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Tagebuch beginnen

Liebes Tagebuch, ...

 

Fängt man so wirklich ein Tagebuch an oder ist es nur ein Klischee, dass man in jedem schlechten Teenie-Film findet. Irgendwie ist es doch eigenartig mit einem Buch zu sprechen. Aber eigentlich schreibe ich, weil meine Mutter der Meinung ist, dass es eine schöne Erinnerung ist, wenn ich erwachsen bin und lesen kann, was mich früher bewegt hat und außerdem will sie, dass ich hiermit meine Emotionen verarbeiten kann...

Bis jetzt hab ich das noch nie probiert, aber jetzt erscheint mir das als der richtige Zeitpunkt.

Naja, besser als ein Psychiater. Obwohl die Tatsache,dass ich mit einem Buch spreche, schon dafür spricht, dass ich einen Psychiater brauche. Außerdem könnte ich das niemals einem Psychiater anvertrauen.

Genug Vorüberlegungen... Du weißt ja noch gar nicht wer ich bin. 

...Obwohl eine Vorüberlegung hab ich noch: Duzt man sein Tagebuch oder sollte ich dir lieber einen Namen geben? Normalerweise siezt man fremde Menschen, aber irgendwie komm ich mir dabei dumm vor, mein Tagebuch zu siezen.

Ich nenn dich einfach....Secret.

Das ist doch passend für ein Tagebuch, weil es alle meine Geheimnisse kennt.

 

 

 

Das bin ich

Ich heiße übrigens Emily und ich bin süße 16 Jahre alt. Ich wohne allein mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder Nils in einer kleinen Wohnung.Die Wohnung ist so klein, dass ich und mein 6 Jahre jüngerer Bruder uns ein Zimmer teilen müssen. Das hat zur Folge, dass ich meine Freunde nie mit nach Hause nehmen kann. Irgendwie schäm ich mich auch ein bisschen für unsere kleine Wohnung und die Möbel sind auch nicht gerade die Schönsten. Tja, aber so ist das nunmal, wenn man kein Geld hat. Ich mach meiner Mutter keine Vorwürfe dafür, weil sie schon den ganzen Tag arbeitet nur um uns ernähren zu können. Weil mein Vater noch vor meiner Geburt abgehauen ist und auch niemals Unterhalt bezahlt. Bei Nils war es genau das gleiche nur mit einem anderen Mann. Danach hat meine Mutter es nicht nochmal mit einem anderen Mann versucht. Ist ja auch irgendwie verständlich, wenn man sich 2 mal verliebt hat und bereit war ein Kind mit diesem Mann zu bekommen und dann einfach im Stich gelassen wird. Natürlich sagt sie uns immer, dass wir das wichtigste in ihrem Leben sind und es nie bereut hat uns zu bekommen und das glaub ich ihr auch, aber ich hätte mir trotzdem ein besseres Leben für sie mit einem tollen Mann an ihrer Seite. 

Eigentlich wollte ich mich ja vorstellen, aber da bin ich wohl etwas zu sehr abgeschweift. Wo war ich stehengeblieben? Achso, ich liebe meinen Bruder zwar, aber mir mit ihm ein Zimmer zu teilen, nimmt mir meine ganze Privatsphäre. Ich trau mich noch nicht einmal meine besten Freundinnen Amy und Alexa. Beide sind sehr wohlhabend und wissen nichts über meine familiäre Situation. 

 

 

Wie alles begann

 Also ich fang einfach mal an über meinem eigentlichen Problem zu schreiben und du hörst mir einfach nur zu,Secret. 

Alles begann vor 3 Monaten als ich nach der Schule mit Amy und Alexa in der Stadt waren. Sie brauchten so wie jede Woche neue Klamotten. Natürlich nur teure Markenklamotten. Ich hätte mir auch gerne mal wieder etwas neues gekauft, aber leider haben wir ja kein Geld dafür. Ich sagte ihnen einfach, dass ich keinen Platz für neue Klamotten hatte, weil mein Kleiderschrank zu voll war. Aber das entsprach natürlich nicht der Wahrheit. Die beiden glaubten mir diese Ausrede und wendeten sich wieder dem Klamottenstapel zu, den sie mit in die Umkleide nahmen. Die beiden kauften einige Teile und wollten dann noch in einen Schmuckladen. Da kam Amy auf die dumme Idee, dass wir uns alle das gleiche Armband kaufen als Freundschaftsarmband. Das konnte ich mir nie im Leben leisten. Sie sagte, dass ich für ein kleines Armband ja wohl noch Platz habe. Da hatte Alexa auch schon die perfekten 3 Armbänder gefunden. Ich sagte ihr, dass es mir nicht gefällt, damit ich ihnen nicht die Wahrheit sagen muss. Aber niemandem konnte dieses Armband nicht gefallen. Das sahen auch Amy und Alexa so und fingen an zu lachen, weil sie dachten, dass ich einen Scherz gemacht habe. Wenn jetzt nicht noch ein Wunder geschehen würde, dann müsste ich ihnen die Wahrheit erzählen.

Ein süßer Typ bringt viele Schwierigkeiten

Auf einmal stürzten 3 Jungs in das Juweliergeschäft. Sie waren maskiert und wollten das Geschäft ausrauben. Obwohl sie maskiert waren, konnte man erkennen wie gut sie aussahen. Vor allem die blauen Augen des einen Jungen waren so faszinierend, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte sie anzusehen. Einen kurzen Augenblick schaute auch er mir in meine Augen und dieser kurze Augenblick war für uns beide etwas besonderes. Irgendwie hatte ihn mein Anblick komplett aus dem Konzept gebracht. Seine Freunde schrien ihn an, weil er anscheinend den Plan vergessen hatte, den er und seine Freunde vorher geschmiedet haben. Naja und er stand einfach nur da, während der eine eine Pistole zückte und sie auf den Verkäufer hielt und der andere ging nach vorne und holte einige Schmuckstücke aus den Vitrinen. Dann bewegte auch ER sich und wusste wieder, was er machen sollte. ER kam auf uns zu und mein Herz schlug schneller und lauter. Dann zückte auch ER eine Pistole und hielt sie auf uns. Das blieb für einen Moment mein Herz stehen. 

Ich hab mich in einen Schwerverbrecher verliebt, der mich töten wird.

Amy und Alexa schrien als sie die Pistole sahen. Aber ich hatte weiterhin nur Augen für IHN.

