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Ich wurde an einem kalten 22. Januar im Norden Deutschlands geboren im Zeichen des Wassermanns.

Ich kann nicht gerade behaupten, dass sich meine Eltern über meine Geburt freuten, denn ich sollte ein Junge werden. Mein Vater hielt mir dann später auch immer wieder vor, dass ich der erste Versuch gewesen wäre, und dieser sei missglückt. Nun, eineinhalb Jahre später wurde mein Bruder geboren, aber ob dieser Versuch geglückt war, blieb ein Geheimnis.

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Die Arbeitssituation in dem kleinen Stadt war zu der Zeit nicht gerade vielversprechend, und so zogen meine Eltern mit meinem Bruder und mir ins Ruhrgebiet. Mein Vater hatte dort einen Job bekommen. Er war zuerst alleine ins Ruhrgebiet gegangen, um eine Wohnung für die Familie zu finden. Meine Mutter, mein Bruder und ich kamen nach zwei Monaten nach.

Ich habe es dann Gott sei Dank nur 4 Wochen dort aushalten müssen, denn ich wurde krank. Der Doktor empfahl meinen Eltern, mich wieder zu meinen Grosseltern zurück zu bringen, die noch in in der Stadt lebten. da ich die Luft im Ruhrgebiet nicht vertragen konnte.
Ich hatte das Gefühl, das es meinen Eltern sehr entgegen kam, mich zu meinen Grosseltern abschieben zu können.

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Meine Grosseltern

Damals ahnte ich nicht, was für eine schöne Kindheit ich bei meinen Grosseltern erleben durfte. Ich hatte sogar ein eigenes Zimmer,zum ersten Mal, bisher hatte ich mir ein Zimmer mit meinem Bruder teilen müssen.

Allerdings habe ich bei Oma und Opa die ersten drei Monate in der Mitte ihres Ehebettes geschlafen, da ich nachts im Dunkeln Angs hatte. Danach wurde ich lieb, aber auch energisch in mein eigenes Zimmer verfrachtet. Mein Opa erklärte mir, das viele Menschen gar keine Wohnung und erst recht kein eigenes Zimmer hätten und wenn ich das Zimmer nicht möchte, könnten wir es ja auch an einen bedürftigen Menschen geben.
Er hatte schon erkannt, wie er mich steuern konnte..Auf jeden Fall lachten meine Grosseltern nicht über mich, sondern es wurde eine kleine Lampe im Flur angebracht zwar nicht besonders hell aber es reichte für mich, falls ich nachts wach wurde.

Mein Opa hatte mit seinen jeweiligen Erklärungen mehr Erfolg bei mir als schimpfen. Die Erklärungen waren aber auch immer logisch und so hatte ich jedesmal das Gefühl, ich hätte die richtige Entscheidung getroffen, Opa hätte mir nur den richtigen Weg gezeigt.

Ich fühlte mich wohl bei meinen Grosseltern, die gaben sich auch unentliche Mühe mit mir. Ich durfte beim gemeinsamen Mittagessen durchaus an der Unterhaltung teilnehmen, was spaeter bei meinen Eltern strengstens verboten war, man haette ja vielleicht unsere sorgen anhoeren muessen.
Nachdem ich meine Schulaufgaben gemacht hatte, konnte ich unternehmen was ich wollte, oder mit Oma und Opa spazieren gehen. Meistens hatte ich irgendeine Verabredung, aber manchmal ging ich auch gerne mit Oma und Opa spazieren. Wir kamen dann meist an einer Trinkhalle vorbei, wo ich dann für Zehn Pfennig Bonbons bekam. Ich war dann glücklich und zufrieden. Ich hatte schoene Kleidung, denn ich bekam immer die abglegten Kleider meiner Cousine aus Hamburg. Da die Eltern meiner Cousine ziemlich gut gestellt waren, und sie die Kleidungsstuecke hoechstens drei bis vier Mal nur angehabt hatte, sahen die Kleider immer wie neu aus.

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Meine Grosseltern besaßen kein Fernsehgerät, und abends sassen wir immer eine Weile im Dunkeln, um die Geräusche des ab- und zulaufenden Wassers der Elbe zu lauschen. (Ebbe und Flut)

Ich liebte es, wenn es draußen stürmte und man die Wellen an das Ufer klatschen hörte . Am besten gefiel es mir, wenn es draußen nebelig war und die Schiffe mit ihren Nebelhörnern versuchten ihre Position mitzuteilen.

Mein Opa pflegte dann immer zu sagen:

"gut dass die Häuser von innen hohl sind"

Jeden Abend, nach dem Abendessen, gingen meine Grosseltern zur Anlegestelle der Fähre aus Cuxhaven, um zuzuschauen, wie sie Be- und Entladen wurde. Wer mit welchem Auto kam usw. Es war sehr interessant.

Ich vergass zu erzählen, das mein Grossvater Hausmeister einer Schule war, und meine Oma die Oberaufsicht über die Reinigungsfrauen hatte. Ich half meiner Oma beinahe jeden Tag.

Die Klassenzimmer wurden mit in Bohnerwax getränkte Sägespäne bestreut, und dann wurde gefegt. Ich durfte, und da war ich ganz stolz drauf, die grossen Schreibtafeln, die in jedem Klassenzimmer hingen, putzen. Dafür musste ich auf einen Stuhl klettern, damit ich überall dran kam. Ich wäre damals schon gerne ein Schulkind gewesen, die kamen mir alle so schlau vor.

Aber ich musste ja noch ein Jahr warten, bis ich auch in diese Schule gehen konnte. Die Kinder kannten mich alle, sie glaubten immer, dass meine Grosseltern meine Eltern wären. Irgendwann liess ich sie in dem Glauben, weil ich keine Lust mehr hatte zu erzählen, das es meine Grosseltern waren.

Die Schule war nachmittags mein Abenteuer Spielplatz. Sie war recht gross, es gingen 900 Schüler in diese Grundschule. Sie kamen alle aus den umliegenden Dörfern

Es gab hier sehr viel zu bestaunen, ich guckte mir gerne in den Klassenzimmern die Bilder an, die die anderen Kinder gemalt hatten, oder was gebastelt worden war.
Ich konnte es kaum abwarten in die Schule zu gehen. Ich stellte mir den Unterricht sehr interessant vor, allerdings hatte ich keine Ahnung, wie der Unterricht gestaltet wurde. Manchmal, wenn die erste Klasse Bastelstunde hatten, dann durfte ich mit hinein. Ich malte am liebsten.

Da ich durch die Schule schon viele Kinder kannte, hatte ich einige Freunde, die am liebsten Nachmittags zu mir spielen kamen, denn ein grosser Teil des Schulhofes gepflastert, man konnte super Rollschuh fahren. Wir Mädchen probten dann irgendwelche Küren, die wir im Fernsehen von den Eislaufstars abgeguckt hatten. Es sah natürlich nicht so toll aus, wie im Fernsehen, dafür hatten wir einen Heidenspass.

Eine Strasse weiter war ein Radio- und Fernsehgeschäft, auch Schallplatten wurden dort verkauft.

Die Familie besass drei Kinder, alles Jungens. Der älteste war 16 Jahre alt, dann kam Bernd der mittlere war genauso alt wie ich. Dann war da noch Holger, der ganz Kleine mit knapp einem Jahr.

Da die Familie über dem Geschäft wohnten, und Beide im Geschäft arbeiteten, half ich aus, indem ich Klein Holger ab und zu spazieren fuhr, dafür bekam ich an jedem Sonntag 50 Pfennige, das war für mich damals eine Menge Geld, und ausserdem konnte ich dann...meinen Schwarm Uwe (der älteste Sohn) sehen. Ich fand ihn einfach toll, mit seinen 16 Jahren war er für mich sowas wie einen Traum Mann. Wenn er etwas erzählte, hing ich an seinen Lippen,mir war es ganz egal was er sagte.......ich war das erste Mal verliebt.
Jede Geste von ihm legte ich so aus, dass es für mich positiv ausfiel. Ich merkte gar nicht, dass er mich noch als kleines Kind betrachtete und deshalb ab und zu mal aus der Situation heraus, weil ich vielleicht im Weg stand, den Arm um mich legte. Ich himmelte ihn an. Leider zog die Familie ein paar Jahre später nach Hamburg, und bei mir war die Schwärmerei vorbei.

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TagesablaufDer Tagesablauf bei meinen Grosseltern war genau eingeteilt.

Morgens um 6.oo Uhr stand mein Grossvater auf, um
in der Schule die grosse Heizung anzuschmeissen.

In der ersten Pause frühstückte ich mit meiner Oma.
In der nächsten grossen Pause
morgens um 11.oo Uhr gab es Mittagessen
und um 14.oo Uhr Kaffee
und um 18.oo Uhr Abendbrot, da konnte passieren was wolle, so war der Tagesablauf und wehe jemand störte

Noch einmal zurück zur Heizung:

Im Keller der Schule befand sich der Heizungskeller, er bestand aus zwei riesigen Räumen.Wenn man hinein ging befand man sich auf eine Art Kommandobrücke, es war ein Gerüst, von dort kletterte man zu den zwei runden grosse Türen, hier herein kam der Koks, der wurde mit einer grossen Schaufel hinein geschüttet.
Jedesmal, wenn mein Opa diese Türen aufmachte, sah man daas grosse Feuer, davor hatte ich einen grossen Respekt

Ein Stück weiter über die ...Komandobrücke hingen auch verschiedene Messinstrumente, ausserdem stand ein kleiner Tisch in der Ecke mit zwei Stühlen. Dort sassen mein Opa und ich jeden Morgen umn 6.30 Uhr (ausser am Wochenende) und assen unsere Haferflockensuppe, die er höchst persönlich gekocht hatte.

Wärend wir unsere Suppe assen, erzählte er mir gleichzeitig Geschichten über diese Heizung und den "zwei kleinen Teufelchen, die darin wohnten"..... Ich habe immer beim Zuhòren gleichzeitig in meiner Phantasie Bilder gesehen von den Teufelchen Mein Opa konnte es sehr gut erzählen.
Leider musste ich dann, als ich selber lesen konnte auch selber lesen.

Jeden Morgen um 8.oo Uhr fing die Schule an. Die Schüler mussten sich in zweier Reihen auf dem Schulhof vor ihrem Klassenschild aufstellen. Die Schule hatte neun normale Klassen und noch verschiedene Paralel-klassen, weil immer nur 25 Kinder in einer Klasse sein sollten.

Nachdem sich alle Kinder eingereiht hatten, gingen die Schüler Klasse für Klasse in das Schulgebäude und in ihre Klassenzimmer.

Mein Grossvater ging dann jeden morgen zum Fähranleger von der Fähre die kontinuierlich zwischen der Nord und der Südseite Fussgänger, Fahrradfaher und natürlich auch Autos von einem Ufer zum anderen brachte. Die Fähre war die Verbindung einer Bundesstrasse, die Richtung Dänemark lief. Hier kaufte er jeden Morgen die Bildzeitung und jeden Freitag bekam ich ein neues Mickey Maus Heft, das ich dann eine Woche lang von vorne bis hinten und umgekehrt gelesen habe. Meine Grosseltern hatten niemals Streit, auf jeden Fall, wenn überhaupt, dann nur wenn ich nicht zuhause war.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern das mein Grosvater mit mir geschimpft hätte.

..oh nein...einmal habe ich doch Schimpfe von ihm bekommen....lach...dazu hatte er auch allen Grund. Mein Opa hatte Glatze bis auf ein paar Haare (vier oder fünf vielleicht. Ich wollte damals noch Friseuse werden und jeder der mir in die Quere kam wurde von mir gekämmt.

Eines Abends sassen wir drei zusammen und Oma war auf dem Sofa eingenschlafen. Opa erzählte mir eine Geschichte, dabei kniete ich auf einem Stuhl hinter
ihm und kämmte seine vier Haare. Auf einmal hatte ich Opa's Haare in einen kleinen Zierkamm verwickelt, so das man sie nicht mehr davon los. bekam..nach einem halbstündlichen Versuch den Kamm aus den Haaren, vielmehr die Haare aus dem Kamm zu bekommen, entschloss meine Oma einfach, das der Kamm rausgeschnitten wurde, das fand wiederum mein Opa nicht gerade toll, gesagt getan, der Kamm wurde herausgeschnitten und die Haare waren weg. Es hat auf jeden Fall sehr lange gedauert bis die Haare wieder die vollständige Länge hatten und ich hatte absolutes Kämmverbot.
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Im Winter durfte ich mit meinem Opa ein Puppenhaus für mich bauen. Handwerklich war mein Opa sehr geschickt, er baute auch Vogelhäuser und Betten für kleine Schweine.

Jedes Frühjahr fuhr ich mit meinem Opa los, um zwei kleine Schweinchen zu kaufen. Die zogen dann in das Holzhaus im Garten. Sie wurden dick und fett gefüttert und dann im Herbst geschlachtet. Damals machte es mir nichts aus, wenn die Schweine geschlachtet wurden, ich kannte es nicht anders. Ich gab ihnen auch keinen Namen, zuerst waren es die Schweinchen dann wochen später waren es einfach die Schweine

Gleichzeitig war an diesem Holzhaus noch ein Hühnerstall angebaut. Ich hatte sogar gelernt Eier aus den Nestern der Hühner zu holen.

Der Obst-und Gemüsegarten war einfach ein Traum. Es gab dort jede Menge Obst...wie Pflaumen, Aepfel, Birnen, Quitten Holunderbeeren, Stachelbeeren....usw.

Dann gab es natürlich auch noch Gemüse in allen Variationen. Das alles schmeckte natürlich wesentlich besser als aus der Dose. Es wurde alles eingekocht oder in ein Sakzfass Tiefkühler kannten wir nicht.

Ich wunderte mich immer wieder,wenn ich sah, wieviel Menschen in dieser kleinen Stadt meinen Grossvater kannten, und leider mich natuerlich auch.Ich konnte nichts machen,meine Grosseltern wussten es schon, wenn ich nach Hause kam.

Ich brauchte meine Grosseltern auch nicht zu beluegen, die Wahrheit sagen war weniger schlimm, als eine Luege.
Wie oft hatte ich dies damals bei meinen Eltern gewünscht, aber da war man gezwungen zu lügen, denn meine Eltern machten es ja vor.

Ich war rundum glücklich bei meinen Grosseltern. zu jeder Gelegenheit bekam ich nun Buecher geschenkt Bücher geschenkt........Lassie, Rintintin ...(der Schäferhund)..Furie...(das Pferd).und wie sie alle hiessen.
Wenn ich ein Buch besonders schoen fand , hate ich es immer wieder gelesen, dann lief ich mit dem Buch auf meinem Kopf herum und gab den Inhalt des Buches zum besten.
Mit dem Buch auf dem Kopf lief ich deshalb herum, weil ich einmal woechentlich mit einigen anderen Kindern zum Balett Unterricht ging, und unsere Lehrerin hatte mir gesagt, dass die Filmstars so lernten kerzengrade zu laufen. Ich hatte keine Ambitionen Filmstar zu werden, aber kerzengrade laufen wollte ich auf jeden Fall.

