Eragon konnte es nicht fassen. Wie konnte so etwas Schreckliches nur passieren? Wieso hatten sie nicht besser aufgepasst und auf Zeichen geachtet?
Der Bote der ihm zugesandt worden war tappte unruhig von einem Bein auf das andere.
„Wann wird sie bestattet?“
„In einer Woche Herr. Sie wollen euch die Gelegenheit geben, dabei zu sein wenn eure ehemalige Lehnsherrin bestattet wird. Werdet ihr dabei sein?“
Eragon musste lange überlegen. Er wollte eigentlich dabei sein wenn Saphiras erstes Drachenjunges schlüpfte und morgen würden neue Menschen, Elfen, Zwerge und Urgals kommen um zu sehen ob sich einer von ihnen als Reiter eignete.
Doch Nasuada war seine Lehnsherrin gewesen bis er Alagaesia verlassen hatte um einen Platz für die Drachen und die zukünftigen Reiter zu suchen. Einen Ort wo er sie zu echten Drachenreitern ausbilden konnte.
„Ich komme zur Bestattung. Doch danach werde ich sofort wieder hierher zurückkehren. Ich packe schnell einige Dinge zusammen und dann fliege ich los. Wie kommst du zurück? Sollen Saphira und ich dich mitnehmen?“
Der Bote schüttelte den Kopf.
„Das ist nicht nötig, da ich morgen sonst sowieso hierher kommen würde. Ich bin einer der Menschen die morgen das Glück haben die Chance zu bekommen ein Reiter zu werden.“
Eragon musterte den Jungen. Er musste noch ziemlich jung sein. Vielleicht sechzehn oder siebzehn. Dann erinnerte er sich wie jung auch er war als er ein Drachenreiter wurde.
„Ich wünsche dir viel Glück!“
Der Junge verneigte sich kurz und verließ dann die große Halle.
Saphira? Wo bist du? Wir müssen aufbrechen!
Ich bin gleich da. Aber wo müssen wir denn hin?
Eragon verdrehte die Augen. Saphira war wohl mal wieder mit Dorn unterwegs gewesen. Er und Murthag waren vor einem Jahr zu ihnen gestoßen. Dorn war nun Saphiras Partner. Sie hatten sich gegenseitig verziehen, was im Krieg gegen Galbatorix alles zwischen ihnen vorgefallen war. Kurz darauf funkte es zwischen den beiden.
Ich erzähle es dir wenn du da bist. Könnt ihr auch Murthag suchen? Es betrifft auch ihn.
Schon unterwegs.
Eragon packte schnell die wichtigsten Dinge zusammen und schnallte sich Brisingr um. Dann setzte er sich unter einen Apfelbaum und Meditierte um nicht die Fassung zu verlieren. Er fragte sich, ob sie wohl auch tot wäre, wenn er Alagaesia nie verlassen hätte. Doch sich darüber Gedanken zu machen war sinnlos. Er konnte nichts mehr daran ändern. Er meditierte eine Stunde bis er das Flügelschlagen zweier Drachen hören konnte. Langsam stand er auf und ging in die große Halle zurück. Saphira, Dorn und Murthag erwarteten ihn schon.
Also jetzt erzähl schon. Wohin fliegen wir?
Daraufhin erzählte Eragon von Nasuadas tot und von der Bestattung.
Murthag brach in Tränen aus und Eragon hatte ihn noch nie so aufgelöst gesehen. Dorn und Saphira hingegegen schmiedeten in Gedanken schon Rachepläne an demjenigen der Schuld an Nasuadas tot war.
Wir müssen sofort los wenn wir noch rechtzeitig ankommen wollen.
Ich komme mit. Ich liebte Nasuada und will ihr die letzte Ehre erweisen
Bist du dir sicher Murthag? Ich meine, du weißt dass du wahrscheinlich nicht gerade freundlich empfangen werden wirst.
Ja Eragon ich bin mir sicher. Es ist mir egal was andere von mir halten. Ich habe das gleiche Recht wie sie, Nasuada zu verabschieden.
Eragon, Murthag hat Recht und Saphira und ich sind ja auch bei euch ihm kann nichts passieren und wenn die anderen nicht mit ihm sprechen wollen, hat er uns.
Eragon merkte das es wahr war, was Dorn gerade gesagt hatte.
Na schön. Dann würde ich sagen dass Dorn und Saphira noch einmal richtig jagen gehen sollten und dass du Murthag, schnell die wichtigsten Sachen zusammenpackst. Ich sage Bloedhgarm bescheid, dass er sich morgen um die möglichen Reiter kümmern muss.