Entführung

Gerade als SEINE Freunde genug eingesackt hatten und gerade wieder weg wollten, ertönten die Sirenen eines Polizeiautos. Die Jungs sahen sich kurz an und wussten nicht was sie machen sollten. Plötzlich kamen alle 3 Jungs auf uns zu und grinsten, bevor sich jeder von ihnen hinter eine von uns stellten und uns eine Pistole an den Kopf hielt. Und sicherlich kannst du dir denken, wer sich hinter mich gestellt hat. Erstaunlicherweise gingen sie ganz vorsichtig mit uns um und versuchten uns nicht weh zu tun. Ab diesem Moment was mir klar, dass diese Jungs keine richtigen Verbrecher waren. Es musste einen Grund geben, warum sie das alles machten. Irgendwie vertraute ich ihnen und hatte keine Angst so wie Amy und Alexa. Die beiden schrien und schlugen um sich, sie traten und kratzten,was mit ihren langen Fingernägeln extrem schmerzhaft für die Jungs sein musste. Irgendwie hatte ich Mitleid mit den beiden. Hinter mir hörte ich das bezaubernste Lachen der Welt. Er fand es sehr lustig, was die anderen beiden Jungs so über sich ergehen lassen mussten und war froh, dass ich ihm nicht solche Probleme bereitet habe. Dafür erntete er einen bösen Blick von den Jungs, der ihn aber noch mehr zum Lachen brachte. Dieses wundervolle Lachen.

Die Polizei schrie mittlerweise durch ein Megafon, dass sie aufgeben und gestehen sollten. Auf einmal hielten die Jungs uns stärker fest und schubsten uns vor die Tür, dabei die Pistole immer schön an unsere Schläfen gehalten. Sie nahmen uns unsere Handys ab und schmissen sie einfach weg. Die Jungs gingen mit uns zu ihrem Auto und stießen uns unsanft in das Auto, dabei achteten sie immer auf die Polizei, die etwas überfordert mit der Situation waren und nicht riskieren wollten uns zu verletzen. So fuhren wir dann los und Amy und Alexa begannen sofort sie anzuschreien, was ihnen einfällt uns zu entführen. Die Jungs stöhnten genervt und auch mir ging dieses Gekreische allmählich auf die Nerven zu gehen.

Nach kurzer Zeit hielten wir im Wald an und wechselten das Fahrzeug. Und kaum als wieder losfuhren, schrien die beiden wieder rum. Jetzt reichte es mir und ich sagte den beiden, dass sie endlich die Klappe halten sollten, aber irgendwie war es doch ein bisschen lauter als ich geplant hatte, deshalb zuckten alle im Wagen zusammen und starrten mich an. Aber wenigstens waren sie jetzt leise und die Jungs schienen auch dankbar dafür. Nach 2 Stunden Schweigen, kamen wir an einer kleiner Hütte am Wald an. Die Hütte war etliche Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Und obwohl die Hütte nicht mehr im besten Zustand, war es zusammen mit den Bäumen und Blumen,ein wunderschöner Ort. Ich stieg aus und betrachtete das Haus. Ein Kiesweg führt zum Haus und vor dem Haus steht eine weiße Bank. Es war so märchenhaft und romantisch. Neben mir standen gerade Amy und Alexa, die sich weigerten so eine Bruchbude zu betreten. Ich sagte zu ihnen:"Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und dieser Ort ist wunderschön, er hat einfach etwas magisches an sich.Das Spiel von Licht und Schatten. Die Unberührtheit der Natur." Die Beiden sahen mich entsetzt an, aber das war mir vollkommen egal. Von den Jungs bekam ich dafür anerkennende Blicke. Sie dachten wahrscheinlich genauso über diesen tollen Ort. Ich schlenderte den Kiesweg entlang und das Bild, was sich mir bot, war immernoch einzigartig. Die Jungs folgten mir und zerrten die Mädels einfach hinter sich her. Ich ging zur Tür und war überrascht, als ich feststellte, dass sie nicht abgeschlossen war. Ich drehte mich um und wartete, dass die Jungs hinterherkamen, aber so wie Amy und Alexa sich anstellten konnte das noch ewig dauern. Also ging ich einfach alleine hinein und sah mich um. Es war sehr gemütlich und modern eingerichtet. Ich setzte mich auf das Sofa und wartete und hörte immerwieder die Schreie von Amy und Alexa. Plötzlich hörte ich wie die Tür knarrte und sah IHN auf der Türschwelle. Er hatte eine schlimme Kratzwunde an seinem Unterarm. Er holte aus einem Schrank Verbandszeug heraus und ich fragte ihn, ob ich ihm helfen sollte seine Wunde zu verbinden. Er nickte und kam auf mich zu. Und mein Herz schlug wieder schneller. Ich verband seinen Arm und war schockiert, wie tief die Wunde war. Gerade als ich fertig war kamen die anderen beiden Jungs. Sie hatten sich Amy und Alexa einfach über die Schulter geworfen. Sie schlossen die Tür hinter sich ab und ließen die Mädels dann runter. 

Erst jetzt merkte ich wie müde ich überhaupt war. Ich versuchte wach zu bleiben, aber irgendwann vielen mir dann doch die Augen zu.

Ein neuer Tag beginnt

Die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht weckten mich auf. Die Vögel zwitschern und allmählich erinnerte ich mich an das, was gestern passiert ist. Ich machte die Augen auf und sah ein Schlafzimmer, dass ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich lag in einem großen Himmelbett und neben mir lag ER. Obwohl ich ihn vorher noch nie ohne Maske gesehen hatte, wusste ich, dass er es war.

ER sah so friedlich aus im Schlaf und da wurde mir nochmal bewusst, dass ich es nicht mit einem Verbrecher  zu tun hatte. Sondern mit einem ganz normalen Jungen.

Ich lag einfach ein paar Minuten neben ihm und beobachtet ihn einfach. Plötzlich gingen seine Augen auf und das Blau seiner Augen hat mich schon wieder geflasht. Er lächelte. Ich lächelte. ER strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ich wurde rot. Aufeinmal hörten wir einen lauten Schrei. Wir beide sahen uns kurz an und sprangen dann auf. Da ich mich hier absolut nicht auskannte, rannte ich einfach IHM hinterher. Auf dem Flur begegneten wir den anderen Jungs, die vor einer Tür standen. Von der anderen Seite hämmerte jemand kräftig gegen die Tür, das konnten ja nur Amy und Alexa sein. Als ich die anderen Jungs genauer betrachtete, merkte ich erst, wie attraktiv sie eigentlich sind, obwohl sie ziemlich fertig aus sahen. Offenbar hatten die Mädels sie aus dem Schlaf gerissen. Ich ging zur Tür klopfte sanft an die Tür und versuchte Amy und Alexa zu beruhigen. Nachdem ich eine Weile auf sie eingeredet hatte, hörten sie auf zu schreien dafür fingen sie an zu weinen. Da der Schlüssel steckte, öffnete ich die Tür und die Jungs machten auch keine Anstalten mich aufzuhalten. Als ich den beiden gegenüber stand, konnte ich einfach nicht anders, als die beide in die Arme zu nehmen.  

