wieherte zur Begrüßung.
Omar fing an zu Grinsen, öffnete die Box und führte seinen Hengst ins Freie. Dort Band er ihn erst einmal fest, damit er seinen Sattel.
Mit den Sattel in der Hand, trat er aus dem Stall und zu seinem Pferd. Der junge Assassine legte dem Hengst den Sattel auf den Rücken und zerrte ihn fest, damit dieser selbst bei einem wilden Galopp nicht hinunterfiel.
Nachdem er alles noch einmal geprüft hatte, stieg Omar auf und verließ das Dorf.
In einem wilden Galopp machte er sich mit dem Pferd auf den Weg nach Damaskus, um Umars Sohn zu suchen.
Noch war es kühl, doch Omar spürte bereits wie die Sonne kräftiger wurde.
Wenn der Assassine die Nacht durchritt, würde er in zwei Tagen die Stadt erreichen. Dort würde er erst einmal das Büro der Assassinen aufsuchen und sich mit dem dortigen Rafiq beraten. Dann würde er sich ein wenig in der Stadt umhören, damit er den kleinen Jungen schnell fand.

Die Reise war lang und anstrengend und als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte, beschloss Omar sich und seinem Pferd eine Pause zu gönnen.
Der Assassine blickte sich um und entdeckte wenige Meter von sich entfernt, eine kleine Oase. Der june Mann lenkte den Hengst zu der Wasserquelle und stieg dann ab.
Die Oase wurde links und rechts von zwei großen Palmen geschmückt, die dem Assassinen und dessen Pferd reichlich Schatten spendeten.
Omar führte das Tier zu einem der Bäume und band es dort fest, während er seinen Wasserschlauch auffüllte.
Nachdem er dies erledigt hatte, ging er zu einer Palme und setzte sich. Der Assassine lehnte sich an den Stamm und schloss die Augen.
Sofort schweiften seine Gedanken wieder zu Dalia. Omar konnte nicht leugnen, dass er die junge Frau mochte. Sie war anders als die Frauen, die nur tratschten und sich über alles und jeden den Mund zerrissen.
Dass war einer der Eigenschaften, die Omar an Dalia mochte.
Bei dem Gedanken an den vergangenen Morgen, musste Omar grinsen.

Altair erlernt den Schwertkampf

Altair erlernt den Schwertkampf

 

Während der letzten Tage, hatte sich Altairs Angst vor den Templern ein wenig gelegt und langsam schlug die Angst in Hass um.
Der kleine Junge hatte sich vorgenommen, sich von Robert und den anderen Männern nicht unterkriegen zu lassen, egal was diese Bastarde mit ihm vorhatten.
Altair saß wie immer in seiner Zelle und dachte nach, wie er entkommen könnte, ohne dass die Templer ihn entdeckten.
Als er hörte, dass man seine Zelle öffnete, blickte er langsam auf.
"Was wollt ihr?", fragte Altair mit fester Stimme, als er die beiden englischen Soldaten entdeckte.
"Robert De Sablé möchte dich sehen, kleiner.", antwortete einer der Soldaten, während sie beide auf den kleinen Jungen zugingen.
Die beiden Männer traten auf den Jungen zu, befreiten ihn von den Ketten und packten ihn dann an den Armen.
Mit dem Kind verließen die englischen Soldaten den Kerker.

Robert befand sich am Hof der Templerfestung und trainierte mit ein paar seiner Soldaten, als er jedoch unterbrochen wurde.
"Herr wir den Jungen hier.", wurde dem Ordensführer der Templer berichtet und zufrieden wandte sich der angesprochenen Mann dem Soldaten zu.
"Sehr gut. Bringt ihn zu mir.", kam es von Robert und sofort wurde ihm Altair vor die Füße geworfen.
Hart prallte Altair auf den staubigen Boden, was ihn vor Schmerz aufstöhnen ließ.
Der Templerführer lachte nur und blickte auf den kleinen Jungen hinab.
Langsam richtete sich Altair auf und furchtlos blickte er dem Mann vor sich an.
Über das Verhalten des Jungen überrascht, blickte Robert ihn ebenfalls an.
Die Minuten vergingen und außer dem Geräusch der aufeinander schlagenden Schwerte war nichts zu hören.
Durch das Geräusch aufmerksam geworden, blickte sich Altair interessiert zu den trainierenden Soldaten um.
"Was für tolle Waffen.", murmelte Altair vor sich hin und fasziniert beobachtete er die Soldaten.
"Dir scheinen die Waffen zu gefallen, mein Junge?", fragte Robert, dem Altairs Interesse natürlich nicht entgangen war.
Altair nickte nur, während Robert auf den Jungen zuging.
Der Junge betrachtete die kämpfenden Männer, sodass er den Templerführer nicht bemerkte.
De Sablé kam eine Idee, wie er den Jungen dazu bringen konnte ihm zu gehorchen.
"Willst du den Umgang mit dem Schwert erlernen?", fragte Robert mit freundlicher Stimme.
"Wirklich?", entgegnete Altair ungläubig und Robert nickte nur.
"Jedoch verlange im Gegenzug von dir, bedinungslosen gehorsam.", fügte der Templerführer mit einem Grinsen hinzu.
Altair fand die Idee natürlich großartig und ohne zu überlegen sagte er Robert de Sablé zu.
"Gut, mein Junge. Dann sag mir doch erst einmal wie du heißt?", meinte Robert dann zu dem Jungen und Altair antwortete ihm.
"Nun gut, Altair.", kam es nach wenigen Sekunden von dem Ordensführer der Templer und langsam griff er nach Altairs Arm.
"James, ihr werdet den Jungen ab sofort im Schwertkampf unterrichten.", wies Robert de Sablé dem Soldaten an und James nickte nur.
Nun wandte sich der Templerführer an den Jungen und mit ernstem Blick sah er ihn an.
"Also, ab sofort wirst du im Schwertkampf unterrichtet, dafür wirst du mir gehorchen und meine Befehle ausführen.", erklärte er dem kleinen Jungen noch einmal und Altair nickte freudestrahlend.
Den kleinen Jungen interessierte nur der Schwertkampf.
Zufrieden grinsend, überreichte Robert den Jungen an James, der Altair freundlich anblickte.
"Seid ihr bereit für eure erste Übungsstunde.?", wurde Altair gefragt und sofort nickte er.
"Gut, dann kommt mit.", kam es nun von James und der kleine Junge folgte dem englischen Ritter.
Gefolgt von dem Kind, ging James in die Templerfestung, um für den Jungen ein kleines Holzschwert zu beschaffen, damit Altair mit dem Training anfangen konnte.
Der Junge war sehr aufgeregt, und konnte seine erste Übungsstunde kaum noch erwarten.

Endlich konnte Omar die Mauern von Damaskus sehen und erleichtert atmete der junge Assassine aus.
Omar trieb sein Pferd zur Eile an und bereits nach wenigen Minuten, erreichte er die Tore der Stadt.
Das Stadttor wurde von vier Wachen bewacht, doch für Omar war es ein leichtes, unbemerkt in die Stadt zu gelangen.
Der Assassine mischte sich unter eine Gruppe Gelehrter und gelangte so an den vier Wachen vorbei.
Kaum war Omar in der Stadt, da schlug er auch schon den Weg zum Assassinenbüro ein.
Immer wieder blickte sich der junge Mann nach allen Seiten um, um sicherzugehen, dass ihm niemand folgte.
Erst als sich der junge Mann sicher war, dass er nicht verfolgt wurde, trat er in eine kleine Seitengasse ein und von dort kletterte er auf ein Dach.
Omar wählte bewusst den Weg über die Dächer, da ihm dort niemand folgen konnte, abgesehen von den Bogenschützen, doch diese konnte er ohne große Probleme abhängen.
Mit schnellen Schritten sprang Omar von Dach zu Dach und näherte sich immer weiter dem Assassinenbüro.
Als er das Gebäude erreicht hatte, sprang er vom Dach ins Büro hinunter.
Lautlos landete der Assassine auf seinen Füßen. Omar richtete sich auf und trat dann tiefer in den Raum hinein.
"Seid gegrüßt, Rafiq.", begrüßte der Assassine den Büroleiter und dieser blickte von seiner Arbeit auf.
"Seid gegrüßt, Omar.", grüßte der Rafiq zurück, während Omar näher trat.
"Was kann ich für euch tun?", fragte der Rafiq und Omar erklärte ihm alles.
"Habt ihr vielleicht eine Idee wer der Junge ist und wo er sein könnte?", fügte Omar noch hinzu.
Der Büroleiter dachte einen Moment lang nach, doch leider konnte er Omar nicht weiterhelfen.
"Tut mir Leid, mein Junge. Doch Umar hatte mir gegenüber nie was von einem Sohn erzählt. Vielleicht ist es besser, wenn du dich bei Umars Haus umsiehst. Es liegt nicht weit von hier. Zwei Straßen weiter.", erklärte der Büroleiter dem Assassinen.
Omar nickte nachdenklich, wandte sich um und verließ den Raum.
Der Assassine beschloss sich erst einmal etwas auszuruhen und sich bei Tagesanbruch auf den Weg zu machen.

"Das war schon ganz gut, mein Junge. Du scheinst ein Naturtalent zu sein.", lobte James Altair, der schwitzend vor dem Templer stand.
"Ich bin schließlich der Sohn eines Assassinen.", antwortete der kleine Junge außer Atem und langsam richtete er sich wieder auf.
"Für heute ist genug. Morgen geht es weiter.", meinte James zu Altair und sofort nickte der Junge.
"Nun geh zu Robert und erzähl ihm von deiner Übungsstunde.", fügte der Templer noch hinzu und sofort rannte Altair in die Festung hinein.

Die Suche nach einem Kind

Die Suche nach einem Kind

 

Bereits vor dem Sonnenaufgang schlug Omar seine Augen auf und erhob sich. Der Mann streckte sich, sodass seine Knochen knacksten.
Der Assassine stand auf und bereitete sich für seine heutige Mission vor, als der Rafiq den Raum betrat. Der Büroleiter hatte ein Tablett in der Hand, auf dem etwas Obst und Fladenbrot lag. Auch hatte der Büroleiter von Damaskus einen Tonkrug gefüllt mit Wasser in der Hand.
"Ich habe euch etwas zu essen gemacht.", meinte der Büroleiter zu dem jungen Assassinen und trat auf ihn zu.
"Danke, Rafiq.", antwortete Omar dem Büroleiter und hungrig nahm er das Frühstück entgegen.
Omar ließ sich auf die Kissen nieder und begann zu frühstücken.
Als er das Frühstück beendet hatte, stand der junge Assassine auf, bedankte sich beim Rafiq für das Essen und verließ das Assassinenbüro.
Vom Dach des Assassinenbüros aus, machte sich Omar auf den Weg nach Süden. Mit schnellen Schritten spang zwei Häuser weiter.
"Hier müsste es sein.", dachte sich der Assassine, sprang vom Dach und landete leichtfüßig auf den Beinen.
Omar blickte sich suchend um, bis er das Haus gefunden hatte, dass ihm der Büroleiter beschrieben hatte.
Der Assassine ging auf das Haus zu und klopfte erst einmal an die Tür. Als ihm jedoch keiner öffnete, ging er von selbst hinein.
Omar gelangte in die Wohnstube und aufmerksam sah er sich um. An der Wand ihm gegenüber befand sich eine kleine Feuerstelle, während sich rechts von ihm ein Tisch mit zwei Stühlen befand. Links von Omar führte ein Durchgang ins Nebenzimmer, dass sich als Schlafgemach herausstellte.
Der junge Assassine trat in den Schlafraum und sah sich nach Hinweisen um.
"Es ist nichts auffälliges zu sehen. Umar scheint von der Gefahr gewusst zu haben.", dachte sich der junge Mann, während er weiter das Zimmer durchsuchte.
Als er jedoch im Schlafraum nichts entdeckte, ging er wieder in die Wohnstube zurück und sah sich dort genauer um, doch auch dort fand der Assassine nichts auffälliges, dass auf eine überstürzte Flucht hindeutete.
"Umar, wenn du mir doch nur helfen könntest, deinen Sohn zu finden.", murmelte Omar leide vor sich hin und nach weiteren erfolglosen Minuten, beschloss der junge Mann sich etwas in der Stadt umzuhören.
"Vielleicht, finde ich etwas bei den städtischen Wachen über den Verbleib des Jungen heraus.", hoffte Omar und verließ das Haus.
Kaum hatte er das Gebäude verlassen, blickte er sich nach allen Seiten um, ehe er in eine Seitengasse verschwand und von dort auf ein naheliegendes Haus kletterte.
"Als erstes werde ich mein Glück am Marktplatz versuchen.", beschloss der Assassine und rasch rannte er über die Dächer.

Altair stand direkt vor Robert de Sablé und blickte dem Mann direkt in die Augen.
"Wie hat dir deine erste Ünungsstunde gestern gefallen?", fragte der Templer freundlich und Altair konnte es kaum erwarten, dem Mann von dem Unterricht zu erzählen.
"Es war großartig, Robert. James hat gesagt, dass ich ein Naturtalent mit dem Schwert bin. Er hat mir viel gezeigt.", fing Altair voller Stolz zu berichten.
"Das freut mich, mein Junge. Doch bitte sprich mich in Zukunft mit mein Herr an. Ich will nicht, dass die anderen denken, dass du hier Sonderrechte hast. Verstanden?", antwortete der Mann und kurz nickte Altair.
"Sehr gut, Altair.", lobte Robert den Jungen und dieser strahlte über das gesamte Gesicht, wie es bei Kindern nun mal üblich war, wenn sie gelobt wurden.
"Darf ich zu James gehen, mein Herr?", wollte Altair wissen, da er so schnell wie möglich die nächste Übungsstunde beginnen wollte.
Der Templerführer nickte nur und sofort war der kleine Junge verschwunden.
Voller Energie und mit dem Holzschwert bewaffnet, flitzte der Kleine aus der Festung und in den Hof hinaus.
Von weitem konnte er bereits seinen Lehrmeister sehen und freudig rief er nach ihm.
"Guten Morgen, Altair.", wurde der kleine Junge von seinem Lehrer begrüßt und sofort grüßte Altair zurück.
"Bist du bereit für deine nächste Ünungsstunde?", fragte James lächelnd und Altair nickte erneut.
"Gut, dann stell dich in die Anfangsposition. So wie ich es dir gestern gezeigt habe.", wies James den Jungen an und Altair stellte sich ordnungsgemäß hin. James nickte nur, stellte sich ebenfalls in die Ausgangsposition und meinte dann zu Altair, dass er sehen wollte, was sich der Junge vom letzten Training im Kopf behalten hatte.
Wenige Sekunden später, begann ein kleiner Kampf, bei dem Altair zum Erstaunen des Templers recht gut Abschnitt.
"Das war hervorragend, mein Kleiner. Wenn du weiter so schnell lernst, dann wirst du bereits in wenigen Wochen mit einem richtigen Schwert kämpfen können.", versicherte James und Altair blickte ihn ungläubig an.
Der Templer nickte nur lächelnd und setzte seinen Unterricht dann fort.

Omar hockte auf einem Dach und blickte auf den Marktplatz hinunter, auf der Suche nach ein paar Wachen.
Nicht weit von ihm entfernt, standen zwei Soldaten bei einem Gemüsehändler und unterhielten sich. Der Assassine versuchte etwas von dem Gespräch zu verstehen, doch zu seiner Enttäuschung war er sich zu von den Templern entfernt.
Rasch blickte dich der junge Mann nach einem Versteck in der Nähe der beiden Männer um.
"Dass ist perfekt", dachte sich der Assassine grinsend, als er einen Heukarren entdeckte. Langsam richtete sich Omar auf und kletterte unbemerkt vom Dach. Kaum hatte er den Boden erreicht, schlich er sich auch schon in Richtung des Heukarrens.
"Hoffentlich bemerkt mich jetzt keiner.", dachte er sich, während er weiter schlich. Die Menschen um ihn herum blickten den Mann misstrauisch an, doch zu Omars Glück schienen die Wachen ihn nicht zu bemerken.
Als er endlich den Heukarren erreicht hatte, zog er sich lautlos hinein und konzentrierte sich dann auf das Gespräch der Templer.
"....ihr schon von Roberts neuer Idee gehört?", hörte Omar einen der Männer sagen und neugierig spitzte der Assassine die Ohren.
"Nein, was hat er den jetzt schon wieder vor?", wollte der andere Soldat wissen.
"Robert hat von seinem letzten Ausflug einen kleinen Jungen mit nach Akkon genommen. Der soll wohl der Sohn eines Assassinen sein.", vernahm Omar erneut die Stimme eines der Soldaten
Fürs erste hatte der junge Assassine genug gehört und lautlos verließ er den Heukarren.
Ebenso leise wie davor, schlich sich der Assassine in die dunkle Seitengasse zurück und verschwand dann von dort, auf eines der Dächer.
"Jetzt muss ich so schnell wie möglich nach Akkon und den Jungen befreien, bevor die Templer ihm noch was antun.", schoss es Omar durch den Kopf und schnell rannte er über die Dächer der Stadt zum Stadttor.

Altair stand angriffsbereit vor seinem Gegner und wartete darauf dass dieser endlich angriff.
"Worauf wartest du?", fragte der kleine Junge seinen gegenüber, doch James ließ sich von Altair nicht aus der Ruhe bringen.
Der kleine Junge wurde langsam ungeduldig wodurch er unaufmerksam wurde. Dies nutzte der Templer aus und griff den Jungen an.
Altair konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und landete schließlich im Staub des Übungsplatzes.
Überrascht blickte Altair seinen Meister an, der mit der Klinge in der Hand über ihm stand.
"Was habe ich dir gesagt? Egal wie lange der Gegner auf seinen Angriff warten lässt, werde niemals unachtsam.", kam es von James, der sich langsam aufrichtete und dem Jungen auf die Beine half.
Altair nickte verstehend und fing an zu Grinsen. Dem Jungen gefiel der Unterricht mit James und der Umgang mit dem Schwert sehr gut.

Ein Plan muss her

Ein Plan muss her

 

Etwas außer Atem kam Omar am Stadttor an, wo die vier Stadtwachen wie immer den  Durchgang versperrten.
"Immer diese lästigen Bastarde.", dachte sich der Assassine, während er sich gleichzeitig nach einer Gruppe Gelehrter umsah. Die erhoffte Gruppe blieb jedoch aus und Omar musste sich einen anderen Weg aus der Stadt suchen.
Der junge Mann blickte sich weiterhin suchend um, doch außer über die Stadtmauer, fand er keinen anderen Weg.
Seufzend sprang Omar vom Dach und in einen Heuhaufen hinein. Ehe er sofort weiterging, wartete der junge Mann noch einen Moment lang, um sicher zugehen, dass keine Wachen in der Nähe waren.
Erst nachdem er sich sicher war, das niemand in der Nähe war, verließ er sein Versteck und klopfte sich rasch das Stroh aus seiner Kleidung.
Unauffällig machte sich Omar nun auf den Weg in Richtung Stadtmauer. Etwas von den Wachen entfernt, konnte Omar eine Leiter ausmachen, mit deren Hilfe er auf die Stadtmauer gelangen konnte.
Ohne Aufsehen zu erregen, ging der junge Assassine auf die Holzleiter zu. Bevor er sie jedoch empor stieg, versicherte er sich, dass die Soldaten nichts bemerkten.
Zufrieden grinste Omar in den Schatten seiner Kapuze hinein und langsam kletterte er die Leiter hinauf.
Auf den Zinnen der Mauer angekommen, blickte sich der Assassine erst einmal nach feindlichen Soldaten um. Omar hatte Glück, denn auf der Mauer befand sich kein einziger englischer Soldat.
Schnell zog er sich über die Zinnen und geduckt lief er zum Rande der Außenmauer. Dort blickte er für einen kurzen Moment hinunter, um zu sehen ob Wachen in der Nähe waren und ob sich ein Heuhaufen in der Nähe befand, damit er hineinspringen konnte.
Erneut hatte Omar Glück, denn direkt unter ihm befand sich ein Heuhaufen.
Mit einem eleganten Sprung verließ er die Stadtmauer und landete lautlos in dem Haufen voller Heu.
Niemand bemerkte den weißgekleideten Mann, der sich aus dem Heuhaufen schlich und leise zu den Ställen rannte.
Bei den Ställen angekommen, trat er ein und holte seinen Hengst. Omar hatte Lamaan schnell gesattelt und saß dann auf.
"Auf nach Akkon, mein Freund.", meinte Omar zu seinem Pferd und sofort preschte das Tier los.
Schnell wie der Blitz rannte der Hengst durch die staubige Landschaft. Der junge Assassine krallte sich an der Mähne des Tieres fest und genoss den schnellen Ritt. Er liebte es wenn sein Pferd dieses halsbrecherische Tempo anschlug und ihm der Wind ins Gesicht peitschte. Bei so einem heftigen Ritt fühlte sich Omar frei und für einen kurzen Moment konnte er einfach nur er selbst sein. Ein einfacher junger Mann, ohne Sorgen.
Dank dem Tempo seines Pferdes, hatte der Assassine in Rekordzeit die Abzweigung zwischen Jerusalem und Akkon erreicht und ohne das Tempo zu zügeln, schlug er den Weg nach Akkon ein.
Omar beschloss wie bereits bei der Reise nach Damaskus so wenige Pausen wie möglich zu machen um schnellstmöglich sein Ziel zu erreichen.

Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu, doch Omar ritt ohne Pause weiter. Erst nachdem es zu dunkel wurde, um den Weg noch zu erkennen, hielt der Assassine an und lenkte das Tier an eine nahegelegene Oase.
Liebevoll führte er sein Tier zum Wasser, damit der Hengst etwas trinken und sich von dem schnellen Ritt erholen konnte.
Omar nahm dem Tier den Sattel ab und band den Hengst dann an eine Palme. Nicht weit von dem Pferd entfernt, legte sich der Assassine hin und ruhte sich ebenfalls aus.
Der junge Mann schloss seine Augen, um etwas zu schlafen, doch statt dem erholsamen Schlaf, fand er nur die sehnsüchtigen Erinnerungen an Dalia.
Omar vermisste die junge Frau, was er sich jedoch nicht erklären konnte.
Irgendwann war er schließlich mit dem Gedanken an die junge Frau eingeschlafen.

Mit den ersten Sonnenstrahlen wurde auch Omar wach und langsam richtete er sich auf. Der Assassine ging zum Wasser und trank einen Schluck, ehe er sich rasch das Gesicht wusch und anschließend zu seinem Pferd ging.
Er band das Tier los und führte es zum Wasser, damit dieses ebenfalls trinken konnte. Nachdem das Tier seinen Durst gelöscht hatte, nahm Omar den Sattel und legte diesen auf den Pferderücken. Mit geübten Griffen zerrte er die Gurte fest und saß dann auf, um seinen Weg nach Akkon fortzusetzen.
Wie bereits am Vortag schlug Omar ein halsbrecherisches Tempo an, sodass sein Hengst kaum noch den Boden zu berühren schien.
"Wenn alles gut geht, erreiche ich bereits am morgen die Stadtmauern von Akkon.", dachte sich der junge Mann zufrieden und trieb sein Pferd noch schneller an.
Den restlichen Tag und die Nacht ritt Omar durch und mit dem Sonnenaufgang erreichte er endlich die Stadt.

Wie bereits in Damaskus lenkte er seinen Hengst zu den naheliegenden Ställen und versorgte es, ehe er mit der Hilfe einer Gruppe Gelehrter unbemerkt in die Stadt gelang.
Seine erste Anlaufstelle war das Assassinenbüro, um sich von der Reise zu erholen und erste Informationen vom Rafiq zu erhalten.
Immer wieder blickte sich Omar nach allen Seiten um, damit ihm niemand unbemerkt folgen konnte.
Der Assassine hatte das Haus des Rafiqs schnell erreicht und unbemerkt gelangte er aufs Dach und von dort ins Gebäude hinein.
Omar lief in den Nebenraum, in dem er den Rafiq antraf.
"Friede sei mit euch.", grüßte er den älteren Mann, der in einer schwarzen Robe gekleidet und über ein paar Dokumente gebeugt war.
"Friede sei mit euch, Assassine.", wurde Omar ebenfalls gegrüßt und langsam blickte der Büroleiter auf.
"Was kann ich für euch tun, Omar?", fragte der Rafiq und der Assassine berichtete von seiner Mission.
"Verstehe. So weit ich weiß befinden sich hier in der Stadt drei Templerfestungen. Im Bürgerviertel, im Nobelviertel und im Armenviertel.", erklärte der Büroleiter und aufmerksam hörte Omar dem Mann zu.
"Ich werde mich sofort auf den Weg machen.", beschloss der junge Mann, wandte sich um und verließ das Gebäude.
Sofort machte sich der Assassine auf den Weg ins Armenviertel, um sich die dortige Templerfestung anzusehen und weitere Informationen zu sammeln.

Robert de Sablé stand im Hof und beobachtete Altair und James beim Schwerttrainig.
"Er macht Fortschritte. Sobald er erwachsen ist, werde ich ihn im Auftrag der Templer gegen die Assassinen losschicken.", dachte sich der Templer, während er dem Kampfgeschrei der beiden lauschte.
"Aber bevor er soweit ist, muss ich dafür sorgen, dass er keine Gefühle kennt.", murmelte Robert vor sich hin und langsam bildete sich ein kleines Grinsen auf den Lippen des Templers.

Omar erreichte das Armenviertel und suchend sah er sich nach der Templerfestung um.
Er wusste, dass er nur nach einer Gruppe Templer Ausschau halten musste, die ein Gebäude bewachten.
Langsam und immer seine Umgebung im Blick ging Omar weiter.
Die Minuten vergingen, doch der Assassine konnte nichts entdecken. Er wollte die Hoffnung schon aufgeben, als er auf ein Gebäude stieß, vor dem sich mehrere englische Soldaten aufhielten.
"Na bitte.", dachte sich der junge Mann grinsend, während er sich dem Gebäude unauffällig näherte.
"Jetzt muss ich nur noch herausfinden ob sich in dem Gebäude ein kleiner Junge befindet.", fuhr er in Gedanken fort, doch Omar wusste, dass er erst einen Plan benötigte. Also blieb er in der Nähe des Gebäudes auf einem der Dächer stehen und dachte nach.

Die erste Festung

Die erste Festung

 

Der junge Assassine dachte daran bis zum Einbruch der Nacht zu warten. Im Schutz der Dunkelheit wollte Omar sich unbemerkt in die Festung schleichen und dort nach Altair suchen.
Bis zum Einbruch der Nacht hatte Omar noch ein paar Stunden Zeit. Er beschloss auf dem Dach zu liegen und die Festung zu beobachten, damit er am Abend gut vorbereitet war. Der junge Mann prägte sich die Abstände ein, in denen der Wachwechsel stattfand. Auch suchte er sich den schnellsten und sichersten Weg in die Festung hinein.
Für den jungen Assassinen verging die Zeit nur schleppend und nach einigen Minuten, langweilte er sich.
"Konzentrier dich, Omar.", mahnte er sich, als er sich dabei erwischte, wie er mit den Gedanken erneut zu Dalia abschweifte.
"So schön die Frau auch ist, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.", dachte sich der junge Mann und für einen Moment schloss er die Augen.
Einige Sekunden atmete Omar tief ein und aus, ehe er die Augen wieder aufschlug und sich wieder auf seine Mission konzentrierte.
Mit starrem Blick sah er auf die Templerfestung, während er darauf wartete daverse dunkel wurde.

"Endlich.", dachte sich Omar erleichtert, als er bemerkte dass die Schatten immer länger wurden und sich die Sonne immer mehr zurückzog.
Der Assassine wartete darauf, dass auch die letzten Strahlen verschwanden. Omar richtete sich auf und streckte sich. Leise sprang er von dem Dach und sicher landete er in einer dunklen Seitengasse.
Sich nach allen feindliche Wachen umsehend, trat der junge Mann auf die Straße, wobei er jedoch immer im Schatten blieb. Lautlos machte er sich auf den Weg zur Templerfestung und an mehreren Wachen vorbei.
Die feindlichen Soldaten waren von der Hitze erschöpft und unachtsam.
Omar schlich von einem Schatten nächsten und gelangte so ungesehen in den Festungshof. Von dort schlich sich der junge Mann an weiteren Soldaten vorbei zur rechten Wandseite. Omar hatte vorhin erkennen können, dass diese Seite nicht so stark bewacht wurde und beschlossen von dort aus, in die Festung zu klettern.
Prüfend blickte er sich um, ehe er leise die Wand hochkletterte.
Über die Dummheit der Wachen amüsiert, konnte sich Omar ein Grinsen nicht verkneifen.
Wenig später war der junge Assassine im Gebäude der Festung und ohne unnötig Zeit zu vergeuden, setzte er sich in Bewegung, um nach Altair zu suchen.
Aufmerksam schlich Omar durch die Gänge der Festung, in der Hoffnung den kleinen Jungen hier zu finden.

Altair saß neben Robert am Tisch und aß zusammen mit den anderen Soldaten zu abend.
"Robert, ich denke dass der Junge bereit ist, mit einem richtigen Schwert zu trainieren. Er hat bisher jede Übung hervorragend abgeschlossen und wenn ihr damit einverstanden seid, möchte ich dem Jungen ab morgen auch Reitunterricht geben.", kam es von James der links von dem Jungen saß.
Bei den Worten des Soldaten blickte Altair fragend zum Ordensführer.
"Wirklich? Ich darf reiten lernen?", fragte der Junge begeistert und Robert dachte einen Moment lang nach.
Der Templer rief sich die Fortschritte des Jungen ins Gedächnis und wägte in Gedanken ab, wie nützlich es für seinen Plan ist, wenn Altair reiten konnte.
"Eines Tages wird er es sowieso lernen müssen.", stellte Robert fest.
"Ihr habt mich überzeugt, James.", stimmte der Templerführer zu und Altair konnte sein Glück kaum fassen. Die Augen des Jungen strahlten voller Freude und James konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
"Morgen wirst du mit James zum Markt gehen und ein Fohlen kaufen. Ich möchte, dass du dich um das Tier gut kümmerst.", meinte Robert und Altair fiel dem Templer um den Hals.
"Danke, mein Herr.", murmelte der Junge nur. Robert drückte den Kleinen bestimmt von sich und meinte dann streng, dass er fertig essen sollte.
Altair nickte und gehorchte.
James hatte alles beobachtet und grinsend aß er ebenfalls fertig. Für den Solaten war der kleine Junge wie ein Bruder den er bereits tief ins Herz geschlossen hatte.
"Können wir nicht noch etwas trainieren, James?", fragte Altair, doch James verneinte kopfschüttelnd.
"Bitte.", flehte der kleine Junge und mit großen Augen blickte er den Soldaten an.
"Nein, mein kleiner. Aber wenn du willst, dann zeige ich dir die Pferde.", schlug James ihm vor und mit diesem Angebot zufrieden, nickte Altair.
Altair aß die letzten Reste seines Essens und rutschte dann vom Stuhl. Er lief zu James, packte diesen am Arm und zerrte ihn mit sich.
"Nun kommt schon.", meinte der Junge hektisch und James stand auf.
Der Junge schrie erschrocken auf, als er von James gepackt und über die Schulter geworfen wurde.
So verließen die beiden den Raum und traten in den Hof hinaus.

Die halbe Festung hatte der junge Assassine bereits durchsucht, doch von Umars Sohn fehlte jede Spur. Omar machte sich auf den Weg in die Kerkerräume und zu den dortliegenden Zellen.
Bei den Zellen angekommen wurde er noch vorsichtiger, da er mit mindestens zwei Soldaten rechnete, doch als Omar diese erreichte, stellte er zufrieden fest, dass die Templer tief und fest schliefen.
Erleichtert darüber, dass er seine Klinge nicht benutzen musste, schlich er sich lautlos an den Soldaten vorbei.
Bei der ersten Zelle angekommen, blickte Omar durch den kleinen Schlitz in der Tür.
"Altair?", fragte er leise, doch es antwortete ihm keiner. Bei genauerem hinsehen, erkannte der Assassine, dass die Zelle leer war. Vorsichtig ging der junge Mann zur nächsten Zelle. Dort blickte er ebenfalls durch den Sehschlitz und fragte nach dem Jungen.
Dieses Mal bekam Omar eine Antwort, jedoch von einem alten, kränklichem Mann.
"Verdammt.", fluchte der junge Mann lautlos, während er weiterging.

"Lasst mich runter, bitte.", lachte Altair, während er mit seinen kleinen Händen auf den Rücken des Soldaten einschlug.
James ignorierte die Bitte seines kleinen Freundes und ging zu den Ställen. Erst als er diese erreicht hatte, ließ der den Jungen auf den Boden hinunter und gemeinsam mit Altair trat er hinein.
"So, nun zeige ich dir mein Pferd.", meinte James zu Altair, während er auf die Box zuging, in der sein Hengst stand.
Der Hengst kam auf die beiden zu und als es seinen Besitzer erkannte, wieherte es freudig.
"Na, mein großer.", kam es von James, der seine Hand nach dem Tier ausstreckte.
Altair beobachtete alles und langsam streckte der Junge ebenfalls die Hand aus.
"Altair, dass ist Thunder.", stellte James dem Jungen vor und Altair blickte das Tier mit großen Augen an.

"Nichts.", dachte sich Omar enttäuscht, als er bei der letzten Zelle angekommen war. Er wandte sich um und schlich an den immer noch schlafenden Wachen vorbei. Schnell rannte der junge Assassine die Treppe ins Obergeschoss hinauf und unbemerkt verließ er die Festung.
Omar beschloss erst einmal zum Assassinenbüro zurück zugehen und sich dort auszuruhen.
Am nächsten Morgen würde er sich dann auf den Weg zum Bürgerviertel machen.

Auf dem Markt

 Auf dem Markt

 

Müde und erschöpft kam Omar am Assassinenbüro an. Diese Mal nahm der junge Assassine den Weg durch die Hintertür. Leise trat er ein und ging auf die Ecke mit den vielen Kissen zu.
"Friede sei mit euch, Omar.", wurde der Assassine von dem Büroleiter begrüßt und Omar grüßte freundlich zurück.
"Habt ihr den Junge gefunden?", wollte der Rafiq wissen und fragend blickte er den jungen Mann an. Omar schüttelte Stumm den Kopf und ließ sich auf das Lager nieder.
"Ich werde morgen mit der Suche weitermachen.", erklärte er dann und schloss die Augen.
"Dann wünsche ich euch eine geruhsame Nacht.", kam es noch vom Rafiq und kurz darauf verschwand dieser in den Nebenraum.

Müde rieb sich Altair über die Augen, der mit James immer noch bei den Pferden im Stall stand.
"Na gefällt dir mein Pferd?", wandte sich der Templer an den Jungen und als er sah dass der Kleine kaum noch seine Augen offen halten konnte, musste er lachen.
"Na komm. Lass uns schlafen gehen.", grinste er, trat auf den Kleinen zu und hob ihn auf die Arme.
Altair kuschelte sich an die Brust des jungen Mannes und zufrieden schloss er seine Augen.
James war stolz darauf, dass der Junge ihm so sehr vertraute und immer noch grinsend trug er Altair in die Festung und in sein Schlafgemach.
Dort legte er den Jungen aufs Bett und deckte ihn zu.
James wollte das Gemach des Kleinen verlassen, als er plötzlich an der Hand gepackt wurde. Der junge Mann blieb stehen und wandte sich um.
"Kannst du heute Nacht hier bleiben?", fragte der Junge verschlafen und verwundert blickte James Altair an.
"Bitte.", flehte er und schließlich nickte der Templer.
James trat zum Bett zurück und legte sich zu dem Jungen. Sofort kuschelte sich Altair wieder an die Brust des Templers und schloss die Augen. Kurz darauf war er wieder eingeschlafen.
James beobachtete den kleinen Jungen, bis er schließlich ebenfalls eingeschlafen war.
Altair wurde unruhig und wandte immer wieder seinen Kopf von einer Seite auf die andere. Der kleine Junge hatte einen Alptraum.
"Nein,...Vater.", murmelte Altair im Schlaf.
"Hört auf.", meinte er weiter.
Altair träumte von dem Mord seines Vaters und wie ihn die Templer entführt hatten.
Dem Jungen liefen Tränen aus den Augen und langsam wurde James wach.
"Vater.", schluchzte Altair und als James die Tränen sah, bekam er Mitleid.
"Der arme Junge.", dachte er sich, legte seinen Arm um den Jungen und zog ihn näher zu sich heran.
"Beruhige dich Altair. Es wird alles gut.", hauchte er dem Jungen ins Ohr, bis dessen Tränen versiegten. Dann schloss James erneut seine Augen und versuchte zu schlafen.

Erst am nächsten Morgen schlug James seine Augen wieder auf und verschlafen blickte er zu dem kleinen Junge neben sich.
"Altair, wach auf.", weckte James ihn und langsam schlug Altair die Augen auf. Verschlafen streckte sich der Junge und sprang dann aus dem Bett.
Omar war bereits beim Frühstück. Er aß alles fertig und stand dann auf. Mit neuer Hoffnung, verließ er das Assassinenbüro und machte sich auf den Weg zur nächsten Templerfestung. Dieses Mal schlug er den Weg zum Bürgerviertel ein.

James und Altair hatten sich auf den Weg zum Speisesaal gemacht, um zu frühstücken. Die beiden setzten sich auf einen Platz und fingen an zu essen.
"Na, bist du schon aufgeregt?", fragte Jamen und Altair nickte nur, während er fertig aß.
Der Templer aß ebenfalls zu Ende und nachdem die beiden mit dem Frühstück fertig waren, standen sie auf und verließen die Festung.
"Du hilfst mir doch, bei der Suche nach einem Pferd, oder?", fragte Altair und abwartend blickte er den Templer an.
James nickte zustimmend und gemeinsam mit Altair machte er sich auf den Weg zum Markt.

Der junge Assassine sprang von Dach zu Dach.
"Ich dass ich dieses mal mehr Glück in der Festung habe.", sprach Omar zu sich, als er den Marktplatz erreichte.
Von allen Seiten vernahm der Assassine die Rufe der Händler, die lautstark ihre Waren anpriesen.
Omar hielt für einen Moment inne und blickte sich um.
Einer der Händler machte die Leute auf seine Sklaven aufmerksam, während ein anderer die Bürger auf seine neuesten Waffen aufmerksam machte.
"Ich sollte mich zuerst um diesen Sklavenhändler kümmern.", dachte sich der junge Mann, als er all die Männer, Frauen und Kinder entdeckte, die am Markt zum Verkauf standen.
Unauffällig verließ er das Dach und ohne den Blick vom Sklavenhändler abzuwenden, schritt Omar auf das Potest, auf dem die Sklaven aufgereiht waren zu.
"Bei mir gibt es die kräftigsten und schönsten Sklaven zu kaufen!", brüllte der Händler, was Omar wütend machte.
Nur wenige schienen sich für die Sklaven zu interessieren.
Meist waren es reiche Kaufmänner, oder Templer die die Sklaven kauften.
Der Weißgewandete machte einen großen Bogen um den Stand und trat dann unbemerkt hinter den Sklavenhändler.
Lautlos fuhr er seine versteckte Klinge aus und ehe der Händler reagieren konnte, ihm Omar die Waffe in den Rucken gerammt.
"Ruhet in Frieden.", murmelte der junge Assassine seinem Opfer zu, während er seine Klinge zurückzog.
"Nun wird kein unschuldiger mehr von euch zum Sklaven gemacht.", meinte Omar zu dem Totgeweihten, stand auf und trat auf die Sklaven zu.
Es hatte niemand etwas von dem Attentat mitbekommen, was Omar die Bestätigung gab, dass er einer der besten in seinem Beruf war.
Schnell befreite er die Sklaven und verschwand dann unauffällig.
Als ob nichts geschehen wäre, setzte er seinen Weg fort.

James betrat mit Altair den Markt und schlug den Weg zum Tierhändler ein.
Der kleine Junge blickte sich erstaunt um, während er dem Soldaten folgte. Er wusste nicht wohin er zuerst schauen sollte. Überall gab es was zu kaufen.

Gerade wollte der junge Assassine den Markt verlassen, als er jedoch auf einen Templer aufmerksam wurde, der ein Kind bei sich hatte.
"Was hat ein Kind bei einem Soldaten zu suchen?", fragte sich der junge Mann und neugierig ging er auf den englischen Bastard zu.
Der Templer erreichte mit Altair den Händler. Im ersten Moment blickte sich der Mann um, ehe er sich an den Verkäufer wandte.
"Was kann ich für euch tun?", fragte der Händler freundlich und abwartend sah er den Soldaten an.
"Ich bin auf der Suche nach einem Fohlen.", erklärte James dem älteren Mann und dieser nickte nur.
"Da seid ihr bei mir genau richtig, mein Herr. Nur bei mir gibt es die besten Tiere.", erwiderte der Alte und deutete dem Mann ihm zu folgen.
James nahm Altair an die Hand und folgte dem Verkäufer. Dieser führte die beiden zu einem nahestehenden Stall, in dem er seine Tiere hielt.
"Nun da wären wir. Seht euch ruhig etwas um.", meinte der Händler und James nickte nur.
Altair stand mit James vor einer großen Box, in der mehrere Fohlen eingesperrt waren und fasziniert blickte sich der Junge um.
"So Altair. Such dir eines aus.", wandte sich James nun an den Jungen und dieser nickte nur.
Altair blickte sich die Tiere genau an, als sein Blick an einem schwarzen Fohlen hängen blieb. Das Tier schien den Jungen zu spüren, denn es hob seinen Kopf und kam auf Altair zu.
Der Junge strahlte über das ganze Gesicht und langsam streckte er seine Hand aus. Das schwarze Fohlen schmiegte seinen Kopf in die Hand des Jungen und wollte gestreichelt werden.
James grinste zufrieden und wandte sich an den Händler, um den Preis für das Tier auszuhandeln.

Omar war den beiden bis zu dem Stall gefolgt, wo er nun darauf wartete, dass der Templer mit dem Jungen herauskam.
Der junge Assassine konnte von seiner Postion aus den Templer mühelos belauschen und als er den Namen des Jungen vernahm, fing er an zu grinsen.
"Endlich, habe ich ihn.", dachte er zufrieden, während er sich ein Versteck suchte.