Kurz darauf flogen sie los. Glaedrs Eldunari befand sich in Saphiras Satteltasche. Sie brauchten drei volle Tage, bis sie den Rand Alagaesias erreichten. Von dort aus flogen sie einen kleinen Umweg nach Carvahall um dort Rohan und seine kleine Familie abzuholen. Ismira, Rohan und Katrinas Tochter war mittlerweile sieben Jahre alt und gut gebaut. Sie sah Eragon zum ersten Mal wirklich da sie, als er das letzte Mal in Alagaesia war, noch ein Baby gewesen war. Sie freute sich richtig Eragon, ihren Onkel zu sehen. Sie umarmte ihn und kletterte danach auf Saphiras Rücken. Danach umarmte ihn Katrina und folgte ihrer Tochter. Rohan gab seinem Cousin einen Klaps auf den Rücken und setzte sich dann hinter Murthag. Die kleine Familie hatte mittlerweile ganze Arbeit geleistet. Sie hatten sich mit Hilfe einiger Dorfbewohner Carvalls ein großes Haus gebaut und um ganz Carvahall war eine hohe Mauer errichtet worden. Das Dorf schien voller Leben zu sein. Überall spielten Kinder und es wurde Handel betrieben.
Es war zu viel Glück für Eragon.
Ob sie wohl wissen, dass Nasuada tot ist?
Ich denke nicht, sonst würden sie wohl nicht ihr normales Leben fortführen oder vielleicht auch doch. Du kennst sie besser als ich.
Eragon schloss die Augen und fragte Rohan und Katrina ob sie bereit waren. Ismira brauchte er gar nicht zu fragen, da sie die ganze Zeit schon schrie dass sie endlich los wollte.
Schnell hoben Dorn und Saphira ab.
„Und, was hat sich in der ganzen Zeit bei dir alles getan?“
Katrina war wohl wirklich interessiert. Rohan hatte sich eine gute ehrliche Frau ausgesucht wie Eragon fand. Als er an die wahre Liebe dachte, fuhr ihm ein heftiger Schmerz durch die Brust. Arya!
Eragon hatte nun seit sieben Jahren nichts mehr von ihr gehört. Sie hatte nicht auf seine Briefe geantwortet, nicht auf seinen Versuch über die Spiegel Kontakt aufzunehmen und auch nicht auf seine Einladung sobald die Stadt fertig geworden war.
Ob sie wohl auch da sein wird? Und wie geht es wohl Firnen?
Saphira antwortete ihm nicht. Sie hatte Angst vor der Begegnung mit Firnen. Sie hatten einmal auf eine gemeinsame Zukunft gehofft, doch nun war Dorn Saphiras Partner. Sie wollte Firnen auf gar keinen Fall verletzen.
„Eragon? Geht es dir gut?“
Katrina sah ihn sehr besorgt an.
„Oh was? Ja mir geht es gut. Also, wo fange ich an. Als wir Alagaesia verließen, fanden Saphira und ich nach einem Monat einen perfekten Ort zum Leben. Er ist so ähnlich wie die Wüste Hadarac aber es gibt sehr viel Wild. Als erstes bauten wir eine große Burg mit einem Saal geschaffen für sechs Drachen. Mit Magie kostete uns das vier Jahre. Wir haben einen Raum für die Eldunari angebaut, den niemand finden kann, da er auch in einem anderen Raum ist so wie es hier in Alagaesia war. Sobald die Burg fertig war, schickten uns die Elfen Helfer und wir bauten eine große Stadt.“
Eragon musste kurz überlegen.
„Es gibt noch einen Unterschied zur Hadarac-Wüste. Mitten durch die Stadt fließt ein Fluss. Wir haben ihn den Nidhwalar genannt, da dort laut Aufzeichnungen die uns ein seltsamer durchreisender zeigte, früher die Nidhwalar geboren wurden. Nun ja auf jeden Fall kamen bald die ersten Kandidaten und die ersten Drachen schlüpften. Es ist nicht mehr vorherbestimmt wie alt man sein muss. Jeder der will kann sich melden wie du sicher weißt und die Regentin oder der Regent des Landes bestimmt wer gehen kann. Mittlerweile sind wir zweiunddreißig Drachenreiter. Bei uns ist es immer friedlich und ich bin sicher es würde dir, Ismira und Rohan dort gut gefallen.“
Katrina lächelte und nickte, dann sah sie sich um. Eragon tat es ihr nach und was er sah, erschreckte ihn.
Bis jetzt hatte er nur in den Himmel geblickt oder in die Wälder gesehen doch nie zum Boden. In Carvahall hatten Blumen geblüht und Kinder gespielt. Hier jedoch war nicht mal Gras zu sehen. In Städten an denen sie vorbei oder über die sie flogen herrschte Stille. Kein Kind spielte. Einmal landeten sie in Bullridge und als sie dort einen Mann fragten wieso die Straßen so leer waren, stotterte er nur etwas von tot und Dunkelheit.
Eragon dachte sie würden vielleicht um Nasuada trauern.
In Ilirea war es noch schlimmer. Eragon kam es vor als wäre die Stadt verlassen. Tote Tiere lagen auf den Straßen und überall stank es nach tot.
Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg in die Burg. Sie klopften an das mächtige Tor und wurden einfach eingelassen.
Sie konnten niemanden entdecken als sie den Hof betraten und alles war tot still.
Saphira, das gefällt mir nicht, mach dich bereit sofort zu fliehen oder zu kämpfen.
