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Als Honey den dunklen Weg zur Brücke nahm, beschlich sie ein ungutes Gefühl. Sie war immer davor gewarnt worden diesen Weg zu nehmen, doch es war verdammt heiß und sie wollte nicht nachts über das Feld laufen. Der Weg zur Brücke von Miami war rutschig, es hatte zwar nicht geregnet, aber hier wo der Fluss den Boden aufweichte war der Boden sehr matschig. Aus diesem Grund tappte sie mit ihren schönen weißen Ballerinas über die sanfte grüne Wiese. „Da bist du ja endlich. Ich habe auf dich gewartet.“ Flüsterte da eine Stimme. Honey wandte sich erschrocken um, der Weg hinter ihr war jedoch leer. Zu leer für eine Stimme die zu einer Person gehören musste. Honey lief es eiskalt den unbedeckten Rücken hinunter, auf einmal fühlte sie sich unbehaglich. „Wo – und wer bist du?“ flüsterte sie genau so leise zurück. Mit einem Mal tippte jemand auf ihre Schulter. Mit einem Schrei drehte sie sich auf den Hacken um und versuchte reflexartig einen zweiten Schrei auszustoßen, doch der fremde Junge hielt ihr mit einer blitzschnellen Vorwärtsbewegung den Mund zu. „Leise, du erweckst sonst alles was ruht.“ Honey nickte, versuchte es wenigstens. Der Junge schaute sie mit seinen kristallblauen Augen an, seine Blicke gingen tief, drangen tief in ihr Herz ein und stichelten sorgfältig als ob er etwas suchen würde. „Du wirst mich begleiten und dir wird nichts geschehen, du hast mein Wort darauf.“ Wieder bestätigte Honey mit einem kurzen Nicken, sein Ring schnitt in ihre weiche Haut an der Wange, sie verzog vor Schmerz den Mund. Er schien es nicht zu bemerken. Der Junge zeigte mit einer Bewegung der Hand in die Richtung des Waldes. „Dort werden wir erwartet.“ Er ließ sie los, Honey massierte sich den Hals, er hatte Kraft sehr viel Kraft. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging der Junge weiter. Honey folgte ihm, sie dachte nicht daran einfach abzuhauen. „Wie heißt du?“ fragte sie, doch der Junge schwieg. Honey spürte dass er etwas vor ihr verbarg, doch wollte sie ihn auch nicht drängen. Das hier war schließlich seine Idee gewesen nicht ihre. Und wenn er ihr seinen Namen nicht verriet, würde sie ihm auch nicht ihren sagen. „Du wirst es erfahren, wenn ich es will.“ Honey musste schneller laufen um mit ihm Schritt halten zu können, doch hielt sie auch dies nicht ab ihn anzuschauen. Sein Haar war so dunkel wie das ihrer Mutter, Honey selbst war blond wie Gold, ein Geschenk ihres Vaters. Der Junge war ein paar Zentimeter größer als sie, und da war sie mit ihren 1.75m nicht gerade klein für ein Mädchen. „Wir sind da.“ Murmelte der Junge und zeigte auf das Zentrum der Waldlichtung, wo ein genau so junger Kerl stand, der sie anstarrte als wäre sie eine Hexe und nicht die Tochter des Governors of Florida. „Du hast es geschafft, Gawain. Exzellent.“ Was war denn nur so exzellent? Und worum geht es eigentlich? Honey runzelte die Stirn. Der Junge hieß also Gawain, doch wer war der Typ da? „Ich danke euch, mein Meister.“ Flüsterte Gawain so leise, das sie es fast nicht hörte, und verbeugte sich tief. Sie wich ein paar Schritte zurück. Was wurde hier gespielt? „Keine Angst, Honey.“ Sagte er an sie gewandt, dann an Gawain, „Du weißt was du zu tun hast, Gawain.“ Ein Krachen ertönte und genau neben Honey landete ein geknickter Ast mit dem Durchmesser ihrer geballten Faust. „Und das werde ich verhindern!“ Honey schaute mit einem Mal auf eine Frau, die geradewegs ihre Mutter sein könnte. Sie hatte rehbraunes Haar und einen Anzug aus schwarzem Leder an. In der rechten Hand hielt sie einen Pflock. „Misch dich nicht ein, Jane.“ Die Frau die den Namen Jane trug, schüttelte den Kopf. „Vergiss es, Herr der Vampire.“ Mit einer einzigen Handbewegung riss sie Honey hinter sich und lächelte. Gawain verzehrte den Mund. Honey schaute weg, denn dieser hübsche Junge verwandelte sich in einen hübschen Junge mit langen scharfen Reißzähnen und einer gefährlich verzerrten Fratze. „Du kannst gehen, Gawain. Und nimm Honey und bring sie nach Hause.“ Er grüßte und änderte sein Gesicht zu dem charmanten menschlichen zurück. Auch wenn er sich in ein fürchterliches Monster, einen Vampir, verwandeln konnte, fand Honey, dass er seltsam anders war als dieser Meister. „Komm mit.“ hauchte er sanft und zog sie am Ärmel nach Hause.