Vorschlag von einem Templer

Vorschlag von einem Templer

 

"So nun gehört es dir, mein Junge.", meinte James zu Altair und der kleine Junge fiel dem Templer dankbar um den Hals.
"Na komm, lass uns zurück gehen. Dann werde ich dir zeigen, wie du dich um das Tier zu kümmern hast.", schlug James nach wenigen Minuten vor und Altair nickte nur.
James nahm die Zügel des Tieres in die Hand und wandte sich dann mir Altair zum gehen.
"Es war ein Vergnügen mit Ihnen Geschäfte zu machen.", verabschiedete sich der Händler von den beiden und James verließ mit Altair den Stall.
Altair lief neben seinem Fohlen hinterher und immer wieder streichelte er dem Tier über den Rücken.
Plötzlich tauchte vor James und Altair ein Mann auf.

Nun stand Omar direkt vor James und Altair.
Der Templer zog sein Schwert und stellte sich schützend vor den kleinen Jungen.
Omar blickte den Templer in die Augen, ehe er sich an den Jungen wandte.
"Ihr seid also der Sohn von Umar.", meinte der junge Assassine und schritt auf den Kleinen zu.
Altair bekam Angst und wich vor Omar zurück.
"Halt, Assassine. Keinen Schritt weiter.", fauchte James nun, zückte sein Schwert und trat dem Assassinen entgegen.
Omar musste grinsen, zog ebenfalls seine Waffe und blickte den Templer herausfordernd an.
James wagte den ersten Schritt und griff den Assassinen an.
Der junge Assassine konnte den Angriff mühelos parieren und griff dann ebenfalls an. James wich dem Schwerthieb aus und versuchte dem Assassinen die Klinge in die Seite zu rammen, doch Omar konnte den Hieb abwehren.
Altair stand ängstlich hinter den kämpfenden Männern und sah ihnen zu.
"Heute werdet ihr das zeitliche segnen, Assassine.", fauchte James seinem Gegner zu, doch Omar ignorierte den Mann.
"James, ich...ich habe Angst.", stotterte Altair, doch die Männer gingen nicht auf den Jungen ein.
James hatte bereits ein paar kleine Verletzungen, doch auch der Assassine war nicht mehr ganz unverletzt.
Beiden stand bereits der Schweiß auf der Stirn, doch keiner der Männer war bereit aufzugeben.
James überlegte, wie er den Assassinen besiegen konnte, als er jedoch von Altair abgelenkt wurde. Besorgt blickte der Templer zu dem Jungen, der weinend und verängstigt zugleich, die beiden Männer ansah.
Omar nutzte diesen Moment, rannte auf den Soldaten zu und rammte ihm seine Klinge in die Seite.
Stöhnend vor Schmerz sank der junge Mann zu Boden und hielt sich die Wunde.
Altair schrie erschrocken auf, ließ die Zügel seines Pferdes los und lief auf den Verletzten zu.
Omar grinste zufrieden, trat näher auf den Templer zu und wollte diesem gerade den Todesstoß versetzen, als er jedoch überrascht inne hielt.
Altair hatte sich weinend an der Seite seines Freundes niedergelassen und verzweifelt blickte er James an.
"James, steh auf, bitte.", weinte der kleine Junge, während er dem Templer versuchte zu helfen.
"Geh zur Seite, Altair. Diese Bastarde sind nichts weiter als Feiglinge.", zischte der Assassine dem Jungen zu, doch Altair rührte sich nicht.
"Nein, James ist mein Freund.", fauchte Altair den Assassinen an.
Omar hörte dem Jungen nicht zu, stattdessen packte er Altair im Nacken und hob ihn hoch.
"Hilfe, James!", brüllte Altair und vorsichtig versuchte sich der Templer aufzurichten.
"Lasst den Jungen los, Assassine.", meinte der Templer kaum hörbar, jedoch ging Omar nicht darauf ein.
"Dieser Junge ist der Sohn von einem meiner Brüder. Den ihr vor nicht allzu langer Zeit getötet habt. Da der Vater des Jungen ein Assassine war, werde ich den Jungen jetzt mitnehmen.", erklärte Omar dem Templer und wütend blickte er ihn an.
"Da habt Ihr recht. Doch ich finde, dass der Junge im Moment genug erlebt hat. Lasst mich euch einen Vorschlag machen, Assassine.", schlug James dem Mann vor und misstrauisch blickte Omar den Soldaten an.
James richtete sich langsam auf, während der Assassine den Jungen wieder auf den Boden stellte.
"Der kleine Junge bedeutet mir sehr viel. Er ist mir in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen und ist wie ein kleiner Bruder für mich.", fing der Templer an zu erklären.
Omar hörte dem Soldaten schweigend zu, während der Templer dem Assassinen einen Vorschlag unterbreitete.
"Ich werde euch helfen, aber im Moment ist es besser, wenn der Junge bei mir bleibt. Ich versichere euch, dass ich auf Altair aufpassen werde und dass Robert ihm nichts tun wird.", meinte der Templer und bittend sah er den Assassinen an.
Omar wusste nicht, was er tun sollte und für einen Moment blickte er zu Altair. Dieser hatte  sich in der Zwischenzeit hinter James versteckt, der ihn beschützend im Arm hielt.
"Ich will bei dir bleiben, James.", kam es von Altair und vielsagend wandte sich der Templer an den jungen Assassinen.
"Wenn ihr den Jungen jetzt mitnehmt, macht ihr ihm nur noch mehr Angst. Robert will den Jungen ausbilden und ihn dann bei den Assassinen einschleusen um sie von innen heraus zu vernichten.", berichtete James seinem Gegenüber und Omar blickte ihn entsetzt an.
"Ich werde mich um den Jungen kümmern und ihn weiterhin ausbilden, jedoch werde ich dafür sorgen, dass Robert ihm nichts tut.", fügte der Mann hinzu und abwartend sah er Omar an.
Erneut ließ sich der Assassine den Gedanken durch den Kopf gehen. Von allen Seiten betrachtete Omar den Vorschlag, den der Templer ihm gemacht hatte.
Eine ganze Weile dachte Omar noch nach, ehe er nickte.
"Gut, ich werde den Jungen in eurer Obhut lassen, wenn ihr mir versprecht, dass ihr euch gut um ihn kümmert und ihm erzählt, was mit seinem Vater geschehen ist.", stimmte Omar zu und James nickte nur.
"Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich zurückkommen und Altair holen.", fügte Omar hinzu und abwartend sah er den Templer an.
"Ich habt mein Wort, Assassine. Ich werde mich um Altair kümmern und ihn beschützen und wenn die Zeit gekommen ist, werde ich ihm alles über Robert und dessen Pläne erzählen und ihn auf eure Ankunft vorbereiten.", Versicherte James ihm und zufrieden wandte sich Omar an den kleinen Jungen.
"Eines Tages komme ich wieder, mein Junge. Dann werde ich dich mit nach Masyaf nehmen und dir die Heimat deines Vaters zeigen. Bis dahin, höre auf James.", sagte er zu Altair und dieser blickte den Assassinen immer noch voller Angst an.
Langsam wandte sich Omar um und verschwand.
"Ich verlasse mich auf dich, Templer.", kam es noch einmal von Omar und kurz darauf war er verschwunden.
"Ich werde mein Versprechen halten, Assassine und Altair auf eure Ankunft vorbereiten.", dachte sich James. Der Templer blickte dem Assassinen noch eine ganze Weile nach, ehe er sich an Altair wandte und ihn an die Hand nahm.
"Lass uns nach Hause gehen, mein Freund.", meinte er zu dem Jungen und dieser nickte nur.

Wundervoller Traum

Wundervoller Traum

 

Traurig saß Dalia in ihrem Gemach und blickte aus dem kleinen Fenster hinaus.
Sie vermisste Omar, was sie sich jedoch nicht erklären konnte.
"Hoffentlich geht es ihm gut und er kommt bald wieder zurück.", dachte sie sich und ihr entwich ein kleiner Seufzer.
Seit der junge Mann zu seiner Mission aufgebrochen war, war die junge Frau unkonzentriert.
Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu dem Mann in der weißen Robe, der sie so nett und freundlich behandelte.
"Ich werde den Mann nie verstehen können.", dachte sich die junge Frau, als ihr das letzte Gespräch mit Omar einfiel.
Sie erinnerte sich daran, wie Omar ihr erzählt hatte, was sein Vater ihn gelehrt hatte.
"Frauen sollte man immer mit Respekt und Freundlichkeit begegnen. Schließlich sind wir Männer nichts ohne euch Frauen. Die Frauen sind es, die sich um uns kümmern, wenn wir verwundet von einer Schlacht zurück kommen. Die Frauen sind es, die uns unser Essen zubereiten und zu guter letzt sind es die Frauen, die unsere Nachkommen auf die Welt bringen und unsere Kinder aufziehen.", kam ihr Omars Erklärung in den Sinn.
"Omars Eltern sind bestimmt nett.", dachte sich die junge Frau mit einem Grinsen im Gesicht.
Als Dalia daran dachte, wie sie den jungen Mann neulich angestarrt hatte, schoss ihr die Röte ins Gesicht.
Die junge Frau konnte nicht leugnen, dass sie den jungen Mann attraktiv fand. Er war groß gebaut und muskulös, jedoch nicht zu stark bemuskelt, sondern genau richtig, fand die junge Frau.
Dalia beschloss sich langsam wieder an ihre Arbeit zu machen und so verließ sie ihr Gemach und macht sich auf den Weg zum Speisesaal.
Vielleicht konnte sich Dalia mit etwas Arbeit von dem jungen Assassinen ablenken.

Omar hatte beschlossen ins Assassinenbüro zurückzukehren und sich erst einmal auszuruhen.
"Ich kann für den Templer nur hoffen, dass er sein Versprechen hält, ansonsten wird er unsere nächste Begegnung nicht überleben.", dachte sich der junge Assassine, während er weiterhin über die Dächer der Stadt sprang.
Bereits nach wenigen Minuten erreichte der junge Mann das Dach des Büros und kurz blickte er sich nach allen Seiten um.
Omar konnte nichts auffälliges entdecken, sprang dann durch die Öffnung ins Büro hinunter und landete leichtfüßig auf den Beinen.
"Seid gegrüßt, Rafiq.", meldete sich der junge Mann, während er sich wieder aufrichtete. Erschöpft ging der junge Assassine in den Nebenraum und sah sich nach dem Büroleiter um.
"Seid gegrüßt, Assassine.", vernahm er nach wenigen Minuten die Stimme des Rafiqs, der nicht weit von Omar entfernt, an einem Sekretär stand und eine Karte studierte.
"Wie war eure Mission?", wollte der Rafiq von dem jungen Mann wissen und kurz blickte der ältere Mann von der Karte auf.
"Ich konnte leider nichts finden. Morgen werde ich mich auf den Weg zurück nach Masyaf machen und den Meister darüber in Kenntnis setzen.", erklärte Omar seinem Gegenüber und innerlich hoffte der junge Assassine, dass der Rafiq ihm keine weiteren Fragen stellte.

"Wenn ihr mich entschuldigt. Ich würde mich gerne ausruhen, damit ich bereits in den frühen Morgenstunden nach Hause aufbrechen kann.", meinte Omar nach wenigen Sekunden und wandte sich dann um.
Der Rafiq nickte nur und wandte sich dann wieder der Stadtkarte zu.
Der junge Assassine hatte währenddessen den Raum verlassen und sich in den Vorraum begeben. Omar trat zu dem Lager aus Kissen, dass für die ankommenden und abreisenden Assassinen als Schlafstätte dienten.
Müde ließ sich der junge Mann auf die Kissen nieder und streckte seine müden Knochen.
"Ich hoffe, dass ich diese Entscheidung nicht doch eines Tages bereuen werde.", dachte sich der junge Mann, als er erneut an die Vereinbarung mit James dachte.
"Aber der Templer hat Recht. Im Moment wäre es eine Dummheit den Jungen mit nach Masyaf zunehmen. Wenn der Templerführer Altair wirklich für seine Pläne benötigt, würde er uns nur folgen und alles daran setzen, den Jungen wiederzubekommen.", überlegte Omar weiter und langsam schloss er seine Augen.
"Wenn Altair erst einmal erwachsen ist, kann ich mit ihm in Ruhe reden und wer weiß, vielleicht hat der Templer ihm dann bereits alles erzählt und Altair ist auf meiner Seite.", schoss es Omar durch den Kopf und wenige Sekunden später, war er eingeschlafen.

Die Träume des Assassinen führten ihn direkt nach Masyaf und zu Dalia.
Omar fand sich im Speisesaal wieder und langsam blickte er sich um. Kurz darauf erschien eine junge Frau und als der junge Mann sie erkannte, fing er an zu Lächeln.
Omar trat auf Dalia zu und wenige Schitte von ihr entfernt, blieb er stehen.
"Omar.", hauchte die junge Frau, als sie den jungen Assassinen sah und ohne lange nachzudenken, rannte sie auf den Assassinen zu.
Freudestrahlend warf sich Dalia in die Arme des jungen Mannes, der sie überrascht auffing.
"Warum so stürmisch?", wollte Omar wissen und fragend blickte er die junge Frau an.
"Ich habe dich vermisst. Ich hatte Angst, dass dir etwas passiert ist.", gestand Dalia leise und sofort lief sie rot an.
Der junge Assassine war über die Worte der jungen Frau überrascht und vorsichtig schob er seine heimliche Liebe etwas von sich weg.
"Dalia ich...", versuchte Omar ihr seine Gefühle zu erklären, jedoch verließ ihn mitten im Satz der Mut und so brach der junge Assassine ab.
"Ja, Omar?", fragte Dalia den jungen Mann, doch der Assassine wusste nicht, wie er der jungen Dame seine Gefühle gestehen sollte.
"W...Wollen wir g...gemeinsam zu A...Abend essen?", stotterte der junge Assassine und langsam zog sich eine tiefe Röte über sein Gesicht.
Überglücklich nickte Dalia und Omar fing an zu grinsen, nahm die junge Dame an die Hand und führte sie aus der Festung.
"Wir werden bei meinen Eltern zu Abend essen.", meinte der junge Assassine und gemeinsam mit Dalia machte er sich auf den Weg ins Dorf hinunter.

Durch die ersten Sonnenstrahlen wurde Omar aus seinen wundervollen Träumen gerissen und etwas enttäuscht richtete sich der junge Assassine auf.
"Ich kann es kaum erwarten sie wiederzusehen.", dachte sich der junge Mann und mit diesem Gedanken sprang er auf.
Plötzlich schien Omar es eilig zu haben und mit schnellen Schritten verschwand er in den Nebenraum, um sich dort von dem Büroleiter zu verabschieden.
"Ich danke euch für die Gastfreundschaft, Rafiq.", meinte Omar zu dem Mann und ehe der Büroleiter etwas sagen konnte, wandte sich der junge Assassine um und verließ den Raum.
Vor lauter Eile, vergaß der junge Assassine zu frühstücken, was diesen jedoch nicht störte.
Er verließ das Assassinenbüro und machte sich auf den Weg zum Stadttor, um endlich nach Masyaf aufzubrechen und Dalia wiederzusehen.

Gefährliche Rückkehr

Gefährliche Rückkehr

 

Der weißgekleidete Mann erreichte das Stadttor und wie jedesmal gelang er mit der Hilfe einer Gruppe Gelehrter, ohne Probleme aus der Stadt.
Mit seinen Gedanken war Omar bereits in Masyaf, wodurch ihm sein Verfolger entging, der bereits seid wenigen Stunden an dem Assassinen dran war.
"Sobald ich in Masyaf bin, sollte ich mit Dalia reden. Ich möchte sie unbedingt näher kennenlernen.", beschloss der junge Assassine in Gedanken, während er sich zu den nahegelegenen Pferdeställen begab.
Lautlos trat er hinein und ging auf Lamaan zu, der ruhig in seiner Box stand und das frische Heu genoss.
"Hallo mein Freund. Bist du bereit wieder nach Hause zu kommen?", fragte er an das Tier gewandt und freudig tänzelte das Pferd hin und her.
"Ja, ich auch.", antwortete Omar dem Tier, öffnete die Box, nahm die Zügel in die Hand und nachdem er dem Pferd den Sattel angelegt hatte, führte er seinen tierischen Freund ins freie.
Rasch saß der junge Assassine auf und gab dann dem Tier den Befehl sich in Bewegung zu setzen.
Die ersten Meter ließ der Assassine in einem langsamen Tempo hinter sich, doch sobald  die Stadtmauern nicht mehr zu erkennen waren, trieb er das Pferd zum vollen Galopp.

Omars Verfolger war im Auftrag des Templerführers Robert de Sablé unterwegs.
Der Templerführer ging davon aus, dass die Assassinen von dem Mord vor wenigen Tagen bereits Wind bekommen hatten, deshalb ließ Robert ein paar wenige Soldaten gezielt nach schwerbewaffneten Männern Ausschau halten. Auch ließ der Templerführer die Verbindungsstraßen stärker kontrollieren.
In den frühen Morgenstunden wurde der junge Soldat von einem leisen Geräusch geweckt und suchend blickte er sich um. Als er den weißgekleideten Mann auf den Dächern der Stadt entdeckt hatte, sprang der Templer auf und folgte ihm unauffällig.
Es hatte nicht lange gedauert, da wusste der Soldat, dass es sich bei dem Mann um einen Assassinen handelte.
Hartnäckig blieb der Templer an dem Assassinen dran, der immer wieder das Tempo erhöhte.

Der junge Assassine erreichte nach wenigen Stunden die erste Weggabelung, wo er auf mehrere Templer traf.
Unauffällig verringerte Omar das Tempo, damit die Solaten nicht auf die Idee kamen, ihm zu folgen.
Langsam ritt er an den vier Wachen vorbei, die ihn im ersten Moment misstrauisch beäugten, ihn jedoch nicht weiter beachteten.
Als Omar die Templer hinter sich gelassen hatte, atmete er erleichtert aus.
"Haltet ihn! Er ist ein Assassine!", hörte der junge Mann plötzlich einen lauten Ruf und sofort trieb er sein Pferd zum Galopp an.
"Verdammt.", fluchte er innerlich und kurz darauf, landete direkt neben seinem Pferd ein Pfeil im Boden.
Nun trieb Omar sein Tier zum vollen Galopp.
Für einen kurzen Moment riskierte der junge Assassine einen Blick zurück, wobei er feststellte, dass er von mehreren Soldaten verfolgt wurde.
Unter den Verfolgern befanden sich einige Bogenschützen, die bereits neue Pfeile anlegten und auf den fliehenden Assassinen zielten.
Omar hoffte, dass ihn keines der Geschosse erwischte, denn er wusste, dass es unmöglich war, allen Pfeilen gleichzeitig auszuweichen.
Der junge Assassine versuchte seine Verfolger schnellstmöglichst abzuhängen, doch zu seinem Pech waren die englischen Soldaten ziemlich hartnäckig.
"Diese verdammten Bastarde.", fauchte der junge Mann wütend, als ihn ein brennender Schmerz durchfuhr.
In seiner rechten Schulter ragte eine Pfeilspitze heraus, doch Omar hatte im Moment keine Zeit sich den Pfeil herauszuziehen.
Ein weiterer Pfeil flog durch de Luft und verfehlte den jungen Mann nur um wenige Zentimeter.
"Ergebt euch, Assassine!", brüllte einer der Templer hinter Omar.
Der junge Assassine ignorierte den Soldaten und versuchte sein Pferd noch weiter anzutreiben, jedoch konnte Lamaan nicht mehr schneller.
"Ich kann nur hoffen, dass ich diese Bastarde bald abhänge.", zischte Omar, als ihn ein weiterer brennender Schmerz durchfuhr.
Ein weiterer Pfeil hatte den jungen Assassinen getroffen, dieses Mal jedoch direkt in den Rücken.
Vor Schmerz zog Omar scharf die Luft ein und als ihn ein leichter Schwindel überkam, schüttelte er seinen Kopf, um den Schwindel zu vertreiben.

Die Templer fingen an zu Grinsen und verringerten das Tempo ihrer Pferde, da sie sich sicher waren, dass der Assassine sterben würde.

Omar hingegen behielt sein Tempo bei und irgendwann hatte er die Ritter abgehängt.
Immer wieder überkam den verwundeten Mann ein Schwindelgefühl.
Der junge Assassine wollte nicht aufgeben und versuchte sich mit allen Mitteln wachzuhalten.
"Ich muss...wach bleiben....D-Da...lia...", mit diesen Worten sank Omar in die Umarmung der Bewusstlosigkeit.

Mit dem bewusstlosen Mann auf seinem Rücken lief Lamaan weiter Richtung Masyaf.
Das Tier hatte sein Tempo verringert, sodass Omar nicht hinunterfallen konnte.
"Da...lia.", murmelte Omar immer wieder vor sich hin, während dem jungen Mann langsam der kalte Schweiß von der Stirn lief.
Omars tierischer Begleiter dachte nicht daran stehenzubleiben, sondern lief die Nacht durch.
Das Tier war schlau genug, um zu wissen welchen Weg es einschlagen musste.

Endlich in Masyaf

Endlich in Masyaf

 

Endlich erreichte das Pferd mit seinem verletzten Herrn den Durchgang nach Masyaf und als ob das Tier spürte, wie nah sein Herr dem Tod war, erhöhte er das Tempo und lief die restliche Strecke im Galopp.

Einer der wachhabenden Assassinen im Dorf, wurde auf das galoppierende Pferd aufmerksam und misstrauisch blickte er den Ankömmling an.
"Abdul, ihr müsst mir helfen. Omar ist zurück, doch er ist schwer verwundet.", berichtete der Assassine, der Pferd und Reiter entdeckt hatte.
Der Angesprochene nickte sofort, verließ ebenfalls seinen Posten und lief gemeinsam mit seinem Bruder, dem ankommenden Pferd entgegen.
Einer der beiden Assassinen nahm die Zügel des Pferdes in die Hand, während sich der andere Mann um Omar kümmerte.
Vorsichtig zog er den verletzten Mann vom Pferd.
Mit Omar auf den Armen begab sich Abdul auf den Weg zur Assassinenfestung.

Dalia war gerade dabei den Eingang der Festung zu säubern, als sie auf den Lärm vor der Burg aufmerksam wurde.
Verwirrt richtete sie sich auf, um zu sehen was geschehen war.
"Sagt dem Harkim Bescheid.", vernahm Dalia die Stimme eines der Assassinen und kurz darauf rannte einer der Meuchelmörder an ihr vorbei.
Die junge Frau blickte dem Assassinen verwundert hinterher, ehe sie langsam die Festung verließ.
Was sie dann jedoch sah, ließ ihr vor Schreck und Angst das Blut in den Adern gefrieren.

Abdul kam mit dem verletzten Assassinen gerade bei der Festung an, als Omar ein heftiger Hustenanfall überkam.
"Haltet durch, Bruder. Ihr habt es gleich geschafft.", sprach der junge Mann auf Omar ein, der inzwischen stark fieberte.
"D...Dalia.", kam es schwach von Omar, der immer wieder den Kopf von einer Seite auf die andere warf.
Überrascht blickte Abdul den schwer verletzten Assassinen an.

"Oh nein, Omar.", dachte sich Dalia entsetzt und mit schnellen Schritten rannte sie Abdul entgegen.
"Wie geht es ihm? Was ist passiert?", wollte sie von Abdul wissen und besorgt blickte sie Omar an.
All das viele Blut machte Dalia Angst. Sie war um Omar besorgt und wollte nicht dass er stirbt.
"Ich werde ihn jetzt erst einmal zum Harkim bringen, damit ihn wieder zusammenflickt.", erklärte Andul der jungen Frau und Dalia nickte nur.
Der junge Assassine ging an ihr vorbei und in die Festung hinein. Dalia wandte sich um und folgte dem Assassinen.

Der Harkim war in der Zwischenzeit dabei, alles nötige für die Behandlung des Verletzten vorzubereiten, als die Tür zu seinem Behandlungsraum geöffnet wurde und Abdul mit dem verletzten Omar eintrat.
"Legt ihn auf den Behandlungstisch.", wies der Arzt den Assassinen an und Abdul gehorchte sofort.
Behutsam legte er Omar auf den Tisch und wandte sich dann dem Harkim zu.
"Wenn ihr so nett seid, ihm die Robe auszuziehen.", bat der Hakim und Abdul tat wie ihm gesagt wurde.
Der Arzt holte eine Wasserschüssel und ein paar Stoffstreifen.
Mit diesen Utensilien trat der Hakim auf den schwerverletzten Mann zu, um diesen zu untersuchen und zu behandeln.

Tief in Gedanken versunken, lief Dalia vor dem Zimmer des Arztes auf und ab.
"Hoffentlich kommt er durch. Was soll ich denn ohne ihn machen?", dachte sich die junge Frau voller Sorge um den jungen Assassinen.
Die Minuten vergingen und wurden zu Stunden, in denen Dalias Sorge nur stärker wurde und ihre Hoffnung immer geringer.
Irgendwann machte sich die junge Dame auf den Weg zur Bibliothek des Meisters.
Dalia wollte den Meister um Erlaubnis bitten, sich um Omar kümmern zu dürfen und innerlich hoffte sie auf die Zustimmung des alten Mannes.

Al Mualim saß in seinem Stuhl und studierte wie immer ein paar Dokumente, die ihm seine Schüler von ihren Missionen mitgebracht hatten.
"Verzeiht die Störung Meister. Doch ich habe eine Bitte an euch.", wurde der alte Mann von einer weiblichen Stimme unterbrochen und wütend blickte der Mann auf.
"Wie konnte ihr es wagen, mich ungefragt zu stören, Weib!", fauchte Al Mualim und erschrocken fuhr Dalia zusammen.
"Es tut mir Leid, Meister. Doch ich flehe euch an, mir zuzuhören.", bat Dalia den Großmeister der Assassinen und flehend sah sie ihn an.
Nach kurzem überlegen, nickte der alte Mann und Dalia seufzte erleichtert.
"Ich möchte euch darum bitten, mich um den verwundeten Assassinen kümmern zu dürfen. Ich würde ihn sehr gerne gesund pflegen.", erzählte Dalia dem Mann und Al Mualim dachte lange über die Bitte der Frau nach.
"Nun gut, aber wehe ihr wagt es dem jungen Mann den Kopf zu verdrehen.", antwortete der Großmeister und dankbar nickte die junge Frau.
Dalia verneigte sich respektvoll und verließ dann sofort die Bibliothek.
Mit schnellen Schritten lief die junge Frau die Gänge der Festung entlang und zum Behandlungsraum des Harkim zurück.

Dort angekommen nahm sie ihre Tigerlauf wieder auf, als nach wenigen Sekunden die Tür geöffnet wurde.
"Wie geht es ihm?", wollte sie sofort wissen und abwartend sah sie den Arzt an.
"Abdul wird ihn in sein Gemach bringen. Dort kann er sich in Ruhe erholen.", erklärte der Mann und Dalia nickte verstehend.
Im selben Moment kam der Assassine mit Omar auf den Armen hinaus und ohne Dalia groß zu beachten, lief er an ihr vorbei.
Die junge Frau folgte dem Mann zu Omars Gemach, um ihn dort zu pflegen.

Liebevolle Pflege

Liebevolle Pflege

 

Abdul brachte seinen verletzten Bruder in dessen Gemach, legte ihn behutsam auf dessen Bett und verließ dann den Raum.
Rasch machte sich der junge Mann auf den Weg zum Großmeister um diesen von Omars Zustand in Kenntnis zu setzen.

Dalia wartete vor Omars Gemach, bis Abdul heraus kaum und verschwunden war.
Erst als der Assassine nicht mehr zu sehen war, atmete Dalia tief durch und leise öffnete sie dann die Tür zu Omars Raum.
Lautlos trat sie ein und ging direkt auf den verwundeten Mann, der nun regungslos im Bett lag zu.
Der Harkim hatte Omar die Pfeile herausgezogen und die Wunden bereits gereinigt und verbunden.
Dalia nahm sich den Stuhl, der neben einem hölzernen Schreibtisch stand und setzte sich dann direkt neben das Bett.
Die junge Frau konnte von ihrem Platz aus sehen, dass der junge Mann fieberte. Der Schweiß rann dem jungen Assassinen ununterbrochen über das Gesicht und Dalia stand von ihrem Platz auf.
Die junge Frau verließ für einen kurzen Moment den Raum und als sie wiederkam, hatte sie eine Wasserschüssel und mehrere Stoffstreifen in der Hand.
Sofort trat sie wieder auf das Bett zu und setzte sich auf den Stuhl.
Die Schüssel stellte sie zusammen mit den Stofffetzen zur Seite, wobei die einen der Streifen in der Hand behielt.
Diesen tunkte die junge Mann nun in dem kalten Wasser und wrang ihn dann aus. Nachdem dass überschüssige Wasser in der Schüssel gelandet war, legte Dalia den feuchten Stoff auf Omars glühende Stirn.
Mit einem anderen Stoffstreifen, machte sie dasselbe, jedoch wischte sie nachdem das Tuch ebenfalls feucht war, dem Assassinen den Schweiß aus dem Gesicht und von seinem Oberkörper.
"Ihr werdet wieder vollkommen gesund, Omar. Dafür werde ich sorgen.", meinte die junge Frau, während sie sich weiterhin um den Mann ihrer Träume kümmerte.
Nachdem Dalia dem Assassinen den Schweiß vom Körper gewaschen hatte, legte sie das Tuch in die Schüssel zurück und wechselte dann das nun warme Tuch auf der Stirn, gegen ein kaltes.
Dalia nutzte die Gelegenheit und betrachtete den Assassinen im Bett nun genauer.
Vorsichtig strich sie Omar eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht, sodass sie ihn genauer ansehen konnte.
"Er ist wirklich süß wenn er schläft.", dachte sich die junge Frau und kurz darauf fing sie an zu Grinsen.
Die junge Frau hing ihren Gedanken nach und ohne es zu merken, strich sie dem verwundeten Mann sanft übers Gesicht.

Omar schien starke Schmerzen zu haben, denn er zog immer wieder sein Gesicht zusammen.
Als er Dalias warme Hand auf seinem Gesicht spürte, wurde Omar ruhiger.
"Es wird alles gut, mein Freund.", sprach die junge Frau auf den Assassinen ein und nach mehreren Minuten schien Omar ruhig zu schlafen.

Dalia blickte den Mann noch eine ganze Weile an, bis sie irgendwann von ihrer Müdigkeit übermannt wurde und schließlich am Bett des Assassinen einschlief.
Mitten in der Nacht hatte sie ihren Kopf auf die Brust des jungen Assassinen gebettet, was ihr jedoch nicht auffiel.

Am nächsten morgen, schlug der junge Assassine seine Augen auf und verwirrt blickte sich Omar um.
"Was ist passiert?", fragte er kaum hörbar, als ihn plötzlich starke Schmerzen überkamen.
"Omar, du musst wieder gesund werde.", vernahm Omar eine weibliche Stimme und suchend blickte er sich nach der Person um.
"Dalia?", fragte Omar überrascht und langsam wurde die junge Frau wach.
Noch etwas verschlafen, streckte Dalia ihre Glieder und erkundigte sich dann nach den Befinden des verwundeten Assassinen.
"Omar ihr seid wach.", stellte die junge Frau langsam fest und ohne darüber nachzudenken, fiel sie dem jungen Mann um den Hals.
Omar war über die Reaktion mehr als überrascht und langsam legte er seine Arme um die Frau.
"Ich hatte schon Angst, dass ich dich verlieren würde.", meinte die junge Frau und wenige Sekunden später, vernahm Omar ein Schluchzen.
"Dalia, nicht weinen. Dank dir wäre ich niemals auf die Idee gekommen, aufzugeben.", kam es von Omar und überrascht sah die junge Frau auf.
"Was, ich verstehe nicht.", entgegnete Dalia und fragend sah sie Omar an.
Der junge Assassine nickte nur und dachte darüber nach, ob er Dalia alles erzählen sollte.
Nach reichlichem Überlegen beschloss er der jungen Frau alles über seine Gefühle ihr gegenüber zu erzählen.
Der junge Mann atmete einige Male tief durch, ehe er Dalia fest in die Augen blickte und anfing, ihr alles zu erklären.
"Ich habe dich während meiner Mission so unendlich vermisst und als ich verletzt wurde, habe ich nur mit dem Gedanken an dich überlebt.", fing Omar an und gerührt blickte Dalia den Mann vor sich an.
"Ich weiß dass wir uns noch nicht lange kenne, Dalia, aber ich weiß, dass ich dich liebe.", gestand Omar der jungen Frau und Dalia kamen vor Freude die Tränen.
"Mir geht es gleich, Omar. Auch ich habe dich vermisst und als ich gesehen habe, dass du verletzt wurdest, bekam ich Angst. Ich hatte Angst, dass ich dich verliere, denn ich habe mich in dich verliebt.", kam es nun von der jungen Frau, die bei dem Geständnis rot wurde.
Omar konnte sein Glück kaum fassen und freudestrahlend drückte er die junge Frau an seine Brust.
"Nun ruhst du dich aber aus. Du bist noch immer nicht gesund.", mahnte Dalia ihn, drückte ihn sanft von sich weg und zwang ihn sich wieder niederzulegen.

Widerwillig gehorchte Omar, zog seine Geliebte jedoch mit aufs Bett, sodass sie auf seiner Brust zum liegen kam.
"Versprich mir, dass du hier bleibst.", bat der junge Assassine und sofort nickte die junge Frau.
Zufrieden grinste Omar und drückte der Frau in seinen Armen einen sanften Kuss auf die Stirn.
"Ich liebe dich, meine Schöne.", hauchte er liebevoll und Dalia kuschelte sich lächelnd enger an den jungen Mann.
"Ich liebe dich auch, Omar. Aber nun schlaft.", entgegnete sie und zusammen mit ihrem Geliebte, schloss sie die Augen.
Wenige Sekunden später, waren die beiden mit einem zufriedenem Lächeln eingeschlafen.

 

Zeit zu zweit

Zeit zu zweit

 

Wie gewohnt wurde Omar mit den ersten Sonnenstrahlen wach und sofort blickte er neben sich.
"Es ist also doch kein Traum. Es ist alles wirklich passiert.", dachte er sich, als er Dalia in seinen Armen erblickte.
Omar konnte es immer noch nicht glauben, dass er der jungen Frau, die nun friedlich in seinen Armen schlief, seine Liebe gestanden hatte.
"Ich liebe dich.", hauchte der junge Assassine und liebevoll drückte er einen Kuss auf die Lippen der jungen Frau.
Zufrieden seufzte Dalia auf und langsam wurde sie wach.
"Guten morgen, mein tapferer Krieger.", kam es von Dalia, die Omar noch etwas verschlafen anlächelte.
"Tapferer Krieger? Das gefällt mir.", entgegnete Omar nun ebenfalls lächelnd.
Schwungvoll rollte sich der junge Mann mit Dalia zur Seite, sodass die Frau unter ihm lag. Erschrocken schrie Dalia auf, doch als sie in die braunen Augen ihres geliebten Assassinen blickte, war der Schreck vergessen.
Für die beiden schien die Zeit stehenzubleiben. Es schien nur noch die beiden zu geben.
Sanft fuhr Omar über die Wange seiner Freundin, was Dalia in vollen Zügen genoss.
Der junge Assassine wollte sich jede Einzelheit und jedes Merkmal von Dalia tief in sein Gehirn brennen und ohne es zu merken, näherte er sich ihren Lippen.
Erwartungsvoll schloss Dalia die Augen, als es jedoch an der Tür klopfte.
Omar schreckte zurück und fiel aus dem Bett.
"Verdammt.", schimpfte der junge Mann leise und besorgt blickte Dalia zu ihm hinunter.
"Alles in Ordnung, Omar?", fragte die junge Frau den Assassinen und dieser nickte nur.
Omar versuchte sich aufzurichten, als seine Wunden protestierten und er stöhnend zusammensank.
"Omar.", kam es von Dalia, die nun aus dem Bett sprang und sich neben ihren Freund kniete.
"Ist wirklich alles in Ordnung?", wollte sie voller Sorge wissen und prüfend sah die den junge Mann an.
"Ja, ich bin nur direkt auf meiner verwundeten Schulter gelandet.", erklärte Omar, während er sich mit Dalias Hilfe aufrichtete.
Vorsichtig half Dalia dem jungen Assassinen zum Bett und zwang ihn sich niederzulegen.
Im ersten Moment weigerte sich der junge Mann, doch als Dalia ihrem Freund drohte zu gehen, gehorchte Omar.
Nachdem sich Dalia vergewissert hatte, dass Omar sich nicht mehr rührte, gab sie ihm einen liebevollen Kuss und wandte sich dann um.
Plötzlich wurde Dalia am Handgelenk gepackt und fragend sah sie zu Omar.
"Wo willst du hin?", wollte der junge Mann wissen und mit einem Rück zog Omar sie zu sich aufs Bett.
"Ich will wissen, wer an der Tür ist.", erklärte die junge Frau und sanft befreite sie sich aus Omars Griff.
Nun trat sie auf die Tür zu und öffnete diese.
"Verzeiht die Störung. Doch ich wollte sehen, wie es Omar geht.", vernahm Omar die Stimme eines Assassinen.
"Es geht ihm viel besser. Er ist bereits gestern zu sich gekommen. Ihr könnt gerne nach ihm sehen.", antwortete Dalia dem Assassinen und langsam trat sie einen Schritt zur Seite.
Der Assassine nickte dankend und trat in den Raum.
Langsam ging er auf das Bett seines Ordensbruders zu und als er sah, dass Omar wach war, grinste er.
"Wie geht es euch, Bruder?", wurde Omar gefragt und langsam richtete er sich auf.
"Ich habe noch starke Schmerzen, aber sonst geht es mir gut.", erklärte Omar seinem Bruder und verstehend nickte der Besucher.

Dalia beobachtete die Unterhaltung der beiden Männer und nach einigen Minuten, trat sie auf Omar und den anderen Assassinen zu.
"Nun müsst ihr aber gehen. Euer Bruder muss sich ausruhen und ich habe eurem Meister versprochen, dass ich ihn gesund pflege.", erklärte die junge Frau und bei den letzten Worten zwinkerte sie Omar unauffällig zu.
Omar ließ seiner Fantasie freien Lauf, was dazu führte, dass sich sein kleiner Freund regte.
"Oje, hoffentlich bemerkt dass keiner der beiden.", dachte sich der junge Assassine und versuchte sich so hinzusetzten, dass man den kleinen Beweis seiner Erregung nicht sehen konnte.
"Ich werde dem Meister von eurer bisherigen Genesung unterrichten, Omar.", meinte nun Omars Bruder und Omar nickte nur.
"Gute Besserung, mein Freund.", verabschiedete sich der Assassine nach einigen Minuten, wandte sich um und verließ den Raum.

"Endlich sind wir wieder alleine.", grinste Dalia, während sie sorgfältig die Tür verriegelte.
Nun wandte sie sich um und ging auf Omar zu, der immer noch in seinem Bett saß.
Omar ließ seine Geliebte nicht aus den Augen und verfolgte jede ihrer Bewegungen, bis sie schließlich direkt vor ihm stand.
"Ihr seid wunderschön.", hauchte Omar, hielt der jungen Frau die Hand entgegen und wartete darauf, dass sie diese ergriff.
Dalia legte ihre Hand in die seine und sofort wurde sie aufs Bett gezogen.
Omar sorgte dafür, dass die direkt neben ihm landete, so dass sie seine Erregung nicht bemerken konnte.
"Ich muss versuchen mich etwas abzulenken.", dachte sich der junge Mann, doch dass war schwerer als er gedacht hatte.
Mit Dalia in den Armen, starrte Omar an seine Zimmerdecke und dachte nach. Auch Dalia hing ihren Gedanken nach, während sie die Nähe des Assassinen genoss.
"Was machen wir jetzt?", unterbrach Dalia nach mehreren Minuten die Stille.
"Was meinst du?", wollte Omar wissen und fragend sah er seine Freundin an.
"Ich meine, wie soll es jetzt weitergehen? Wenn Al Mualim von uns erfährt, dann lässt er mich sofort töten.",  erklärte sie und wandte ihren Blick nun zu Omar.
Der junge Assassine dachte über die neue Situation nach und wägte alle Möglichkeiten nacheinander ab.
"Fürs erste halten wir unsere Liebe zueinander geheim. In der Zwischenzeit werde ich mich etwas einfallen lassen.", meinte Omar nach einer ganzen Weile und Dalia ließ sich die Worte des Assassinen gründlich durch den Kopf gehen.
"Das konnte funktionieren.", war sich Dalia sicher und zufrieden über diese erste Lösung ihres Problems, kuschelte sie sich enger an ihren geliebten Assassinen und lauschte dessen Herzschlag.
Durch den gleichmäßigen Rythmus wurde Dalia irgendwann müde und langsam schloss die ihre Augen.
Omar betrachtete die schlafende Gestalt in seinen Armen und zufrieden grinste er.

Zur Mittagsstunde beschloss Omar seine Freundin zu wecken, da er langsam Hunger bekam.
Mit zärtlichen Küssen, die er überall auf ihrem Gesicht verteilte, weckte er die junge Frau.
Zufrieden lächelnd schlug Dalia ihre Augen auf und blickte direkt in die Augen von Omar.
"Verzeiht die Störung, mein Schatz. Aber ich bekomme langsam Hunger.", erklärte er und Dalia konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.
"Schon in Ordnung.", wehrte sie ab, stahl sich von Omar einen Kuss und stand dann auf, um dem Patienten etwas zu essen zu holen.

Reitunterricht

Reitunterricht

 

Tief in Gedanken versunken stand James im Pferdestall, wo Altair gerade dabei war seinen schwarzen Hengst zu versorgen.
Es erstaunte den jungen Templer immer wieder, wie schnell der kleine Junge lernte.
"Was soll ich jetzt nur machen?", fragte sich der junge Mann in Gedanken, während er Altair beobachtete.
"Wenn Robert von dem Gespräch mit dem Assassinen und erfährt und davon, dass ich eine Vereinbarung mit diesem Mann habe, wird er mich töten lassen und Altair wird niemals erfahren was wirklich passiert ist. Es wundert mich, dass der Junge bereits nach wenigen Tagen den Mord an seinem Vater so sehr verdrängt hat, dass er es bereits vergessen hat.", fügte James in Gedanken hinzu, als er von dem kleinen Jungen unterbrochen wurde.
"Ich bin fertig, James.", kam es von dem Jungen und James schüttelte seine Gedanken ab, trat auf den Jungen und dessen Pferd zu und begutachtete die Arbeit von Altair.
"Gut gemacht, mein Freund.", lobte der Templer ihn den kleinen Jungen.
Altair fing an vor Stolz zu grinsen und James beschloss mit ihm einen Ausritt zu unternehmen.
Der Templer trat auf die Box zu, in der Thunder stand und öffnete diese. Das Tier fing an freudig umherzutänzeln und liebevoll streichelte James seinem braunen Hengst über den Hals.
Immer wieder stupste das Tier seinen Herrn an, als wollte es James auffordern ihn zu satteln.
"Ich mach ja schon.", grinste der junge Mann, entfernte sich von Thunder und ging stattdessen seinen Sattel holen.
Altair sah dem Templer aufmerksam zu, wie dieser das Tier sattelte.
"Komm Altair, wir machen einen kleinen Ausritt.", wandte sich James an den Jungen, nachdem er seinem Hengst den Sattel angelegt hatte.
Er nahm die Zügel in die Hand und führte das Pferd aus dem Stall.
Altair folgte ihm und kaum war er draußen, wurde er von James gepackt und in den Sattel gesetzt.
James saß ebenfalls auf, wobei er sich hinter den Jungen setzte.
"Du kannst dich am Sattel festhalten.", erklärte er Altair, was dieser auch sofort tat.
Sanft stieß er dem Tier in die Seiten, was sich daraufhin in Bewegung setzte.
Mit dem Jungen im Sattel verließ James den Hof. Er lenkte das Pferd durch die Straßen der Stadt und zu den Außenmauern, um die Stadt zu verlassen.
"Als Belohnung für deine Arbeit, werde ich dir heute das Reiten beibringen.", meinte James zu dem Jungen vor sich und begeistert blickte Altair den Mann hinter sich an.

