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Kapitel 1




„Marry Lou, siehst du den da hinten der ist...“ da war es wieder, ein sanftes hohes Klingeln das mich mit den Gedanken abschweifen lies, ich hörte meiner besten Freundin Emma nicht mehr zu, das Klingeln war interessanter als Jungs. Ich hörte es schon mehrere Tage doch ich hatte es noch nicht identifizieren können. Es höre sich so an wie das klingeln einer Glockenblume, ich weiß das gibt es nicht, aber manchmal stelle ich mir vor wie es sich anhören würde, und ich schwöre euch es höre sich genauso an. Oder Feen, so wie Tinka Bell, aber Feen gab es nicht. Ich saß mit Emma in einer Frühlingswiese, mit drei mal dürft ihr raten, Glockenblumen aller Art. Doch ich war mir sicher das es nicht die Glocken sind.
„Hey, hörst du mir noch zu?!“ Emma stieß mir in die Seite. Nein ich hatte ihr kein bisschen zu gehört. „Du bist irgendwie komisch Süße. Was ist los? Ist irgendwas mit Fynn?“ Wie soll ich erklären Fynn ist eingentlich mein Freund aber bei uns läuft nichts mehr, aber irgendwie ist es doch noch heiß. Kompliziert eben. So wie ich. In meinen Augenwinkln nahm ich eine schwache aber schnelle Bewegung wahr, doch als ich mich danach umdrehte war der Verursacher weg, dafür höre ich das Klingeln wieder. Ich ließ den Blick über die Wiese schweifen, hoffte die Bewegung wieder zu finden... „Mensch Lou, was ist jetzt mit Fynn? Verdammt was ist mit dir los? Seit dem dein Bruder weg ist benimmst du dich komisch!“ „Mit Fynn ist nichts“ Antwortete ich ausweichend. Und was meinen Bruder betraf, der ist in Island. Etwas Schimmerndes flog vor meinen Augen her, doch ehe ich es realisierte war es wieder verschwunden. „Hast du das gesehen?“ „Was, den Typen dahinten? Über den rede ich schon die ganze Zeit.“ Ich verdrehte die Augen Emma und ihre Typen. „Nein ich meine dieses Schimmernde Etwas.“ „Marry du siehst Gespenster, ich wusste es schon immer. Du ließt echt zu viele Fantasy-Bücher.“ Ich grinste sie an und schob unauffällig das neue Buch tiefer in meine Tasche. Mein Handy klingelte. Emma drehte jedes Mal durch wenn ich mit Fynn redete und danach durfte ich mir immer anhören wie geil mein Freund ausah. „Emma ich muss nachhause, Fynn kommt gleich. Und ich gehe alleine.“ Emma zog einen Schmollmund. Doch ich ließ sie sitzen. Fynn hatte versprochen mir zu helfen Sachen für den Flohmarkt raus zu suchen. Denn drei Tage reichten bei mir nicht aus um Opas Dachboden zu durchforsten.


„Hey Babe.“ Fynn zog mich in seine Arme und ich war fast erschrocken über die ungewohnte Freude und das Bauchkribbeln. Ich küsste ihn knapp und kramte dann Opas Schlüssel aus meiner Tasche. Der Aufstieg war wackelig doch ich war es gewohnt die schmale Leiter hoch zu klettern, als kleines Mädchen hatte ich oft auf dem Dachboden gespielt mit Elfenfiguren, Elefanten und Drachen, später habe ich dort über wundervolle andere Welten gelesen. Der Dachboden sah aus wie aus so einer Welt. Wie aus einem Buch entsprungen. Uraltes Gerümpel und unter den Staubschichten an der Wand befand sich ein riesiges an die Wand gemaltes Gemälde. Fynn stieß einen leisen Pfiff aus: „Das alles dürfen wir durchsuchen?“ „Jep“ Fynn liebte es, also ließ er sich kurzer Hand auf den staubigen Boden nieder und fing an zu durchsuchen. Schon bald war er in die Kisten vertieft, doch ich betreachtete noch immer das Bild. Ich wusste nicht wieso, doch ich brachte es mit dem Klingeln in verbinung. Das Bild zeigte eine bunte Sommerwiese mit kleinen Flügelwesen, im Hintergrund ein einladender Laubwald. Schemenhaft waren Leute dargestellt, doch sie waren zu klein um sie zu erkennen.