Sie fand ihren Schlüssel nicht und klingelte, doch keiner machte ihr auf. Gawain zog sie zur Seite und öffnete mit einem Schlag seiner Hand die sichere Holztür. „Wenn du das oft machst, geht sie noch kaputt.“ Zischelte sie wütend. Es war ihr einfach unverständlich. Dieses ganze Gelabere über Vampire, diese Jägerin oder was immer das war. „Bleib in der Wohnung.“ Flüsterte er leise. Seine Augen schauten enttäuscht zu ihr hinein. Mit einem Mal tat es Honey leid. „Komm rein und bleib bei mir.“ Sagte sie. Gawain errötete, tat aber was sie sagte und trat ein. In ihrem Zimmer fand Honey einen Zettel. Ihr Vater war verreist, er hatte Besprechungen in Californien. „Dein Vater ist wohl sehr wenig zuhause, oder?“ erkundigte sich Gawain, diesmal lauter als bisher. Honey schüttelte den Kopf. „Er ist der Governor, er ist so gut wie nie da. Und wenn er es ist dann nur für ein paar Tage.“ Er tat unbeteiligt und sah sich die Bilder an der Wand an. Auf den meisten war ihre Mutter zu sehen, die ihr fast genau glich. Honey zog sich um und kuschelte sich in ihre Decke. Als sich Gawain umdrehte, runzelte er fragend die Stirn. „Ich bin müde. Eventuell musst du nicht schlafen, aber ich schon.“ „Dann tu das, Arwen.“ Er setzte sich auf den Boden und schaute von dort aus dem Fenster. Er hatte sie zum ersten Mal und als einziger Arwen genannt, alle anderen hatte sie nur mit Honey angeredet. Es schien unwirklich, aber irgendetwas war anders als vor knapp ein paar stunden.
Mit einem Schulterzucken legte sich Honey hin und schlief ein.
Als Honey erwachte, war es noch relativ dunkel. Sie sah zu ihrem Schreibtisch, doch Gawain war nicht mehr da. dachte sie. Es raschelte, erschreckt setzte sie sich auf. Honey hatte ohne Decke geschlafen, sie lag vor dem Bett auf den Boden. Sie kniff die Augen zusammen und schaute hinter sich aus dem Fenster. Gawain saß auf einem Ast des Ahornbaumes und ließ die Beine hängen, doch musste sie unwillkürlich grinsen. Ihr grinsen verging ihr als Honey bemerkte das Gawain seinen Blick keinen Moment von ihr abwandte. „Hast du die ganze Zeit dort gesessen?“ Er schüttelte den Kopf so leicht das e kaum wackelte. Sie grinste. „Du spinnst!“ Jetzt schüttelte er energisch den Kopf. „Es ist kalt geworden, Arwen.“ Sie sah wieder weg, doch als sie antworten wollte, war Gawain verschwunden. Wie er das meinte was er gesagt hatte, wusste sie nicht, denn es war warm. So warm wie am gestrigen Abend. Wieso sagte er dann es war kalt geworden? Und wieso sagte er ständig Arwen zu ihr, woher kannte e überhaupt ihren Zweiten Vornamen? „Du bist seltsam, Gawain.“ murmelte sie noch, dann stand sie auf. In der Küche standen bereits Toast und Kaffe auf dem Tisch und Honey schickte ein stummes Dankeschön an Gawain. „Das war ich, meine wunderschöne Prinzessin. Nicht dieser mickrige Gawain.“ Honey schrie auf und ließ die Tasse fallen. Sie zitterte und schaute sich in dem Zimmer um, es war außer ihr niemand mehr weiter da. Langsam kehrte sie die Scherben vom Boden auf und schnitt sich glatt an einem der Teile. „Lass mich dir helfen.“ Sagte da wieder die Stimme und mit einem Mal stand neben Honey ein wunderschöne Junge in ihrem Alter und bückte sich hinunter um ihr beim aufkehren zu helfen. Honey verstand nichts mehr. Es war einfach alles so verschwommen und verwirrend. Erst Vampire, dann Gawains Einstellung bei ihr zu bleiben und jetzt ein Typ der in ihrer Wohnung praktisch zu leben schien. „Wie bist du herein gekommen und wer bist du überhaupt?!“ Mason kicherte und lies die kaputte Tasse in den Mülleimer fallen. „Ich bin ein Vampir wie Gawain einer ist, nur ist er böse und ich nett, wenn du das so nennen willst. Ich bin hier, weil Luzifer hinter dir her ist und Gawain die Biege gemacht hat. Da du etwas ganz besonderes bist, wie deine Mutter es war. Sie hat mir übrigens viel in der Schattenwelt von dir erzählt. Du siehst sogar aus wie Leena.“ „Stopp! Du kennst mich überhaupt nicht!“