Während dem Ritt aus der Stadt hing James erneut seinen Gedanken nach.
Der junge Templer wusste immer noch nicht, was er nun machen sollte und vor allem wie er Altair alles erklären sollte.
"Vielleicht sollte ich den Assassinen suchen und mit ihm reden? Er kann mir bestimmt helfen.", dachte sich James, doch nach längerem überlegen verwarf er den Gedanken wieder, da er sich sicher war, vorher von den anderen Assassinen getötet zu werden.
Nachdenklich blickte er auf den Jungen vor sich.
"Ich werde dem Jungen alles bei bringen was ich weiß und wenn er alt genug ist, werde ich ihm alles erzählen.", beschloss der Templer nach einer ganzen Weile des überlegens und tief im inneren fürchtete er diesen Tag bereits.
"Wohin reiten wir?", fragte Altair und riss den jungen Templer so aus seinen Gedanken.
"Wir reiten aus der Stadt.", antwortete er und im selben Moment erreichte er das Stadttor.
James ritt geradewegs auf das Tor zu, grüßte die dortigen Soldaten und verließ dann die Stadt.
Kaum hatte er die Stadt hinter sich gelassen, trieb er sein Pferd zum Galopp.
Als der junge Mann eine Oase erblickte, lenkte er seinen braunen Hengst dorthin und stieg dann ab. Vorsichtig half er dem Jungen vom Pferd und band dann das Tier an eine Palme.
"Wir werden erst einmal rasten.", erklärte James, als er die fragenden Blicke des Jungen bemerkte.
Altair nickte nur und rannte dann zu dem kleinen See, während sich James in den Schatten einer Palme setzte.
Der Templer schloss seine Augen und langsam entspannte er sich.
Ab und zu öffnete er die Augen, um nach Altair zu sehen, der wie James nun bemerkte, am Ufer des Sees stand und spielte.

Robert stand in seinem Arbeitszimmer und dachte nach.
Ihm gefiel es nicht, dass James mit dem Jungen Freundschaft geschlossen hatte, da er befürchtete, dass sich der Templer gegen seinen Pläne stellen könnte, um Altair zu beschützen.
"Ab sofort werde ich den Jungen selbst unterrichten.", beschloss der Templerführer, während er von seinem Fenster aus in den Hof blickte.
"Es darf nichts schief gehen. Altair muss für mich eines Tages diese Heiden vernichten.", fügte Robert de Sablé in Gedanken hinzu.
Langsam wandte sich der Templerführer um und verließ das Gemach.
Er wollte sich mit James unterhalten und Altair in seine Obhut nehmen.

James stand langsam auf und ging auf den kleinen Jungen zu, der immer noch im Wasser spielte.
"Altair, lass uns mit dem Unterricht anfangen.", schlug James vor und der Junge wandte sich dem Templer zu.
Gemeinsam mit Altair ging der junge Mann zu seinem Pferd und band ihn los.
"Ich werde dich jetzt auf das Pferd setzen und das Tier ein paar Mal im Kreis führen.", erklärte der junge Mann und für einen Moment sah er Altair an.
Der Junge nickte nur, ließ sich von James auf den braunen Hengst setzen und hielt sich dann im Sattel fest.
James nahm sich die Zügel und führte das Tier im Kreis herum, sodass Altair ein Gefühl für das Tier bekam.
Dies machte der Templer eine ganze Weile, ehe er damit aufhörte.
Nun übergab er die Zügel dem Jungen und erklärte ihm dann die Grundhaltung eines Reiters.
Aufmerksam hörte der Junge zu und befolgte gehorsam den Anweisungen des Templers.
Hin und wieder korrigierte James Altais Haltung, doch im großen und ganzen war er schon sehr zufrieden mit dem Jungen.

"Wo ist James und der Junge?", wollte Robert von einem seiner Soldaten wissen, während er sich suchend umsah.
"Er hat mit dem Jungen die Festung verlassen.", berichtete der Soldat und überrascht sah Robert den Mann an.
"Hat er gesagt wo er hin wollte?", fragte der Templerführer weiter, doch der Soldat schüttelte nur den Kopf.
"Wenn ihr James seht, sagt ihm dass ich ihn sprechen möchte.", befahl Robert dem Soldaten und sofort nickte der Templer.
Über James unerlaubte verlassen der Festung wütend, machte sich Robert auf den Weg zu seinem Gemach zurück.

"Dass ist schon ganz gut, mein Junge.", lobte James den kleinen Jungen und Altair grinste zufrieden.
Bis zum Einbruch der Dämmerung verbrachten die beiden an der Oase und trainierten und als langsam die Nacht hereinbrach, beschloss James mit dem Jungen zurückzukehren.
James trieb sein Pferd zum Galopp, sodass er die Stadt und die Festung schnell erreichte.

Bei der Templerfestung angekommen, stieg er vom Pferd und führte es in den Stall.
Dort nahm er dem Tier den Sattel an und führte es dann in die Box zurück. Mit Altairs Hilfe versorgte er den Hengst rasch und nachdem er alles erledigt hatte, verließ er mit dem Jungen den Stall und machte dich auf den Weg in die Festung, als er von einem Soldaten aufgehalten wurde.
"James, Robert möchte dich sofort sehen.", erklärte der Mann und langsam nickte James.
Der junge Templer ging mit Altair in die Festung hinein und brachte den Jungen in sein Gemach.
"Gute Nacht, Altair.", verabschiedete sich James von dem Jungen und verließ dann den Raum.
Mit eiligen Schritten schlug James den Weg zum Templerführer ein.
Bereits nach wenigen Minuten erreichte er das Arbeitszimmer des Ordensführers und kurz klopfte der junge Mann.
Erst als er von Robert in den Raum gebeten wurde, öffnete James die Tür und trat ein.
"Ihr wolltet mich sprechen, Herr?", fragte James, während er auf den Templerführer zuging.
"Ja.", kam es von Robert, der mit dem Rücken zu James stand.
"Wo seid ihr mit dem Jungen gewesen?", fragte der Templerführer und James erklärte es ihm.
Mit einer schnellen Bewegung wandte sich Robert dem Mann zu und schlug ihm hart ins Gesicht. Durch die Wucht des Schlages fiel James zu Boden.
"Was habt ihr euch dabei gedacht? Ihr hättet von einem Assassinen angegriffen werden und somit den Jungen verlieren können!", brüllte Robert nun voller Wut, während er auf James herunterblickte.
Der Templer wusste nicht was er sagen sollte, weshalb er den Ordensführer nur stumm anblickte.
So vergingen die Minuten und langsam stand James auf.
"Verschwindet, bevor ich euch töte.", zischte Robert wütend und sofort verließ James den Raum.

Lügen

 Lügen

 

Omar ruhte sich den restlichen Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit noch aus und genoß die Zweisamkeit mit Dalia.
Dalia war in seinen starken Armen eingeschlafen und behutsam löste sich der Assassine von ihr und verlließ lautlos das Bett.
Rasch zog sich Omar an und verschwand dann aus seinem Gemach. Noch etwas wackelig auf den Beinen machte sich der junge Mann auf den Weg zum Turm des Meisters.
Während er den Gang entlang ging, dachte er noch einmal darüber nach, was er seinem Meister sagen sollte.
Nach einigen Minuten hatte sich Omar entschlossen und im selben Augenblick erreichte er den Augang zur Bibliothek, in der sein Meister saß.
Der junge Mann atmete noch einmal tief ein und aus, ehe er langsam stieg er die Treppe zum Meister empor.
Als Al Mualim das Geräusch von Schritten vernahm, blickte er auf.
"Omar, wie ich sehe geht es euch wieder besser.", kam es von Al Mualim und der Assassine nickte nur.
"Was gibt es, mein Kind?", fuhr der Meister der Assassinen fort und abwartend sah er Omar an.
"Ich konnte Umars Sohn nicht finden. Ich habe die komplette Stadt nach den Jungen durchsucht, doch erfolglos.", berichtete Omar seinem Meister und dieser blickte den jungen Mann schweigend an.
"Verzeiht mir mein Versagen, Meister. Sobald ich wieder gesund bin, werde ich mich erneut auf die Suche nach Altair machen.", schlug Omar nach wenigen Minuten des Schweigens vor.
"Ich werden den Kleinen in Jerusalem suchen und wenn ich ihn dort nicht finde, werde ich nach Akkon reiten.", fügte Omar hinzu und langsam nickte Al Mualim.
"Ruht euch noch ein paar Tage aus bevor ihr euch auf die Reise macht.", wies der Großmeister den Assassinen an und respektvoll verneigte sich der junge Mann.
Nachdem sich der junge Assassine wieder aufgerichtet hatte, verließ er die Bibliothek und ging in sein Gemach zurück.
"Nun muss ich mir nur noch einfallen lassen, was ich während meines Aufenthalts in Jerusalem mache.", dachte sich Omar und für einen Moment seufzte er.

Als Omar sein Gemach betrat, wurde er bereits von Dalia erwartet, die durch die Abwesenheit ihres Geliebten wach wurde.
"Wo warst du?", fragte die junge Frau verschlafen, während Omar auf sie zuging.
"Ich war beim Meister.", antwortete er ihr, zog sich die Robe über den Kopf und legte sich dann zu seiner Freundin ins Bett.
Sofort kuschelte sich Dalia an die harte Brust des jungen Assassinen und legte ihre zierliche Hand auf sein Herz.
Omar nahm sie in den Arm und drückte der jungen Frau einen Kuss auf die Stirn.
"Ich liebe dich, Dalia.", hauchte er voller Liebe und Dalia grinste breit.
"Ich dich auch, mein tapferer Assassine.", erwiderte sie und Omar musste ebenfalls grinsen.

James lief durch die Festung und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, während er über das Gespräch mit Robert nachdachte.
"Ich bin kein Knappe mehr. Ich bin ein vollkommen ausgebildeter Soldat, der sich gegen einen Assassinen zur Wehr setzen kann.", dachte sich der junge Templer wütend.
"Außerdem wird mir dieser Assassine nichts tun, solange ich mich um Altair kümmere und mein Versprechen halte.", fügte er in Gedanken hinzu und kurz darauf betrat James den Hof.
Der junge Mann hatte beschlossen ein paar Stunden zu trainieren und so seiner Wut freien Lauf zulassen.
Er machte sich auf den Weg zum Übungsring und zog dann sein Schwert.
James konzentrierte sich und fing an zu trainieren.

Die ganze Nacht hielt sich der junge Templer am Übungsplatz auf und trainierte hart.
Als die Sonne aufging, war James schweißnass und außer Atem. Der junge Templer steckte sein Schwert in die Scheide zurück und atmete mehrere Male tief durch.
Nachdem sich James etwas erholt hatte, machte er sich auf den Weg in die Festung und in sein Gemach zurück.
Langsam forderte das harte und lange Training seinen Tribut und James spürte die Müdigkeit in ihm aufkommen.
Kurz darauf erreichte der junge Templer die Tür zu seinem Gemach. Er öffnet sie und trat erschöpft ein, um sich endlich etwas auszuruhen.

"Musst du in wenigen Tagen wirklich schon wieder aufbrechen?", fragte Dalia ihren Geliebten, während sie ihn dabei beobachtete wie er sich ankleidete.
Omar nickte nur, trat dann zu seinem Bett und setzte sich neben die junge Frau.
"Ja, der Meister besteht darauf, dass ich mich auf den Weg nach Jerusalem mache.", erklärte der junge Assassine.
"Und was sollst du für Al Mualim dort machen?", wollte Dalia wissen und einen Moment dachte Omar nach.
Der junge Mann beschloss nach längerem überlegen, dass er Dalia in seine Mission einweihte.
"Al Mualim möchte, dass ich den Sohn von Umar finde und ihn nach Masyaf bringe.", erklärte Omar seiner Freundin und Dalia nickte verstehend.
"Jedoch ist es schwerer als ich dachte. Ich habe Altair zwar gefunden, doch ich weiß noch nicht wie ich ihn davon überzeugen kann mit mir zu kommen. Im Moment ist der Kleine bei einem Templer, der sich um ihn kümmert und ihm ein paar Sachen beibringt.", fügte Omar hinzu und nachdenklich blickte er die junge Frau an.
"Du schaffst das schon, Omar. Ich glaube an dich, Liebling.", sprach Dalia dem jungen Assassinen Mut zu und rasch drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.
Zufrieden seufzte Omar und wenige Sekunden später, erwiderte der junge Mann den Kuss.
Langsam drückte Omar die Frau ins Bett zurück, ohne den Kuss jedoch zu unterbrechen.
"Danke, Dalia.", murmelte Omar zwischen mehreren Küssen und langsam wanderte er mit seinem Mund von ihren Lippen zu ihrem Hals hinunter.
Dalia genoss die federleichten Küsse des jungen Assassinen und mit geschlossenen Augen lag sie unter ihm.

Altair war bereits auf den Beinen und lief durch die Festung, bis er beim Gemach seines Freundes ankam.
Der kleine Junge klopfte ein paar Mal, ehe er die Tür öffnete und in den Raum liefen.
Als der Junge James entdeckte, rannte er auf das Bett des Templers zu und sprang mit voller Kraft auf den jungen Templer drauf.
Mit einem überraschten Aufschrei wurde James wach und blickte in das Gesicht von Altair.
"Komm, laß uns spielen.", bat der kleine Junge den jungen Mann und James blickte ihn verschlafen an.

Zeit für die Wahrheit

 Zeit für die Wahrheit

 

15 Jahre später

Altair lief durch die Gänge der Templerfestung. Der junge Mann war auf dem Weg zu James, der ihn bereits am Übungsplatz erwartete.
Als er in den Hof hinaustrat, blickte er sich suchend nach seinem älteren Freund um.
"Guten Morgen, James!", reif Altair dem Templer zu, als er ihn am Rand des Kampfringes entdeckte.
Mit schnellen Schritten machte sich der junge Mann auf den Weg zu dem älteren Templer und als er bei seinem Freund ankam, wurde er von James brüderlich umarmt.
"Guten Morgen, Altair.", grüßte James seinen gegenüber und nach wenigen Sekunden löste sich der Templer von dem jüngeren.
"Wie wäre es mit einem kleinen Ausritt?", wandte sich James fragend an Altair.
"Dass ist eine gute Idee, mein Freund.", entgegnete Altair dem Soldaten und gemeinsam machten sich die Männer auf den Weg zu den Ställen.
Bei den Ställen angekommen, traten die beiden Männer hinein und zu den Pferden.
Altair ging zu der hintersten Box, in der sein schwarzer Hengst untergebracht war.
Direkt vor der Box blieb Altair stehen und blickte das Tier nachdenklich an.
Immer wenn der junge Mann seinen Hengst ansah, dachte er an den Tag zurück, an dem er das Tier bekommen hatte.
"Trödel nicht, Altair.", wurde er plötzlich von James aus den Gedanken gerissen und langsam blickte der junge Mann auf.
Altair schüttelte seine Gedanken ab und trat stattdessen in die Sattelkammer.
"Wer war dieser weißgekleidete Mann der James damals bedroht hat?", fragte sich Altair, während er seinen Sattel holte und damit dann zu seinem Pferd trat.
Mit geübten Griffen, legte Altair dem schwarzen Hengst den Sattel an, nahm dann die Zügel in die Hand und führte das Tier ins freie.
"Na endlich.", kam es von James, der bereits mehrere Minuten auf den jungen Mann wartete.
Lächelnd blickte Altair den Soldaten an und saß dann auf.
"Lass uns aufbrechen.", meinte Altair zu James und der Templer nickte zustimmend.
Gemeinsam setzten sich die Männer in Bewegung und ritten vom Hof.

Schweigend ritten die beiden nebeneinander her, während jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.
"Heute werde ich ihm alles erzählen.", beschloss James und innerlich wünschte er sich, es bereits hinter sich zu haben.
"Ich hoffe er wird es verstehen und mich deswegen nicht verachten.", fügte er in Gedanken hinzu und kurz warf er einen Blick auf Altair, der nun vor ihm ritt.

Als James die Oase entdeckte, an der er Altair das Reiten beigebracht hatte, wandte er sich an seinen Begleiter.
"Lass uns hier rasten.", meinte er und langsam lenkte er seinen Hengst zu der Wasserstelle.
Altair tat es dem Soldaten gleich und steuerte ebenfalls die Oase an.
Der junge Mann stieg ab und band seinen schwarzen Hengst an eine Palme, in der Nähe des Wassers an.
Langsam trat der junge Mann an das Ufer des Sees und blickte sich um.
"Altair ich muss unbedingt mit die reden.", fing James an, nachdem er sein Pferd ebenfalls festgebunden hatte.
Fragend wandte sich der junge Mann zu seinem Freund um und sah ihn an.
"Es ist wichtig und ich möchte dass du mich ausreden lässt, bevor du etwas sagst.", bat der Templer und langsam ging er auf den jüngeren Mann zu.
Altair verstand nicht und wollte bereits etwas sagen, doch James ließ ihn nicht zu Wort kommen.
"Weißt du noch wie du zu uns gekommen bist?", begann James und fragend sah er Altair an.
"Ja, ich war mit meinem Vater in der Wüste unterwegs, als er mich dort zurück gelassen hat. Dort habt ihr mich dann gefunden und mitgenommen.", erklärte Altair, als James jedoch kopfschüttelnd verneinte.
"Diese Geschichte stimmt nicht ganz, Altair. Robert hat euch dass alles erzählt, damit ihr ihm gehorcht und ihm gegen die Assassinen helft.", kam es von James, der nun interessiert zu Boden blickte.
Nun war Altair verwirrt, doch er sagte nichts.
"Dein Vater war mit dir vor 15 Jahren auf der Flucht. Wir verfolgten euch bis in die Wüste hinaus, wo wir euch beide dann einholten. Wir sorgten dafür, dass das Pferd deines Vaters stürzte. Dein Vater wurde verletzt, sodass er nicht mehr fliehen konnte. Wir nutzten diese Chance und traten zu ihm, während du versucht hast zu fliehen. Robert wollte dass wir dich gefangen nehmen, was wir auch taten. Dann brachten wir dich zu Robert, der dich zwang, den Mord deines Vaters mitanzusehen. Seit diesem Tag bist du bei uns. Robert möchte dich zu den Assassinen schicken und sie mit deiner Hilfe vernichten.", erzählte James seinem Freund und entsetzt blickte Altair ihn an.
"Dieser verdammte Mistkerl.", fauchte nun Altair nun voller Wut, als ihm alles wieder einfiel.
Wütend wandte er sich um und ging zu seinem Pferd.
"Altair, warte.", kam es von James, doch Altair ignorierte ihn, zu sehr war er von Hass und Wut geblendet.
Der junge Mann saß auf und machte sich in einem mörderischen Galopp auf den Weg zur Festung zurück.

Als Altair bei der Festung ankam, sprang er vom Pferd.
Mit schnellen Schritten lief er in das Gebäude hinein und machte sich dann auf den Weg zum Arbeitszimmer von Robert De Sablé.

Erste Begegnung

Erste Begegnung

 

Besorgt ging James zu seinem Tier, band es los und saß dann auf.
"Ich hoffe du tust nichts dummes, Altair.", dachte sich der Soldat und gab seinem Hengst die Sporen.

Wütend stürmte Altair in das Zimmer und trat auf Robert zu.
Überrascht blickte der Templerführer auf, der sich bis eben noch mit dem Hauptmann der Wachen unterhalten hatte.
"Wie kannst du es wagen?", fauchte Robert, doch Altair ignorierte ihn. Stattdessen trat er auf den Ordensführer zu und rammte ihm wütend die Faust ins Gesicht.
"Du verdammter Bastard.", zischte Altair immer noch wütend und schlug bereits ein weiteres Mal zu.
"Ihr habt meinen Vater getötet.", kam es von dem jungen Mann, während er immer wieder auf den Ordensführer einschlug.
Plötzlich wurde Altair grob gepackt und von dem Templerführer weggezerrt.
Der Hauptmann der Wachen zwang den jungen Mann gewaltsam auf den Boden und drückte ihm dann sein Knie in den Nacken.
Langsam richtete sich Robert de Sablé auf und trat auf Altair zu.
"Du wagst es, einfach hier reinzustürmen und mich anzugreifen?", fragte Robert nun voller Zorn.
"Dafür werdet ihr bezahlen.", murmelte Altair gegen den Steinboden, da er sich kaum bewegen konnte.
Robert war überrascht darüber, dass Altair die Wahrheit kannte.
"Schafft ihn in den Kerker.", befahl der Templerführer seinem Hauptmann und dieser gehorchte sofort.
"Für den Mord an meinem Vater, werde ich dich töten.", drohte Altair, als man ihn auf die Beine zerrte und für einen Moment versuchte er sich von dem Templer loszureißen.
Der Hauptmann der Soldaten verstärkte seinen Griff um Altairs Arme, sodass dieser sich nicht befreien konnte.
Die Minuten vergingen, in denen Robert de Sablé nachdachte.
"Du wolltest mich bereits vor 15 Jahren für den Mord an deinem Vater töten, doch wie du siehst, lebe ich noch und weißt du auch warum, Altair?", kam es von dem älteren der beiden und langsam näherte er sich dem jungen Mann. Direkt vor ihm blieb Robert stehen und wartete auf Altairs Antwort.
"Ganz einfach. Du bist nichts weiter als ein Schwächling. Genau wie dein Vater.", antwortete Robert, nachdem Altair nichts sagte.
"Ich habe dich damals nur am Leben gelassen, um dich für meine Pläne zu benutzen und ob du willst oder nicht, du wirst mir helfen diese verdammten Assassinen zu vernichten." , fügte Robert noch hinzu und kurz darauf ließ er den jungen Mann abführen.
"Niemals. Ich werde niemals deine Pläne ausführen!", brüllte Altair, was den Templerführer Lächeln ließ.

Als James endlich das Tor zur Templerfestung erreichte, atmete er erleichtert aus.
Im Hof der Festung angekommen, zügelte er sein Pferd und stieg sofort ab.
"Hoffentlich komme ich nicht zu spät.", dachte er sich und führte das Tier in den Stall.
Trotz großer Eile musste James das Pferd erst versorgen und ihm den Sattel abnehmen, bevor er in die Festung gehen konnte.
James beeilte sich und nachdem er Thunder versorgt hatte, verließ er mit schnellen Schritten den Stall und lief in die Templerfestung hinein.
Während er durch die Gänge der Festung rannte, sah er sich immer wieder suchend nach Altair um.
"Weißt du wo Altair ist?", fragte James einen Soldaten, dem er nach einigen Minuten begegnete.
"Robert hat ihn in den Kerker werfen lassen.", erklärte der Templer und ging dann weiter.
"Was hast du nur angestellt, Altair?", fragte sich James in Gedanken, während er weiter lief.

Immer wieder versuchte sich Altair von dem Hauptmann der Soldaten loszureißen, doch wie bereits beim ersten Versuch gelang es dem jungen Mann nicht.
Nach wenigen Minuten kam der Templer mit Altair vor der Tür zum Kerker an und für einen kurzen Moment blieb der Hauptmann stehen.
Der Templer kramte nach seinem Schlüsselbund, um die Tür aufzusperren.
Altair nutzte die Gelegenheit, stieg dem Templer mit voller Wucht auf den Fuß, sodass dieser ihn mit einem kleinen Aufschrei losließ.
Ohne zu Zögern, wandte sich der junge Mann um und rannte den Gang zurück.

Langsam richtete sich der Templer auf und sofort verfolgte er den jungen Mann.
"Haltet ihn! Er darf nicht entkommen!", brüllte der Mann hinter dem Flüchtigen her.

Altair bog gerade um eine Ecke, als er jedoch in jemanden hineinrannte.
Unsanft wurde der junge Mann zu Boden geschleudert und etwas verwirrt blickte Altair auf.
Vor ihm stand eine junge Frau, die die Kleidung eines Templerritters trug.
Langsam hob Altair den Blick und als er der Frau vor sich direkt in die Augen blickte, stockte ihm für einen Augenblick der Atem.
"Wunderschön.", war dass erste was Altair zu der Frau vor sich einfiel.
Für den jungen Mann schien die Zeit still zu stehen, während er die junge Frau weiterhin anblickte.
"Lasst ihn nicht entkommen!", wurde Altair plötzlich von der tiefen Stimme des Hauptmannes aus den Gedanken gerissen und erschrocken blickte er sich um.
Kurz darauf waren bereits die Schritte des Mannes zu hören und sofort richtete sich Altair auf, als er plötzlich am Arm gepackt wurde.
"Wo wollt ihr denn hin? Ihr habt den Hauptmann doch gehört.", kam es von der jungen Frau und fasziniert von der Stimme wandte sich Altair zu ihr um.

"Passt auf, dass euch der Sabber nicht aus dem Mund rinnt.", kam es von der jungen Templerin, während sie den dümmlich grinsenden Altair angeekelt ansah.
Bei diesen Worten zuckte Altair erschrocken zusammen.
Im selben Moment tauchte hinter Altair der Hauptmann der Templer auf und immer noch über die Flucht des jungen Mannes wütend, packte er ihn grob am Arm und riss ihn von der jungen Frau los.
"Habt dank, Maria.", wandte sich der Templer nun an die Frau und diese nickte nur.
"Was für ein schöner Name.", dachte sich Altair, während er den Namen immer wieder aussprach.

Nachdenklich lief Robert in seinem Arbeitszimmer auf und ab.
"Ich muss dafür sorgen, dass er mir gehorcht.", dachte sich der Ordensführer, als es an der Tür klopfte.
"Herein.", sagte Robert und abwartend blickte er auf. Langsam wurde die Tür geöffnet und James trat in den Raum.
Als Robert den Templer sah, fing er an zu grinsen.
In Roberts Gedanken entsand langsam ein Plan, mit dessen Hilfe er Altair dazu bringen konnte, ihm zu gehorchen.

Altair konnte nicht verhindern, dass er die ganze Zeit über an Maria dachte.
Bei dem Gedanken an ihre sanfte Stimme überkam ihn eine angenehme Gänsehaut.
"Los, rein mit dir.", unterbrach der Hauptmann der Soldaten Alltairs wundervolle Gedanken und kurz darauf stieß er ihn unsanft in die Zelle hinein.
Altair fiel zu Boden und ehe er sich aufrichten konnte, hatte der Templer bereits die Tür geschlossen und diese von außen verriegelt.

Druckmittel

Druckmittel

 

Erschöpft von dem harten Training mit den Novizen, verließ Omar den Übungsring und machte sich auf den Weg ins Dorf hinunter.
Er freute sich auf sein Zuhause, doch vor allem freute er sich auf seine geliebte Familie.
Vor fünf Jahren hatte der Assassine Dalia geheiratet und bereits ein Jahr später, wurde Omar zum ersten Mal Vater. Seine Frau hatte ihm eine gesunde Tochter geschenkt, was den Assassinen zum glücklichsten Mann der Welt machte.
"Omar, wartet!", vernahm er plötzlich eine Stimme und fragend wandte sich der Assassine um. Auf Omar kam ein junger Novize zugerannt.
"Was ist los, Novize?", wollte der Assassine von dem Jungen wissen und abwartend sah er ihn an.
"Al Mualim möchte euch sehen.", erklärte der jüngere der beiden und langsam nickte Omar. Der Assassine wandte sich um und schlug den Weg zur Festung ein.

"Ich habe gehört, dass Altair in den Kerker geworfen wurde.", kam es von James, der immer noch bei Robert im Arbeitszimmer stand.
"Da habt ihr richtig gehört. Dieser verfluchte Sohn eines Assassinen hat mich angegriffen.", entgegnete der Ordensführer und langsam trat er auf James zu.
"Altair meinte, dass er mich für den Mord an seinem Vater töten würde. Ich frage mich, woher er wohl die Wahrheit kennt?", fügte Robert hinzu und für einen kurzen Moment blickte er dem Templer vor sich in die Augen.
"Ich habe keine Ahnung, Herr.", log James, wobei er den Blickkontakt zu Robert de Sablé nicht unterbrach.
"Wie dem auch sei. Ich werde Altair schon noch dazu bringen, mir zu helfen und ich weiß auch schon wie.", kam es von Robert und wenige Sekunden später, rief er nach seinen Wachen.
Kurz darauf wurde die Tür aufgeschlagen und zwei Templer kamen mit gezogenen Schwerten in den Raum gestürmt.
Kampfbereit sahen sich die Männer um, doch als sie nichts ungewöhnliches entdeckten, blickten sie fragend zu ihrem Führer.
"Nehmt James die Waffen ab und bringt ihn in sein Gemach. Ab sofort steht er unter Arrest.", befahl Robert seinen Männern und etwas verwirrt sahen sie zu James, der ebenfalls über den Befehl des Ordensführers verwirrt war.
"Worauf wartet ihr!", brüllte Robert als die Soldaten nicht gehorchten.
Die Männer zuckten erschrocken zusammen, traten auf James zu und nahmen ihm das Schwert und noch andere Waffen ab.
"Mit eurer Hilfe, wird mir Altair gehorchen.", kam es nach wenigen Minuten von dem Templerführer und siegessicher grinste er den Mann vor sich an.
"Altair wird euch niemals helfen. Die Assassinen sind bereits seit Jahren auf der Suche nach ihm und es wird nicht mehr lange dauern, da werden sie ihn holen.", kam es von James, nachdem ihr klar wurde, was Robert vorhatte.
"Er wird uns helfen, wenn er nicht will, dass dir was passiert und glaube mir, dass will er nicht, schließlich seid ihr wie ein großer Bruder für ihn.", versicherte der Templerführer, während er den Soldaten zunickte.
Die Männer verstanden sofort und packten James jeweils an einem Arm.

Verträumt saß der junge Mann in seiner Zelle.
"Maria, Maria.", immer wieder ließ er sich den Namen, der jungen Templerin durch den Kopf gehen, als er durch ein Geräusch aus den Gedanken gerissen wurde.
Langsam blickte Altair auf. Seine Zelle wurde geöffnet und kurz darauf erschien Robert de Sablé in der Zelle.
Schweigend trat der Templerführer auf den jungen Mann zu und direkt vor ihm blieb Robert stehen.
"Was willst du?", fauchte Altair, als er den älteren Mann vor sich sah.
"Ich möchte nur mit dir reden.", antwortete der Templerführer, doch Altair war dem Mann ihm gegenüber misstrauisch.
"Du wirst dich morgen früh auf den Weg nach Masyaf machen. Dort wirst du dich als der Sohn von Umar zu erkennen geben. Die Assassinen werden dich bei sich aufnehmen und du wirst dich in der Bruderschaft umhören. Du wirst mir über jedes noch so kleines Detail, jede noch so kleine Infomation Bescheid geben.", erklärte Robert nun, doch Altair verneinte kopfschüttelnd.
"Ich habe dir doch bereits gesagt, dass ich dir nicht helfen werde.", weigerte sich der junge Mann, was den Templerführer auflachen ließ.
"Du wirst deine Meinung schon noch ändern, da bin ich mir ziemlich sicher. Anderenfalls werde ich meinen Männern befehlen, James zu töten.", drohte Robert nun ernst und prüfend blickte er Altair an.
Wütend ballte Altair seine Hände zu Fäusten und am liebsten hätte er diese dem Ordensführer hart in den Körper gerammt.
"Du verdammter Bastard.", zischte Altair und gleichzeitig versuchte er seine Wut zurückzuhalten.
"Also wirst du nun tun was ich möchte?", fragte Robert nun freundlich und lange sah er den jungen Mann an.
"Elendiger Misrkerl.", fauchte der junge Mann nun, stand auf und warf sich wütend auf Robert.
Durch das Gewicht des jungen Mannes fiel der Templerführer zu Boden und sofort nutzte Altair die Gelegenheit und schlug auf Robert ein.
"Wenn du oder einer deiner Männer, James etwas antut, dann bringe ich euch alle um.", drohte Altair, doch Robert ignorierte die Worte des jungen Mannes.
"Keine Sorge, Altair. Solange du dass tust, was ich von dir verlange, wird James nichts passieren.", antwortete der Mann unter Altair.
Immer wieder schlug Altair auf Robert ein, bis er schließlich keine Kraft mehr hatte und erschöpft inne hielt.
Langsam ging er von seinem Feind hinunter und dachte nach.
"In Ordnung, ich werde tun was du willst, aber lass James gehen.", kapitulierte Altair nach einer ganzen Weile und zufrieden grinsend, richtete sich Robert auf.
"James wird nichts geschehen, doch solange die Assassinen nicht vernichtet sind, bleibt er bei uns.", entgegnete Robert und ging erneut auf Altair zu.

Wütend lief James in seinem Gemach auf und ab, während er über eine mögliche Flucht nachdachte.
"Ich hoffe Altair macht keine Dummheiten.", dachte sich der Templer und kurz darauf, ließ er sich langsam auf seinem Bett nieder.

"Guter Junge.", lobte Robert den jungen Mann, doch Altair wollte die Worte nicht hören.
"Auf diesen Tag habe ich schon solange gewartet. Endlich werden die Assassinen vernichtet und du wirst uns dabei helfen.", fügte der Templerführer hinzu.
"Ich muss mir was einfallen lassen.", dachte sich Altair, als er plötzlich von Robert in den Arm genommen wurde.
"Ich weiß, dass du mich stolz machen wirst, Altair.", grinste der Templerführer, löste sich kurz darauf von dem jungen Mann und verließ die dreckige Zelle.

Manipulation

Manipulation

 

Ungläubig ließ sich Altair auf den Boden sinken.
"Was soll ich jetzt bloß machen?", fragte sich der junge Mann in Gedanken. Auch wenn sich Altair nicht mehr an seinen Vater erinnern konnte, so wollte er ihm dennoch keine Schande bereiten.
"Wie konnte ich nur so dumm sein und den Mord an meinem Vater vergessen? Ich hätte Stärke beweisen müssen, indem ich Vaters Tod räche und diesen verdammten Bastard zur Hölle schicke, doch ich habe versagt und mich von Robert ablenken lassen.", fügte der junge Mann in Gedanken hinzu und traurig schloss er seine Augen.
Kaum hatte Altair die Augen geschlossen, überfluteten ihn mehrere Erinnerungen an seinen Vater.
"Bitte verzeih mir, Vater.", murmelte er vor sich hin und langsam lief eine Träne über seine Wange.
"Es tut mir so leid.", schluchzte Altair kaum hörbar und langsam wischte er sich die Tränen von den Wangen.
Altair konnte nicht verhindern, dass sich in ihm Schuldgefühle breit machten.
"Ich muss hier irgendwie raus und James befreien.", überlegte sich der junge Mann, nachdem er sich allmählich beruhigt hatte.

Zufrieden ging Robert de Sablé durch die Kerkerräume und machte sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer, dass im oberen Geschoss lag.
"Endlich komme ich meinem Ziel einen großen Schritt näher.", dachte sich der Templerführer, während er langsam die Treppe empor stieg.
Im Obergrschoss angekommen, begegnete der Ordensführer seinem Schützling.
"Begleitet mich in mein Büro, Maria.", wies der Führer der jungen Frau an und kurz nickte die Templerin.
Maria wandte sich um und folgte dem Ordensführer zu dessen Arbeitszimmer.
"Was ist los, Herr?", wollte die junge Frau wissen, nachdem sie hinter ihrem Führer den Raum betrat.
"Altair wird morgen nach Masyaf aufbrechen und sich in die Bruderschaft der Assassinen einschleusen. Ich möchte, dass du ihn begleitest und ihn im Auge behälst. Sorge dafür, dass unsere Mission geheim bleibt und sollte sich Altair weigern, wirst du ihn zurechtweisen und ihm sagen dass James für jeden seiner Fehler bezahlen wird.", erzählte Robert der jungen Frau und aufmerksam hörte Maria ihm zu.
"Ihr könnt euch auf mich verlassen. Ich werde euch nicht enttäuschen, Herr.", entgegnete Maria ihm, verneigte sich respektvoll und wandte sich dann zum gehen, als Robert sie noch einmal aufhielt.
"Sorge dafür, dass sich unser Freund wäscht, bevor ihr aufbrecht.", fügte er noch hinzu und erneut nickte Maria.
Kurz darauf verschwand die junge Frau.

"Dann sorgen wir doch dafür, dass Altair nicht auf dumme Gedanken kommt.", dachte sich Maria und langsam schritt sie durch die Gänge Richtung Kerkerräume.
Während dem Weg zu Altairs Zelle, dachte sie darüber nach, was sie dem jungen Mann sagen sollte, damit dieser ihr vertraute.
Bei der Zelle angekommen, schloss Maria die Tür auf und trat dann hinein.

Beim öffnen der Kerkertür, blickte Altair langsam auf und als er in das Gesicht der jungen Templerin blickte, verabschiedete sich sein Verstand.
Maria blieb die Reaktion des jungen Mannes nicht verborgen und langsam trat sie auf den Gefangenen zu.
"Mistkerl.", dachte sich die junge Frau angeekelt, als ihr jedoch eine fantastische Idee kam.
Die junge Templerin beschloss mit Altair zu spielen und sofort setzte sie ein freundliches Lächeln auf.
"Ich habe gehört, dass du morgen nach Masyaf reitest, stimmt das?", fragte Maria den jungen Mann und abwartend sah sie ihn an.
Altair schien beim Klang der Stimme vergessen zu haben, wie man spricht, sodass er stattdessen den Kopf schüttelte und so die Frage verneinte.
"Ach schade und ich habe mich bereits darauf gefreut mit dir alleine zu sein.", log die junge Frau und überrascht blickte Altair sie an.
"W...Wirklich?", stotterte der junge Mann nach wenigen Minuten und Maria nickte nur.
Altair fing an zu Grinsen und als sich die junge Frau direkt neben ihn setzte, wurde das Grinsen breiter.
"Wie leicht die Männer doch zu manipulieren sind.", stellte Maria zufrieden fest und langsam strich sie dem Mann neben sich über die Wange.
Bereits bei dieser kleinen Berührung regte sich Altairs kleiner Freund.
"Weißt du was. Ich begleite dich nach Masyaf.", kam es von Altair, der die junge Frau immer noch angrinste.
"Dass würdest du für mich tun?", fragte Maria gespielt fröhlich und sofort nickte Altair.
Maria rückte näher an den jungen Mann heran, bis nur noch wenige Zentimeter ihre Lippen voneinander trennten.
In Erwartung eines Kusses, schloss Altair seine Augen und als Maria ihre Lippen auf die seinigen drückte, war es um ihn geschehen.
Mit diesem Kuss hatte sie sein Herz gestohlen.
Sofort löste sich die junge Frau von ihm, stand auf und verschwand dann aus der Zelle.

Verträumt blickte Altair der jungen Templerin hinterher, während er sich langsam an die Lippen griff.
"Sie hat mich tatsächlich geküsst.", dachte er sich, als er schmerzhaft an seinen kleinen Freund erinnert wurde.
Enttäuscht darüber selbst Hand anlegen zu müssen, seufzte Altair kaum hörbar.

"Nun da mir dieser Schwachkopf vertraut, wird es ein Kinderspiel sein ihn zu überwachen.", dachte sich Maria und zufrieden grinsend ging sie zu ihrem Gemach.
Dort angekommen trat sie in den Raum und schloss dann die Tür.
Die Frau trat zu dem Tisch, der links von der Tür stand und begann sich auszuziehen. Sie legte ihre Kleidung ordentlich auf den Schemel, der direkt vor dem Tisch stand und ging dann zu ihrem Bett, dass sich gegenüber von dem Tisch befand.
Erschöpft von dem langen Tag, legte sie sich nieder und schloss die Augen. Sofort sah sie Altairs Gesicht vor ihrem geistigen Auge und erschrocken setzte sie sich auf.
Wütend darüber verbannte sie das Bild aus ihrem Kopf. Stattdessen lenkte sie ihre Gedanken auf die bevorstehende Reise nach Masyaf.
"Ich muss mich morgen noch einmal mit Robert unterhalten.", beschloss die junge Templerin, während sie langsam die Augen schloss.

Omar bereitete sich auf seine nächste Mission vor, als er plötzlich von hinten umarmt wurde.
"Musst du morgen wirklich aufbrechen?", hörte er die sanfte Stimme seiner Frau und langsam wandte er sich zu ihr um.
Der Assassine nickte nur, drückte Dalia einen Kuss auf die Stirn und löste sich dann von ihr.
"Ja, Al Mualim möchte dass ich erneut nach Altair suche.", meinte er und als er den traurigen Blick seiner Frau bemerkte, grinste er.
"Sei nicht traurig. Ich weiß wo sich der junge Mann aufhält. Ich muss ihn nur noch holen.", fügte er hinzu.
Nun fing Dalia an zu lachen und liebevoll strich sie Omar durchs Haar.
"Ich liebe dich und unseren kleinen Sonnenschein.", hauchte er liebevoll und langsam küsste er seine Frau.
Sofort erwiderte Dalia den Kuss, während sie ihre Hände über Omars Körper wandern ließ.