Wir hatten sogar ein kleines Kino. Als ich etwas grösser war, durfte ich jeden Sonntag um drei Uhr ins Kino. Ich freute mich immer die ganze Woche darauf, denn zu der Zeit liefen im Kino überwiegend Musikfilme. Die damaligen Stars waren Peter Kraus, Conny Frobös, Peter Alexander und und und......

Spannend war es jeden Sonntag, weil man nie wusste, ob der Film gespielt wurde oder nicht. Erst wenn fünf Leute da waren wurde der Film gezeigt, deshalb machte ich schon jede Woche Reklame für das Kino, damit bloss der Film gespielt wurde.

Dann wurde meine Grossmutter krank sie lag einige Wochen in einem 100 km entfernten Krankenhaus.Opa und ich fuhren jeden samstag meine Oma besuchen.
Mein Opa fuhr einen Fiat 660. In dieses kleine Auto zwängte sich mein Opa(1.90 m gross)) auf den Vordersitz, der allerdings bis nach hinten vorgeschoben war. Es sah ein bischen komisch aus, aber dass schien ihn gar nicht zu stören, sondern hatte viel Spass an seinem kleinen Auto. Ich fand diese Aussflüge immer sehr schön, wenn der Hintergrund die Krankheit meiner Oma nicht gewesen wäre.Als meine Oma starb konnte ich nicht mehr
bei meinem Grossvater bleiben und musste zu meinen Eltern zurück. Ich war ganz und gar nicht begeistert, aber ich war immerhin erst 13 Jahre alt und hatte da kein grosses Mitspracherecht.

Gleichzeitig fiel mir aber auch ein, das meine Mutter, als sie mal wieder zu Besuch war, das, wenn ich freiwillig zu meinen Eltern käme, konnte ich weiterhin Balletunterricht nehmen. Wir könnten toll shoppen gehen. So dachte ich dass es vielleicht ganz nett wäre bei meinen Eltern. Schliesslich wohnten sie in einer grossen Stadt, und ich fing an mich ein bischen zu freuen.......Pustekuchen...es kam schlimmer als ich es mir in meinen allerschlimmsten Alpträumen vorstellen konnte.

Kurz vor den Sommerferien holten meine Eltern mich dann ab. Unterwegs nach Hause waren sie auch noch sehr nett. Ich wunderte mich nur ein bischen, dass wir während der Fahrt zum 800 km entfernten Zuhause 2 Mal essen gingen. Ich kannte es nicht, wenn Oma und Opa mit mir unterwegs waren, hatten wir immer einen Picknickkorb mit und ich fand es toll, solche Ausflüge zu machen.

Bei meinen Eltern angekommen, rappelte es schon im Karton.....Sie waren genervt wenn ich irgendwelche Fragen stellte, irgendwelche Erklärungen gab es gar nicht.

Meine Eltern versuchten gar nicht erst mich zu verstehen............. es gab klare Ansagen ohne Erklärungen ...wieso weshalb warum......man musste sich danach richten oder es gab Krach.

Als Einzelkind bei meinen Grosselternaufgewachsen mit viel Verständnis für mich, hatte ich nun plötzlich einen eineinhalb Jahre jüngeren Bruder. Wir hatten uns, wenn wir uns dann in den Ferien gesehen hatten gut vertragen, nun mussten wir aber vorübergehend in einem Zimmer wohnen. Er mochte meine Rex Gildo Bilder nicht die ich auf meiner Zimmerseite an die Wand geplackt.
Dafür konnte ich nachts nicht schlafen, weil immer die gleiche Platte von den BEE GEE's abgedudelt wurde.

Man konnte nicht wirklich behaupten, das unsere Eltern großes Interesse daran hatten, was mein Bruder und ich so den ganzen Tag trieben. Es gab verschiedene Verbote, wie "
"nicht ins Jugendheim gehen"
"niemals mit Jungens sprechen"

Wir hatten mehr als reichlich Taschengeld, wodurch das Gewissen meiner Eltern sichtlich beruhigt war.

Mir fehlte mein Grossvater und seine morgentliche Milchsuppe, seinen Heizungskeller, mit den beiden Teufelchen. Und bei meinen Eltern war jeden Tag ziemliche frostige Stimmung...kein nettes Wort...ja noch nicht mal ein Lächeln

Mir persönlich wäre eine herzliche Umarmung viel mehr Wert gewesen als Geld. Ich glaube das meine Eltern noch nicht einmal ansatzweise auf diese Idee gekommen wären.

Für unsere Eltern waren wir gut funktionierende, wohlerzogene Kinder. Das mein Bruder und ich jeder ein Eigenleben führte, merkten sie überhaupt nicht. Alle Aeusserlickeiten waren für sie einfach wichtiger. und was besonders wichtig war, das wir pünktlich auf die Sekunde zu der Uhrzeit die wir angesagt bekamen zu Hause einliefen, selbst die Verätung einer Strassenbahn galt nicht, obwohl ein kleines Stück weiter von unserer Wohnung die Strassenbahn Haltestelle war und meine Eltern es genau gesehen hatten, das wir nur durch die Verspätung der Strassenbahn, zu spät waren.

Mein Bruder hatte leider nicht das Glück von solchen liebevollen Grosseltern aufgezogen zu werden, und die meiste Zeit auf sich alleine gestellt war, hatte er sich irgendwann damit abgefunden, das es statt "LIEBE" Geld gab. und ab einem bestimmtem Alter merkte er auch das in vielen, für ihn wichtige Situationen, Geld die Türen öffnete!! Ich war nun mit meinen 13 Jahren voll und ganz meinen Eltern ausgeliefert, und so fühlte ich mich auch, wie im Gefängnis!!


Meine Eltern
Anfang der 50ziger begann mein Vater mit dem Aufbau einer feinmechanischen Werkstatt. Zuerst nur mit einer Drehbank in der Garage, dann immer mehr und nach 3 Jahren beschäftigte er schon ca. 12 Festangestellte und einige Aushilfen.

Meine Mutter besaß eine Annahmestelle für eine Reinigung, zuerst hat sie selbst darin gearbeitet, aber durch den Erfolg meines Vaters hatte sie es nicht mehr nötig selbst zu arbeiten und spielte nun die "Frau eines Unternehmers". Sie fühlte sich sehr wichtig und merkte dabei gar nicht, dass ihre plötzlich so viele neue Freundinnen alles: "hohle Schnecken"waren.

Auf jeden Fall merkten auch mein Bruder und ich (manchmal waren wir sogar einer Meinung) das unsere Mutter irgendwo auf einem bestimmten Level stehen geblieben war.


Wenn irgendwelche Feste gefeiert wurden, saß meine Mutter inmitten toll aussehender Frauen und war nicht in der Lage ein anständiges halbwegs intelligentes Gespräch zu führen.

Wenn sie meinte sie müsste etwas sagen, was meistens mit der allgemeinen Unterhaltung nicht das Geringste zu tun hatte, sprach sie in einem lauten Ton jemanden, der möglichst gegenüber saß an.

Dieser Gast steckte zwar inmitten eines Gesprächs mit seiner Tischnachbarin , was meiner Mutter egal war und wehe der Gegenüber reagierte auf ihre Unhöflichkeit nicht, wurde der/diejenige bei uns nicht mehr eingeladen.

Allerdings war sie auch nicht ganz so dumm, wie man von ihr glaubte. Sie besaß keine Fahrlaubnis und jede Frau wäre super glücklich, wenn sie den Führerschein machen könnte und ein eigenes kleines Auto nach Wahl bekäme, aber nicht meine Mutter!

Nämlich...........da sie keine Fahrlaubnis und kein Auto hatte, wurde immer ein Mitarbeiter von meinem Vater frei gestellt, um die "Gnädige Frau" zu chauffieren......und selbst dabei unterliefen meiner Mutter Sachen, die man sich lieber nicht bildlich vorstellt, sonst platzt einem der Bauch vor Lachen.

Solange ich denken kann, fuhr mein Vater BMW. Da die Männer ihrer Freundinnen beinahe alle Mercedes fuhren, quengelte meine Mutter solange herum, bis ein Mercedes dazu angeschafft wurde. Ein 180 Diesel. Es war wirklich kein Prachtstück, und wenn man die hintere rechte Tür aufmachte, konnte es passieren, dass man diese in der Hand hatte. Egal Hauptsache "Stern"

Die sogenannten Chauffeure wussten dies und mussten ja auch immer der "Gnädigen" die Tür aufhalten. Meine Mutter ließ sich nun grundsätzlichen mit dem "Mercedes" durch die Gegend schaukeln.

Eines guten Tages wurden die Schwestern meiner Mutter abgeholt, damit die reiche Schwester mal wieder ein bischen protzen konnte. Nun hatten diese Schwestern (drei an der Zahl) noch weniger Niveau als meine Mutter, so stürmten sie auf de Mercedes los, jede wollte zuerst einsteigen und der Chauffeur wurde fast überrannt.

Es kam dann wie es kommen musste, eine Schwester hatte die hintere Tür des Autos in der Hand. Die Schwestern meiner Mutter ließen natürlich den Spott an meiner Mutter aus, die
das gar nicht komisch fand.....ihr Mercedes!!!

Wenn sie sich für die vorhandenen Autos ein bischen interessiert hätte, hätte sie gewusst dass IHR Mercedes schon einige viele Jahre auf dem Buckel hatte und der BMW jedes Jahr durch einen neuen ersetzt wurde, aber da mein Vater immer die Farbe "blau" kaufte viel dies natürlich meiner Mutter nicht auf.!!!!

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Wie schon vorher erwähnt wurde ich von meinen Eltern abgeholt wurde,als die Sommerferien anfingen.

So hatte ich noch ein bischen zeit, mich auf die neue Schule einzustimmen. Lust hatte ich auf diese Schule keinesfalls, ich kam vom Dorf, alles war in dieser Grosstadt anders, ich hatte erst einmal eine menge Eindrücke, sowohl negativ als auch positiv zu verarbeiten.


Meine Eltern wohnten in einer Mietwohnung in der vierten Etage, das war schon der erste Punkt, bei meinen Grosseltern in Freiheit aufgewachsen, naiv, vertrauenselig, ging es mir total auf den Keks, dass die Haustür keine Klinke hatte und man immer klingeln musste…........….ok das wäre nicht das allerschlimmste gewesen, wenn ich an unsere Klingel hätte reichen konnte.

Keine Freund, allein auf mich gestellt, versuchte ich die Zeit tot zu schlagen. Irgendwann bei meinen Erkundigungsgängen sah ich ein Gebäude, an dem oben in großer Schrift „Jugendheim“ stand. Ich war neugierig, was das wohl sein könnte und lenkte meine Schritte Richtung Jugendheim, um mir das mal anzusehen.

Ich schaute vorsichtig durch die Tür und bekam gleichzeitig fast einen Schlag, die Mädchen, die ich dort sah, waren in meinen Augen super klasse angezogen. Klamotten die ich bisher noch nicht einmal im Schaufenster begucken konnte. Denn solche Klamotten waren für mich und meinen Bruder tabu…..wir mussten ordentlich angezogen sein. Ich traute mich also gar nicht erst hinein.

Wenn ich eine Hose (Hose, jawohl….nix Jeans) anprobieren musste, musste ich mich dann bücken, saß die Hose dann stramm am hintern, wurde sie gekauft.

Jedes Frühjahr und herbst wurden mein Bruder und ich neu eingekleidet. Für Ostern bekam ich ein Kostüm, für Pfingsten ein kleid usw. Selbst aussuchen war nicht erlaubt.

Es war keine Geldfrage, davon hatten meine Eltern genug. Es ging ganz einfach darum, dass mein Bruder und ich ordentlich angezogen waren..und was noch dazu kam, war das wir natürlich nicht selber bestimmen konnten, was wir am Wochende anziehen wollten. Meine Mutter bestimmte (auch bei meinem Vater) was wir anzogen und wehe man weigerte sich, dann schrie meine Mutter rum und zwar so schlimm und laut, das die das die Hauseigentümer, die in der ersten Etage wohnten, mich einmal fragte, ob mein Bruder und ich schwerhörig wären, als ich fragte warum sie das meinte, sagte sie.....warum unsere Mutter denn bei jedwer Gelegenheit so laut schreien würde.


Die neue SchuleEndlich waren die Ferien vorbei und der 1. Schultag in der neuen Schule begann!!
Ich hatte gehofft, dass mich meine Mutter an diesem ersten Tag begleiten würde, aber das hatte ich mir denken können. Mein Bruder nahm mich mit, da er auch auf diese Schule ging. Er zeigte mir die Klassentür und schwupp war ich allein auf mich gestellt. Ich war begeistert......das fing ja gut an.

Ich wie Magda vom Dorf begab mich in meine Klasse…..der Lehrer hieß Herr Kohlbrei, so sah er auch aus! Sowas hatte mir noch gefehlt, denn ich hatte das Gefühl, wenn ich nicht vorsichtig wäre, hätte ich einen Feind für's Leben,.
Alles schaute mich an, belächelte mich wegen meiner bloeden Klamotten und was das allerschlimmste war, ich dachte die sprechen im Ruhrgebiet so einen schlimmen Dialekt, bis ich mal begriff, dass ich wohl mit meinem Norddeutschen Dialekt alle zum lachen brachte.

Nach Schulschluss sprach mich dann ein Junge an (Eberhard Miers hieß er) und fragte mich ganz freundlich ob wir gemeinsam nach hause gehen könnten wir hätten die gleiche Richtung.
Klar, ich freute mich, dass überhaupt jemand mit mir sprach, und mich auch noch bis zu unserem Haus begleitete. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen, um gemeinsam den Weg zur Schule zu gehen. Ich dachte das blieb nun so.

Da hatte ich aber falsch gedacht, denn eine Nachbarin beobachtete uns jeden Tag, wie wir gut gelaunt zusammen angelaufen kamen.
Als ich ein paar Tage später, nach Hause komme war meine Mutter wider erwarten schon da, sie baute sich vor mir wie ein Racheengel auf und ich bekam eine Strafpredigt zu hören, die nicht von schlechten Eltern war.

Zuerst begriff ich gar nicht, worum es ging und was ich da angestellt haben sollte, war wohl ein Schlimmes Verbrechen, so wie meine Mutter sich äußerte.

Ich war doch wahrhaftig jeden Tag mit einem Jungen zusammen nach Hause gelaufen, einfach so…und wie ich aus der Predigt raus hörte, war das wohl in diesem Abschnitt Deutschland nicht gestattet…. Ich wollte es gerne erklärt haben, wieso warum und überhaupt…..aber keine Chance. Verboten!!! Ruhe, kein Wort mehr…..nunja, das kannte ich ja nun schon

Wie mein Bruder mir dann später erklärte, hatten unsere Eltern wohl eine ausgeprägte Fantasie, denn anders würden sie niemals so einen Aufstand gemacht haben.

Bei meinen Grosseltern habe ich mit allem gespielt, mit jungen, Mädchen, schwarze Kinder, rote Kinder…….egal, aber da war es erlaubt und ich begriff einfach nicht dieses Verbot!!
Und noch weniger begriff ich den ganzen Aufstand, denn abends als mein Vater nach Hause kam, ging das ganze Theater weiter.