"Ist dir irgendetwas zu Kopf gestiegen? H-a-l-l-o?! Falls du dich erinnern kannst, gehen wir seit drei Jahren in eine Klasse..." Honey stiegen die Tränen in die Augen. Sie hätte aufpassen sollen, auf diesen Gawain zu hören war so beschissen gewesen. Was hatte sie sich dabie nur gedacht? Und das er hatte bei ihr übernachten dürfen, als sei sie ein daher gelaufenes Flittchen. "Entschuldige, Mason." murmelte sie kaum hörbar. Er nickte nur und legte ihr die Hand auf die Schulter. Honey musste nachdenken, sie erinnerte sich kaum an ihre Mutter, aber irgendwie schien dieser Gawain etwas mit ihr zu tun gehabt haben, sonst wüsste er nicht ihren zweiten Vornamen. "Mason? Woher kennst du Gawain?" Erstaunt blickte er in ihr Gesicht. "Er ist der Bruder von meiner Freundin. Sie kommt morgen auf unsere Schule, da kannst du sie ja kennen lernen. Warum?" Honey schüttelte sich verwirrt. Die Frau die sie mit Gawain losgechickt hatte, hieß ebenfalls Jane. "Was will dieser Luzifer von mir?" Mason gluckste. "Du bist anders als wir, Honey. Deine Mutter war die letzte ihrer Art. Wenn du dich erinnern kannst hat sie dir vieles vererbt. Dein Aussehen , meine ich." er verstummte plötzlich und schaute sie nicht mehr an. "Mason, was war sie?!" Honeys Augen blitzten wie gleißendes Feuer. "Eine Elfe, Honey, deine Mutter war eine Elfe und du bist Halb Elfe und Halb Vampir. Und dass ist es was Luzifer von dir will." Honey schaute ihm zu. Er hatte den Blick nicht mehr zu ihr gewandt, er schien nciht über Leena reden wollen. In diesem Moment sah sie den Ring. Mason Sullivan trug denselben Ring wie Gawain, denselben Ring wie auch Honey ihn an einer Kette um den Hals trug. Einen Ring, wie der den sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Leena hatte ihrem Mann angeschrien, dass Honey den Ring bekommen sollte, sobald sie fünf Jahre alt wurde. Tanta Kristina war schließlich diejenige gewesen, die ihn ihr gegeben hatte. Honeys Vater hatte nie darüber reden wollen, aber sie spürte da er sie anlog was den Tod ihrer Mutter anging.Mason nahm sich ihren blauen Rucksack und zog sie in Richtung der Tür „Los, wenn Mrs. Kramorenko wieder ihre beschissene Liste durchgeht und wir fehlen, dann sitzen wir so ziemlich in der Klemme.“ Diese Bemerkung entlockte ihr ein kurzes helles Lachen. Mrs. Kramorenko war seit knapp zwei Jahren ihre Klassenleiterin und seitdem ersten Schultag an konnte sie Mason nicht leiden. Jedes Mal, wenn er etwas vergaß (was so ungefähr zwei Mal im Jahr vorkam), machte sie ein Theater als würde die Welt untergehen. Vergaßen andere Schüler etwas dann sagte sie nichts. „Die ist mir eher egal. Erzähl mir mehr von meiner Mutter. “ Mason schmunzelte, Honey verdrehte die Augen. „ Leena war mit meinem Vater befreundet, sie kannten sich seit der Grundschule. Sie lernte deinen Vater auf der Highschool kennen und heiratete ihn nach ihrem Abschluss. Luzifer war damals nicht gerade sehr gut auf deine Mutter zu sprechen, er wollte nicht verstehen warum Leena ausgerechnet deinen Vater heiratete. Sie sollte eigentlich, laut meinem Vater, Luzifer heiraten, doch weigerte sie sich. Dann kamst du auf die Welt und ich zwei Jahre vor dir.“ Sie betraten das Schulgebäude und er verstummte. Was er da sagte, war genau de Teil der Geschichte den sie hatte nicht wissen wollte. Honey hatte wissen wollen, warum ihre Mutter starb, aber von Mason konnte sie jetzt keine Informationen mehr erwarten. Er legte seine endlosen Geschichten mit seiner Jacke draußen ab. Er hatte gesagt dass ihre Mutter diesen komischen Luzifer heiraten sollte, aber warum hatte e ihr nicht gesagt. Es klingelte und Honey durfte nicht mehr darüber nachdenken, sonst würde sie die Prüfung nicht bestehen. Es war Prüfungszeit an der High School und Honey wie auch Mason mussten lernen, lernen und noch mal lernen. Für sie war es kein Problem, weil sie sich den Stoff bereits um Unterricht einprägte und zuhause nicht mehr lernen musste, um alles zu wissen. Eine Eigenschaft die nützlich war, eine der wenigen die Honey gefielen.