 

 

 

Der Großmeister

 

Langsam versuchte Altair seine Augen aufzuschlagen, doch im ersten Moment gelang es ihm nicht. Sofort versuchte er es ein weiteres Mal, jedoch schaffte er es wieder nicht.
Erst nach einigen erfolglosen Versuchen, konnte der junge Mann seine Augen öffnen und verwirrt blickte er sich um.
„Ihr seid wach.“, erklang eine Stimme neben ihm und erschrocken blickte Altair die Person an. Der junge Mann versuchte sich aufzurichten, doch als ihn ein heftiger Schmerz durchzuckte, ließ er es sofort bleiben.
Der fremde Mann stellte sich kurz vor und Altair tat es ihm gleich.
„Wo bin ich?“, wollte Altair vom Harkim wissen und abwartend sah er ihn an.
„Ihr seid in Masyaf.“, erklärte der Mann und Altair versuchte sich daran zu erinnern, wie er her gekommen war.
„Wie bin ich…“ „Ein Assassine hat euch und eure Frau vor einer Gruppe von Templern gerettet.“, unterbrach der Harkim ihm und überrascht blickte Altair auf.
„M-Meine F-Frau?“, kam es verwirrt von Altair und der Mann ihm gegenüber nickte nur.
„Ihr solltet Euch vielleicht noch ein wenig ausruhen, Altair. Ich muss ohnehin noch mit dem Meister sprechen und dann werde ich euch etwas zu essen bringen.“, meinte der Harkim und langsam nickte Altair.
Der Harkim wandte sich um und verließ den Raum, indem Altair zur Wundversorgung untergebracht war.
Altair schloss seine Augen und versuchte noch etwas zu schlafen.

Sofort nachdem der Assassine Altair und Maria in die Festung gebracht hatte, sorgte er dafür dass der Harkim den verwundeten Mann versorgte. Danach hatte er sich auf den Weg zu seinem Meister gemacht, um diesem Bericht zu erstatten.
„Ich habe Altair gefunden, Meister.“, berichtete Omar dem Assassinenführer und dieser blickte sofort von seinen Dokumenten auf.
„Dann bringt ihn zu mir.“, verlangte Al Mualim, doch Omar verneinte kopfschüttelnd.
„Er ist leider nicht bei Bewusstsein und ich musste ihn zum Harkim bringen.“, erklärte der Assassine, als der Großmeister ihn fragend anblickte.
„Ihr könnt jedoch mit seiner Frau sprechen, Meister.“, fügte der Assassine jedoch hinzu und Al Mualim überlegte einen Moment.
„Gut, dann bringt mir das Weib.“, verlangte Al Mualim nach einigen Minuten und Omar nickte gehorsam.
Der Assassine wandte sich um und verließ für einen kurzen Moment den Raum, um Maria zu holen.
Wenige Augenblicke später, betrat er gefolgt von der jungen Frau erneut den Raum und trat vor den Schreibtisch seines Meisters.
Selbstbewusst trat Maria vor den Meister der Assassinen und blickte ihn an.
Al Mualim schien das Verhalten der jungen Frau nicht zu stören und falls es doch so war, zeigte er dies nicht.
„Ihr seid also Altairs Frau?“, fragte er und Maria nickte stumm.
„Wie ist Euer Name, mein Kind?“, wollte der Assassinenführer nun wissen und fragend sah er die Frau an.
„Maria.“, antwortete sie ihm und Al Mualim nickte nur.
„Nun, erzählt mir, was geschehen ist?“, verlangte der Ordensmeister und gehorsam fing Maria an ihm dieselbe Geschichte zu erzählen, die sie bereits Omar erzählt hatte.
„Die Templer hatten uns gefangen genommen, da mein Mann der Sohn eines Assassinen ist. Robert hoffte wohl, dass wenn er Altair in seine Gewalt bringen würde, könnte er ihn über die Bruderschaft der Assassinen ausfragen. Wir konnten zum Glück fliehen, doch die Soldaten verfolgten uns und holten meinen Mann und mich schließlich ein. Die Männer waren gerade dabei uns zu töten, als jedoch dieser Assassine hier erschienen ist.“, erklärte sie und zeigte dabei auf Omar.
„Woher wisst Ihr von den Assassinen?“, wollte Al Mualim dann wissen und für wenige Sekunden dachte Maria nach.
„Die Templer erwähnten immer wieder die Bruderschaft der Assassinen, als sie Altair befragten.“, log Maria den alten Mann vor sich an und innerlich hoffte sie, dass der Assassinenführer ihr die Geschichte abkaufte.
Al Mualim hörte der jungen Frau aufmerksam zu, und nachdem diese geendet hatte, meinte er zu ihr, dass sie gehen dürfte.
Maria nickte nur, verbeugte sich kurz und verließ dann den Raum.
„Sobald Altair wieder bei Bewusstsein ist, möchte ich mit ihm reden. Mir scheint, dass die Frau etwas vor uns verbirgt.“, wandte sich Al Mualim an Omar, nachdem die junge Frau verschwunden war.
Während dem Gespräch mit Maria hatte der Assassinenführer die Frau genau angesehen und dessen Verhalten beobachtet.
Der Assassine nickte, als Zeichen, dass er seinen Meister verstanden hatte und verbeugte sich dann ebenfalls vor Al Mualim. Kurz darauf hatte Omar den Raum ebenfalls verlassen.

Mit schnellen Schritten lief Maria durch die Gänge der Festung, während Sie über das Gespräch mit dem Alten nachdachte.
„Ich muss mich sofort mit Altair unterhalten. Er darf dem alten Kauz ja nichts erzählen.“, dachte sich die junge Templerin und wenige Sekunden später, hatte sie bereits den Weg zum Harkim eingeschlagen.

Altair war in der Zwischenzeit wieder eingeschlafen und erwachte erst aus dem erholsamen Schlaf, als er das öffnen der Tür vernahm.
Der junge Mann schlug seine Augen auf, um erkennen zu können, wer den Raum betrat. Als er den Harkim entdeckte, wollte er seine Augen bereits wieder schließen, als er jedoch sah, dass der Mann ein großes Tablett mit einer Menge Obst und Früchten in der Hand hielt. Bei diesem Anblick, meldete sich sein Magen zu Wort und sofort schlug Altair seine Augen wieder auf.
Trotz aufkommender Schmerzen richtete sich der junge Mann mit aller Kraft auf, damit er etwas essen konnte.
„Wie geht es Euch, Altair?“; fragte der Harkim, während er auf seinen Patienten zuging.
„Es geht mir schon etwas besser, danke.“, antwortete Altair und hungrig betrachtete er das köstliche Essen.
Wie auf Kommando fing Altairs Magen an zu knurren und der Hakim fing an zu lachen.
„Wie ich höre, habt ihr Hunger.“, meinte er fröhlich und etwas beschämt blickte Altair zur Seite.
„Deswegen müsst ihr euch nicht schämen.“, kam es vom Harkim und langsam blickte der junge Mann den Arzt vor sich an. Dieser trat nun näher an den verletzten heran und überreichte ihm das gefüllte Tablett.
Dankend nahm Altair das Essen entgegen und bereits wenige Minuten später, genoss er die köstlichen Speisen.
„Wenn Ihr fertig gegessen habt, möchte euch der Meister sprechen.“, erklärte der Harkim, während er Altair beim Essen zusah.
„Was möchte euer Meister von mir?“, wollte Altair wissen und kurz blickte er den älteren Mann an.
„Keine Sorge, Altair. Al Mualim möchte nur mit euch reden.“, beruhigte der Harkim ihn, dem die Angst in Altairs Stimme nicht entgangen war.
Altair nickte nur, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Wartend blickte Maria die Holztür vor sich an, als sich diese nach wenigen Sekunden öffnete.
„Was kann ich für euch tun?“, wurde sie von einem älteren Mann gefragt, der sie abschätzend anblickte.
„Ich möchte gerne zu meinem Mann.“, entgegnete Maria ihm und ehe der Harkim etwas erwidern konnte, hatte die junge Frau ihn zur Seite geschoben und trat in den Raum.
Ohne auf die Proteste des Mannes hinter sich einzugehen, trat die junge Frau auf das Bett zu indem Altair saß.
Erst als Maria direkt vor ihm stand, erkannte sie, dass er nicht mehr als eine Leinenhose trug. Um seinen nackten Oberkörper herum, waren ein paar Verbände gewickelt.
Maria konnte nicht verhindern, dass sie bei diesem Anblick rot wurde, was Altair nicht entging.
Für einen kurzen Moment vergaß die junge Frau, warum sie hier war und stattdessen starrte sie den jungen Mann vor sich an.
Durch ein tiefes Räuspern hinter sich, wurde Maria aus ihrer Trance gerissen und als ihr klar wurde, was gerade passiert war, verfluchte sich die junge Frau innerlich.
„Wie geht es dir, Liebling?“, fragte sie stattdessen an Altair gewandt und dieser blickte sie mit einem zufriedenem grinsen im Gesicht an.
„Gut, danke.“, erwiderte er dann und aß schnell zu ende.
„Ich wusste doch, dass sie mich mag.“, ging es Altair durch den Kopf, als er an Marias Reaktion vor wenigen Sekunden dachte.
„Wäre es möglich, dass ich kurz mit meinem Mann unter vier Augen spreche?“, wandte sich Maria nun an den Harkim und dieser nickte kurz, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ.
„Was gibt es denn, Schatz?“, fragte Altair, nachdem der ältere Mann die Tür von außen geschlossen hatte.
„Hört auf mich so zu nennen.“, fauchte die junge Templerin Altair nun an, doch Altair zuckte nur mit den Schultern.
„Der Meister der Assassinen möchte dich nachher sprechen.“, erklärte sie dann und der junge Mann nickte wissend.
„Du wirst dem alten Kauz erzählen, dass uns die Templer aufgrund deiner Herkunft gefangen genommen haben und dich nach der Bruderschaft der Assassinen ausgefragt haben. Weiteres wirst du versuchen dem alten Mann ein paar Informationen über diesen Ort und die Bruderschaft zu entlocken.“, fügte die junge Frau hinzu, die ihre Aufgabe nicht vergessen hatte.
Altair verneinte kopfschüttelnd, als sich plötzlich Marias Hand um seinen Hals schloss. Maria war für eine Frau ziemlich stark und mit ein wenig Kraft schnürte sie dem jungen Mann vor sich die Luft ab.
„Vergiss nicht, dass wir immer noch James in unserer Gewalt haben.“, erinnerte sie Altair kaum hörbar und langsam lockerte sie den Griff um Altairs Kehle.
„Du wirst tun was ich dir sage, verstanden?“, fauchte die Templerin und abwartend blickte sie den jungen Mann an.
Altair rang nach Luft und rieb sich über den Hals.
„Eine Nachricht von mir an Robert, dass du nicht gehorchst und dein Freund ist tot.“, fügte Maria noch hinzu und abwartend sah sie Altair an.
„Nein,…dazu gibt es…keinen Grund. Ihr dürft James nicht….“, „Dann tu was ich dir sage.“, wurde Altair von der jungen Frau unterbrochen.
„In Ordnung, ich werde versuchen aus dem Assassinenführer etwas herauszubekommen.“, gab sich Altair geschlagen und zufrieden nickte Maria.
„Keine Tricks, Altair.“, meinte sie noch und langsam beugte sie sich über ihn.
„Ich werde dich im Auge behalten.“, hauchte sie ihm nun entgegen und sanft, schon fast zärtlich strich sie dem jungen Mann über die rechte Wange und seine Lippen.
Bei der sanften Berührung schloss Altair seine Augen in der Hoffnung auf einen Kuss, doch nach wenigen Augenblicken stieß Maria ihn von sich weg, wandte sich zum gehen und verließ den Raum.

Für Altair schienen Stunden zu vergehen, als erneut die Tür geöffnet wurde und Omar in den Raum kam.
„Der Meister möchte euch sehen.“, meinte der Assassine und Altair nickte nur.
Omar trat auf den jungen Mann zu und wartete darauf, dass dieser aufstand.
„Ich werde euch zu ihm bringen.“, erklärte der Assassine und erneut nickte Altair. Nur langsam stand der junge Mann auf und schlüpfte dann in sein altes Leinenhemd.
Nachdem sich der junge Mann das Hemd übergestreift hatte, bemerkte er, dass der Stoff voller Risse war.
Altair blieb jedoch keine Zeit sich darüber zu ärgern, denn der andere Mann, wandte sich bereits um und verließ den Raum. Sofort folgte Altair dem Assassinen und schweigend ließ er sich zum Assassinenführer bringen.

Es dauerte nicht lange, da blieb Omar vor einer hölzernen Tür stehen und als Altair ebenfalls stehen geblieben war, klopfte er fest gegen die Tür.
„Herein.“, kam es von der anderen Seite der Tür und sofort wies Omar dem jüngeren an ihm zu folgen.
Der Assassine öffnete die Tür und trat dann in den Raum, in dem bereits Al Mualim wartete.

 

Gefühle

 

Altair hatte Angst vor dem Assassinenführer und außerdem wusste er nicht, ob er dem Assassinen folgen sollte und so beschloss er vor der Tür stehenzubleiben und zu warten. Der junge Mann konnte hören, wie Omar mit jemandem sprach, doch über was sich die beiden unterhielten, konnte er nicht sagen.
Plötzlich stand der Assassine direkt vor Altair und auffordernd blickte er den jungen Mann an.
„Kommt rein, Altair. Der Meister möchte mit euch sprechen.“, meinte Omar, während er einen Schritt zur Seite machte, damit Altair an ihm vorbeigehen konnte.
„Ich weiß nicht.“, kam es unsicher von dem jungen Mann, als er plötzlich von Omar am Arm gepackt und in den Raum gezogen wurde.
Sofort versuchte sich Altair aus dem Griff des Assassinen zu befreien, doch es gelang ihm nicht. Leise murmelte der Assassine dem jungen Mann immer wieder beruhigende Worte ins Ohr und bereits nach wenigen Minuten konnte sich Altair tatsächlich beruhigen, sodass er sich neugierig in dem Raum umsah.
Direkt vor Altair stand ein aus holzgefertigter Schreibtisch, hinter dem ein alter Mann mit langem, weißem Bart saß. Links und rechts neben dem Tisch, befanden sich Regale, gefüllt mit Pergamentrollen und Büchern.
Al Mualim blickte den jungen Mann vor sich an, wobei ihm die Ähnlichkeit zu Umar nicht entging.
„Ihr seid eurem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.“, meinte der alte Mann und riss Altair somit aus seinen Gedanken.
Langsam blickte Altair zu dem Assassinenführer, der von seinem Stuhl aufstand, um den Schreibtisch herum trat und auf Altair zuging. Direkt vor dem jungen Mann, blieb der Ordensführer stehen.
„Der Tod eures Vaters hat die gesamte Bruderschaft hart getroffen. Umar war ein toller Mann und ausgezeichneter Assassine. Ich kann mit Stolz behaupten, dass er der beste Assassine war, den die Bruderschaft je gesehen hat.“, kam es von dem Meister der Assassinen und Altair merkte, wie ihm bei diesen Worten die Tränen in die Augen schossen.
Mit aller Kraft versuchte er die aufkommenden Tränen zurückzuhalten, da er vor dem Assassinen und dessen Meister nicht als Schwächling dastehen wollte. Doch der junge Mann war gegen seine Gefühle machtlos und bereits nach wenigen Sekunden, spürte er, wie ihm die Tränen heiß über die Wangen liefen.
Beschämt richtete er seinen Blick zur Seite, doch Al Mualim hinderte Altair daran.
„Ihr müsst euch für eure Gefühle nicht schämen, mein Sohn.“, kam es von dem Assassinenführer, während er den Sohn von Umar zwang, ihm in die Augen zusehen.

Maria lief durch die Gänge der Festung, während sie sich immer wieder über ihre Schulter umsah.
Die junge Templerin hatte beschlossen, solange Altair bei dem Meister der Assassinen war, sich etwas in der Burg umzusehen.
„Wo fange ich am besten an?“, fragte sich die junge Frau in Gedanken und bog um eine Ecke.
„Ich kann mich nicht einfach so bei den Männern hier umhören, dass wäre zu auffällig.“, schoss es ihr durch den Kopf.

Nur langsam konnte sich Altair beruhigen, sodass seine Tränen versiegten.
„Kommt, setzt euch, Altair.“, bat der Ordensführer den junge Mann und zeigte auf einen Stuhl, der in der Nähe des Schreibtisches stand.
Der Sohn von Umar wischte sich mit dem Unterarm über seine Augen, um die letzten Spuren seiner Tränen zu beseitigen, ehe er der Aufforderung des Assassinenmeisters folgte und sich auf den angebotenen Stuhl setzte.
„Ich habe Euch zu mir bringen lassen, damit wir uns ein wenig unterhalten können.“, meinte der alte Mann, während er hinter seinen Schreibtisch trat und sich ebenfalls setzte.
„Worüber wollt ihr denn mit mir sprechen, Herr? Ich habe nichts Interessantes zu erzählen.“, meinte Altair mit noch brüchiger Stimme und fragend blickte er den Ordensführer an.
Ein grinsen trat auf Al Mualims Gesicht, was Altair verwirrte.
„Es kann vieles interessant sein, auch wenn es nicht danach scheint, mein Sohn.“, antwortete Al Mualim dem jungen Mann, doch Altair verstand nicht, was der Assassinenführer damit meinte.
„Ich möchte einfach nur wissen, wie es euch während der letzten Jahre ergangen ist.“, erklärte der Alte und abwartend sah er Altair an.
Der Sohn von Umar zögerte einen kleinen Moment, ehe er all seinen Mut zusammen nahm und seinem gegenüber von seinem Leben bei Robert de Sablé erzählte.
Al Mualim hörte dem jungen Mann vor sich gebannt zu, bis Altair schließlich seine Erzählungen beendete.
Altair hatte seinem Gegenüber einige Dinge verschwiegen, wie zum Beispiel, dass Robert ihn erpresste und hoffte die Assassinen mit seiner Hilfe vernichten zu können.
Auf einer Seite wollte der junge Mann Al Mualim alles über die Pläne der Templer erzählen, doch auf der anderen Seite, hatte er Angst. Angst davor, James durch seine Tat zu töten.
Al Mualim beobachtete den jungen Mann, während dieser tief in Gedanken versunken war.
Dem Meister der Assassinen entging nicht, wie Altair nachdachte und mit sich kämpfte.
„Alles in Ordnung, mein Sohn?“, wollte der Ordensführer von dem Mann wissen und erschrocken blickte Altair zu dem alten Mann auf.
„J-Ja, alles in Ordnung.“, erwiderte Altair stotternd und innerlich hoffte er, dass Al Mualim nicht mitbekommen hatte.

 

Erzählungen über Umar

 

Eine ganze Weile starrte der Assassinenführer, den jungen Mann vor sich an.
„Nun gut, mein Sohn. Ihr dürft gehen.“, kam es nach wenigen Sekunden von Al Mualim und langsam stand Altair von seinem Stuhl auf.
Respektvoll verbeugte er sich vor dem Meister und verließ anschließend den Raum.
„Omar, ich möchte dass ihr Euch etwas um ihn kümmert. Zeigt ihm die Burg und das Leben der Assassinen.“; bat Al Mualim den Assassinen und Omar nickte nur.
„Gut, dann könnt ihr jetzt ebenfalls gehen.“; meinte Al Mualim und Omar nickte ein weiteres Mal, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und den Raum verließ.
Mit schnellen Schritten lief der Assassine durch die Gänge und sah sich dabei nach Altair um.
Bereits nach wenigen Minuten hatte er den jungen Mann entdeckt, der verloren an einer Wand lehnte.
Sofort trat Omar auf ihn zu und fragte ihn, was los sei, doch Altair antwortete ihm nicht.
„Der Meister möchte, dass ich euch die Burg zeige und euch fürs Erste bei mir aufnehme.“, erklärte Omar dem jungen Mann dann und Altair nickte nur.
„Dann kommt. Ich werde Euch erst einmal durch die Burg führen und Euch dann den Garten und den Trainingsplatz der Assassinen zeigen.“, fügte Omar nach wenigen Augenblicken hinzu, während er auch schon loslief.
Altair zögerte einen Moment, ehe er dem älteren Mann schweigend folgte.
Omar führte Altair durch die Burg und erklärte ihm ein paar Dinge. Der Assassine zeigte Umars Sohn, wo sich der Arzt befand, wo der Speisesaal lag und wo das Gemach des Meisters zu finden war.
Altair hörte dem anderen Mann aufmerksam und interessiert zu.
„Könnt Ihr mir etwas über meinen Vater erzählen?“, fragte Altair nach mehreren Minuten plötzlich und überrascht hielt Omar inne. Der Assassine wandte sich um und blickte Altair für einen Moment an, ehe er nickte.
Kurz überlegte Omar, was er dem jungen Mann erzählen sollte.
„Euer Vater war ein ausgezeichneter Assassine. Er war der Beste und stärkste hier.“, fing der Assassine dann an und setzte gleichzeitig seinen Weg durch die Gänge der Burg fort.
„Er war hilfsbereit und hat immer wieder versucht den Novizen ein gutes Vorbild zu sein. Er hat mit den schwächeren trainiert und seine Aufträge hat er immer mit besonderer Sorgfalt zu Ende gebracht.“, fuhr Omar fort und gebannt hing Altair an dessen Lippen.
Während der Assassine dem jungen Mann von Umar erzählte, verließen sie die Assassinenfestung.
„Was ist mit meiner Mutter?“, wollte der junge Mann nach einer Weile wissen und fragend blickte er Omar an.
„Dein Vater hat sie auf einer seiner Missionen kennengelernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Sie war Christ, doch dass störte deinen Vater nicht. Er liebte sie und schließlich heirateten die beiden. Doch deine Mutter ist bei der Geburt leider verstorben und so kümmerte sich dein Vater um dich. Er hat immer alles für dich getan, Altair. Er hat dich immer beschützt und versucht dir Mutter und Vater gleichermaßen zu sein.“, erzählte Omar und Altair konnte nicht verhindern, dass er traurig wurde.
„Ich habe meinen Vater enttäuscht.“, meinte der junge Mann kaum hörbar und verwirrt blickte Omar ihn an.
„Wie kommst du darauf?“, wollte er dann wissen und abwartend sah er Altair an.
„Ich hätte ihm helfen müssen. Wenn ich doch nur geflohen wäre, dann hätten mich diese verdammten Templer nie gefangen nehmen können, dann hätte ich James nie kennengelernt und dann hätten die Mistkerle nie…“, „Schatz, warte auf mich.“, wurde Altair plötzlich von Maria unterbrochen und sofort blickte er sich um.
„Über was redet ihr denn?“, wollte Maria wissen und prüfend blickte sie Altair an.
„Omar hat mir gerade von meinem Vater erzählt.“, erklärte Altair, während er Maria verliebt ansah.
„Wirklich und was wolltest du gerade sagen?“, fragte sie weiter und erschrocken blickte Altair zur Seite.
„Ich…ich habe ihm gesagt, dass ich meinen Vater enttäuscht habe.“, erklärte Altair und sah Maria weiterhin an.
Die junge Templerin blickte Altair tief in die Augen und versuchte herauszufinden, ob er die Wahrheit sagte.
Nach einigen Minuten zuckte sie mit ihren Schultern und fing an zu lachen.

Omar beobachtete alles schweigend. Ihm war Altairs Reaktion nicht entgangen und nachdenklich legte er die Stirn in Falten.
„Kommt, Altair. Ich möchte euch noch gerne den Trainingsplatz zeigen.“, meinte Omar dann und sofort nickte Altair.
„Darf ich euch begleiten?“, wollte Maria von dem älteren Assassinen wissen und dieser nickte nur.
Gemeinsam mit Altair und Maria machte sich Omar auf den Weg zu den besagten Trainingsplätzen, während er innerlich immer noch über Altairs Verhalten nachdachte.

Am späten Abend hatte Omar den beiden alles Wichtige gezeigt und erklärt und nun waren Maria und Altair auf den Weg in ihr Zimmer.
Kaum hatten die beiden den Raum betreten, schlug Maria die Tür ins Schloss und erschrocken zuckte Altair zusammen.
„Was sollte das vorhin?! Wolltest du dem Assassinen etwas verraten?! Ich warne dich Altair, noch so ein Ausrutscher und ich werde eine Nachricht an Robert schicken!“, zischte Maria den jungen Mann voller Zorn an.
Altair wusste nicht was er machen sollte und so beschloss er einfach zu schweigen.
„Denk daran. James Leben liegt immer noch in der Hand von Robert.“, erinnerte Maria in und Altair nickte nur schweigend.
„Gut, hast du etwas herausfinden können?“, kam Maria nun wieder zum wichtigeren Teil und abwartend, blickte sie den Mann vor sich an.
„N…Nein.“, antwortete Altair und wütend schlug Maria ihm ins Gesicht.
„Du wirst dich morgen gefälligst bei den Assassinen umhören, verstanden?“, fauchte Maria dann und langsam nickte Altair.
Nachdem sich die junge Templerin sicher war, dass Altair alles verstanden hatte, wandte sie sich um und begann dann damit, sich auszuziehen und sich fürs Bett fertig zu machen.
Altair stand wie erstarrt da und konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, als er plötzlich von einer weiteren Ohrfeige aus seiner Starre gerissen wurde.
„Du wirst auf dem Boden schlafen.“, bestimmte die junge Frau und legte sich auch schon auf das kleine Bett.
Altair konnte nicht anders als zu nickten und langsam ließ er sich auf den harten Steinboden nieder, um zu schlafen.

 

Gespräch mit dem Meister

 

Der Boden war hart und kalt und Altair drehte sich immer wieder von einer Seite auf die andere, doch er konnte einfach nicht einschlafen.
Er versuchte es, indem er anfing Schäfchen zu zählen, jedoch half es ihm nicht und irgendwann gab es der junge Mann schließlich auf.
Hellwach lag er auf dem Boden und dachte über seine derzeitige Situation nach.
„Soll ich Omar etwas von Roberts Plänen erzählen?“, fragte er sich in Gedanken, doch er wusste nicht, wie er dass anstellen sollte und so verwarf er den Gedanken wieder.
Für einen Moment lauschte Altair in den Raum hinein und als er feststellte, dass Maria schlief, richtete er sich auf und verließ lautlos das Zimmer.
Der junge Mann benötigte etwas Zeit für sich alleine, damit er in Ruhe über alles nachdenken konnte und so beschloss Altair etwas durch die Burg zu wandern.
„Wenn ich doch nur wüsste, was ich tun könnte, um James zu retten?“, dachte er sich tief in Gedanken versunken, als er plötzlich mit jemandem zusammenstieß.
„Passt doch auf, Tölpel.“, wurde er sofort angefaucht und kurz blickte Altair zu dem anderen Mann auf.
Der Mann war in ein weißes Gewand gehüllt und schien Altair wütend anzusehen. Altair bekam es mit der Angst zu tun und für einen Moment stellte er sich die Frage, was wohl passieren würde, wenn die Assassinen von seinem Auftrag erfuhren.
„Es tut mir leid.“, entschuldigte er sich sofort, ging um den Assassinen herum und setzte seinen Spaziergang fort.
Erneut in seinen Gedanken versunken, bemerkte Altair nicht, dass er die Festung verließ und stattdessen den Garten des Assassinenmeisters betrat.

Al Mualim stand nachdenklich in seinem Arbeitszimmer und blickte aus dem großen Fenster in den Garten hinunter. Seit Altair heute sein Büro verlassen hatte, fragte sich der Assassinenführer, was mit dem jungen Mann los war.
Der Alte hatte Altairs merkwürdiges Verhalten sofort bemerkt und natürlich wollte er wissen, was mit Umars Sohn los war, doch als er ihn darauf ansprach, wie Altair ihm aus.
„Was verbirgst du, Altair?“, dachte sich Al Mualim, als er dem Schatten einer Person im Garten ausmachte.
Eine Weile blickte Al Mualim die Person an und als er den jungen Mann erkannte, beschloss er ebenfalls in seinen Garten zu gehen.

Nachdenklich saß Altair im Gras und blickte in den Himmel hinauf.
„Darf ich mich setzen, mein Sohn?“, vernahm er plötzlich eine Stimme und erschrocken, blickte der junge Mann zu der Person auf.
Sofort erkannte er den alten Mann und schweigend nickte er.
Mit einem leisen Seufzer, ließ sich Al Mualim neben den jungen Mann ins Gras nieder und richtete seinen Blick ebenfalls zu den Sternen.
„Könnt ihr nicht schlafen?“, kam es nach mehreren Minuten vom Meister der Assassinen und kurz warf er einen Blick auf seinen Sitznachbarn.
„Nein. Meine Gedanken lassen mich nicht zur Ruhe kommen.“, entgegnete Altair dem Meister und verstehend nickte dieser.
„Omar hat mir heute einiges über meinen Vater erzählt.“, fügte Altair nach ein paar schweigsamen Minuten hinzu, während er seinen Blick wieder zu den Sternen wandte.
„Ich habe das Gefühl, dass ich ihn enttäuscht habe. Genauso wie ich James enttäuscht habe.“, kam es von Altair und verwirrt sah Al Mualim ihn an.
„Wer ist James?“, wollte er dann wissen und Altair erklärte ihm, dass James sein bester Freund ist.
„Während ich bei Robert lebte, hat er sich immer um mich gekümmert und mich vor jedem beschützt. James hat mir vieles beigebracht und jetzt braucht er meine Hilfe.“, endete Altair, als er erschrocken zusammenfuhr.
„Warum braucht er deine Hilfe?“, fragte der Meister der Assassinen nun und abwartend sah er den jungen Mann an.
„Er braucht gar nicht meine Hilfe. Ich meinte, dass er…dass er…“, versuchte sich Altair aus der Situation zu retten, doch er wusste nicht, was er sagen sollte.
Deshalb stand er auf und meinte stattdessen zu dem alten Mann, dass er müde sei und lieber wieder in sein Zimmer zurückkehrte.
Ohne auf eine Antwort von dem alten Mann zu warten, verschwand Altair in die Festung hinein und rannte mit schnellen Schritten zu seinem und Marias Zimmer zurück.
„Verdammt, was habe ich nur getan?“, fragte sich der junge Mann, während er sich innerlich immer wieder eine Ohrfeige verpasste.
„Ich hoffe nur, dass er nichts herausfindet. Wenn Maria davon erfährt, ist James tot.“, dachte sich Altair noch, als er auch schon sein Zimmer erreichte.
Sofort öffnete er die Tür und trat ein. Auf leisen Sohlen wollte er sich wieder zu seinem Schlafplatz gegeben, als er jedoch von Marias kalter Stimme unterbrochen wurde.
„Wo warst du?“, fragte sie und erschrocken zuckte Altair zusammen.
„Ich…ich war nur etwas…spazieren.“, erklärte er und in Gedanken, verfluchte er sich für seine zittrige Stimme.
Der junge Mann hörte, wie sich die Templerin vom Bett erhob und auf ihn zukam.
Direkt vor dem jungen Mann blieb sie stehen und sanft legte sie ihm eine Hand auf die Brust.
„Du warst also nur spazieren?“, fragte sie ihn nun und auf einmal klang ihre Stimme sanft und weich, während sie Altair zärtlich mit den Fingerspitzen über die Brust strich.
Trotz dem Hemd, das Altair trug, konnte er die Berührung deutlich spüren und sofort bekam er eine angenehme Gänsehaut.
„Hast du dich mit jemandem unterhalten?“, fragte Maria weiter und ohne es zu bemerken, nickte Altair.
Kurz blickte Maria den jungen Mann böse an, doch bereits nach wenigen Sekunden hatte sie ihre sanfte Maske wieder aufgesetzt.
„Über was habt ihr euch unterhalten?“, hakte die Templerin nach und ging nun einen Schritt weiter, indem sie Altair sanfte und federleichte Küsse in den Nacken hauchte.
Ein stöhnen entwich dem jungen Mann und wenige Augenblicke später, erzählte er Maria von dem Gespräch mit dem Meister.

 

Omars kleine Familie

 

Nachdem sie alles von Altair erfahren hatte, stieß sie ihn wütend zurück. Altair stolperte, verlor sein Gleichgewicht und fiel hart zu Boden.
Erschrocken über den harten Aufprall, blickte er die junge Templerin an.
„Maria,…ich….“, versuchte Altair zu erklären, doch Maria ließ ihn nicht ausreden.
„Sei still!“, zischte sie ihn an und gehorsam hielt Altair den Mund.
Nachdenklich fing Maria damit an, durch ihr Zimmer zu laufen.
„Wenn der Assassinenführer herausfinden sollte, was wir vorhaben, wird er uns in ein Verließ werfen lassen, wenn er uns nicht sogar töten lässt.“, kam es nach wenigen Minuten von der jungen Frau und erschrocken blickte Altair sie an.
„Was? Hast du etwa geglaubt, dass, wenn du ihm alles erzählst er dich mit offenen Armen empfängt?“, fragte Maria den jungen Mann, als sie dessen Blick bemerkte.
Altair antwortete der Templerin nicht, sondern richtete seinen Blick einfach wieder zu Boden.
Plötzlich fing Maria an zu lachen.
Langsam stand Altair auf und ging zu seinem kalten und harten Schlafplatz. Er legte sich nieder, rollte sich zusammen und versuchte zu schlafen.

Durch ein heftiges klopfen an der Tür, wurde Altair aus seinem Schlaf gerissen und langsam schlug er die Augen auf. Noch etwas verschlafen, blickte sich der junge Mann um und richtete sich dann auf.
„Ich komme schon.“, rief er der Tür entgegen, ehe er diese öffnete.
„Guten Morgen, Altair.“, wurde er von Omar begrüßt der ihn grinsend ansah.
„Guten Morgen.“, entgegnete der junge Mann ebenfalls und fragend blickte er den Assassinen an.
„Ich wollte Euch zum Frühstück holen und danach möchte ich euch meine Familie vorstellen. Da Al Mualim möchte, dass ich mich um euch kümmere, dachte ich mir, dass ihr bei mir wohnen könnt.“, erklärte Omar dem jungen Mann und kurz nickte Altair.
„Wenn Eure reizende Frau Lust hat, darf sie uns gerne begleiten.“, fügte Omar hinzu und erneut nickte Altair.
„Ich werde sie nachher fragen.“, meinte er dann und verließ dann, ohne an Maria zu denken, das Zimmer.
Den Weg zum Speisesaal, sprachen die beiden Männer kaum ein Wort miteinander.
Altair hing seinen Gedanken nach und Omar schien dies nicht zu stören.
Bereits nach wenigen Minuten, kamen die Männer am Speisesaal an und Omar schlug sofort den Weg zu seinem Platz ein.
Mehrere Assassinen waren bereits anwesend um zu frühstücken und als Altair an ihnen vorbeiging, blickten die weißgekleideten Männer auf.
Ein ungutes Gefühl machte sich in Altair breit, doch er verdrängte es.
Mit schnellen Schritten folgte er dem Assassinen vor sich und als sich dieser setzte, blieb Altair für einen Moment unsicher stehen.
„Ihr könnt euch neben mich setzen.“, meinte Omar grinsend, als er Altairs Unsicherheit spürte.
Ohne ein Wort zu verlieren, setzte sich Altair neben den Assassinen. Langsam und neugierig ließ er seinen Blick durch den großen Saal schweifen.

Das Frühstück verlief, bis auf ein paar kleinere Gespräche zwischen den Assassinen größtenteils schweigend.
Immer wieder blickte Altair zum Meister der Assassinen, der nur wenige Plätze neben ihm saß.
Als Al Mualim nach einer Weile aufstand, taten es ihm die Assassinen nach und einer nach dem anderen verließen sie den Saal.
Auch Omar erhob sich von seinem Platz und der Sohn von Umar tat es ihm gleich.
„Kommt.“, meinte Omar nur, während er bereits zum Ausgang ging.
Rasch folgte Altair dem älteren aus dem Saal und schließlich aus der Burg.
Omar schritt über den Burghof zum Ausgang, der ihn zwischen zwei riesigen Felsen hindurch zum Dorf hinunter führte.
„Lebt ihr denn nicht auch auf dieser Burg?“, konnte sich Altair nicht verkneifen zu fragen und neugierig blickte er den älteren Assassinen an.
„Früher schon, doch seit ich eine Frau und eine kleine Tochter habe, lebe ich mit meiner bezaubernden Familie im Dorf unten.“, erklärte Omar und verstehend nickte der junge Mann.

Dalia war gerade dabei etwas zu essen für sich und ihre Tochter zu machen, als sie plötzlich hörte wie die Tür geöffnet wurde.
Nadirah die währenddessen in der Wohnstube gespielt hatte, bekam das öffnen der Tür ebenfalls mit und sofort ließ sie ihr Spielzeug fallen und rannte freudestrahlend auf die Wohnungstür zu.
„Papa, Papa!“, rief das kleine Mädchen und sofort warf sie sich in die Arme ihres Vaters.
Mit einem liebevollem grinsen, fing Omar sie auf, wirbelte sie herum und drückte ihr dann eine sanften Kuss auf die Stirn.
Das kleine Mädchen lachte glücklich und hielt sich an ihrem Vater fest.
„Papa, wer ist das?“, wollte die Kleine wissen, als sie Altair entdeckte.
„Dass mein Sonnenschein ist, Altair Ibn-La’Ahad. Er ist der Sohn eines alten Freundes von mir.“, erklärte Omar seiner Tochter und diese blickte Altair mit großen Augen an.
„Hallo.“, kam es etwas nervös von Altair und versuchte zu grinsen.
„Papa, lass mich runter.“, bat sie ihren Vater und dieser stellte sie auf den Boden.
Neugierig trat sie zu Altair und lange, sah sie ihn an.
„Onkel, spiel mit mir.“, meinte sie nach wenigen Sekunden und überrascht, blickte Altair das kleine Mädchen vor sich an.
Er wusste nicht was er sagen sollte, doch Nadirah, packte ihn einfach bei der Hand und zog ihn mit in die Wohnstube.
Dort setzte sie sich auf den Boden und Altair tat es dem Mädchen gleich.

 

Altair und Nadirah

 

Altair blickte das junge Mädchen an, die sich eine ihrer Puppen nahm und sie Altair in die Hand drückte.
„Onkel, du musst die hier nehmen.“, meinte die Kleine nur, während sich Altair das Spielzeug näher ansah.
„Und was soll ich damit machen?“, wollte der junge Mann wissen und abwartend sah er die Kleine an.
Nadirah verzog für einen Moment ihr Gesicht und schien nachzudenken. Plötzlich fing sie an zu lachen und Altair sah sie fragend an.
„Du bist Malika und ich bin Omar.“, erklärte die Kleine und aufmerksam hörte Altair dem Kind zu.
„Die beiden haben sich ganz doll lieb und geben sich ganz viele Bussis.“, fügte Nadirah nun hinzu und überrascht sah Altair das Mädchen an.
„Du musst aber deine Stimme verändern. Damit du wie ein Mädchen klingst, Onkel.“, kam es nach einigen Minuten von Nadirah und Altair räusperte sich.
„Oh, Omar. Ich liebe dich so seeehhhrrr.“, kam es von Altair, der nun wirklich wie ein Mädchen klang.
Nadirah musste lachen und sofort verstummte der junge Mann.
„Was ist denn?“ fragte er immer noch mit seiner verstellten Stimme, was Nadirah erneut zum Lachen brachte.
„Du…Du bist so…komisch…Onkel.“, lachte das kleine Mädchen und Altair blickte sie nur an.
Nur langsam beruhigte sich Nadirah wieder, doch statt weiter mit Altair zu spielen, fing sie an ihn nachzumachen.
„Hey.“, kam es von dem jungen Mann, doch Nadirah ignorierte es und machte einfach weiter.
„Na warte.“, dachte sich Umars Sohn, ging auf die Knie und warf sich dann mit einem Satz auf Omars Tochter.
Erschrocken schrie die Kleine auf, doch als Altair anfing sie heftig durch zu kitzeln, konnte sie ein lautes Lachen nicht zurückhalten.
„Du findest mich also komisch, was?“, wollte Altair wissen und lachend nickte Nadirah.
Es dauerte nicht lange, da musste Altair ebenfalls lachen und irgendwann lagen die beiden nebeneinander auf dem Boden.

Omar, der in der Küche bei seiner Frau war, hörte das fröhliche Gelächter seiner kleinen Tochter und zufrieden grinsend, legte er seine Arme um Dalia.
„Sie mag ihn.“, stellte der Assassine fest und seine Frau nickte nur. Er drückte ihr einen Kuss in den Nacken und löste sich dann von ihr.
„Ich werde mal nach den beiden schauen.“, meinte Omar verließ die Küche und machte sich auf den Weg in die Wohnstube.
Als er sah, wie die beiden miteinander spielten, blieb er für einen Moment stehen und beobachtete sie.
„Jetzt musst du aber mein Pferd sein, Altair.“, kam es von Nadirah, nachdem sie sich von ihrem Lachanfall erholt hatte und verwirrt blickte Altair sie an.
Nadirah stand auf und zeigte Altair, was sie meinte und bereits wenige Sekunden später, saß Nadirah auf Altairs Rücken. Immer wieder stieß sie dem jungen Mann die Beine in die Rippen und rief: „Lauf Pferdchen.“
Altair tat dem Mädchen den Gefallen, wieherte und bewegte sich dann auf allen vieren durch die Wohnstube.

Eine ganze Weile blickte Omar sich alles an, ehe er sich räusperte und so die Aufmerksamkeit von Altair und Nadirah auf sich zog.
„Das Essen ist fertig.“, meinte er, als die beiden ihn ansahen und Altair nickte nur.
Langsam rutschte das kleine Mädchen von Altairs Rücken herunter und lief auf ihren Vater zu.
„Papa, kann Altair heute hier bleiben?“, wollte sie wissen und überrascht sah der junge Mann zu Omar. Dieser blickte mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippe seine Tochter an und meinte dann: „Aber sicher doch meine Kleine.“
„Ja.“, freute sich Nadirah und lief gleich zu ihrer Mutter.
„Ihr scheint euch ja gut mit der Kleinen zu verstehen.“, kam es von Omar, der Altair grinsend ansah.
Der junge Mann stand nun langsam auf und trat auf den anderen zu.
Der Assassine wandte sich um und machte sich, gefolgt von Altair auf den Weg in die Küche, wo bereits das leckere Essen auf sie wartete.
Als die beiden Männer den Raum betraten, saß Nadirah bereits auf ihrem Stuhl und wartete darauf, dass ihre Mutter ihr etwas von dem Abendessen in ihre Schüssel gab.
„Du musst dich neben mich setzten, Altair.“, bestand die Kleine und gehorsam trat Altair auf den Stuhl neben Nadirah zu und setzte sich.
Dalia nahm sich Altairs Schüssel und füllte diese mit Essen.
„Danke.“, bedankte sich Altair und nachdem Omar und Dalia ebenfalls was zu essen hatten, fingen die vier an zu essen.

