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-Aus dem Klassenbuch, eines Strebers-

 

Ich bin Peter Schmitt und man kann ja über mich sagen was man will, meine Eltern sind Okay. Allerdings und das bedauere ich manchmal, sind sie nicht so wie andere Eltern. Nicht so wie Du das kennst mit »guten Morgen Sohn zeig mir mal deine Hausaufgaben.« Nein bei mir heißt es, »Du Freedom komme mal! Hier ist so ein Papier vom Finanzamt gekommen. Ich glaube die Wollen was von uns, kannst du das bitte machen?« Ernsthaft wer lässt seine Steuererklärung von einem Elfjährigen machen? Doch nur Menschen ohne Verstand oder meine Eltern. Gero Schmitt und Greta wie ihre komischen Freunde sie nennen. Wenn sie zu ihren SIT-INS bei uns in der Küche herumhängen. Und gemeinsam Kekse backen, von denen ich niemals etwas der Polizei erzählen darf. Denn du weißt ja die Polizei ist der Stiefeltritt der Unterdrücker. Ich bitte euch, wir leben ja nicht in einer Diktatur. Leider sind meine Eltern manchmal peinlich. Sie waren einmal Hippies irgendwann 68 vor Christus oder so. Da sind sie auch geblieben Hippies 68 v Chr. Seit mein Vater noch einmal als Musiker Karriere machen will, verliere ich meine Freunde. Und es sind Freunde, die das Leben braucht, Freunde, die einem Später einmal nützlich sein können. Wenn du Zahnschmerzen hast, was ist da besser als ein Freund, der dir den kaputten Milchzahn zum Kumpelpreis rausmacht. Carl wird Zahnarzt, weil sein Vater Zahnarzt ist. Und weil sein Opa davor schon Zahnarzt war und davor ... und davor Zahnausreißer. Die mit ihrem Eselskarren und der Zange von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zogen. Das nenne ich Karriere!!! Oder aber, du hast ein Problem mit den Behörden. Sagen wir der Polizei, wegen deiner Insider Aktiengeschäfte. Wer kann dich da besser rausholen als ein Finanzanwalt. Und das ist Mike Boy, er ist so etwas wie der Mafiaboss an unserer Schule. Das heißt, er verleiht Schokolade und erwartet im Gegenzug eine Woche Später eine Apfeltorte oder zwei Tafeln Schokolade. Bereits als ich im Kindergarten war, habe ich meine Lektion gelernt. Freunde finden sich immer, aber Freunde, die dich weiterbringen, wachsen nicht an Bäumen. Und ich habe es probiert, es funktioniert nicht. Ich war drei oder vier Jahre und dachte Freunde wachsen wie Kirschen an den Bäumen. Ich hatte da so ein Bilderbuch, in dem das der Fall war. Ich habe auf dem Spielplatz die Haare von den Kindern ausgerissen, die gerne meine Freunde sein sollten. Und dann in unseren Garten eingebuddelt und jeden Tag gegossen. Erstaunlicherweise wuchs mir kein Freundesbaum, sondern ein ekliger Ausschlag an meinen Händen. Meine Mutter schleppte mich zu ihrem Heilpraktiker, der mich mit Honig Waschungen und geheimen Rosen Essenzen behandelte. Zum Glück stellte sich rechtzeitig heraus, nach dem ich mit angeschwollenen Kopf ins Krankenhaus gebracht wurde. Dass ich so gegen ziemlich alles allergisch bin. Ganz besonders gegen Rosenessenzen. Der rote Ausschlag verheilte von ganz alleine, nachdem ich den Freundebaum im Stich ließ und mich bei meinem Allergiearzt mit meinen Kumpels anfreundete. Mein echter Allergiearzt ist Doktor Professor Sebastian von Schnürhacken. Er ist eine echte Kanone auf dem Gebiet der Kinderallergien. Das Beste ist er ist der Entdecker der seltenen Schnürhackenallergie. Er verabreicht einem wenigstens keine Kuren aus Schlamm und er ist auch nicht so merkwürdig jeden Morgen die Bäume in seinem Garten zu umarmen. Mein Heilpraktiker tut das. Er sagte, als ich ihn darauf ansprach.

»Du musst nur an den Biologieunterricht denken ...«, sagt er zu mir. »Bäume wachsen, oder?«

»Ja na und? Das tut Fußpilz auch!«

»Gut ... gut aber kann dein Fußpilz auch mit anderen Fußpilzen über Hunderte Kilometer hinweg kommunizieren sprechen?«

Ich dachte, jetzt lügt er aber und machte ein skeptisches Gesicht.

»Doch doch«, sagte er schnell, »nimm nur die majestätische albanische Nachttanne. Sobald ein Baum von Parasiten angefallen wird, schreit er diese Botschaft als chemischen Schrei heraus. Und alle anderen Bäume bereiten sich darauf vor.«

Da war ich baff, einen Moment lang zumindest, »trotzdem geht der Wald drauf oder? Wenn Bäume so clever sind warum haben sie nicht längst was gegen die Holzfäller unternommen?«

Kurz gesagt Bäume sind extrem langsam. So langsam das sie noch Millionen Jahre brauchen, bis sie merken, dass es wir Menschen sind, die sie umholzen. Und bis dahin naja ... wird es Bäume wohl nur noch in Baumzoos geben und unser Sauerstoff kommt sauber in Tüten verpackt aus der Fabrik.

Nach dem ganzen Hokuspokus Heilpraktiker war Doktor Professor Schnürhacken wenigstens so vernünftig mich auf die klassische Methode zu behandeln. Er stopfte mich mit blauen, roten und grünen Pillen voll, auf manchen Schachteln stand, Versuchsmaterial Lebendtest A1 Schmitt, das ich manchmal dachte, die außerirdischen haben mich geschnappt und auf einen fremden Planeten umgesiedelt. Alle Leute hatten blaue Haut und redeten wie in Zeitlupe. Ich selbst brauchte für den Heimweg vom Arzt nach Hause, zehn Minuten Hinweg, ganze dreißig Minuten nach Hause. Ich kroch besser torkelte das mich manche Außerirdische anhielten um an meinem Atem zu riechen sie dachten wohl ich bin voll bis unter die Hutschnur.

 

Na und könnt ihr sagen aber ich habe einen Zeitplan einzuhalten. Ich habe in meinen Terminkalender extra rot 14: Uhr 30 Termin Dr Schnürhaken geschrieben und dann 15:10 Uhr etwas essen, wenn meine Mutter denn an so etwas wie essen kochen gedacht hatte. Laut meinem Terminplaner waren zum Essen genau fünf Minuten vorgesehen und fünfzehn Uhr fünfzehn meine Hausaufgaben machen dann sechzehn Uhr das Treffen mit der Gang in unserem Ultra Geheimversteck dem Keller von Claus. Und was

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Thommy Hansen
Bildmaterialien: Thommy Hansen
Tag der Veröffentlichung: 05.03.2014
ISBN: 978-3-7309-8956-2

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