Am Nachmittag hatte Honey Mason aus den Augen verloren. Nach der fünften Stunde hatten sie unterschiedliche Kurse, doch sie war sich sicher dass er sie nach der Schule gemieden hatte. Eigentlich gingen sie zusammen nach Hause, nur an diesem Tag nicht. Es war Freitagabend und Honey hatte wie immer nichts vor. Wild entschlossen mehr über ihre Mutter herauszufinden, lief sie zu der Lichtung zu der Gawain sie gebracht hatte. Es wurde dunkel und der Wind blies ihr sanft das blonde Haar in das Gesicht. „Hallo? Ist da jemand?“ sie schrie in den Wald hinein, es rauschte leise. Ihr wurde schwindelig, alles verschwamm unter ihrem Blick. „Arwen, was machst du an diesem Ort?“ flüsterte eine Stimme. Honey kannte diese Stimme, es war Gawains Stimme. Er war hier, nur wo? „Dreh dich um, Arwen.“ Vor lauter Schreck holte sie beim drehen von hinten aus und traf Gawain mitten ins Gesicht. „Oh entschuldige, bitte. Oh Gott, tut mir leid.“ Er schüttelte ihre Hand brüsk ab. „Du hast hier nichts zu suchen, es ist Jagdgebiet des Meisters, du darfst hier nicht sein.“ Honey setzte einen wütenden Blick auf. Wie konnte sie sich dieses Arschloch so vor ihr aufbauen?! „Es ist meine Entscheidung wo ich wann bin, nicht deine Gawain.“ Jetzt war er daran wütend dreinzublicken. „Luzifer wird dich töten, wenn er dich hier sieht.“ Honey lachte hysterischer Weise auf, sie hatte das erwartet. „Mason wird spüren, dass ich mich in Gefahr befinde und er wird kommen um mir zu helfen.“ Gawain unterbrach sie indem er sie schlug. Ein Schlag mitten ins Gesicht und Honey fing an ihn zu hassen. „Wenn Mason hier ankommt bist du bereist tot, selbst wenn er seine Kraft mit der meinen bündeln würde, würde er dich nicht mehr retten können.“ Der Wind blies seine Stimme in alle Richtungen, seine Worte drangen nicht mehr zu Honey vor. Sie sah dass er redete, doch sie verstand ihn nicht. In diesem Moment erschien Luzifer. Sein schwarzes Gewand wehte im Wind, umhüllte seinen Körper in ein keusches Schwarz. Eine leere Hülle, mehr erschien er Honey nicht zu sein. „Du bist mutig, Honey, und dieser Mut wird dich eines Tages noch umbringen.“ Honey verlor den Boden unter den Füßen. Heftiger Schmerz durchzuckte ihren Körper, als ihre Knie hat auf den Waldboden trafen. „Warum musste meine Mutter sterben?“ Luzifer brach sein Gelächter ab und starrte sie verwirrt an. „Leena ist bei einem Unfall gestorben, Honey.“ Sie schüttelte den Kopf, Gawain stiefelte zu Luzifer hinüber. „Das ist sie nicht, dass weiß ich und Mason weiß es auch.“ Gawain stützte Luzifer, denn dieser schien immer kraftloser zu werden. „Verschwinde aus meinem Gebiet, Kindchen.“ „Ich bin nicht dein Kindchen, Luzifer, und ich werde herausfinden was du mit dem Tod meiner Mutter zu tun hast.“ Der alte Mann nickte mit dem Kopf und Gawain schaute Honey mit seinen blauen Augen an. „Dann wirst auch du sterben, Arwen.“ Ein Blitz erhellte die Lichtung und Honey wandte erschrocken die Augen ab. Al sie wieder zu der Stelle sah, wo die beiden gestanden hatten, war dort niemand mehr zu sehen. In diesem Moment umhüllte sie tiefe Schwärze und Honey fiel hinab.