 

Erfolglose Flucht

 

James saß wie bereits die letzten Tage auch, auf seinem Bett und dachte nach. Was anderes konnte der Templer ja nicht machen.
„Ich muss es heute einfach riskieren.“, dachte sich der Mann und kurz darauf, war er wieder tief in seinen Gedanken versunken.
„Am besten ist, wenn ich die Wache überwältige, die mir das Abendessen bringt.“, überlegte Altairs Freund und zufrieden nickte er.
Während James auf sein Abendessen wartete, ließ er sich seinen kleinen Fluchtplan noch einmal durch den Kopf gehen.
„Ich hoffe dass alles klappt.“, dachte er sich, stand langsam auf und trat hinter die Zimmertür.
Bereits wenige Augenblicke später, hörte er wie jemand den Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür aufsperrte.
Sein ganzer Körper spannte sich an und rasch schickte James ein Stoßgebet in den Himmel, damit auch ja alles klappte.
Langsam wurde die Tür geöffnet und ein kleiner, dicklicher Mann betrat den Raum.
James wartete noch, bis er mitten im Zimmer stand, ehe er sich ohne zu zögern, auf den Mann warf und dieses mit seinem Gewicht zu Boden riss.
Mit einem gezielten Schlag auf den Kopf, beförderte James, den Kerl in die Bewusstlosigkeit. Rasch rappelte sich der Templer auf und verließ dann das Zimmer.
Vorsichtig blickte er sich nach allen Seiten um, um nicht von irgendwelchen Wachen überrascht zu werden.
Als er sich sicher war, dass niemand in der Näher war, schlich er sich leise durch den Korridor in Richtung Ausgang.

Schweigend aß Altair sein Abendessen, während Nadirah ihm alles Mögliche erzählte.
„Altair, du spielst doch nachher noch einmal mit mir, oder?“, wollte sie dann wissen und fragend, schon fast flehend, blickte sie den jungen Mann an.
Der junge Mann konnte dem Mädchen nicht wiederstehen und nickte ergeben.
„Ja!“, rief sie freudestrahlen, beugte sich zu dem Mann rüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich mag dich.“, grinste das kleine Kind und verlegen blickte Altair zur Seite.
„Danke, für dass liebevolle Essen.“, bedankte sich Altair bei Dalia und diese nickte nur freundlich.
Schnell aß Nadirah zu Ende, stand dann auf und packte Altair am Arm.
„Komm.“, meinte sie zu ihm, während sie den jungen Mann hinter sich her zog.
„Ich will wieder Pferdchen spielen. Das hat Spaß gemacht.“, fügte sie hinzu und im selben Moment kamen sie in der Wohnstube an.

Rasend vor Wut tigerte Maria durch die Burg, während sie Altair gedanklich umbrachte.
„Es reicht. Ich werde noch heute eine Nachricht an Robert schicken.“, beschloss sie, wandte sich um und ging zu ihrem Zimmer.
Dort schloss sie die Tür und trat zu dem kleinen Sekretär. Maria hatte Glück, denn auf dem Tisch lagen eine Feder und ein Papier.
Immer noch wütend auf Altair, setzte sich die junge Templerin auf den Hocker und griff nach der Feder.
„Was schreibe ich am besten?“, fragte sie sich und dachte nach.
Doch die junge Frau konnte keinen klaren Gedanken fassen. Jedes Mal, wenn sie etwas schreiben wollte, erschien Altairs Gesicht vor ihren Augen.
„Was soll das?“, fragte sie sich und schüttelte den Kopf.
Maria konnte sich nicht erklären, warum sie auf einmal an den jungen Mann denken musste. Gut sie küsste ihn und flirtete mit ihm, doch dass war alles nur ein Teil von ihrem Auftrag und ein Spiel.
„Reiß dich zusammen, Maria.“, schalt sie sich in Gedanken, wandte sich dann wieder ihrem Vorhaben zu und begann damit eine Nachricht an Robert zu verfassen.

Mit jedem seiner schritte kam James dem Ausgang näher.
„Ich habe es gleich geschafft.“, dachte er sich, als ihm jedoch schwarz vor Augen wurde und er bewusstlos zusammenbrach.

Mit einem stöhnen schlug der Mann seine Augen wieder auf und verwirrt sah er sich um.
„Wo bin ich?“, fragte er sich und im selben Moment stellte er fest, dass er in einer Kerkerzelle saß.
„Verdammt.“, fluchte er kaum hörbar.
Als er hörte wie die Zellentür geöffnet wurde, blickte James sofort auf, um direkt in das Gesicht von Robert zu sehen.
„So, so, du wolltest also fliehen?“, kam es von dem Templerführer, während er immer näher an James herantrat.
„Du enttäuscht mich James. Du hast dich zu sehr von Altair einlullen lassen, schon seit damals, als er noch ein Kind war, hast du ihm alles gegeben was er wollte.“, fügte Robert hinzu und direkt vor dem Gefangenen blieb er stehen.
„Du weißt ganz genau, dass Altair nur zu einem Zweck hier war und sobald er mir dass gegeben hat, was ich will, wird er sterben. Entweder dich die Assassinen, als Verräter, oder durch die Templer, doch sterben wird er auf jeden Fall.“, erklärte Robert noch und kurz darauf fing er an zu lachen.

 

Überfall

 

Nun waren einige Wochen vergangen und Altair hatte sich in der Assassinenfestung gut eingelebt.
Jeden Tag verbrachte er bei Omar und seiner kleinen Familie, die ihn herzlichst aufgenommen hatten. Kaum betrat der junge Mann Omars Heim, wurde er sofort von Nadirah in Beschlag genommen, die mit ihm spielen wollte.
Altair hatte in dem kleinen Mädchen eine gute Freundin gefunden, die ihn immer wieder aufheitern konnte, wenn er traurig war.
Auch Maria hatte die letzten Wochen genutzt.
Während Altair mit den anderen Männern sprach, nutzte sie die Zeit, um sich in die privaten Gemächer der Assassinen zu schleichen und sich dort gründlich umzusehen. Und wenn Altair am Abend in ihr gemeinsames Zimmer zurückkehrte, fragte sie ihn über seine Gespräche aus, wobei sie immer wieder Altairs Liebe für sich ausnutzte.
Nachdem Maria endlich genug Informationen für Robert gesammelt hatte, schrieb sie dem Templerführer eine lange und detaillierte Nachricht, in der sie ihren Führer über die Geheimgänge, den Wachwechsel und Anzahl der Wachmänner bekannt gab.

Grinsend saß Robert in seinem Arbeitszimmer und las sich, wie schon so oft, in den letzten Tagen, Marias Nachricht durch.
„Nun ist es endlich soweit.“, dachte er sich, legte das kleine Stück Pergament zur Seite und rief dann nach seinem Hauptmann.
Dieser kam bereits nach wenigen Minuten in den Raum gerannt.
„Setzt euch.“, befahl er dem Mann und dieser gehorchte sofort.
„Maria hat mir eine Nachricht zukommen lassen, in der sie alle wichtigsten Informationen der Assassinen aufgezählt hat. Wir werden diese Informationen nutzen, um uns einen Plan auszudenken, mit dem wir ungesehen in Masyaf einmarschieren können. Wenn wir erst einmal dort sind, werden wir jeden einzelnen dieser Bastarde eleminieren.“, erklärte Robert seinem Gegenüber und der Mann hörte dem Templerführer aufmerksam zu.
„Stelle bis zum Anbruch der Nacht ein Heer aus Templern zusammen. Danach werden wir uns an die Angriffsstrategie machen.“, befahl Robert und der Angesprochene nickte nur.
„Ich werde euch nicht enttäuschen.“, meinte der Mann, stand auf und verließ kurz darauf Roberts Arbeitszimmer.
Sofort machte sich der Hauptmann der Wachen auf den Weg, um Roberts Befehl auszuführen und eine starke Truppe zusammenzustellen.

So vergingen die Stunden, in denen sich Robert und seine Männer für den Angriff auf Masyaf vorbereiteten.
Nachdem am späten Abend alles genau besprochen wurde, setzte sich Robert auf den Rücken seines Pferdes und führte die Truppe zu der bevorstehenden Schlacht.
„Heute Nacht werden wir über diese Ungläubigen siegen!“, brüllte der Templerführer in die Nacht hinaus, und all seine Männer jubelten im Chor.
Im selben Moment gab er seinem Tier die Sporen und preschte, gefolgt von seinen Soldaten, voran.

Gedankenverloren saß Altair im Garten des Assassinenführers und starrte in den Sternenhimmel hinauf.
„Ich muss es Omar sagen. Er und Dalia haben mich so liebevoll behandelt und Nadirah,….ich kann doch nicht dafür verantwortlich sein, dass ihnen was geschieht.“, überlegte sich Altair, doch seine Angst um James, war immer noch da.
„Ah, hier steckt ihr, Altair.“, wurde er plötzlich aus den Gedanken gerissen und langsam wandte der junge Mann seinen Blick zu der Person neben sich.
„Omar.“, stellte er überrascht fest, während sich der Assassine bereits grinsend neben ihm nieder ließ.
„Dalia möchte, dass ich euch zum Essen einlade. Ihr gehört ja schon zur Familie.“, erklärte der Assassine immer noch grinsend und Altair war über diese Aussage sehr gerührt.
Altair beschloss, Omar endlich die Wahrheit zu sagen, doch ehe der junge Mann etwas sagen konnte, packte Omar ihn am Arm und zerrte ihn mit sich auf die Beine.
„Nun kommt, oder wollt ihr etwas Dalia und Nadirah warten lassen?“, fragte er, doch Altair verneinte nur.
Omar verließ mit Altair im Schlepptau, den Garten des Assassinenführers. Dann machten sich die beiden Männer gemeinsam auf den Weg zu Omars kleiner Hütte im Dorf.
„Omar,…ich muss euch etwas sagen.“, fing Altair nun an, doch der Assassine achtete nicht darauf, sondern zog den jungen Mann weiter hinter sich her.
„Hört mir doch zu...“, „Ihr könnt es mir nach dem Abendessen erzählen.“, unterbrach Omar ihn, als die beiden plötzlich lautes Kampfgebrüll hörten.
Die beiden Männer sahen sich entsetzt an und liefen dann sofort weiter, als sie auch schon den ersten verängstigten Dorfbewohnern entgegen kamen.
„Was ist passiert?“, hielt Omar einen der Bürger auf und fragend sah er den Mann an.
„Templer. Sie sind überall und schlachten jeden ab.“, erklärte der Mann ängstlich und geschockt ließ Omar den Mann wieder los.
„Sucht Schutz in der Festung.“, befahl er dem Bürger noch, ehe er sich zu Altair umwandte.
„Altair, meine Familie. Ich…Ich muss sie retten.“, kam es von dem Assassinen und Altair nickte nur.

„Oh nein, was…was habe ich nur getan. Ich…ich hätte sie warnen müssen.“, dachte sich Altair, während er langsam weiter in das Dorf hinunterging.
Omar war bereits vorgerannt, doch das war Altair egal. Der junge Mann, hatte bereits nach wenigen Minuten den Dorfplatz erreicht und entsetzt musste er mit ansehen, wie die Templer jeden den sie sahen umbrachten. Altair wusste nicht, was er machen sollte und für einen kurzen Moment sah er sich um, als er jedoch an einer Person hängen blieb.
„Maria?“, fragte er entsetzt, als er sah, wie die junge Frau ein Kind tötete.
„Das ist alles nur meine Schuld.“, dachte er sich erneut und langsam ging er weiter durch das Dorf.
Überall wo der junge Mann hinsah, waren Leichenteile, tote Assassinen, Bürger und Templer. Altair wurde bei dem grausigen Anblick schlecht und kurz darauf musste er sich an einer Hauswand erbrechen.
Mit zitternder Hand, wischte sich Altair über den Mund.
„Ich muss etwas tun.“, dachte er sich, richtete sich auf und setzte seinen Weg dann fort.
Schuldgefühle nagten an dem jungen Mann, als er plötzlich ein teuflisches Lachen hinter sich vernahm.
Erschrocken blieb der junge Mann stehen, ehe er sich langsam umwandte.

 

Gebrochenes Herz

 

So schnell ihn seine Beine trugen, rannte Omar den Weg zu seiner Hütte hinab. Dabei kamen ihm immer wieder feindliche Soldaten entgegen, die er mit einem schnellen Schwerthieb zu Boden streckte.
„Ich muss mich beeilen.“, dachte sich der ältere Assassine und gleichzeitig versuchte er sein Tempo noch ein wenig zu beschleunigen.
„Wenn ihnen was geschehen ist, dann…“, Omar wagte es nicht, diesen Gedanken zu beenden, als vor ihm erneut eine Gruppe Templer auftauchte.
„Geht mir aus dem Weg!“, brüllte der Mann, doch die Soldaten fingen an zu lachen und griffen ohne zu zögern, den Assassinen an.
Omar zögerte ebenfalls nicht, hielt sein Schwert in der einen Hand bereit, während er mit der anderen Hand seine versteckte Klinge ausfuhr. Mit diesen beiden Waffen, rannte Omar auf die feindlichen Soldaten zu und rammte einem der Männer das Schwert in den Magen, während er einem anderen seine versteckte Klinge in den Hals bohrte.
Die Templer hatten gegen den Assassinen keine Chance und bereits nach kurzer Zeit hatte, Omar seine Gegner besiegt.
Stöhnend vor Schmerz und nach Luft ringend, lagen die Soldaten am Boden, doch Omar kümmerte sich nicht weiter um die Männer, sondern setzte seinen Weg zu seiner Familie fort.
Von weitem hörte Omar die Schreie seiner Frau und seiner Tochter, was ihn noch einmal schneller werden ließ.
„Dalia!! Nadirah!!“, schrie der Assassine immer wieder.
„Omar!! Hilf uns!!“, hörte er die verängstigte Stimme seiner geliebten Frau.
„Keine Angst!! Ich bin gleich da!!“, versicherte Omar ihr daraufhin und wenige Minuten später kam er schweißgebadet bei seiner kleinen Hütte an.
Suchend blickte sich der Mann nach seinen beiden Frauen um und als er die beiden fand, atmete er erleichtert aus.
„Gott sei Dank. Es ist ihnen nichts passiert.“, dachte er sich und rannte sofort auf die beiden zu.
Froh darüber, dass seiner Frau und seiner kleinen Tochter nichts geschehen war, nahm er sie in die Arme und drückte ihnen immer wieder sanfte Küsse aufs Gesicht.
„Ihr müsst sofort in die Festung hoch.“, meinte er nachdem er sich endlich von den beiden gelöst hatte.
Nadirah und Dalia zitterten beide am ganzen Körper und das kleine Mädchen hatte vor Angst angefangen zu weinen. Sofort wollte Omar seine Tochter auf den Arm nehmen, als diese plötzlich mit einem Schrei zusammenzuckte und schließlich leblos zu Boden fiel.
Entsetzt schrie Dalia auf und wollte zu ihrer Tochter, als ihr jedoch von hinten ein Schwert in den Körper gerammt wurde und sie ebenfalls mit einem kleinen Stöhnen auf den Lippen tot zusammenbrach.
Es war alles so rasend schnell gegangen, dass Omar keine Möglichkeit hatte, zu reagieren.
Geschockt blickte der Assassine die beiden Personen an, ehe er langsam seinen Blick hob und den Mann vor sich ansah.

„Robert.“, stellte Altair fest und langsam keimte in ihm eine unbändige Wut auf.
„Wie konntet ihr das tun?“, fragte er den Soldaten, doch dieser sah ihn nur grinsend an.
„Ihr habt einfach unschuldige Menschen getötet!“, brüllte Altair plötzlich und ehe er sich versah, hatte er sich auch schon auf den Soldaten geworfen. Immer wieder schlug der junge Mann auf den am Boden liegenden Templer ein, während er ihn gleichzeitig immer wieder anbrüllte.
Plötzlich wurde Altair von dem Templer unter sich weggezogen. Noch immer wütend, fing Altair an um sich zu schlagen, doch er konnte sich nicht befreien.
Langsam richtete sich Robert auf, wischte sich den Staub von seinem Waffenrock und trat dann grinsend auf Altair zu.
Dieser war immer noch damit beschäftigt sich von dem festen Griff des anderen Soldaten loszureißen, doch der junge Mann war einfach zu schwach.
„Wer wird denn gleich so wütend werden?“, kam es von Robert, während er sich Altair immer weiter näherte.
Direkt vor dem jungen Mann blieb der Templer stehen und für einen kurzen Moment, blickte er ihn an.
„Nun da du deinen Zweck erfüllt hast, brauche ich dich nicht mehr. Die Frage ist nur, was ich jetzt mit dir anstellen soll, Altair.“, kam es von Robert und langsam strich er dem jungen Mann übers Gesicht.
Wütend blickte Altair den Mann vor sich an und spuckte ihm dann ins Gesicht.
„Na warte.“, fauchte Robert, wischte sich den Speichel aus dem Gesicht und rammte Altair anschließend die Faust in den Magen.
Stöhnend vor Schmerz krümmte sich der junge Mann zusammen, als er bereits den nächsten Schlag einstecken musste. Ein paar Mal schlug Robert noch auf ihn ein, ehe er von einer weiblichen Stimme unterbrochen wurde.
„Was machen wir jetzt mit ihm?“, wollte die Frau wissen, während Altair versuchte sich aufzurichten.
Noch bevor er auf den Beinen stand, wurde der junge Mann erneut gepackt und festgehalten.
Nur langsam realisierte Altair wer die Person war, die ihn gewaltsam festhielt.
„Maria, was soll das?“, fragte der junge Mann, doch Maria antwortete ihm nicht, stattdessen schlug sie ihm unsanft gegen den Rücken.
Altair schrie für einen Moment auf, doch keinen der beiden Templer interessierte dies.
„Er hat seinen Zweck erfüllt. Töte ihn.“, kam es von Robert und grinsend blickte er Altair an, der ihn seinerseits entsetzt ansah.
Mit einer enormen Kraft wurde Altair von Maria zu Boden gestoßen.
Nun zog sie ihr Schwert und trat auf den jungen Mann zu.
„Tja Altair. Wirklich schade.“, meinte sie grinsend, während der junge Mann sie flehend ansah.
„Maria,…du kannst doch nicht….ich dachte du...“ „Was? Dachtest du etwa, dass ich dich liebe?“, unterbrach die Templerin ihn und als sie Altairs Gesichtsausdruck sah, fing sie an zu lachen.
„Du hast ernsthaft….geglaubt dass ich…dass ich dich liebe? Komm endlich aus deiner Traumwelt. Die ganzen Gefühle für dich, waren doch niemals echt.“, kam von der jungen Frau und bei diesen Worten bekam Altair einen schmerzhaften Stich ins Herz.
„Heißt das,…Heißt das, das du mich die ganze Zeit über nur verarscht hast?“, fragte Altair und abwartend sah er die Frau vor sich an.
„Du hast es endlich begriffen.“, bestätigte Maria ihm, als sie auch schon direkt vor ihm ankam und stehen blieb.
Langsam hob Maria ihr Schwert und setzte zu einem tödlichen Hieb an.
Mit all ihrer Kraft ließ sie es auf Altair hinunter sausen, als sie plötzlich von Robert aufgehalten wurde.
Nur wenige Millimeter von Altairs Kopf entfernt, hielt die junge Frau inne und verwirrt blickte sie ihren Meister an.
„Mir ist gerade eine Idee gekommen. Warum sollen wir uns an ihm die Hände schmutzig machen. Wenn die Assassinen erst einmal herausfinden, dass Altair sie verraten hat, werden sie bestimmt dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe bekommt.“, grinste Robert, trat auf Altair zu und packte ihn grob am Arm.
Altair war von Marias Worten so sehr verletzt, dass er gar nicht richtig wahrnahm, was noch um ihn herum geschah.
Nur langsam wurde Altair klar, dass Maria ihn nur benutzt hatte, damit er ihnen half. Er konnte es einfach nicht glauben, dass er die ganze Zeit über nichts davon mitbekommen hatte.
„Was habe ich nur getan? Ich bin schuld an all diesen unschuldigen Todesopfern.“, dachte sich Altair nun, während er von Robert zum Eingang der Festung gezerrt wurde.

Erst durch einen harten Aufprall, wurde Altair aus seinen Gedanken gerissen und verwirrt blickte er sich um.
Schnell erkannte er, dass er sich vor dem Eingang zur Assassinenfestung befand, die wegen des Templerangriffs von innen verriegelt wurde.
Auf den Mauern der Festung standen mehrere Wachen, sowie der Meister der Assassinen.
„Was wollt ihr hier?“, hörte Altair die Stimme des Alten fragen, doch Robert schwieg für einen Moment.
„Sagen wir so. Ich habe euch noch ein kleines Abschiedsgeschenk gemacht.“, grinste der Templer und blickte Al Mualim an.
„Was für ein Geschenk?“, wollte der Meister der Assassinen wissen.
Robert zeigte mit dem Finger auf Altair und meinte dabei: „Einen Verräter. Altair hatte sich im Auftrag von mir bei euch eingeschlichen und uns somit wichtige Informationen zukommen lassen.“
Entsetzt und wütend über diese Neuigkeit, blickte Al Mualim den jungen Mann an, ehe er sich wieder an Robert wandte.
„Gut, was wollt ihr im Austausch für ihn?“, wollte der Meister der Assassinen nun wissen, doch Robert zuckte nur mit den Schultern.
„Ausnahmsweise will ich gar nichts von euch. Ich brauche ihn nicht mehr und deshalb habe ich beschlossen ihn euch zu überlassen.“, erklärte er und kurz rammte er Altair seinen Fuß in die Seite.
Al Mualim war im ersten Moment misstrauisch, doch als er sah, dass sich Robert zum Gehen wandte, gab er zwei seinen Männern ein Zeichen, damit diese Altair holten.

 

Wut

 

Omar konnte es immer noch nicht fassen, dass die Templer ihm das genommen hatten, was ihm am wichtigsten war, seine Familie.
Wie erstarrt stand er vor den Leichen seiner Tochter und seiner Frau, während ihm vereinzelt Tränen übers Gesicht liefen.
Mit jeder Minute die der Assassine seine beiden Frauen ansah, wurden die Tränen mehr, bis sie ihm unentwegt hinab liefen.
„Wie konnte das nur passieren? Wie konnte es diesen Bastarden gelingen hier hineinzukommen?“, fragte er sich in Gedanken, doch Omar hatte keine Antwort auf diese Frage.
Nach einer ganzen Weile, beschloss der Assassine die leblosen Körper seiner Familie hinauf in die Assassinenfestung zu bringen und Al Mualim um ein ehrenvolles Begräbnis zu bitten.
Mit verschwommenem Blick, hob er den Körper seiner Frau auf die Arme und machte sich anschließend auf den Weg zur Festung hinauf.
Auf dem Weg zur Festung, dachte Omar noch einmal an all die schöne Zeit zurück, die er mit Dalia hatte.
Er dachte daran wie er sie kennen gelernt hatte und wie er sich allmählich immer mehr in sie verliebte.
Wie er damals verwundet von einer Mission zurückkehrte, und wie sie ihn danach liebevoll pflegte.
Omar dachte an seine Hochzeit und er dachte auch daran, wie sie ihm voller Stolz von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte.
All die schönen Erinnerungen, trieben ihm erneut die Tränen in die Augen und ein herzzerreißendes Schluchzen entwich seiner Kehle.
Nachdem er Dalia in die Festung gebracht hatte, machte er sich wieder auf den Weg ins Dorf hinunter, um auch seine Tochter zu holen.

Altair saß in einer kleinen, dreckigen Zelle und starrte einfach nur gerade aus.
Der junge Mann konnte nicht sagen, wie lang er schon in dem Kerker saß, als plötzlich die Tür aufgeschlagen wurde und Omar in den Raum kam.
„Du verdammter Verräter!“, fauchte Omar voller Wut, während er auf den Gefangenen zuging.
„Omar, ich…“, durch einen Faustschlag ins Gesicht, wurde Altair unterbrochen.
Kurz darauf traf ihn bereits ein weiterer Schlag.
„Du hast die gesamte Bruderschaft verraten! Wegen dir mussten unschuldige Menschen sterben!“, brüllte Omar wütend, während er immer wieder auf Altair einschlug.
„Du hast meine Familie getötet!!“, schrie der Assassine nur und geschockt sah Altair ihn an.
„Was?“, fragte er nach, während ihm die Erinnerungen an Dalia und Nadirah durch den Kopf schossen. Fassungslos schüttelte Altair den Kopf. Er wollte nicht glauben, was Omar ihm erzählt hatte.
„Ja, Altair. Sie sind beide tot und du bist Schuld daran!!“, schrie Omar ihn weiterhin an, packte Altair am Kragen seines Hemdes und drückte ihn gewaltsam gegen die Mauer.
„Du hast gewusst dass diese Dreckskerle kommen, oder?“, wollte Omar wissen, doch Altair verneinte.
„Lüg mich nicht an!“, brüllte er, löste Altair von der Mauer und schleuderte ihn stattdessen in die Mitte der Zelle.
Langsam versuchte sich Altair aufzurichten.
„Omar, ich wollte…“, fing der junge Mann an, doch weit kam er nicht, da er von einem kräftigen Tritt in den Magen erneut auf den Boden landete.
„Du hättest uns warnen können.“, erneut folgte ein Tritt in Altairs Magen, was den jungen Mann aufstöhnen ließ.
„Ich wollte…es…dir sagen. Doch du…doch du hast…mir nicht….zugehört.“, erklärte Altair nun unter mehreren Schlägen und Tritten, doch Omar schien ihn nicht zu hören.
„Es tut…mir Leid, Omar.“, kam es von Altair, was den Assassinen nur wütender machte.
„Es tut dir Leid? Weißt du was mir Leid tut?“, kam es von dem älteren Mann und für einen Moment sah er Altair an.
„Es tut mir Leid, dass ich dich in unsere Familie aufgenommen habe.“, zischte er, rammte noch einmal Altair den Fuß ins Gesicht und verließ dann die Zelle.

Altair lag am Boden seiner Zelle und hatte seine Arme um seinen Körper geschlungen.
„Es…tut mir…Leid. Es…tut mir…Leid.“, murmelte er immer wieder vor sich hin, während ihm unaufhörlich die Tränen übers Gesicht liefen.

 

Altairs Geständnis

 

Maria saß auf dem Rücken ihres Pferdes und ritt neben Robert her.
„Das war gute Arbeit, Maria.“, lobte der Templerführer die junge Frau zufrieden, doch diese hörte ihrem Meister gar nicht zu. Zu sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt.
Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu Altair zurück.
„Hör auf an ihn zu denken.“, tadelte sich die junge Templerin in Gedanken, als sie plötzlich einen Stich ins Herz bekam.
Leise stöhnte die junge Frau auf und rieb sich mit der Hand über die schmerzende Stelle.
„Es ist alles nach Plan verlaufen. Die Assassinen haben viele Todesopfer zu beklagen und Altair wird ebenfalls sterben.“, hörte sie die Stimme ihres Meisters und für einen Moment blickte sie ihn an.
„Wenn wir in der Festung angekommen sind, gibt es erst einmal ein großes Fest. Der Sieg über diese Bastarde muss gebührend gefeiert werden.“, beschloss Robert und fing dann an zu lachen.
Schweigend blickte Maria ihren Meister an, während sie weiter ritten.

Irgendwann war Altair vor Erschöpfung eingeschlafen, doch als die Tür zu seiner Zelle aufgeschlagen wurde, wurde er aus seinem Schlaf gerissen.
Erschrocken blickte sich der junge Mann um und als er Al Mualim entdeckte, bekam er es mit der Angst zu tun.
Wütend trat der Assassinenführer, gefolgt von drei Assassinen auf den Gefangenen zu und direkt vor ihm blieb der alte Mann stehen.
Altair wollte vor dem Meister der Assassinen zurückweichen, doch dieser hinderte ihn daran.
„Warum habt ihr das getan?“, wollte Al Mualim von dem jungen Mann wissen und abwartend blickte er Altair an.
Der alte Mann wusste, dass Altair nicht ohne Grund so gehandelt hatte. Seit der Sohn von Umar hier aufgetaucht war, hatte der Assassinenführer ihn nicht aus den Augen gelassen. Al Mualim wusste, dass Altair etwas verheimlichte, doch er wusste nicht was es war.
Altair schämte sich für seine Tat und so blickte er starr auf den kalten Kerkerboden.
„Kommt, redet mit mir. Warum habt ihr das getan?“, wollte Al Mualim von dem jungen Mann wissen und langsam hob Altair seinen Blick.
„Ist der Grund für meinen Verrat wirklich noch von Bedeutung? Warum tötet Ihr mich nicht einfach?“, fragte Altair den Meister der Assassinen und traurig blickte er diesen an.
„Wollt Ihr denn sterben?“, kam es nun von Al Mualim und abwartend sah er den Gefangenen an.
Natürlich wollte der junge Mann nicht sterben und so verneinte er die Frage des alten Mannes kopfschüttelnd.
„Nun dann erzählt mir, was euch dazu getrieben hat uns zu verraten.“, sprach der Assassinenführer weiter.
Altair dachte einen Moment lang nach und kurz darauf hatte er sich entschlossen, dem alten Mann alles zu erzählen.
„Ich werde euch alles sagen, aber ich möchte, dass Omar dabei ist.“, wandte sich Altair nun an den Alten und Al Mualim nickte sofort, ehe er einen seiner Begleiter aus dem Raum schickte und nach Omar verlangte.

Bereits nach wenigen Minuten, kam der Assassine zusammen mit Omar in den Raum zurück und als dieser Altair entdeckte, flammte seine Wut auf den jungen Mann erneut auf.
„Ihr habt nach mir verlangt, Meister?“, wandte sich Omar an den Assassinenführer, um nicht auf Altair loszugehen.
„Nicht ich habe nach euch verlangt, mein Sohn. Altair wollte euch sehen.“, entgegnete der alte Mann, doch Omar wollte mit Umars Sohn nichts mehr zu tun haben.
„Tut mir Leid Meister, doch mit dem Mörder meiner Familie will ich nicht reden.“, meinte Omar hasserfüllt und im selben Moment wandte er sich um. Der Assassinen wollte gerade die Zelle verlassen, als Altair ihn jedoch aufhielt.
„Wartet Omar…. Bitte.“, bat Altair, doch Omar ignorierte ihn. Wenige Sekunden später, hatte der ältere Assassine die Zelle bereits wieder verlassen.
Enttäuscht darüber blickte Altair zu Boden, doch er konnte dies seinem ehemaligen Freund nicht verübeln.
„Nun erzähl uns warum du die Bruderschaft verraten hast.“, wandte sich Al Mualim nun wieder an Altair und dieser nickte nur stumm.
Immer wieder blickte der junge Mann zwischen den anwesenden Assassinen und dessen Meister hin und her, ehe er anfing zu erzählen.
„Als ich noch ein kleiner Junge war, befand sich mein Vater mit mir auf der Flucht vor den Templern. Doch es dauerte nicht lange, da hatten sie uns eingeholt und dafür gesorgt, dass mein Vater und ich vom Pferd fielen.“, begann Altair nach einigen Sekunden mit seiner Geschichte und bereits bei den ersten Worten, spürte er wie sich ihm seine Kehle zuschnürte.
„Bei dem Sturz hatte sich mein Vater verletzt und ich wollte zu ihm, um ihm zu helfen, doch er schickte mich weg. Ich wusste nicht was ich machen sollte, doch als ich die Templer sah, rannte ich. Ich kam jedoch nicht weit, als mich die Männer auch schon gefangen hatten und mich zwangen beim Mord meines Vaters zuzusehen. Ich habe versucht mich zu wehren und schrie aus vollem Hals, doch die Männer ignorierten dies und nahmen mich mit.“, fuhr Altair fort.
„Die ersten paar Tage versuchte ich mich noch gegen die Männer zu wehren, doch als mir Robert Reitunterricht und den Schwertkampf beibringen wollte, war ich so begeistert davon, dass mir alles andere egal war und mit der Zeit hatte ich den Mord an meinem Vater vergessen. Ich..Ich war doch nur ein Kind. Ich hatte keinen Freund, außer James. Er war der einzige der mit mir gespielt und mich beschützt hat. So wuchs ich bei den Templern auf und als ich alt genug war, beschloss James mir alles über meinen Vater zu erzählen.“, sprach Altair weiter und aufmerksam hörten die Assassinen ihm zu.
"Als mir James alles erzählt hatte, war ich so wütend auf Robert, dass ich zu ihm gegangen bin, um ihn zur Rede zu stellen.", sprach Altair weiter und immer wieder sah er die Männer vor sich an.
"Daraufhin ließ mich Robert in den Kerker werfen. Er wollte, dass ich euch verrate, doch ich weigerte mich, bis er mir jedoch mit dem Tod von James drohte.", beendete Altair seine Geschichte und langsam liefen ihm Tränen übers Gesicht.
"Ich hatte doch keine Wahl.", entschuldigte sich Altair weinend, als er plötzlich sein Gesicht in seinen Händen vergrub.

Robert und Maria waren nicht mehr weit von Zuhause entfernt und als Maria die Templerfestung erkannte, trieb sie ihr Pferd zum vollen Galopp an.
Bei der Templerfestung angekommen, drosselte Maria das Tempo ihres Pferdes und noch ehe das Tier anhielt, sprang sie bereits aus dem Sattel.
Lobend fuhr sie dem Tier über den Hals und führte es dann in den Stall und in die Box.
Dort übergab sie das Pferd einem Stallburschen, ehe sie sich umwandte und in die Templerfestung ging.
Mit schnellen Schritten, machte sich die junge Frau auf den Weg in ihr Gemach, um sich von der langen Reise zu erholen.

„Wie kann Al Mualim diesem Verräter überhaupt noch zuhören? Dieser Mistkerl verdient den Tot.“, dachte sich Omar wütend und im selben Moment rammte er seine Faust gegen die Festungswand.

Der Meister der Assassinen blickte ohne eine Miene zu verziehen auf Altair herab und dachte darüber nach, was er nun mit dem Verräter anstellen sollte.
„Es tut mir leid.“, wiederholte Altair immer wider, doch er wusste dass ihm diese Worte nicht mehr halfen.
„Bei Sonnenaufgang wird er ausgepeitscht. 30 Hiebe sollten genügen.“, befahl der Meister seinen Männern nach einigen Minuten und ohne auf Altairs Entschuldigung einzugehen wandte er sich um und verließ die Zelle.
Auch die Assassinen wandten sich um und ließen Altair alleine zurück.

 

Bestrafung

 

Mit den ersten Sonnenstrahlen die Masyaf erhellten, wurde die Tür zu Altairs Zelle geöffnet und zwei Assassinen traten auf den Gefangenen zu.
Der junge Mann rührte sich nicht. Was hätte er auch schon groß gegen die beiden Männer tun können und so ließ er zu, dass sie ihm sein Leinenhemd auszogen und ihn anschließend auf die Beine zogen.
Die beiden Männer verließen mit Altair die Zelle und begleiteten ihn durch die Gänge der Festung, ins Freie hinaus.
Bereits von weitem, konnte Altair die Menge sehen und sofort stieg in ihm die Angst empor, doch als sein Blick auf Omar fiel, wurde seine Angst von seinen Schuldgefühlen verdrängt.
Nach wenigen Momenten senkte der junge Mann seinen Blick und ließ sich von den Assassinen in den kleinen Kampfring bringen, in dem Al Mualim bereits auf ihn wartete.
„Bindet ihn fest.“, befahl der Meister der Assassinen und die Männer gehorchten sofort.
Nachdem sie Altair, mit dem Gesicht voran an einen Holzpfahl gefesselt hatten, wandte sich der Meister der Assassinen zu seinen Schülern um.
„30 Hiebe, sollten für den Verrat an der Bruderschaft genügen…“, kam es von Al Mualim, als er plötzlich von einem wütenden Omar unterbrochen wurde.
„30? Dass ist zu wenig.“, protestierte der ältere Assassine und langsam trat er auf seinen Meister zu.
„50. Er soll für den Tod meiner Familie bezahlen.“, verlangte Omar und Altair lief es eiskalt den Rücken hinunter.
„50 Hiebe? Dass halte ich niemals durch.“, dachte sich Altair und als er hörte, dass Al Mualim der Bitte des Assassinen nicht nachgab, atmete er erleichtert aus.
„Schweigt, Omar. Mein Entschluss steht fest und dabei bleibt es.“, kam es nun wütend von Al Mualim und kurz darauf, nickte er einem anderen Assassinen zu.
Dieser trat langsam hinter den Gefangenen und wenige Sekunden später, vernahm man ein lautes Knallen.
Altair zuckte erschrocken zusammen und innerlich hoffte er, dass die Bestrafung schnell zu Ende gehen würde.
Der Assassine holte mit der Peitsche aus und ehe sich Altair versah, spürte er einen heftigen Schmerz auf seinem Rücken, sodass er sich einen Schmerzenslaut nicht verkneifen konnte.

Mit unzähligen Bildern von Altair im Kopf, lief Maria durch die Templerfestung. Genervt über ihre Gedanken an den jungen Mann, schüttelte sie ihren Kopf, um die Gedanken an Altair abzuschütteln.
„Was ist los mit mir? Warum muss ich immer wieder an ihn denken?“, fragte sich die junge Frau, während sie ihren Weg fortsetzte.
Ihr Herz war dem jungen Mann bereits verfallen, doch Maria wollte dies einfach nicht wahrhaben und so versuchte sie sich einzureden, dass sie Altair nicht leiden konnte.
Nach einer Weile schaffte es die junge Frau, die Gedanken an Altair zu verdrängen.

Altair konnte sich längst nicht mehr auf den Beinen halten und so ließ er sich auf die Knie sinken.
Jeder weiterer Schlag mit der Peitsche, verursachte ihm unheimliche Schmerzen und immer wieder zuckte er zusammen.
Irgendwann wurde der junge Mann von dem Pfahl losgebunden und kraftlos fiel er in den Staub. Erschöpft schloss er die Augen und innerlich flehte er, dass alles vorbei war.
Der gesamte Rücken des Gefangenen war mit Schweiß, Dreck und Blut bedeckt.
Zwei Assassinen kamen auf ihn zu und packten den verletzten Altair an den Armen. Ein leises Stöhnen, kam dem jungen Mann über die Lippen, während ihn die beiden Männer zurück in die Assassinenfestung und in seine Zelle trugen.

 

Tränen für Altair

 

2 Wochen später

Mit ihren Gedanken bei Altair, lief Maria durch die Templerfestung.
Seit sie wieder in der Festung waren, kreisten ihren Gedanken ständig um Altair. Nur langsam verstand die junge Frau, warum sie Altair nicht mehr aus ihrem Kopf bekam. Auch verstand sie, warum ihr Herz bei jedem Gedanken an ihn so verdammt wehtat.
Sie war verliebt.
Die junge, Templerin hatte ihr Herz an Altair Ibn-La’Ahad verloren. An den Sohn eines Assassinen.

Die junge Frau saß auf ihrer kleinen Pritsche und dachte nach.
Maria konnte keinen Tag mehr ohne ihn sein und so beschloss die junge Templerin, sich auf den Weg nach Masyaf zu machen. Sie wollte mit Altair sprechen und ihm ihre Gefühle offenbaren.
Nach reichlichem überlegen, erhob sich die junge Frau und zog sich ihre Rüstung an und nachdem sie auch ihr Schwert angelegt hatte, verließ sie ihr Gemach.
Entschlossen lief Maria durch die Gänge der Festung, jedoch verließ sie diese nicht. Stattdessen schlug sie den Weg zu den Kerkerzellen ein.
Dort befand sich immer noch James, der von Robert als Gefangener gehalten wurde.
Maria erreichte die Kerkerzellen bereits nach wenigen Minuten und sofort ging sie auf die Zelle zu, in der Altairs Freund saß.
Sofort öffnete die junge Templerin die Kerkertür und trat ein.

Altair saß immer noch in seiner dreckigen und kleinen Zelle.
Der junge Mann wusste nicht wie lange er bereits hier fest saß, denn er schien jedes Zeitgefühl verloren zu haben.
Nachdem man ihn nach der Bestrafung wieder in die Zelle gebracht und in Ketten gelegt hatte, hatten die Assassinen ihn weitest gehend in Ruhe gelassen.
Ein Mal pro Tag, wurde ihm Essen und trinken gebracht, doch dass war auch schon alles.
Nicht einmal Omar kam zu ihm, jedoch konnte Altair es ihm nicht verübeln.

Mit James auf dem Pferd, preschte Maria im vollen Galopp durch die Landschaft.
„Was habt Ihr jetzt vor?“, wollte der Mann wissen, da er nicht verstand, warum er von Maria befreit wurde.
„Wir reiten nach Masyaf und holen Altair.“, erklärte sie ihm und überrascht sah James sie an.
„A…Aber warum?“, fragte er nach, doch Maria antwortete ihm nicht.
„Weil ich ihn liebe.“, dachte sie sich und an James gewandt, meinte sie: „Seit still, oder ich werfe euch vom Pferd.“
Nach dieser Ansage schwieg James erst einmal und dachte nach.
„Wie es Altair wohl geht?“, fragte er sich und innerlich hoffte er, dass es ihm gut ging.
"Wie wollt ihr in die Assassinenfestung kommen?", fragte James nach einigen Minuten und fragend blickte er die junge Frau an.
Daran hatte die junge Templerin noch gar nicht gedacht und so nutzte sie den restlichen Weg bis Masyaf und schmiedete einen Plan.
"Nun, wie wollt ihr vorgehen?", wiederholte James seine Frage und riss die junge Frau somit aus ihren Gedanken.
"Mir wird schon was einfallen.", entgegnete sie und James nickte nur stumm.

So vergingen die Tage und als Maria die Mauern der Assassinenfestung erblickte, legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Gleichzeitig machte sich jedoch ein flaues Gefühl in ihrem Bauch breit.
"Ob er überhaupt mit mir reden wird?", dachte sie sich, während sie und James Masayaf immer näher kam.
"Und wie soll ich ihm gegenübertrete? Wie soll ich ihm sagen, was ich fühle?", überlegte Maria weiter, denn sie hatte keine Ahnung wie sie Altair ihre Gefühle offenbaren sollte.

Überrascht blickte Altair auf, als er hörte wie die Tür zu seiner Zelle geöffnet wurde.
Ehe der junge Mann richtig reagieren konnte, stand Omar direkt vor ihm.
Altair wollte etwas sagen, doch sein Gegenüber packte ihn grob und drücke ihn gegen die kalte Wand in seinem Rücken.
"Jetzt werdet Ihr sterben, Ihr verdammter Verräter.", zischte Omar und ehe Altair sich versah, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner Brust.
"Ah.", kam es über Altairs Lippen und kurz darauf fiel er zu Boden, da Omar ihn einfach los ließ.
Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf die Lippen des älteren Assassinen, ehe er sich umwandte und den Raum verließ.