Die Jungs gingen in die Küche und machten Frühstück während wir uns auf die Couch setzten und einfach unseren Gedanken nachgingen. An wen ich dachte, wirst du dir sicher denken können, Secret.

 Dann saßen wir alle an einem großen Tisch und frühstückten. Aber Amy und Alexa weigerten sich etwas zu essen. Sie begründeten das damit, dass sie deutlich besseres Essen gewohnt waren und Angst davor hatten, dass K.O.-Tropfen in dem Essen waren. Ich sagte ihnen, dass das lächerlich sei und, dass die Jungs keiner Fliege was zu Leide tun könnten. Die Mädels fragten mich empört, wie ich solche Verbrecher in Schutz nehmen konnte. Und auch die Jungs schienen überrascht. Aber die Empörung meiner Freundin gingen so weit, dass sie mich vor die Tür zerrten und der Meinung waren, dass die Jungs mich einer Gehirnwäsche unterzogen hatten. Da Amy mich festhielt hatte ich keine Chance mich zu wehren, als Alexa mich ins Gesicht schlug. Ich war so überrascht davon, dass ich kein Wort rausbrachte. Sie schlug nochmal zu und schrie, dass sie ihre alte Freundin zurück haben will und ich zur Besinnung kommen soll. Mein Gesicht brannte fürchterlich. Da kamen auch schon die Jungs und warfen die Beiden zur Boden. Dann brachten sie die Beiden wieder in ihr Zimmer. Und ER blieb bei mir und betrachtete mein Gesicht. Er zog ein Taschentuch aus seiner Tasche und wischte damit über meine Wange. Ich war schockiert als ich das Blut daran sah, aber das erklärte auch warum mein Gesicht so brannte, Alexa musste mit ihren langen Fingernägeln mein Gesicht gekratzt haben und das leider sehr tief. Schon nach ein paar Sekunden war das gesamte Taschentuch blutgetränkt. ER ließ das Taschentuch fallen und zog mich ins Haus, wo ER mich sanft auf die Couch drückte. ER verschwand kurz, um ein nasses Tuch holte, womit ER das Blut wegwischte. Die anderen beiden Jungs kamen und begutachteten die Wunde. Ich fuhr mit meinem Finger über die Wunde und verzog mein Gesicht schmerzverzerrt. Die Jungs sagten, dass es ihnen leidtut und sie in Zukunft besser auf mich aufpassen wollten. Ich fragte sie, warum sie sich so sehr um mich kümmerten und als Antwort bekam ich: "Du bist uns sympathisch und nicht so überdreht, wie deine kleinen aggressiven Freunndinnen..." Dabei mussten alle 3 grinsen "Außerdem bist du hübsch..."Natürlich kamen diese Worte von IHM. Nachdem ER eine Weile verlegen auf seine Füße , fragte er mich nach meinem Namen. Ich antwortete, dass ich ihnen meinen Namen nur verraten würde, wenn sie mir ihren verraten. Sie sahen sich an und wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Sie seufzten, aber entschieden sich dann doch dazu mir ihre Namen zu verraten. Linus, Luke und ER hieß David. Da sie mir ihre Namen verraten hatten, musste ich ihnen auch meinen Namen verraten und stellte ihnen auch meine 2 Freundinnen vor. David grinste und sagte mir, wie wunderschön er meinen Namen fand und, dass er perfekt zu mir passen würde. Der Name natürlich.

Aus Spaß wird Ernst

"Also was machen wir heute?" fragte ich die Jungs, nachdem sie Amy und Alexa wieder aus ihrem Zimmer geholt hatten. Natürlich bekam ich nur eine dumme Antwort: "Wie wärs wenn wir noch ein paar heiße Mädchen entführen?" Dafür erntete Linus von Amy und Alexa ganz böse Blicke, aus diesem Grund erzählte er uns dann seine eigentlichen Plänen: "Ich wollte mit Luke in die Stadt gehen um einzukaufen und David ist der Glückliche, der auf euch aufpasssen darf". Die beiden gingen also und wir waren allein mit David, der irgendwie überfordert mit uns war. Er verließ kurz das Zimmer und als er wiederkam, stürzten sich Alexa und Amy au ihn. Er war so überrumpelt, dass er sich nicht wehren konnte. Es ging alles so schnell, aber wahrscheinlich haben die Beiden das schon lange geplant gehabt. Alexa nahm die Vase vom Tisch und zerschlug sie auf Davids Kopf. Er wurde bewusstlos und erst jetzt realisierte ich was geschehen war. Ich sprang auf, zerrte die Mädels von ihm weg und kniete mich neben David. Er verlor sehr viel Blut, aber ich konnte ihm nicht helfen, da meine Freundinnen sich jetzt auf mich stürzten. 

Sie drückten mich einfach zu Boden. Ich schrie laut auf und versuchte um mich zu treten, aber ohne Ergebnis. Eigentlich hätte ich wahrscheinlich Schmerzen empfinden sollen, aber ich sorgte mich nur darum, wie es David ging. Da ich mit dem Gesicht nach unten lag, sah ich das Messer in Alexas Hand erst, als sie sich zu mir nach unten beugte und zu mir sagte: "Du bist nicht mehr unsere Freundin. Du steckst schließlich mit Kriminellen unter einer Decke." Ich erwiderte daraufhin, dass sie doch sehen müssen, dass diese Jungs nicht kriminell sind und das noch lange kein Grund ist zur Mörderin zu werden. Sie hielt kurz inne und dachte über das nach, was ich gesagt hatte und kam dann zu dem Entschluss, uns in Ruhe zu lassen. Sie und Amy machten sich stattdessen an der Tür zu schaffen.  

Ich rannte zu David und begutachtete die Wunden an seinem Kopf. Es sah echt übel aus. Ich ging ins Badezimmer und holte ein paar Handtücher und tupfte damit das Blut  von seinem Kopf ab. Währenddessen versuchten Amy und Alexa immernoch die Tür einzutreten, was ihnen aber nicht gelang. Ich überlegte, was ich machen sollte. Als erstes versuchte ich oh sanft wachzurütteln, aber als ich bemerkt, dass das nichts brachte, wurde ich panisch und schrie seinen Namen und dabei liefen mir Tränen über das Gesicht. Im nächsten Moment sah ich das Handy in Davids Hosentasche und nahm es mir. Aber wen sollte ich anrufen? Einen Arzt hätte ich schlecht rufen können, immerhin war das hier immernoch eine Entführung. Also rief ich Luke an und erzählte ihm, was passiert ist. Er versuchte mich zu beruhigen und sagte sie wären so schnell wie möglich wieder zurück.