Er sah ihr zu, von seinem Versteck aus. Sie hatte Angst, doch keiner der Typen schien es auch nur ansatzweise zu bemerken. Er griff nicht ein, denn er wollte nicht als Retter dargestellt werden. Dann fiel sie. Sie fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr. Luzifer und Gavin, oder Gawain wie auch immer der hieß, waren wie vom Erdboden verschluckt. Sie war so schön, so überirdisch schön wie ihre Mutter es auch gewesen war. Ihre Mutter. Leena. Sie hatte ihm etwas geschworen, ihr Vrsprechen hatte sie ihm gegeben, doch sie brach es und sein Herz brach entzwei.Dafür musste ihre Tochter jetzt bluten. Ihr Blut würde ihn zu Leena bringen. Es würde ihm Spaß bereiten. Doch jetzt lag sie nutzlos am Boden, als wäre sie tot, doch sie roch keineswegs nach Tod, eher nach Lavendel und anderen Kräutern.

Mit einem Sprung ließ er sich auf den Boden nieder und schlich zu der schlafenden Honey. Ihre Augen waren geschlossen, ihr blondes Haar umrahmte das bleiche Gesicht.Er strich mit der linken Hand über ihre Wange und seufzte. Er würde sich gedulden müssen. Solange bis sie soweit war. Bis sie begriff zu was er fähig war.


Als sie erwachte, tat ihr der ganze Körper weh. Gleißend weißes Licht brannte in ihren Augen, sie konnte sich an nichts mehr erinnern. Jedenfalls nicht wie sie hierher gekommen war. Denn Honey lag auf einem Bett, welches definitiv nicht ihres war. Es war sehr viel kleiner als das geräumige Doppelbett in ihrem eigenen Zimmer. Rechts von ihr stand auf einem geschwungenen Tisch ein Tablett mit frischen Brötchen und verschiedenen Marmeladen. Honey hasste Marmelade. Sie verstand auch nciht wie jemand so etwas essen konnte. Im Zimmer lagen sonst nur ein paar Zeitschriften und Tassen, manche Halb-voll, manche völlig leer. Sie rümpfte die Nase und schälte sich aus dem Bett. Honey war kalt, sie musste etwas wärmendes finden, sonst würde sie noch erfrieren. "Nicht aufstehen, Honey, du warst eine lange Zeit nicht bei Bewusstsein." Honey erkannte die Frau auf den ersten Blick hin nicht, doch dann fielen ihr die grünen Augen auf und sie verstand. "Jane!" Jane lachte und nickte. "Du hast es erraten. Ich verstehe einfach nicht wie Luzifer und Gawain dich einfach so liegen lassen sollten. Selbst wenn sie wöllten das du stirbst, bräuchten sie dich eher lebendiger als tot." Honey kicherte und kippte völlig auser Atem die halbleere Kaffeetasse um, die ihr Jane in die Hand gedrückt hatte. "Wie bin ich hierher gekommen?" murmelte sie und schlürfte genüsslich den Kaffee. "Ich hab dich im Wald gefunden, habe mir Mason rantelefoniert und dich hierher gebracht. Mädchen, du musst lernen nicht auf Gawains Ruf zu hören." Honey zog die Stirn kraus. Seitwann hörte sie auf den Ruf Gawains?! "Hach Honey. Gawain ist ein Vampir und kann dich mit seinen Gedanken locken und wen du das ncht lernst zu verhindern, dann wird er dich irgendwann noch umbringen, weil er nciht damit rechnen kann wo du lang gehst. Du könntest ohne es überhaupt mitzukriegen über eine Klippe fallen oder dich selber mit einem Messer abmurksen." Bei Janes Worten floss es eiskalt über Honeys Rücken. Sie hatte das nicht gewusst. Innerhalb ein paar Tagen so viel neues zu lernen, schien ihr völlig unmöglich. Aber wer sagt schon das dies unmöglich wird? "Und wie mach ich das?" fragte sie in den Raum hinein. Jane saß im Schneidersitz auf den Boden, inmitten