Ich stellte zwar irgendwann fest, das mein Vater eigentlich ein lieber gutmütiger Mensch war, doch dem Einfluss meiner Mutter konnte er sich nicht entziehen………..oder sagen wir mal so, er gab ihr Recht und somit hatte er seine Ruhe.

Nungut…..also keinen Kontakt mehr mit Jungens!!! hab’s verstanden.

Die Wochenenden waren immer am schlimmsten. Jeden Sonntag gingen wir essen, natürlich in Düsseldorf, leider waren meine Eltern übers Schnitzel essen nicht hinaus ausgekommen, es sei denn es gab ein Mittagsmenue.Nach dem Essen fuhren wir grund sätzlich zu einem Hotel, wo an jedem Sonntag mittag Tanztee war. Die meisten Menschen dort waren schon ältere Paare, wo die Männer die Frauen durch den Saal schoben. Es waren nur wenige jüngere Menschen, und wenn, dann auch so welche, die genau wie wir von ihren Eltern dort hin geschleift wurden.

Mein Bruder und ich mussten den ganzen Nachmittag zusammen tanzen und zeigen, was wir in der Tanzschule gelernt hatten. Ich hasste es, genau wie mein Bruder, aber es hätte nichts genutzt, wenn meine Mutter etwas wollte, dann hatten wir zu spuren.
Aber solch ein Sonntag war angenehmer, als Sonntage die so verliefen, dass mein Vater morgens zum Frühschoppen ging und Stunden nach dem eigentlich Mittagessen hackevoll nach Hause kam, nichts ass und sich direkt ins Bett legte, um seinen Rausch auszuschlafen.
Meistens war dann der Tag für meinen Bruder und ich gelaufen. Meine Mutter schrie und zeterte mit meinem Vater und mein Bruder musste irgendwann einen Eimer ins Schlafzimmeer bringen, weil es meinem Vatere schlecht wurde..

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Ich hatte erwähnt, das mein Vater eine Firma besass. Der vorherige Eigentümer dieser Firma war immer noch stiller Teilhaber der Firma. Eigentlich war es ein sympatischer Mann Mitte 50. Mit diesem Teilhaber traf man sich des öfteren zum Essen, oder nur Zum trinken.
Mein Bruder und ich mussten jedes Mal mit, wenn ein Treffen anstand, denn...der Teilhaber hatte einen Sohn, der zwei Jahre älter war als ich....und ich war sicherlich nicht unbedingt sein Typ, denn die Frauen, die neben ihm in seinem Mercedes cabrio sassen, hatte ich hoechstens mal bei meiner Freundin im TV gesehen, für mich waren das alle wunderschöne Modell's. Ich dagegen sah aus wie Aschenputtel und so fühlte ich mich auch.

Mein Bruder und ich langweilten uns immer bei diesen Treffen. Dann kamen wir auf die tolle Idee, damit ein bischen ...schwung in die hütte kam....wie mein Bruder meinte.

Damals gab es leider noch kein Internet, und auch kein "Google" also waren wir ganz auf unsere Fantasie angewiesen. Mein Bruder erfand dann irgendwelche Wörter und übten wir Gespräche, die völlig unsinnig und bescheuert waren, ...aber mann wusste nie genau, ob wir jemand ärgern wollten, oder ob wir hochintelligente Gespräche führten.

Der Teilhaber hörte sich unser Geschwafel an und dann begann er zu denken, was man ihm auch ansah. Anscheinend wusste er nicht, was er machen sollte. Er wusste genau, wenn er nur aus Höflichkeit schweigen sollte, würden wir ihm und auch den anderen am Tisch immer wieder solche Gespräche aufdrücken. Einzig unsere Eltern schnallten nix, meine Mutter schon überhaupt nicht, sie war der Meinung Ihre Kinder würden doch schon sehr erwachsen wirken. Dann waren wir die lieben Kinder.....wenn die anderen wüssten!!
An einem solchen Treffen ging ich im Laufe des Abends zum WC. Als ich wieder herauskam, wartete der Teilhaber schon im Vorraum auf mich. Er sah mich mit undurchdringlichem Gesicht an und sagte, ich wäre eine unmögliche, freche Göre, ob mein Bruder und ich ihn ärgern wollten, ich sagte ihm als Antwort, das wir nicht ihn, sondern unsere Eltern bestrafen wollten.

Daraufhin fing er an zu lachen so das ihm die Tränen über die Wangen liefen.......er nahm dann das mit der Göre zurück und meinte nur.........auf sowas müsse man erst mal kommen....


Ich ging nun schon eine Weile auf diese Schule und nachdem ich zuerst so gut wie keinen Kontakt mit den anderen Schülern hatte, fiel mir plötzlich auf, das immer mehr Kinder aus meiner Klasse und sogar die aus der Klasse über mir, ganz wild darauf waren, mit mir befreundet zu sein.


Ich immer noch ein bischen naiv und begriffsstutzig, fragte meinen Bruder………………….Zuerst einmal lachte er über mich…....das war normal……… ….dann erklärte er mir, das wir nicht gerade im feinsten Viertel der Stadt wohnten, obwohl meine Eltern einen gut gehenden, eigenen Betrieb hatten..

Was in den Achtzigern die Punker waren, waren damals die „Rocker“ nach dem Motto….erst draufhauen, dann fragen
Das Gegenteil waren die „Jazzer“………..gut angezogen, gut erzogen, softe Musik“……….und ihr peace….peace!!!

Mein Bruder war so was wie ein Anführer einer Rockergang dieses Viertels, die meisten hatten Angst vor ihm und dachten wohl, wenn sie mit seiner Schwester befreundet wären, dann brauchten sie sich nicht mehr vor ihm fürchten. Dabei übersahen sie aber, dass sie sich vor mir genauso fürchten sollten.
Aufwachsen ohne Liebe macht stark!!!!

Mittlerweile verkehrte ich sogar in dem Jugendheim (Auch dieses war von Zuhause aus verboten!!!! (Ohne Erklärung!!!)
Man begruesste mich dort beinahe erfuerchtig, man half mir sogar, dass ich ungesehen von meinen Eltern zum Jugendheim und nach Hause kam…man war sich nämlich bewusst, Ärger mit mir, hinterließ Spuren!!

Herr Kohlbrei liess mich spüren, das ich in Erdkunde und Geschchte nicht gerade gut war, aber wer in Gottes Namen braucht Erdkunde und Geschichte.

Doch nach Abschluss der Schule, vermittelte er mich an seinen besten Freund, der sich gerade als Rechtsanwalt in dessen Elternhaus selbständig machte…………..Er hatte sich bestimmt vertan, das war nicht sein Freund, sondern Feind, denn warum sonst hatte er mich an ihn vermittelt.

Meine Mutter war überhaupt nicht davon begeistert, das ich Anwaltsgehilfin wurde…………ich sollte bei Thyssen anfangen, aus irgendeinem unergründlichen Aspekt, sollte es Thyssen sein.
Ich habe mich durchgesetzt, ich lernte bei dem Rechtsanwalt.


Die lehrzeit
Meine Lehrzeit war eine schöne und lustige Zeit. Ich hatte ein suesses kleines Zimmer als Büro-, rund herum Regale mit Büchern für jede Intelligenzstufe,

Meine wesentliche Arbeit bestand darin, einkaufen zu gehen, für die Mutter meines Chefs, oder mit dem Schaeferhund spazieren zu gehen.

Da mein Chef nach Beendigung seines Studiums die Anwaltskanzlei neu aufgemacht hatte, war natürlich nicht viel zu tun.Für mich war das Optimal. so hatte mein Chef damals immer Zeit genug, um mir bei meinen Schulaufgaben zu helfen, die ich einmal wöchentlich in der von mir beuchten Berufsschule auf bekam.

Dann war noch der Bruder( Rudolf) meines Chefs da, der mit in diesem Haus wohnte. Das Wort Arbeit kannte er glaube ich nicht wirklich, er war für das zur Familie gehörende Kino zuständig, das genau nebenan war. Außerdem wollte er Operettensänger werden. Jeden Morgen kam er von oben aus seinem Zimmer mit einer Operetten Arie auf den Lippen nach unten.

Das er meistens einen Schlafanzug anhatte, wo auch mal teile die Frischluft suchend heraus sahen war mir gar nicht bewusst und ich hätte es bestimmt nicht gemerkt, wenn ich nicht ein Gespräch mit seiner Mutter und ihm mitbekommen hätte, wo sie ihm Vorhaltungen machte, das er sich doch bitte etwas züchtiger anziehen solle.

Das lustigste war, wenn der Gesangslehrer für Rudolf ins Haus kam. Ich, die nun überhaupt nicht singen konnte, musste immer den weiblichen part, halb singend halb sprechend übernehmen. Der Kommentar seines Gesangslehrers, wenn Rudolf fragte, ob er gut wäre, war meistens…………marita kann ja schon nicht singen, aber sie singt es doch ein bischen besser als du…….!! Dann verschwand ich immer schnell aus dem Zimmer…….aber Rudolf war nicht gerade der Intelligenteste und fasste den Kommentar des Gesangslehrers als Kompliment auf….


Noch zu erwähnen wäre, das meine Mutter mich mal wieder komplett ausstaffierte, denn nun arbeitete ich ja in einem Büro und da musste man ordentlich aussehen.


Wenn ich schon vorher schrecklich aussah, dann übertrumpfte das neue Outfit alles………….
ich fragte mich manchmal wie viel man noch ertragen muss oder kann bevor man seine Eltern umbringt….grins


Die Berufsschule
Wie schon erwähnt besuchte ich 1 x wöchentlich die Kaufmännische Berufsschule . Dort lernte ich auch direkt am ersten Berufsschultag meine absolut beste Freundin "Carmen"kennen.
Wie sollte es auch anders sein, Carmen war ziemlich durchgeknallt. Die allerersten Worte, mit denen sie mich ansprach, waren: "" hee was denkst du, der grosse Blonde dort in der Ecke..was meinst du??? 18-20-oder 22", da ich nun wirklich überhaupt nicht den blassesten Schimmer hatte, wass sie von mir wollte und ich auch dementsprechend dumm geschaut haben muss, klärte sie mich direkt darüber auf, dass sie damit die Grösse des Geschlechtsteils meinte.

Ich hatte mir eigentlich noch nie irgendwelche Gedanken über so etwas gemacht, aber das sollte sich schnellstens ändern.

Carmen machte aus mir innerhalb kürzester Zeit aus der Landpommeranze einen Grossstadt Teenager und von nun an schwirrten meine Gedanken ausnahmslos um das andere Geschlecht. Carmen sorgte schon dafür, das ich an nichts anderes dachte. Sie nahm alles an Jungens mit, was nicht schnell genug auf den Bäumen war, und die die es auf den Baum geschafft hatten, schüttelte sie hinunter.

Carmens Vater war Geschäftsstellenleiter einer grossen Bank dem entsprechend eingebildet rannte ihr Vater (gerade mal 160 gross) durch die Gegend und fragte alle paar Minuten nach irgendwelchen bescheuerten Begriffen,oder Sachen aus der Politik. Am allerliebsten hielt er sich mit Latein dran, wohlwissend, dass ich diese Sprache nicht gelernt hatte.................fuehr ihn waren wir nur neureicher Poebel.

Leider konnte ich ihm gegenueber nicht meine Klappe halten da ich es nicht besonders klasse fand, dass Herr "Besonderswichtig" jeden Abend zum Gute Nacht sagen, zu seiner 17-jährigen Tochter ins Bett kroch, um sie eingehend zu betatschen, Ihre Mutter wusste genau darueber bescheid, traute sich aber nicht ihren Mann darauf anzusprechen, weil sie von ihm total eingeschuechtert war.


Also riss mir eines Tages der Geduldsfaden. zuerst machte ich ihm klar, das wenn er in verschiedenen Lebenssituationen, wie Politik oder Latein nicht genau Bescheid wisse, moege er doch bitteschoen uns nicht immer mit diesen Fragen belästigen.

Da ich hinter ihm stand und genauso gross war, sah er mich im ersten Moment nicht als er sich umdrehte.....oh oh er machte ein Gesicht als wuerde er gleich explodieren, ich hatte das Gefuehl das schon Rauch aus seinen Ohren kam, ich stellte mir das bildlich vor, so dass ich von jetzt auf gleich einen wahnsinnigen Lachanfall bekam

Ich dachte, nun hätte mein letztes Stuendlein geschlagen....und ich konnte auch nicht aufhoehren zu lachen, machte mich schnell aus dem Staub, bevor der Zwerg explodierte!!!
Carmen war damals beinahe 18 und sie fieberte ihrem Geburtstag entgegen, damit sie endlich zuhause ausziehen konnte.

Andere Teenager waren durch solch einen Vater Zeit ihres Lebens damit bestraft, dass sie keinen Sex mehr wollten, nicht Carmen!!

Sie war durch ihre häusliche Situation bei ihren Eltern so durchgeknallt und sexbesessen, dass dann irgendwann alle maennlichen Mitschueler Sex mit Carmen hatten.

Nachdem es immer wieder Streit bei mir zuhause gab, wenn ich mal weggehen wollte, und ich dieses bereits eine Woche vorher anmelden musste, veränderte sich plötzlich alles schlagartig.

Von nun an ging’s bergab
Ich war fast 17 und mein Vater fragte mich, ob er einmal mit mir in eine Diskothek gehen könnte.
Da ich wenn meine Mutter nicht in der nähe war, eigentlich ein gutes Verhältnis zu meinem Vater hatte, war ich über die Frage sehr erstaunt, sagte aber zu.

Einige Zeit später merkte ich, wenn mein Vater mich in der Diskothek abgesetzt hatte, und er nach ca. einer halben stunde ging, mit der Begründung, er wäre wohl langsam zu alt dafür und er träfe sich jetzt noch mit ein paar freunden zum Bier trinken. Mir war es schon recht, denn immer mit dem Vater durch die Gegend rennen, war nicht so toll.


Da ich immer Geld genug in der Tasche hatte, fing ich auch vorsichtig an, mir neue Klamotten nach meinem Geschmack zu kaufen.
Ich hatte zwischenzeitlich auch neue Leute kennen gelernt, die mich urplötzlich, als sie wussten wer ich war, mit ins „Teehaus“schleppten, das war ein kleines Bistro an der Ruhr, wo alle Kinder der ……………

„Reichen“………„Neureichen“
und wer glaubte dazu zu gehören, verkehrten.


Sie wussten nun dass ich auch die Tochter eines Unternehmers war und trotz meiner Hässlichkeit, war ich sehr gefragt.Das Thema „Jungens…..oder „Männer“ war immer noch tabu bei uns zuhause, und ich war natürlich auf der Suche nach der „Liebe“ und Äufmerksmkeit“ die ich zuhause nicht bekam.

Meine Freundin, (Irene) die Tochter eines Schallplatten und TV Ladens, schleppte mich mit nach Düsseldorf…das war genau das richtige für mich, denn ich hatte mich noch immer nicht an die Grossstadt gewöhnen können. Und D’dorf, war für mich eine andere Welt.