Altair presste eine Hand auf die Wunde in seiner Brust, um die Blutung zu stoppen, doch es funktionierte nicht, den die rote Flüssigkeit sickerte zwischen seinen Fingern hindurch.
Langsam wurde der junge Mann immer schwächer und schwächer, bis irgendwann seine Augen zufielen.
Auch sein Herz wurde immer langsamer, bis es schließlich verstummte und zwar für IMMER.

Maria ritt mit James gerade zu Festung der Assassinen hinauf, als sie jedoch von einem Assassinen aufgehalten wurde.
"Was wollt Ihr hier?", fragte der junge Mann und mit kaltem Blick sah die Templerin den Meuchelmörder vor sich an.
"Ich möchte zu Eurem Meister gebracht werden.", erwiderte Maria, stieg vom Pferd und wies ihren Begleiter dann an, ihr zu folgen.
Schweigend gehorchte James der jungen Frau und kaum hatte er festen Boden unter den Füßen meinte der Assassine, dass die beiden ihm folgen sollten.
Maria und James folgten dem jungen Mann, der sie zu Al Mualim führte.

Es dauerte eine Weile bis die drei in der großen Bibliothek des Assassinenführers ankamen.
"Meister, Ihr habt Besuch.", meinte der junge Assassine und überrascht hob Al Mualim seinen Kopf.
Als er Maria erblickte, stand er sofort von seinem Sessel auf und trat mit schnellen Schritten auf die Templerin zu.
"Was wollt Ihr hier?", zischte der alte Mann voller Wut und abwartend sah er sie an.
Maria musste schlucken, ehe sie dem Meister der Assassinen alles erklärte.
Al Mualim hörte schweigend zu und als diese geendet hatte, wandte sich der Meister der Assassinen an zwei seiner Wachen.
"Sperrt sie und ihren Begleiter zu Altair in die Zelle.", befahl er und sofort gehorchten die beiden Assassinen.
Maria wusste nicht wie ihr geschah und wenige Minuten später, hatte die Assassinen die junge Frau an den Armen gepackt. Gemeinsam schafften sie die junge Frau in den Kerker, während James ihnen still folgte.

Für einen kleinen Moment blieben die Wachen stehen und nachdem sie die Zellentür geöffnet hatten, blickten sie auf die bereits erkaltete Leiche von Altair.
Die junge Templerin riss sich geschockt von den Assassinen los und rannte anschließend in die Zelle zu Altair. James folgte ihr und entsetzt ließ er sich neben den Körper seinen Freundes auf die Knie fallen.
"Altair...Altair wach auf.", kam es von James, doch er wusste bereits dass Altair nicht mehr zu retten war.
Langsam wurde er von Trauer gepackt und Tränen brannten in seinen Augen, die sich einen Weg über sein Gesicht bahnten.

Auch Maria konnte nicht verhindern dass sie weinte und vorsichtig nahm sie ihren Geliebten in die Arme.
"Altair, es tut mir Leid. Ich...Ich...", versuchte Maria, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie hatte ihn Verraten und keine Entschuldigung der Welt konnte dies ungeschehen machen.




Ende

Letzte Vorbereitungen

Letzte Vorbereitungen

 

Weit vor Sonnenaufgang schlug Maria ihre Augen auf.
Noch etwas verschlafen richtete sich die junge Templerin auf und verließ ihr warmes Lager.
Wie jeden morgen, trat die junge Frau auf den kleinen Tisch zu, auf dem sich eine mit Wasser gefüllte Schüssel befand. Direkt neben der Wasserschüssel lag ein Tuch, mit dem sich die junge Kämpferin notdürftig säubern konnte.
Nachdem sich Maria gewaschen hatte, wandte sie sich zu dem Stuhl um, auf dem ihre Kleidung lag.
Rasch zog sich die junge Frau an und bereits nach wenigen Minuten stand sie in voller Templermontur in ihrem Gemach. Nach einem letzten, prüfenden Blick auf ihre Ausrüstung, verließ Maria den Raum um sich auf den Weg zu ihrem Mentor zu machen.
Bereits nach mehreren Minuten erreichte die Templerin die Tür zum Arbeitszimmer des Ordensführers.
Kräftig schlug sie mit der Faust gegen das alte Holz und wartete dann auf die Erlaubnis eintreten zu dürfen.
"Herein.", vernahm Maria nach einigen Sekunden die Stimme des Ordensführers und langsam öffnete sie die Tür und trat in den Raum.

"Guten Morgen, Robert.", begrüßte Maria den Templerführer, der hinter einem Sekretär saß und mehrere Dokumente durchging.
"Seid gegrüßt, Maria.", entgegnete der Franzose und langsam blickte er die junge Frau an.
Maria trat noch näher zu ihrem Mentor.
"Ist der Gefangene bereit zum Aufbruch?", wollte die junge Frau nun wissen und abwartend sah sie Robert an.
"Noch nicht. Ich habe alles noch einmal genau durchdacht und bin zu folgendem Entschluss gekommen:....", durch das aufschlagen der Zimmertür, wurde Robert jedoch unterbrochen und gemeinsam mit Maria blickte der Ordensführer die Störenfriede an.
Als der Franzose Altair erblickte, der von zwei schwerbewaffneten Templern begleitet wurde, legte sich ein zufriedenes Grinsen auf sein Gesicht.
"Bringt ihn zu mir.", befahl Robert den Soldaten und sofort führten die beiden Männer Altair weiter in den Raum hinein.
Mit all seiner Kraft versuchte sich der junge Mann zu wehren, doch als sein Blick auf die junge Templerin fiel, vergaß er alles und jeden um sich herum.
"Nun, was wolltet ihr mir gerade erklären?", wandte sich die junge Frau an ihren Mentor, ohne Altair wirklich wahrzunehmen.
"Wir werden eure Ankunft in Masyaf so aussehen lassen, als sei Altair mit dir auf der Flucht vor uns. Du wirst während der gesamten Zeit in Masyaf vorgeben, Altairs Geliebte zu sein. Auf diese Weise kannst du ihn kontrollieren und dafür sorgen, dass er niemandem von unserem Plan erzählt.", brachte Robert seine Erklärung nun zu Ende und aufmerksam hörte Maria ihm zu.
Die junge Frau ließ sich den Plan des Ordensführers durch den Kopf gehen und innerlich stimmte sie ihrem Mentor zu.

Altair war sosehr mit seinen Gedanken an Maria beschäftigt, dass er von dem Gespräch, das zwischen seiner Angebeteten und Robert lief nichts mitbekam.
Erst als der Templerführer direkt vor ihn trat, wurde der verliebte junge Mann aus seinen Gedanken gerissen und verwirrt blinzelte Altair ein paar Mal.
"Wenn wir erst einmal mit dir fertig sind, werden euch die Assassinen mit offenen Armen empfangen.", wandte sich Robert nun grinsend an den jungen Mann.
Plötzlich wurde Altair von den beiden Soldaten grob an den Armen gepackt, sodass er sich kaum mehr bewegen konnte.
Während dies geschah, hatte der Templerführer zu einem kräftigen Schlag ausgeholt, den Altair bereits wenige Sekunden später in seinem Gesicht zu spüren bekam.
Robert hatte soviel Kraft in den Schlag gesetzt, dass Altairs Kopf mit einem schmerzverzerrten stöhnen zur Seite flog.
Es dauerte nicht lange, da kam auch schon der nächste Schlag, dieses Mal jedoch direkt in den Bauch. Scharf zog der junge Mann die Luft ein, als ihn bereits ein weiterer Fausthieb traf.
Blut spritzte auf den Boden, doch keinen der Templer schien dies zu stören.
Immer weiter schlug Robert de Sablé auf den jungen Mann vor sich ein, bis dieser kaum noch bei Bewusstsein war.
"Ich denke das reicht.", meinte der Ordensführer, hielt in seinem Tun inne und wandte sich stattdessen an seine Männer.
"Lasst ihn los.", meinte er und die Soldaten gehorchten schweigend.
Mit einem dumpfen Geräusch schlug Altair auf dem Boden auf, jedoch blieb ihm keine Zeit sich auszuruhen, da Robert ihn bereits wieder auf die Beine zerrte.
"Ich warne dich Altair. Sollte ich von Maria erfahren, dass du Schwierigkeiten machst, bedeutet dass James Tod. Hast du dass verstanden?", rief Robert dem jungen Mann noch einmal ins Gedächtnis und abwartend blickte er Altair an.
Zum Zeichen, dass er den Ordensführer verstanden hatte, nickte Altair kurz.
Maria trat direkt neben den verwundeten Mann und gemeinsam mit den Soldaten und Altair, verließ sie Roberts Arbeitszimmer.

Wütend über seine ausweglose Situation tigerte James in seinem Gemach hin und her.
"Dieser verdammte Bastard.", schimpfte der ältere Templer vor sich hin.
Tief in seinem inneren hoffte James, dass sich Altair von Robert nicht erpressen ließ, auch wenn dies dann sein Tod bedeuten würde.
"Hoffentlich machst du keine Dummheiten, Altair.", dachte sich der Templer, während er seine Runden im Raum fortsetzte.

Die Soldaten erreichten mit Altair und Maria die Pferdeställe, als Altair bedrohlich zur Seite kippte. Mit einem festen Griff umfasste die junge Frau den linken Oberarm des jungen Mannes und hielt ihn so auf den Beinen.
"Reiß dich zusammen.", fauchte Maria wütend und drohend sah sie Altair an.
Als von Altair jedoch keine Antwort kam, ging sie mit ihm in den Stall hinein und auf die Pferdebox zu, in der Altairs schwarzer Hengst stand.
In der Box des Pferdes befand sich bereits ein Stalljunge, der das Tier mit Futter versorgte und ihn für die Reise nach Masyaf sattelte.
Beim Anblick seines Reiters wieherte das Tier voller Vorfreude.
Nachdem der Stalljunge Altairs Pferd gesattelt und ihm das Zaumzeug angelegt hatte, wurde er von den Templern aus dem Stall vertrieben.
Maria öffnete die Box und trat auf den schwarzen Hengst zu, als das Tier jedoch zurück wich.
Altair konnte sich bei diesem Anblick ein Grinsen nicht verkneifen, da er wusste, dass niemand außer ihm und James seinem Pferd zu nahe kommen durfte. Der Stalljunge war ebenfalls eine Ausnahme, jedoch hatte es eine ganze Weile gedauert, bis das Tier den Jungen an sich ranließ.
Mit jeder Minute die verging, wurde Maria wütender und als sie das Grinsen in Altairs Gesicht entdeckte, explodierte sie.
"Grins nicht so dumm und Sorge dafür dass dein Pferd gehorcht. Oder willst, dass wir James sofort umbringen?", fragte sie den jungen Mann und sofort entglitten Altair alle Gesichtszüge.
"Wagt es nicht ihm was anzutun.", entgegnete Altair nun, und trat auf Maria zu.
"Dann tu was man dir sagt.", kam es wütend von der jungen Frau und herausfordernd blickte sie Altair an.

Aufbruch

Aufbruch

 

Wütend und unsanft stieß der junge Mann die Templerin zur Seite und trat zu seinem Pferd.
"Ruhig, mein Freund.", sprach Altair auf das Tier ein, nahm die Zügel in die Hand und strich Thunder liebevoll über den Hals.
Langsam wurde der schwarze Hengst immer ruhiger, sodass Altair ihn aus dem Stall führen konnte.
Ohne Altair auch nur einmal aus den Augen zu lassen, folgte Maria dem jungen Mann aus dem Stall. Direkt davor blieb Altair mit seinem Pferd stehen.
"Sitz auf.", ertönte der kalte Befehl von Maria, die nun dicht hinter Altair stand.
Der junge Mann rührte sich nicht, da ihn ein starkes Schwindelgefühl überkam. Er schloss für einen kleinen Moment seine Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus, in der Hoffnung den Schwindel auf diese Weise loszuwerden.
"Worauf wartest du? Steig endlich auf.", fügte die junge Templerin nach wenigen Sekunden bereits ungedulig hinzu und abwartend blickte sie Altair an.
Langsam wandte sich dieser zu seinem Pferd um und stieg dann in den Sattel.
Die junge Templerin trat nun ebenfalls näher an den schwarzen Hengst, reichte Altair ihre Hand und befahl ihm, ihr auf das Pferd zu helfen.
Im ersten Moment zögerte der junge Mann, ehe er der Templerin dann doch in den Sattel hoch half.
Kaum saß Maria hinter ihm, legte sie ihre Arme und Altairs Bauch, um sich festzuhalten.
"Du kannst losreiten.", wies sie den Mann vor sich an und schweigend drückte Altair seine Fersen in die Flanken von Thunder.
Sofort setzte sich das Tier in Bewegung und verließ mit den beiden Reitern den Hof der Templerfestung.

Auch wenn Altair keinen Laut von sich gab, hatte er doch starke Schmerzen, die er bei jeder Bewegung seines Pferdes aufs neue spürte.
"Ich muss mir etwas einfallen lassen um James zu befreien.", dachte sich Altair, während sie durch die Stadt Richtung Stadttor ritten.
"Sobald wir die Stadt verlassen haben, wirst du dein Pferd zum vollen Galopp antreiben. Wir werden solange es geht durchreiten, schließlich sind wir ja auf der Flucht.", wurde Altair plötzlich von Maria aus den Gedanken gerissen und schweigend nickte er.
Auch wenn sich Altair gegen die Pläne der Templer wehren wollte, blieb ihm im Moment nichts anderes übrig als zu gehorchen. Er wollte nicht riskieren, dass Robert und seine Männer James etwas antaten.

Gemeinsam mit seiner geliebten Frau lag Omar im Bett und schlief, als plötzlich leise die Tür zum Zimmer geöffnet wurde.
Auf leisen Sohlen, um die beiden schlafenden nicht zu wecken, schlich sich eine dunkle Gestalt in den Raum und auf das Bett zu.
Direkt neben Omar blieb diese stehen und blickte den schlafenden Mann an.
Der Assassine bekam von dem Eindrinling in seinem Zimmer nichts mit, als er jedoch leise aufstöhnte.

"Warum tut ihr das?", durchbrach Altair die Stille und auf eine Antwort wartend, lenkte er sein Pferd über den Markt.
"Was?", fragte Maria etwas verwirrt und Altair wiederholte: "Warum zieht ihr mich mit in euren Krieg hinein?"
"Du bist der Sohn eines Assassinen. Mit deiner Hilfe können wir diese Bastarde endlich zur Hölle schicken.", erklärte Maria dem jungen Mann voller Freude und bei dem Gedanken an die Vernichtung der Assassinen, fing die junge Templerin an zu Grinsen.
"Robert hat mich damals nur am Leben gelassen, um mich für seine Zwecke zu benutzen.", erkannte Altair nun und traurig darüber, ließ er seinen Kopf hängen.
"Hat mich James ebenfalls nur benutzt?", fragte sich Altair, jedoch konnte er sich diese Frage nicht beantworten.

Nur langsam schlug Omar seine Augen auf, um direkt in das Gesicht seiner vierjährigen Tochter zu blicken.
"Guten Morgen, Papa.", grinste das kleine Mädchen, während sie auf Omars Bauch saß, den sie als Trampolin benutzte.
"Guten Morgen, mein Schatz.", grinste er, packte seine Tochter und hielt sie hoch, ehe er sie zu sich zog und ihr einen Kuss auf die Stirn gab.
"Spielst du mit mir?", fragte das Kind und bittend sah sie Omar in die Augen. Omar konnte dem Blick seiner Tochter einfach nicht widerstehen und ergeben nickte er.
Dalia war in der Zwischenzeit ebenfalls wach geworden und blickte sich das Ganze grinsend an.
"Na gut, dann lass uns aufstehen, bevor Mama wach wird.", meinte Omar nach wenigen Sekunden und sofort nickte seine Tochter.
Vorsichtig stellte er das Mädchen auf den Boden und wandte sich dann zu seiner Frau, die ihn nur liebevoll anlächelte.
"Du bist schon wach?", stellte er überrascht fest und gab ihr dann einen langen Kuss auf den Mund.
"Papa, komm endlich.", wurden die beiden von ihrer Tochter unterbrochen und widerwillig trennte sich Omar von seiner Frau, um das warme Bett zu verlassen.
Rasch zog sich Omar an, ehe er mit dem kleinen Mädchen den Raum verließ und ins Kinderzimmer ging.

Altair und Maria erreichten das Stadttor und kurz darauf hatten sie Damaskus verlassen.
Sofort nachdem sie das Tor hinter sich gelassen hatten, trieb Altair Thunder zu einem schnellen Galopp an.
Maria verstärkte ihren Griff um Altair, damit sie nicht vom Pferd fiel.

Robert de Sablé stand vor seinen Männern und gab ihnen letzte Anweisungen. "Ich möchte dass alles nach Plan läuft, deshalb werdet ihr Altair und Maria verfolgen. Sobald die beiden nur noch einen halben Tagesritt von Masyaf entfernt sind, werdet ihr Sie noch einmal angreifen und Altair daran erinnern, was mit James passiert, wenn er nicht gehorcht.", befahl der Templerführer und sofort nickten die Soldaten. Nacheinander saßen die schwerbewaffneten Männer auf ihre Pferde auf und verließen den Innenhof der Templerfestung.  

James saß auf seinem Bett, und dachte bereits zum wiederholten Male an eine Flucht. "Ich muss hier unbedingt raus und dafür sorgen, dass Altair keine Dummheiten macht.", dachte sich der Templer, stand auf und schritt durch sein Zimmer. Der Templer wusste nur zu gut, dass Altair alles für ihn tun würde. Nach einigen Minuten des umherlaufens, trat James an das Zimmerfenster und blickte in den Innenhof hinunter. Das Zimmer befand sich im zweiten Stock, sodass eine Flucht aus dem Fenster unmöglich war. "Ich muss versuchen irgendwie die Wachen vor der Tür zu überrumpeln, damit ich freikomme.", beschloss James, während er sich seufzend vom Fenster abwandte und stattdessen zum Bett zurück ging.  

Altair konnte immer noch nicht glauben, dass Robert ihn nur großgezogen hatte, um ihn gegen die Assassinen in den Kampf zu schicken. "Was ist, wenn James mich ebenfalls nur ausnutzt?", fragte sich der junge Mann erneunt in Gedanken. Maria hing ebenfalls ihren Gedanken nach und so ritten die beiden noch eine ganze Weile weiter. Erst als die Hitze der Sonne unerträglich wurde, wies die junge Templerin Altair an, an der nächsten Oase anzuhalten. Altair antwortete der jungen Frau nicht, doch als nach wemigen Minuten ein kleine Oase am Wegesrand erschien, lenkte Altair sein Pferd dorthin. Kaum hatte der jungen Mann das Tier zum stehen gebracht, stieg Maria ab. "Wir werden nur eine kleine Pause machen.", kam es von der Templerin, während Altair ebenfalls vom Pferd stieg und das Tier an eine nahestehende Palme band.  

Als Roberts Männer sahen, dass Altair und Maria an einer Oase anhielten um zu rasten, blieben sie ebenfalls stehen, damit sie nicht entdeckt wurden. Die Soldaten stiegen von den Pferden, um sich ein wenig von dem Ritt zu erholen. "Jim, schleich dich zu der Oase und beobachte die beiden. Sobald sie sich zum Aufbruch bereit machen, kehrst du sofort hierher zurück.", befahl der Anführer der Truppe und sofort nickte der angesprochene Soldat. Mit leisen Schritten entfernte sich der junge Templer von seiner Truppe und schlich hinter mehreren Felsen den Weg zur Oase entlang. Ohne entdeckt zu werden erreichte Jim den Rastplatz von Altair und Maria und sofort ging er hinter einem größeren Felsen in Deckung. Schweigend beobachtete er die beiden an, während sich diese im Schatten einer Palme ausruhten.

Harter Sturz

Harter Sturz

 

Omar folgte seiner Tochter die ihn aus dem Haus führte.
„Papa, lass uns verstecken spielen.“, kam es von der kleinen Nadirah und mit großen, bittenden Augen sah sie zu ihrem Vater auf.
Beim Anblick der großen, runden Augen seiner Tochter, konnte Omar einfach nicht nein sagen und lächelnd nickte der Assassine. Voller Freude sprang Nadirah ihrem Vater in die Arme und drückte ihm einen Kuss auf die rechte Wange.
„Ich verstecke mich und du musst mich suchen.“, beschloss das kleine Mädchen, nachdem es sich von Omar gelöst hatte.
„Na gut.“, erwiderte Omar nickend, wandte sich der Hauswand zu und schloss die Augen.
„Und ja nicht gucken!“, rief Nadirah ihm noch zu, ehe sie sich auf die Suche nach einem guten Versteck machte.
„1,…2,…3,…4,…5,…“, fing der Assassine an zu zählen, während er sich gleichzeitig auf die Geräusche in seiner Umgebung konzentrierte. Dank seiner jahrelangen Ausbildung, konnte Omar schon alleine durch das lauschen herausfinden, wohin seine Tochter gerannt ist.
„6,…7,…8,…9,…10,…“, fuhr der Erwachsene mit dem zählen fort, während er in seinen Gedanken Nadirahs Weg verfolgte.
„11,…12,…13,…14,…15,…“, kam es von Omar und langsam machte er sich für die Suche bereit. Insgeheim freute sich Omar bereits auf die Suche, so konnte er nach langer Zeit einmal wieder all seine Fähigkeiten benutzen.
„16,…17,…18,…19,…20,…ich komme!“, rief Omar und langsam drehte er sich um.
Einen Moment lang blickte sich Omar nach allen Seiten hin um, auf der Suche nach wertvollen Spuren. Jeden Hinweis den der Assassine entdeckte analysierte er und bereits nach wenigen Sekunden, machte sich Omar auf den Weg.
Der erste Hinweis führte den Assassinen zu dem kleinen Marktplatz, der nicht weit vom Dorfeingang entfernt war.

Völlig still saß Nadirah in ihrem kleinen Versteck, um nicht entdeckt zu werden.
„Hoffentlich findet Papa mich nicht so schnell.“, dachte sich das kleine Mädchen in Gedanken, als sie plötzlich ein paar Schritte vernahm. Sofort hielt das Kind den Atem an, aus Angst gefunden zu werden, doch zu ihrem Glück entfernten sich die Schritte nach wenigen Sekunden wieder und erleichtert atmete die Kleine aus.
„Gott sei Dank.“, flüsterte sie lautlos und kurz überlegte sie, ob sie ihr Versteck verlassen sollte.
Nadirah beschloss noch einige Minuten lautlos in ihrem Versteck zu verharren, ehe sie es verließ und sich ein anderes suchte.
So vergingen mehrere Minuten und erst als sich Nadirah sicher war, dass ihr Vater nicht in der Näher war, verließ sie ihr Versteck.

Grinsend blickte Omar hinter einer Häuserecke hervor und beobachtete das kleine Mädchen, das sich langsam aus einem Heuhaufen schlich.
„Ziemlich schlau.“, dachte sich der Assassine und kurz darauf folgte er dem Mädchen.
Lautlos näherte sich der Mann dem Kind und mit jedem Schritt den machte, holte er sie ein.
„Jetzt habe ich dich.“, dachte er zufrieden, während er dem Kind immer näher kam. Als Omar nur noch wenige Zentimeter von dem kleinen Mädchen entfernt war, streckte er die Hand nach ihr aus und fasste sie an der Schulter.
Erschrocken schrie das Mädchen auf und drehte sich um. Als sie den Mann hinter sich entdeckte, war sie im ersten Moment etwas enttäuscht.
„Gefunden.“, kam es von Omar und grinsend sah er Nadirah in die Augen.
„Wie hast du mich so schnell gefunden, Vater?“, wollte sie wissen, und kurz darauf grinste sie ebenfalls.
„Dass bleibt mein Geheimnis, meine Schöne.“, antwortete er und nahm seine Tochter stattdessen in die Arme.
„Komm lass uns nach Hause gehen.“, kam es von dem Assassinen und Nadirah nickte nur. Omar wandte sich mit seiner Tochter in den Armen um und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück nach Hause.

Fröhlich summend stand Dalia in ihrer kleinen Küche und bereitete für ihre beiden Lieblinge das Frühstück vor, als sie hörte wie sich die Tür öffnete.
„Omar, das Frühstück ist gleich fertig!“, rief sie aus der Küche ihrem Mann zu. Omar antwortete, dass er gleich kommen würde.
Dalia wusste, dass Omar noch einiges für seine Mission vorbereiten musste und während sie auf ihren Mann wartete, rief sie nach Nadirah und deckte derweil den Tisch.
Nadirah kam bereits nach wenigen Momenten angerannt und setzte sich schon einmal auf ihren Platz.
„Wo ist Papa?“, wollte sie von ihrer Mutter wissen und abwartend sah sie ihre Mutter an.
„Er kommt gleich, Schatz.“, antwortete Dalia dem Mädchen und zufrieden nickte Nadirah. Dalia setzte sich ebenfalls an den Tisch und bereits nach wenigen Sekunden erschien Omar.
Der Assassine trat direkt auf seine schöne Frau zu und drückte ihr dann einen liebevollen Kuss auf die Lippen.
„Hallo mein Liebling.“, murmelte kaum hörbar, ehe er sich auf seinen Platz setzte.
Dalia lächelte ihn an, während sie Nadirah etwas zu essen gab. Omar fing ebenfalls an zu frühstücken.
„Wann kommst du wieder?“, fragte Dalia, während sie ebenfalls aß.
„So schnell wie möglich.“, antwortete der Assassine und kurz nickte seine Frau.
Omar aß zu Ende und stand dann auf.
„Ich muss jetzt los.“, meinte er zu seiner Frau und sofort stand Dalia ebenfalls auf. Enttäuscht darüber dass ihr Mann für eine Weile weg sein würde, nahm sie ihn in die Arme und für einen kleinen Moment lehnte sie ihren Kopf an seine Brust.
„Ich werde dich vermissen.“, murmelte sie kaum hörbar, doch Omar hatte sie gehört.
„Ich werde euch auch vermissen.“, antwortete er und sanft drückte er Dalia noch enger an sich. Nach wenigen Minuten löste er sich von seiner Frau und trat stattdessen zu seiner kleinen Tochter. Er nahm Nadirah ebenfalls kurz in die Arme und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Sei brav, Nadirah. Ich werde so schnell es geht zurückkommen.“, sagte er dem Kind und Nadirah nickte nur.
Nachdem er sich von seiner Tochter ebenfalls gelöst hatte, verließ Omar das Haus und machte sich auf den Weg in die Assassinenfestung und zu seinem Meister.

Mit geschlossenen Augen, saß Altair im Schatten der Palme und dachte nach.
„Ich muss mir etwas einfallen lassen um James zu retten.“, dachte er sich, als er jedoch von Maria aus den Gedanken gerissen wurde.
„Steh auf, wir reiten weiter. Vielleicht erreichen wir Masyaf noch vor Einbruch der Dunkelheit.“, meinte die junge Frau, doch Altair weigerte sich ihr zu gehorchen.
„Hast du etwa schon vergessen, dass Robert James immer noch in seiner Gewalt hat?“, fragte Maria nach wenigen Sekunden und abwartend sah sie Altair an.
„Nein, dass habe ich nicht.“, antwortete Altair durch zusammengepresste Zähne und langsam richtete er sich auf. Für einen Moment durchzuckte den jungen Mann ein heftiger Schmerz, was ihn fluchen ließ.
Da Altair sich in den letzten Minuten kaum bewegt hatte, hatte er vergessen dass er Schmerzen hat, doch diese kamen nun mit einem Schlag zurück.
„Schlaft nicht ein.“, fauchte Maria den jungen Mann an, während dieser langsam zu seinem schwarzen Hengst ging. Altair band das Tier los und saß dann auf.
Für einen Moment spielte Altair mit dem Gedanken die junge Templerin einfach hier zurückzulassen und stattdessen zurück zur Templerfestung zu reiten und James zu befreien. Doch bevor sich der junge Mann zu einer Entscheidung abringen konnte, saß Maria bereits hinter ihm im Sattel und drängte ihn zur weiterreise.
Wütend über seine ausweglose Situation, drückte Altair seine Fersen in die Flanken des Pferdes und trieb Thunder erneut zu einem rasanten Galopp an.
Die junge Templerin musste sich an Altair festhalten, damit sie nicht vom Pferd fiel.
Bei dem Gefühl von Marias Händen auf seinem Körper, vergaß Altair seine Wut auf die Templerin und stattdessen genoss er die Nähe der Templerin.

Auch Roberts Soldaten machten sich wieder an die Verfolgung von Altair und Maria und je näher sie Masyaf erreichten, desto mehr schneller trieben die Templer ihre Pferde an.
„Bogenschützen, mach euch bereit.“, befahl der Truppenführer und wenige Sekunden später, hatten die Schützen Pfeil und Bogen gespannt.
„Sobald wir die Mauern von Masyaf erreichen, schießt ihr auf Altairs Pferd, aber passt auf das ihr es nicht tötet.“, wies der Anführer seine Männer an und diese nickten stumm.
So vergingen weitere Stunden, in denen die Soldaten den Altair und Maria nur verfolgen, ehe sie die Mauern von Masyaf erreichten.
„Jetzt!“; kam es vom Anführer der Templer und kaum hatte das Wort seine Lippen verlassen, surrten auch schon die ersten Pfeile durch die Luft.

Als Altair nicht weit von sich entfernt eine Mauer erkannte, trieb er sein Pferd zum Endspurt an, als das Tier plötzlich unter ihm zusammenbrach.
Unsanft wurden die beiden vom Pferderücken geworfen und zu Boden geschleudert.
Maria rollte sich gekonnt am Boden ab, ehe sie auf diesem aufschlug, während Altair mit voller Wucht auf dem harten und staubigen Untergrund aufschlug. Altair rutschte noch einige Meter weiter, ehe er bewusstlos zum liegen kam.

Kleine Erinnerung

 Kleine Erinnerung

 

Roberts Soldaten erreichten Altair und Maria bereits nach wenigen Minuten und sofort stiegen die Templer von ihren Pferden.
„Bringt mir Altair.“, befahl der Truppenführer zwei seiner Männer und gehorsam gingen die beiden Soldaten auf den jungen Mann zu.
Immer noch bewusstlos lag Altair im Dreck, als er auch schon von den beiden Soldaten unsanft gepackt wurde. Die schwerbewaffneten Männer, brachten Altair zu ihrem Anführer, der sich in der Zwischenzeit mit Maria unterhielt.
Bei dem Soldaten und Maria angekommen, warfen die Männer den bewusstlosen unsanft zu Boden, sodass diesem ein schmerzverzerrtes stöhnen entwich.
Der Anführer der Soldaten fing an zu grinsen, während er den jungen Mann vor seinen Füßen anblickte.

Nur langsam kam Altair wieder zu Bewusstsein und vor Schmerz stöhnend, öffnete er seine Augen.
Im ersten Moment sah er alles verschwommen, doch nachdem er einige Male blinzelte, klärte sich seine Sicht wieder. Altair blickte sich kurz um, ehe er sich auf seine Knie stemmte und dabei einiges an Dreck und Staub ausspuckte.
Kaum kniete Altair auf dem Boden, wurde er grob von zwei paar Armen gepackt und auf die Beine gezerrt. Sofort versuchte sich Altair zu befreien, doch das führte nur dazu, dass man die Griffe um seine Oberarme verstärkte.
„Robert möchte noch einmal sichergehen, dass du deine Aufgabe verstanden hast.“, kam es nun von dem Templer, der direkt vor Altair stand und sofort blickte er den Soldaten an.
„Dass ist nicht nötig. Ich weiß was ich zu tun habe.“, fauchte Altair den Mann vor sich an, während er erneut versuchte, sich zu befreien.
Der Soldat vor Altair fing an zu grinsen, ballte seine rechte Hand zur Faust und rammte diese dem Mann ihm gegenüber in den Körper.
Keuchend stieß Altair die Luft aus, als ihn bereits ein weiterer Schlag traf.
Immer wieder schlug der Anführer der Soldaten auf den jungen Mann ein, während er weiterhin von zwei anderen Soldaten festgehalten wurde.
„Sollte Robert von Maria erfahren, dass du nicht gehorchst, werden wir James eine Klinge in das Herz rammen.“, meinte der Truppenführer der Templer nun an Altair gewandt und wenige Sekunden später, landete ein weiterer harter Schlag in Altair Gesicht.
Erschöpft ging Altair in die Knie, doch sofort wurde er wieder auf die Beine gezogen.

Während Altair von den Templern verprügelt und somit auf die Ankunft in Masyaf vorbereitet wurde, stand Maria daneben und beobachtete das Ganze amüsiert.

Lange war der Assassine Omar bei seinem Meister im Büro und versicherte ihm, dass er Altair dieses Mal finden und nach Masyaf bringen würde.
„Enttäuscht mich nicht erneut, mein Sohn.“, kam es von Al Mualim und Omar nickte für einen Moment.
„Dieses Mal werdet Ihr mit mir zufrieden sein, Meister.“, erklärte der Assassine nun, während er dem Großmeister in die Augen blickte.
„Gut, dann könnt Ihr nun gehen.“, entließ Al Mualim den Assassinen und respektvoll verneigte sich Omar, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und das Büro des Meisters verließ.
Erleichtert darüber, dass das Gespräch mit dem Assassinenführer so gut gelaufen war, schritt Omar die Stufen ins Untergeschoss hinab.
Auf dem Weg zum Eingang, begegneten ihm ein paar seiner Ordensbrüder, die er freundlich grüßte.
Omar verließ die Festung und schlug sofort den Weg zu den Pferdeställen ein, um endlich seine Mission zu beginnen.
„Ich hoffe, dass der Templer sein Versprechen gehalten hat und dass es Altair gut geht.“, dachte sich Omar, während er den Stall betrat. Der Assassine ging zielstrebig auf die letzte Pferdebox zu, in der sein treuer Freund untergebracht war.

Altair hing mehr in den Griffen der Templer, als dass er stand.
„Lasst ihn los.“, befahl der Anführer und sofort gehorchten die Männer. Sie ließen Altair los und dieser fiel kraftlos auf den staubigen Weg.
Nun wandte sich der Templer an Maria, die immer noch an der Seite stand und alles genau beobachtete.
„Nun seid Ihr dran, Maria.“, meinte der Mann zu der jungen Frau, während er auf sie zuging.
„Robert möchte, dass alles echt aussieht.“, fügte der Soldat noch hinzu und Maria wusste, was das hieß. Die Frau nickte nur, als der Mann vor ihr stehen blieb und die Faust ballte.
Der Schlag traf die junge Frau direkt im Gesicht, sodass ihr Kopf zur Seite flog. Maria gab keinen Laut von sich, als sie auch schon der nächste Schlag traf.
Ein weiteres Mal schwieg die junge Frau, was den Soldaten vor ihr sehr beeindruckte. Er wusste dass Maria hart im nehmen war und so beschloss er, etwas mehr Kraft in die Schläge zu legen.
Der Templer holte bereits zu einem weiteren Schlag aus und gerade als er die Faust in den Magen der Templerin rammen wollte, war das Geräusch von herannahenden Pferdehufen zu hören.
Mit einem grinsen im Gesicht, ignorierte der Soldat das herannahende Tier und schlug auf Maria ein, als er jedoch von jemandem unterbrochen wurde.
„Lasst die Waffen fallen und verschwindet.“, befahl Omar, der bei dem Anblick der Templer und der jungen Frau sein Pferd anhielt.
Omar zog sein Schwert und richtete die Spitze der Klinge auf einen der Soldaten.
Keiner der englischen Soldaten rührte sich und abwartend blickten die Soldaten ihren Anführer an.
„Lasst uns abhauen.“, meinte der Templer, wies seine Leute an, auf die Pferde zu steigen und den Rückzug anzutreten.
Jeder einzelne Soldat gehorchte und nachdem die Templer in den Satteln saßen, ritten sie davon.
Überrascht von dem schnellen Rückzug der Templer, blickte Omar den Soldaten nach. Erst nachdem die Templer außer Sicht waren, steckte Omar sein Schwert in die Scheide zurück und stieg dann von seinem Pferd.
„Seid Ihr in Ordnung?“, fragte er Maria, während er auf sie zuging.
„Ja, mir geht es gut.“, antwortete die junge Frau dem Assassinen, als sie plötzlich erschrocken aufschrie und zu Altair lief.
Omar blickte der jungen Frau hinterher und als er den bewusstlosen Altair entdeckte, trat er auf ihn zu.
„Was wollten die Templer von Euch?“, fragte der Assassine, während er neben dem verletzen Mann in die Knie ging und prüfend dessen Wunden betrachtete.
„Die Templer hatten uns gefangen genommen, da mein Mann der Sohn eines Assassinen ist. Robert hoffte wohl, dass wenn er Altair in seine Gewalt bringen würde, könnte er ihn über die Bruderschaft der Assassinen ausfragen. Wir konnten zum Glück fliehen, doch die Soldaten verfolgten uns und holten meinen Mann und mich schließlich ein. Die Männer waren gerade dabei uns zu töten, als ihr jedoch erschienen seid.“, erzählte Maria ihre erfundene Geschichte, während ihr gleichzeitig ein paar Tränen über die Wange liefen.
Maria spielte ihre Rolle sehr überzeugend, denn der Assassine nahm ihr jedes Wort ab.
„Ich danke Euch, dass ihr Altair und mir das Leben gerettet habt.“, schluchzte die junge Frau und sanft strich sie Altair über das blutverschmierte Gesicht.
„Ihr müsst euch nicht bedanken.“, kam es von Omar, während er immer noch auf Altair blickte.
„Ich werde euch erst einmal mit nach Masyaf nehmen. Dort seid ihr beiden vor den Templern sicher und wenn der junge Mann hier wirklich Altair Ibn La’Ahad ist, wird mein Meister mit ihm sprechen wollen.“, fügte der Assassine nun hinzu und wandte seinen Blick an Maria.
Langsam stand der Assassine auf und hob Altair auf seine Arme. Mit dem jungen Mann trat er zu seinem Pferd zurück und legte den verwundeten Mann auf den Rücken des Tieres.
Maria stand ebenfalls auf und folgte ihrem Retter.

„Dass lief ja besser als ich dachte.“, dachte sich der Truppenführer, während er zufrieden grinste.
„Robert wird zufrieden sein, wenn er erfährt dass Maria und Altair von einem Assassinen gerettet worden sind.“, fügte der Mann in Gedanken hinzu und sofort trieb er sein Pferd noch schneller an.

Der Großmeister

Der Großmeister

 

Langsam versuchte Altair seine Augen aufzuschlagen, doch im ersten Moment gelang es ihm nicht. Sofort versuchte er es ein weiteres Mal, jedoch schaffte er es wieder nicht.
Erst nach einigen erfolglosen Versuchen, konnte der junge Mann seine Augen öffnen und verwirrt blickte er sich um.
„Ihr seid wach.“, erklang eine Stimme neben ihm und erschrocken blickte Altair die Person an. Der junge Mann versuchte sich aufzurichten, doch als ihn ein heftiger Schmerz durchzuckte, ließ er es sofort bleiben.
Der fremde Mann stellte sich kurz vor und Altair tat es ihm gleich.
„Wo bin ich?“, wollte Altair vom Harkim wissen und abwartend sah er ihn an.
„Ihr seid in Masyaf.“, erklärte der Mann und Altair versuchte sich daran zu erinnern, wie er her gekommen war.
„Wie bin ich…“ „Ein Assassine hat euch und eure Frau vor einer Gruppe von Templern gerettet.“, unterbrach der Harkim ihm und überrascht blickte Altair auf.
„M-Meine F-Frau?“, kam es verwirrt von Altair und der Mann ihm gegenüber nickte nur.
„Ihr solltet Euch vielleicht noch ein wenig ausruhen, Altair. Ich muss ohnehin noch mit dem Meister sprechen und dann werde ich euch etwas zu essen bringen.“, meinte der Harkim und langsam nickte Altair.
Der Harkim wandte sich um und verließ den Raum, indem Altair zur Wundversorgung untergebracht war.
Altair schloss seine Augen und versuchte noch etwas zu schlafen.

Sofort nachdem der Assassine Altair und Maria in die Festung gebracht hatte, sorgte er dafür dass der Harkim den verwundeten Mann versorgte. Danach hatte er sich auf den Weg zu seinem Meister gemacht, um diesem Bericht zu erstatten.
„Ich habe Altair gefunden, Meister.“, berichtete Omar dem Assassinenführer und dieser blickte sofort von seinen Dokumenten auf.
„Dann bringt ihn zu mir.“, verlangte Al Mualim, doch Omar verneinte kopfschüttelnd.
„Er ist leider nicht bei Bewusstsein und ich musste ihn zum Harkim bringen.“, erklärte der Assassine, als der Großmeister ihn fragend anblickte.
„Ihr könnt jedoch mit seiner Frau sprechen, Meister.“, fügte der Assassine jedoch hinzu und Al Mualim überlegte einen Moment.
„Gut, dann bringt mir das Weib.“, verlangte Al Mualim nach einigen Minuten und Omar nickte gehorsam.
Der Assassine wandte sich um und verließ für einen kurzen Moment den Raum, um Maria zu holen.
Wenige Augenblicke später, betrat er gefolgt von der jungen Frau erneut den Raum und trat vor den Schreibtisch seines Meisters.
Selbstbewusst trat Maria vor den Meister der Assassinen und blickte ihn an.
Al Mualim schien das Verhalten der jungen Frau nicht zu stören und falls es doch so war, zeigte er dies nicht.
„Ihr seid also Altairs Frau?“, fragte er und Maria nickte stumm.
„Wie ist Euer Name, mein Kind?“, wollte der Assassinenführer nun wissen und fragend sah er die Frau an.
„Maria.“, antwortete sie ihm und Al Mualim nickte nur.
„Nun, erzählt mir, was geschehen ist?“, verlangte der Ordensmeister und gehorsam fing Maria an ihm dieselbe Geschichte zu erzählen, die sie bereits Omar erzählt hatte.
„Die Templer hatten uns gefangen genommen, da mein Mann der Sohn eines Assassinen ist. Robert hoffte wohl, dass wenn er Altair in seine Gewalt bringen würde, könnte er ihn über die Bruderschaft der Assassinen ausfragen. Wir konnten zum Glück fliehen, doch die Soldaten verfolgten uns und holten meinen Mann und mich schließlich ein. Die Männer waren gerade dabei uns zu töten, als jedoch dieser Assassine hier erschienen ist.“, erklärte sie und zeigte dabei auf Omar.
„Woher wisst Ihr von den Assassinen?“, wollte Al Mualim dann wissen und für wenige Sekunden dachte Maria nach.
„Die Templer erwähnten immer wieder die Bruderschaft der Assassinen, als sie Altair befragten.“, log Maria den alten Mann vor sich an und innerlich hoffte sie, dass der Assassinenführer ihr die Geschichte abkaufte.
Al Mualim hörte der jungen Frau aufmerksam zu, und nachdem diese geendet hatte, meinte er zu ihr, dass sie gehen dürfte.
Maria nickte nur, verbeugte sich kurz und verließ dann den Raum.
„Sobald Altair wieder bei Bewusstsein ist, möchte ich mit ihm reden. Mir scheint, dass die Frau etwas vor uns verbirgt.“, wandte sich Al Mualim an Omar, nachdem die junge Frau verschwunden war.
Während dem Gespräch mit Maria hatte der Assassinenführer die Frau genau angesehen und dessen Verhalten beobachtet.
Der Assassine nickte, als Zeichen, dass er seinen Meister verstanden hatte und verbeugte sich dann ebenfalls vor Al Mualim. Kurz darauf hatte Omar den Raum ebenfalls verlassen.