Ich bin immer bereit.
Murthag, siehst du irgendwas?
Nein nichts. Das kommt mir sehr verdächtig vor.
„Onkel Eragon, weißt du wo sie alle sind?“
„Nein Ismira. Tut mir wirklich leid aber ich weiß es auch nicht.“
Saphira und Dorn traten in den Thronsaal, nachdem sie sich einige Male verlaufen hatten, da die Burg sehr groß war und viele Ecken hatte.
Eragon traute seinen Augen kaum.
Überall im Saal lagen Leichen. Sie alle waren blutüberströmt. Viele hatten den Mund wie zu einem Hilfsschrei geöffnet. Eragon stieg von Saphira ab und suchte den Saal nach überlebenden ab.
„Argetlam!“
Eragon drehte sich schnell in die Ecke aus der das gekommen war. Dort lag ein Zwerg den er in Farthen-Dûr einige Male gesehen hatte. Er lief schnell zu ihm und beugte sich über ihn. Der Drachenreiter wollte gerade die Wunden des Zwerges heilen als dieser den Kopf schüttelte.
„Dafür ist keine Zeit. Ihr müsst fliehen!“
„Fliehen wovor?“
Der Zwerg strengte sich sehr an noch diese eine Information an Eragon weiterzugeben und hätte Eragon nicht so ein gutes Gehör, hätte er den ihn nicht verstanden.
„Ra’zac!“
Dann war der Zwerg tot.
Schnell schwang sich Eragon auf Saphira und sie und Dorn liefen los. Sie erreichten den Hof dieses mal schnell, da sie dieses mal auf ihren Geruch achteten den sie beim Hinweg hinterlassen hatten. Sofort hoben die beiden Drachen ab.
Wohin Eragon? Sollen wir Rohan, Katrina und Ismira nach Hause bringen?
Nein. Ich will sie in Sicherheit wissen. Lass uns nach Ellesméra fliegen und hoffen, dass es den Elfen gut geht.
Katrina saß wie versteinert auf Saphira. Eragon dachte dass wäre der Schock, doch dann bemerkte er, dass Ismira in der alten Sprache redete. Er lauschte was sie sagte. Sie sorgte dafür, dass sie selbst diese Bilder vergaß. Eragon beschloss sie später danach zu fragen woher sie so etwas konnte. Sie flogen einige Stunden dann machten sie eine Pause.
„Wohin fliegen wir Eragon und wer hat das angerichtet?“ Eragon sah seinem Cousin ins Gesicht. Dann schüttelte er nur den Kopf. Er konnte es nicht aussprechen. Er konnte es nicht fassen! Die Ra’zac von denen Galbatorix gesprochen hatte, waren schlimmer als die die er vor sieben Jahren getötet hatte. Wo sie wohl jetzt waren? Und wie viele konnten es wohl sein?
„Wir sollten weiterfliegen. Es wird bald dunkel und wir könnten es heute noch nach Du Weldenvarden schaffen.“
Murthag sah Eragon erwartungsvoll an. Dieser nickte und sie alle stiegen wieder auf die beiden Drachen. Sie flogen die ganze Nacht durch doch aufgrund der Erschöpfung der Drachen, schafften sie es erst am nächsten Tag zur Mittagszeit den Rand von Du Weldenvarden zu erreichen. Dort ruhten sie sich auf einer kleinen Lichtung aus. Eragon versuchte mithilfe der Traumsicht Jörmundur zu sehen, doch er sah nur schwärze. Sobald Saphira und Dorn ausgeruht waren, flogen sie weiter um Ellesméra zu erreichen. Nach einigen weiteren Stunden hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie wurden sofort eingelassen und flogen zur Tialdarí-Halle in der Hoffnung, dort Arya zu finden. Sie erwartete sie bereits.
Arya machte den traditionellen Elfengruß und dann begann sie zu sprechen. /
„Eragon, es ist schon dich wieder zu sehen, genau wie euch andere.“
Saphira und Dorn schnaubten.
„Es tut mir leid, man kann euch natürlich nicht zu den anderen stellen. Willkommen zurück Saphira und Dorn. Ich hoffe es geht euch gut.“
Sie sah älter aus. Das Leben als Königin lud ihr anscheinend zu viel auf. Auch ihre Haltung wirkte nicht so stolz wie früher. Sie sah eher aus, als würde sie mit aller Macht versuchen zu verbergen, wie es ihr ging und es ihr aufgrund von einer schrecklichen Verwundung am Rücken nicht gelang aufrecht zu gehen.
Eragon erwiderte den Elfengruß.