Kapitel 2




„Fynn hörst du das?“ „Was?“ „Das leise Klingeln.“ „Nö.“ „Achso.“ Ich hatte das Gefühl das es hinter der Wand her kam. Sanft fuhr ich mit dem Finger über das alte Gemälde. Ich drückte die Farbfetzten wieder an und folgte dem leisen rytmischem Klingeln. Dann brach ich zusammen.

Ich hörte wie Fynn meinen Namen rief. Aber ich ignoerirte ihn, mein Geist oder meine Seele oder was weiß ich welcher Körperloseteil von mir hier drüben war, musste bleiben. Es sah aus wie auf dem Gemälde und um mich herum klingelten lauter kleine Wesen. Schlagartig wurde mir bewusst das diese kleinen Wesen Feen waren. Doch die Leute fehlten. Mein Opa hatte mir oft von ihnen erzählt doch ich hatte nie dran geglaubt. Auch nicht an das Land der Träume, dass mein Opa hinter seiner Wand versteckt halten sollte. Er hatte mir erzähl wie es dort war, doch ich hatte nie daran geglaubt. Warum war ich hier? Ich merkte wie sich mein Körper langsam verfestigte, mein Opa hatte mir auch das erzählt, so wie das man nur hier hin gelangte wenn man schlief oder Träumte. Aber ich schlief nicht. Langsam bewegte ich Beine und Arme, alles funktionstüchtig. Plötzlich stieg Angst in mir auf, wenn ich nicht schlief, wieso war ich dann hier? Und was passierte mit meinem Körper? Ich ließ den Blick schweifen, all die Schönheit um mich herum ließ mich meine Angst vergessen. Ich wusste nicht warum ich auf den Wald zu lief, aber ich ließ es geschehen. Beim laufen ließ ich meine Hände über das hüfthohe Gras streichen in dem tausende Feen schwirrten und klingelten, sie umkreisten meinen Körper, ich musste niesen als sie ihren Feenstaub auf mich schüttelten. Die Sonne stand schon tief am Himmel, doch noch war es warm. Je näher ich dem Wald kam desto weniger Feen saßen noch in meinem Haar. Schon kurz hinter den ersten Bäumen war kaum noch was von der untergehenden Sonne zu sehen. Keine einzige Fee. Ein kalter Wind wehte und mich überlief eine Gänsehaut. Doch ich lief weiter. Immer tiefer in den Wald. Ein ungutes Gefühl überkam mich bei der totenstille, doch ich redete mir ein, dass es einfach daran lag das es hier keine Autos und Busse gab und das selbst die Feen hier nicht klingelten. Ein Stock brach, erschrocken drehte ich mich um. Doch niemand war zu sehen, ängstlich und aufmerksam lief ich weiter. Und rannte plötzlich in irgendetwas hinein. Ein heller Schrei entfuhr meiner Kehle aus der des Wesens ein tieferer. Hyperventilierend brachte ich rückwärts ein paar Schritte zwischen uns während er seine Öllampe auf mich richtete. Dafür das sie nur eine kleine Flamme hatte verbreitete sie erstaunlich viel Licht. Das Wesen mir gegenüber, war gar nicht so fremd. Okay seine Haut schimmerte leicht Grün und er hatte Blätter in den Haaren, durch die Haare schoben sich spitze Ohren aber dennoch sah er fast menschlich aus und auch seine Stimme klang wie die eines Menschen: „Hoppla, so spät noch unterwegs, ist schon spät! Ist gefährlich, sehr gefährlich wenns dunkel wird. Ist fast dunkel. Wo gehst du hin? Wird kalt. Schnell kalt.“ Okay eben nur fast menschlich. „Ich weiß nicht so recht wo ich hin gehe.“ „Nicht gut, gar nicht gut. Ist gefählich und kalt. Bei mir ist es schön warm, komm mit mir wenn du willst. Hab Platz für Besuch, Hütte ist groß genug, mit warmen Feuer und sicher.“ Ich mochte ihn irgendwie, seine Art war mir sympatisch, außerdem war er der erste dem ich hier begegnete und es wurde wirklich Nacht, also war er warscheinlich auch der letzte. „Wenn du wirklich nichts dagegen hast komme ich mit.“ „Komm nur mit, hab Platz genug und wenn du willst warmes Essen.“ Ich seufzte: „Danke, echt nett von Ihnen.“ „Nicht Ihnen, bin Yanuk. Und wie heißt du, was ist dein Name?“ „Mein Name ist Marry Lou. Such dir was aus.“ „Okay Lou, folge mir, komm mit. Ist nicht weit, sind gleich da.“

