Jerusalem 1191
Ungeduldig saß Altair hinter dem Heukarren am Rande des Marktplatzes und beobachtete sein heutiges Attentatsziel. „Dass wird ein Kinderspiel.“, dachte er sich, als er sah, dass sein Opfer von nur drei Templern begleitet wurde. Sein Ziel stets im Auge, trat er hinter dem Karren hervor und schlich leise an die Gruppe heran. Altair war so auf seinen Auftrag fixiert, dass er nicht weiter auf seine Umgebung achtete, wodurch ihm auch entging, dass er direkt in eine Falle lief.
„Dieses Mal seid Ihr des Todes, Robert de Sablé.“, dachte er siegessicher und schritt weiter auf die Gruppe Templer zu. Lautlos fuhr er die versteckte Klinge aus um sie Robert de Sablé in den Hals rammen zu können. Doch bevor der Assassine sein Ziel erreichte, gellte ein lauter Befehl durch die Luft und noch ehe der ehemalige Meisterassassine wusste, was geschah, stürmte bereits eine kleine Armee Templer auf den Marktplatz.
Mit einem Fluch auf den Lippen, fuhr Altair seine verborgene Klinge wieder ein und zog stattdessen sein Schwert.
Mehrere feindliche Soldaten rannten auf den in weiß gekleideten Mann zu und bildeten um ihn herum einen Kreis. Die Templer blickten ihn grinsend an, als einer der Soldaten den Assassinen angriff.
Altair konnte den ersten Schwerthieb mühelos abwehren, bekam jedoch von einem anderen Templer die Faust ins Gesicht. Den Schmerz ignorierend, stieß er den Templer vor sich weg und rammte ihm wenige Augenblicke später das Schwert in den Leib. Noch während der leblose Körper zu Boden fiel, wandte sich Altair um und griff bereits den nächsten Mann an.
Bevor der feindliche Soldat reagieren konnte, hatte der Assassine ihm bereits die Kehle aufgeschlitzt. Röchelnd sackte der Mann in sich zusammen, was Altair zufrieden grinsen ließ. Zu seinem Leidwesen tauchten bereits drei weitere Templer vor ihm auf und griffen ihn an. Den ersten Schlag konnte Altair problemlos parieren, wurde jedoch von einem weiteren Templer mit der Schwertklinge verletzt.
Die Wunde war tief und zierte seine linke Seite.
Grinsend blickte der Soldat den Assassinen an und hob sein Schwert zum tödlichen Schlag. Doch bevor er diesen ausführen konnte, hatte Altair ihm bereits seine Klinge in den Hals gerammt. "Ich muss hier weg.", schoss es dem jungen Mann durch den Kopf und rasch blickte er sich um.
„Es ist aus, Assassine. Wir sind Euch zahlenmäßig weit überlegen.“, vernahm er plötzlich eine tiefe, männliche Stimme, doch Altair ließ sich von diesen Worten nicht beeindrucken.
Zu seinem Glück befand sich nicht weit von ihm entfernt, ein Stapel Holzkisten, mit deren Hilfe er auf das Dach des nebenstehenden Hauses gelang. Der Assassine fing an zu grinsen, rammte mit ganzer Kraft dem nächsten seiner Gegner das Schwert in den Magen und rannte dann so schnell er mit der Verletzung konnte, auf die Kisten zu. Flink sprang er hinauf und zog sich von dort aus, mit viel Kraft und Anstrengung auf das Dach des Gebäudes. Altair konnte hören, wie der Hauptmann der Soldaten seine Männer befehligte ihm zu folgen.
Erschöpft von dem Kampf und dem Blutverlust, kniete der Assassine auf dem Dach, doch als er sah, dass mehrere Templer erschienen, stand er auf und floh. Immer wieder sah sich Altair nach seinen Verfolgern um, während er mit einer Hand auf die Wunde gepresst weiterlief. Dabei entgingen ihm die Bogenschützen, die auf den umliegenden Dächern Wache hielten. Plötzlich durchfuhr ihn ein stechender Schmerz. Altair stolperte und fiel zu Boden. Sofort versuchte er sich wieder aufzurichten, doch die Wunde an seiner Seite hinderte ihn daran.
„Verdammt.“, fluchte er und versuchte sich ein weiteres Mal aufzurichten, doch erneut sank er stöhnend vor Schmerz zu Boden.
Der Assassine konnte bereits die feindlichen Männer hören und erneut versuchte er sich aufzurichten, doch wie bereits die beiden Male zuvor, schaffte es der junge Mann nicht.
„Nun haben wir Euch, Assassine.“, kam es nun von einem der Soldaten und sofort wurde Altair von den Männern umzingelt. Der Hauptmann der Wachen stand direkt vor ihm und sah grinsend auf den verletzten Mann hinab. Erschöpft und nach Luft ringend, blickte der Assassine auf, während er unbemerkt seine versteckte Klinge aktivierte. „Seid Euch da nicht so sicher.“, fauchte Altair durch zusammengebissene Zähne. Mit viel Kraft, schaffte es der ehemalige Meisterassassine auf die Knie. Nun richtete er sich langsam auf und kurz nachdem er stand, stieß er mit der Klinge in die Richtung des Hauptmannes. Dieser konnte die Attacke jedoch problemlos abwehren und hielt nun Altairs Handgelenk fest.
Der Assassine stand schwitzend und gekrümmt vor Schmerzen vor dem Templer. Dieser sah Altair triumphierend an, als er dem Assassinen plötzlich mit einer schnellen Drehung das Handgelenk brach. Altair schrie vor Schmerz auf, was den Hauptmann amüsierte. Der Assassine sackte in sich zusammen und wenn der Templer ihn nicht festgehalten hätte, wäre Altair zu Boden gefallen. Als der Hauptmann den Pfeil in der Schulter des Assassinen entdeckte, zog er den verletzten Mann näher zu sich und umklammerte mit seiner freien Hand, den Schaft des Pfeils. Ohne zu zögern, riss er den Pfeil schmerzvoll aus Altairs Brust. Dieser stöhnte vor Schmerz und kurz darauf sackte er Bewusstlos zusammen.
Der Hauptmann ließ den verletzten Assassinen los, zog sein Schwert und wollte damit dem Assassinen den Todesstoß versetzten, als ihn jedoch einer seiner Männer aufhielt. „Wartet.“, meinte dieser und der Hauptmann sah ihn fragend an. „Warum bringen wir ihn nicht zu unserem Herrn? Er könnte ihm bestimmt nützlich sein und ihm ein paar Informationen geben.“, schlug nun der Soldat vor und der Hauptmann dachte über den Vorschlag nach. Langsam nickte er, ehe er sein Schwert zurück in die Scheide schob und Altair grob packte.
Mit dem bewusstlosen Mann, machten sich die Soldaten auf den Weg zurück zum Marktplatz, wo bereits Robert de Sablé ungeduldig auf seine Männer wartete. Als dieser den Assassinen entdeckte, blickte er fragend zum Hauptmann.
„Wir dachten, dass er Euch als Gefangener mehr nützt, als wenn er tot ist, Herr.", erklärte dieser und nachdenklich blickte Robert den bewusstlosen Mann an. „Gut, dann lasst uns aufbrechen.“, befahl Robert und seine Männer nickten nur. Der Hauptmann ließ Altair in Ketten legen und anschließend machten sich die Männer mit dem Gefangenen auf den Weg nach Damaskus.
Nur langsam kam Altair wieder zu sich und wurde von starken Schmerzen begrüßt. Blinzelnd schlug er seine Augen auf, während er versuchte sich aufzurichten. Sein linkes Handgelenk gab unter dem Druck nach und Altair wurde daran erinnert, dass man ihm dieses gebrochen hatte. Durch die starken Schmerzen seines Körpers, stöhnte der junge Mann auf. Langsam ließ er sich wieder nieder, wobei er das Stroh unter seinem Körper bemerkte.
"Wo bin ich", fragte sich der junge Mann in Gedanken und kurz blickte er sich um.
Altair befand sich in einem kahlen und kleinem Raum. Als er die ihm gegenüberliegende Tür entdeckte, wusste der Assassine sofort, dass man ihn, in eine Kerkerzelle gesperrt hatte. Nun überkam ihn unbedingte Wut. Wut über sich selbst und darüber, dass er erneut versagt hatte.
„Wie konnte mir dass nur passieren? Wie konnte ich ein weiteres Mal versagen?“ fragte sich Altair in Gedanken und wütend fing er an, mit der gesunden Hand auf den steinernen Boden einzuschlagen. Den Schmerz der durch seine Hand schoss, nahm der Assassine gar nicht wahr.
Als plötzlich die Kerkertür aufgeschlossen wurde, hielt der Assassine in seinem tun inne. Altair blickte auf und wenige Sekunden später, sah er in das Gesicht von Robert de Sablé. Dieser wurde von drei weiteren Templern begleitet, einer davon war der Soldat, der ihn töten wollte. Trotz der schmerzenden Schwertwunde, richtete sich der Assassine langsam auf. Einen nach dem anderen blickte er die feindlichen Soldaten an, während sich ihm die vier Männer näherten.
„Ah, Ihr seid wach, Assassine.“, kam es von Robert, nachdem er direkt vor seinem Gefangenen stand. Langsam fing er an zu grinsen und meinte dann noch: „Ihr solltet meinen Soldaten dankbar dafür sein, dass sie Euch am Leben gelassen haben. Auch wenn es nur dazu diente, dass ich Euch über die Bruderschaft und eure Pläne ausfragen kann.“ „Dann viel Spaß, denn aus mir bekommt Ihr nichts heraus.“, zischte Altair seinen Gegenüber an, als er plötzlich von Robert gepackt und hart gegen die Wand in seinem Rücken gedrückt wurde. Vor Schmerz knurrte Altair und versuchte sich aus dem Griff seines Feindes zu befreien. „Dass werden wir ja sehen, Assassine.“, grinste Robert nun, ließ den Assassinen los und wandte sich stattdessen an einen seiner Soldaten:
„Bringt ihn in die Folterkammer und zeigt ihm, was für nette Spielsachen wir haben. Danach sperrt ihr ihn wieder ein."
Der Soldat nickte gehorsam, packte den verwundeten Assassinen grob am Arm und in Begleitung des Hauptmannes, verließ er mit dem Gefangenen den Kerker.
Unsanft wurde Altair einen Gang entlanggezerrt, als die Männer jedoch vor einer verschlossenen Tür stehen blieben.
Der Hauptmann öffnete diese und trat gefolgt von Altair und dem anderen Soldaten in den Raum.
Als der ehemalige Meisterassassine all die Folterwerkzeuge sah, musste er hart schlucken. Der Gefangene entdeckte eine Steckbank, mehrere Zangen, Messer, ein paar Gewichte und dass war noch längst nicht alles.
Bei diesem Anblick lief dem Assassinen ein eiskalter Schauer über den Rücken.
"Na habt Ihr Angst, Assassine?", fragte der Hauptmann der Soldaten, doch Altair antwortete ihm nicht. "Robert wird euch schon zum reden bringen, verlasst Euch darauf.", fügte der Mann hinzu.
"Aus mir bekommt ihr Dreckskerle nichts heraus.", fauchte der Assassine und innerlich schwor er sich, nicht ein Wort über die Bruderschaft zu verlieren.