Als sie durch die Tür kamen, liefen ihnen Amy und Alexa direkt in die Arme. Sie schubsten sie unsanft zur Seite und schlossen die Tür wieder zu. Den Rest nahm ich nur noch verschwommen war, da ich nicht aufhören konnte zu weinen. Ich hasste mich selbst dafür, dass ich durch meine Heulerei unfähig war ihm zu helfen.

Das nächste an das ich mich erinnern kann ist, dass  Linus mich in die Arme genommen hat und mich getröstet hat. Währenddessen hat Luke Davids Wunde verbunden und ihn auf das Sofa gelegt. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie süß Luke und Linus eigentlich waren. Ich weiß, dass das echt nicht der richtige Zeitpunkt für diese Erkenntnis war, aber sie kümmerten sich so rührend um David und natürlich um mich.

Die Jungs trugen David zu seinem Bett und deckten ihn vorsichtig zu. Ich setzte mich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand und nahm seine Hand. Ich weiß nicht, warum ich das getan habe, aber ich wollte einfach, dass er so schnell wie möglich wieder aufwacht. Ich wusste, dass er nicht Tod war, aber trotzdem hatte ich die Befürchtung, dass er nie wieder aufwacht. Ich saß diese ganze Nacht auf diesem Stuhl und ließ David nicht aus den Augen. Ich war zwar extrem müde, aber ich konnte ihn in dieser Situation einfach nicht allein lassen.   

Das Erwachen

Als die Sonne bereits wieder aufging, glaubte ich ihn kurz blinzeln zu sehen, aber ich war mir nicht sicher, ob das real war oder ich mir das nur eingebildet hatte. Aber dann geschah es nocheinmal und da war ich mir ganz sicher.

Er machte seine Augen auf und wir sahen uns direkt in die Augen. Danach wanderte sein Blick auf meine Hand. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich immernoch seine Hand hielt. Unwillkürlich mussten wir beide grinsen. Ich fragte ihn, wie ihm geht und als Antwort bekam ich einen Kuss und dann sagte er, dass er ihm jetzt besser ging. Also gingen wir gemeinsam ins Wohnzimmer, wo Linus und Luke saßen und sich lautstark stritten. Als sie David erblickten verstummte sie sofort und umarmten ihn stürmisch. Tja, so schnell ist ein Streit vergessen.

David fragte nach Amy und Alexa. An die hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Gedanken verschwendet, aber ich hoffe, dass sie bereuen,was sie getan haben. Luke erzählte uns, dass sie die beiden wieder in ihr Zimmer. Ich rannte zum Zimmer,wo die beiden waren, und erst jetzt wurde mir bewusst, wie wütend ich auf die beiden war. ich hämmerte an die Tür und hörte von drinnen nur lautes Gekreische. Ich bemerkte zwei Hände auf meinen Hüften, die mich sanft von der Tür wegzogen. Natürlich waren es Davids Hände, die mich ganz verrückt machten, als er dann auch noch in mein Ohr flüstert, dass sie es nicht Wert seien und schon noch ihre gerechte Strafe bekommen würden, hörte ich auf gegen die Tür zu hämmern und drehte mich langsam zu ihm um. Und schon wieder brachten mich diese blauen Augen wieder völlig aus dem Konzept.

Wir gingen zurück ins Wohnzimmer und ich fragte nach, warum sie gestritten. Ihre erst Reaktion war, dass sie sich überrascht ansahen und dann ertappt zu Boden blickten. Luke räusperte sich und erzählte, dass es nur um ihre Lieblingsfilme ging. Wenn ich eins von meinem kleinen Bruder Nils gelernt habe, dann wie ein Junge aussieht der gerade lügt und Luke ist das beste Beispiel dafür. Er konnte mir noch nicht einmal beim lügen in die Augen sehen.

Ich konfrontierte ihn damit und er schrie mich an, dass mich das doch gar nichts angehe. Er beschimpfte mich als Schlampe und verpasste mir eine Ohrfeige. Die beiden anderen Jungs waren genauso geschockt wie ich, aber verteidigt hat mich keiner von beiden. Ich entschuldigte mich kleinlaut und schloss mich dann ins Bad ein, wo mir dann auch schon die Tränen übers Gesicht liefen. Das ist mir noch nie zuvor passiert, aber ich hab auch niemals jemand so angeschrien geschweige denn geschlagen, außer Amy und Alexa, die mir mittlerweile völlig egal waren.

Mein eigenes Problem war aber nicht die Ohrfeige oder die Beleidigung, sondern dass die Jungs mir mittlerweile echt ans Herz gewachsen sind. Ich dachte wir wären so was wie Freunde, aber da hab ich mich wohl getäuscht. Naja, woher soll ich auch wissen, wann man richtig befreundet ist, ich hatte ja bis jetzt nur Amy und Alexa und dass das keine richtigen Freundinnen sind hab ich auch schon kapiert.

Vom ganzen Nachdenken wurde ich langsam müde und das Weinen trug zusätzlich zu meiner Erschöpfung bei, sodass mir irgendwann einfach die Augen zu fielen.

Enttäuschung

Ein lautes Klopfen an der Tür weckte mich auf. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war und wie lange ich geschlafen hatte. Auf jeden Fall hatte ich zu wenig geschlafen und ohne meinen Schönheitsschlaf bin ich unausstehlich. Also warf ich einfach das erstbeste, was ich fand gegen die Tür. Egal wer hinter dieser Tür stand, ich wollte in diesem Moment niemanden sehen. Ich war einfach nur enttäuscht von meinen vermeintlichen Freundinnen Amy und Alexa, von den Jungs und vor allem von mir selbst, weil ich so naiv war und geglaubt habe sie würde mich mögen und das ließ mich schon wieder in Tränen ausbrechen. Wie konnte ich nur so dumm sein und drei fremden Jungen vertrauen?

Plötzlich hörte ich einen laute Knall und im nächsten Augenblick sah ich, dass jemand die Tür kaputt gemacht hatte oder besser gesagt es versucht hat. Es war nur ein kleines Loch in der Tür, aber es reichte mir um zu Erkennen, dass David hinter der Tür stand. 

Ich stand einfach nur regungslos da und starrte zur Tür. Währenddessen versuchte David das Loch in der Tür zu vergrößern und dabei bemerkte ich, dass seine Hände stark bluteten...

Mir war klar, dass das passiert ist, als er die Tür eingeschlagen hatte. Ein Teil von mir wollte ihm helfen, aber ein anderer größerer Teil wollte mit keinem von dem Jungs jemals wieder etwas zu tun haben. 

Also sagte ich zu David, dass er mich endlich in Ruhe lassen sollte. Offenbar spornte ihn das nur noch mehr an und das Loch war mittlerweile groß genug, dass er mit seinem Arm hindurch kam und die Tür öffnen konnte. 