Kapitel 3




Der Weg verlief schweigend, doch ich mekrte wie es um mich herum immer aktiver wurde. Doch ehe die Nachtgestalten ihre ganze Form annahmen schob Yanuk mich in eine kleine Holzhütte mit Moosdach. Yanuk bat mir einen Stuhl an und stellte dann einen Kessel mit Wasser auf die offene Feuerstelle. Ich war erstaunt wie schnell das Wasser kochte und die Suppe fertig war. Es duftete köstlich und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Keinen Augenblick später löffelten wir die Gemüsesuppe mit Gemüse das mir nicht ein Bisschen was sagte, aber es schmeckte! „Du bist nicht von hier Marry, kommst von weit her. Wo kommst du her? Wo ist deine Heimat?“ „Ich komme quasi aus einem anderen Land, vielleicht sogar aus einem anderen Universum. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau wie man es bezeichnet.“ „So, oh, ein Menschenkind? Eine Evastochter? Nicht gut, gar nicht gut für dich. Halt dich versteckt, du wirst gesucht. Wirst auffallen trotz Elfenohren“ Ich fuhr mir über die Ohren, tatsächlich sie waren spitz. „Warum, Yanuk warum?“ Ich sah ihn leicht schockiert und verwirrt an. Warum wurde ich gesucht? Warum entwickelte ich mich zu einer Elfe? „Traumland wird von bösen Mächten beherrscht, nur Evastochter, die gleicht einer Elfe kann sie Töten, nur du kannst das. Sie haben jemanden gefangen, dachten der wäre das, aber haben den falschen, er ist der Falsche. Niemand darf von dir wissen, sag nicht wer du bist. Du musst uns retten, du kannst uns helfen.“ Ich war vollkommen perplex, überrascht und überfordert. Ich war grade mal 16 Jahre alt und zu dem aus sämlitichen Kampf-AGs meiner Schule geflogen, wie sollte ich da gegen das Böse kämpfen? „Yanuk, ich kann aber nicht kämpfen.“ „Ich helfe dir, bringe es dir bei. Kenne jemanden der kann das ganz gut, der ist da gut drin. Der hilft uns. Gehen gleich zu ihm, gleich morgen früh wenn die Sonne kommt. Aber wir müssen dich tarnen, du musst aus sehen wie ich. Tust du schon fast, aber nur fast etwas mehr grün noch, leichtes Elfengrün ist da.“ Damit stand Yanuk auf und ließ mich alleine am Tisch sitzen. Ich hörte es hinter mir poltern und scheppern, doch ich musste keine 5 Minten warten da war er wieder zurück. In der Hand hatte er einen riesen Berg mit Zeug, Anziehsachen, Blätter und was mich wunderte etwas das aussah wie Theaterschminke. Er reichte mir mehrere Kleider, grün wie der Wald. Sie waren sehr hübsch. Emma würde sich schlapp Lachen und als Kostüme bezeichnen aber ich fand sie wunderschön. Yanuk drehte sich um während ich in eins der kleinsten Kleider schlüpfte. Und ehe ich mich versah hatte ich eine praktische Hochsteckfrisur mit Blättern und war grüner als zu vor. Moment ich war grün? Kaum das ich fertig war hörten wir Schritte rund ums Haus, laute Stimmen und das Klirren von Rüstungen. Ich sah die panik in Yanuks Gesicht in meinem war sie vermutlich auch. Er sah mich an: „Such Rahil den Elfenzauberer, such ihn. Er wird dir zeigen wie du kämpfst, er kann das. Ich halte die Soldaten auf, verschaffe dir Fluchtweg. Halte dich nach Osten, in die Mitte des Waldes, ganz in die Mitte, riesen Felsen. Nachts mach ein Feuer, schön warm und hält böse Gestalten ab. Vielleicht bist du aber heute schon da wenn du wirst wie Elfe, Elfen können schnell laufen. Ich komme nach, komme sobald wie möglich. Pass auf dich auf, sei vorsichtig Menschenkind mit Elfenohren und grüner Haut.“ Dann drückte er mir ein Messer in die Hand und schob mich aus der Hintertür, die, wie ich erstaunt feststelle unter die Erde führte. Ich beeilte mich so gut es ging und war erleichtert als ich nur noch Stille um mich herum spürte. Es war anders als befürchtet, ich konnte den Gang gut erkennen, ich sah praktisch im Dunkeln. Opa hatte mir erzählt das Elfen so etwas können. Mensch Opa. Der Tunnel war nicht sehr lang, schon nach kurzer zeit sah ich das Licht am Ende. Doch als ich in Freie trat war von dem kleinen Haus nichts mehr zu sehen.