Nachdem die Templer überzeugt waren, dass Altair alle Instrumente genau betrachtet hatte, verließen sie mit ihm den Raum und brachten ihn in seine kleine, dreckige Zelle zurück. Dort wurde er unsanft hineingestoßen und eingesperrt.
Altair stöhnte kurz auf und fuhr sich mit der rechten Hand an seine Verletzung. Erst jetzt fiel dem jungen Mann auf, dass man ihm seine Wunden versorgt hatte.
Der Hauptmann verließ die Kerkerräume und machte sich auf den Weg zum Büro des Ordensmeisters.
Vor der Tür zu Roberts Büro, hielt der Mann inne und klopfte. Als er die tiefe Stimme seines Herrn hörte, öffnete er die Tür und trat ein.
"Was gibt es, Hauptmann.", wollte der Ordensführer wissen und abwartend blickte er den Mann vor sich an. "Wir haben den Assassinen in seine Zelle zurück gebracht.", berichtete der Soldat und Robert nickte zufrieden.
"Gut. Er bekommt die nächsten Tage weder Essen noch Trinken.", befahl Robert und der Hauptmann nickte nur. Kurz darauf verließ der Soldat den Raum und ließ den Ordensführer alleine.
Unter starken Schmerzen hatte sich Altair zu dem kleinen Strohhaufen begeben und sich an die dortige Wand gesetzt. Er hatte seine Beine angezogen und seinen Kopf auf die Knie gelegt.
Der junge Assassine wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als er das quietschen der Kerkertür hörte. Altair blickte auf und sah direkt in das Gesicht von Robert de Sablé.
"Hat Euch mein kleiner Spielplatz gefallen?", wurde der Gefangene gefragt und abwartend sah der Templer den Mann an. "Glaubt Ihr ernsthaft, Ihr könnt mich damit zum reden bringen?", antwortete der Assassine nur, wandte seinen Blick gelangweilt von dem Templer vor sich ab und blickte an die Wand ihm gegenüber.
Plötzlich packte Robert den Assassinen grob im Nacken und zwang den Mann so, ihm direkt in die Augen zu sehen. "Seit versichert, dass ich Euch zum reden bringe.", vernahm Altair die Stimme seines Feindes dicht an seinem Ohr. Unbeeindruckt von den Worten des Templers, erwiderte der ehemalige Meisterassassine den kalten Blick seines Gegenübers. "Ich gebe Euch bis morgen Zeit um nachzudenken, ob Ihr nicht doch freiwillig reden wollt. Solltet Ihr Euch jedoch weiterhin weigern, werde ich zu härteren Mitteln greifen.", drohte der Templer, stieß Altairs Kopf gegen die Wand und verließ dann die kahle Zelle.
Der junge Assassine rieb sich über den schmerzenden Schädel und fluchte leise. "Egal was diese Dreckskerle mit mir anstellen, ich DARF die Bruderschaft und Al Mualim NICHT verraten.", ging es dem jungen Mann durch den Kopf und für einen Moment schloss der Assassine die Augen.
Bereits nach wenigen Sekunden war Altair eingeschlafen.
Altair konnte nicht genau sagen wie lange er geschlafen hatte, ehe er durch einen harten Schlag ins Gesicht geweckt wurde.
"Aufwachen, Bastard!", brüllte ihn jemand an und langsam schlug der Assassine seine Augen auf.
"Seid Ihr zur Vernunft gekommen?", wollte der Mann von ihm wissen, doch Altair schwieg. "Antwortet mir.", fauchte der Templer, packte den Assassinen grob und zerrte ihn auf die Knie. Der Gefangene ließ sich nicht einschüchtert und spuckte dem Soldaten ins Gesicht. "Dafür werdet Ihr bezahlen.", drohte der Mann, wischte sich den Speichel aus dem Gesicht und fing dann an, auf den Assassinen einzuschlagen. Lächelnd ließ Altair die Schläge über sich ergehen.
"Was ist hier los?", hallte nach wenigen Minuten Roberts Stimme durch die Zelle und erschrocken ließ der Soldat von dem Gefangenen ab.
"Der Ungläubige hat mir ins Gesicht gespuckt.", berichtete der Kreuzritter seinem Meister und kurz blickte der Ordensführer den Gefangenen an.
Grinsend erwiderte der Assassine den Blick des Templers, was Robert wütend machte.
Mit schnellen Schritten trat er auf den jungen Mann zu und rammte ihm die Faust ins Gesicht. "Euch wird das Lachen schon noch vergehen.", zischte der Templer, während er erneut zuschlug.
Irgendwann ließ Robert de Sablé von dem nun am Bodenliegenden Mann ab, wandte sich um und verließ gefolgt von dem Soldaten den Raum.
Wütend lief Robert durch die Gänge seiner Festung. "Fesselt ihn und schafft ihn in die Folterkammer. Ich komme gleich nach.", befahl der Mann und der Soldat hinter ihm, wandte sich sofort um. Bevor er den Befehl jedoch ausführte, wies er zwei weitere Soldaten an, ihm zu folgen.
Gefolgt von den beiden Templern ging er zu der Zelle des Assassinen zurück.
Unsanft wurde Altair von den Soldaten gepackt, gefesselt und aus der Zelle gebracht.
Die Templer führten den Gefangenen zur Folterkammer, als ihnen auch schon Robert de Sablé entgegenkam.
"Noch habt Ihr die Möglichkeit zu reden, Assassine.", wandte sich der Templer an Altair, doch der junge Mann beschloss zu schweigen.
"Wie Ihr wollt.", grinste Robert und blickte zu seinen Soldaten. "Schafft ihn rein und bindet ihn auf einen Tisch.", befahl er nun und bevor die Soldaten mit dem Assassinen verschwanden, warf Robert ihm noch einmal einen fragenden Blick zu. Altair schwieg jedoch weiterhin und herausfordernd sah er den Templer vor sich an.
Wütend packte Robert den Assassinen am Haar und zerrte ihn persönlich in den Raum. "Wir werden schon sehen, ob Ihr immer noch schweigt, wenn ich mit Euch fertig bin.", fauchte der Ordensführer der Templer und mit Hilfe der anderen Männer, band er den Assassinen an einen alten Holztisch.
Nachdem sich Robert de Sablé sicher war, dass sich der Gefangene nicht befreien konnte, wandte er sich um und trat an einen zweiten, etwas kleineren Tisch heran. Auf diesem befanden sich mehrere Folterwerkzeuge und nachdenklich sah sich der Templer auf dem Tisch, sowie darum herum um. Rasch hatte er etwas geeignetes gefunden und grinsend nahm er das lange Eisen, dass bis eben noch in einer kleinen Feuerstelle lag, in die Hand.
Durch seine liegende Position, konnte der Assassine nicht erkennen, was Robert de Sablé tat. Jedoch bekam Altair ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
Mit dem glühenden Eisen trat der Templer an den gefangenen Assassinen heran. "Ich werde es äußerst genießen Euch schreien zu hören.", lachte der Mann, als er auch schon die erste Frage über die Bruderschaft der Assassinen stellte.
Altair antwortete nicht, stattdessen zerrte er an seinen Fesseln. "Vielleicht lockert dass Eure Zunge.", kam es von dem Templer, als auf Altairs Brust ein brennender Schmerz aufflammte. Der Assassine konnte einen Schmerzenslaut nicht unterdrücken und zufrieden blickte Robert ihn an. "Wie lautet der Name Eures Meisters?", wurde Altair gefragt, doch der ehemalige Meisterassassine meinte nur: "Vergesst es."
Erneut durchfuhr den Assassinen ein brennender Schmerz, doch dieses Mal gab der junge Mann keinen Laut von sich.
Immer wieder drückte Robert de Sablé dem Assassinen das glühende Eisen auf den Körper und fügte ihm so schmerzhafte Brandwunden zu. Gleichzeitig fragte er Altair weiterhin über die Bruderschaft aus.
Altairs gesamter Körper glänzte vor Schweiß und in der Luft lag der Geruch von verbranntem Fleisch, doch der Assassine hielt an seinem stummen Versprechen der Bruderschaft gegenüber fest und schwieg.
Mit jeder Minute die verging wurde Robert wütender.
"Bindet ihn los.", befahl der Templerführer seinen Soldaten, während er das Eisen weglegte und sich stattdessen eine Peitsche nahm. Mit der Lederpeitsche in der Hand wandte sich der Templer wieder um und trat zu dem Assassinen. "Vielleicht helfen Euch ein paar Peitschenhiebe auf die Sprünge?", grinste der Templer seinen Gefangenen an und ehe Altair reagieren konnte, stieß Robert ihn zu Boden und fing an ihn auszupeitschen. Mit all seiner Kraft schlug er auf den jungen Mann ein.
"Fangt endlich an zu reden.", zischte der Ordensführer, doch Altair schwieg ein weiteres Mal.
Als die Peitsche erneut auf den Rücken des Assassinen auftraf, konnte er ein schmerzvolles stöhnen nicht unterdrücken.
Bei dem kräftigen Schlag riss die Haut auf und Altair konnte spüren, wie ihm das warme Blut aus der Wunde und über den Rücken lief.
"Wie lauten die Pläne der Assassinen?", stellte Robert die nächste Frage, jedoch ohne Erfolg.
„Ich darf Al Mualim und die Bruderschaft nicht verraten. Dass bin ich Ihnen schuldig.“, sagte sich Altair immer wieder und gleichzeitig rüstete er sich für die kommende Stunde.
Kurz darauf knallte erneut die Peitsche auf seinen Rücken, was den Assassinen ein weiteres Mal stöhnen lies. „Wie lautet der Name Eures Meisters?“, setzte der Templer die Befragung fort und abwartend blickte er dem Gefangenen auf den Rücken.
Nach weiteren Peitschenhieben, sank Altair bewusstlos zusammen.
Robert de Sablé bemerkte dies, ließ die Peitsche sinken und fluchte.
"Schafft den Bastard zurück in seine Zelle.", zischte er gereizt, legte das Folterwerkzeug zur Seite und verließ dann den Raum.
Die Soldaten traten zu dem bewusstlosen Mann und lösten dessen Fesseln, wodurch der Assassine zu Boden fiel. Zwei der Soldaten packten den ehemaligen Meisterassassinen an den Armen und schleiften ihn aus der Folterkammer.
In der kahlen und dreckigen Zelle angekommen, warfen sie den Assassinen einfach hinein.
Wütend über die erfolglose Befragung, lief Robert de Sablé durch die Templerfestung. "Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Schweigen dieses Ungläubigen zu brechen.", dachte sich der Templer, als er jedoch vom Hauptmann seiner Wachen unterbrochen wurde. "Was?", fauchte der Ordensführer und abwartend blickte er den Soldaten an. "Verzeiht die Störung, Herr, aber erlaubt mir die Frage was Ihr jetzt mit diesem Assassinen vorhabt?", beeilte sich der Soldat zu fragen und Robert dachte einen Moment lang nach. "Lasst ihn erst einmal in der Zelle. Der Assassine bekommt weiterhin weder Essen noch Trinken.", wies der Templer den Soldaten an. Der Hauptmann der Soldaten nickte gehorsam, wandte sich dann um und verschwand.
Kurz nachdem der Hauptmann verschwunden war, verließ Robert ebenfalls den Raum und machte sich auf den Weg zu den Kerkerräumen. Zielsicher trat er zu dem Kerker in dem der ehemalige Meisterassassine saß. Der Templer schloss die Tür auf und ging hinein.