„Arya, es ist schön dich wieder zu sehen, doch leider kommen wir mit schlechten Nachrichten. Ich weiß nicht ob du es schon weißt aber…“
„Die Ra’zac sind in Ilirea eingefallen und haben alle getötet. Das geschah vor drei Tagen Eragon. Jörmundur hatte während sie die Menschen angriffen, Kontakt mit mir aufgenommen. Wir wurden jedoch unterbrochen und seitdem habe ich nichts mehr gehört.“
„Ich denke er ist tot. Ich habe ihn mit der Traumsicht gesucht, jedoch nur schwärze gesehen.“
„Versuchen wir es noch einmal!“
Zusammen sprachen sie die Worte „Draumr kópa“ über einer Schale voll Wasser die ihnen ein Elf gebracht hatte, doch wieder sahen sie nur ein schwarzes Bild. Enttäuscht sahen sie sich an. Nach einiger Zeit wies Arya einige Elfen an, Rohan und den anderen die Plätze zu zeigen wo sie leben könnten bis alles geregelt wäre. Eragon blieb zurück. Arya wies in an ihr zum Menoa-Baum zu folgen. Dort angekommen setzten sie sich auf große Wurzeln die aus dem Boden ragten und redeten.
„Wir fanden heraus, dass die Ra’zac leben, als die Menschen Dras-Leonas wieder anfingen zu beten. Sie wollten uns nicht sagen, wo sie sind und als wir sie zwingen wollten, begangen sie Selbstmord. Wir suchten überall, doch sie hatten nirgendwo Spuren hinterlassen. Nach einiger Zeit gaben wir die Suche auf. Doch sie waren nicht die einzige Bedrohung. Nasuadas Entschluss die Magier zu bändigen, wurde nur von wenigen akzeptiert. Trianna war die größte Widersacherin des Gesetzes und sie scharte eine Gruppe von Magiern um sich. Die Gruppe wuchs bis fast jeder Magier Alagaesias darin war. Sie töteten Nasuada und verschwanden schließlich. Wir fanden keine Spur von ihnen. Sie verstecken sich mit mächtiger Magie. Noch etwas. Sie haben einen Drachenreiter unter sich. Aber keinen neuen Galbatorix, sondern einen Sklaven. Er war noch in der Ausbildung und durfte zum ersten Mal mit seinem Drachen Ellesméra verlassen, als sie ihn überraschten. Sie waren zu stark. Wir versuchten alles um ihn zu befreien aber so einer großen Gruppe können wir nichts bieten. Die Magie bei den Elfen ist zwar wieder etwas stärker geworden, aber viele von uns sind sich zu fein einen Menschen zu retten wie ich leider gestehen muss. Der Junge tut mir leid. Er war vierzehn Jahre alt und er hatte mit zwölf seine Ausbildung begonnen. Sie steigerten seine Kraft, doch sie beherrschen ihn egal wie stark er ist. Sie fanden seinen wahren Namen heraus, nachdem sie grob in seinen Gedanken geforscht hatten.“
„Woher weißt du das alles?“
„Bis vor kurzem hatten wir einen Spion unter den Magiern.“
„Bis vor kurzem?“
„Sie bemerkten es und töteten ihn. Seinen abgetrennten Kopf warfen sie ins Feuer und brieten darauf zwei Kaninchen. Er hätte gar nicht erst sterben sollen und wenn schon dann hätten wir in würdig begraben sollen. Es hätte nicht so für ihn enden dürfen.“
Eragon dachte über alles nach, was sie ihm alles erzählt hatte. Ihm wurde es zu viel und schließlich entschied er sich das Thema zu wechseln auch wenn es sehr taktlos war.
„Wieso hast du nicht auf meine Briefe geantwortet?“ „Ich habe sie nicht beantwortet, da ich dir nicht wehtun wollte. Ich bin nicht gekommen, da es mir zu schwer gefallen wäre wieder zu gehen. Es tut mir leid das ich nicht mit dir gesprochen habe, dass ich dich abgewiesen habe.“
Eragon nickte. Sie redeten noch über einige Belanglose Dinge, dann verabschiedeten sie sich. Am nächsten Tag würden sie weiterreden.
Als Eragon am nächsten Morgen aufstand, fühlte er sich schrecklich.
War alles umsonst? Haben wir so viele Leute geopfert, dass es nun von neuem beginnt?
Kleiner, wir taten alles für den Frieden, wir haben alles gegeben. Die Schuld liegt allein bei den Ra’zac. Sie haben alles zerstört. Wenn sie nicht wieder aufgetaucht wären, hätte Trianna sich niemals getraut, es zu wagen eine Magierarmee aufzubauen!
Was denkst du, wo sie sich so lange versteckt haben?
Ich weiß nicht, wir haben nicht den ganzen Helgrind durchsucht. Es könnte verborgene Kammern geben! Wir hätten alles durchsuchen sollen, nachdem Galbatorix besiegt war.
Ja, dass hätten wir wohl. Doch daran können wir jetzt nichts mehr ändern. Es ist zu spät.
Wie wäre es wenn wir heute einen Rundflug über die nahe gelegenen Städte fliegen? Um zu sehen wie es den Menschen dort geht?
Ich denke das wäre eine gute Idee aber wir sollten zuerst Arya fragen, da ich nicht weiß, ob sie schon andere wichtigere Pläne hat.
Einverstanden. Wollen wir sehen ob sie schon auf den Beinen ist?