Wir lernten dann in einer Diskothek in D’dorf 2 Männer kennen, einer davon (Eberhard) hatte von seiner Oma ein Kaufhaus und viel Geld geerbt, das er nun mit vollen Händen rausschmiss. Der zweite hieß Klaus und war ein Möchtegern Rennfahrer

Eberhard besaß eine riesige Villa in Wuppertal, dort residierte z.Zt. eine schwarze Schönheit. Wenn wir nachts mit nach Wuppertal fuhren, schmiss Eberhard sie aus dem Bett, damit meine Freundin und ich dort schlafen konnten. Die schwarze Diva war am Anfang recht schüchtern, aber spaeter als sie dann mit uns durch die Gegend zog, wurde sie zusehends mutiger.

Wir waren mal mit einer ganzen Horde am Nuerburgring, zu einem Rennen, bei dem der Moechte gern Rennfahrer Klaus mal wieder mitfuhr.
Wir sassen im Cafe und warteten auf unseren Rennfahrer und wollten gehen. Alles stand auf, nur die schwarze Diva nicht, und sie erklaerte uns…..die lady hat noch wein im glas………Eberhard nahm ohne jegliche Hast Ihr Glas, kippte es ueber ihren kopf, und meinte dann……nun nicht mehr …………..

Es kam auch keine Schreierei, denn die Diva wusste, einmal daneben benehmen und Widerworte geben…..Abflug in den Busch (er brachte immer seine Mädels aus Afrika mit.)

Irene und ich hatten ein seltsames Verhältnis zu Eberhard und Klaus. Wenn die beiden uns besuchten, Irene und ich hatten im Hochhaus jeder eine Wohnung, sie in der erstem Etage, und ich in der 17. Etage.

Auf jeden Fall wurde von Irene und mir jedes mal stoeckchen gezogen, wer bei wem schlief. Klaus gefiel mir als Mann besser, aber fuer Sex war Eberhard besser. Klaus war beim Sex wie beim Autorennen, schnell und wenn er sein ziel erreichte schrie er meistens "Halleluja"......auf die Dauer war das nicht gerade anregend.

Wie schon erwaehnt, war das "Teehaus" direkt an der Ruhr unser neuer Treffpunkt, jeder der gesehen werden wollte, war im Teehaus, aber die Gäste waren schon ausgesucht, man kam nicht einfach so rein, man musste schon durch einen Buergen vorgestellt werden, damit man dort reinkam.
Dort waren alle Berufe und verrueckte Gaeste zu finden, der verrueckteste war damals ein niederlaender "wim"er hatte eine Filiale von "Nanunana"ein Geschäft, in dem man alles kaufen konnte, was niemand gebrauachen konnte.

Dann verkehrte dort noch ein junger Mann (Alex), er hatte von seiner Oma ein Beerdigungsinstitut geerbt, er war so reich, er wusste gar nicht., wie er sein geld an den man bringen sollte. Es gab nur ein Problem mit ihm, keiner wollte nahe bei ihm stehen oder neben ihm sitzen, die Leute hatten die seltsamsten Vorstellungen in Bezug auf Alex, dabei machte er arbeitsmaessig keinen Finger krumm in seinem Geschäft.

Alex hatte eine Zeit lang einen Wohnungsschlüssel von meiner Wohnung, so konnte es passieren, wenn ich nach Hause kam, dass eine neue Jeans auf dem Sessel lag, oder ein riesiger Blumenstrauss auf meinem Tisch stand. Wir waren allerdings nur gute Freunde, zu mehr reichten unsere gegenseitigen Gefühle nicht.

Eines Tages kam irgendjemand aus meinem Freundeskreis auf die Idee, mal in eine ganz normale Disco zu gehen.Gesagt getan, wir waren auf dem Weg zum "Gelben Elefant".Dieser lag etwas ausserhalb der Stadt. Auf der gleichen Strasse war auch der "Ball der einsamen Herzen" und noch eine Bar und eine normale Gaststätte.

Wir liessen uns also in der Disco nieder, und es gesellten sich noch ein paar andere Leute, die wir auch flüchtig kannten zu uns an den Tisch. Jeder hatte gute Laune, die Musik war super.....und dann ging die Tür auf und es kam ein super toller Mann (So erlebte ich Ihn) herein. Ich muss wohl zu ofensichtlich hinter ihm her gestarrt haben, denn das Mädchen neben mir fragte mich lachend.....na hat er dir gefallen...und ich..kennst du den denn, in der Hoffnung, dass sie uns bekannt machen könnte. Das Mädchen ..Doris...ihr Name sagte nur...ja ich kenne ihn, er ist mein Mann!! aber wir sind schon seit 3 Jahren dabei uns scheiden zu lassen. Er ist nicht treu und das wird sich auach nicht aendern, ausserdem wenn er sich wirklich fuer dich entscheiden wuerde, dann aber nur bis du 30 geworden bist, dann tauscht er dich fuer eine Juengere ein.

Ups da hatte ich wohl ins Fettnäpfchen getreten, aber es schien Doris nicht auszumachen, wie ich spaeter noch feststellen musste war sie froh, das sie ihn los war....na.."Prost Mahlzeit"

Am gleichen Abend stellte sie den Kontakt zwischen Ihrem Mann und mir her. Was mich am Anfang etwas stoerte, war sein Name...Detlef......wir haben dann die ganze Nacht geredet und geredet. Er erzählte, dass Doris und er eigentlich nur noch wegen ihrem Cafe, welches sie in einem Hallenbad betrieben zusammen lebten, ausserdem waeren noch 2 Kinder da.

Wir trafen uns dann ab und an, denn er hatte wenig Freizeit, weil er nicht nur in seinem Cafe arbeitete sondern am Wochenende auch noch in der Disco kochte.

Ich besuchte ihn auch oft in seinem cafe. Es war schon sehr seltsam, die beiden in Scheidung liegenden standen hinter der Theke und der Freund von Doris und ich sassen vor der Theke und warteten auf den Feierabend. Irgendwie verstanden wir 4 uns sehr gut.

Selbst die beiden Kinder (damals 11 und 13 Jahre) akzeptierten diese Situation.
Es war auch keine Frage, wenn es um die Kinder ging,sei es sie zu einem Ponnyhof in den Ferien zu bringen oder sonst irgendwelche entfernten Verwandtenbesuche ...wurden sie von ihren Eltern hingebracht, sie standen schon ein bischen an vorderster Stelle.

So ging es eine ganze Weile gut mit uns, bis sich Doris und Detlef dann entschlossen, nun endlich die Scheidung einzureichen und aus der gemeinsamen Wohnung aus zu ziehen.

Da die Wohnung im Elternhaus von Doris lag, war es selbstverständlich, dass Detlef auszog, und zwar zu mir, und auch im Cafe tauschte ich mit Doris und arbeitete dort.

Nach kurzer Zeit kriselte es zwischen mir und Detlef, wir stritten uns heftig darum, dass Detlef oft am Abnd die gesammte Kasse nahm, um mal wieder Zocken zu gehen.

Naja ab und zu gewann er auch, aber wenn man jeden Abend 1000 DM verzockt, und dann einige Male was gewann, was weit unter dem Einsatz lag, war nicht gerade berauschend. Es wurden immer weniger Rechnungen bezahlt, bis wir dann Schulden beim Finanzamt hatten. Der Gerichtsvollzieher vom Finanzamt war schon per "Du" mit mir, weil er so oft kam.

Ausserdem besuchte Detlef regelmässig verschiedene Oben ohne-Bar's, was ich nun ueberhaupt nicht lustig fand. Angeblich spielte sich dort nichts ab, er wuerde sich nur mit den Bardamen unterhalten. Ich wunderte mich dann nur, als ich mal eine Rechnung von 400 (DM war es ja damals)fand, dass es aber eine sehr teure Unterhaltung war.

Aufgrund dieser Situation, war natuerlich der Streit voraus zu sehen. Was nun folgte war nicht mehr schoen, er zog aus, wenn es streit gab, wochen spaeter zog er wieder ein.......und so ging es ueber 2 Jahre lang.

Irgendetwas hielt uns zusammen, wir wussten allerdings nicht was!

Wenn ich mich mit Doris ueber meine Probleme unterhielt, sagte sie mir, dass Detlef sich niemals ändern wuerde, so waere es in ihren ganzen Ehejahren gegangen....

Na toll!! warum habe ich damals nicht geglaubt, was sie mir erzaehlte.

Das freundschaftliche Verhält zwischen Doris und mir blieb. Wir sahen uns nicht oft, meistens wenn sie Kinder brachte, oder abholte.

Ich verstand mich mit den Kindern auch sehr gut, das war mir auch ganz wichtig.


Das Cafe wurde verkauft und wir zogen in eine andere groessere Stadt. Dort eroeffneten wir ein Speiserestaurant.

Es lief vom ersten Tag an. Die Gaeste waren sehr nett, aber.....Wir erhielten nur eine Konzession fuer drei Monate, denn der Hauseigentuemer und vorheriger Gastwirt hatte in seiner ehemaligen Garage ein Kuehlhaus gebaut, bei dem die Deckenhoehe nicht stimmte.

Dieses musste natuerlich geaendert werden.
Man konnte aber nichts aendern, da ueber dem Kuehlhaus Wohnungen ware.

Der Vermieter versuchte sein Bestes, aber er bekam keine Genehmigung.
Also hiess es.....neue Stadt, neues Glueck!

Eines mittags kam Detlef nach Hause und erklärte mir, er hätte sich bei der Kur-Verwaltung auf der Insel Langeoog, fuer die Gastronomie der Kurverwaltung beworben. Er hatte an diesem Morgen eine Einladung nach Langeoog bekommen, um sich alles vor Ort anzusehen.

Er war so begeistert und redete und redete, so dass ich keinerlei Einwendungen machen konnte. Er war so ueberzeugt, dass dieses Restaurant das einzig Wahre war. Vor allem lag das Resttaurant auf einer Insel, wo keine
Autos erlaubt waren. Also muessten wir uns eine
Garage auf dem Festland mieten. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, wie die Einkäufe, die einmal in der Woche gemacht wurden, in unser Restaurant kamen...zu Fuss? mit dem Fahrrad, oder etwa mit einem Pferdegespann?

Keine Ahnung, aber werde das zu verhindern wissen, nahm ich mir damals schon vor

Ich versuchte ihm zu erklären, dass man auf dieser Insel Wetterabhängig war, und man quasi in den wenigen Sommermonaten das Geld fuer den Winter mit erwirtschaftet werden musse
, um in Ruhe den Winter zu überstehen.

Ausserdem war diese Insel autofrei, und man war darauf angewiesen mit der Fähre an's Festland zu kommen, es sei denn, man hätte ein eigenes Boot.

Das Restaurant war sehr schòn, sehr gross, alleine die Küche die unter dem Restaurant lag war so gross, dass man mit mindestens 4 bis 5 Köchen und dann noch anderes Kuechenpersonal arbeiten konnte.

Ich gab zu Bedenken, dass es schwierig werden wuerde, wenn man beim einkaufen etwas vergessen hätte, dann koenne man nicht mal eben zum Supermarkt nebenan laufen.

Aber Detlef war so angetan von diesem Objekt, da konnte man reden soviel man wollte.

Dann käme natuerlich der Umzug noch dazu, der mittels einem Container durchgeführt werden musste und natuerlich nicht gerade preiswert war.

Auf dem Weg nach Hause war er immer noch so euphorisch, man kam einfach nicht dagegen an.

Die Herren der Kurverwaltung hatten ihm am Ende der Besichtigung gesagt, sie muessten ssich nun zusammen setzen und darueber abstimmen, ob wir oder ein anderes Paar den Zuschlag erhalten wuerde.

Ich hatte nicht die geringste Lust auf dieser Insel zu versauern. Ich hatte lange genug in Norddeutschland gelebt und da waren auf dem Festland die Wintermonate nicht gerade leicht, der viele Regen, Sturm usw. da wuerde es auf so einer Insel auch nicht gerade berauschend sein.

Detlef wartete nun auf den Anruf oder Brief der Kurverwaltung.

Aber es schien, als ob jemand es gut mit mir meinte, denn als Detlef zufällig mal kurz abwesend war, kam der ersehnte Anruf, um uns mitzuteilen, dass man sich fuer uns entschieden hätte.
Ich kann nicht einmal sagen wieso, aber die Woerter kamen bei mir ganz automatisch, indem ich sagte, dass es mir sehr leid täte aber wir hätten uns fuer ein anderes Objekt entschieden.
Natuerlich hatte ich, als ich den Hoerer auflegte ein schlechtes Gewissen. Ich hatte das Gefuehl in das laufende Schicksal eingegriffen zu haben.
Jetzt hoffte ich nur, das die Kurverwaltung nicht noch einen Brief schreiben wuerde.

Als ich Detlef erklärte, dass die Kurverwaltung angerufen habe und wir eine Absage bekommen hätten, wollte er sofort dorthin anrufen, denn er war wuetend, weil er so auf eine Zusage gewartet hatte. Es ging bei der Kurverwaltung niemand ans Telefon.....ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen....ich haette nicht gewusst, wie ich das haette ungeschehen machen koennte.

Wir fanden dann eine Lokalität, die uns beiden zusagte. Allerdings hatte die Sache einen Haken, die Eigentuemer wollten nur ein verheiratetes Paar, was wir ja nicht waren.
Detlef bat darum eine Nacht darueber zu schlafen, man gab ihm dann drei Tage.

Ich wusste nicht was ich sagen oder denken sollte, ich wurde ueberhaupt nicht gefragt. Wir redeten zuhause auch nicht darueber. Detlef hatte seine Tasche gepackt und fuhr zu irgendwelchen Freunden in die Niederlande. Dorthin fuhr er immer, wenn er was wichtiges ueberdenken musste. Ich habe diese Freunde niemals kennen gelernt....warum auch immer, ich hatte mich irgendwann daran gewoehnt, dass er ab und zu in die Niederlande fuhr.

Am zweiten Tag abends stand er ploetzlich vor der Tuer, packte seine Sachen aus und meinte so ganz nebenbei, ich koenne die Besitzer des Restaurants aanrufen und sagen das wir es nehmen.

Ups.....hatte ich da was verpasst? Einen Heiratsantrag hatte ich mir etwas anders vorgestellt.

Ich wurde gar nicht gefragt, ob ich ihn heiraten wollte. Ich muss damsls Scheuklappen vor den Augen gehabt haben, es war doch nun schon in der Zeit wo wir zusammen waren genug passiert........seine Zockerei, seine Barbesuche und und und....

Gesagt, getan, das mit dem heiraten ging ganz schnell. Seine Eltern sassen mit einem Gesicht im Standesamt, das Baende sprach.....man mochte mich nicht....seine Mutter erschlug mich fast mit ihren Ratschlaegen fuer alles und nichts. Als ich ihr klar machte das ich schon erwachsen wäre und durchaus auch schon ein bischen Erfahrung mitbrächte, war sie beleidigt, das war mir aber echt wurscht, die wohnten 100 km von uns weg, ssonst haette sie bestimmt taeglich auf der Matte gestanden.