Robert trat näher zu Altair und direkt neben ihm blieb er stehen. Nachdenklich sah er den Gefangenen an, rührte sich jedoch nicht. „Ihr mögt jetzt am Anfang noch über einen starken Willen verfügen und Ehre und Stolz besitzen, doch so schnell gebe ich nicht auf, Assassine. Wir werden Euch weiterhin foltern und irgendwann werdet Ihr unter der Folter zusammenbrechen und reden. Und wer weiß, je nachdem wie gut ich gelaunt bin, lass ich Euch ja vielleicht am Leben.“ Meinte Robert grinsend, rammte dem Assassinen aus Spaß den Fuß in die Seite und verschwand dann wider.
Altair lag in seinem Verließ und kam langsam wieder zu Bewusstsein. Kaum war der verwundete Assassine wach, spürte er auch schon jeden einzelnen seiner Knochen im Leib. "Diese verdammten Bastarde.", stöhnte der junge Mann, während er sich langsam und unter Schmerzen aufrichtete. Als er endlich aufrecht an der Wand saß, schloss er die Augen und dachte über die vergangenen Tage nach.
"Ich bin so ein Versager. Wenn ich nicht so darauf versessen gewesen wäre, Robert zu töten, wäre ich nicht blindlings in seine Falle gelaufen.", dachte sich der junge Assassine, als er plötzlich von seinem Magen unterbrochen wurde. "Was soll ich jetzt machen? In meinem jetzigen Zustand ist eine Flucht undenkbar.", dachte sich Altair. "Ich hoffe nur, dass ich die weiteren Folterqualen überstehe und keine Schande über die Bruderschaft bringe.", meinte der junge Mann kaum hörbar zu sich selbst.
So vergingen die nächsten Tage und Altair fragte sich, was Robert de Sablé wohl noch mit ihm vorhatte.
Wie Robert seinen Männern befohlen hatte, bekam Altair weder Essen noch Trinken. Der Assassine hatte großen Hunger, was ihm sein Magen alle paar Minuten bestätigte.
Al Mualim saß in seinem Arbeitszimmer und schrieb eine kleine Nachricht an den Rafiq in Damaskus. In dieser kündigte er die Ankunft seines Musterschülers an und berichtete ihm gleichzeitig über dessen Mission.
Als der Anführer der Assassinen die Nachricht fertig hatte, legte er die Feder zur Seite und stand auf. Mit dem beschriebenem Pergamentstück trat er an eines der Bücherregale und öffnete einen der dortstehenden Käfige. Vorsichtig nahm der alte Mann eine der Tauben heraus, band dem Tier die Nachricht an den Fuß und entließ den Vogel dann in die Freiheit.
Danach wandte sich der Assassinenführer um und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Als er Malik entdeckte, der gerade dabei war, ein Buch zu suchen, winkte er den einarmigen Assassinen zu sich. "Schickt Altair zu mir.", bat er den jungen Mann, nachdem dieser direkt vor ihm stand und verwirrt hob Malik eine Augenbraue. "Meister. Altair ist vor knapp einer Wochen nach Jerusalem geritten.", erklärte der Assassine und sofort blickte der Meister der Assassinen ihn an. "Was!?", fragte der alte Mann und Malik konnte deutlich die Wut in der Stimme seines Meisters hören. "Was hat er in Jerusalem zu suchen?", wollte der Anführer der Assassinen wissen, doch Malik konnte ihm darauf keine Antwort geben. "Ihr werdet noch heute dorthin aufbrechen und Altair zurück bringen.", befahl Al Mualim und schweigend nickte der einarmige Assassine. Kurz darauf verbeugte sich der Mann respektvoll vor seinem Meister und verschwand.
„Warum muss der Meister ausgerechnet mich nach Jerusalem schicken um seinen kleinen Liebling zu holen?“ fragte sich Malik und für einen kleinen Moment, fiel sein Blick auf seinen Armstumpf. „Wie ich diesen Kerl doch hasse.“ Fügte er in Gedanken hinzu, stieß einen kleinen Seufzer aus und ging langsam ins Dorf hinunter.
Malik hatte es nicht eilig, Altair konnte ruhig warten.
Der einarmige Assassine trat gemütlich zu seinem Pferd und saß auf. Er stieß dem Tier in die Flanken und machte sich auf den Weg nach Jerusalem. Während des gesamten Rittes, stellte sich Malik immer wieder dieselbe Frage. „Was fand Al Mualim an Altair, dass er ihn deswegen so liebte?“
„Altair ist überheblich und hitzköpfig. Außerdem neigt er dazu, zuerst zu handeln und dann zu denken, wenn er überhaupt denkt.“, dachte sich Malik. „Irgendwann gerät er deswegen noch in ernste Schwierigkeiten.“, murmelte der einarmige Assassine vor sich hin und tief in seinem Inneren, wünschte er es Altair sogar. „Vielleicht ändert so eine Erfahrung den Assassinen.“, meinte er dann, doch Malik wusste, dass niemand Altair ändern konnte.
Als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte, beschloss Malik sich und dem Pferd eine kleine Pause zu gönnen. Der Assassine blickte sich nach einem schattigen und kühlem Plätzchen um. Es dauerte nicht lange, da hatte er einen alten, alleinstehenden Baum entdeckt, der dem Assassinen und dessen Pferd reichlich Schatten spendete.
Malik stieg ab und führte das Tier zu dem Baum. Mit schnellen Handgriffen hatte der Mann das Pferd an den Stamm des Baumes gebunden und erschöpft von der Reise, ließ er sich auf den Boden nieder.
Er lehnte sich an den Stamm und schloss für einen Moment die Augen. Sofort sah er das Gesicht seines verstorbenen Bruders vor sich. "Kadar, wie sehr ich Euch doch vermisse.", flüsterte Malik kaum hörbar. Plötzlich verschwamm das Gesicht von Kadar und Malik befand sich stattdessen in Salomons Tempel.
Als er an diesen schrecklichen Tag zurück dachte und daran dachte wodurch er seinen linken Arm und seinen über alles geliebten Bruder verlor, konnte er die Wut auf Altair nicht mehr unterdrücken. "Dieser arrogante Mistkerl. Zur Hölle mit ihm.", zischte er wütend. Kurz darauf schüttelte er die schrecklichen Gedanken ab und stand auf. Malik trat zu seinem Pferd und band dieses los. Trotz der Tatsache dass der Assassine nur noch einen Arm hatte, schaffte er es ohne Probleme auf den Rücken des Pferdes. Malik setzte sich bequem hin und stieß dem Tier dann sanft in die Flanken.
Immer noch über Altairs verhalten wütend, stand der Meister der Assassinen vor dem großen Fenster in seinem Arbeitszimmer.
"Für dieses Verhalten werde ich ihn hart bestrafen müssen.", beschloss Al Mualim, während er darüber nachdachte, was wohl die geeignete Strafe für Altairs Fehlverhalten wäre. "Auf alle Fälle wird er ein paar Wochen die Burg nicht verlassen. Stattdessen werde ich ihm sein unüberlegtes handeln austreiben.", dachte sich der Meister der Assassinen. Kurz darauf wandte er sich von dem Fenster ab und widmete sich wieder seiner Arbeit.
Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und Malik hoffte, dass er bald Jerusalem erreichte.
Bereits nach wenigen Augenblicken konnte der einarmige Assassine die Mauern der Stadt erkennen. Müde trieb er sein Pferd zum Endspurt an und wenige Minuten später hatte er die Tore der Stadt erreicht.
Malik stieg vom Pferd und führte es zu den naheliegenden Ställen. Dort stellte er das Tier ab und versorgte es. Nachdem er seinem Pferd Futter und Wasser gegeben hatte, verließ der Assassine die Ställe.
Mit Hilfe einer Gruppe Gelehrter gelang Malik an den Stadtwachen vorbei und in die Stadt hinein. "Am besten ist, wenn ich mich erst einmal beim Rafiq melde. Vielleicht weiß er etwas über Altairs Aufenthalt.", dachte sich der junge Mann und unauffällig machte er sich auf den Weg zum Assassinenbüro.
Während Malik durch die Stadt lief, sah er sich immer wieder nach eventuellen Verfolgern um, doch zu seinem Glück schien sich niemand für den in weiß gehüllten Mann zu interessieren.
Erneut dachte Malik über das Verhalten seines Ordensbruders nach und immer wieder fragte sich der einarmige Mann, was Altair zu so einem Verhalten trieb.
Der Assassine kam jedoch auf keine Lösung und seufzend schob er die Gedanken und Fragen über den arroganten Assassinen zur Seite.
Im selbem Moment erreichte der junge Mann das Büro des Verbindungsmannes und kurz blickte sich Malik zu allen Seiten um, ehe er um das Haus herumging.
Malik hatte die versteckte Tür des Büros schnell erreicht und kurz klopfte er. Es dauerte einen Moment, ehe ihm geöffnet wurde.
"Seid gegrüßt, Rafiq.", begrüßte der Assassine den älteren Herrn, während er eintrat. "Seid gegrüßt.", erwiderte dieser freundlich, schloss die Tür und wandte sich dann an den Assassinen.
"Was kann ich für euch tun?", wollte der Verbindungsmann wissen und Malik erklärte ihm alles. "Altair ist hier gewesen, doch seit fünf Tagen habe ich von dem Assassinen weder was gesehen noch gehört.", berichtete er dem Assassinen und aufmerksam hörte Malik ihm zu. "Wisst Ihr was Altair in Jerusalem vorhatte?", fragte der einarmige Mann, doch zu seiner Enttäuschung konnte ihm der Rafiq nicht weiterhelfen.
"Hört Euch etwas in der Stadt um. Vielleicht findet Ihr etwas heraus.", schlug der ältere der beiden nun vor und Malik nickte nur. "Ihr habt recht. Ich werde mich sofort auf den Weg machen.", entgegnete der Assassine, wandte sich um und verließ dann das Büro.
"Wo fange ich am Besten mit der Suche an?", fragte sich der Assassine.
Während der Assassine durch die Straßen Jerusalems ging, überlegte er sich, wo er zuerst hingehen sollte.
Nach längerem überlegen, beschloss der Assassine sein Glück am Marktplatz zu versuchen.
Dort angekommen, sah sich der einarmige Mann erst einmal um.
Überall waren Händler die an ihren Ständen, ihre Waren anpriesen und verkauften.
In der Nähe eines Gemüsehändlers konnte er eine kleine Gruppe Templer erkennen, die sich unterhielten. Auch fand er in der Nähe des Standes eine kleine Holzbank. Malik ging zu dieser und setzte sich. Der Assassine konzentrierte sich auf die Templer und versuchte etwas von ihrem Gespräch zu verstehen.
„…bei einem fehlgeschlagenen Attentat gefangen.“, hörte Malik einen der Templer sagen und sofort wurde er hellhörig. „Was haben sie mit dem Mann gemacht?“, fragte nun ein anderer der Männer und sofort wurde es ihm erklärt: „Robert de Sable und seine Männer haben den Assassinen gefoltert, in der Hoffnung etwas über diese Ungläubigen zu erfahren, doch der Gefangene schweigt.“
Malik hatte genug gehört, stand von der Bank auf und verließ ohne Aufsehen zu erregen den vollen Marktplatz.