Eragon lächelte sie an und nickte. Ohne ihr den Sattel anzulegen, flogen sie los. Vor der Tialdarí-Halle setzte Saphira Eragon ab und flog dann zu Murthag und Dorn die ziemlich nah wohnten.
„Eragon.“
Der Drachenreiter drehte sich um. Dort stand Arya. Wunderschön in ihrem gelben figurbetonten Kleid. Eragon stellte fest, dass sie, obwohl sie immer noch sehr gestresst aussah, auch immer noch die schönste Frau war, die Eragon je gesehen hatte.
„Arya. Wie geht es dir?“
„Es geht mir gut. Was ist dein Anliegen?“
Er überlegte woher sie wusste dass er eines hatte, doch dann beschloss er dass es unwichtig war.
„Ich wollte wissen, ob es in Ordnung wäre, wenn Saphira und ich einen Rundflug in die nahegelegenen Orte machen um uns ein Bild der Lage in Alagaesia zu machen. Wir würden schnell wieder da sein.“
Arya überlegte. Sie sah besorgt aus und nach einer Weile schüttelte sie den Kopf.
„Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist. Ich denke nicht, das Trianna oder die Ra’zac bescheid wissen, das du zurück bist und vielleicht sollte das erst mal auch so bleiben.“
„Aber ich…“
„Eragon bitte! Schick Murthag oder einen anderen Reiter in Ellesméra, aber du bleibst bitte hier!“
Eragon dachte über ihre Worte nach. Wenn Trianna wirklich noch nichts von seiner Rückkehr wusste, dann würde er das Risiko eingehen, dass sie es spätestens an diesem Abend wissen würde. Wenn sie es allerdings schon wusste, würde er das Risiko eingehen in eine Falle zu tappen. Einen anderen Reiter zu schicken wäre auch falsch, da er diesen so direkt in die Falle schicken könnte. Das schlaueste wäre, selbst zu gehen, doch verkleidet und nicht mit Saphira sondern mit dem Pferd. Er erzählte Arya von dem Plan und sie dachte darüber nach. Schließlich akzeptierte sie unter der Bedingung, dass sie, Murthag und Roran auch mitkämen.
„In einer Stunde reiten wir los. Sage du Roran bescheid.“
Sie verabschiedeten sich und dann ging Eragon los um Roran zu bitten, mit ihnen zu kommen.
Er war nicht sehr begeistert davon Katrina und Ismira zu verlassen, doch trotzdem kam er mit. Murthag mussten sie nicht bescheid sagen, da Saphira mitgehört und Murthag und Dorn schon alles erzählt hatte.
Nach genau einer Stunde warne die Pferde gesattelt, der Proviant gepackt und die vier Gefährten fertig. Saphira, Dorn und Firnen waren nicht sehr begeistert davon in Ellesméra zu bleiben, doch sie verstanden, dass es das Beste war.
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ritten sie los. Als erstes ging es nach Osilon, danach würden sie nach Ceunon, Yazuac und Daret reiten. Sobald sie alle Orte besucht hatten würden sie nach Ellesméra zurückkehren.
Katrina ging mit Ismira durch die schönen Gärten der Elfen und dachte an ihren eigenen kleinen Garten zuhause. Zuhause, wie ging es den Dorfbewohnern Carvahalls wohl gerade? War dort auch schon so etwas passiert, wie in Ilirea? Lebten sie noch? All diese Fragen und noch mehr flogen in ihrem Kopf herum.
„Mach dir keine Sorgen Mutter! Es geht ihnen gut, ich bin mir sicher.“
Katrina fand es erstaunlich, dass Ismira anscheinend immer wusste woran sie dachte, doch sie war froh darüber, denn so wusste Ismira immer was sie zu ihrer Mutter sagen musste, damit es ihr besser ging. Gerade als sie etwas sagen wollte, entdeckte die kleine einige Elfenkinder die miteinander spielten. Sie waren jünger als Ismira. Sie waren erst vier Jahre alt und somit die jüngsten Elfen im ganz Ellesméra. Katrina merkte wie gerne Ismira mit ihnen spielen und tanzen würde, also meinte sie an Ismira gewand, dass sie ruhig gehen könnte, wenn sie wollte.
„Wirklich? Macht dir das nichts aus?“
„Mir macht es wirklich nichts aus! Geh spielen hab Spaß. Wir treffen uns dann später vor der Tialdarí-Halle.“
Ismira hüpfte fröhlich zu den anderen Kindern die sofort mit ihr anfingen zu tanzen. Katrina war froh, ihre Tochter glücklich zu sehen, doch jetzt fühlte sie sich sehr einsam. Rohan war mit Eragon fortgegangen, Ismira bei den Kindern und die Freunde die sie in Carvahall hatte waren nun einmal in Carvahall.