Sein Vater war sehr dominant, da mich das aber ueberhaupt nicht interessierte war ich schon bei ihm unten durch. Er konnte Widerworte ueberhaupt nicht vertragen und schon gar nicht von einer Frau.

Einige Wochen später eroeffneten Detlef und ich das neue Lokal, auf einem Bauernhof an einer Talsperre.

Wir hatten durchgehend geoeffnet, d.h. es gab Fruehstueck, Mittagessen, selbstgemachte Waffeln mit Kirschen und Sahne und abends defftige Schlachtplatten mit selbst gemachter Wurst. Ausserdem jede Menge Schnitzel, in allen Variqantionen.

Das Geschäft lief gut, so dass mein Mann mal wieder meinte die Tageskasse mitzunehmen um zu zocken.

Irgendwann war ich es leid und fing mit dem erst besten Gast, mit deme ich schon eine ganze Weile sehr gut unterhalten hatte, ein Verhältnis an.
Ich fuehlte mich nun zufrieden, ich wurde begehrt, man mochte mich und gab mir das Gefuehl eine tolle Frau zu sein.

Leider kam seine Frau dahinter und wir trafen uns nicht mehr.......

Nun war es wieder zu langweilig, da ich nachts oft alleine war....also ging ich wieder auf suche und hatte nach einiger Zeit Glueck und lernte den naechsten tollen Mann kennen........Warum sollte ich mir das Leben nicht schoen machen, wusste ich was mein Mann ausserhalb meiner Sichtweite tat. Und da tat sich was, das merkte selbst ein Blinder.

Eines Tages war ich bei Bekannten aus meinem Heimatort zu besuch und wollte eigentlich 2 Tage bleiben. Aber irgendwie hatte ich abends ein seltsames Gefuehl und war unruhig, so dass ich beschloss noch an dem Abend nach Hause zu fahren.

Ich kam zuhause an und wunderte mich, dass noch Licht in der Gaststätte brandte, ich ging hinein und hoerte komische Geräusche, die anscheinend aus unserer Wohnung ueber der Gaststätte kamen.

Ich ging leise nach oben und dachte mich tritt ein Pferd, mein lieber Ehemann lag im Bett mit unserer Kellnerin. Sie hatten mich wahrgenommen, aber es schien ihnene egal zu sein, sie liessen sich nicht stoeren.

Ich wusste im ersten Moment nicht ob ich lachen oder weinen sollte.....ich wurde so wuetend, dass ich beide rausschmiss, mein Mann kam dann erst am naechsten Vormittag nach Hause.

Ich hatte die Nase gestrichen voll und wusste auf einmal ganz genau was ich wollte....ich wollte weg, einfach nur weg aus desem bescheuerten Leben.

Ich hatte dann am gleichen Tag noch eine haessliche Auseinandersetzung mit meinem Mann, in der er mir vorwarf, dass, wenn ich mich nun von ihm trennen wuerde, er bankrott gehen wuerde, weil keiner im Restaurant meine Arbeiten uebernehmen wollte.

Bankrott waren wir sowieso schon, durch seine Zokkerei und anderes mehr, nur sah er es nicht ein dass es seine Schuld war. Ich versuchte mich mit ihm zu arangieren. Er fuhr weiterhin in seine Bar's und ich hatte mich zwischenzeitlich ein paar netten Leuten angeschlossen und hatte hier und da meine Afären.

Wir betrieben nun schon drei Jahre lang dieses Restaurant.Wir bekamen so gut wie nie Besuch und wunderten uns, das uns eines morgens meine Schwiegereltern besuchten........na das kann nichts Gutes heissen.....

Bei einem Kaffee kamen die Beiden sofort zur Sache. Meine Schwiegereltern hatten sich überlegt, das wir doch das Restaurant abgeben sollten und mein Mann die Firma seiner Eltern uebernimmt!!

Sein Vater hatte eine Landschaftsgärtnerei, d.h. er verrichtete Mäharbeiten fuer die Stadt (z.B. die Seitenstreifen der Strassen)Er legte Gärten und Teiche fuer grosse Firmen an. Da mein damaliger Schwiegervater krank war, wollte er nun gerne, dass sein Sohn die Firma weiter fuehrte.

Wir sollten nun in das Haus meiner Schwiegereltern einziehen, denn dort wurden auch die Mähmaschinen und andere Werkzeuge gelagert wurden.
Mein Mann war sofort damit einbverstanden, weil sich damit ein Problem von selbst aufgeloest hatte, naemlich eine Angestellte zu suchen, die fuer mich einspringt, da ich immer wieder gedroht hatte ihn zu verlassen und mir eine eigene Wohnung zu suchen.

Wir zogen wieder zurueck in die Gross-Stadt, in der vorher auch gewohnt hatten.
Das Haus seiner Eltern war die "Creme". Als noch die Moebel meiner Schwiegereltern drin standen konnte man den wahren Zustand nur ahnen.

In der oberen Etage gab es keine Heizung, die Fenster htten keinen Kitt mehr drauf usw.

Ich habe gedacht, das kann doch nicht wahr sein. Meine damaligen Schwiegereltern hatten Geld satt, aber die sassen drauf, anstatt sich ein schoenes Leben zu machen (sie waren damals beide schon Mitte 50) horteten sie lieber ihr Geld, mit dem Ergebnis, das meine Schwiegermutter mit 59 an Krebs starb und mein Schwiegervater mit 61 Jahren.

Hätten sie mal lieber ihr Leben genossen und sich was geleistet, dann wären sie sicherlich nicht so frueh gestorben.

Nunja, wir sassen nun in diesem Haus, an dem auch in nächster Zeit nichts renoviert wurde, so das ich zu einer List greifen musste, damit in der oberen Etage das Fenster, das sowieso bald heraus fallen wuerde, neu gemacht wurde.
Ganz ausversehen bekam ich mit meinem Wäschekorb nicht die Kurve und der volle Wäschekorb knallte mir doch wahrhaftig gegen das Fenster, das daraufhin sofort raus viel.

Das mein Schwiegervater nicht weinte, weil er Geld ausgeben musste, war ein Wunder. Er schlug vor, da das Fenster sich im oberen Hausflur befand, doch einfach mit Pappe zuzunageln.
Ich hatte mittlerweile schon einiges erlebt mit meinen ehemaligen Schwiegereltern, aber das war die Kroenung. Ich rastete foermlich aus und warf ihm seinen Geiz vor. Aber ich haette mich auch mit der Wand auseinander setzen können.

Mein Mann durfte jetzt 6 Tage in der Woche von morgens um 7.oo Uhr bis abends 20.oo Uhr arbeiten. Zuhause angekommen musste er dann noch die Geräte sauber machen, dann war er von seinem Vater für den Tag entlassen......

Viel Privatleben hatten wir nicht und Privatsphaere schon gar nicht. meine Schwiegereltern kamen und gingen, als wohnten sie dort noch. Sämtliches beschweren bei meinem Mann ging bei ihm in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Ich hatte das Gefühl, das mein Mann Angst vor seinem Vater hatte....wieso warum...? keine Ahnung

Mein Schwiegervater war so dreist, eines sonntags morgens stand er um 9.oo Uhr bei uns im Schlafzimmer und bruellte seinen Sohn an, er hätte gefälligst aufzustehen, um die Mähmaschinen zu warten. Ich hab gedacht ich drehe durch, denn mein Mann schälte sich aus dem Bett und stand bei seinem Vater "bei Fuss"

Das gab mir den Rest. Ich packte meine Koffer und fuhr zu meinen Eltern. Normalerweise haette ich das vermieden, aber es fiel mir im moment niemand ein, bei dem ich unterkommen konnte, denn sämtliche Freundschaften waren durch meine Beziehung mit Detlef auseinander gegangen, aber das merkte ich nun erst richtig, wo ich einen Freund haette gebrauchen koennen.

Ich sass nun bei meinen Eltern mit meinen Problemen, und hatte natuerlich insgeheim gehofft, dass man mir mal zuhoerte, aber da hatte ich mal wieder vorbei gehofft, ich hätte es wissen muessen, dass meine Mutter sich keinen Deut gebessert hatte.

Im Gegenteil, meine Mutter eroeffnete mir einige Tage spaeter, dass meine Eltern sich scheiden liessen....hoppla was glaubte meine Mutter, dass sie sich bei mir ausheulen koennte. Aber sie war so wuetend und unberechenbar, so dass ich beinahe Angst hatte, dass sie meinen Vater und dessen Freundin umbringen wuerde.

Als mein Vater ein paar Tage spaeter kam um einige Kleidungstuecke und sonstige persoenliche Sachen abholte, schmiss meine Mutter aus dem 4. Stock einen Blumentopf auf das Auto meines Vaters, dann eilte sie ins Treppenhaus, weil sie gesehen hatte das unten im Hausflur die Freundin meines Vaters stand, diese wurde nun von meiner Mutter aufs uebelste beschimpft und Beleidigt (soviel zum guten Benehmen einer Unternehmers Frau...).wo sie doch immer soviel Wert auf gutes Benehmen legt.

Dieser Rosenkrieg dauerte 7 lange Jahre, weil meine Eltern sich nicht auf finanzieller Basis einigen konnten.

Meine Mutter war, als mein Vater mit seiner Freundin eine einwoechige Seereise machte, zur Bank gegangen und hatte saemtliche Konten aufgeloest.Die Firma meines Vaters ging den Bach runter, und natuerlich einige Menschen arbeitslos, aber ich glaube das war meiner Mutter egal......Jeder ist sich selbst der Nächste.... Das Geld war nichtauffindbar..........aber meine Mutter lebt immer noch sehr gut und fliegt drei mal im Jahr mindestens in Urlaub.

Von Ihrer kleinen Rente koente sie nicht leben und staendig verreisen (mein Vater ist zwischenzeitlich verstorben) und war vorher mit seiner damaligen Freundin verheiratet. Also stand meiner Mutter nur eine Teilrente zu.... Damit konnte man keine grossen Schritte machen.

Ich suchte mir nun schleunigst eine neue Wohnung, denn bei meinen Eltern sass ich zwischen 2 Stühlen. Alle beiden Elternteile heulten sich bei mir aus......ich bekam die Krise.
Ich hatte Glück, ich bekam in einem anderen Stadtteil eine Wohnung in einem "Hochhaus".Da ich mich mit Detlef geeinigt hatte, bekam er das "tolle Haus" meiner Schwiegereltern und meinen nagelneuen VW Golf GtI, dafür bekam ich eine beachtliche Summe Geld von ihm, so dass ich meine Wohnung gemütlich einrichten konnte.

Jetzt brauchte ich nur noch eine Arbeit. In einer netten kleinen Gaststätte, zwei Strassen weiter, suchte man eine Kellnerin. Ich dachte mir, da ich wieder Singel war und natürlich alle meine früheren Freunde entweder verheiratet waren, oder sonst irgendwie keinen Kontakt mehr mit mir hatten, daswäre doch der optimale Job.....ich verdiente Geld und hoffte ein paar neue Freunde zu finden.

Die Gaststätte (mit Kegelbahn) war immer gut besucht, trotz des etwas altertümlichen Ambientes. Die Wirtin selbst stand in der Küche, Ihr Ehemann hinter der Theke.......wo er dann gut dem Alkohol zusprach. Wenn Fine (die Wirtin) ploetzlich nach vorne kam und ihren Satz (Paul sauf nicht so viel" in die Runde schmiss, grinsten die Gäste an der Theke nur und Paul verdrehte nur die Augen und schenkte sich noch ein Glas ein.

Es dauerte keine drei Wochen, da hatte ich schon einige jüngere Gäste, die mich an meinem freien Tag treffen wollten. Sie gehörten zu einer Motorrad klicke. "Motorrad" das war doch was, was mir gefiel. Als mich dann einer von ihnen fragte, ob ich am nächsten Tag Lust hätte, einen Motorrad
ausflug mit zu machen, er hätte noch einen Platz frei.
Ich verabredete mich mit ihm dann für den nächsten Tag. Als er mich abholte, hatte er netterweise die Lederkombi und den Helm seiner Schwester mit gebracht, denn ich besass sowas natuerlich nicht.

Wir fuhren dann ein paar Strassen weiter um den Rest der Klicke abzuholen.

Als wir dann die anderen nach und nach eintrudelten, sah ich mir meinen Fahrer mal genau an und stellte fest....boa was ist der hässlich. Es war gemein, er konnte nichts dafuer....grins.

Im laufe des Tages, der sehr lustig war, erfuhr ich, dass er 8 Jahre jünger war als ich. Das war zuerst ein Schock, dann dachte ich mir, ich müsse ja nichts mit ihm anfangen.
Wir trafen uns nun des öfteren, aber meistens zusammen mit den anderen Motorradfahrern und ihren Freundinnen.
Irgendwann, als wir nach dem Motorad fahren bei mir ein Video anschauten, blieb er da, als alle anderen schon weg waren. Ich war neugierig was nun ab ging. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Er war wirklich nett, wir hatten viel Spass miteinander, aber immer wieder sass mein Teufelchen auf meiner Schulter und flüsterte mir ins ohr "boa ist der Hässlich"

Aber ich war allein und dass ist nicht immer lustig, ich gewöhnte mich an ihn und er zog wenige Wochen später bei mir ein.
Dieter (sein Name) war Malere und Lackierer, das merkte man auch, meine Wände erstrahlten plötzlich in verschiedenen Farben und es stand ein Schlagzeug im Wohnzimmer.

Wir waren beinahe jedes Wochenende mit der Motorradklicke unterwegs, so lernte ich auch alle anderen Motorradfahrer und Fahrerinnen besser kennen.
Jeder war irgendwie ein Fall für sich.

Da waren Conny und Bernd, sie fuhren eine BMW, dann Ritschi mit seiner Freundin Anna, den ich immer für ein Mädchen gehalten hatte, denn er trug einen geflochtenen Zopf, der natürlich unter dem Helm hervor schaute.

Dann gab es noch ein Paar, wo mir der Fahrer mit seiner kunterbuntenLederkombi auffiel. Er war zu jedem freundlich, schlichtete schon mal einen Streit unter den Mädels, und ging auch mit allen Mädchen Kaffee trinken oder shoppen.Er hatte eine kunterbunte Lederkombi an, Wenn jemand ihn ansprach, wühlte er erstmal ein Päckchen Drum aus der Tasche und drehte sich eine Zigarette und dann war er betriebsbereit...lach und man konnte sich super mit ihm .unterhalten. Reinhold sein Name aber er hiess für alle nur Holti......
Seine Freundin "Ruth" war irgendwie vom anderen Stern... Mit ihr schloss ich nicht gerade Freundschaft, aber wir konnten uns gut aus dem Weg gehen.

Dann war noch ein Paar.."Didi und Heide" Didi hatte eine Art Motorrad zu fahren, so das wir uns jedesmal fragten, ob das noch lange gut gehen würde.

Ich wurde freundlich von allen aufgenommen,obwohl ich um einiges älter war, als die anderen.