"Jetzt muss ich nur noch herausfinden wo man den Assassinen hingebracht hat und ob es sich um Altair handelt.", dachte sich der Mann, und nachdenklich ging er zurück zum Assassinenbüro.
Robert de Sablé saß mit dem Hauptmann seiner Soldaten, der gleichzeitig seine rechte Hand war, in seinem Arbeitszimmer.
"Habt Ihr schon eine Idee wie Ihr den Gefangenen zum reden bringen könnt?", fragte der Hauptmann und abwartend blickte er den Ordensführer an. "Wir werden den Bastard noch ein paar Tage in Ruhe lassen, damit er uns nicht unter der Folter wegstirbt. Sollte er danach immer noch schweigen, werde ich eine Nachricht an König Richard schicken.", erklärte Robert dem Hauptmann. "Sollen wir ihn weiterhin hungern lassen?", wollte der Soldat wissen und fragend blickte er den anderen Mann an. "Nein, gebt ihm essen und trinken, aber nur soviel, dass er gerade so überlebt.", befahl Robert und der Hauptmann nickte. "Dann werde ich dem Gefangenen gleich einen Besuch abstatten.", meinte der Templer, stand auf und verabschiedete sich von Robert de Sablé.
Altair saß in seiner Zelle und dachte nach. "Heute werde ich den Versuch starten. Ich muss fliehen. Ich weiß nicht wie lange ich noch unter der Folter durchhalten kann.", dachte sich der Assassine, als er ein paar schwere Schritte hörte.
"Jetzt oder nie.", meinte Altair kaum hörbar und wartete bis der Templer die Zelle betrat. "Ich hoffe, der Plan funktioniert.", flehte der junge Mann innerlich.
Langsam trat der Haupmann der Soldaten näher an den Gefangenen heran und warf ihm dann eine kleine Kante Brot entgegen. "Dass ist Euer heutiges Essen.", grinste der Mann, während er den Assassinen beobachtete.
Kurz sah sich Altair um, ehe er langsam nach dem Brot griff.
Als es der Hauptmann am wenigsten erwartete, sprang der Assassine auf die Beine und rammte dem Templer die Schulter in den Leib. Überrascht fiel der feindliche Soldat zu Boden und ohne zu zögern, verließ der ehemalige Meisterassassine die Kerkerzelle.
Auch wenn seine Wunden dabei waren zu heilen, kam Altair nur sehr langsam voran. Der Assassine fluchte und erhöhte trotz aufkommender Schmerzen sein Tempo. So gut es ging ignorierte der junge Mann die Schmerzen, doch Altair spürte bereits nach wenigen Momenten, wie ihm der Schweiß von der Stirn lief.
Entschlossen biss er seine Zähne zusammen und humpelte weiter. Altair war nicht weit gekommen, als er bereits mehrere Soldaten hörte. "Verdammt.", fluchte der Mann, doch er wagte es nicht sich umzusehen.
Immer mehr Gänge ließ der Assassine hinter sich und je näher er dem Ausgang kam, desto erleichterter wurde er. "Ich habe es gleich geschafft.", trieb sich Altair in Gedanken zum Entspurt an, doch wenige Meter vor dem Tor in die Freiheit, lief er in zwei Wachen hinein, die gerade dabei waren ihre Posten vor dem Eingang der Templerfestung zu beziehen. Durch den Zusammenprall fiel Altair zu Boden und für eine Sekunde blieb er erschrocken liegen.
Wütend drehten sich die zwei Templer um und als sie den am Bodenliegenden Mann entdeckten, zogen die Männer sofort ihre Waffen und richteten diese auf den verletzten Assassinen.
Kurz darauf trafen auch schon seine Verfolger ein und wütend kesselten sie Altair ein.
Grob und unsanft wurde er von zwei Soldaten gepackt und auf die Beine gezerrt.
"Dafür werdet Ihr bezahlen.", fauchte einer der Templer gereizt.
Altair versuchte sich von den Templern loszureißen, doch als die feindlichen Männer ihm die Arme auf den Rücken verdrehten, gab er seine Gegenwehr auf.
Langsam wurde der ehemalige Meisterassassine wieder zurück in seine kalte, kleine und dreckige Zelle gebracht. Unsanft warfen die Soldaten ihn hinein.
Die Soldaten folgten ihm in die Zelle, zerrten ihn dann zur Wand und legten dem Assassinen ein paar Ketten an. Anschließend verließen sie den kahlen Raum und schlossen von außen ab.
Wütend über seine erfolglose Flucht, zerrte der Assassine an den Ketten.
"Was bin ich doch für ein Versager. Ich schaff es sogar meine eigene Flucht zu vermasseln.", fauchte Altair voller Zorn.
Enttäuscht über seine Situation, schloss der Assassine die Augen. "Ich habe mich nicht nur von den Templern fangen lassen, ich habe damit die gesamte Bruderschaft in Gefahr gebracht.", dachte sich der junge Mann. "Dieses Mal wird mich Al Mualim nicht nur bestrafen und mich zum Novizen degradieren, wie bei meinem Versagen in Salomons Tempel, nein der Meister wird mich töten.", überlegte Altair weiter. Er konnte nicht verhindern, dass ihm die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag überkamen. "Malik hatte recht. Ich bin arrogant und überheblich. Durch mein Verhalten bin ich erst hier gelandet und Malik hat vor ein paar Monaten wegen mir nicht nur seinen Arm, sondern auch noch seinen geliebten Bruder Kadar verloren.", hing der Assassine weiter seinen Gedanken nach. "Sollte ich hier lebend wieder rauskommen, dann werde ich mit Malik reden.", nahm sich der Mann vor und innerlich fragte er sich, ob Malik ihm jemals würde verzeihen können.
Bei all dem nachdenken wurde Altair langsam müde und bereits wenige Minuten später, war der junge Assassine eingeschlafen.
Altair konnte jedoch nicht lange schlafen, da er durch einen Tritt in den Magen geweckt wurde. Stöhnend vor Schmerz öffnete er die Augen.
"Aufwachen!", brüllte ihn Robert de Sablé entgegen und wütend blickte Altair den Mann an. "Was wollt Ihr?", fauchte der Assassine und im selben Moment wurde er von dem Templer am Hals gepackt und gegen die Wand gepresst.
"Ihr wisst genau was ich will, Bastard.", entgegnete der Templerführer, während er den Assassinen vor sich ansah.
Der ehemalige Meisterassassine fing an zu Grinsen und wenige Sekunden später hatte er seinem Gegenüber ins Gesicht gespuckt.
Angeekelt wischte sich der Templer mit der freien Hand den Speichel aus dem Gesicht, während er dem Gefangenen wütend die Luft abschnürte.
Altair rührte sich nicht, auch gab er keinen Laut von sich, stattdessen grinste er seinen Peiniger herausfordernd an.
"Lange werdet Ihr nicht mehr durchhalten.", versicherte der Templer, lies den Assassinen dann los und rammte ihm anschließend den Fuß ins Gesicht.
Durch die Wucht des Trittes, knallte Altairs Kopf gegen die Wand hinter ihm. "Ihr könnt noch so oft auf mich einschlagen und mich bedrohen. Ich werde Euch nichts verraten.", erklärte Altair ein weiteres Mal, doch Robert de Sablé interessierte dies nicht.
"Genießt die Zeit, die wir Euch noch in Ruhe lassen.", grinste der Templer, während er sich zum gehen umwandte.
Der Assassine antwortete ihm nicht und nachdem Robert verschwunden war, atmete er erleichtert aus.
Kurz darauf schloss er erneut seine Augen und versuchte noch ein wenig zu schlafen.
Mit gemächlichen Schritten, lief Robert zu seinem Arbeitszimmer.
Dort angekommen, setzte er sich und nahm sich was zum schreiben. Der Templer beschloss dem englischen König von der Gefangennahme des Assassinen zu unterrichten.
Nachdem er das Schreiben fertig hatte, rief der Ordensführer nach seiner Wache. Diese lies auch nicht lange auf sich warten und kaum war der Soldat im Raum, stand Robert auf und trat auf den Mann zu. "Überbringt das Schreiben schnellstmöglichst an den König.", befahl Robert seinem Gegenüber und der Kreuzritter nickte gehorsam. Der Templer nahm das Schreiben entgegen und verließ dann sofort den Raum, um sich auf den Weg zu König Richard zu begeben.
Robert de Sablé setzte sich wieder auf seinen Platz und dachte nach. Der Templer fragte sich, wie der König wohl auf den Gefangenen reagieren wird und was er zu ihm sagt, schließlich hatte der Ordensführer einen der berühmten Assassinen gefangen.
Vier weitere Tage vergingen, in denen Altair in der kleinen Zelle saß und über sein Leben, sowie sein Verhalten während der letzten Jahre nachdachte.
Je länger der Assassine nachgrübelte, desto klarer wurde ihm, dass er sich bei seinem Ordensbruder Malik entschuldigen musste.
Altair wurde langsam klar, dass er an dem Streit, der zwischen Malik und ihm herrschte Schuld war. Auch wurde ihm klar, dass er den Streit nicht wollte, schließlich waren er und Malik einst die besten Freunde.
"Sobald ich von hier geflohen bin, werde ich mich ändern, Malik. Dass verspreche ich Euch.", meinte der Assassine entschlossen und tief in seinem innersten, hoffte er, dass er das Versprechen halten konnte.
"Aber erst einmal muss ich von hier weg.", dachte er sich und kurz blickte er sich um.
Die Zelle war klein und außer einem winzigen Loch, dass gerade einmal genug Licht spendete, dass der Assassine was sehen konnte, war nichts zu entdecken.
Enttäuscht lies Altair den Kopf hängen.
Grinsend stand der Templerführer vor der Festung und begutachtete ein letztes Mal seine Männer, die in Reih und Glied vor ihm standen.
Vor zwei Tagen kam der Soldat, den er zum König gesandt hatte, mit der Nachricht zurück, dass der englische Herrscher mit ein paar Männern kommen wollte, um sich den Gefangenen anzusehen.
Robert war tief in Gedanken versunken, als der König und seine Männer in den Hof ritten.
Sofort verbeugten sich die Templer vor ihrem Herrscher und warteten darauf, dass er etwas sagte.
"Erhebt Euch.", vernahmen sie den Befehl des Königs und langsam richteten sich die Männer wieder auf.
König Richard stieg von seinem Pferd und trat auf den Ordensführer zu. "Seid gegrüßt, mein König. Es ist mir eine Ehre.", meinte Robert unterwürfigst, doch der König nickte nur.
"Ihr habt mir in eurem Schreiben berichtet, dass Ihr einen wertvollen Gefangenen habt. Bringt mich zu ihm.", befahl Richard, ohne Umschweife. "Wie Ihr wünscht, Herr.", kam es von Robert.
Der Templer wandte sich um und führte den König in die Templerfestung. "Wer ist der Gefangene?", wollte Richard wissen und fragend sah er den Templer neben sich an. "Er ist ein Assassine, Eure Majestät.", erklärte Robert de Sablé stolz. "Wir wollen den Bastard über die Pläne der Bruderschaft ausfragen, doch er schweigt eisern.", fuhr der Templer erklärend fort.
Verstehend nickte der englische König, während er dem Templerführer in die Kerkerräume folgte.
Nach wenigen Minuten gelangten die zwei Männer an der Zelle des Gefangenen an. Robert de Sablé schloss die Kerkertür auf und trat dann gefolgt von König Richard in den kleinen Raum.