von Zeitschriften und Tassen. "Das weiß ich nur für mich. Du musst dir vor Augen halten was du willst und wie gefährlich Gawain und Luzifer sind, nur dann bist du imstande ihren Rufen zu widerstehen." Es klirrte, die Scheibe hinter Honey zerbrach. "Oh Shit! Sorry, Mädels!" Mason klopfte sich die Scherben von den Hosen und grinste die beiden Mädchen an. "Ich glaube ich muss das noch etwas üben..." er fing an zu lachen. Honey zwang ich zu einem Lächeln, Jane deutete mit ihrem Finger erst auf sich, dann auf die Tür. Sie wollte verschwinden, Honey nickte ohne Mason aus den Augen zu lassen. Der Junge kerrte, versuchte es zumindestens, die Scherben vom Boden auf und von ihrer Bettdecke herunter. "Vielleicht solltest du nächstes Mal die Tür benutzen." Mason grinste sie an. "Vielleicht, wenn ich Zeit habe. Ich habe übrigens herausgefunden wer deine Mutter war, Honey." Jetzt wurde Honey wild. Sie MUSSTE einfach wissen was es mit ihrer Mutter auf sich hatte. "Oh bitte erzähl!" Mason setzte sich auf das Bett und Honey rutschte beiseite, denn auch wenn Mason nicht so aussah, er war verdammt noch mal schwer. "Leena Cantrell war die Tochter von Esmeralda und Timothy Cantrell. Was also schon einmal deine Großeltern wären. Emeralda und Timothy waren das königliche Ehepaar der Elfen, was erklärt zu welchem Stamm sie gehörten und warum du zum teil elfischen Blutes bist. Leena war das einzigste Kind und somit die Erbin de Throns. Wenn man den Gedanken weiter spinnt kommt an sehr schnell zu dem Schluss, dass Luzifer wenn er Leena geheiratet hätte, der König von Elfen und Vampiren gewesen wäre, es macht also Sinn das er dich nicht ausstehen kann." Er holte tief Luft und nahm sich eines der Brötchen vom Tablett. "Also bin ich die Enkelin von dem Königspaar der Elfen, wenn ich das jetzt richtig kapiert habe." Mason nickte, sein Mund war voller Brötchen. Jetzt bekam auch Honey Hunger und rutschte aus dem Bett. Sie leif durch den Flur auf der Suche nach der Küche, Mason folgte ihr unfreiwillig, wie sie fand. Hinter der dritten Tür, die Honey öffnete, befand sich dann endlich die Küche. Sie war kleiner als sie solche gewöhnt war, aber sehr schön eingerichtet. Mason knabberte immer noch an seinem Marmeladebrot und Honey suchte irgendetwas nicht- Marmeladiges. „Warte, dass Nutella steht bei Jane dort wo sie nicht in Versuchung kommt zu naschen.“ Honey lächelte „Also ganz weit hinten im Schrank.“ Mason bestätigte und setzte sich auf einen Barhocker. Sie schmierte sich ein Brötchen und ließ sich neben Mason nieder. Während sie genüsslich ihr Frühstück aßen, ließen sie das Radio laufen und lauschten den Ansagen des Mannes hinter dem Mikrofon. Sie hörten von einem Unfall der sich ereignet hatte, kurz nachdem Honey zur Lichtung gelaufen war.
Er sah die beiden in der Küche. Er wusste nicht welches Gefühl mächtiger war. Der Hass auf diesen Mason oder auf die noch immer zu nichts nütze Honey. Er musste einfach diesen jungen Vampiren aus dem Weg räumen, denn er schien nu zu gut zu wissen, wie er sich verhalten musste um nicht in einer Großstadt wie Miami aufzufallen. Doch auch er wusste das und er wusste noch mehr. Er wusste, dass Honey eine ganz besondere Begabung hatte, die ich nicht bewusst war, doch sie würde es noch werden. Doch wenn sie es bemerken würde, würde es auch schon zu spät sein. Zu spät um sich zu retten...