Da alle immer am Wochenende unterwegs waren und ich auch am Wochenende arbeiten musste, nörgelte mein Partner solange rum, bis ich meinen Job aufgab

Da ich mit allen gut aus kam, fragten eines Tages Conny und Bernd (BMW) ob wir nicht Lust hätten eine Woche mit den Motorrädern nach Süd-Tirol zu fahren. Wir hatten Zeit und fuhren mit.

Ich hatte mir das allerdings nicht so beschwerlich vorgestellt ca. 1000 km hinten auf einem Motorrad zu sitzen, wo eigentlich keine Sitzbank mehr war.
Irgendwann kamen wir in Süd-Tirol an...Ich war steif vom sitzen und mir taten alle Knochen weh. Ich spürte Muskeln und Knochen, von denen ich vorher nicht wusste, das es sie gab.

Als wir dann in die Pension reingingen, fiel mein Blick direkt auf einen Mann hinter der Theke...und ich dachte mir...."der Urlaub ist gerettet!!!" Wie sich dann heraus stellte, war es der Besitzer dieser wunderschoenen Pension.

Wir bekamen unsere Zimmerschlüssel und brachten dann erstmal unser Gepäck auf das Zimmer, machten uns dann frisch für daas Abendessen.
Wir stellten fest das wir unsere Zimmer neben einander hatten und ein Balkon rund um das Haus verlief, so dass ich auch über diesen Balkon alle Zimmer erreichen konnte.

Nach dem Abendessen gingen wir an die Theke und tranken mit dem Besitzer (Norbert) noch so einiges. Es stellte sich heraus, dass er ein super lustiger Typ war.

Wir flirteten vom ersten Moment an, als wir uns in die Augen sahen.

Conny hatte das wohl bemerkt und musste mir dann natürlich erzählen, dass sie mit ihren Eltern schon jahrelang in diese Pension kamen und Norbert immer ein wenig mit den Gästen flirtete, das würde er mit ihr auch immer machen.....es hörte sich aber ein bischen eifersüchtig an und ich sagte nichts weiter dazu.

Meinen Partner mussten dann conny und Bernd irgendwann nach oben schleifen, er hatte mal wieder genug. Da wir den ganzen abend nur Martini getrunken haben, und er dazu auch noch Bier und verschiedene Schnäpse, war er natürlich mehr als betrunken.....ich hatte das Gefühl, das Norbert ihn mit Absicht so betrunken gemacht hatte.

Auf jeden Fall sassen nun Norbert und ich alleine an der Theke. Norbert fragte dann dann, ob ich noch Lust auf einen Spaziergang hätte. Natürlich hatte ich das und so zogen wir beide los.

Es war natürlich klar, nicht weit entfernt von der Pension sassen wir auf einer Bank und knutschten wie die Blöden.....wir hörten gar nicht mehr auf. Wenn nicht ein paar Fussgänger gekommen wären, wer es mit Sicherheit zum Sex gekommen...

Ich dachte nicht mehr an meinen Partner, der betrunken im Bett lag.........ich hatte meine Unterhaltung gefunden.

Wir verabredeten uns dann für de nächsten abend, wenn mein Freund eingeschlafen war, zu Norbert auf's Zimmer zu kommen.
Da aber viele Gäste in der Pension waren, arbeitete dort noch sein Bruder (in der Küche) und eine Bedienung, so dass Norbert vergass mir zu sagen, dass die auch im Untergeschoss schliefen.

Ich fieberte dem Abend entgegen und sagte nichts dazu, dass mein Freund mal wieder dem Alkohol mehr als gewöhnlich zu sprach.

Irgendwann sind wir dann nach oben ins Bett und ich wartete mim sehnsüchtig darauf, das mein Freuind einschlief, also versuchte ich mich schlafend zu stellen, bis ich das Schnarchen meines Freundes hörte.
Langsam ohne auch nur ein Geräusch zu machen, stand ich auf, die Balkontür stand ein Stück offen und ich sschlich hinaus.

Ohne Hast ging ich in die untere Etage und stand vor drei Türen.....ups .. von drei Türen war nicht die Rede, ich stand nun da und wusste nicht,. welche die richtige war.

Ich todesmutig in das mittlere Zimmer, da es stockdunkel war, konnte ich nur die Umrisse erkennen, und auf jeden Fall, da lag ein Mann im Bett. Ich schlich langsam zum Bett, setzte mich auf die Bettkannte und tippte mit meinem Finger auf seinen Arm...........das war der Knaller, der vermeintliche Norbert sass kerzengrade im Bett....dass er nicht nach Hilfe schrie war alles.....ich konnte es zuerst nicht glauben, erst lud er mich in sein Bett ein und dann fängt er fast an zu schreien wenn ich wirklich da bin.

Wss ich nicht wusste, und was mir nun die Augen darüber öffnete, das Norbert manchmal tagsüber richtig lieb war und dann Momente später so tat als kenne er mich nicht....es waren Zwillinge........ich kriegte mich nicht mehr ein vor Lachen, wir waren wohl so laut, dass die Bedienung aus dem rechten Zimmer kam und rummaulte, sie könne nicht schlafen. Jetzt wusste ich genau, wo ich Norbert finden würde, der anscheinend nichts von dem lauten Spektakel nicht wach geworden war.
Ich also nun in das richtige Zimmer, zum richtigen Bruder (so hoffte ich)
Wir haben zuerst nur gequatscht und gequatscht, um dann den Rest der Nacht mit wahnsinnigem Sex zu verbringen.

Um sechs Uhr morgens kam ich dann auf unser Zimmer zurück. Es schien so, als habe mein Freund nichts gemerkt.

Ich wartete nun jeden Abend darauf das mein Freund einschlief, um dann zu Norbert zu gehen.

Wir hatten mittlerweile unsere Aktivitäten auf das Büro verlegt. Dort stand ein bequemes Sofa.

Am vierten Tag muss mein Freund wohl etwas gemerkt haben. Allerdings muss ich zugeben, das wohl ein Blinder mittlerweile gemerkt hätte das Norbert und ich tagsüber verliebte Blicke austauschten.

Wenn ich mit Norbert zusammen war merkte
ich immer wieder, das es mit der Intelligenz meines Freundes nicht weit her war. Ich fragte mich, warum mir das noch nie so deutlich bewusst gewesen ist. Ich kam zu dem Ergebnis, das mein Freund eigentlich nur Absprungbrett aus meiner Ehe war, und ich Angst vor dem alleinsein hatte.

Mit Norbert konnte man rumblödeln, aber auch ernsthafte Gespräche führen.
Irgendwann fragte Norbert mich, ob ich es mir vorstellen könnte in Südtirol zu bleiben. Ich verstand die Frage nicht ganz. Brauchst du noch Personal erwiderte ich.....nein nein...sagte er, er bräuchte eine Frau.
Imersten Moment war ich sprachlos....und das war in meinem Leben noch nicht oft vorgekommen.

Wir beschlossen das Thema abends nochmal durch zu sprechen, wenn wir alleine waren.

Wie erwähnt, hatte mein Freund wohl etwas gemerkt. Als ich in dieser Nacht wieder ins Zimmer wollte, waren Zimmertür und Balkontür verschlossen. Ich holte mir den Zweitschlüssel von der Rezeption und ging ins Bett.

Keine zwei Minuten später ging das Theater los. Unter wüsten Beschimpfungen wollte mein Freund mich aus dem Zimmer schmeissen. Ich machte ihm klar, das er leiser sein sollte..........er würde sämtliche anderen Gäste wecken, aber das war ihm so egal, denn schliesslich war sein Ego mehr als angeschlagen. Er wusste selber das er Norbert nicht das Wasser reichen konnte.

Noch in der gleichen Nacht sagte ich meinem Freund, das es vorbei wäre mit uns beiden. Nach dem Urlaub, der auch zwei Tage später sowieso vorbei war, moege er bei mir ausziehen. Aber man konnte nicht mehr mit ihm reden.

Nachdem wir uns zwei Tage später wieder auf den Heimweg machen mussten, musste ich bei meinem Freund wieder als Sozius auf dem Motorrad mit fahren.
Norbert bat mich, doch noch ein paar Tage zu bleiben und mit dem Zug nach Hause zu fahren. Da ich aber am übernächsten Tag arbeiten musste, stieg ich wieder auf's Motorrad. Man merke meinem Freund die Wut an, denn so fuhr er Motorad.

Es kam, wie es kommen musste, auf der "Brenner Autobahn"passte er nicht auf und fuhr in einer Baustelle auf die BMW von Conny und Bernd, die vor uns fuhren, ungebremmst auf. Zum Glück flog Conny Secunden, bevor sich das Motorrad von uns in die Stelle knallte, an der sie gesessen hatte. Durch den Aufprall flog ich über meinen Freund hinweg unter das vor uns fahrende Auto. Er hatte anstatt das Lenkrad loszulassen, es mit aller kraft festgehalten und flog mit dem Motorrad auf die Gegenfahrbahn direkt vor einen ankommenden LKW, der konnte gerade noch ausweichen und bremsen, so das er nur mit Schnittverletzubgen im Gesicht (durch dene offenen Helm)und eineme gebrochenem Arm davon kam.

Conny und ich hatten nur Hautabschürfungen und Prellungen.

Man kann sich nicht vorstellen, was einem in diesen Momenten durch den Kopf geht.Ich hatte das Gefühl als ich vom Motorrad flog, das es eine endlos lange Zeit war, dabei waren es nur Secunden. Conny und ich sassen nun am Strassenrand. Irgendjemand hatte die Amulanz und die Polizei angerufen.

Die Rettungssanitäter baten mich den Helm abzu nehmen. Ich weigerte mich standhaft, weil ich dachte, das mir dann der Kopf abfallen würde.
Irgendwann hatten sie mich überzeugt.und ich nahm endlich den Helm ab.

Nachdem wir versorgt waren und wussten, dass wir wahnsinniges Glück gehabt haben, fuhr die Polizei uns netterweise zum nächsten Bahnhof, wo wir dann nach einer Wartezeit von über drei Stunden mit einem Bummelzug Richtung Heimat fahren konnten.


Zuhause angekommen, nervte mein Freund wum, warum er denn nun ausziehen sollte, er würde mir auch verzeihen, denn es war doch nur ein Urlaubsflirt...meinte er....und ich möchte doch bitte weiterhin für ihn in seiner Trinkhalle arbeiten.

Vor unserem Urlaub hatten wir die Idee eine eTrinkhalle zu eröffnen und auch schon eine gefunden, die wir nach dem Urlaub eröffnen wollten.

Da es damals noch nicht so aktuell war mit Internet und "Google" mussten mann erstmal sämtliche Zeitungen durchstöbern

Es gab wohl Spielecomputer, aber die steckten auch noch in den Kinderschuhen.

Wie ich diese Dinger hasste, natuerlich hatte mein Partner auch so ein blödes Ding und sass meistens vor dem TV und schoss irgendwelche geräuschvolle Gegner ab, immer wieder und wieder.

Irgendwann wurden wir dann bezüglich der Trinkhalle etwas gefunden. Sie lag etwa 10 Minuten mit dem Auto von meiner Wohnung entfernt. Zwar nicht gerade an der Hauptstrasse. aber direkt gegenüber einer U-Bahn Station.

Es machte Spass dieses Ding zu renovieren, und Ware einzukaufen. Ich überlegte was ich z.B. gerne kaufen würde an so einer Trinkhalle........natürlich erstmal Zeitungen, dann natürlich Süssigkeiten aller Art.
Getränke, wie Bier, Sekt Wein, falls der Vorat zuhause leer war. Schnaps und zwar kleine Fläschchen(sogenannte Flachmänner)Pralinen, Schokolade.....Liebesromane....grins...naja nun eben alles was man dafüre braucht.

Wir hatten hinter dem Ladenlokal noch einen kleinen Raum, da stapelten sich die Voräte, also Bierkästen usw. und sogar ein WC war vorhanden, zwar recht klein, aber auf jedenfall eins.

Die Trinkhalle war einige Monate geschlossen gewesen, daher waren viele Kunden abgewandert...aber so nach und nach kamen sie wieder zurück.

Am Anfang ging es mit der Arbeitsaufteilung ganz gut, aber es lag wohl daran, dass es erst Frühjahr war und noch nicht so ganz das richtige Wetter, um Motorrad zu fahren. Einige Wochen später, hatte mein Partner immer neue Ausreden, um mich nicht ablösen zu müssen. An jedem Wochenende fuhr er mit seinen ganzen Freunden Motorrad, und ich sass in dieser kleinen Trinkhalle.
Diese war nicht besonders isoliert und es knallte den lieben langen Tag die Sonne aufs Dach, dem entsprechend heiss war es natuerlich auch.

Der Witz an der ganzen Sache war das die Trinkhalle auf meinen Namen lief, mein Partner aber , so tat als wäre es selbstverstänlich sich in der Trinkhalle mit Zigaretten, Bier und Bargeld einzudecken.
Er konnte meinen Zorn darüber ueberhaupt nicht begreifen.....denn er hatte ja mit der Buchhaltung nichts zu tun, und auch ueberhaupt keine Ahnung. Ich habe erst viel zu spaet bemerkt, dass er nicht der Allergescheiteste war, vielleicht wollte ich es auch gar nicht merken. Ich wusste ganz genau, das ich nur eine Beziehung mit ihm eingegangen war, damit ich wieder unter Leute kam, und das hatte ich ja nun geschafft.

Zwei Jahre hatte ich mit ihm verplempert, denn er wurde im Laufe der Zeit immer gewoenlicher, hatte auch auf einmal keine Lust mehr richtig zu arbeiten. Natuerlich lebte er ganz gut von meinem Geld und das fand er ganz normal. Als ich ihm sagte er moege sich an den Ausgaben beteiligen.....(ich hatte Miete, Strom, Wasser und Lebensmittel durch zwei geteilt und kam damit auf ca. 550 DM fuer jeden.
Als Antwort bekam ich dann zu hoeren, dass ich wohl nicht mehr alle beisammen hätte, denn angeblich wuerde er sooooo oft einkaufen gehen und bezahlen. Das war alles richtig, nur das Geld dafuer holte er aus der Kasse der Trinkhalle.

Ich ueberlegte mittlerweile wie ich ihn am besten los werden koennte. Ich hatte darueber nachgedacht, wie es wohl waere, wenn er gehen wuerde....ich kam zu dem Ergebnis dass ich dann wesentlich besser und ruhiger wohnen wuerde.....denn das einzige Hobby das er hatte war stundenlang TV schauen (in der Werbepause gab es dann
sex...manchmal) oder mit seinem Computer irgendwelche Flugzeuge ab zu schiessen.

Norbert rief beinahe jeden zweiten Tag an und fragte was denn nun los wäre, er würde sich gerne ein paar Tage frei nehmen und mir Südtirol zeigen.

Es kam der Karneval, wir sprachen mitlerweile nur noch das noetigste zusammen, aber ich hatte ihm noch nicht gesagt, das er ausziehen sollte. Ich wollte es ihm an diesem Karnevals Wochenende sagen.

Ich kam nicht dazu, denn von Rosenmontag bis
Aschermittwoch war er verschwunden. Ich hatte schon die kleine Hoffnung, er waere von alleine verschwunden, aber leider waren alle seine Kleidungsstuecke und sontigen Sachen noch da.