Als Altair das quietschen der Kerkertür hörte, hob er den Blick.
"Was verschafft mir den hohen Besuch?", fragte der Assassine spöttisch, als er den englischen König erblickte.
"Ihr seid also einer der legendären und gefürchteten Assassinen?", fragte der König und langsam trat er auf den jungen Mann zu. Altair schwieg und beobachtete Richard misstrauisch.
Dem König gefiel was er sah. Der Gefangene war groß und muskulös, was Richard nicht kalt lies. Vor dem Assassinen blieb der englische König stehen. "Steht auf.", befahl der Mann, doch Altair weigerte sich.
"Tut was Euch der König befiehlt.", fauchte nun Robert de Sablé, doch der Assassine ignorierte den Templer.
Gerade wollte Robert dem Gefangenen eine Ohrfeige verpassen, doch König Richard hielt den Templerführer mit einer Handbewegung auf.
Altair konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch dieses verging ihm, als Richard ihn am Kinn packte und ihn dann auf die Beine zwang.
"Ihr gefallt mir. Ich bin mir sicher, dass wir viel Spaß miteinander haben werden.", lächelte der König kaum hörbar und für einen kurzen Moment, strich er dem Assassinen über die Wange.
"Nehmt Eure dreckigen Finger von mir.", fauchte Altair und gleichzeitig versuchte er sich von Richard zu befreien. Der König grinste, doch statt von dem Gefangenen wegzugehen, drängte er sich noch näher an Altair heran.
Dem Assassinen blieb die Erregung des Königs nicht verborgen und sofort überkam ihn die Angst. "Beruhige dich, Altair.", versuchte er seine Angst zu vertreiben.
"Fasst mich nicht an.", fauchte der Assassine nach einigen Sekunden wütend, doch der englische Herrscher löste sich nicht, ohne Altair einen Kuss auf die Wange zu hauchen.
Angeekelt und zugleich geschockt, blickte der ehemalige Meisterassassine den König von England an.
Nur langsam lies Richard von dem Gefangenen ab und trat ein paar Schritte zurück.
Über den Abstand erleichtert, sackte Altair zu Boden.
Robert de Sablé hatte alles genau beobachtet und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Nun seid Ihr nicht mehr so mutig, was?", meinte der Templer, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.
Immer noch über das Verhalten des Königs geschockt, saß der junge Assassine an der Wand.
Entfernt nahm Altair wahr, dass der König und Robert de Sablé die Zelle verließen.
"Was sollte das?", fragte er sich immer wieder, doch der Assassine konnte sich das gerade erlebte nicht erklären.
"Der Assassine gefällt mir. Ich werde in zwei Tagen wieder abreisen und ihn mitnehmen.", sagte der König zufrieden und überrascht sah Robert den Mann an.
"Er wird zu Eurer Abreise bereit sein.", antwortete der Templerführer und erneut nickte der König.
Die beiden Männer gingen zum Arbeitszimmer des Ordensführers und setzten sich dort.
"Eure Majestät, wenn Ihr erlaubt würde ich den Gefangenen die nächsten beiden Tage foltern. Es ist für uns äußerst wichtig, dass uns der Assassine etwas über die Pläne seines Meisters verrät.", kam es nach wenigen Minuten von Robert de Sablé und abwartend sah er den König an.
"Ihr könnt den Assassinen befragen, solange er nach den beiden Tagen noch lebt.", antwortete der englische König und kurz darauf stand er auf. "Ich werde mich bis zum Abend zurückziehen.", sagte er und verließ dann den Raum.
Robert de Sablé stand ebenfalls auf und verließ das Arbeitszimmer. Bevor er jedoch in den Kerker zurück ging, suchte er den Hauptmann der Wachen auf. Der Ordensführer fand den Hauptmann im Festungshof beim Training.
Mit schnellen Schritten trat der Templer auf den Hauptmann zu und meinte dann: "Bringt den Assassinen in den Festungshof. Wir haben nur zwei Tage Zeit." Der Soldat nickte nur, beendete sein Training und machte sich dann mit drei weiteren Männern auf den Weg zu dem Gefangenen.
Als die Männer in die Zelle traten, sah Altair erschrocken auf, da er Angst hatte, dass der englische König zurück kam.
Grinsend über die Reaktion des Gefangenen, traten die Männer auf den Assassinen zu und lösten ihn von den Ketten.
Altair versuchte sich zu wehren, doch die Templer drückten den jungen Mann gewaltsam zu Boden und verdrehten ihm die Arme auf den Rücken. Rasch fesselten sie ihn, zerrten den Gefangenen dann auf die Beine und verließen die Zelle, um Altair in den Festungshof zu bringen.
Bereits auf dem Weg dorthin, bekam Altair ein ungutes Gefühl, doch der Assassine versuchte dieses zu unterdrücken.
Im Hof angekommen, wurden die Männer bereits erwartet.
"Schafft ihn zur Pferdetränke.", vernahmen sie die Stimme von Robert de Sablé und sofort führten sie den Assassinen dorthin.
Vor der Pferdetränke blieben sie stehen und zwangen den Gefangenen auf die Knie. Der Ordensführer der Templer, war den Soldaten gefolgt und trat nun an den Assassinen heran.
"Wie lautet der Name Eures Meisters?", stellte Robert die erste Frage, doch Altair hatte sein stummes Versprechen, der Bruderschaft gegenüber nicht vergessen.
Robert de Sablé gab dem Hauptmann ein kleines Zeichen und wenige Sekunden später, wurde Altairs Kopf unter Wasser getunkt.
Altair bekam keine Luft, was ihn in Panik versetzte und wild versuchte er sich zu befreien, doch gegen die Kraft des Templers, hatte er keine Chance.
Für den Assassinen verging eine Ewigkeit, ehe er aus der Tränke gezogen wurde. Hustend rang der Assassine nach Luft, während ihm bereits eine weitere Frage gestellt wurde. "Ich werde....Euch nichts....verraten.", keuchte der Gefangene und kaum hatte er ausgesprochen, wurde sein Kopf erneut unter das Wasser getunkt.
Wie beim ersten Mal überkam den Assassinen Panik.
Als der Hauptmann den ehemaligen Meisterassassinen wieder an die Luft holte, blickte Robert dem Assassinen fragend in die Augen. Zu der Freude des Templers, konnte er die Angst in den Augen des Gefangenen erkennen. "Wollt Ihr nun reden?", fragte Robert, doch Altair weigerte sich.
Mehrere Male wurde Altairs Kopf gewaltsam ins Wasser gedrückt, doch der Assassine weigerte sich weiterhin den Templern zu antworten.
Robert verlor langsam die Geduld und als der Assassine nach einer weiteren Stunde nichts sagte, fing er an zu brüllen. "Genug!! Schafft den Bastard auf den Hof und bindet ihn zum auspeitschen an einen Pfahl!!", schrie der Templer voller Zorn und erschrocken über den Wutanfall des Ordensführers zuckten die Soldaten zusammen.
Wie dem Hauptmann befohlen, packte er den Assassinen und führte ihn ab. Als er jedoch an Robert de Sablé vorbeiging, wurde er von dem Templer aufgehalten. "Verwendet zum auspeitschen die Kettengeißel.", meinte Robert und sofort nickte der Hauptmann der Soldaten.
Erschöpft kam Malik im Assassinenbüro an und begrüßte den Rafiq.
"Habt Ihr etwas herausgefunden?", fragte der Verbindungsmann, doch Malik schüttelte nur den Kopf. "Ich weiß nur, dass einer unserer Brüder von den Templern gefangen genommen wurde. Doch wer der Assassine ist und wohin man ihn gebracht hat, konnte ich noch nicht herausfinden.", antwortete der Meisterassassine und kurz nickte der Rafiq. "Hört Euch weiterhin bei den Leuten um. Nicht nur bei den gewöhnlichen Bürgern, sondern auch bei den Wachen und den Templern. Ich bin mir sicher, dass Ihr etwas hilfreiches herausfinden werdet.", meinte der Verbindungsmann und Malik lies sich den Vorschlag des Rafiqs gründlich durch den Kopf gehen. "Vielleicht habt Ihr Recht. Ich werde mich etwas ausruhen und mich dann auf den Weg machen.", murmelte der einarmige Assassine vor sich hin und wandte sich dann um.
Der junge Mann begab sich zu den vielen Kissen, die in einer der hinteren Ecke am Boden lagen und für die ankommenden, sowie abreisenden Assassinen als Ruheplatz dienten.
Dort setzte sich Malik erst einmal hin und ruhte sich aus, schließlich war er die letzten Tage nur unterwegs und hatte kaum geschlafen.
Während sich der Assassine erholte, dachte er über seine weitere Vorgehensweise nach.
"Nachher werde ich ein weiteres Mal zum Marktplatz gehen und mich umhören. Dieses Mal werde ich die Wachen und Soldaten ebenfalls belauschen. Es muss doch herauszufinden sein, wer der gefangene Assassine ist.", ging es Malik durch den Kopf und tief im inneren hoffte er, dass er diesesmal etwas wertvolles herausfand.
Der einarmige Assassine war so sehr in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte wie schnell die Zeit verging.
"Malik, wollt Ihr Euch nicht langsam auf den Weg machen?", wurde der junge Mann von dem Verbindungsmann gefragt und etwas verwirrt blickte er auf. "In wenigen Stunden, bricht die Nacht an.", erklärte der Rafiq und langsam nickte Malik.
Trotz nur einem Arm, schaffte es der Assassine problemlos aufzustehen. Für einen kurzen Moment streckte sich der Assassine und verließ dann das Büro.
Mit neuer Hoffnung machte er sich auf den Weg. Unauffällig lief der junge Assassine durch die Gassen Jerusalems zum Marktplatz.
Dort angekommen, sah er sich um.
Nicht weit von Malik entfernt, unterhielten sich zwei Männer über die Templer.
"Habt Ihr schon das Neueste über den gefangenen Assassinen gehört?", hörte Malik einen der Männer sagen und interessiert, sah er sich nach einem naheliegenden Platz um, vom dem er die Männer belauschen konnte.
Der Assassine hatte Glück, denn ein paar Meter von sich und den beiden Männern entfernt, befand sich eine Bank. Malik ging auf diese zu und setzte sich dann. Er blickte unauffällig zu den beiden Männern und konzentrierte sich dann auf das Gespräch.
"Ich habe gehört, dass der englische König in Damaskus sein soll.", meinte einer der Männer und überrascht sah Malik auf.
"Es heißt, dass König Richard nur wegen dem gefangenen Assassinen hier ist.", hörte der einarmige Assassine und zufrieden grinste er. "Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wo man den Assassinen hingebracht hat.", dachte sich Malik, während er dem Gespräch weiterhin lauschte.
"Ich habe zwei Soldaten belauscht, und dabei gehört, dass der König den Assassinen in zwei Tagen mit nach Akkon nehmen möchte.", kam es nun von dem anderen.
Mehr als zufrieden über die Neuigkeiten, stand Malik auf. Ohne großes Aufsehen zu erregen, verließ er den Marktplatz.
"Ich habe nur noch zwei Tage Zeit. Ich muss unbedingt herausfinden, wo man ihn gefangen hält.", dachte sich Malik.
Bevor er sich an die neue Mission machte, beschloss der Assassine zuerst ins Büro zurückzukehren und dem Rafiq von den neuen Informationen zu berichten.