Als ich noch darüber nachdachte, wie ich reagieren sollte, stürzte David bereits auf mich zu und umarmte mich.

Es fühlte sich so gut an, aber ich war immernoch wütend, also drückte ich ihn von mir weg und er ließ langsam von mir ab und sah mir in die Augen. Er sah echt mitgenommen aus, wahrscheinlich hat er mehr unter der Situation gelitten als ich. Und schon zum zweiten mal an diesem Tag war ich enttäuscht von mir selbst, weil ich Davids Gefühle verletzt habe, obwohl er nichts gemacht hat.

Um von mir abzulenken sagte ich, dass er lieber seinen Hand verbinden sollte. Er lachte nur und erwiderte, dass er seine Hand nur von mir verbinden lassen würde. Ich konnte ihn ja schlecht verbluten lassen, schließlich war das gewissermaßen meine Schuld, also entschloss ich mich seinen Hand zu verbinden und ihm dabei nicht in die Augen zu schauen, aber trotzdem spürte ich seinen Blick auf mir liegen. Danach folgte peinliche Stille. Er sah mich an und ich blickte betreten zu Boden.

Er durchbrach die Stille, indem er fragte, ob ich Hunger habe. Und jetzt fiel mir ein, dass ich schon seit einem ganzem Tag nichts mehr gegessen hatte, also nickte ich und folgte ihm in die Küche. Ich hatte erwartet dort Luke und Linus dort zu sehen, aber es war weit und breit niemand zu sehen. Also fragte ich David, wo die beiden waren. Er sagte mir, dass die beiden sich gerade um Amy und Alexa kümmerten. Also setzte ich mich an den Tisch und David machte mir etwas zu Essen. Während ich aß, sah er mich die ganze Zeit an, aber er traute sich nicht etwas zu sagen.

Dann kamen Linus und Luke in den Raum. Da ich keine Lust hatte auf ein Gespräch mit den Beiden, ging ich nach draußen und setzte mich auf die Bank. Natürlich folgte David mir, wahrscheinlich hatte er einfach nur Angst, dass ich abhauen könnte. Aber er setzte sich nicht zu mir. Ist ja auch kein Wunder, nachdem ich ihm Bad so auf Distanz gehalten habe. Aber irgendwie kam er mir so verloren vor, wie er da einfach im Wald stand, also sagte ich ihm, dass er sich neben mich setzen darf. Und da sich etwas in seinen Augen aufflackern. Es war einfach nur eine Selbstverständlichkeit, aber in ihm löste es einen Funken Hoffnung aus...

Versöhnung

 Also setzte er sich zu mir, aber mit genug Abstand. Aber ich entschloss mich dazu, dass ich keinen Abstand mehr zu ihm wollte, denn ich liebe und er hat verdammt nochmal nicht gemacht, was mich verärgert hat. Also rückte ich näher an ihn ran und berührte leicht seine Hand.

Das überraschte ihn so, dass er zusammenzuckte. Ich entschuldigte mich bei ihm und bat ihn um Vergebung. Er verzeihte mir natürlich und entschuldigte sich dann auch bei mir und versprach mir in Zukunft immer auf mich aufzupassen. Er schaffte einfach in so kurzer Zeit, dass ich mich bei ihm geborgen und sicher fühlte...

Also rückte ich noch ein Stück näher an ihn heran, sodass ich direkt neben ihm saß und kuschelte mich an ihn. So saßen wir dort und beobachteten den Sonnenuntergang. Es war einfach so romantisch, wie aus einem Märchen, einfach perfekt....

 

Liebesgeständnis

Plötzlich wurde die romantische Stimmung von einem Räuspern hinter uns gestört. Ohne mich umzudrehen wusste ich sofort wer dort hinter uns stand. Natürlich waren es Luke und Linus. Ich wusste nicht, ob ich Angst haben sollte oder lieber wütend sein sollte. Also ignorierte ich sie einfach. Ich kuschelte mich wieder an David und schloss einfach meine Augen. Aus den Augen, aus dem Sinn...

Natürlich ließen Luke und Linus das nicht auf sich beruhen. Sie stellten sich direkt vor mich und wollten mit mir reden Ich sagte ihnen, dass ich nicht mit ihnen sprechen wollte und sie uns in Ruhe lassen sollten. Linus zog mich unsanft von der Bank und zwang mich ihm in die Auge zu schauen und küsste mich. Ich hatte echt mit allem gerechnet, aber damit nun wirklich nicht. Ich versuchte ihn mit meiner gesamten Kraft von mir zu stoßen, aber er war einfach stärker als ich. Dafür wurde er von David sofort unsanft zu Boden geschubst....

 Und ich drehte mich einfach um und rannte zurück ins Haus. Linus hat sich in mich verliebt und ich hab es einfach nicht mitbekommen. Dann haben sie also wegen mir gestritten. Jetzt ergab einfach alles einen Sinn. Linus tat mir einfach leid, aber warum hat er denn nichts gesagt. Dann hätte ich mit ihm reden können, aber dafür ist es jetzt zu spät. Ich hab seine Gefühle verletzt. Ich hatte einen Keil zwischen die Jungs getrieben. Das hab ich doch nie gewollt, aber jetzt ist es zu spät. Das hatten sie nicht verdient, sie waren doch alle so nett und sympathisch. Da ich es aber nicht noch schlimmer machen wollte, entschloss ich mich einfach abzuhauen. Ich wollte einfach nur nach Hause zu meiner Mutter und meinem Bruder, die mich trösten könnten. Wahrscheinlich machen sie sich momentan ganz viele Sorgen um mich. Jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen, weil sich seit meiner Entführung nicht einmal an die beiden gedacht habe. Sie denken wahrscheinlich jede Sekunde an mich und ich verschwende nicht einen Gedanken an sie. Ich bin die schlechteste Tochter und Schwester der Welt.

Also ging ich wieder nach draußen, wo die Jungs immernoch damit beschäftigt waren sich gegenseitig zu schlagen. Ich räusperte mich um auf mich aufmerksam zu machen und wie erwartet sahen alle erwartungsvoll zu mir. Ich sagt ihnen, dass sie aufhören sollten sich wegen mir zu streiten. Ich entschuldigte mich bei ihnen, dass ich ihre Gefühle verletzt habe und ihre Freundschaft belastet habe und dann teilte ich ihnen mit, dass ich mich entschlossen hatte nach Hause zu gehen.

Wieder Zuhause

 Damit hatte wahrscheinlich keiner gerechnet. Sie waren alle sprachlos. David umarmte mich und sagte, dass ich nicht gehen sollte. Aber ich hatte meine Entscheidung getroffen und beharrte darauf, obwohl mir das echt nicht leicht fiel. Ich hatte alle so liebgewonnen, aber das war nicht mein Leben. Hier gehörte ich nicht hin und das sagte ich den Jungs auch so. Also ließ ich mich von Luke nach Hause fahren, denn ich wollte keinen dramatischen Abschied, darum umarmte ich alle 3 auch nur kurz zum Abschied.