„Der arme Kerl.“ seufzte Mason leise. Honey blickte erstaunt zu ihm. „Und das Mädchen? Du bist nicht gerade nett!“ Er fing an zu lachen. Es war Honey aufgefallen, dass er sehr viel lachte. Er war ständig mit lachen beschäftigt. „Ich muss gehen, Honey. Kommst du heute Abend?“ Nun war sie relativ geschockt. Warum sollte sie mitkommen wollen? Sie was nicht gerade der Typ von Mädchen die nachts gerne Eislaufen gehen. „Nein, wieso?“ „Nur so.“ murmelte er und drehte sich schnell zum gehen um.
Der Vormittag verging ruhig, ohne irgendwelche Vorfälle. So wie Honey es gewöhnt war. Sie mochte keine Überraschungsbesuche, wie sie Gawain anscheinend gern zu machen schien. Honey nutzte die Zeit und räumte ihr eigenes Zimmer mal wieder auf. Ihr Vater war nicht gerade ordentlich, was sich leider Gottes auch in dem Haus widerspiegelte. Auf dem Dachboden, ganz weit hinten, fand sie dann ein kleines Kästchen. Es war kunstvoll verziert. Mit einem kleinen Schloss, aber der Schlüssel fehlte. Auf dem Deckel war etwas eingraviert, aber Honey verstand es nicht. Es war in einer anderen Sprache geschrieben, wie als gehöre es nicht in diese Welt. ‚.Chi semina vento raccoglie tempesta’ Honey konnte nur English, Französisch und ein kleines bisschen Deutsch, doch diese Worte konnte sie nicht übersetzten. Auf den Seiten des Kästchens waren kleine Bilder eingraviert. Kleine Bilder von einer zierlichen Krone und einem Schwan oder einem diesem sehr ähnlichen Wesen. Honey klagte auf, sie hatte nun mehrere Rätsel zu lösen, als ob das eine nicht schon genug gewesen wäre. Wem gehörte das Kästchen? Also ihrem Vater sicherlich nicht, ihr auch nicht und jemand anderes hatte noch nie hier gewohnt. Da blieb nur noch ihre Mutter. Honey beschloss sich nicht weite darum zu kümmern und stellte das Kästchen auf ihren Tisch neben dem Bett und verließ das Haus. Es schien die Sonne und sie entschied sich dafür in die Stadt zu laufen um endlich mal wieder Zeitungen zu kaufen, sonst kam sie nie dazu. Im Stadtgetrubel brauchte sie eine ganze Weile ehe sie den Zeitungsladen wieder fand, sonst ging sie wegen ihrer kleinen Faulheit nur zum Bäcker an der Ecke gegenüber von Janes Wohnung. Zwischen all den Zeitungen konnte sie sich nicht richtig entscheiden und sah erst einmal alle durch. „Hey, dass ist keine Leihbibliothek!“ schrie der Verkäufer sie an. Mit einem Lächeln auf den Lippen sammelte Honey sämtliche Zeitungen ein und nahm sich noch eine Tüte dazu, ging zum Thresen und bezahlte. Mit wütenden Blicken rief der Mann nach seinem Lehrling. „Jake, mach die zweite Kasse auf!“ Sie musste grinsen, denn der Typ versuchte die ganzen Zeitungen in eine Tüte zu stopfen, was aber nicht wirklich zu funktionieren schien. Als er endlich fertig war und Honey auf den Weg zum Bus war, stieß sie mit jemand zusammen. „Wow, Arwen bist du jetzt Zeitungssüchtig geworden?!“ Mit einem Blick der jedem einen Schauer über den Rücken jagte, schielte Honey zu Gawain hoch. Er war seltsam größer als beim letzten Mal als sie ihn gesehen hatte. „Es scheint nicht gerade deine Art zu sein, einer jungen Frau etwas abzunehmen, wenn sie im Begriff ist auseinanderzuklappen.“ Gawains Lächeln verschwand und er ließ den Kopf hängen. Es tat ihr gut zu wissen, wie sie sich vor ihm schützen konnte Um seinen Ruf nicht folgen zu müssen. Mit einem leichten Nicken ließ sie ihn stehen und stieg in den Bus. Er war fast vollkommen leer, sodass sie sich einen Platz suchte wo sie alleine sein konnte.

Es sind bereits 4 Wochen vergangen seit Honey das erste Mal auf Gawanin und Luzifer traf. In diesen 4 Wochen ist einiges geschehen. Jane und Mason sind kein Paar mehr, weil sich Jane in den älteren Riddick verliebt hat. Weil Mason und Jane zusammengewohnt haben, ist Mason bei Honey zwangsweise untergekommen. Gawain hat sich nicht mehr bei Honey blicken lassen und zieht in der Dunkelheit herum. Honey selbst ist jetzt ziemlich entspannt. Die Prüfungen sind vorbei und es sind die langersehnten Ferien da.