Der Rafiq war über seine Arbeit gebeugt, als er ein klopfen an der Tür vernahm. Langsam richtete sich der Verbindungsmann auf und ging zu der versteckten Hintertür. Vorsichtig öffnete der alte Mann die Tür und ließ den einarmigen Assassinen hinein.
"Friede sei mit Euch, Rafiq.", begrüßte Malik den Mann und dieser grüßte ebenfalls.
"Ich konnte etwas interessantes herausfinden.", erklärte der Assassine und interessiert horchte der Rafiq auf. "Habt Ihr nun herausgefunden wo Euer Ordensbruder festgehalten wird?", wollte der Verbindungsmann wissen und abwartend blickte er den Assassinen an. "Ich konnte herausfinden, dass König Richard in Damaskus ist und dass er den Assassinen in zwei Tagen mit nach Akkon nehmen will.", fasste Malik zusammen und verstehend nickte der Rafiq, während sich Malik umwandte. Der Assassine setzte sich auf die Kissen und fing an nachzudenken.
"Ich weiß nur nicht wo ich mit der Suche anfangen soll.", erklärte Malik kurz. "Am Besten ist es, wenn ich mir einen Plan ausdenke und den Assassinen dann befreie, wenn der König mt ihm nach Akkon reist.", überlegte sich der Assassine.
Immer wieder ließ er sich den Gedanken durch den Kopf gehen. Malik beschloss mit der Befreiung des Assassinen zu warten, bis der englische König nach Akkon aufbrach.
Kraftlos hing der verwundete Assassine in seinen Fesseln, während über ihm langsam die Sonne unterging.
Nicht weit von dem Gefangenen entfernt, stand der Templerführer und beobachtete alles. "Wollt Ihr denn nicht endlich aufgeben?", fragte Robert nach wenigen Sekunden, doch der Assassine rührte sich nicht.
"Wie Ihr wollt.", fauchte Robert nur, nickte dem Hauptmann seiner Soldaten zu und dieser fing an zu grinsen. Der Soldat trat noch näher an den Assassinen heran und holte zu einem kräftigen Schlag aus.
Als die Glieder der Kettengeißel auf Altairs Rücken auftrafen, brüllte der Assassine voller Schmerz auf.
"Ihr würdet Euch all den Schmerz ersparen, wenn Ihr anfangt zu reden.", versuchte Robert es weiter, doch zu seiner Überraschung, schüttelte der Assassine nur geschwächt den Kopf.
"Er ist stark, dass gefällt mir, aber uns läuft langsam die Zeit davon. Ich muss rausfinden, was die Assassinen vorhaben.", dachte sich der Templerführer und nachdenklich blickte er den Mann an. "Sagt mir doch einfach, was Euer Meister plant.", schlug der Templerführer vor und langsam trat er auf den Assassinen zu.
"W...Warum t...tötet ihr mich n...nicht einfach? Ihr wisst,...dass Ihr m...mich nicht z...zum reden bringt.", antwortete der ehemalige Assassine und im selben Moment, verlor er das Bewusstsein.
De Sablé fing an zu fluchen und wollte Altair gerade von dem Pfahl losbinden, als er jedoch von König Richard unterbrochen wurde. "Wie kommt Ihr mit der Befragung voran?", wollte der englische König wissen und fragend blickte er den Templerführer an. "Nicht gut. Der Assassine ist ein starker Mann. Er hält viel aus und gerade eben hat er das Bewusstsein verloren, Herr.", erwiderte Robert de Sablé.
Richard nickte nur und blickte den bewusstlosen Assassinen für einen kurzen Moment an. "Was habt Ihr jetzt vor, de Sablé?", fragte der König und Robert dachte einen Moment lang nach. "Wir werden den Bastard für heute in Ruhe lassen. Noch brauche ich den Assassinen lebend.", überlegte der Templerführer laut.
Der König fing an zu grinsen, wandte sich um und wollte gerade gehen, als er noch einmal zu Altair sah. "Bindet ihn los und bringt ihn in mein Gemach. Ab sofort werde ich mich persönlich um den Assassinen kümmern.", befahl er und Robert löste sofort Altairs Fesseln. "Ihr habt den König gehört.", meinte Robert de Sablé zu zwei seiner Soldaten und kurz nickten die Männer. Die beiden Templer traten auf den Assassinen zu, trugen den bewusstlosen Mann in die Templerfestung zurück und in das Gemach des englischen Königs.
Mit gemächlichen Schritten folgte König Richard den Männern, während er sich schon einmal überlegte, was er mit dem Assassinen anstellen sollte.
Im Gemach des Königs angekommen, befahl Richard den Männern, den Assassinen auf das Bett zu legen. Ohne Fragen zu stellen, legten sie Altair auf dem Bett ab und wandten sich dann zum gehen. "Bringt mir eine Wasserschüssel und ein paar Stofffetzen. Eine Wundsalbe wäre auch gut.", wies der König die Männer noch an und kurz darauf waren die Soldaten verschwunden.
Immer noch grinsend, trat der König näher an den Assassinen heran. "Ihr braucht keine Angst zu haben, Assassine. Ich werde mich schon um Euch kümmern.", hauchte der König, ließ sich neben Altair auf dem Bett nieder und fuhr ihm dann sanft über die Wange.
Bereits nach wenigen Minuten kamen die beiden Soldaten mit den gewünschten Untensilien zurück und übergaben diese dem König.
Mit einer Handbewegung schickte er die beiden Templer aus dem Raum.
Nachdem der König mit dem Assassinen alleine war, stellte er das Verbandszeug auf die Seite und begann dann damit, Altair den alten und blutverschmierten Verband abzunehmen.
Altair stöhnte immer wieder vor Schmerz auf, doch der König ignorierte dies. Als er den Verband entfernt hatte, nahm er sich die Wasserschüssel zur Hand und fing an, die Wunden zu reinigen.
Ein paar Mal musste der König mit dem feuchten Tuch über den nackten Rücken des Assassinen reiben, bevor das ganze Blut verschwunden war. Erst nachdem kein Blut und Dreck mehr vorhanden war, legte Richard das schmutzige Tuch zur Seite. Nun nahm sich der englische König den Tigel mit der Wundsalbe und vorsicht, schon fast zärtlich rieb er die Salbe auf die offenen, sowie bereits verheilenden Wunden.
Als er dies ebenfalls erledigt hatte, legte der König dem Assassinen einen neuen Verband an.
Mit seiner Arbeit zufrieden, stand der englische König auf und verräumte alles. Anschließend verließ er den Raum, um zu Abend zu essen.
Erst am späten Abend kam der König zurück auf sein Gemach. Mit vollem Magen, zog sich der englische Herrscher aus und legte sich neben den Assassinen ins Bett.
Bevor der Köng einschlief, legte er seine Arme um den jungen Mann und zog ihn dicht an sich heran.
"Schlaft gut, Assassine.", hauchte Richard dem Assassinen ins Ohr, drückte ihm einen Kuss in den Nacken und schloss dann die Augen. Wenige Sekunden später, war der König eingeschlafen.
Langsam schlug Altair die Augen auf und kurz sah er sich um. "Ich muss hier weg.", dachte er sich und vorsichtig stand er auf.
Kaum war der Assassine auf den Beinen, brach er auch schon wieder zusammen.
Durch ein dumpfes Geräusch, wurde der englische König aus seinem Schlaf gerissen und sofort schreckte Richard hoch. Rasch blickte er sich um, um festzustellen, ob er in Gefahr war, doch als er niemanden entdecken konnte, legte er sich wieder nieder. Er wollte gerade den Assassinen in die Arme nehmen, als ihm auffiel, dass dieser nicht mehr im Bett lag. Erneut richtete sich der König auf und verließ das Bett.
Mit schnellen Schritten lief er um das Bett herum, als er plötzlich zu Boden fiel. Fluchend stand der englische Herrscher auf und als er den Assassinen auf dem Boden entdeckte, atmete er erleichtert aus.
Der König trat auf den jungen Mann zu und hob ihn auf die Arme. Dabei bemerkte er, dass der Assassine schweißnass war.
Richard legte Altair auf das Bett zurück und deckte ihn zu.
"Malik, Kadar. Verzeiht mir.", murmelte der Assassine vor sich hin, während er immer wieder den Kopf von einer Seite auf die andere warf.
Verwirrt blickte der König den jungen Mann an und sanft weckte er den Assassinen. "Kommt zu Euch.", meinte der König und langsam schlug der Assassine die Augen auf.
Als Altair dem König mit glasigen Augen ansah, beugte sich Richard über ihn und fragte, wer Malik und Kadar waren. Altair wollte gerade seine Augen wieder schließen, als ihm der König eine Ohrfeige verpasste. "Bleibt wach und redet mit mir.", sagte er nur und abwartend sah er den geschwächten Assassinen an.
"Wer sind Malik und Kadar?", fragte Richard leise und Altair antwortete ihm kaum hörbar.
"In seinem Fieberwahn, fängt der Assassine an zu reden.", dachte sich der König und fing an zu grinsen.
"Wie heißt Ihr?", wollte Richard nun wissen und abwartend sah er den Assassinen an. "Al....Altair Ibn-L...La'Ahad.", murmelte Altair und zufrieden strich der englische König dem jungen Mann über die Wange.
Auf jede Frage die der König ihm stellte, antwortete der Assassine.
"Robert werden die Antworten gefallen.", dachte sich Richard und kurz darauf fing er an zu lachen. "Jetzt wo er die Informationen über die Assassinen hat, kann ich bereits heute den Tag mit Altair verbringen.", überlegte er weiter und für einen Moment blickte er den Assassinen an. Als Richard sah, dass dem Assassinen die Augen zufielen, drückte er ihm einen Kuss auf die Lippen und hauchte dann: "Ruht Euch aus, Altair. Ihr werdet Eure Kräfte noch brauchen."
Als Altair das nächste Mal zu sich kam, fühlte er sich bereits etwas besser. Vorsichtig richtete sich der Assassine auf und blickte sich um. Schnell erkannte er, dass er sich in einem Schlafzimmer befand.
"Was ist passiert?", fragte sich Altair, während er langsam aufstand. Immer noch wackelig auf den Beinen, ging er auf die alte Holztür zu. Der ehemalige Meisterassassine wollte diese gerade öffnen, als jedoch von außen jemand hereinkam. Der Assassine wich zurück und stolperte.
"Ihr seid wach, Altair.", stellte der König zufrieden fest, während er in das Zimmer trat. "Woher...", "Ihr wollt wissen, woher ich Euren Namen kenne?", unterbrach der englische König den Assassinen und langsam nickte Altair. "Ihr habt mir Euren Namen letzte Nacht selbst gesagt.", erklärkte Richard nach wenigen Sekunden und blickte den Assassinen an.
"Nein, Ihr lügt.", fauchte Altair, da er dem König nicht glaubte. Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und lief an Altair vorbei. "Ich habe letzte Nacht nicht nur Euren Namen erfahren, Altair. Ihr habt mir auch einiges über Eure Bruderschaft erzählt. Über Malik und seinen Bruder Kadar, an dessen Tod Ihr wohl Schuld habt.", erzählte der König, wobei er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
Geschockt blickte Altair den König an und langsam stand er auf. "Dass alles habt Ihr mir gestern Nacht in Eurem Fieberwahn erzählt.", fügte Richard hinzu, doch Altair glaubte dem König kein Wort.