Auf einmal wurden ihre Gedanken von einer wundervollen Flötenmusik abgelenkt und sie folgte dem Ursprung der Musik. Nach einer kurzen Zeit kam sie auf eine wunderschöne Lichtung auf deren Mitte ein großer Apfelbaum stand. Am Stamm des Apfelbaumes, saß ein alter Elf. ER musste wirklich alt sein, denn sein Gesicht war von Falten übersäht und seine Haare waren alle ausgefallen so das er nun einen kahlen Kopf hatte. Er spielte auf einer kunstvoll verzierten Flöte und jeder Ton den er spielte, klang wundervoll. Sie ging näher heran und lauschte. Nach einer Weile hörte der Mann auf und drehte sich um. Erst da sah er Katrina auf der Lichtung stehen und erschrak.
Da erkannte Katrina ihn. Er war kein Elf. Er war ein Mensch. Und nicht nur irgendein Mensch. Er war ihr Vater, Sloan. Katrina war sehr geschockt ihn zu sehen doch dann erinnerte sie sich daran, das Eragon ihr erzählt hatte das ihr Vater tot war und dachte sich, das der Mann auf der Lichtung nur Einbildung war, da sie sich zu viele Gedanken um das Einsamsein gemacht hatte. Sie hatte bestimmt unbewusst jemanden ihm ihren Gedanken gesucht mit dem sie nun reden könnte und da sie früher mit ihrem Vater über alles reden konnte hatte sie wohl an ihn gedacht.
„Katrina?“
Jetzt redete ihre Einbildung auch noch mit ihr! Sie verlor wohl den Verstrand.
„Katrina? ´Katrina?“
Ihre Einbildung klang ehrlich besorgt. Sie beschloss dem ein Ende zu machen.
„Du bist nicht echt! Du kannst nicht echt sein! Mein Vater ist tot und niemand kann etwas daran ändern also verschwinde und lass mich in Ruhe!“
Der Mann sah sie nun traurig an.
„Wenn du willst, das ich gehe, dann tue ich dass. Doch lass mich dir sagen, ich bin dein Vater.“
„Eragon hat es mir selbst erzählt. ER sagte er hätte deine Leiche im Helgrind gefunden. Er würde mich niemals anlügen und das bedeutet du bist NICHT mein Vater!“
„Eragon sagte das nur, damit du nicht nach mir suchst. Er bestrafte mich für den Verrat an dir und ganz Carvahall. Er schickte mich nach Ellesméra und wollte dafür sorgen dass ich dich nie wieder treffe. Ich hätte dich bis vor einiger Zeit eh nicht sehen können, da ich keine Augen mehr hatte, als Eragon mich aus dem Helgrind befreite. Erst habe ich ihn zum Teufel gewünscht, doch dann gab er mir meine Augen zurück und ich sah dich und deine Tochter, wie ihr zusammen mit Rohan und den Elfen gelacht habt und in dem Moment habe ich ihm verzeihen, da ich gesehen habe, dass es wohl das beste war was er getan hatte. Natürlich war ich traurig mich dir nicht zeigen zu können. Mich nicht bei dir entschuldigen zu können. Aber nun will ich das nachholen. Katrina, es tut mir unendlich leid, was ich dir und Roran angetan habe. Es tut mir auch leid, dass ich den Ra’zac erzählt habe wo Eragons Hof ist. Es tut mir einfach alles so schrecklich leid!“
Er fing an zu weinen. Katrina hatte ihn noch nie so weinen sehen. Moment, er war nicht ihr Vater sondern nur eine Einbildung, oder nicht? Er blickte auf und in dem Moment erkannte Katrina, dass es wirklich Sloan war und das er die ganze Zeit die Wahrheit gesagt hatte.
„Vater?“
„Ja, Katrina. Ich bin es wirklich.“ „Was haben die Ra’zac dir angetan? Wie hat Eragon dich überhaupt gefunden und wie bist du hierhergekommen?“
„Das ist eine lange Geschichte. Wie wäre es wenn ich sie dir bei mir zu Hause bei einer Tasse Tee erzähle?“
„Du hast dich sehr verändert. Früher hättest du nie so geredet!“
„Lebe du einige Jahre bei den Elfen, dann wirst du dich auch so verändern.“
Sie lachte und folgte ihrem Vater dann in ein kleines Haus am Waldrand. Es war ganz allein dort, hunderte von Metern entfernt von den anderen Häusern. Es war an den Wänden mit Efeu bedeckt. Das grün passte gut zu der gelblichen Farbe des Hauses. Es hatte runde Fenster und auch eine runde Tür. Ein kleiner Garten mit wunderschönen Blumen befand sich davor. Überall flogen Schmetterlinge und Vögel zwitscherten auf den Bäumen.
„Das ist wundervoll!“
„Schön dass es dir gefällt. Da ich meinen alten Beruf hier nicht ausführen kann und darf, musste ich mir etwas Neues suchen. Weißt du, es macht mir Freude die Pflanzen wachsen zu sehen und mich um die Tiere zu kümmern. Ich denke, wenn alle Menschen einige Jahre mit den Elfen verbringen würden, gäbe es viel weniger Leid und Krieg auf der Welt, da sie begreifen würden, was sie zerstören.“
Katrina konnte nicht begreifen, was sie ihn sagen hörte. ER war so anders! Sie glaubte, dass es ihm wirklich gut getan hatte, zu den Elfen zu gehen.