"Bist du dir sicher, dass wir hier sein dürfen? Es ist fast Mitternacht und du weißt das ich nicht sehen will wie die Vampire auf die Jagd gehen." Honey versuchte möglichst leise zu sein, sie wollte keine Geräusche von sich geben. Sie hasste es im Dunkeln im Wald herum zu spazieren, aber Mason hatte sie hier her geschleppt, weil er meinte das sie dann die Welt der Vampire und Elfen besser verstehen würde. Es war die Nacht des Vollmondes und Honey fühlte sich kräftiger als sonst. "Hey, ich würde dich niemals hierhin bringen, wenn es dir schaden würde!"
Er hatte sein Gesicht zum Mond gewandt. Wenn sein Gesicht so vom Mondlicht bestrahlt wurde, dann schien es aus Porzellan zu sein. "Ich weiß ja nicht, aber wenn es unbedingt sein muss..." sie seufzte leise, doch Mason schien auch diese kleine Äußerung bemerkt zu haben. "Es muss sein, Honey." Nebel zog auf als die Kirchuhr am Rande des Waldes Mitternacht schlug. Auf der Lichtung wurde es düster, leichte Windstöße wehten Honey das blonde Haar ins Gesicht. Eine Eule schrie auf und sie zuckte zusammen. "Mason ich will wieder nach Hause!" sagte sie ängstlich. Normalerweise hatte sie keine Angst, aber sein Gesichtausdruck, der Nebel und der Mond flösten ihr Angst ein. "Wir können jetzt nicht gehen, es hat gerade erst angefangen..." flüsterte er leise. Honeys Knie gaben unter ihr nach, sie fiel auf den Boden und keuchte. Mason hielt sie am Boden fest "Kämpf dagegen an, Honey, nur so wirst du dich retten können und somit alles retten zu können, was in deiner Macht steht." Honey verkniff es sich aufzuschreien und stellte sich mit Masons Hilfe auf. "Was sollen wir hier?" Sie vertsand nicht was er ihr antwortete, doch mit einem Mal erschien seine Stimme in ihrem Kopf. Honey schnappte nach Luft. Sie würde ihre Mutter sehen!!!
Ein leichtes Schwindelgefühl zog durch ihren Körper und brachte sie somit um wanken, in diesem Moment erhellte ein Blitz den Himmel über ihr und eine junge Frau, Honeys Ebenbild, jedoch so blass und durchscheinend, stieg aus dem Himmelzelt hinab auf die Erde. Mason lächelte sanft und schlich langsam bis an den Rand der Lichtung zurück. "Es ist schön dich noch einmal zu sehen, wie du gewachsen bist..." sprach die Frau mit klarer, aber zitternder Stimme. Honey stiegen die Tränen in die Augen, sie stolperte auf ihre Mutter zu. Leena Cantrell schloss ihre lang verloren geglaubte Tochter nach vielen Jahren wieder in die Arme. "Du siehst aus wie dein Vater." murmelte Leena in Honeys Haar. Es brachte Honey zum Lachen, wo sie doch wusste das sie ihrer Mutter in jeder Hinsicht glich. "Ihr habt nicht lange Zeit. Ich warte in deinem Zimmer, Honey." Mason verschwand in der Dunkelheit der Bäume, Honey war ihm dankbar dafür. So sehr sie ihn auch mochte, das war etwas privates, etwas sehr privates. "Ich habe gehört, dass Luzifer hinter dir her ist, Arwen." Leena schaute mit ihren blauen Augen in die Honeys. Sie sah kaum älter aus als ihre Tochter, doch strahlte sie die Weisheit vieler Jahre aus. "Er wird mich nicht finden. Kennst du Gawain?" Leena dachte eine Zeit lang nach, bevor sie antwortete. "Er ist Luzifers Sohn und Janes Bruder, mein Schatz." Honey schaute schockiert zu ihrer Mutter. Wenn Gawain der Bruder Janes war und dazu noch der Sohn Luzifers, dann verstand sie ihn auch allmählich. Sie begriff mit einem Mal warum er nicht lange bei ihr blieb und warum Jane niemals von ihrem Bruder sprach, es mahte plötzlich alles Sinn.

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Tag der Veröffentlichung: 06.10.2011

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