"Dass darf nicht sein. Ich kann die Bruderschaft und Al Mualim nicht verraten haben. Er lügt.", versuchte sich Altair einzureden, doch zu seiner Enttäuschung schaffte er es nicht.
"Wie auch immer. Nun wird es an der Zeit, dass Ihr mir etwas Dankbarkeit zeigt. Schließlich habe ich Euch letzte Nacht gepflegt.", grinste der englische König und langsam trat er auf den Assassinen zu.
Mit einem lüsternen Blick betrachtete Richard Altair von oben bis unten.
Bei dem Blick des Königs bekam Altair ein ungutes Gefühl und vorsichtig wich er vor dem Mann zurück.
Plötzlich wandte sich der Assassine um und stürmte aus dem Zimmer.
Ohne zu zögern rannte Richard dem Assassinen hinterher und brüllte ihm nach.
Robert de Sablé saß zufrieden in seinem Arbeitszimmer und ließ sich noch einmal das Gespräch mit dem König durch den Kopf gehen.
"Al Mualim will also alle führenden Templer töten lassen.", dachte sich de Sablé, als er plötzlich mehrere Schreie vernahm.
Wütend über die Störung, stand er auf und verließ den Raum.
Mehrere Soldaten rannten an ihm vorbei, als er auch schon die Stimme des englischen Königs hörte. "Schnappt den Assassinen!"
Nur langsam begriff der Templerführer, was los war und kurz darauf rannte er ebenfalls durch die Gänge der Festung.
Hektisch rannte Altair durch die vielen Gänge der Templerfestung, während hinter ihm mehrere Templer waren. Immer mehr holten die Soldaten auf, doch Altair war nicht bereit aufzugeben.
"Was habe ich getan? Wie konnte ich nur erneut die Bruderschaft verraten?", fragte sich der Assassine, als er plötzlich zu Boden gerissen wurde.
Bei dem harten Aufprall wurde ihm die Luft aus den Lungen gedrückt.
"Habe ich Euch, Assassine.", hörte er eine tief Männerstimme dicht an seinem Ohr. Altair versuchte sich zu befreien, doch der Templer hielt ihn mit aller Kraft fest.
Bereits nach wenigen Minuten tauchten vor dem Assassinen ein paar Stiefel auf.
"Glaubt Ihr ernsthaft, dass Ihr fliehen könnt?", fragte der Mann ihn und ehe Altair antworten konnte, bekam er von dem Mann einen harten Tritt ins Gesicht.
"Schafft Ihn in mein Gemach und fesselt den Bastard ans Bett.", befahl der König nach wenigen Sekunden und sofort wurde Altair auf die Beine gezogen. "Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt, Altair.", fügte er noch zischend hinzu, doch der Assassine antwortete ihm nicht.
Unsanft wurde Altair durch die Festung geleitet und zum Gemach des Königs gebracht.
Dort angekommen wurde er grob hineingebracht und wie es der König befohlen hatte, wurde der Assassine ans Bett gefesselt.
Altair versuchte sich zu wehren, doch gegen die beiden Templer hatte er keine Chance.
Kaum war der Assassine gefesselt, verließen die beiden Soldaten den Raum.
Wenige Minuten später wurde erneut die Tür geöffnet und der König betrat mit einem langen Eisen in der Hand das Zimmer.
"Jetzt werde ich Euch zu meinem Eigentum machen. Körperlich wie auch sichtbar.", grinste der König , während er näher an den Assassinen herantrat.
Altair konnte sehen, dass das Eisen glühte und ängstlich schüttelte er den Kopf. "Wo soll ich Euch mein Zeichen in die Haut brennen?", fragte der König, doch ehe Altair auch nur etwas erwidern konnte, hatte Richard ihm das glühende Eisen bereits auf die linke Brust gedrückt.
Schmerzvoll schrie der Assassine auf und zerrte an den Fesseln, doch er konnte sich nicht befreien. "Nun wird jeder sehen, dass Ihr mir gehört.", meinte der König zufrieden und grinsend blickte er den Assassinen auf dem Bett an. "Und jetzt werde ich mich mit Euch vergnügen.", fügte er hinzu und langsam begann er damit Altair die Hose auszuziehen.
"Nein,...nicht", kam es von Altair, doch Richard ignorierte ihn. Mit wenigen Handgriffen hatte er dem Assassinen die Hose ausgezogen und lüstern blickte er den jungen Mann vor sich an.
"Wie schön Ihr doch seid.", meinte der englische König, während er langsam auf das Bett und zu Altair kroch.
"Bitte, nicht.", flehte Altair, doch es half nichts. Der König beugte sich über ihn und fing an ihn zu küssen. "Ich bin mir sicher, es wird Euch gefallen.", lachte der englische König. Während er den Assassinen küsste, öffnete er seine Hose.
Immer mehr Angst keimte in Altair auf und langsam fing er an zu zittern.
Der König bemerkte dies und grinste zufrieden. "Ihr müsst keine Angst haben, Altair.", kam es von Richard und im selben Moment, wanderte er mit dem Mund von Altairs Lippen zu dessen Brust. "Hört auf, bitte.", flehte Altair erneut, doch ein weiteres Mal wurde er von König Richard ignoriert.
Stattdessen führte der englische König seine Hand zu Altairs Männlichkeit und erschrocken zuckte der Assassine zusammen.
Richard fing an ihn zu streicheln, während er gleichzeitig eine von Altairs Brustwarzen in den Mund nahm.
Altair versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken, was ihm jedoch nicht lange gelang.
Zufrieden über die Laute des ehemaligen Meisterassassinen, fing der König an zu grinsen. "Ich sagte doch, es wird Euch gefallen.", meinte Richard nun, doch Altair schwieg.
Nach wenigen Minuten löste sich der englische König von dem Assassinen und kniete sich stattdessen zwischen dessen Beine.
Noch ehe der Assassine reagieren konnte, drang Richard hart in ihn ein. Altair bäumte sich stöhnend vor Schmerz auf.
Richard ließ dem Assassinen keine Zeit, sich an den Schmerz zu gewöhnen und fing an sich in ihm zu bewegen,
"Nein,...bitte hört auf.", murmelte Altair mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Immer wieder küsste er den Assassinen grob, während er sich gleichzeitig hart in ihn rammte.
Kurz bevor der König seinen Höhepunkt erreichte, hielt er inne und begann damit, Altairs Männlichkeit zu verwöhnen.
Gegen seinen Willen wurde Altair hart, was den König zufrieden stöhnen ließ.
Nur langsam setzte sich der König wieder in Bewegung, während er weiterhin Altair verwöhnte.
Bereits nach wenigen Minuten merkte Richard, wie sich der Assassine dem Höhepunkt näherte und ein weiteres Mal saugte er kräftig an Altairs Glied.
Es dauerte nicht lange, da entlud sich der Assassine in Richards Mund und zufrieden schluckte er. Nun erhöhte der König sein Tempo um ebenfalls zum Höhepunkt zu gelangen und nach wenigen kraftvollen Stößen entlud er sich mit einem lauten Schrei in Altair.
Entkräftet sackte der König auf dem Assassinen zusammen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Altair lag ebenfalls erschöpft auf dem Bett, jedoch liefen ihm vor Scham und Demütigung stumm die Tränen über die Wange.
"Hört auf zu weinen, wie ein Weib, Altair. Beruhigt Euch und schlaft ein wenig. Wir werden bereits in den frühen Morgenstunden nach Akkon reiten und Ihr werdet mitkommen.", erklärte der König nach wenigen Minuten und langsam versuchte sich der ehemalige Meisterassassine zu beruhigen. Erst nach mehreren Minuten hatte sich Altair beruhigt und seine Tränen versiegten langsam.
"Ich werde Euch mit nach England nehmen. ", fügte Richard nun hinzu und erschrocken blickte Altair ihn an.
"Nein. Ich werde niemals mit Euch nach England kommen.", weigerte sich der Assassine und immer wieder schüttelte er den Kopf.
Bei diesen Worten richtete sich der englische König auf und beugte sich über den immer noch gefesselten Asssassinen. "Eure Meinung interessiert mich aber nicht und ich habe auch nicht vor Euch nach Eurer Meinung zu fragen.", antwortete Richard nur, senkte seine Lippen auf die des Assassinen und küsste ihn. Altair versuchte sich dem König zu entziehen, doch durch seine gefesselte Position gelang es ihm nicht.
Sanft fuhr Richard mit der Zunge über Altairs Unterlippe und bat so um Einlass in dessen Mund, den der ehemalige Meisterassassine jedoch verweigerte.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, fing der König an zu grinsen, führte seine rechte Hand an Altairs Kiefer und zwang den Assassinen mit Gewalt den Mund zu öffnen.
Der König nutzte dies und drang mit der Zunge in den Mund des Assassinen ein. Sofort forderte er den Assassinen zu einem heißen Kampf heraus, doch Altair weigerte sich, dem Spiel der Zungen nachzugeben.
"Er mag mich bereits vergewaltigt und mich gebranntmarkt haben, aber er wird mich niemals zu seinem willenlosen Haustier machen.", dachte sich der Assassine, als sich der englische König plötzlich mit einem leisen Aufschrei von ihm löste. Altair grinste zufrieden, während sich Richard über den Mund fuhr. "Ihr verdammter Bastard habt mich gebissen.", fauchte er wütend, holte mit der freien Hand aus und schlug dem Assassinen ins Gesicht.
"Wenn Ihr glaubt, dass ich mich Euch freiwillig ergebe, habt ihr Euch geirrt. Ihr mögt mich vielleicht gefangen haben, doch meinen Willen werdet Ihr niemals brechen.", erklärte der Assassine dem König und abwartend sah er ihn an.
"Dass werden wir ja noch sehen, Assassine.", entgegnete der englische Herrscher nur, zwängte sich zwischen die Beine des Gefangenen und sobald er bereit war, rammte er sich hart in den Assassinen hinein.
Wild entschlossen unterdrückte Altair einen Schmerzensschrei. Stattdessen blickte er seinen Peiniger gleichgültig an.
Mit jedem weiteren Stoß des Königs wurden die Schmerzen in Altairs innerem größer, doch der Assassine ließ sich nichts anmerken.
König Richard zögerte seinen Höhepunkt immer wieder hinaus, in der Hoffnung, dass der Assassine ihn irgendwann um Erlösung anflehen würde. Zu seiner Enttäuschung gab Altair keinen Laut von sich und nach weiteren harten und tiefen Stößen entlud der englische König seinen heißen Samen in Altair.
"Ich kann dass jeden Tag mit Euch tun, Assassine. Ihr seid mein Eigentum.", zischte der König und hart griff er dem Assassinen in den Schritt. Altair zuckte zwar zusammen, sagte jedoch immer noch kein Wort.
Als sich der englische König langsam aus Altair zurückzog, bemerkte er, dass der Assassine blutete.
Grinsend erhob sich der König und stieg aus dem Bett.
Mit starken Schmerzen im Unterleib lag Altair auf dem Bett. Er beachtete den König nicht weiter und schloss stattdessen seine Augen. "Ich muss mir unbedingt was einfallen lassen. Ich muss sehen, dass ich von hier wegkomme.", dachte sich der junge Assassine, als er die Stimme des Königs dicht neben sich vernahm. "Wie Ihr gesehen habt, nehme ich mir auch mit Gewalt was mir zusteht.", flüsterte Richard dem Assassinen ins Ohr.