Mit schnellen Schritten lief Maria durch die Gänge der Festung, während Sie über das Gespräch mit dem Alten nachdachte.
„Ich muss mich sofort mit Altair unterhalten. Er darf dem alten Kauz ja nichts erzählen.“, dachte sich die junge Templerin und wenige Sekunden später, hatte sie bereits den Weg zum Harkim eingeschlagen.

Altair war in der Zwischenzeit wieder eingeschlafen und erwachte erst aus dem erholsamen Schlaf, als er das öffnen der Tür vernahm.
Der junge Mann schlug seine Augen auf, um erkennen zu können, wer den Raum betrat. Als er den Harkim entdeckte, wollte er seine Augen bereits wieder schließen, als er jedoch sah, dass der Mann ein großes Tablett mit einer Menge Obst und Früchten in der Hand hielt. Bei diesem Anblick, meldete sich sein Magen zu Wort und sofort schlug Altair seine Augen wieder auf.
Trotz aufkommender Schmerzen richtete sich der junge Mann mit aller Kraft auf, damit er etwas essen konnte.
„Wie geht es Euch, Altair?“; fragte der Harkim, während er auf seinen Patienten zuging.
„Es geht mir schon etwas besser, danke.“, antwortete Altair und hungrig betrachtete er das köstliche Essen.
Wie auf Kommando fing Altairs Magen an zu knurren und der Hakim fing an zu lachen.
„Wie ich höre, habt ihr Hunger.“, meinte er fröhlich und etwas beschämt blickte Altair zur Seite.
„Deswegen müsst ihr euch nicht schämen.“, kam es vom Harkim und langsam blickte der junge Mann den Arzt vor sich an. Dieser trat nun näher an den verletzten heran und überreichte ihm das gefüllte Tablett.
Dankend nahm Altair das Essen entgegen und bereits wenige Minuten später, genoss er die köstlichen Speisen.
„Wenn Ihr fertig gegessen habt, möchte euch der Meister sprechen.“, erklärte der Harkim, während er Altair beim Essen zusah.
„Was möchte euer Meister von mir?“, wollte Altair wissen und kurz blickte er den älteren Mann an.
„Keine Sorge, Altair. Al Mualim möchte nur mit euch reden.“, beruhigte der Harkim ihn, dem die Angst in Altairs Stimme nicht entgangen war.
Altair nickte nur, als es plötzlich an der Tür klopfte.

Wartend blickte Maria die Holztür vor sich an, als sich diese nach wenigen Sekunden öffnete.
„Was kann ich für euch tun?“, wurde sie von einem älteren Mann gefragt, der sie abschätzend anblickte.
„Ich möchte gerne zu meinem Mann.“, entgegnete Maria ihm und ehe der Harkim etwas erwidern konnte, hatte die junge Frau ihn zur Seite geschoben und trat in den Raum.
Ohne auf die Proteste des Mannes hinter sich einzugehen, trat die junge Frau auf das Bett zu indem Altair saß.
Erst als Maria direkt vor ihm stand, erkannte sie, dass er nicht mehr als eine Leinenhose trug. Um seinen nackten Oberkörper herum, waren ein paar Verbände gewickelt.
Maria konnte nicht verhindern, dass sie bei diesem Anblick rot wurde, was Altair nicht entging.
Für einen kurzen Moment vergaß die junge Frau, warum sie hier war und stattdessen starrte sie den jungen Mann vor sich an.
Durch ein tiefes Räuspern hinter sich, wurde Maria aus ihrer Trance gerissen und als ihr klar wurde, was gerade passiert war, verfluchte sich die junge Frau innerlich.
„Wie geht es dir, Liebling?“, fragte sie stattdessen an Altair gewandt und dieser blickte sie mit einem zufriedenem grinsen im Gesicht an.
„Gut, danke.“, erwiderte er dann und aß schnell zu ende.
„Ich wusste doch, dass sie mich mag.“, ging es Altair durch den Kopf, als er an Marias Reaktion vor wenigen Sekunden dachte.
„Wäre es möglich, dass ich kurz mit meinem Mann unter vier Augen spreche?“, wandte sich Maria nun an den Harkim und dieser nickte kurz, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ.
„Was gibt es denn, Schatz?“, fragte Altair, nachdem der ältere Mann die Tür von außen geschlossen hatte.
„Hört auf mich so zu nennen.“, fauchte die junge Templerin Altair nun an, doch Altair zuckte nur mit den Schultern.
„Der Meister der Assassinen möchte dich nachher sprechen.“, erklärte sie dann und der junge Mann nickte wissend.
„Du wirst dem alten Kauz erzählen, dass uns die Templer aufgrund deiner Herkunft gefangen genommen haben und dich nach der Bruderschaft der Assassinen ausgefragt haben. Weiteres wirst du versuchen dem alten Mann ein paar Informationen über diesen Ort und die Bruderschaft zu entlocken.“, fügte die junge Frau hinzu, die ihre Aufgabe nicht vergessen hatte.
Altair verneinte kopfschüttelnd, als sich plötzlich Marias Hand um seinen Hals schloss. Maria war für eine Frau ziemlich stark und mit ein wenig Kraft schnürte sie dem jungen Mann vor sich die Luft ab.
„Vergiss nicht, dass wir immer noch James in unserer Gewalt haben.“, erinnerte sie Altair kaum hörbar und langsam lockerte sie den Griff um Altairs Kehle.
„Du wirst tun was ich dir sage, verstanden?“, fauchte die Templerin und abwartend blickte sie den jungen Mann an.
Altair rang nach Luft und rieb sich über den Hals.
„Eine Nachricht von mir an Robert, dass du nicht gehorchst und dein Freund ist tot.“, fügte Maria noch hinzu und abwartend sah sie Altair an.
„Nein,…dazu gibt es…keinen Grund. Ihr dürft James nicht….“, „Dann tu was ich dir sage.“, wurde Altair von der jungen Frau unterbrochen.
„In Ordnung, ich werde versuchen aus dem Assassinenführer etwas herauszubekommen.“, gab sich Altair geschlagen und zufrieden nickte Maria.
„Keine Tricks, Altair.“, meinte sie noch und langsam beugte sie sich über ihn.
„Ich werde dich im Auge behalten.“, hauchte sie ihm nun entgegen und sanft, schon fast zärtlich strich sie dem jungen Mann über die rechte Wange und seine Lippen.
Bei der sanften Berührung schloss Altair seine Augen in der Hoffnung auf einen Kuss, doch nach wenigen Augenblicken stieß Maria ihn von sich weg, wandte sich zum gehen und verließ den Raum.

Für Altair schienen Stunden zu vergehen, als erneut die Tür geöffnet wurde und Omar in den Raum kam.
„Der Meister möchte euch sehen.“, meinte der Assassine und Altair nickte nur.
Omar trat auf den jungen Mann zu und wartete darauf, dass dieser aufstand.
„Ich werde euch zu ihm bringen.“, erklärte der Assassine und erneut nickte Altair. Nur langsam stand der junge Mann auf und schlüpfte dann in sein altes Leinenhemd.
Nachdem sich der junge Mann das Hemd übergestreift hatte, bemerkte er, dass der Stoff voller Risse war.
Altair blieb jedoch keine Zeit sich darüber zu ärgern, denn der andere Mann, wandte sich bereits um und verließ den Raum. Sofort folgte Altair dem Assassinen und schweigend ließ er sich zum Assassinenführer bringen.

Es dauerte nicht lange, da blieb Omar vor einer hölzernen Tür stehen und als Altair ebenfalls stehen geblieben war, klopfte er fest gegen die Tür.
„Herein.“, kam es von der anderen Seite der Tür und sofort wies Omar dem jüngeren an ihm zu folgen.
Der Assassine öffnete die Tür und trat dann in den Raum, in dem bereits Al Mualim wartete.

Gefühle

Gefühle

 

Altair hatte Angst vor dem Assassinenführer und außerdem wusste er nicht, ob er dem Assassinen folgen sollte und so beschloss er vor der Tür stehenzubleiben und zu warten. Der junge Mann konnte hören, wie Omar mit jemandem sprach, doch über was sich die beiden unterhielten, konnte er nicht sagen.
Plötzlich stand der Assassine direkt vor Altair und auffordernd blickte er den jungen Mann an.
„Kommt rein, Altair. Der Meister möchte mit euch sprechen.“, meinte Omar, während er einen Schritt zur Seite machte, damit Altair an ihm vorbeigehen konnte.
„Ich weiß nicht.“, kam es unsicher von dem jungen Mann, als er plötzlich von Omar am Arm gepackt und in den Raum gezogen wurde.
Sofort versuchte sich Altair aus dem Griff des Assassinen zu befreien, doch es gelang ihm nicht. Leise murmelte der Assassine dem jungen Mann immer wieder beruhigende Worte ins Ohr und bereits nach wenigen Minuten konnte sich Altair tatsächlich beruhigen, sodass er sich neugierig in dem Raum umsah.
Direkt vor Altair stand ein aus holzgefertigter Schreibtisch, hinter dem ein alter Mann mit langem, weißem Bart saß. Links und rechts neben dem Tisch, befanden sich Regale, gefüllt mit Pergamentrollen und Büchern.
Al Mualim blickte den jungen Mann vor sich an, wobei ihm die Ähnlichkeit zu Umar nicht entging.
„Ihr seid eurem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.“, meinte der alte Mann und riss Altair somit aus seinen Gedanken.
Langsam blickte Altair zu dem Assassinenführer, der von seinem Stuhl aufstand, um den Schreibtisch herum trat und auf Altair zuging. Direkt vor dem jungen Mann, blieb der Ordensführer stehen.
„Der Tod eures Vaters hat die gesamte Bruderschaft hart getroffen. Umar war ein toller Mann und ausgezeichneter Assassine. Ich kann mit Stolz behaupten, dass er der beste Assassine war, den die Bruderschaft je gesehen hat.“, kam es von dem Meister der Assassinen und Altair merkte, wie ihm bei diesen Worten die Tränen in die Augen schossen.
Mit aller Kraft versuchte er die aufkommenden Tränen zurückzuhalten, da er vor dem Assassinen und dessen Meister nicht als Schwächling dastehen wollte. Doch der junge Mann war gegen seine Gefühle machtlos und bereits nach wenigen Sekunden, spürte er, wie ihm die Tränen heiß über die Wangen liefen.
Beschämt richtete er seinen Blick zur Seite, doch Al Mualim hinderte Altair daran.
„Ihr müsst euch für eure Gefühle nicht schämen, mein Sohn.“, kam es von dem Assassinenführer, während er den Sohn von Umar zwang, ihm in die Augen zusehen.

Maria lief durch die Gänge der Festung, während sie sich immer wieder über ihre Schulter umsah.
Die junge Templerin hatte beschlossen, solange Altair bei dem Meister der Assassinen war, sich etwas in der Burg umzusehen.
„Wo fange ich am besten an?“, fragte sich die junge Frau in Gedanken und bog um eine Ecke.
„Ich kann mich nicht einfach so bei den Männern hier umhören, dass wäre zu auffällig.“, schoss es ihr durch den Kopf.

Nur langsam konnte sich Altair beruhigen, sodass seine Tränen versiegten.
„Kommt, setzt euch, Altair.“, bat der Ordensführer den junge Mann und zeigte auf einen Stuhl, der in der Nähe des Schreibtisches stand.
Der Sohn von Umar wischte sich mit dem Unterarm über seine Augen, um die letzten Spuren seiner Tränen zu beseitigen, ehe er der Aufforderung des Assassinenmeisters folgte und sich auf den angebotenen Stuhl setzte.
„Ich habe Euch zu mir bringen lassen, damit wir uns ein wenig unterhalten können.“, meinte der alte Mann, während er hinter seinen Schreibtisch trat und sich ebenfalls setzte.
„Worüber wollt ihr denn mit mir sprechen, Herr? Ich habe nichts Interessantes zu erzählen.“, meinte Altair mit noch brüchiger Stimme und fragend blickte er den Ordensführer an.
Ein grinsen trat auf Al Mualims Gesicht, was Altair verwirrte.
„Es kann vieles interessant sein, auch wenn es nicht danach scheint, mein Sohn.“, antwortete Al Mualim dem jungen Mann, doch Altair verstand nicht, was der Assassinenführer damit meinte.
„Ich möchte einfach nur wissen, wie es euch während der letzten Jahre ergangen ist.“, erklärte der Alte und abwartend sah er Altair an.
Der Sohn von Umar zögerte einen kleinen Moment, ehe er all seinen Mut zusammen nahm und seinem gegenüber von seinem Leben bei Robert de Sablé erzählte.
Al Mualim hörte dem jungen Mann vor sich gebannt zu, bis Altair schließlich seine Erzählungen beendete.
Altair hatte seinem Gegenüber einige Dinge verschwiegen, wie zum Beispiel, dass Robert ihn erpresste und hoffte die Assassinen mit seiner Hilfe vernichten zu können.
Auf einer Seite wollte der junge Mann Al Mualim alles über die Pläne der Templer erzählen, doch auf der anderen Seite, hatte er Angst. Angst davor, James durch seine Tat zu töten.
Al Mualim beobachtete den jungen Mann, während dieser tief in Gedanken versunken war.
Dem Meister der Assassinen entging nicht, wie Altair nachdachte und mit sich kämpfte.
„Alles in Ordnung, mein Sohn?“, wollte der Ordensführer von dem Mann wissen und erschrocken blickte Altair zu dem alten Mann auf.
„J-Ja, alles in Ordnung.“, erwiderte Altair stotternd und innerlich hoffte er, dass Al Mualim nicht mitbekommen hatte.

Erzählungen über Umar

 Erzählungen über Umar

 

Eine ganze Weile starrte der Assassinenführer, den jungen Mann vor sich an.
„Nun gut, mein Sohn. Ihr dürft gehen.“, kam es nach wenigen Sekunden von Al Mualim und langsam stand Altair von seinem Stuhl auf.
Respektvoll verbeugte er sich vor dem Meister und verließ anschließend den Raum.
„Omar, ich möchte dass ihr Euch etwas um ihn kümmert. Zeigt ihm die Burg und das Leben der Assassinen.“; bat Al Mualim den Assassinen und Omar nickte nur.
„Gut, dann könnt ihr jetzt ebenfalls gehen.“; meinte Al Mualim und Omar nickte ein weiteres Mal, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und den Raum verließ.
Mit schnellen Schritten lief der Assassine durch die Gänge und sah sich dabei nach Altair um.
Bereits nach wenigen Minuten hatte er den jungen Mann entdeckt, der verloren an einer Wand lehnte.
Sofort trat Omar auf ihn zu und fragte ihn, was los sei, doch Altair antwortete ihm nicht.
„Der Meister möchte, dass ich euch die Burg zeige und euch fürs Erste bei mir aufnehme.“, erklärte Omar dem jungen Mann dann und Altair nickte nur.
„Dann kommt. Ich werde Euch erst einmal durch die Burg führen und Euch dann den Garten und den Trainingsplatz der Assassinen zeigen.“, fügte Omar nach wenigen Augenblicken hinzu, während er auch schon loslief.
Altair zögerte einen Moment, ehe er dem älteren Mann schweigend folgte.
Omar führte Altair durch die Burg und erklärte ihm ein paar Dinge. Der Assassine zeigte Umars Sohn, wo sich der Arzt befand, wo der Speisesaal lag und wo das Gemach des Meisters zu finden war.
Altair hörte dem anderen Mann aufmerksam und interessiert zu.
„Könnt Ihr mir etwas über meinen Vater erzählen?“, fragte Altair nach mehreren Minuten plötzlich und überrascht hielt Omar inne. Der Assassine wandte sich um und blickte Altair für einen Moment an, ehe er nickte.
Kurz überlegte Omar, was er dem jungen Mann erzählen sollte.
„Euer Vater war ein ausgezeichneter Assassine. Er war der Beste und stärkste hier.“, fing der Assassine dann an und setzte gleichzeitig seinen Weg durch die Gänge der Burg fort.
„Er war hilfsbereit und hat immer wieder versucht den Novizen ein gutes Vorbild zu sein. Er hat mit den schwächeren trainiert und seine Aufträge hat er immer mit besonderer Sorgfalt zu Ende gebracht.“, fuhr Omar fort und gebannt hing Altair an dessen Lippen.
Während der Assassine dem jungen Mann von Umar erzählte, verließen sie die Assassinenfestung.
„Was ist mit meiner Mutter?“, wollte der junge Mann nach einer Weile wissen und fragend blickte er Omar an.
„Dein Vater hat sie auf einer seiner Missionen kennengelernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Sie war Christ, doch dass störte deinen Vater nicht. Er liebte sie und schließlich heirateten die beiden. Doch deine Mutter ist bei der Geburt leider verstorben und so kümmerte sich dein Vater um dich. Er hat immer alles für dich getan, Altair. Er hat dich immer beschützt und versucht dir Mutter und Vater gleichermaßen zu sein.“, erzählte Omar und Altair konnte nicht verhindern, dass er traurig wurde.
„Ich habe meinen Vater enttäuscht.“, meinte der junge Mann kaum hörbar und verwirrt blickte Omar ihn an.
„Wie kommst du darauf?“, wollte er dann wissen und abwartend sah er Altair an.
„Ich hätte ihm helfen müssen. Wenn ich doch nur geflohen wäre, dann hätten mich diese verdammten Templer nie gefangen nehmen können, dann hätte ich James nie kennengelernt und dann hätten die Mistkerle nie…“, „Schatz, warte auf mich.“, wurde Altair plötzlich von Maria unterbrochen und sofort blickte er sich um.
„Über was redet ihr denn?“, wollte Maria wissen und prüfend blickte sie Altair an.
„Omar hat mir gerade von meinem Vater erzählt.“, erklärte Altair, während er Maria verliebt ansah.
„Wirklich und was wolltest du gerade sagen?“, fragte sie weiter und erschrocken blickte Altair zur Seite.
„Ich…ich habe ihm gesagt, dass ich meinen Vater enttäuscht habe.“, erklärte Altair und sah Maria weiterhin an.
Die junge Templerin blickte Altair tief in die Augen und versuchte herauszufinden, ob er die Wahrheit sagte.
Nach einigen Minuten zuckte sie mit ihren Schultern und fing an zu lachen.

Omar beobachtete alles schweigend. Ihm war Altairs Reaktion nicht entgangen und nachdenklich legte er die Stirn in Falten.
„Kommt, Altair. Ich möchte euch noch gerne den Trainingsplatz zeigen.“, meinte Omar dann und sofort nickte Altair.
„Darf ich euch begleiten?“, wollte Maria von dem älteren Assassinen wissen und dieser nickte nur.
Gemeinsam mit Altair und Maria machte sich Omar auf den Weg zu den besagten Trainingsplätzen, während er innerlich immer noch über Altairs Verhalten nachdachte.

Am späten Abend hatte Omar den beiden alles Wichtige gezeigt und erklärt und nun waren Maria und Altair auf den Weg in ihr Zimmer.
Kaum hatten die beiden den Raum betreten, schlug Maria die Tür ins Schloss und erschrocken zuckte Altair zusammen.
„Was sollte das vorhin?! Wolltest du dem Assassinen etwas verraten?! Ich warne dich Altair, noch so ein Ausrutscher und ich werde eine Nachricht an Robert schicken!“, zischte Maria den jungen Mann voller Zorn an.
Altair wusste nicht was er machen sollte und so beschloss er einfach zu schweigen.
„Denk daran. James Leben liegt immer noch in der Hand von Robert.“, erinnerte Maria in und Altair nickte nur schweigend.
„Gut, hast du etwas herausfinden können?“, kam Maria nun wieder zum wichtigeren Teil und abwartend, blickte sie den Mann vor sich an.
„N…Nein.“, antwortete Altair und wütend schlug Maria ihm ins Gesicht.
„Du wirst dich morgen gefälligst bei den Assassinen umhören, verstanden?“, fauchte Maria dann und langsam nickte Altair.
Nachdem sich die junge Templerin sicher war, dass Altair alles verstanden hatte, wandte sie sich um und begann dann damit, sich auszuziehen und sich fürs Bett fertig zu machen.
Altair stand wie erstarrt da und konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, als er plötzlich von einer weiteren Ohrfeige aus seiner Starre gerissen wurde.
„Du wirst auf dem Boden schlafen.“, bestimmte die junge Frau und legte sich auch schon auf das kleine Bett.
Altair konnte nicht anders als zu nickten und langsam ließ er sich auf den harten Steinboden nieder, um zu schlafen.

Gespräch mit dem Meister

Gespräch mit dem Meister

 

Der Boden war hart und kalt und Altair drehte sich immer wieder von einer Seite auf die andere, doch er konnte einfach nicht einschlafen.
Er versuchte es, indem er anfing Schäfchen zu zählen, jedoch half es ihm nicht und irgendwann gab es der junge Mann schließlich auf.
Hellwach lag er auf dem Boden und dachte über seine derzeitige Situation nach.
„Soll ich Omar etwas von Roberts Plänen erzählen?“, fragte er sich in Gedanken, doch er wusste nicht, wie er dass anstellen sollte und so verwarf er den Gedanken wieder.
Für einen Moment lauschte Altair in den Raum hinein und als er feststellte, dass Maria schlief, richtete er sich auf und verließ lautlos das Zimmer.
Der junge Mann benötigte etwas Zeit für sich alleine, damit er in Ruhe über alles nachdenken konnte und so beschloss Altair etwas durch die Burg zu wandern.
„Wenn ich doch nur wüsste, was ich tun könnte, um James zu retten?“, dachte er sich tief in Gedanken versunken, als er plötzlich mit jemandem zusammenstieß.
„Passt doch auf, Tölpel.“, wurde er sofort angefaucht und kurz blickte Altair zu dem anderen Mann auf.
Der Mann war in ein weißes Gewand gehüllt und schien Altair wütend anzusehen. Altair bekam es mit der Angst zu tun und für einen Moment stellte er sich die Frage, was wohl passieren würde, wenn die Assassinen von seinem Auftrag erfuhren.
„Es tut mir leid.“, entschuldigte er sich sofort, ging um den Assassinen herum und setzte seinen Spaziergang fort.
Erneut in seinen Gedanken versunken, bemerkte Altair nicht, dass er die Festung verließ und stattdessen den Garten des Assassinenmeisters betrat.

Al Mualim stand nachdenklich in seinem Arbeitszimmer und blickte aus dem großen Fenster in den Garten hinunter. Seit Altair heute sein Büro verlassen hatte, fragte sich der Assassinenführer, was mit dem jungen Mann los war.
Der Alte hatte Altairs merkwürdiges Verhalten sofort bemerkt und natürlich wollte er wissen, was mit Umars Sohn los war, doch als er ihn darauf ansprach, wie Altair ihm aus.
„Was verbirgst du, Altair?“, dachte sich Al Mualim, als er dem Schatten einer Person im Garten ausmachte.
Eine Weile blickte Al Mualim die Person an und als er den jungen Mann erkannte, beschloss er ebenfalls in seinen Garten zu gehen.

Nachdenklich saß Altair im Gras und blickte in den Himmel hinauf.
„Darf ich mich setzen, mein Sohn?“, vernahm er plötzlich eine Stimme und erschrocken, blickte der junge Mann zu der Person auf.
Sofort erkannte er den alten Mann und schweigend nickte er.
Mit einem leisen Seufzer, ließ sich Al Mualim neben den jungen Mann ins Gras nieder und richtete seinen Blick ebenfalls zu den Sternen.
„Könnt ihr nicht schlafen?“, kam es nach mehreren Minuten vom Meister der Assassinen und kurz warf er einen Blick auf seinen Sitznachbarn.
„Nein. Meine Gedanken lassen mich nicht zur Ruhe kommen.“, entgegnete Altair dem Meister und verstehend nickte dieser.
„Omar hat mir heute einiges über meinen Vater erzählt.“, fügte Altair nach ein paar schweigsamen Minuten hinzu, während er seinen Blick wieder zu den Sternen wandte.
„Ich habe das Gefühl, dass ich ihn enttäuscht habe. Genauso wie ich James enttäuscht habe.“, kam es von Altair und verwirrt sah Al Mualim ihn an.
„Wer ist James?“, wollte er dann wissen und Altair erklärte ihm, dass James sein bester Freund ist.
„Während ich bei Robert lebte, hat er sich immer um mich gekümmert und mich vor jedem beschützt. James hat mir vieles beigebracht und jetzt braucht er meine Hilfe.“, endete Altair, als er erschrocken zusammenfuhr.
„Warum braucht er deine Hilfe?“, fragte der Meister der Assassinen nun und abwartend sah er den jungen Mann an.
„Er braucht gar nicht meine Hilfe. Ich meinte, dass er…dass er…“, versuchte sich Altair aus der Situation zu retten, doch er wusste nicht, was er sagen sollte.
Deshalb stand er auf und meinte stattdessen zu dem alten Mann, dass er müde sei und lieber wieder in sein Zimmer zurückkehrte.
Ohne auf eine Antwort von dem alten Mann zu warten, verschwand Altair in die Festung hinein und rannte mit schnellen Schritten zu seinem und Marias Zimmer zurück.
„Verdammt, was habe ich nur getan?“, fragte sich der junge Mann, während er sich innerlich immer wieder eine Ohrfeige verpasste.
„Ich hoffe nur, dass er nichts herausfindet. Wenn Maria davon erfährt, ist James tot.“, dachte sich Altair noch, als er auch schon sein Zimmer erreichte.
Sofort öffnete er die Tür und trat ein. Auf leisen Sohlen wollte er sich wieder zu seinem Schlafplatz gegeben, als er jedoch von Marias kalter Stimme unterbrochen wurde.
„Wo warst du?“, fragte sie und erschrocken zuckte Altair zusammen.
„Ich…ich war nur etwas…spazieren.“, erklärte er und in Gedanken, verfluchte er sich für seine zittrige Stimme.
Der junge Mann hörte, wie sich die Templerin vom Bett erhob und auf ihn zukam.
Direkt vor dem jungen Mann blieb sie stehen und sanft legte sie ihm eine Hand auf die Brust.
„Du warst also nur spazieren?“, fragte sie ihn nun und auf einmal klang ihre Stimme sanft und weich, während sie Altair zärtlich mit den Fingerspitzen über die Brust strich.
Trotz dem Hemd, das Altair trug, konnte er die Berührung deutlich spüren und sofort bekam er eine angenehme Gänsehaut.
„Hast du dich mit jemandem unterhalten?“, fragte Maria weiter und ohne es zu bemerken, nickte Altair.
Kurz blickte Maria den jungen Mann böse an, doch bereits nach wenigen Sekunden hatte sie ihre sanfte Maske wieder aufgesetzt.
„Über was habt ihr euch unterhalten?“, hakte die Templerin nach und ging nun einen Schritt weiter, indem sie Altair sanfte und federleichte Küsse in den Nacken hauchte.
Ein stöhnen entwich dem jungen Mann und wenige Augenblicke später, erzählte er Maria von dem Gespräch mit dem Meister.

Omars kleine Familie

Omars kleine Familie

 

Nachdem sie alles von Altair erfahren hatte, stieß sie ihn wütend zurück. Altair stolperte, verlor sein Gleichgewicht und fiel hart zu Boden.
Erschrocken über den harten Aufprall, blickte er die junge Templerin an.
„Maria,…ich….“, versuchte Altair zu erklären, doch Maria ließ ihn nicht ausreden.
„Sei still!“, zischte sie ihn an und gehorsam hielt Altair den Mund.
Nachdenklich fing Maria damit an, durch ihr Zimmer zu laufen.
„Wenn der Assassinenführer herausfinden sollte, was wir vorhaben, wird er uns in ein Verließ werfen lassen, wenn er uns nicht sogar töten lässt.“, kam es nach wenigen Minuten von der jungen Frau und erschrocken blickte Altair sie an.
„Was? Hast du etwa geglaubt, dass, wenn du ihm alles erzählst er dich mit offenen Armen empfängt?“, fragte Maria den jungen Mann, als sie dessen Blick bemerkte.
Altair antwortete der Templerin nicht, sondern richtete seinen Blick einfach wieder zu Boden.
Plötzlich fing Maria an zu lachen.
Langsam stand Altair auf und ging zu seinem kalten und harten Schlafplatz. Er legte sich nieder, rollte sich zusammen und versuchte zu schlafen.

Durch ein heftiges klopfen an der Tür, wurde Altair aus seinem Schlaf gerissen und langsam schlug er die Augen auf. Noch etwas verschlafen, blickte sich der junge Mann um und richtete sich dann auf.
„Ich komme schon.“, rief er der Tür entgegen, ehe er diese öffnete.
„Guten Morgen, Altair.“, wurde er von Omar begrüßt der ihn grinsend ansah.
„Guten Morgen.“, entgegnete der junge Mann ebenfalls und fragend blickte er den Assassinen an.
„Ich wollte Euch zum Frühstück holen und danach möchte ich euch meine Familie vorstellen. Da Al Mualim möchte, dass ich mich um euch kümmere, dachte ich mir, dass ihr bei mir wohnen könnt.“, erklärte Omar dem jungen Mann und kurz nickte Altair.
„Wenn Eure reizende Frau Lust hat, darf sie uns gerne begleiten.“, fügte Omar hinzu und erneut nickte Altair.
„Ich werde sie nachher fragen.“, meinte er dann und verließ dann, ohne an Maria zu denken, das Zimmer.
Den Weg zum Speisesaal, sprachen die beiden Männer kaum ein Wort miteinander.
Altair hing seinen Gedanken nach und Omar schien dies nicht zu stören.
Bereits nach wenigen Minuten, kamen die Männer am Speisesaal an und Omar schlug sofort den Weg zu seinem Platz ein.
Mehrere Assassinen waren bereits anwesend um zu frühstücken und als Altair an ihnen vorbeiging, blickten die weißgekleideten Männer auf.
Ein ungutes Gefühl machte sich in Altair breit, doch er verdrängte es.
Mit schnellen Schritten folgte er dem Assassinen vor sich und als sich dieser setzte, blieb Altair für einen Moment unsicher stehen.
„Ihr könnt euch neben mich setzen.“, meinte Omar grinsend, als er Altairs Unsicherheit spürte.
Ohne ein Wort zu verlieren, setzte sich Altair neben den Assassinen. Langsam und neugierig ließ er seinen Blick durch den großen Saal schweifen.

Das Frühstück verlief, bis auf ein paar kleinere Gespräche zwischen den Assassinen größtenteils schweigend.
Immer wieder blickte Altair zum Meister der Assassinen, der nur wenige Plätze neben ihm saß.
Als Al Mualim nach einer Weile aufstand, taten es ihm die Assassinen nach und einer nach dem anderen verließen sie den Saal.
Auch Omar erhob sich von seinem Platz und der Sohn von Umar tat es ihm gleich.
„Kommt.“, meinte Omar nur, während er bereits zum Ausgang ging.
Rasch folgte Altair dem älteren aus dem Saal und schließlich aus der Burg.
Omar schritt über den Burghof zum Ausgang, der ihn zwischen zwei riesigen Felsen hindurch zum Dorf hinunter führte.
„Lebt ihr denn nicht auch auf dieser Burg?“, konnte sich Altair nicht verkneifen zu fragen und neugierig blickte er den älteren Assassinen an.
„Früher schon, doch seit ich eine Frau und eine kleine Tochter habe, lebe ich mit meiner bezaubernden Familie im Dorf unten.“, erklärte Omar und verstehend nickte der junge Mann.

Dalia war gerade dabei etwas zu essen für sich und ihre Tochter zu machen, als sie plötzlich hörte wie die Tür geöffnet wurde.
Nadirah die währenddessen in der Wohnstube gespielt hatte, bekam das öffnen der Tür ebenfalls mit und sofort ließ sie ihr Spielzeug fallen und rannte freudestrahlend auf die Wohnungstür zu.
„Papa, Papa!“, rief das kleine Mädchen und sofort warf sie sich in die Arme ihres Vaters.
Mit einem liebevollem grinsen, fing Omar sie auf, wirbelte sie herum und drückte ihr dann eine sanften Kuss auf die Stirn.
Das kleine Mädchen lachte glücklich und hielt sich an ihrem Vater fest.
„Papa, wer ist das?“, wollte die Kleine wissen, als sie Altair entdeckte.
„Dass mein Sonnenschein ist, Altair Ibn-La’Ahad. Er ist der Sohn eines alten Freundes von mir.“, erklärte Omar seiner Tochter und diese blickte Altair mit großen Augen an.
„Hallo.“, kam es etwas nervös von Altair und versuchte zu grinsen.
„Papa, lass mich runter.“, bat sie ihren Vater und dieser stellte sie auf den Boden.
Neugierig trat sie zu Altair und lange, sah sie ihn an.
„Onkel, spiel mit mir.“, meinte sie nach wenigen Sekunden und überrascht, blickte Altair das kleine Mädchen vor sich an.
Er wusste nicht was er sagen sollte, doch Nadirah, packte ihn einfach bei der Hand und zog ihn mit in die Wohnstube.
Dort setzte sie sich auf den Boden und Altair tat es dem Mädchen gleich.

Altair und Nadirah

Altair und Nadirah

 

Altair blickte das junge Mädchen an, die sich eine ihrer Puppen nahm und sie Altair in die Hand drückte.
„Onkel, du musst die hier nehmen.“, meinte die Kleine nur, während sich Altair das Spielzeug näher ansah.
„Und was soll ich damit machen?“, wollte der junge Mann wissen und abwartend sah er die Kleine an.
Nadirah verzog für einen Moment ihr Gesicht und schien nachzudenken. Plötzlich fing sie an zu lachen und Altair sah sie fragend an.
„Du bist Malika und ich bin Omar.“, erklärte die Kleine und aufmerksam hörte Altair dem Kind zu.
„Die beiden haben sich ganz doll lieb und geben sich ganz viele Bussis.“, fügte Nadirah nun hinzu und überrascht sah Altair das Mädchen an.
„Du musst aber deine Stimme verändern. Damit du wie ein Mädchen klingst, Onkel.“, kam es nach einigen Minuten von Nadirah und Altair räusperte sich.
„Oh, Omar. Ich liebe dich so seeehhhrrr.“, kam es von Altair, der nun wirklich wie ein Mädchen klang.
Nadirah musste lachen und sofort verstummte der junge Mann.
„Was ist denn?“ fragte er immer noch mit seiner verstellten Stimme, was Nadirah erneut zum Lachen brachte.
„Du…Du bist so…komisch…Onkel.“, lachte das kleine Mädchen und Altair blickte sie nur an.
Nur langsam beruhigte sich Nadirah wieder, doch statt weiter mit Altair zu spielen, fing sie an ihn nachzumachen.
„Hey.“, kam es von dem jungen Mann, doch Nadirah ignorierte es und machte einfach weiter.
„Na warte.“, dachte sich Umars Sohn, ging auf die Knie und warf sich dann mit einem Satz auf Omars Tochter.
Erschrocken schrie die Kleine auf, doch als Altair anfing sie heftig durch zu kitzeln, konnte sie ein lautes Lachen nicht zurückhalten.
„Du findest mich also komisch, was?“, wollte Altair wissen und lachend nickte Nadirah.
Es dauerte nicht lange, da musste Altair ebenfalls lachen und irgendwann lagen die beiden nebeneinander auf dem Boden.

Omar, der in der Küche bei seiner Frau war, hörte das fröhliche Gelächter seiner kleinen Tochter und zufrieden grinsend, legte er seine Arme um Dalia.
„Sie mag ihn.“, stellte der Assassine fest und seine Frau nickte nur. Er drückte ihr einen Kuss in den Nacken und löste sich dann von ihr.
„Ich werde mal nach den beiden schauen.“, meinte Omar verließ die Küche und machte sich auf den Weg in die Wohnstube.
Als er sah, wie die beiden miteinander spielten, blieb er für einen Moment stehen und beobachtete sie.
„Jetzt musst du aber mein Pferd sein, Altair.“, kam es von Nadirah, nachdem sie sich von ihrem Lachanfall erholt hatte und verwirrt blickte Altair sie an.
Nadirah stand auf und zeigte Altair, was sie meinte und bereits wenige Sekunden später, saß Nadirah auf Altairs Rücken. Immer wieder stieß sie dem jungen Mann die Beine in die Rippen und rief: „Lauf Pferdchen.“
Altair tat dem Mädchen den Gefallen, wieherte und bewegte sich dann auf allen vieren durch die Wohnstube.

Eine ganze Weile blickte Omar sich alles an, ehe er sich räusperte und so die Aufmerksamkeit von Altair und Nadirah auf sich zog.
„Das Essen ist fertig.“, meinte er, als die beiden ihn ansahen und Altair nickte nur.
Langsam rutschte das kleine Mädchen von Altairs Rücken herunter und lief auf ihren Vater zu.
„Papa, kann Altair heute hier bleiben?“, wollte sie wissen und überrascht sah der junge Mann zu Omar. Dieser blickte mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippe seine Tochter an und meinte dann: „Aber sicher doch meine Kleine.“
„Ja.“, freute sich Nadirah und lief gleich zu ihrer Mutter.
„Ihr scheint euch ja gut mit der Kleinen zu verstehen.“, kam es von Omar, der Altair grinsend ansah.
Der junge Mann stand nun langsam auf und trat auf den anderen zu.
Der Assassine wandte sich um und machte sich, gefolgt von Altair auf den Weg in die Küche, wo bereits das leckere Essen auf sie wartete.
Als die beiden Männer den Raum betraten, saß Nadirah bereits auf ihrem Stuhl und wartete darauf, dass ihre Mutter ihr etwas von dem Abendessen in ihre Schüssel gab.
„Du musst dich neben mich setzten, Altair.“, bestand die Kleine und gehorsam trat Altair auf den Stuhl neben Nadirah zu und setzte sich.
Dalia nahm sich Altairs Schüssel und füllte diese mit Essen.
„Danke.“, bedankte sich Altair und nachdem Omar und Dalia ebenfalls was zu essen hatten, fingen die vier an zu essen.

Erfolglose Flucht

Erfolglose Flucht

 

James saß wie bereits die letzten Tage auch, auf seinem Bett und dachte nach. Was anderes konnte der Templer ja nicht machen.
„Ich muss es heute einfach riskieren.“, dachte sich der Mann und kurz darauf, war er wieder tief in seinen Gedanken versunken.
„Am besten ist, wenn ich die Wache überwältige, die mir das Abendessen bringt.“, überlegte Altairs Freund und zufrieden nickte er.
Während James auf sein Abendessen wartete, ließ er sich seinen kleinen Fluchtplan noch einmal durch den Kopf gehen.
„Ich hoffe dass alles klappt.“, dachte er sich, stand langsam auf und trat hinter die Zimmertür.
Bereits wenige Augenblicke später, hörte er wie jemand den Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür aufsperrte.
Sein ganzer Körper spannte sich an und rasch schickte James ein Stoßgebet in den Himmel, damit auch ja alles klappte.
Langsam wurde die Tür geöffnet und ein kleiner, dicklicher Mann betrat den Raum.
James wartete noch, bis er mitten im Zimmer stand, ehe er sich ohne zu zögern, auf den Mann warf und dieses mit seinem Gewicht zu Boden riss.
Mit einem gezielten Schlag auf den Kopf, beförderte James, den Kerl in die Bewusstlosigkeit. Rasch rappelte sich der Templer auf und verließ dann das Zimmer.
Vorsichtig blickte er sich nach allen Seiten um, um nicht von irgendwelchen Wachen überrascht zu werden.
Als er sich sicher war, dass niemand in der Näher war, schlich er sich leise durch den Korridor in Richtung Ausgang.

Schweigend aß Altair sein Abendessen, während Nadirah ihm alles Mögliche erzählte.
„Altair, du spielst doch nachher noch einmal mit mir, oder?“, wollte sie dann wissen und fragend, schon fast flehend, blickte sie den jungen Mann an.
Der junge Mann konnte dem Mädchen nicht wiederstehen und nickte ergeben.
„Ja!“, rief sie freudestrahlen, beugte sich zu dem Mann rüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich mag dich.“, grinste das kleine Kind und verlegen blickte Altair zur Seite.
„Danke, für dass liebevolle Essen.“, bedankte sich Altair bei Dalia und diese nickte nur freundlich.
Schnell aß Nadirah zu Ende, stand dann auf und packte Altair am Arm.
„Komm.“, meinte sie zu ihm, während sie den jungen Mann hinter sich her zog.
„Ich will wieder Pferdchen spielen. Das hat Spaß gemacht.“, fügte sie hinzu und im selben Moment kamen sie in der Wohnstube an.

Rasend vor Wut tigerte Maria durch die Burg, während sie Altair gedanklich umbrachte.
„Es reicht. Ich werde noch heute eine Nachricht an Robert schicken.“, beschloss sie, wandte sich um und ging zu ihrem Zimmer.
Dort schloss sie die Tür und trat zu dem kleinen Sekretär. Maria hatte Glück, denn auf dem Tisch lagen eine Feder und ein Papier.
Immer noch wütend auf Altair, setzte sich die junge Templerin auf den Hocker und griff nach der Feder.
„Was schreibe ich am besten?“, fragte sie sich und dachte nach.
Doch die junge Frau konnte keinen klaren Gedanken fassen. Jedes Mal, wenn sie etwas schreiben wollte, erschien Altairs Gesicht vor ihren Augen.
„Was soll das?“, fragte sie sich und schüttelte den Kopf.
Maria konnte sich nicht erklären, warum sie auf einmal an den jungen Mann denken musste. Gut sie küsste ihn und flirtete mit ihm, doch dass war alles nur ein Teil von ihrem Auftrag und ein Spiel.
„Reiß dich zusammen, Maria.“, schalt sie sich in Gedanken, wandte sich dann wieder ihrem Vorhaben zu und begann damit eine Nachricht an Robert zu verfassen.