Als ich alleine mit Luke im Auto saß ließ ich die Zeit noch einmal Revue passieren und kam zu dem Entschluss, dass es die schönste Zeit in meinem Leben war. Luke fragte mich, ob ich es mir gut überlegt hätte und ob die ganze Sache mit Linus daran schuld sei oder doch eher David. Ich sagte nur, dass ich schon viel zu lange ihre Freundschaft kaputt gemacht hatte und das ich zu meiner Familie zurück muss, die sich garantiert Sorgen machten. Natürlich hatte Luke dafür Verständnis, aber er versicherte mir, dass ich nicht ihre Freundschaft zerstört habe.

Als wir angekommen waren stieg er aus und hielt mir die Tür auf. Er war einfach ein Gentleman.

Zum Abschied umarmte ich ihn nochmal ganz fest und dann ging ich ins Haus ohne mich nochmal umzudrehen. Es fühlte sich gut an wieder zu Hause zu sein. Alles war noch genauso, wie vor meiner Entführung, aber ich war nicht mehr die selbe. Ich öffnete die Tür und war erstaunt, dass alles so ruhig war. Naja, was hatte ich erwartet, ein Empfangskomitee?

Ich ging zuerst ins Wohnzimmer, als ich dort niemanden fand, durchsuchte ich ein Zimmer nach dem anderen, aber es war niemand dar. Jetzt fühlte ich mich einsam, so ganz ohne meine Familie und ohne Luke, Linus und David.

Was sollte ich denn jetzt machen? Mich einfach aufs Sofa setzen und warten, so als wäre nichts passiert? Ich sah aus dem Fenster und sah, dass Luke immernoch da war und mich ansah. Ich ging raus und sah mich dort um, aber auch dort fand ich meine Mutter und meinen Bruder nicht. Ich dachte ganz genau nach und konnte mir nicht vorstellen, wo sie am Wochenende seien könnten. Meine Mutter muss nicht arbeiten und mein Bruder hat auch keine Schule mehr. Also wo konnten sie nur stecken? Ich war so verzweifelt, dass ich mich einfach auf die Treppe vor unsere Haustür setzte und anfing zu weilen. Ich hatte ganz vergessen, dass Luke auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand und mich beobachtete. Natürlich kam er direkt zu mir gelaufen um mich zu trösten. Er nahm mich einfach in den Arm ohne irgendwelche Fragen zu stellen und beruhigte mich. Ich erzählte ihm, dass niemand da war und ich jetzt echt nicht alleine zuhause rumsitzen wollte.

Ich habe echt mit vielem gerechnet, außer damit, dass er mir anbietet mit mir zusammen rumzusitzen. Natürlich nahm ich das Angebot an und ein paar Minuten später saßen wir nebeneinander auf der Couch.

Wir erzählten von unseren Leben, denn bis jetzt hatten wir noch keine Gelegenheiten uns besser kennenzulernen und er ist echt nett und süß...

Freundschaft

Die Zeit verging rasend schnell. Es war bereits Abend,als wir unser Gespräch zu unterbrechen um etwas zu Essen suchen. Aber der Kühlschrank war leer. Das war extrem merkwürdig, weil sonst immer mehr als genug im Kühlschrank war und vor allem achtete meine Mutter immer darauf, dass immer genug frisches Obst und Gemüse zu Hause ist und es war absolut nichts da. Irgendwas stimmte da nicht und das sagte ich auch Luke. Da hatte Luke die Idee, die Sachen meiner Mutter und meines Bruders nach Hinweisen zu durchsuchen.

Mir fiel sofort, dass einige Kleidungsstücke fehlten, aber ansonsten fanden wir nichts. Luke kam dann auf die Idee, dass ich sie anrufen sollte. Warum war ich da nicht selbst drauf gekommen. Erst jetzt bemerkte ich, dass die Jungs mein Handy weggeschmissen hatten, also fragte ich Luke, ob ich sein Handy benutzen konnte. Ich versuchte es mehrmals, aber es ging niemand ans Handy.

Tja, da wir nicht wussten, was wir jetzt machen sollten, bestellten wir uns eine Pizza und schauten uns eine DVD an. Und irgendwie kam es, dass ich mich an Luke ankuschelte. Ich fühlte mich einfach geborgen und beschützt.

Luke war mir ein besserer Freund als alle meine vorherigen Freunde zusammen.

 

Wiedersehen

Am nächsten Morgen wurde ich dann von einem lauten Klingeln geweckt. Ich sah mich kurz um und stellte fest, dass ich am Abend davor einfach auf der Couch eingeschlafen bin und auch Luke lag noch immer genauso da, wie am Vorabend. Er wurde auch von Klingeln geweckt und brauchte auch erst einen Moment um darüber nachzudenken was passiert ist. Da das Klingeln aufgehört hat, blieben wir noch einen Moment so liegen, denn die letzten Tage waren für uns beide sehr anstrengend.

Auf einmal polterte es laut und im nächsten Augenblick standen David und Linus in der Wohnzimmertür. Also waren sie es, die geklingelt haben. Sie starrten uns einfach nur an und David ging einfach nach draußen.

Luke fragte, was die beiden hier machten. Darauf antwortete Linus nur, dass David sich Sorgen gemacht hat, weil Luke nicht zurückgekommen ist.

Aber ich hörte das nur noch nebensächlich, weil ich schon auf dem Weg war David hinterherzurennen. Ich schrie seinen Namen,aber trotzdem drehte er sich nicht um. Irgendwann blieb er stehen, aber er drehte sich immernoch nicht zu mir um. Ich berührte ihn an der Schulter und versuchte ihn herumzudrehen, aber er ging einfach einen Schritt nach vorne. Da ich keine Lust mehr darauf hatte, fragt ich ihn, was sein verdammtes Problem ist.

Jetzt drehte er sich zu mir um und sah mir in die Augen. Ich sah in seinen Augen Trauer und Schmerz, aber von Liebe war da nichts mehr zu sehen. Es tat mir weh ihn so zu sehen. Er antwortete, dass ich das doch eigentlich wissen müsste. Aber ich hatte echt keine Ahnung. Also fragte ich ihn erneut und diesmal erzählte er mir, was ihn bedrückte. Er unterstellte mir, dass ich eine Beziehung mit Luke haben würde. Ich war echt geschockt, dass er sowas von mir dachte und das ließ ich ihn auch wissen. Ich war echt verdammt wütend, darüber das er an meiner Liebe zweifelte, also drehte ich mich einfach um und ging. Ich konnte seine Nähe jetzt echt nicht mehr ertragen. Schon nach kurzer Zeit liefen mir die ersten Tränen übers Gesicht. Ich lief so schnell ich konnte nach Hause. Ich hatte ganz vergessen, dass Linus und Luke immernoch in meinem Wohnzimmer waren. Als Luke mich sah nahm er mich sofort in den Arm und tröstete mich, aber ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Ich erzähle Luke, was mit David los war und auch er war genauso geschockt wie ich.