Altair erwiderte nichts darauf, sondern hing weiter seinen Gedanken nach.
"Ich hoffe nur, dass sich morgen eine Möglichkeit zur Flucht ergibt.", hoffte er innerlich. "Und sobald ich wieder in der Festung der Assassinen bin, muss ich mir eine Erklärkung für Al Mualim überlegen. Aber in erster Linie muss ich mit Malik sprechen.", überlegte er weiter.
Der junge Assassine hing noch eine ganze Weile seinen Gedanken nach, bis er schließlich einschlief.
Bereits mit den ersten Sonnenstrahlen, erwachte der englische König neben dem Assassinen. Richard strecke sich und stand dann auf.
Der König trat zu dem kleinen Tisch, der sich auf der linken Seite des Zimmers befand und wusch sich rasch.
Nachdem sich der König gewaschen und angezogen hatte, verließ er für einen kurzen Moment das Zimmer.
Als er wieder kam, hatte er eine alte Leinenhose in der Hand. Mit dieser Hose trat Richard auf das Bett zu. Dort beugte er sich über den Assassinen und löste dessen Fesseln.
"Wacht auf.", befahl er laut und abwartend sah er den Assassinen an.
Langsam schlug Altair die Augen auf und blickte direkt in das Gesicht des englischen Königs. "Los steht auf und zieht Euch an.", meinte der König nur und warf dem jungen Assassinen die alte Hose hin.
Erst jetzt bemerkte Altair, dass man ihn von den Ketten befreit hatte und für einen kurzen Augenblick, rieb er sich über die schmerzenden Handgelenke.
"Trödelt nicht.", fauchte König Richard nach wenigen Minuten, packte den Assassinen grob und zerrte ihn aus dem Bett.
Unsanft fiel Altair auf den Boden. "Bastard.", murmelte er vor sich hin, richtete sich auf und zog sich dann an.
Nur mit der Hose bekleidet, stand er vor dem englischen König, der ihn mit lüsternen Blicken betrachtete.
Altair fühlte sich in der Gegenwart des Königs unwohl und wünschte sich seine Assassinenkleidung, sowie seine Waffen herbei.
"Hab Geduld, Altair.", rief er sich in Gedanken, als er plötzlich erschrocken zusammen zuckte.
"Woran denkt Ihr?", wollte Richard von ihm wissen, während er dem Assassinen zärtlich über die Wange und die nackte Brust strich.
Mit einem Schritt zurück, wich Altair den Berührungen des Königs aus.
"Nehmt Eure dreckigen Finger von mir.", zischte Altair wütend, doch Richard lachte nur.
Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, wandte er sich zum gehen. "Nun kommt, ich möchte endlich aufbrechen.", meinte der König und verließ mit dem Assassinen das Zimmer.
Mit schnellen Schritten steuerte der englische König auf den Ausgang der Templerfestung zu.
"Heute ist meine letzte Chance. Diese Fluchtmöglichkeit darf ich nicht erneut verpatzen.", dachte sich Altair und gedanklich ging er seine bevorstehende Flucht schon einmal durch. Dieses Mal beschloss der Assassine, alles genau zu planen.
Als die beiden Männer im Festungshof ankamen, blickte sich Altair unauffällig um, doch zu seiner Enttäuschung, wimmelte es am Hof nur so von Templern.
"Verdammt.", meinte er kaum hörbar, als ihn zwei Soldaten grob an den Oberarmen packten.
"Fesselt ihm die Hände auf den Rücken.", hörte Altair den Befehl des Königs und noch ehe der Assassinen sich wehren konnte, wurden ihm die Arme schmerzhaft auf den Rücken gedreht und gefesselt.
Gegen die beiden Soldaten hatte Altair keine Chance. Er hatte während der letzten Tage kaum etwas zu Essen bekommen, sodass er keine Kraftreserven hatte. Außerdem hatten ihn die körperlichen Kämpfe gegen König Richard zusätzlich geschwächt.
Mit einem zufriedenem grinsen, trat der englische König auf sein Pferd zu und stieg auf. Als er im Sattel saß, blickte er die beiden Männer neben Altair an und meinte, dass sie ihn zu ihm bringen sollten. Die Soldaten nickten und begleiteten den Assassinen zum Pferd des Königs.
Auf halbem Weg zum König, trat Robert vor den jungen Assassinen und sofort blieben die Männer mit Altair stehen.
"Ich wollte mich noch bei Euch für diese ausführlichen Informationen über Eure Bruderschaft bedanken, Assassine.", grinste Robert und Altair blickte ihn geschockt an. "Der König hat mir alles erzählt.", fügte er erklärend hinzu und bevor er den Assassinen vorbei ließ, rammte er noch ein letztes Mal seine Faust in dessen Magen. "Ihr solltet froh sein, dass Euch der König begehrt, ansonsten wärt Ihr schon längst tot.", kam es noch von Robert und kurz darauf trat er zur Seite.
"Nun kommt endlich!", brüllte Richard plötzlich und sofort wurde er von seinen Begleitern vorwärtsgestoßen.
Schweigend trat der ehemalige Meisterassassine vor König Richards Pferd, in der Annahme, dass er aufsitzen sollte, doch als der König dies bemerkte, fing er an zu lachen. "Ihr werdet schön zu Fuß gehen. Die Bürger sollen mein neues Eigentum genau sehen können.", meinte Richard zu Altair und im selben Moment wurde dem Assassinen ein langes Seil um den Hals gelegt. Das Ende wurde dem englischen König gegeben. "Nur für den Fall dass Ihr versucht zu fliehen.", erklärte der König und zerrte einmal kräftig an dem Seil.
Die Schlaufe um seinen Hals zog sich zusammen und schnitt Altair die Luft ab.
"Soviel zu meinem Fluchtplan. Ich bin endgültig verloren.", gab der Assassine die letzte Hoffnung auf eine Flucht auf und ergeben ließ er den Kopf hängen.
"Wie konnte ich nur so Versagen? Ich habe Schande über die gesamte Bruderschaft und Al Mualim gebracht. Ich habe zwei Chancen auf eine Flucht vermasselt und ich war noch nicht einmal fähig mein Versprechen an die Bruderschaft zu halten.", dachte sich der Assassine und mit jedem Gedanken wurden seine Schuldgefühle der Bruderschaft gegenüber immer größer. "Einst war ich der beste Meisterassine und jetzt bin ich nichts weiter als ein Verräter am eigenen Orden.", fuhr er in Gedanken fort.
Altair war so sehr damit beschäftigt sich Vorwürfe zu machen, dass er gar nicht mitbekam, wie sich der englische König und seine Soldaten in Bewegung setzten.
Erst als ihm die Luft abgeschnitten wurde, blickte der Assassine auf und setzte sich schließlich ebenfalls in Bewegung.
Von zwei Templern flankiert, ritt der König vom Hof und in Richtung Stadtmauer.
Nur am Rande nahm Altair die Bürger Damaskus wahr, die dem König zujubelten und ihn gleichermaßen verspotteten.
"Seht Ihn Euch genau an! Dieser Mann war einer der legendären Assassinen, doch jetzt ist er nichts weiter als ein kleiner Verräter!", brüllte der englische König in die Menge.
Altair konnte die Blicke der Menge auf sich spüren, die ihn neugierig und abweißend zugleich ansahen. Plötzlich zuckte er vor Schmerz zusammen und wütend blickte er sich um. Nicht weit von sich entfernt, entdeckte er einen kleinen Jungen, der ihn mit Steinen bewarf.
Erneut traf ihn eines der Geschosse und wenige Sekunden später, spürte Altair, wie ihm heißes Blut über die Stirn ins rechte Aug lief.
Plötzlich hielt der König an und zwang Altair ebenfalls zum stehenbleiben.
"Gestern habe ich dem Assassinen mein Zeichen in die Haut gebrannt und Ihn somit als mein Eigentum gekennzeichnet! Und jetzt wird er mir vor Euren Augen einen Treueschwur leisten!", fügte der König hinzu und wandte sich an Altair.
"Auf die Knie mit Euch.", befahl er ihm, doch der Assassine weigerte sich. "Ich habe Euch befohlen auf die Knie zu gehen!", fauchte Richard ungehalten, doch erneut reagierte der Assassine nicht.
Der König nickte zwei seinen Männern zu, die sofort von ihren Pferden stiegen. Die beiden traten hinter Altair und rammten ihm jeweils eine Fußspitze in die Kniekehlen, wodurch der Assassine auf die Knie fiel.
Zufrieden lächelte der König und mit kraftvoller Stimme fing er an zu sprechen. "Schwört mir Eure lebenslange Treue und Euren uneingeschränkten Gehorsam.", sprach er zu dem knienden Assassinen.
"Mag sein, dass ich ein Verräter und Versager bin, doch ich werde niemals freiwillig dem englischen König Treue und Gehorsam schwören. Eher werde ich mich umbringen.", dachte sich der Assassine und für einen kurzen Moment grinste er. Kurz darauf hob er den Kopf und blickte den König an. "Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich Euch...", mitten im Satz brach Altair jedoch ab.
"Redet weiter.", verlangte der König und abwartend sah er den Assassinen an. Tief atmete der Assassine durch, ehe er weitersprach. "...töten werde.", mit diesen Worten sprang Altair auf die Beine und rammte mit der Schulter, das Pferd des englischen Königs, in der Hoffnung, dass dieses aufbäumte und ausbrach.
Zu seinem Glück tat das Tier genau dass, was Altair vermutete. Jedoch hatte Altair vergessen, dass er immer noch das Seil um den Hals trug und als das Pferd die Straße hinunterrannte, wurde der Assassine von den Füßen gerissen und hinterher gezogen.
Erst nach mehreren Minuten bekam der König sein Pferd wieder unter Kontrolle und hielt es an.
Voller entsetzen hatten die Bürger das Geschehen beobachtet und als der König das Tier beruhigt hatte, fingen sie an zu jubeln.
Verletzt lag Altair auf dem Boden und rang nach Luft. Als er sich etwas erholt hatte, wollte er sich langsam aufrichten, wurde jedoch von einem Fuß gewaltsam zu Boden gedrückt.
"Ihr wolltet mich also töten.", kam es wütend von Richard und für einen Moment erhöhte er den Druck auf Altairs Brust. "Dass werdet Ihr mir büßen.", fauchte er nun, nahm den Fuß von dem Assassinen und rammte ihm diesen stattdessen mit ganzer Kraft in die Seite.
Altair krümmte sich vor Schmerz zusammen, doch es folgte bereits ein weiterer Tritt, dieses Mal direkt in den Magen.
"Los steht auf.", fauchte der König nun rasend vor Wut, packte den Assassinen am Haar und zerrte ihn gewaltsam auf die Beine.
Kaum stand Altair halbwegs auf den Füßen, prasselten auch schon die ersten Schläge auf ihn nieder.
Mit Mühe unterdrückte der Assassine seine Schmerzenschreie und innerlich hoffte er, dass der König, ihn in seiner Wut töten würde.
Irgendwann wurde um den Assassinen herum alles schwarz und erleichtert ließ er sich in die Umarmung der Bewusstlosigkeit sinken.
Texte: Martina Margreiter (CA)
Tag der Veröffentlichung: 11.07.2012
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