Mit jedem seiner schritte kam James dem Ausgang näher.
„Ich habe es gleich geschafft.“, dachte er sich, als ihm jedoch schwarz vor Augen wurde und er bewusstlos zusammenbrach.

Mit einem stöhnen schlug der Mann seine Augen wieder auf und verwirrt sah er sich um.
„Wo bin ich?“, fragte er sich und im selben Moment stellte er fest, dass er in einer Kerkerzelle saß.
„Verdammt.“, fluchte er kaum hörbar.
Als er hörte wie die Zellentür geöffnet wurde, blickte James sofort auf, um direkt in das Gesicht von Robert zu sehen.
„So, so, du wolltest also fliehen?“, kam es von dem Templerführer, während er immer näher an James herantrat.
„Du enttäuscht mich James. Du hast dich zu sehr von Altair einlullen lassen, schon seit damals, als er noch ein Kind war, hast du ihm alles gegeben was er wollte.“, fügte Robert hinzu und direkt vor dem Gefangenen blieb er stehen.
„Du weißt ganz genau, dass Altair nur zu einem Zweck hier war und sobald er mir dass gegeben hat, was ich will, wird er sterben. Entweder dich die Assassinen, als Verräter, oder durch die Templer, doch sterben wird er auf jeden Fall.“, erklärte Robert noch und kurz darauf fing er an zu lachen.

Überfall

Überfall

 

Nun waren einige Wochen vergangen und Altair hatte sich in der Assassinenfestung gut eingelebt.
Jeden Tag verbrachte er bei Omar und seiner kleinen Familie, die ihn herzlichst aufgenommen hatten. Kaum betrat der junge Mann Omars Heim, wurde er sofort von Nadirah in Beschlag genommen, die mit ihm spielen wollte.
Altair hatte in dem kleinen Mädchen eine gute Freundin gefunden, die ihn immer wieder aufheitern konnte, wenn er traurig war.
Auch Maria hatte die letzten Wochen genutzt.
Während Altair mit den anderen Männern sprach, nutzte sie die Zeit, um sich in die privaten Gemächer der Assassinen zu schleichen und sich dort gründlich umzusehen. Und wenn Altair am Abend in ihr gemeinsames Zimmer zurückkehrte, fragte sie ihn über seine Gespräche aus, wobei sie immer wieder Altairs Liebe für sich ausnutzte.
Nachdem Maria endlich genug Informationen für Robert gesammelt hatte, schrieb sie dem Templerführer eine lange und detaillierte Nachricht, in der sie ihren Führer über die Geheimgänge, den Wachwechsel und Anzahl der Wachmänner bekannt gab.

Grinsend saß Robert in seinem Arbeitszimmer und las sich, wie schon so oft, in den letzten Tagen, Marias Nachricht durch.
„Nun ist es endlich soweit.“, dachte er sich, legte das kleine Stück Pergament zur Seite und rief dann nach seinem Hauptmann.
Dieser kam bereits nach wenigen Minuten in den Raum gerannt.
„Setzt euch.“, befahl er dem Mann und dieser gehorchte sofort.
„Maria hat mir eine Nachricht zukommen lassen, in der sie alle wichtigsten Informationen der Assassinen aufgezählt hat. Wir werden diese Informationen nutzen, um uns einen Plan auszudenken, mit dem wir ungesehen in Masyaf einmarschieren können. Wenn wir erst einmal dort sind, werden wir jeden einzelnen dieser Bastarde eleminieren.“, erklärte Robert seinem Gegenüber und der Mann hörte dem Templerführer aufmerksam zu.
„Stelle bis zum Anbruch der Nacht ein Heer aus Templern zusammen. Danach werden wir uns an die Angriffsstrategie machen.“, befahl Robert und der Angesprochene nickte nur.
„Ich werde euch nicht enttäuschen.“, meinte der Mann, stand auf und verließ kurz darauf Roberts Arbeitszimmer.
Sofort machte sich der Hauptmann der Wachen auf den Weg, um Roberts Befehl auszuführen und eine starke Truppe zusammenzustellen.

So vergingen die Stunden, in denen sich Robert und seine Männer für den Angriff auf Masyaf vorbereiteten.
Nachdem am späten Abend alles genau besprochen wurde, setzte sich Robert auf den Rücken seines Pferdes und führte die Truppe zu der bevorstehenden Schlacht.
„Heute Nacht werden wir über diese Ungläubigen siegen!“, brüllte der Templerführer in die Nacht hinaus, und all seine Männer jubelten im Chor.
Im selben Moment gab er seinem Tier die Sporen und preschte, gefolgt von seinen Soldaten, voran.

Gedankenverloren saß Altair im Garten des Assassinenführers und starrte in den Sternenhimmel hinauf.
„Ich muss es Omar sagen. Er und Dalia haben mich so liebevoll behandelt und Nadirah,….ich kann doch nicht dafür verantwortlich sein, dass ihnen was geschieht.“, überlegte sich Altair, doch seine Angst um James, war immer noch da.
„Ah, hier steckt ihr, Altair.“, wurde er plötzlich aus den Gedanken gerissen und langsam wandte der junge Mann seinen Blick zu der Person neben sich.
„Omar.“, stellte er überrascht fest, während sich der Assassine bereits grinsend neben ihm nieder ließ.
„Dalia möchte, dass ich euch zum Essen einlade. Ihr gehört ja schon zur Familie.“, erklärte der Assassine immer noch grinsend und Altair war über diese Aussage sehr gerührt.
Altair beschloss, Omar endlich die Wahrheit zu sagen, doch ehe der junge Mann etwas sagen konnte, packte Omar ihn am Arm und zerrte ihn mit sich auf die Beine.
„Nun kommt, oder wollt ihr etwas Dalia und Nadirah warten lassen?“, fragte er, doch Altair verneinte nur.
Omar verließ mit Altair im Schlepptau, den Garten des Assassinenführers. Dann machten sich die beiden Männer gemeinsam auf den Weg zu Omars kleiner Hütte im Dorf.
„Omar,…ich muss euch etwas sagen.“, fing Altair nun an, doch der Assassine achtete nicht darauf, sondern zog den jungen Mann weiter hinter sich her.
„Hört mir doch zu...“, „Ihr könnt es mir nach dem Abendessen erzählen.“, unterbrach Omar ihn, als die beiden plötzlich lautes Kampfgebrüll hörten.
Die beiden Männer sahen sich entsetzt an und liefen dann sofort weiter, als sie auch schon den ersten verängstigten Dorfbewohnern entgegen kamen.
„Was ist passiert?“, hielt Omar einen der Bürger auf und fragend sah er den Mann an.
„Templer. Sie sind überall und schlachten jeden ab.“, erklärte der Mann ängstlich und geschockt ließ Omar den Mann wieder los.
„Sucht Schutz in der Festung.“, befahl er dem Bürger noch, ehe er sich zu Altair umwandte.
„Altair, meine Familie. Ich…Ich muss sie retten.“, kam es von dem Assassinen und Altair nickte nur.

„Oh nein, was…was habe ich nur getan. Ich…ich hätte sie warnen müssen.“, dachte sich Altair, während er langsam weiter in das Dorf hinunterging.
Omar war bereits vorgerannt, doch das war Altair egal. Der junge Mann, hatte bereits nach wenigen Minuten den Dorfplatz erreicht und entsetzt musste er mit ansehen, wie die Templer jeden den sie sahen umbrachten. Altair wusste nicht, was er machen sollte und für einen kurzen Moment sah er sich um, als er jedoch an einer Person hängen blieb.
„Maria?“, fragte er entsetzt, als er sah, wie die junge Frau ein Kind tötete.
„Das ist alles nur meine Schuld.“, dachte er sich erneut und langsam ging er weiter durch das Dorf.
Überall wo der junge Mann hinsah, waren Leichenteile, tote Assassinen, Bürger und Templer. Altair wurde bei dem grausigen Anblick schlecht und kurz darauf musste er sich an einer Hauswand erbrechen.
Mit zitternder Hand, wischte sich Altair über den Mund.
„Ich muss etwas tun.“, dachte er sich, richtete sich auf und setzte seinen Weg dann fort.
Schuldgefühle nagten an dem jungen Mann, als er plötzlich ein teuflisches Lachen hinter sich vernahm.
Erschrocken blieb der junge Mann stehen, ehe er sich langsam umwandte.

Gebrochenes Herz

Gebrochenes Herz

 

So schnell ihn seine Beine trugen, rannte Omar den Weg zu seiner Hütte hinab. Dabei kamen ihm immer wieder feindliche Soldaten entgegen, die er mit einem schnellen Schwerthieb zu Boden streckte.
„Ich muss mich beeilen.“, dachte sich der ältere Assassine und gleichzeitig versuchte er sein Tempo noch ein wenig zu beschleunigen.
„Wenn ihnen was geschehen ist, dann…“, Omar wagte es nicht, diesen Gedanken zu beenden, als vor ihm erneut eine Gruppe Templer auftauchte.
„Geht mir aus dem Weg!“, brüllte der Mann, doch die Soldaten fingen an zu lachen und griffen ohne zu zögern, den Assassinen an.
Omar zögerte ebenfalls nicht, hielt sein Schwert in der einen Hand bereit, während er mit der anderen Hand seine versteckte Klinge ausfuhr. Mit diesen beiden Waffen, rannte Omar auf die feindlichen Soldaten zu und rammte einem der Männer das Schwert in den Magen, während er einem anderen seine versteckte Klinge in den Hals bohrte.
Die Templer hatten gegen den Assassinen keine Chance und bereits nach kurzer Zeit hatte, Omar seine Gegner besiegt.
Stöhnend vor Schmerz und nach Luft ringend, lagen die Soldaten am Boden, doch Omar kümmerte sich nicht weiter um die Männer, sondern setzte seinen Weg zu seiner Familie fort.
Von weitem hörte Omar die Schreie seiner Frau und seiner Tochter, was ihn noch einmal schneller werden ließ.
„Dalia!! Nadirah!!“, schrie der Assassine immer wieder.
„Omar!! Hilf uns!!“, hörte er die verängstigte Stimme seiner geliebten Frau.
„Keine Angst!! Ich bin gleich da!!“, versicherte Omar ihr daraufhin und wenige Minuten später kam er schweißgebadet bei seiner kleinen Hütte an.
Suchend blickte sich der Mann nach seinen beiden Frauen um und als er die beiden fand, atmete er erleichtert aus.
„Gott sei Dank. Es ist ihnen nichts passiert.“, dachte er sich und rannte sofort auf die beiden zu.
Froh darüber, dass seiner Frau und seiner kleinen Tochter nichts geschehen war, nahm er sie in die Arme und drückte ihnen immer wieder sanfte Küsse aufs Gesicht.
„Ihr müsst sofort in die Festung hoch.“, meinte er nachdem er sich endlich von den beiden gelöst hatte.
Nadirah und Dalia zitterten beide am ganzen Körper und das kleine Mädchen hatte vor Angst angefangen zu weinen. Sofort wollte Omar seine Tochter auf den Arm nehmen, als diese plötzlich mit einem Schrei zusammenzuckte und schließlich leblos zu Boden fiel.
Entsetzt schrie Dalia auf und wollte zu ihrer Tochter, als ihr jedoch von hinten ein Schwert in den Körper gerammt wurde und sie ebenfalls mit einem kleinen Stöhnen auf den Lippen tot zusammenbrach.
Es war alles so rasend schnell gegangen, dass Omar keine Möglichkeit hatte, zu reagieren.
Geschockt blickte der Assassine die beiden Personen an, ehe er langsam seinen Blick hob und den Mann vor sich ansah.

„Robert.“, stellte Altair fest und langsam keimte in ihm eine unbändige Wut auf.
„Wie konntet ihr das tun?“, fragte er den Soldaten, doch dieser sah ihn nur grinsend an.
„Ihr habt einfach unschuldige Menschen getötet!“, brüllte Altair plötzlich und ehe er sich versah, hatte er sich auch schon auf den Soldaten geworfen. Immer wieder schlug der junge Mann auf den am Boden liegenden Templer ein, während er ihn gleichzeitig immer wieder anbrüllte.
Plötzlich wurde Altair von dem Templer unter sich weggezogen. Noch immer wütend, fing Altair an um sich zu schlagen, doch er konnte sich nicht befreien.
Langsam richtete sich Robert auf, wischte sich den Staub von seinem Waffenrock und trat dann grinsend auf Altair zu.
Dieser war immer noch damit beschäftigt sich von dem festen Griff des anderen Soldaten loszureißen, doch der junge Mann war einfach zu schwach.
„Wer wird denn gleich so wütend werden?“, kam es von Robert, während er sich Altair immer weiter näherte.
Direkt vor dem jungen Mann blieb der Templer stehen und für einen kurzen Moment, blickte er ihn an.
„Nun da du deinen Zweck erfüllt hast, brauche ich dich nicht mehr. Die Frage ist nur, was ich jetzt mit dir anstellen soll, Altair.“, kam es von Robert und langsam strich er dem jungen Mann übers Gesicht.
Wütend blickte Altair den Mann vor sich an und spuckte ihm dann ins Gesicht.
„Na warte.“, fauchte Robert, wischte sich den Speichel aus dem Gesicht und rammte Altair anschließend die Faust in den Magen.
Stöhnend vor Schmerz krümmte sich der junge Mann zusammen, als er bereits den nächsten Schlag einstecken musste. Ein paar Mal schlug Robert noch auf ihn ein, ehe er von einer weiblichen Stimme unterbrochen wurde.
„Was machen wir jetzt mit ihm?“, wollte die Frau wissen, während Altair versuchte sich aufzurichten.
Noch bevor er auf den Beinen stand, wurde der junge Mann erneut gepackt und festgehalten.
Nur langsam realisierte Altair wer die Person war, die ihn gewaltsam festhielt.
„Maria, was soll das?“, fragte der junge Mann, doch Maria antwortete ihm nicht, stattdessen schlug sie ihm unsanft gegen den Rücken.
Altair schrie für einen Moment auf, doch keinen der beiden Templer interessierte dies.
„Er hat seinen Zweck erfüllt. Töte ihn.“, kam es von Robert und grinsend blickte er Altair an, der ihn seinerseits entsetzt ansah.
Mit einer enormen Kraft wurde Altair von Maria zu Boden gestoßen.
Nun zog sie ihr Schwert und trat auf den jungen Mann zu.
„Tja Altair. Wirklich schade.“, meinte sie grinsend, während der junge Mann sie flehend ansah.
„Maria,…du kannst doch nicht….ich dachte du...“ „Was? Dachtest du etwa, dass ich dich liebe?“, unterbrach die Templerin ihn und als sie Altairs Gesichtsausdruck sah, fing sie an zu lachen.
„Du hast ernsthaft….geglaubt dass ich…dass ich dich liebe? Komm endlich aus deiner Traumwelt. Die ganzen Gefühle für dich, waren doch niemals echt.“, kam von der jungen Frau und bei diesen Worten bekam Altair einen schmerzhaften Stich ins Herz.
„Heißt das,…Heißt das, das du mich die ganze Zeit über nur verarscht hast?“, fragte Altair und abwartend sah er die Frau vor sich an.
„Du hast es endlich begriffen.“, bestätigte Maria ihm, als sie auch schon direkt vor ihm ankam und stehen blieb.
Langsam hob Maria ihr Schwert und setzte zu einem tödlichen Hieb an.
Mit all ihrer Kraft ließ sie es auf Altair hinunter sausen, als sie plötzlich von Robert aufgehalten wurde.
Nur wenige Millimeter von Altairs Kopf entfernt, hielt die junge Frau inne und verwirrt blickte sie ihren Meister an.
„Mir ist gerade eine Idee gekommen. Warum sollen wir uns an ihm die Hände schmutzig machen. Wenn die Assassinen erst einmal herausfinden, dass Altair sie verraten hat, werden sie bestimmt dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe bekommt.“, grinste Robert, trat auf Altair zu und packte ihn grob am Arm.
Altair war von Marias Worten so sehr verletzt, dass er gar nicht richtig wahrnahm, was noch um ihn herum geschah.
Nur langsam wurde Altair klar, dass Maria ihn nur benutzt hatte, damit er ihnen half. Er konnte es einfach nicht glauben, dass er die ganze Zeit über nichts davon mitbekommen hatte.
„Was habe ich nur getan? Ich bin schuld an all diesen unschuldigen Todesopfern.“, dachte sich Altair nun, während er von Robert zum Eingang der Festung gezerrt wurde.

Erst durch einen harten Aufprall, wurde Altair aus seinen Gedanken gerissen und verwirrt blickte er sich um.
Schnell erkannte er, dass er sich vor dem Eingang zur Assassinenfestung befand, die wegen des Templerangriffs von innen verriegelt wurde.
Auf den Mauern der Festung standen mehrere Wachen, sowie der Meister der Assassinen.
„Was wollt ihr hier?“, hörte Altair die Stimme des Alten fragen, doch Robert schwieg für einen Moment.
„Sagen wir so. Ich habe euch noch ein kleines Abschiedsgeschenk gemacht.“, grinste der Templer und blickte Al Mualim an.
„Was für ein Geschenk?“, wollte der Meister der Assassinen wissen.
Robert zeigte mit dem Finger auf Altair und meinte dabei: „Einen Verräter. Altair hatte sich im Auftrag von mir bei euch eingeschlichen und uns somit wichtige Informationen zukommen lassen.“
Entsetzt und wütend über diese Neuigkeit, blickte Al Mualim den jungen Mann an, ehe er sich wieder an Robert wandte.
„Gut, was wollt ihr im Austausch für ihn?“, wollte der Meister der Assassinen nun wissen, doch Robert zuckte nur mit den Schultern.
„Ausnahmsweise will ich gar nichts von euch. Ich brauche ihn nicht mehr und deshalb habe ich beschlossen ihn euch zu überlassen.“, erklärte er und kurz rammte er Altair seinen Fuß in die Seite.
Al Mualim war im ersten Moment misstrauisch, doch als er sah, dass sich Robert zum Gehen wandte, gab er zwei seinen Männern ein Zeichen, damit diese Altair holten.

Wut

Wut

 

Omar konnte es immer noch nicht fassen, dass die Templer ihm das genommen hatten, was ihm am wichtigsten war, seine Familie.
Wie erstarrt stand er vor den Leichen seiner Tochter und seiner Frau, während ihm vereinzelt Tränen übers Gesicht liefen.
Mit jeder Minute die der Assassine seine beiden Frauen ansah, wurden die Tränen mehr, bis sie ihm unentwegt hinab liefen.
„Wie konnte das nur passieren? Wie konnte es diesen Bastarden gelingen hier hineinzukommen?“, fragte er sich in Gedanken, doch Omar hatte keine Antwort auf diese Frage.
Nach einer ganzen Weile, beschloss der Assassine die leblosen Körper seiner Familie hinauf in die Assassinenfestung zu bringen und Al Mualim um ein ehrenvolles Begräbnis zu bitten.
Mit verschwommenem Blick, hob er den Körper seiner Frau auf die Arme und machte sich anschließend auf den Weg zur Festung hinauf.
Auf dem Weg zur Festung, dachte Omar noch einmal an all die schöne Zeit zurück, die er mit Dalia hatte.
Er dachte daran wie er sie kennen gelernt hatte und wie er sich allmählich immer mehr in sie verliebte.
Wie er damals verwundet von einer Mission zurückkehrte, und wie sie ihn danach liebevoll pflegte.
Omar dachte an seine Hochzeit und er dachte auch daran, wie sie ihm voller Stolz von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte.
All die schönen Erinnerungen, trieben ihm erneut die Tränen in die Augen und ein herzzerreißendes Schluchzen entwich seiner Kehle.
Nachdem er Dalia in die Festung gebracht hatte, machte er sich wieder auf den Weg ins Dorf hinunter, um auch seine Tochter zu holen.

Altair saß in einer kleinen, dreckigen Zelle und starrte einfach nur gerade aus.
Der junge Mann konnte nicht sagen, wie lang er schon in dem Kerker saß, als plötzlich die Tür aufgeschlagen wurde und Omar in den Raum kam.
„Du verdammter Verräter!“, fauchte Omar voller Wut, während er auf den Gefangenen zuging.
„Omar, ich…“, durch einen Faustschlag ins Gesicht, wurde Altair unterbrochen.
Kurz darauf traf ihn bereits ein weiterer Schlag.
„Du hast die gesamte Bruderschaft verraten! Wegen dir mussten unschuldige Menschen sterben!“, brüllte Omar wütend, während er immer wieder auf Altair einschlug.
„Du hast meine Familie getötet!!“, schrie der Assassine nur und geschockt sah Altair ihn an.
„Was?“, fragte er nach, während ihm die Erinnerungen an Dalia und Nadirah durch den Kopf schossen. Fassungslos schüttelte Altair den Kopf. Er wollte nicht glauben, was Omar ihm erzählt hatte.
„Ja, Altair. Sie sind beide tot und du bist Schuld daran!!“, schrie Omar ihn weiterhin an, packte Altair am Kragen seines Hemdes und drückte ihn gewaltsam gegen die Mauer.
„Du hast gewusst dass diese Dreckskerle kommen, oder?“, wollte Omar wissen, doch Altair verneinte.
„Lüg mich nicht an!“, brüllte er, löste Altair von der Mauer und schleuderte ihn stattdessen in die Mitte der Zelle.
Langsam versuchte sich Altair aufzurichten.
„Omar, ich wollte…“, fing der junge Mann an, doch weit kam er nicht, da er von einem kräftigen Tritt in den Magen erneut auf den Boden landete.
„Du hättest uns warnen können.“, erneut folgte ein Tritt in Altairs Magen, was den jungen Mann aufstöhnen ließ.
„Ich wollte…es…dir sagen. Doch du…doch du hast…mir nicht….zugehört.“, erklärte Altair nun unter mehreren Schlägen und Tritten, doch Omar schien ihn nicht zu hören.
„Es tut…mir Leid, Omar.“, kam es von Altair, was den Assassinen nur wütender machte.
„Es tut dir Leid? Weißt du was mir Leid tut?“, kam es von dem älteren Mann und für einen Moment sah er Altair an.
„Es tut mir Leid, dass ich dich in unsere Familie aufgenommen habe.“, zischte er, rammte noch einmal Altair den Fuß ins Gesicht und verließ dann die Zelle.

Altair lag am Boden seiner Zelle und hatte seine Arme um seinen Körper geschlungen.
„Es…tut mir…Leid. Es…tut mir…Leid.“, murmelte er immer wieder vor sich hin, während ihm unaufhörlich die Tränen übers Gesicht liefen.

Altairs Geständnis

Altairs Geständnis

 

Maria saß auf dem Rücken ihres Pferdes und ritt neben Robert her.
„Das war gute Arbeit, Maria.“, lobte der Templerführer die junge Frau zufrieden, doch diese hörte ihrem Meister gar nicht zu. Zu sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt.
Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu Altair zurück.
„Hör auf an ihn zu denken.“, tadelte sich die junge Templerin in Gedanken, als sie plötzlich einen Stich ins Herz bekam.
Leise stöhnte die junge Frau auf und rieb sich mit der Hand über die schmerzende Stelle.
„Es ist alles nach Plan verlaufen. Die Assassinen haben viele Todesopfer zu beklagen und Altair wird ebenfalls sterben.“, hörte sie die Stimme ihres Meisters und für einen Moment blickte sie ihn an.
„Wenn wir in der Festung angekommen sind, gibt es erst einmal ein großes Fest. Der Sieg über diese Bastarde muss gebührend gefeiert werden.“, beschloss Robert und fing dann an zu lachen.
Schweigend blickte Maria ihren Meister an, während sie weiter ritten.

Irgendwann war Altair vor Erschöpfung eingeschlafen, doch als die Tür zu seiner Zelle aufgeschlagen wurde, wurde er aus seinem Schlaf gerissen.
Erschrocken blickte sich der junge Mann um und als er Al Mualim entdeckte, bekam er es mit der Angst zu tun.
Wütend trat der Assassinenführer, gefolgt von drei Assassinen auf den Gefangenen zu und direkt vor ihm blieb der alte Mann stehen.
Altair wollte vor dem Meister der Assassinen zurückweichen, doch dieser hinderte ihn daran.
„Warum habt ihr das getan?“, wollte Al Mualim von dem jungen Mann wissen und abwartend blickte er Altair an.
Der alte Mann wusste, dass Altair nicht ohne Grund so gehandelt hatte. Seit der Sohn von Umar hier aufgetaucht war, hatte der Assassinenführer ihn nicht aus den Augen gelassen. Al Mualim wusste, dass Altair etwas verheimlichte, doch er wusste nicht was es war.
Altair schämte sich für seine Tat und so blickte er starr auf den kalten Kerkerboden.
„Kommt, redet mit mir. Warum habt ihr das getan?“, wollte Al Mualim von dem jungen Mann wissen und langsam hob Altair seinen Blick.
„Ist der Grund für meinen Verrat wirklich noch von Bedeutung? Warum tötet Ihr mich nicht einfach?“, fragte Altair den Meister der Assassinen und traurig blickte er diesen an.
„Wollt Ihr denn sterben?“, kam es nun von Al Mualim und abwartend sah er den Gefangenen an.
Natürlich wollte der junge Mann nicht sterben und so verneinte er die Frage des alten Mannes kopfschüttelnd.
„Nun dann erzählt mir, was euch dazu getrieben hat uns zu verraten.“, sprach der Assassinenführer weiter.
Altair dachte einen Moment lang nach und kurz darauf hatte er sich entschlossen, dem alten Mann alles zu erzählen.
„Ich werde euch alles sagen, aber ich möchte, dass Omar dabei ist.“, wandte sich Altair nun an den Alten und Al Mualim nickte sofort, ehe er einen seiner Begleiter aus dem Raum schickte und nach Omar verlangte.

Bereits nach wenigen Minuten, kam der Assassine zusammen mit Omar in den Raum zurück und als dieser Altair entdeckte, flammte seine Wut auf den jungen Mann erneut auf.
„Ihr habt nach mir verlangt, Meister?“, wandte sich Omar an den Assassinenführer, um nicht auf Altair loszugehen.
„Nicht ich habe nach euch verlangt, mein Sohn. Altair wollte euch sehen.“, entgegnete der alte Mann, doch Omar wollte mit Umars Sohn nichts mehr zu tun haben.
„Tut mir Leid Meister, doch mit dem Mörder meiner Familie will ich nicht reden.“, meinte Omar hasserfüllt und im selben Moment wandte er sich um. Der Assassinen wollte gerade die Zelle verlassen, als Altair ihn jedoch aufhielt.
„Wartet Omar…. Bitte.“, bat Altair, doch Omar ignorierte ihn. Wenige Sekunden später, hatte der ältere Assassine die Zelle bereits wieder verlassen.
Enttäuscht darüber blickte Altair zu Boden, doch er konnte dies seinem ehemaligen Freund nicht verübeln.
„Nun erzähl uns warum du die Bruderschaft verraten hast.“, wandte sich Al Mualim nun wieder an Altair und dieser nickte nur stumm.
Immer wieder blickte der junge Mann zwischen den anwesenden Assassinen und dessen Meister hin und her, ehe er anfing zu erzählen.
„Als ich noch ein kleiner Junge war, befand sich mein Vater mit mir auf der Flucht vor den Templern. Doch es dauerte nicht lange, da hatten sie uns eingeholt und dafür gesorgt, dass mein Vater und ich vom Pferd fielen.“, begann Altair nach einigen Sekunden mit seiner Geschichte und bereits bei den ersten Worten, spürte er wie sich ihm seine Kehle zuschnürte.
„Bei dem Sturz hatte sich mein Vater verletzt und ich wollte zu ihm, um ihm zu helfen, doch er schickte mich weg. Ich wusste nicht was ich machen sollte, doch als ich die Templer sah, rannte ich. Ich kam jedoch nicht weit, als mich die Männer auch schon gefangen hatten und mich zwangen beim Mord meines Vaters zuzusehen. Ich habe versucht mich zu wehren und schrie aus vollem Hals, doch die Männer ignorierten dies und nahmen mich mit.“, fuhr Altair fort.
„Die ersten paar Tage versuchte ich mich noch gegen die Männer zu wehren, doch als mir Robert Reitunterricht und den Schwertkampf beibringen wollte, war ich so begeistert davon, dass mir alles andere egal war und mit der Zeit hatte ich den Mord an meinem Vater vergessen. Ich..Ich war doch nur ein Kind. Ich hatte keinen Freund, außer James. Er war der einzige der mit mir gespielt und mich beschützt hat. So wuchs ich bei den Templern auf und als ich alt genug war, beschloss James mir alles über meinen Vater zu erzählen.“, sprach Altair weiter und aufmerksam hörten die Assassinen ihm zu.
"Als mir James alles erzählt hatte, war ich so wütend auf Robert, dass ich zu ihm gegangen bin, um ihn zur Rede zu stellen.", sprach Altair weiter und immer wieder sah er die Männer vor sich an.
"Daraufhin ließ mich Robert in den Kerker werfen. Er wollte, dass ich euch verrate, doch ich weigerte mich, bis er mir jedoch mit dem Tod von James drohte.", beendete Altair seine Geschichte und langsam liefen ihm Tränen übers Gesicht.
"Ich hatte doch keine Wahl.", entschuldigte sich Altair weinend, als er plötzlich sein Gesicht in seinen Händen vergrub.

Robert und Maria waren nicht mehr weit von Zuhause entfernt und als Maria die Templerfestung erkannte, trieb sie ihr Pferd zum vollen Galopp an.
Bei der Templerfestung angekommen, drosselte Maria das Tempo ihres Pferdes und noch ehe das Tier anhielt, sprang sie bereits aus dem Sattel.
Lobend fuhr sie dem Tier über den Hals und führte es dann in den Stall und in die Box.
Dort übergab sie das Pferd einem Stallburschen, ehe sie sich umwandte und in die Templerfestung ging.
Mit schnellen Schritten, machte sich die junge Frau auf den Weg in ihr Gemach, um sich von der langen Reise zu erholen.

„Wie kann Al Mualim diesem Verräter überhaupt noch zuhören? Dieser Mistkerl verdient den Tot.“, dachte sich Omar wütend und im selben Moment rammte er seine Faust gegen die Festungswand.

Der Meister der Assassinen blickte ohne eine Miene zu verziehen auf Altair herab und dachte darüber nach, was er nun mit dem Verräter anstellen sollte.
„Es tut mir leid.“, wiederholte Altair immer wider, doch er wusste dass ihm diese Worte nicht mehr halfen.
„Bei Sonnenaufgang wird er ausgepeitscht. 30 Hiebe sollten genügen.“, befahl der Meister seinen Männern nach einigen Minuten und ohne auf Altairs Entschuldigung einzugehen wandte er sich um und verließ die Zelle.
Auch die Assassinen wandten sich um und ließen Altair alleine zurück.

Bestrafung

Bestrafung

 

Mit den ersten Sonnenstrahlen die Masyaf erhellten, wurde die Tür zu Altairs Zelle geöffnet und zwei Assassinen traten auf den Gefangenen zu.
Der junge Mann rührte sich nicht. Was hätte er auch schon groß gegen die beiden Männer tun können und so ließ er zu, dass sie ihm sein Leinenhemd auszogen und ihn anschließend auf die Beine zogen.
Die beiden Männer verließen mit Altair die Zelle und begleiteten ihn durch die Gänge der Festung, ins Freie hinaus.
Bereits von weitem, konnte Altair die Menge sehen und sofort stieg in ihm die Angst empor, doch als sein Blick auf Omar fiel, wurde seine Angst von seinen Schuldgefühlen verdrängt.
Nach wenigen Momenten senkte der junge Mann seinen Blick und ließ sich von den Assassinen in den kleinen Kampfring bringen, in dem Al Mualim bereits auf ihn wartete.
„Bindet ihn fest.“, befahl der Meister der Assassinen und die Männer gehorchten sofort.
Nachdem sie Altair, mit dem Gesicht voran an einen Holzpfahl gefesselt hatten, wandte sich der Meister der Assassinen zu seinen Schülern um.
„30 Hiebe, sollten für den Verrat an der Bruderschaft genügen…“, kam es von Al Mualim, als er plötzlich von einem wütenden Omar unterbrochen wurde.
„30? Dass ist zu wenig.“, protestierte der ältere Assassine und langsam trat er auf seinen Meister zu.
„50. Er soll für den Tod meiner Familie bezahlen.“, verlangte Omar und Altair lief es eiskalt den Rücken hinunter.
„50 Hiebe? Dass halte ich niemals durch.“, dachte sich Altair und als er hörte, dass Al Mualim der Bitte des Assassinen nicht nachgab, atmete er erleichtert aus.
„Schweigt, Omar. Mein Entschluss steht fest und dabei bleibt es.“, kam es nun wütend von Al Mualim und kurz darauf, nickte er einem anderen Assassinen zu.
Dieser trat langsam hinter den Gefangenen und wenige Sekunden später, vernahm man ein lautes Knallen.
Altair zuckte erschrocken zusammen und innerlich hoffte er, dass die Bestrafung schnell zu Ende gehen würde.
Der Assassine holte mit der Peitsche aus und ehe sich Altair versah, spürte er einen heftigen Schmerz auf seinem Rücken, sodass er sich einen Schmerzenslaut nicht verkneifen konnte.

Mit unzähligen Bildern von Altair im Kopf, lief Maria durch die Templerfestung. Genervt über ihre Gedanken an den jungen Mann, schüttelte sie ihren Kopf, um die Gedanken an Altair abzuschütteln.
„Was ist los mit mir? Warum muss ich immer wieder an ihn denken?“, fragte sich die junge Frau, während sie ihren Weg fortsetzte.
Ihr Herz war dem jungen Mann bereits verfallen, doch Maria wollte dies einfach nicht wahrhaben und so versuchte sie sich einzureden, dass sie Altair nicht leiden konnte.
Nach einer Weile schaffte es die junge Frau, die Gedanken an Altair zu verdrängen.

Altair konnte sich längst nicht mehr auf den Beinen halten und so ließ er sich auf die Knie sinken.
Jeder weiterer Schlag mit der Peitsche, verursachte ihm unheimliche Schmerzen und immer wieder zuckte er zusammen.
Irgendwann wurde der junge Mann von dem Pfahl losgebunden und kraftlos fiel er in den Staub. Erschöpft schloss er die Augen und innerlich flehte er, dass alles vorbei war.
Der gesamte Rücken des Gefangenen war mit Schweiß, Dreck und Blut bedeckt.
Zwei Assassinen kamen auf ihn zu und packten den verletzten Altair an den Armen. Ein leises Stöhnen, kam dem jungen Mann über die Lippen, während ihn die beiden Männer zurück in die Assassinenfestung und in seine Zelle trugen.

Tränen für Altair

Tränen für Altair

 

2 Wochen später

Mit ihren Gedanken bei Altair, lief Maria durch die Templerfestung.
Seit sie wieder in der Festung waren, kreisten ihren Gedanken ständig um Altair. Nur langsam verstand die junge Frau, warum sie Altair nicht mehr aus ihrem Kopf bekam. Auch verstand sie, warum ihr Herz bei jedem Gedanken an ihn so verdammt wehtat.
Sie war verliebt.
Die junge, Templerin hatte ihr Herz an Altair Ibn-La’Ahad verloren. An den Sohn eines Assassinen.

Die junge Frau saß auf ihrer kleinen Pritsche und dachte nach.
Maria konnte keinen Tag mehr ohne ihn sein und so beschloss die junge Templerin, sich auf den Weg nach Masyaf zu machen. Sie wollte mit Altair sprechen und ihm ihre Gefühle offenbaren.
Nach reichlichem überlegen, erhob sich die junge Frau und zog sich ihre Rüstung an und nachdem sie auch ihr Schwert angelegt hatte, verließ sie ihr Gemach.
Entschlossen lief Maria durch die Gänge der Festung, jedoch verließ sie diese nicht. Stattdessen schlug sie den Weg zu den Kerkerzellen ein.
Dort befand sich immer noch James, der von Robert als Gefangener gehalten wurde.
Maria erreichte die Kerkerzellen bereits nach wenigen Minuten und sofort ging sie auf die Zelle zu, in der Altairs Freund saß.
Sofort öffnete die junge Templerin die Kerkertür und trat ein.

Altair saß immer noch in seiner dreckigen und kleinen Zelle.
Der junge Mann wusste nicht wie lange er bereits hier fest saß, denn er schien jedes Zeitgefühl verloren zu haben.
Nachdem man ihn nach der Bestrafung wieder in die Zelle gebracht und in Ketten gelegt hatte, hatten die Assassinen ihn weitest gehend in Ruhe gelassen.
Ein Mal pro Tag, wurde ihm Essen und trinken gebracht, doch dass war auch schon alles.
Nicht einmal Omar kam zu ihm, jedoch konnte Altair es ihm nicht verübeln.

Mit James auf dem Pferd, preschte Maria im vollen Galopp durch die Landschaft.
„Was habt Ihr jetzt vor?“, wollte der Mann wissen, da er nicht verstand, warum er von Maria befreit wurde.
„Wir reiten nach Masyaf und holen Altair.“, erklärte sie ihm und überrascht sah James sie an.
„A…Aber warum?“, fragte er nach, doch Maria antwortete ihm nicht.
„Weil ich ihn liebe.“, dachte sie sich und an James gewandt, meinte sie: „Seit still, oder ich werfe euch vom Pferd.“
Nach dieser Ansage schwieg James erst einmal und dachte nach.
„Wie es Altair wohl geht?“, fragte er sich und innerlich hoffte er, dass es ihm gut ging.
"Wie wollt ihr in die Assassinenfestung kommen?", fragte James nach einigen Minuten und fragend blickte er die junge Frau an.
Daran hatte die junge Templerin noch gar nicht gedacht und so nutzte sie den restlichen Weg bis Masyaf und schmiedete einen Plan.
"Nun, wie wollt ihr vorgehen?", wiederholte James seine Frage und riss die junge Frau somit aus ihren Gedanken.
"Mir wird schon was einfallen.", entgegnete sie und James nickte nur stumm.

So vergingen die Tage und als Maria die Mauern der Assassinenfestung erblickte, legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Gleichzeitig machte sich jedoch ein flaues Gefühl in ihrem Bauch breit.
"Ob er überhaupt mit mir reden wird?", dachte sie sich, während sie und James Masayaf immer näher kam.
"Und wie soll ich ihm gegenübertrete? Wie soll ich ihm sagen, was ich fühle?", überlegte Maria weiter, denn sie hatte keine Ahnung wie sie Altair ihre Gefühle offenbaren sollte.

Überrascht blickte Altair auf, als er hörte wie die Tür zu seiner Zelle geöffnet wurde.
Ehe der junge Mann richtig reagieren konnte, stand Omar direkt vor ihm.
Altair wollte etwas sagen, doch sein Gegenüber packte ihn grob und drücke ihn gegen die kalte Wand in seinem Rücken.
"Jetzt werdet Ihr sterben, Ihr verdammter Verräter.", zischte Omar und ehe Altair sich versah, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner Brust.
"Ah.", kam es über Altairs Lippen und kurz darauf fiel er zu Boden, da Omar ihn einfach los ließ.
Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf die Lippen des älteren Assassinen, ehe er sich umwandte und den Raum verließ.

Altair presste eine Hand auf die Wunde in seiner Brust, um die Blutung zu stoppen, doch es funktionierte nicht, den die rote Flüssigkeit sickerte zwischen seinen Fingern hindurch.
Langsam wurde der junge Mann immer schwächer und schwächer, bis irgendwann seine Augen zufielen.
Auch sein Herz wurde immer langsamer, bis es schließlich verstummte und zwar für IMMER.

Maria ritt mit James gerade zu Festung der Assassinen hinauf, als sie jedoch von einem Assassinen aufgehalten wurde.
"Was wollt Ihr hier?", fragte der junge Mann und mit kaltem Blick sah die Templerin den Meuchelmörder vor sich an.
"Ich möchte zu Eurem Meister gebracht werden.", erwiderte Maria, stieg vom Pferd und wies ihren Begleiter dann an, ihr zu folgen.
Schweigend gehorchte James der jungen Frau und kaum hatte er festen Boden unter den Füßen meinte der Assassine, dass die beiden ihm folgen sollten.
Maria und James folgten dem jungen Mann, der sie zu Al Mualim führte.

Es dauerte eine Weile bis die drei in der großen Bibliothek des Assassinenführers ankamen.
"Meister, Ihr habt Besuch.", meinte der junge Assassine und überrascht hob Al Mualim seinen Kopf.
Als er Maria erblickte, stand er sofort von seinem Sessel auf und trat mit schnellen Schritten auf die Templerin zu.
"Was wollt Ihr hier?", zischte der alte Mann voller Wut und abwartend sah er sie an.
Maria musste schlucken, ehe sie dem Meister der Assassinen alles erklärte.
Al Mualim hörte schweigend zu und als diese geendet hatte, wandte sich der Meister der Assassinen an zwei seiner Wachen.
"Sperrt sie und ihren Begleiter zu Altair in die Zelle.", befahl er und sofort gehorchten die beiden Assassinen.
Maria wusste nicht wie ihr geschah und wenige Minuten später, hatte die Assassinen die junge Frau an den Armen gepackt. Gemeinsam schafften sie die junge Frau in den Kerker, während James ihnen still folgte.

Für einen kleinen Moment blieben die Wachen stehen und nachdem sie die Zellentür geöffnet hatten, blickten sie auf die bereits erkaltete Leiche von Altair.
Die junge Templerin riss sich geschockt von den Assassinen los und rannte anschließend in die Zelle zu Altair. James folgte ihr und entsetzt ließ er sich neben den Körper seinen Freundes auf die Knie fallen.
"Altair...Altair wach auf.", kam es von James, doch er wusste bereits dass Altair nicht mehr zu retten war.
Langsam wurde er von Trauer gepackt und Tränen brannten in seinen Augen, die sich einen Weg über sein Gesicht bahnten.

Auch Maria konnte nicht verhindern dass sie weinte und vorsichtig nahm sie ihren Geliebten in die Arme.
"Altair, es tut mir Leid. Ich...Ich...", versuchte Maria, doch sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie hatte ihn Verraten und keine Entschuldigung der Welt konnte dies ungeschehen machen.




Ende

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Tag der Veröffentlichung: 16.09.2015

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