„Du sagtest, du würdest mir deine Geschichte erzählen. Also was ist passiert?“
Ohne ein Wort zu sagen ging er ins Haus. Katrina folgte ihm aber auf drinnen, sagte er nichts. ER machte Tee, nahm die Kanne und ging wieder hinaus. Draußen stellte er die Kanne auf einen runden Tisch und setzte sich auf einen der vier gepolsterten Stühle.
„Setz dich, dann reden wir.“
Katrina setze sich und nahm die Tasse entgegen die Sloan ihr reichte.
„Nun also, beginnen wir die Geschichte von dem Zeitpunkt an als wir beide von den Ra’zac mitgenommen wurden. Während des Fluges zu diesem Helgrind machte ich mir bereits Vorwürfe wegen meiner Tat und ich machte mir große Sorgen um dich. Die Ra’zac hatten dich bewusstlos geschlagen und es sah so aus als würdest du nicht mehr atmen. Als wir beim Helgrind ankamen, zwangen sie dich jedoch aufzustehen, obwohl du immer noch nicht bei Bewusstsein warst. Es war wohl irgendein Zauber. Sie brachten dich in eine Zelle am Ende eines langen Flurs und mich in eine irgendwo in der Mitte liegende. Dort folterten sie mich und zwangen mich danach zuzusehen, wie sie dir noch schlimmeres antaten. So ging das immer weiter. AB und an steckten sie mich in andere Zellen, verabreichten mir Drogen um mein Denkvermögen zu schwächen!“
Er musste einen Moment nachdenken. Katrina wusste nicht was sie sagen sollte, also blieb sie still. Eine ganze Weile erzählte Sloan nicht weiter, sondern starrte auf einen Punkt in weiter ferne.
„Nach einiger Zeit wurden sie brutaler zu dir und weiterhin zwangen sie mich, dabei zuzusehen. Danach steckten sie auch dich immer in neue Zellen, damit ich, falls ich irgendwie so viel Glück haben würde, dich nicht befreien könnte wenn ich entkäme. Jedenfalls, nachdem sie ein weiteres mal schrecklich zu dir waren, schrie ich sie an, eher sollten sie mir die Augen aushacken, als dass sich dort noch einmal zusehen würde. Ich war zu schwach um dir dabei zuzusehen, wie du wegen meiner Schuld leidest. Es tut mir so unendlich leid!“
Katrina standen Tränen in den Augen genau wie ihrem Vater. Sie nahm seine Hände und sah ihm in die unendlich traurigen Augen.
„Es ist schon in Ordnung. Solange es dir wirklich leid tut, verzeihe ich dir.“
„Ich danke dir.“
Danach nahmen sie sich in die Arme und hielten sich einige Minuten einfach fest. Sloan wischte sich eine Träne von der Wange und fuhr dann mit seiner Geschichte fort.
„Die Ra’zac nahmen mich beim Wort und hackten mir die Augen aus. Es waren unendliche Qualen doch ich sah es als Strafe dafür, was ich dir angetan habe. Sobald sie fertig waren, versuchte ich das positive darin zu sehen und überlegte, dass sie mich nun ja schlecht zwingen konnten, ihnen bei deiner Folter zuzusehen. Ich war ein Feigling und sehr, sehr dumm. Sie zwangen mich zwar nicht zuzusehen, doch mit irgendeinem Zauber, verstärkten sie mein Gehör. Ein Elf hat mir erzählt, dass die Ra’zac keine Magie wirken können, also hatten sie wohl einen Magier als Sklaven.“
Er nahm einen Schluck seines Tees und atmete dann einmal tief durch.
„Sie folterten dich weiter, und ich hörte jeden einzelnen Schrei um ein vielfaches verstärkt. Ich weiß nicht wie du das überleben konntest. Auch mich folterten sie weiter. Ich weiß nicht wie oft ich mir gewünscht habe, zu deiner Mutter gehen zu können. Einfach zu sterben wäre viel leichter gewesen als meine Schmerzen fühlen und deine hören zu müssen. Doch die Ra’zac taten mir diesen Gefallen nicht. Sie machten einfach immer weiter. Ich dachte schon das würde für immer so weiter gehen, bis Eragon mich aus meiner Zelle holte. Du und Rohan wart schon mit Saphira weggeflogen. Eragon brachte mich fort vom Helgrind. Als wir, wo immer wir auch waren, ankamen, habe ich ihn in Gedanken hunderte Male getötet. Ich wusste zuerst nicht, dass er es war. Er sagte es mir erst später. Jedenfalls, schickte er mich nach Ellesméra und damals dachte ich, dass er mich nur ärgern wollte. Aber Eragon ist ziemlich weise geworden. Er gab mir eine gerechte Strafe als er mich dazu verdammte, dass ich dich nie wieder sehen sollte. Nun ja, ich habe ja nicht dich wiedergesehen, sondern du mich.“
Er lächelte und an seinem Mund bildeten sich leichte Grübchen.
