Familie Rosinenbussen
Von Mark Johnson
Auf einem Baum in einer Wiese an einem Bach lebten die Rosinenbussen. Sie werden im Herbst geerntet und zum Kaufladen gefahren. Die Leute kaufen und essen die Rosinenbussen gerne wenn Sie krank sind, denn sie tun ihnen immer gut.
Aber wer es entdeckt hat, dass die Rosinenbussen so eine wunderbare Wirkung bei Krankheiten haben, das ist die Geschichte, die ich euch heute erzählen will.
Schon immer wachsen die Rosinenbussen nur auf einem bestimmten Baum, der auf einer sonnigen Wiese in der Nähe eines Baches steht und weil damals noch keiner Sie entdeckt hatte, war auf dem Baum immer ein furchtbares Gedrängle, bei dem sich die eine Hälfte der Tabletten grün und die andere Hälfte blau ärgerte.
Eines Tages nun kam der Apotheker Pillenknick wieder einmal auf einer seiner Ausflüge durch die umliegenden Wiesen und Wälder. Schon etwas durstig wollte er sich am Bach durch einen Schluck erfrischen, als ihm eine Tablette, ich glaube er hieß Karl, auf den Kopf fiel. Dies war nicht weiter schlimm den Karl war noch nicht ausgewachsen und Apotheker Pillenknick hatte auch einen ganz schön dicken Schädel. Es tat aber zumindest so weh, dass es Pillenknick bemerkte. Als er Karl vom Boden aufhob staunte er nicht schlecht, dass er eine so schöne blaue Tablette gefunden hatte. Doch sein Durst war so groß das er Karl einfach in die Hosentasche steckte und Ihn dort auch prompt vergaß, weil er manchmal etwas zerstreut war. Karl aber war noch so betäubt, dass er erst einmal gar nichts sagen konnte. In der tiefen dunklen Hosentasche blieb im auch nichts anderes übrig als abzuwarten was passieren würde, weil Ihn Pillenknick eh nicht hören würde. Darüber ärgerte er sich grün, dass ausgerechnet ihm das passieren musste.
Er war der jüngste der blauen Art, die von Natur aus eigentlich immer heiter und sorglos war, nur heute eben nicht. Er wollte nicht stundenlang in einer engen Hosentasche sitzen und warten bis ihn ein Mensch wieder heraus lassen würde. Dass das ein Mensch war wusste er damals übrigens auch noch nicht. Aber er war nicht alleine in dieser Tasche, denn neben ihm waren noch allerlei Kräuter und Steine so dass es darin ganz schön eng wurde.
Als er endlich aus der Tasche herausgelassen wurde war es schon später Nachmittag und er landete mit dem restlichen Inhalt der Tasche in einer weißen Apothekerschale. Dort lag er auch noch die ganze lange Nacht, denn aus Angst was der Mensch mit ihm anstellen könnte, lag er auf der Stelle ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Am nächsten Morgen kam der Apotheker noch recht verschlafen in seine Experimentierstube, denn früher machten die Apotheker noch so was und wollte die einzelnen Kräuter und sonstigen Sachen untersuchen die er gestern entdeckt hatte. Als er nun die einzelnen Sachen auseinander sortiert hatte sah er auch Karl. Stirnrunzeln nahm er Karl zwischen Daumen und Zeigefinger und überlegte wie denn diese eine grüne Tablette in seine Schale geraten. Wie er so nachdachte fiel ihm ein wo er sie den gefunden hatte. In diesem Moment nahm Karl allen seinen Mut zusammen und wollte sich aus der misslichen Lage befreien. Als er so zappelte, fiel er Apotheker Pillenknick vor Schreck aus der Hand und direkt in das Maul seines treuen Begleiters Waldo einem Hund. Der war schon etwas alt und da er nicht mehr so gut sah aß er Karl auch gleich auf. Der Apotheker bekam einen gehörigen Schreck als er das sah, aber da er ein erfahrener Apotheker war, wusste er was er zu tun hatte – einfach abwarten was passieren würde.
Die Stunden vergingen und er ging mit Waldo wie jeden Morgen, Mittag und Abend spazieren. Verblüfft bemerkte er wie Waldo dieses Mal aber viel munterer war als sonst und das auch noch den Rest des Tages anhielt. Darauf beschloss er gleich am nächsten Wochenende wieder einen Ausflug zu machen um diesen Baum zu besuchen.
Doch wie ging es Karl in der Zwischenzeit. Der fiel erst einmal vor Schreck in Ohnmacht und wachte erst im Magen von Waldo wieder auf. Dort aber angelangt wollte er so schnell wie möglich wieder raus und ging auch gleich in die richtige Richtung los. Als er aber die Unordnung auf seinem Weg zum Ausgang sah konnte er nicht anders und machte Ordnung in den Hallen, die schon lange keiner geputzt hatte. Ordentlich müde von der anstrengenden Arbeit legte er sich an einer ruhigen Ecke schlafen. Doch der währte nicht sehr lange als er merkte, wie er mit einem ordentlichen Ruck wieder in die Freiheit geschleudert wurde. Weil es ihm aber dort gefiel wo er landete, blieb er gleich dort liegen und lebte in Zukunft auf einem Baum der ganz in der Nähe wuchs, denn eins muss man von den Rosinenbussen wissen das sie sich nie viel umherbewegen.
Der Apotheker aber nahm sich am nächsten Wochenende eine ganze Handvoll von seinen Schwestern und Brüder mit und weil sie seinem Hund so gut bekamen, beschloss er sie auch zukünftig in seiner Apotheke für andere Hunde anzupreisen. Dies ging eine ganze Weile so bis Pillenknick auf die Idee kam sie an sich selber auszuprobieren, denn er war schließlich auch nicht mehr der Jüngste. Da nicht nur er sich mit den Rosienbussen von Tag zu Tag besser fühlte fiel es auch bald den anderen Leuten auf wie jung er aussah und sie fragten ihn nach seinem Rezept danach.
Und so kam es schließlich, das die Rosinenbussen überall bekannt, ja man könnte sogar sagen berühmt wurden.
Tag der Veröffentlichung: 22.10.2009
Alle Rechte vorbehalten