Kapitel 4




Ich lief nicht länger als einen Tag, schon kurz bevor die Sonne hinterm Horizont verschwand, sah ich den riesigen Felsen. Ich rannte darauf zu, denn hinter mir begann das Leben der Nachtaktiven. Zuerst fand ich den Eingang nicht, doch ehe es ganz dunkel wurde trat ein alter Elf aus dem Stein: „Was willst du Elfenweib?“ „Niemand nennt mich Weib. Dann gehe ich eben wieder nach Hause. Könnt ihr eure Welt selber retten.“ Ich drehte mich um und wollte gehen, doch Rahil hielt mich am Arm zurück. „Tritt ein Menschenkind.“ Unbehaglich folgte ich ihm, der Stein war innen größer als gedacht. Sogar größer als Yanuks Hütte. „Hat Yanuk dich geschickt?“ Ich nickte. Dann erzählte ich ihm wie ich her gekommen war. „Wie lange wird es dauern bis ich gegen das Böse kämpfen kann?“ „Mein Mädchen du musst nicht kämpfen, du musst es überlisten. Kämpfen musst du nur gegen den Drachen. Doch zu nächst lass uns eine Suppe kochen, und während wir essen sehen wir ob du des Zauberns mächtig bist. Hier im Traumland werden einem oft Fähigkeiten zur Hilfe gestellt. Ich gehe davon aus, dass du solche hast Menschenkind, meine Güte, wohl eher Elfenkind.“
Während wir aßen ließ er mich einige Sprüche auf sagen. Ich fühlte mich wie Harry Potter, nein wohl eher wie Ron Weasly mit seinem kaputten Zauberstab. Ich Vollbrachte das ein oder andere Zauberkunststück, aber eher das Gegenteil von dem was gewünscht war. Ich wollte den Mut schon aufgeben als ich die ersten richtigen Erfolge machte. Ich zauberte blaue Feen grün, rote zauberte ich gelb. Ich ließ Blumen wachsen, entzündete Feuer das auf einem Stein brannte. Schaffte es sogar das Klingeln der Feen zu verstehen, wenn auch nur kurz, zu kurz um mit ihnen zu reden. „Marry, soweit so gut. Bis jetzt ist alles mit der Prophezeiung gleich. Du kannst zaubern, hast rostbraunes Haar. Doch es heißt du bist geschickt mit Schwert und Zunge. Flink wie ein Fuchs. Rein wie eine weiße Taube“ „Rahil, ich hatte noch nie ein Schwert in der Hand, bekomme in schwierigen Situationen kein Wort über die Lippen und die Vergleiche mit den Tieren klingen total Sinnlos.“ „Marry, du hast vergessen was ich bereits sagte: Hier hast du andere Fähigkeiten als daheim. Also lass es uns versuchen. Außerdem trifft das mit der Zunge zu.“ Ich nickte schicksaalsergebend. Wir übten weiter das Zaubern, Abrolltechnicken, Schwertkampf, Konzentrieren und Rennen. Wir übten die ganze Nacht, den ganzen Tag und eine weitere Nacht. Nach und nach begriff auch ich das die Prophezeiung von vorne und hinten mit mir übereinstimmte.
„Rahil, wie soll ich das Böse bekämpfen?“ „Hör zu Marry, das kann dir keiner sagen, kein Buch, keine Prophiezeiung, nicht mal ich. Aber in der Prophezeiung heißt es:

Rostbraunes Haar ,
Wie der Fuchs flink mit seinem Fell.
Gebraucht sie weise,
Schwert und ihre Zunge so spitz.
Kommt von weit,
Fliegt wie eine Taube ganz in weiß.
Besiegt mit Liebe,
Für das eigene Blut die Angst.
Tauscht Blau aus Fantasie,
Gegen Drachenschwingen’s Tod.
Verbreitet Glück,
Doch trägt im Herzen Kummer.
Nicht alleine,
Doch einsam ohne Bruder.
Muss verstehen,
erst dann kann sie gehen.
Das Mädchen,
Mit dem Zauberhänden.

Ich weiß das du das kannst, dort steht zwar nichts von deinem Mut, aber ich weis das du ihn hast. Also sieh her Marry. Dort drüben wo die Sonne den Himmel verlässt und uns das Licht nimmt, steht eine Burg. Bewacht von einem Drachen. Das Schwert das du finden musst ist Blau wie die Nacht oder der wolkenlose am Himmel bei Tag . Setzt deine Fantasie ein, darum bist du hier. Hier ist nichts unmöglich. Was hinter dem Drachen kommt weiß niemand, schon viele Traumländer haben versucht gegen ihn zu kämpfen, doch der Drache ist geschickt wie ein junger Elf. Sie haben einen Jungen den sie für dich halten, befreie ihn. Und der Rest wird dir schon einfallen. Na los, geh schon Evastochter.“ „Bitte Grüß Yanuk von mir.“ „Wir werden dir folgen sobald er hier ist.“ „Rahil, ich kann nicht mit dem Schwert umgehen.“ Ich war verzweifelt. „Die Prophezeiung erledigt das für dich und wir haben geübt. Na los geh schon. Das Böse dringt immer weiter in diese Welt, vor ein Paar Monaten war der Wald nachts noch friedlich. Du wirst 2 Tage und Nächte brauchen. Bis Bald. Kleine Eva.“