„Er hat mich so verzaubert, dass ich einen unglaublichen Drang verspürte, hierher zu kommen. Als erstes kämpfte ich dagegen an, doch der Versuch war erfolglos. So bin och allein und ohne meine Augen hierher gewandert. Erschöpft und völlig ausgelaugt kam ich hier an und die Elfen wollten mir helfen. Anfangs ließ ich es geschehen, da ich zu schwach war, mich zu wehren. Nachdem ich allerdings meine Kräfte wieder einigermaßen beisammen hatte, stieß ich sie von mir. Ich wollte niemanden in meiner Nähe wissen. Ich wollte allein sein. Nach einiger Zeit ließen sie mir meinen Willen. Zwischendurch hat mich Eragon einmal aufgesucht, jedoch ohne es mir zu sagen.“
„Wieso hat er es dir nicht erzählt?“ „Ich weiß es nicht, aber sollte er jemals nach Alagaesia zurückkehren, kannst du ihn ja fragen.“
Katrina überlegte ob sie ihrem Vater erzählen sollte, dass Eragon schon zurück war, entschied sich aber dagegen.
„Nach einer Weile kam er noch einmal. Es war der Abend, als ihr den Sieg über Galbatorix ganz groß gefeiert habt. Er redete mit mir und gab mir meine Augen wieder. Es war der schönste und zugleichst traurigste Moment in meinem Leben, als ich dich, deine Tochter und Rohan so glücklich zusammengesehen habe. In den folgenden Jahren habe ich mich dem Leben der Elfen einigermaßen angepasst. Und ich habe mich mit einigen angefreundet. Auch Königin Arya kommt mich ab und an besuchen. Sie ist wirklich nett, doch ich habe das Gefühl, dass sie irgendetwas stark belastet. Sie sieht immer sehr erschöpft aus und sieht oft in weite ferne, als würde sie etwas stark vermissen. Auf jedem Fall, war das jetzt so ungefähr meine Geschichte, bis auf einige Einzelheiten, die unwichtig sind.“
Katrina nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und sah ihren Vater dann lange an.
„Es tut mir leid was dir alles passiert ist. Doch ich glaube, dass Eragon das richtige tat, als er dich hierher schickte.“
„Ja das denke ich auch. Und seit ich mich jetzt bei dir entschuldigt habe, bin ich viel froher als früher.“
„Ich auch. Es ist nur schade, dass Roran nicht auch deine Geschichte hören konnte. Aber könntest du sie vielleicht noch meiner kleinen Ismira erzählen. Das wäre auch eine gute Gelegenheit, sie besser kennenzulernen.“
„Wieso sagtest du Roran könnte sie nicht hören? Katrina, was ist der Grund weshalb du hier bist“
Er sah ernsthaft besorgt aus.
„Ach das ist unwichtig. Und zu der Sache mit Roran, er konnte jetzt nicht zuhören, da er gerade auf einer Mission ist. Aber er wird bald zurückkehren. Was meinst du, wirst du es Ismira erzählen?“
„Ja werde ich, aber bist du dir sicher, dass sie so eine Geschichte verkraften kann?“ Katrina schaute sehr ernst als sie ihm antwortete und sie meinte es auch ernst.
„Sie ist ein besonderes Kind. Du kannst ihre Gefühle, ihre Gedanken und ihr Wissen nicht mit dem anderer Kinder vergleichen.“
„Na gut, dann lass uns gehen.“
Sloan war sichtlich verwirrt, doch Katrina war froh, dass er keine Fragen stellte.
„Wie wäre es wenn du dich erst ein wenig ausruhst und Ismira und ich morgen zu dir kommen?“
„Das wäre schön. Ich freue mich auf morgen.“
„Ich mich auch. Schlaf gut.“
Katrina hatte jetzt erst bemerkt, dass sie schon viel zu spät dran war. Ismira würde bestimmt schon auf sie warten. Sie lief schnell zur Tialdarí-Halle und sah sich nach ihrer Tochter um. Sie war nirgendwo zu sehen. Sie ging in die Halle und fragte einen Elf ob er sie gesehen habe. Er beschrieb ihr den Weg dem sie folgen musste, wenn sie zu den Kindern wollte, mit denen Ismira vorhin gespielt hatte. Sie dankte ihm und fand schon bald die kleinen. Sie lagen zusammengerollt unter einer Decke. Auch Ismira war unter ihnen. Sie hatte einen Daumen im Mund und Katrina erinnerte sich daran, dass sie dass schon als kleines Baby immer gemacht hatte.
„Sie haben eine wirklich wundervolle Tochter!“
Katrina drehte sich um. Hinter ihr stand die Mutter der Elfenkinder und musterte sie.
„Äh, danke. Macht es ihnen etwas aus, wenn sie heute Nacht hierbleibt? Ich will sie nicht wecken.“
„Das ist kein Problem. Wollen sie auch hier schlafen? Wir haben genügend Platz und ein Bett für Gäste.“
„Ich danke ihnen. Das wäre sehr nett.“
Sie richteten gemeinsam Katrinas Bett und gingen dann schlafen.
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2014
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