Irgendwann am Aschermittwoch kam er reichlich angetrunken zurueck.

Ich trank gerade einen Kaffee, als er mit lautem Gepolter in die Wohnunhg fiel. Ich wusste zwar, dass es der denkbar schlechteste Moment war, ihm zu sagen, das er gehen muesse. Ich tat es trotzdem, ich hatte keine Lust mehr mich mit ihm auseinander zu setzen.

Ich sagte ihm also er möchte doch bitte ausziehen, es waere Ende zwischen uns beiden. Die Antwort haute mich um, er gab wirklich als Antwort, wie ich es mir vorstellen wuerde, wenn er ausziehen muesste, wovon ich ddann leben wollte, denn er haette doch in den zwei Jahren mich mit durch fuettern muessen.
Bei dieser Dreisitgkeit fiel mir zuerst die Kinnlade runter, und dann wurde ich ganz ploetzlich sehr aktiv. Ich rief seinen Bruder damit dieser ihn abholen kam. ich wuerde schon mal dessen Habselikaeiten einpacken.
Da mein Partner ziemlich betrunken war, realisierte er ueberhaupt nicht, was da vor sich ging. Ich half seinem Bruder noch ihn in das Auto zu packen, stellte seine Reisetasche auf den Ruecksitz, knallte die Autotuer zu und fuehlte ploetzlich eine unerwartete Leichtigkeit.
Das Kapitel hatte sich jetzt erledigt, ich machte drei Kreuze.

Am naechsten Tag stand er mit Blumen vor der Tuer und beschwerte sich lautstark, dass er wieder bei seinen Eltern wohnen muesse und da noch nicht einmal ein eigenes Zimmer hatte, sondern eines mit seinem Bruder teilen musste.
Ich gab keine Antwort und machte die Tuer zu. Ich weiss nicht mehr wie lange er an meiner Tuer klingelte, denn als meine Nachbarinnen raus kamen und ihm sagten er moege gehen, blieb ihm nichts anderes mehr uebrig, als wirklich zu gehen.

Ich hatte mir noch eine Woche Urlaub genommen und fuhr dann mit dem Zug nach Südtirol. Einerseits war ich glücklich, andererseits hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl, was mich dort erwarten würde.
Die Zugfahrt dauerte einige Stunden. Als dann mein Zug in den kleinen Bahnhof in Südtirol einlief, sah ich schon seinen knallroten Alfa auf dem Parkplatz stehen......trotzdem .......mein herz klopfte wie verrückt. Da stand Norbert nun mit seinem riesigen Blumenstrauss und strahlte.

Er fuhr mit mir die südtiroler Weinstrasse entlang, wir gingen Essen, tranken Wein und es war einfach wunderschön. Am nächsten Tag fuhren wir zurück zu seiner Familie, die mich ja nun kennen lernen sollte.
Ich war nervoes und neugierig zugleich, keine Ahnung was da auf mich zu kam.

Seine Eltern hatten ein wunderschoenes Haus, sehr der Pension von Norbert ähnlich. Später wusste ich dann auch, wieso.
Norbert's Eltern hatten den juengeren Sohn, Architekt werden lassen, der Zwillingsbruder von Norbert war Maurer und Norbert Restaurantfachmann....das passte alles gut zusammen.
Der Zwillingsbruder half im Sommer bei Norbert und im Winter half Norbert seinem Bruder der oben auf dem Berg eine Pension hatte. Ich staunte nur, denn die Pension im Ski Gebiet glich der im Tal, wie die Zwillinge.

Die ganze Familie hatte sich bei den Eltern versammelt. Einige kannte ich ja schon vom sehen. Die Frau von Norberts Zwillingsbruder kannte ich noch nicht, aber sie war mir direkt sympatisch und erging es wohl ebenso. Es dauerte ncht lange, da fragte sie, ob sie mir den Garten zeigen sollte, den ich vorher schon bewundert hatte.
Jetzt bemerkte ich erst richtig, das sie wohl auch Deutsche war, denn Norbert und Familie sprachen natürlich Südtiroler Dialekt und italienisch.
wir unterhielten uns darüber, dass ich eventuell ganz bei Norbert bleiben würde. Sie freute sich darauf, das sie dann jemand zum reden, shoppen gehen usw. hatte.
Gleichzeitig fragte sie mich, ob ich mir im klaren darüber wäre, das Norbert Ïtaliener" sei, Ja natürlich hatte ich es registriert, ich wusste nicht so genau, was sie damit meinte.
Dann klärte sie mich auf, das italienische Männer stets alleine ausgehen, es wäre sehr selten, das die Frauen dabei sein dürfen. Ausserdem klärte sie mich auf das Italiener grundsätzlich Kindernarren wären und mindestens drei bis vier, wenn nicht noch mehr Kinder möchten. Sie war schon beinahe in Ungnade gefallen, weil sie bisher nur zwei Kinder in die Welt gesetzt hatte.
Na das könnte ja heiter werden dachte ich mir so, da wusste ich noch nicht das es noch schlimmer kommen würde.

Denn..........was ich nicht bedacht hatte, bei den italienischen Familien war die Mama der "Herr im Haus".

Anscheinend gefiel ich der "Mama" aber, den sie unterhielt sich nett mit mir. Aber eine Frage von ihr war im Moment der Fragestellung von mir gar nicht so richtig aufgenommen. Erst abens im Bett, als ich über den Tag nachdachte,stand plötzlich diese Frage im Raum und sie ergab jetzt eine ganz anderen Sinn als vorher.
Sie fragte, wann ich denn für ganz kommen könnte, denn in ein paar Wochen würde die Hauptsaison beginnen und da würde jede Hand gebraucht. "hoppla.......Nachtigal ik hoer dir tappsen" würde meine Grossmutter sagen.
Deshalb hatte "Mama" sich mit mir so nett über Gastromonie unterhalten. Sie hatte mich regelrecht ausgefragt über dieses Thema. Auch mit der Frage, ob ich gesund wäre, zielte darauf ab, ob ich viele Kinder bekommen könnte.

Langsam dämmerte es mir..........."mama" wollte eine billige Arbeitskraft, die zwischendurch auch noch Kinder bekam..... Ich schaute mich nach Norbert um, aber er sass auf seinem Platz und tat so, als wäre es die normalste Sache der Welt.

Nee nee....das war nichts für mich. Kinder bekommen.........ok
Akzeptieren das italienische Männer oft alleine ausgehen....auch soweit ok, aber ich sah mich nicht als dauernde Gebärmaschine die nebenbei zu arbeiten hatte.
Am Abend, als ich mit Norbert alleine war, sprach ich ihn sofort darauf an. Aber er meinte mich beruhigen zu können, indem er meinte, das seine Mutter nicht so ernst gemeint hätte. Von wegen....dachte ich die hat es mehr als ernst gemeint. Norbert war wohl etwas öberrascht von meiner Kratzbürstigkeit...denn so hatte er mich noch nie gesehen.....Im laufe der nächsten Tage bekam ich noch des öfteren zu spüren, wer das "Zepter" hier in der Hand hielt.
Auch wenn Norbert ein lieber, interessanter und ehrlicher Mensch war, das war nicht das Leben, das ich mir vorgestellt hatte.

Genauso habe ich es ihm am nächsten Tag gesagt....naja...ein bischen diplomatischer vielleicht. Er bat mich nur darum, nicht vorzeitig nach Hause zu fahren, sondern die letzten Tage zu geniessen und mit ihm als Freund noch einiges zu unternehmen, was ich dann auch tat.
Trotz allem war es eine schöne Woche.


Langsam wurden die Tage kürzer, es ging langsam auf das Jahresende zu. Meine Mutter nervte mich, ich sollte doch noch ein wenig ausspannen und vielleicht irgendwo hin fliegen, wo es warm war. Sie bezahlte mir dann 2 Wochen Teneriffa, hatte allerdings auch direkt das Hotel ausgesucht.
Mir war es in dem Moment völlig egal in welches Hotel oder überhaupt wohin, hauptsache warm und nette Menschen.

Mein Bruder brachte mich ein paar Tage später zum Flugplatz, natürlich mit meiner Mutter, als wenn sie Angst hätte, das ich im letzten Moment doch nicht fliegen würde, aber allemal besser als das sie mit fliegen würde.

Es war für mich das erste Mal dass ich alleine in Urlaub flog und dann auch noch so weit. Naja ich denke ich werde das beste draus machen.

Im Flugzeug lernete ich ein nettes älteres Ehepaar, die neben mir im Flugzeug sassen. Ich überliess dere netten Dame auch meinen Fensterplatz, ich mochte sowieso nicht rausgucken.
Nicht, das ich Angst hätte, aber ich sass lieber mit meinem walkmen gemütlich im Sitz und hörte meine Musik.

Auf Teneriffa angekommen, hatten wir dene gleichen Bus und nachdem alle Gäste schon in ihren Hotels abgeladen wurden, waren das Ehepaar und ich nur noch alleine im Bus, denn wir hatten das gleiche Hotel gebucht.

Ich fand das natürlich sehr schön, so musste ich beim Essen nichtr alleine am Tisch sitzen.

Es war wirklich sehr nett mit dem Ehepaar, wir machten verschiede Ausflüge zusammen, denn von dem Ehepaar hatte keiner einen Führerschein, so dass ich sie dann durch die Gegend kutschierte, was mir sehr viel spass gemacht hat.

Ein paar Tage später fragten sie mich, warum ich abends nicht runter kommen würde, es wäre eine afrikanische Band, die sehr viel Reggae Musik spielten.
Von nun an ging ich jeden Abend nach dem Essen in die Halle runter, die abends als Musikclub diente.
Als ich die Band das erste mal sah, war ich wirklich überrascht. Alle hatten Rasterlocken und guckten sich gutgelaunt die Menschen an.
Das Ehepaar hatte auch sehr viel Spass und tanzten viel. Netterweise forderte er mich dann auch mal zum tanzen auf, damit ich nicht so alleine da rumsass.

Als wir uns wieder setzten sagte die Frau des Ehepaares, ich sollte doch mal den Bassgitaristen der Band schauen, der würde mich den ganzen Abend schon mit Blicken verfolgen. Achwas, ich wehrte ab, im Leben nicht, hier sind so viele schöne Frauen, da guckt er nicht nach mir.

Eine Viertel Stunde weiter hatte die Band Pause. Zufällig schaute ich in Richtung der Band und sah wie dieser Gitarist in meine Richtung lief, mit einer Rose in der Hand. Ich dachte noch.....ohh nee, da kommt der gar nicht zu mir, sondern wendet sich dem Ehepaar zu, drükt der Frau die Rose in die Hand und fragte formvollendet, ob er nach Feierabend ihre Tochter ausführen dürfte.

Das Ehepaar und ich schauten uns an, ich konnte mir das Lachen nicht verekneifen und hörte den Ehemann sagen......äusnahmsweise, aber er möge mich nicht so spät wiederbringen, dann wandte sich der Gitarist mir zu und fragte mich auch noch einmal höflich ob ich Lust hätte mit ihm auszugehen, er würde mir gerne noch ein bischen mehr vom Nachtleben zeigen. Mit dem Satz vom Ehemann...er moege gut auf mich aufpassen war er entlassen.....nachdem er (eddy sein Name) ausser Reichweite war, fingen wir an zu lachen und meinten gleichzeitig....was ware das denn??? und die Ehefrau meinte zu mir...ja Kind komm nicht so spaet.....die beiden hatten einen Heidenspss, das man mich für Ihre Tochter halten würden.
Das Ehepaar meinte dann, dass ich am nächsten Morgen beim Frühstück aber alles berichten sollte, denn sie waren neugierig.

Ich allerdings auch...meine erste Sorge war, das ich nicht gut genug englisch kaonnte, um mich mit ihm zu verständigen.....aber das Paar beruhigte mich, es würde schon klappen. Die hatten gut reden...naja

Um 0.00 Uhr hatte Eddy frei, da hatte die Band genug gespielt, obwohl viele Leute an diesem Abend noch gerne eine Stunde länger Musik gehört hätten. Die Band spielte wirklich gute Musik.

Mein Ehepaar und ich sassen ziemlich nah an der Bühne und bei jeder passenden Gelegenheit schaute mir der Gitarist..Eddy...tief in die Augen.....noch hatte ich eine grosse Klappe meinem Ehepaar gegenüber, aber ich hatte auch ein bischen Angst, wenn ich an diesem Abend mit einem völlig fremden Mann und dann auch noch einem "Musiker" über die Insel streifen würde.

Pünktlich erschien Eddy an unserem Tisch und beteuerte meinen "Ëltern" nochmals , das er auf mich aufpassen würde.

Mir gingen die tollsten Ideen im Kopf herum. Zuhause hatte ich so einen erichtigen Raster nur im TV gesehen, nunja mitten im Ruhrgebiet laufen ja auch nicht so viele davon.

Eddy ging mit mir zu dem Teil der Insel, wo keine Touristen waren, sondern wirklich nur die Einheimischen.
Der Abend war einfach super ober affengeil. Wir redeten nicht viel, denn ich staunte nur, was ich da alles zu sehen bekam, u.a. einen Marktstand mit einheimischem Essen. Allerdings sah nicht alles so aus, als wenn es jemand essen würde, ich liess mich aber belehren und versuchte ein Sandwich.... es schmeckte mir sehr gut, aber ich fragte lieber nicht was das war.

Unsere Verständigung war sehr lustig mit Händen und Füssen und mit Worten. Seine Muttersprache war französisch, was überhaupt nicht mein Fall war. Aber irgendwie verstanden wir uns, zumindest in den wichtigen Sachen.

An diesem Abend trafen wir dann auch noch seine Bandkollegen, die privat noch viel lustiger waren. Der Drummer (Ben) wollte von mir deutsch lernen und wiederholte jedes Wort, das ich vorsprach solange bis er es richtig aussprechen konnte. ich bekam dann von ihm auch noch ein bischen Nachhilfe und nach ein paar Tagen war ich wieder drin unddie Verstaendigung klappte immer besser.

Eddy verhielt sich sehr freundlich zu mir, versuchte mich aber nicht zu küssen, er hatte lediglich den Arm um mich gelegt. Er
war viel grösser als ich und hatte natürlich auch viel längere Arme als ich.
Ich konnte ihn aber auch umfassen, weil er sehr schlank war.

Ich klärte ihn an diesem Abend auch darüber auf, das mein Ehepaar nicht meine Eltern wären. Er lachte sich krumm und meinte er hätte sich dann wohl sehr zum Affen gemacht. Ich erklärte ihm, dass dies nicht so war, sondern dass das Ehepaar einfach Spass gehabt hätten.

Wir fuhren dann gemeinsam mit dem Fahrstuhl hoch, ich wohnte in der 2. Etage und das Personal in der 12. Etage. Als der Lift auf meiner Etage anhielt, fragte ich ihn, ob er noch mit kommen möchte, aber er sagte nein, denn das Personal dürfe nicht auf die Zimmer der Gäste. Er brachte mich noch vor meine Zimmertür gab mir einen Abschiedskuss und weg war er.