Kapitel 5




Ich lief bis mich die Müdigkeit übermannte, danach entzündete ich mit meiner neuen Zauberkraft ein Feuer und schlief. Ich musste feststellen, dass ich hier viel länger laufen konnte als zu hause. Aber auch die Tage und Nächte vergingen hier schneller, glaubte ich zumindest.
Beim dritten Sonnenaufgang ragten die Burgzinnen 100 Fuß vor mir in den roten Himmel. Der Himmel war durchzogen mit schwarzen Nebelschwaden. Die wie ich bald bemerkte die ganze Burg umgaben. Um mich rum war die Gegend trostlos und einsam. Die Wiese auf der ich lief war pechschwarz und die Blumen darauf sahen leblos aus wie Steine. Die einzigen Tiere die ich entdecken konnte waren Spinnen in allen größen. Ab und zu eine bunte Fee, verirrt in einem der riesen Netzen, hilflos dem schwarzen Tier ausgeliefert. Ich bemerkte nicht die bunte Schneise die ich in das Schwarz zauberte. Eine Spur aus frischem Gras und blühenden Blumen, klingelnden Feen und summenden Bienen. Doch unter all das fröhliche mischte sich ein wütendes Brüllen das mich den Kopf einziehen ließ. Ich stand knapp vor dem geöffneten Tor. Mitten im Burghof stand ein Käfig in dem panisch gestikulierend mein Bruder saß. Kaum hatte ich daran gedacht schreckte ich zurück: Was verdammte Sch***ße machte mein Bruder hier? Und wieso saß er hier gefangen? Angst überkam mich, doch es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
>Besiegt mit Liebe, Für das eigene Blut die Angst.

Kapitel 6




Millionen von Feen umkreisten den toten Gigant und verbargen ihn. Mit einer leuchtenden Explosion flogen sie auseinander und klingelten wild durcheinander, doch alle in der selben Melodie. Vor mir lag ein Junge, vielleicht 6-7 Jahre um ihn herum war das Gras schwarz und versenkt. Es bildete einen exakten Kreis. Außen Schwarz wie der Drache und nach innen hin blutrot, die mitte bildete der noch immer leblose Junge. Mein Opa hatte mir von den Elfen erzählt, mit ihren spitzen Ohren unschwer zu unterscheiden von Menschen. Die Feen ließen sich nieder und färbten das schwarz bunt, nur das rot berührte keine von ihnen. Ich sah an mir runter. Mein grünes Kleid war blutbespritzt, mir stieg Galle hoch. Schnell streifte ich das Kleid ab. Ich stand da zwischen all den Feen in einem weißen Nachhemd. Das grüne Kleid, durch das Blut Fuchsbraun gefärbt lag im Gras. Ich ging langsam auf den Jungen zu, die Feen bildeten einen Weg so das ich den Jungen behutsam aufheben konnte. Er war, wenn ich mich nicht irrte grade mal 4 Jahre alt. Ich trug ihn vorsichtig zur Burg, deren Tor offen stand. Ich war erschrocken als ich die Leute in der Burg sah, alle trugen sie das erkennungs Merkmal der Elfen. Ich überreichte den Jungen einem der anderen und lief auf den Käfig meines Bruders zu. Es dauerte nicht lange bis ich das Schloss mithilfe meiner Zauberkraft geknackt hatte. „Evas Tochter?“ Ich drehte mich um. Vor mir stand ein alter Elf. Ich meine er sah nicht alt aus, er sah verdammt jung und gut aus, aber seine Augen waren alt und müde. Ich nickte, ja ich war die Evas Tochter. „Danke das du uns befreit hast.“ „Kein Problem. Ging ja nicht anders. Wieso bedanken sie sich eigentlich? Der Zwerg von Elf ist Tod.“ Der alte Elf lachte. „Ich hatte mir deine Zunge spitzer vorgestellt, aber spitz ist sie alle Male. Oben sind Zimmer für euch vorbereitet. ruht euch aus, es ist ein langer Weg zurück in die reale Welt.“ Ich nickte und machte mich mit meinem Bruder auf den Weg. Ich war froh über seine stüzende Hand und dankbar dafür, dass er mich nach der vierten Treppe trug. Das letzte was ich wahrnahm war das er mich sanft in ein weiches Bett legte. Dann schlief ich ein.