  Linus ging, um nach David zu sehen und wir saßen wieder zusammen auf der Couch und redeten einfach. Ich hatte ich echt liebgewonnen. Er war einfach in so einer Situation für mich da und wusste immer was ich gerade brauchte. Er war einfach mein bester Freund. Jetzt weiß ich was richtige Freunde sind im Gegensatz zu Amy und Alexa. Apropos ich fragte Luke, was aus den beiden geworden ist und er beruhigte mich und sagte, dass die beiden auch schon wieder zuhause waren.  

Da wir eh nichts besseres zu tun hatten fuhren wir ein paar Lebensmittel einkaufen. Wir konnten uns schließlich nicht jeden Tag von Pizza ernähren. Wenns Luke ginge könnten wir das wahrscheinlich schon, aber ich brauch endlich mal was richtiges zu essen. Nachdem wir Einkaufen waren fuhren wir wieder zurück. Im Wohnzimmer warteten schon David und Linus und David fragte in einem sehr rauen Ton, wo wir solange waren und natürlich glaubte er uns nicht, dass wir Einkaufen waren. Ich hatte echt keinen Bock mehr auf dieses Theater. Ich ging einfach in mein Zimmer schloss die Tür ab und fing schon wieder an zu heulen. Jedes mal heulte ich nur wegen diesem blöden Jungen.

Ich konnte hören wie Luke David anschrie, dass er aufhören sollte mir jedes mal aufs neue wehzutun. Danach klopfe er an meiner Tür und wollte mit mir reden.

Frühstück

Aber ich wollte jetzt einfach nicht reden. Ich wollte das alles so wurde wie früher. Ich wollte meine Familie zurück und mein altes Leben. Wäre das alles doch bloß nicht passiert.

Irgendwann schlief ich dann ein und als ich am nächsten Morgen aufwachte war alles ganz still. So leise, dass ich mir nicht sicher war, ob die Jungs überhaupt noch da waren. Ich guckte ins Wohnzimmer und war erleichtert, als ich die Jungs sah, wie sie seelenruhig schliefen. 

Da ich ihnen etwas Gutes tun wollte, bereitete ich erst mal das Frühstück vor. Irgendwie wollte ich mich damit bei den Jungs entschuldigen, denn irgendwie hab ich ja ein bisschen überreagiert. Also aßen wir alle gemeinsam Frühstück, aber keiner traute sich etwas zu sagen.

Ich wusste einfach nicht, ob sie wütend auf mich waren oder sich selbst Vorwürfe machen. Also entschuldigte ich mich zuerst bei Luke und dann bei den anderen Jungen. Und auch Luke und Linus entschuldigten sich. Aber von David kam keine Entschuldigung. Das hatte ich nicht erwartet, damit hat er mich echt verletzt. Ich sah ihn an, aber er wich meinem Blick nur aus. Jetzt konnte er mir noch nicht einmal mehr in die Augen sehen.

Das machte mich echt wütend. Er machte mich wütend. Er konnte nocht nicht einmal seinen Fehler zugeben und sich dafür entschuldigen. Ich schrie ihn an und warf ihm an dem Kopf, wie kindisch sein Verhalten ist.

Da mir das alles zu dumm wurde, rannte ich raus an die frische Luft. Ich musste erst mal einen freien Kopf bekommen, denn mein eigentliches Problem waren ja nicht die Jungs, sondern meine verschwundene Familie. Ich hoffte einfach nur, dass ihnen nichts passiert ist und das sie bei Freunden oder Bekannten waren. Also nahm ich mir für den Tag vor alle Menschen anzurufen,die wissen könnten, wo die Beiden sind.

 Aber dazu müsste ich reingehen und da würde ich auf David treffen. Und darauf hatte ich jetzt echt keine Lust. Also entschloss ich mich dazu noch etwas draußen zu bleiben und nachzudenken. Es wurde immer kälter und ich Trottel hab mir keine Jacke angezogen. Aber unter keinen Umständen wollte ich jetzt wieder reingehen.

Auf einmal legte sich etwas warmes um meine Arme. Als ich mich umdrehte sah ich, dass Linus mir meine Jacke über die Schultern gelegt hatte. Ich bedankte mich bei ihm und umarmte ihn, weil ich jetzt einfach jemanden zum reden brauchte, auch wenn mir Luke da lieber gewesen wäre.

Ich fragte ihn, was mit David los ist und warum er so ein Problem mit mir hat. Aber er hatte dafür auch keine Erklärung.  

Einfach nur weg von all den Problemen

Ich hatte das alles satt und wollte, dass alles so wird wie es früher einmal war. Also entschloss ich mich abzuhauen. Ich überlegte, wo ich hin konnte. Freundinnen hatte ich keine mehr, aber eine Tante ganz in der Nähe. Sie ist die Schwester meiner Mutter, aber sie verstehen sich nicht sehr gut, deshalb sehen wir uns eigentlich nur an Weihnachten. Mehr Verwandte hab ich in der Nähe nicht und noch länger in der Nähe von David bleiben, kommt für mich nicht in frage. Also schlich ich mich leise ins Haus um ein paar Sachen einzupacken. Ich gab mir so viel Mühe dass die Jungs mich nicht hörten, aber trotzem hatte David mich gehört und wollte von mir wissen, was ich da tat.

Leugnen hatte keinen Sinn, also sagte ich ihm die Wahrheit. Er war geschockt und irgendwie verletzt, weil ich einfach abhauen wollte ohne irgendwem was zu sagen und ohne ihm was zu sagen. Aber er schrie mich nicht an, sondern drehte sich einfach um und ging weg.

Hätte er mich nicht einfach anschreien können und gut wärs gewesen??? Nein er muss mir ja ein schlechtes Gewissen bereiten. Aber er hat ja recht, also muss ich ihm hinterherlaufen. Er saß neben Linus auf der Couch, also musste ich dafür sorgen, dass ich unter vier Augen mit ihm reden kann. Entweder Linus loswerden oder David hinauslocken. Ich entschied mich für Letzteres. Ich fragte ihn nett ob ich mit ihm unter vier Augen sprechen konnte, aber er ignorierte mich einfach. Linus sah uns beide an und fragte was mit uns los war. David stürmte hinaus und ich folgte ihm. Er lief immer schneller und immer weiter, aber ich versuchte ihm zu folgen und erstaunlicherweise gelang mir das sogar. Irgendwann blieb er ganz plötzlich stehen und ich rannte in ihn hinein. Ich verlor mein Gleichgewicht und fiel hin. Ich schrie laut auf, weil mein Fuß höllisch wehtat. David drehte sich zu mir um, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Er sah traurig aus, aber auch irgendwie besorgt. Ohne zu zögern hob er mich vom Boden auf und trug mich zurück nach Hause.