Ich habe in dieser Nacht überhaupt nicht geschlafen, ich war so aufgeregt, denn er hatte nichts davon gesagt ob wir uns wiedersehen oder nicht.

Am nächsten Morgen, als ich wach wurde, sah ich das jemand etwas unter meine Tür geschoben hatte. Ich dachte an das Personal, das mein Zimmer machen wollte und es nicht konnte weil ich solange geschlafen habe.

Ich schälte mich aus dem Bett, denn ich war noch nicht so ganz wach. Die Nacht war lang und ich war froh, das ich nicht auch noch Alkohol getrunken hatte.


Es war ein DIN A4 Blatt, einmal gefalten und ein riesengrosses Herz darauf. Unter dem Herz stand .......frage von Eddy.........hat Marita Lust mit Eddy den Tag zu verbringen? Warte auf dich am Pool,.....

So schnell war ich noch nie angezogen, Dusche entfiel an diesem Morgen, ich ging ja zum Pool.

Als ich dann am Pool stand, war Eddy nirgendwo zu sehen.

Ich legte mich auf eine der Liegen, denn es waren noch gar nicht viele Gäste am Pool. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich wurde wach, weil ich spürte das jeman an meiner Liege stand. Ich bekam meine Augen gar nicht so schnell auf, da hatte ich schon einen Kuss auf der Wange.
Ich dachte mir.....der knutscht aber nass, da sahen meine Augen etwas braunes runzeliges mit wirren Haaren. komisch, gestern hatte Eddy noch Rasterlocken. Ich schaute noch mal deutlicher und fing an zu lachen, vor mir sass ein Schimpanse, der mich bloed angrinste.
Etwas weiter weg sah ich dann Eddy mit seinen Kollegen und noch einem mir nicht bekannten Mann, die sich wegschrien vor Lachen. Der Affe schien das zu kennen, er sass mittlerweile gemütlich am Fussende meiner Liege und schaute sich das Treiben ringsherum an.

Das war dann natürlich Tagesgespräch im ganzen Hotel hatte ich das Gefühl. Ich konnte aber niemandem böse sein. Später erinnerte ich mich, das wir am Abend vorher diesen Menschen mit seinem Affen gesehen hatten und ich den Affen sehr süss fand.

Die zwei Wochen vergingen im Flug. Jede Minute die Eddy Zeit hatte, verbrachten wir zusammen. Soviel gelacht wie in dieser Zeit hatte ich noch niemals zuvor. Unsere Verständigung wurde immer besser, wir sprachen manchmal sogar über die gleichen Themen........denn oft sprachen wir aufgrund der Verständigungsprobleme von zwei verschiedenen Sachen, aber wir fanden es beide saukomisch, aber bei der schönsten Nebensache der Welt, da verstanden wir uns ohne Worte, aber selbst dabei war es lustig, weil immer etwas unvorher gesehenes geschah.

Nachts gingen wir gerne an den Strand, weil da nicht besonders viele, ja meistens gar keine Menschen waren. Es war auch nachts noch sehr warm, wir sassen im Sand, der abends schön kühl war.

Eines Abends sassen wir wieder am Strand, auf den Brettern, die zum wasser runter führten. Tagsüber war der Sand so heiss, das man froh war, auf diesen drei nebeneinander liegenden Brettern laufen zu können.

Weit und breit war niemand zu sehen und wir nutzten die Zeit um uns zu lieben. Eddy hatte eine knall rote Latzhose an, und als er sich wieder anziehen wollte, hatte sich eine Schnalle von den Trägern unter den Brettern, auf denen wir sassen verkeilt. Eddy begriff es im ersten Augenblick nicht, denn jedes Mal wenn er aufstehen wollte fiel er nach hinten zurück und lag wie eine Schilkröte auf dem Rücken und zappelte rum. Wir haben so gelacht, das ich mir den Bauch festhalten musste weil mir alles weh tat. Von da an zog er keine Latzhose mehr an....war eigendlich schade, er sah darin super aus. Ich war sowieso ein bischen neidisch, denn er musstse nicht stundenlang in der Sonne brutzeln, um eine schöne Farbe zu bekommen....nunja..man kann nicht alles haben.
Jeden Morgen wenn ich aufwachte, musste ich daran denken, das ich bald wieder nach Hause fliegen musste. Ob ich ihn je wiedersehen würde. Aber dann dachte ich mir, dass ich jeden Tag mit ihm geniessen würde, was ich bzw. wir auch machten.

Plötzlich sprachen wir davon, dass ich nach Hause fliegen sollte um meine Arbeit zu kündigen, meine Wohnung aufzulösen und dann wieder zurück kommen solle. Sie spielten schon seit Jahren im Sommer immer auf Tennerifa in dem Hotel, wo ich wohnte und im Winter auf einer Nachbar Insel.

Nachdem ich in den Jahren zuvor nur Pech hatte, egal mit was oder wem....der Gedanke zuhause alles aufzugeben und zurück zu kommen prägte sich immer mehr in meinen Kopf ein.
Der leltzte Tag war angekommen und Eddy brachte mich höchstpersönlich zum Flughafen. Da sassen wir nun an einem Tisch und konnten vor lauter Abschiedsschmerz nichts zu sagen. Afrikanische Menschen sind sowieso sehr sensibel, das habe ich in den zwei Wochen begriffen.
Wir verglichen noch einmal unsere Telefonnummern und wenn wir sprachen, dann nur über alles mögliche ....nichts von Bedeutung. Als ich dann durch den Zoll in Richtung der Abflughalle ging, nahm Eddy mich in den Arm und drückte mich, als wenn wir uns nie wiedersehen würden. Da wusste ich nicht wie Recht damit hatte.

Zuhause angekommen, rief ich sofort Eddy an, leider gab es damals noch keine Handi's für normal Sterbliche. Deshalb hatten wir Absprachen über die Zeit gemacht, an denen wir miteinander telefonieren konnten.

Ich überlegte schon, als ich noch im Flugzeug nach Hause sass, wie ich meiner Mutter nun erklären sollte, was ich vor hatte. Sie würde sicherlich einen Aufstand machen, denn dort konnte sie mich nicht mehr kontrollieren.

Da sie mittlerweile in der Wohnung neben mir wohnte, und auch einen Schlüssel von meiner Wohnung hatte, kam sie oft einfach herein, ohne anzuklopfen stand sie dann plötzlich im Raum.

Wenn ich jemanden mit nach Hause genommen hatte, liess ich den Schlüssel stecken, ich hatte nämlich kein Interesse nachts mit meiner Mutter zu diskutieren.

Ich war schon ein paar Tage zuhause, Eddy und ich hatten jeden Tag miteinander telefoniert und er fragte laufend, wann ich wieder zurück käme, denn er wartete schon sehnsüchtig auf mich. Ich erklärte ihm, dass ich dabei war alles zu regeln.

Eines Abends, ich sass gemütlich auf meinem Sofa und strickte, das war meine Lieblingsbeschäftigung, klingelte es an der Tür. Ich fragte über die Sprechanlage, wer denn da sei... es war der Motorrad Fahrer mit der bunten Lederkombi, der sich seine Zigarette immer selbst drehte.

Ich war ein bischen überrascht, wir hatten eigentlich nicht viel mit einander gesprochen.
Er erklärte mir, dass er seine Freundin zur Arbeit gefahren hatte und nun nicht wusste was er machen sollte. da war ich ihm eingefallen über diesen unverhofften Besuch freute ich mich, der würde mich etwas von meinem Kummer ablenken.
Man konnte sich sehr gut mit ihm unterhalten und es wurde ein schöner Abend.

Irgendwann später verabschiedete er sich....bis dann mal und ich bedankte mich für seinen Besuch.

Einige Tage später, ich hatte versucht meiner Mutter zu erklären, was ich vor hatte, da sie mir aber, wie meistens, nicht zu hörte, ging sie nun davon aus, das ich nochmals Urlaub machen wollte.

Ich traute mich nicht ihr zu sagen, das ich für immer zurück nach Teneriffa wollte, so liess ich sie in diesem Glauben. Ich hatte auch niemanden aus unserer motorrad klicke etwas davon erzaehlt. Deshalb konnte ich unbesorgt auf die Fete einer Freundin gehen, ohne das mich jeder darauf ansprach, denn sonst waere es nicht auszuhalten gewesen, jeder haette seinen Senf dazu gegeben, es haetten sich zwei Gruppen gebildet, einmal die zu mir hielten und zum anderen, die mich ueberhaupt nicht verstehen konnten, oder wollten.

Ich kannte das von vorherigen Feten, die einen sassen draussen im Garten, die anderen oben im Zimmer und alle wuerden ueber mich diskutierten, was mich dann ganz durcheinander brachte. Aber gott sei dank habe ich einen eigenen festen Willen und lasse mich nicht so schnell beeinflussen.
Ich brezelte mich also für diese Fete bei Conny auf. Ich könnte auch dort schlafen verkündete sie, falls ich nicht wüsste, wie ich nach Hause kommen sollte.

Irgend Jemand aus der Klicke hatte mich abgeholt, da er auf dem Weg zur Fete sowieso bei mir vorbei kam.

Ich sass nun auf der Fete, langweilte mich ein bischen, da ging die Tür auf und Reinhold, der mit der bunten Lederkombi stand in der Tür. Nicht schlecht, dachte ich mir, wenigstens einer, mit dem man sich gut unterhalten konnte.

Er setzte sich auch sofort zu mir und seine ersten Worte waren....immer noch hier, ich denke du willst nach Spanien?
Ich erklärte ihm, das es nicht so einfach wäre, ich hätte noch einiges zu tun.....

Im laufe des Abends wurden alle ein bischen betrunkener, was für mich nicht ganz so lustig war, denn ich war die einzige die nüchtern war. Ich trank dann doch noch von dem Rotwein, damit ich nicht merkte, wie betrunken die anderen waren.

Reinhold und ich unterhielten uns sehr gut,Ich hatte das Gefuehl als wuerden wir uns schon ewig kennen aber auch er hatte irgendwann den Pegel erreicht und wollte nach Hause. Er fragte mich, ob ich ihm helfen würde sein Auto nach Hause zu schieben, denn er konnte nicht mehr fahren.

Ich lachte, denn so eine Einladung hatte ich noch nie erhalten. Ich dachte, was glaubt der denn, wieviel km wir sein Auto schieben sollten. Er beruhigte mich und meinte, dass er nur um die Ecke wohnen würde. also gut...dachte ich mir, dann also Auto schieben. Conny sagte ich bescheid, dass ich zum Früstück wieder da wäre.

Wir haben dann das Auto ein paar Meter geschoben......aber Reinhold konnte nicht mehr stehen, er wankte hin und her, so das ich froh war, als er im Auto sass. Er versuchte dann nach Hause zu fahren, was wirklich um die Ecke, eine Strasse weiter war.

Bei ihm zuhause stiegen wir aus, nachdem wir beinahe in ein Zeitungsauto gefahren waren, denn auf der Lagefläche war Licht an und Reinhold hielt es für eine Televonzelle.....

Heil in seiner Wohnung angekommen zog sich Reinhold aus und krabbelte in sein wunderschoenes, selbst gebautes Hochbett. Ich war ein bischen verbluefft, denn so etwas hatte ich noch nie erlebt.

Von oben aus dem Bett kam seine sehr markante Stimme......willste auf dem Sofa schlafen oder kommste hier hoch. ich ueberlegte eine Sekunde und entschied mich dann fuer das Hochbett mit der Ueberzeugung, dass da Reinhold ziemlich angetrunken war gleich einschlafen wuerde......aber da habe ich mich wohl ein bischen verschaetzt. Auf jedenfall war die Nacht wunderschoen. Ich hatte mit keiner Sekunde an meinen Kummer gedacht.
Reinhold und ich sind dann auch eingeschlafen, auf einmal hoerte ich den Wecker, ich schaute nach......5.30 Uhr, das kann doch nicht wahr sein, dachte ich bei mir, Reinhold erklaerte mir nun, er wuerde mich nun zurueck zu Conny bringen, denn er muesse nun seine Freundin von der Arbeit abholen.
Reinhold und ich verabredeten uns fuer den folgenden Tag, wir hatten in der Nacht darueber gesprochen, daas er sich von seiner Freundin trennen wollte, und dann erst einmal eine pause einlegen wollte, um sich etwas neues zu suchen. Eine Feste Beziehung kaeme im Moment gar nicht infrage.
Mir ging es genauso, aber ich dachte mir das es ganz lustig waere, jemanden neben mir zu haben, bis ich alles erledigt hatte um nach Tenneriffa zu gehen.

Ich sass nun am folgendem Morgen, nchdem Reinhold mich bei Conny abgeliefert hatte, am Fruehstuecks Tisch. Alle die da geschlafen hatten, sahen nicht nach Schlaf aus, einige hatten mittlerweile die Reste der Getraenke vernichtet.
Es war aber eine lustige Unterhaltung und Conny sagte mir, das Reinhold zum Friseur wollte und dann auch noch kaeme.
Keine halbe Stunde spaeter klingelte es an der Tuer und Reinhold kam rein.

Conny sah ihn an und fragte ob er nicht beim Friseur gewesen waere, doch beteuerte er, dann bist du nicht dran gekommen, fragte Conny noch einmal nach.
Reinhold grienste irgendwie bloed und eraehlte dann, dass er beim Friseur die Wartezeit damit verbrachte eine Zeitung gelesen habe, Ploetzlich war ihm ein Gedanke durch den Kopf gegangen. Wir natuerlich neugierig, wolten wissen was denn............dann erzaehlte er, dass er waehrend des Wartens und Zeitungsleserei auf einmal einen Geistesblitz hatte, und zwar, das ich die Frau waere, mit der er alt werden wollte...... Mir schoss es sofort durch den Kopf, das er wohl noch tierisch betrunken war und nicht wusste, was er da sagte.Einige Stunden weiter erzaehlte er mir diesen Schwachsinn noch einmal, drehte sich um und uinterhielt sich mit Conny. Ich war total durcheinander...ich war doch in Eddy, der in Spanien auf mich wartete, verliebt. In meinem Kopf drehten sich meine Gedanken und liessen sich nicht ordnen. Nun war mein Leben total durcheinander.

Alle sonst noch Anwesenden entschieden sich den Abend mit Video schauen zu verbringen und zwar bei mir. Fand ich in Ordnung, dann brauchte ich nicht nachts nach Hause.
Ich konnte damals auch nicht sagen, warum ich mich so zu Reinhold hingezogen fuehlte. Vielleicht seine ruhige Art, wenn irgendein Problem auftauchte....drehte er sich erst einmal eine Zigarette....ganz ruhig und bedaechtig.
Heute macht mich das manchmal rasend, ich immer noch so tempramentvoll, alles muss jetzt und gleich, Reinhold dreht sich erst einmal seine Zigarette. In solchen Augenblicken bereue ich es Nichtraucher zu sein....lach


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Tag der Veröffentlichung: 22.07.2009

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Widmung:
Ich widme dieses Buch meinem Sohn Doom und meinem Mann

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