Kapitel 7




„Hey Marry, wach auf.“ „Lass mich Josh.“ murmelte ich und drehte mich um. „Marry wach auf! Wird Zeit das wir nachhause kommen.“ „Aber ich weiß nicht wie.“ „Aber die Elfen wissen es.“ „Später.“ „Nein Marry, Jetzt!“ Er zog mir die Decke weg. Ich knurrte ihn an, stand dann aber trotzdem auf. Als ich aus dem Fenster sah war ich fast erschrocken über das rege Treiben. Es kam mir so vor als wäre mit dem Tot des Bösen das Leben erwacht. „Das Böse hat sich in das Gute verwandelt. Alles was Böse war ist wieder gut Marry, wir können gehen.“ „Mhm“ Doch ehe er mich aus dem Zimmer kitzeln konnte war ich aus der Tür. Die Elfen erwarteten uns bereits in einem großen Saal. Der kleine leblose Junge war quick lebendig und saß auf dem Schoß seines Vaters, einen goldenen Reif auf dem schwarzen Haar. Er war ihm in die Stirn gerutscht und ich sage euch, wären seine Ohren nicht da würde er noch tiefer rutschen! Er grinste mich mit breitem Lachen an, seine grünen Kulleraugen glänzten vor Freunde als er auf meine Ohren deutete. „Die sieht aus wie wir.“ Sein Vater nickte, dann setzte er den kleinen Elfen zu Boden. Er stand auf und kam auf uns zu: „Ihr müsst Heim, sonst findet ihr nicht zurück.“ „Wie kommen wir zurück?“ mein Bruder blickte den Elfen interessiert an, doch ich wanderte in Gedanken durch den Wald, den Elfen Jungen an der Hand. Man würde mich für seine Schwester halten. Ich würde hier zu Schule gehen. Und Heiraten, Elfen Kinder bek... „Marry, es wird einfach nachhause zu kommen.“ „Aha. Und wie machen wir das?“ „Wie müssen realisieren das es keine Elfen gibt. Das wir hier nur Träumen, wir müssen uns in unsere Welt wünschen.“ „Ich will aber hier bleiben, ich sehe doch schon fast aus wie eine Elfe. Hier ist es so wunderschön.“ Der Elfenkönig schüttelte den Kopf: „Josh wir können sie nicht zwingen. Es ist alleine ihr Wille. Wenn sie länger bleibt wird ihr Körper bei euch verschwinden und sie wird hier so leben so wie wir. Wenn sie daran glaubt das es uns gibt muss sie bleiben. Es gibt noch einen anderen Weg, aber diesen Weg kennt kaum einer. Erst einer hat ihn gewählt, nur um kurze Zeit später für immer hier zu verweilen. Ihr kennt Yanuk. Er kennt den anderen Weg, doch der ist schmerzhafter als der andere.“ „Wenn ich den anderen Weg wähle muss ich dann nicht aufhören hieran zu glauben?“ Oh man ich hörte mich an wie ein Kind das Angst hatte vom Weihnachtsmann vergessen zu werden. „Nein Marry, du wirst so in euer Reich zurückkehren wie du ihr vor mir stehst, du wirst alle Fähigkeiten mitnehmen, doch du wirst immer wieder hierhin zurückkehren. In deinen Träumen, doch nicht so wie jetzt sondern als Erscheinung, mit dem ersten Sonnenstrahl wirst du wieder zurück geschickt. Nach deinem Tot kehrst du unweigerlich hier hin zurück. Früher kannst du unser Land nur noch Körperlos betreten.“ Hörte sich alles blöd an, aber was dachte ich darüber nach. Ich liebte diese Welt, diese Welt war doch die reale Welt oder nicht? „Lou, ich gehe mit oder ohne dich. Ich muss nachhause.“ Ich nickte geistesabwesend, Zuhause wo war das? „Ralous wie komme ich nachhause?“ „Stell dir einfach vor wie du aus einem Taru erwachst, denn mehr tust du nicht. Es wird dir vorkommen wie ein Traum, ein Traum den du irgendwann vergisst und an den du dich beim nächsten Sonnenuntergang nie wieder erinnern wirst. Machs gut.“ „Machts gut. Du bleibst wirklich Lou?“ Ich nickte. „Dann Leb wohl Kleine.“ Er umarmte mich, küsste mich auf die Strin und löste sich vor meinen Augen auf. Plötzlich war ich müde und alleine. „Marry wenn du jetzt einschläfst kannst du nur noch den anderen Weg wähl..“ doch Ich hörte das Ende nicht mehr. Ich sank in die Knie und schlief ein. Mit einer unendlichen Leere im Herz.