Dort legte er mich aufs Bett und sah kritisch meinen Knöchel an. Ich nutzte die Gelegenheit um mich bei ihm zu entschuldigen, aber er nahm die Entschuldigung nicht an. Er fragte mich, wo ich eigentlich hinwollte. Nachdem ich ihm von meiner Tante erzählt habe, kam er auf die Idee, dass meine Familie vielleicht bei ihr ist. 

 

Familienzusammenführung und Abschied

David hatte recht, damit dass meine Familie bei meiner Tante war. Meine Tante versicherte mir, dass sie meiner Mutter sagen würde das es mir gut geht und sie wieder nach Hause kommen sollen.

David saß neben mir auf dem Bett und wartete darauf, dass ich ihm erzähle was meine Tante mir gesagt hat. Statt einer Antwort umarmte ich ihm und dankte ihm. Er brauchte einen Moment bis er verstand warum ich das tat.

Er freute sich für mich, aber er machte sich Sorgen,was meine Mutter sagen wenn sie meinen vermutlich verstauchten Knöchel sieht. Ich versuchte ihn zu beruhigen, aber er bestand darauf mich in ein Krankenhaus zu fahren und danach mit Linus und Luke wieder nach Hause zu fahren.

Da saß ich nun mit verbundenem Knöchel auf der Couch und wartete auf meine Familie. Natürlich allein. Als ich hörte wie die Tür geöffnet wurde, wär ich am liebsten aufgestanden und meiner Mutter in die Arme gefallen, aber mein Fuß war ja verstaucht. Also blieb ich sitzen und ließ mich von meiner Mutter und meinem Bruder umarmen. Es flossen viele Tränen und meine Mutter fragte mich nach meiner Entführung und meinem verstauchten Knöchel. Aber ich sagte nur, dass ich mich an nichts erinnern kann.

Ich fragte sie, ob sie etwas von Amy und Alexa gehört hatte und sie erzählte, dass sie schon seit einigen Tagen zurück zu Hause waren. Tja wo sollten sie auch sonst sein, denn die Jungs waren ja die letzten Tage bei mir. Aber amscheinend haben sie nichts über die Entführung gesagt, was mich echt verwundert, weil sie das letzte mal echt wütend waren. Aber ich hoffe mal, dass sie auch weiterhin nichts dazu sagen werden.

Ich genoss den restlichen Tag mit meiner Familie und musste noch weitere Fragen von meiner Familie über mich ergehen lassen. Später musste ich auch noch Fragen von der Polizei über mich ergehen lassen.

Alltag kehrt wieder ein

 Am nächsten Tag musste ich dann auch schon wieder in die Schule, natürlich mit Krücken, weil mein Fuß immernoch verstaucht war. Es war eigenartig, denn alle starrten mich an und wollten wissen, wie es mir geht, denn anscheinend war die Entführung in allen Nachrichten erwähnt worden.

Aber was mich am meisten störte war, dass ich keine Freundinnen mehr hatte, denn Amy und Alexa waren ja nicht mehr meine Freundinnen, aber anscheinend ging es ihnen wieden gut und alles war für sie wieder wie vorher.

Als ich wieder zuhause war und alleine in meinem Zimmer saß, musste ich wieder an die Jungs denken und daran, wie sehr ich sie vermisse. Das geht seitdem jeden Tag so und ich weiß einfach nicht was ich machen soll.

 

So jetzt habe ich dir meine Geschichte erzählt und bin an dem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr weiter weiß. Vermutlich werde ich die Jungs nie wieder sehen und David für immer hinterher-trauern werde. Aber ich bin ja selbst dran schuld, denn ich war ja so gemein zu David. Ich habe es einfach nicht anders verdient.

 

Da ich ja keine Freunde mehr hatte, verbrachte ich viel Zeit zu Hause mit meinem Bruder Nils, denn meine Mutter arbeitete immernoch den ganzen Tag. Tja, wer brauch schon Freunde, wenn er eine tolle Familie hat?

 

Wiedersehen

 Als ich eines Tages mit meinem kleinen Bruder zum Spielplatz ging und wir zusammen schaukelten, wie wir es als Kinder schon immer gemacht hatten. Als mich plötzlich jemand anschubste erschreckte ich mich so sehr, dass ich von der Schaukel fiel. Ich schrie auf vor Schmerz, weil ich mit meinem Knie auf den Kiesweg gefallen bin. Plötzlich hörte ich jemanden fluchen und Luke rannte den Kiesweg auf mich zu, aber mein kleiner Bruder war scheller bei mir und begutachtete mein Knie. Es blutete ein bisschen und brannte höllisch, aber es war nur ein kleine Kratzer.

Als Luke sah, dass mein kleiner Bruder sich um mich kümmerte wandte er sich an die Person, die mich angeschubst hatte und fragte, was er verdammt nochmal getan hatte. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich ihn und es war natürlich David. Ich wusste nicht, ob ich froh sein sollte ihn wieder zu sehen oder wütend sein sollte, weil ich mir seinetwegen das Knie aufgeschlagen hatte. Aber David stand einfach nur da und beobachtete mich.

Mein Bruder half mir hoch und Luke kam auf mich zu um mich in den Arm zu nehmen und zu trösten. Ich erkundigte mich nach Linus und erfuhr, dass er nicht mehr kriminell sein wollte und in Spanien ein neues Leben angefangen hat. Dann ging ich zu David, aber er regte sich nicht. Ich hatt so oft daran gedacht, wie es wäre ihn wiederzusehen, aber irgendwie hatte ich es mir anders vorgestellt, irgendwie romantischer.

Als ich vor ihm stand war ich hypnotisiert von seinen wunderschönen blauen Augen. Da er nichts sagte, begann ich einfach und entschuldigte mich nocheinmal für alles, was ich getan hatte. Er war total überrascht und sagte, dass er sich entschuldigen musste und das tat er dann auch. Als er fertig war umarmte ich ihn einfach und alles war wieder gut. Ich stellte ihnen meinen kleinen Bruder vor, natürlich sagte ich meinem Bruder, dass sie Freunde waren und verschwieg natürlich wie wir uns kennenlernten. Sie verstanden sich super und wir hatten noch viel Spaß auf dem Spielplatz.

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Tag der Veröffentlichung: 19.08.2015

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