Kapitel 8




„Loooooooooooooooooooooooooooooooou?!“ Ich schreckte hoch, doch Fynns Stimme hallte in meinem Kopf weiter. Ich saß aufrecht im Bett. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich musste wieder zurück. Fynn zu liebe und wegen Josh. Ich schwang die Beine über die Bettkante. Und stand auf, mein Blick blieb am Spigel hängen. Ich hatte mich vollkommen in eine Elfe verwandelt. Ich fuhr mir über die spitzen Ohren und die mandelförmigen Augen. Meine Haut hatte keine unebenheit mehr. Wieder hallte mein Name in meinem Kopf wieder. Ich drehte meinem Spiegelbild den Rücken zu und rannte so schnell es ging zum Elfenkönig. Doch noch vor der Tür stoppte ich. „Yanuk!“ „Marry Lou warum bist du noch da, weg sein solltest du, zu Hause.“ „Ich wollte bleiben. Aber jetzt will ich wieder Nachhause.“ „Dann stell dir vor du erwachst aus einem Traum, hast geträumt und wachst auf.“ „Geht nicht Yanuk, ich bin eine Elfe.“ „Nicht gut, gar nicht gut.“ „Du kennst doch einen anderen Weg oder?“ „Ja.., aber kein schöner Weg, wirklich nicht schön.“ „Yanuk ich kann sonst nichts tun, sag mir was ich machen soll.“ Der Elf überlegte und sah mich aus traurigen Augen an. „Dein einziger weg, einzige Möglichkeit Nachhause zu kommen ist, du malst ein bild, malst es mit deinem Blut. Musst dich malen, dich und Landschaft zuhause. Dich mit Blut, Rest mit Farbe. Musst bluten während du malst, darfst erst einschlfaen wenn Beld fertig, erst Bild fertig machen, dann darfst du einschlafen. Sonst musst du bleiben als körperloses Wesen.“ Ich schluckte, ich hasste Blut. „Und dann komme ich zurück?“ „Ja dann zurück, dann bist du Zuhause. Ich helfe dir. Ich weiß du kannst das." "Yanuk ich habe Angst." "Ich weiß Elfenmädchen, ich weiß."


Ich setzte den Pinsel so wie Zuhause auf die Leinwand, präzise, schnell, elegant, zuversichtlich und enthusiastisch, liebevoll und doch wusste ich es konnte den Tot in meiner Heimat bedeuten, jeder Pinselstrich konnte der letzte sein.

Ende




Ich blinzelte, öffnete die Augen und sah in die von Fynn. Sofort machte sich erleichterung auf seinem Gesicht breit. Wir waren immer noch auf dem Dachboden. „Wi-i-ie spä-ää-t isst es?“ „Du warst ne Stunde weg. Und fast stand dein Herz still Babe.“ Ich seuftze. Ich hatte es geschafft. Ich war wieder zu Hause. Und zum ersten Mal seit langem genoss ich einen Kuss von Fynn. Ihm war der leichte grün Schimmer meiner Haut entgangen und auch die Ohren hatte er nicht entdeckt. Hoffentlich blieb das so. Hoffentlich blieb ich nicht grün. Hoffentlich hörte er nie auf mich zu Küssen. Ich wusste die Elfen würde ich bald schon wieder sehen, spätestns im Tot und das war früh genug. Ich war zu Alt um an sowas zu glauben. Den Weihnachtsmann gab es ja auch nicht. Ich höre noch einmal das Klingeln ehe es verstummte.


Diese Geschichte ist Eigentum von:
Nadja Wagner

Impressum

Texte: Copyrights by Nadja Wagner
Tag der Veröffentlichung: 25.10.2011

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