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Der Dichter



"Wenn einmal ihn die Musen küssen,
Dann meint er, dass sie`s immer müssen!"



Für politische Anfänger



Die Politik ist das Produkt,
Das in den Köpfen mancher spukt.
Ideen gelten zwar annehmlich,
solange sie allgemein bequemlich.
Doch meistens kommen die Gedanken,
Verwirklicht, in ein tolles Schwanken,
Denn was im Hirn ein "A" gewesen,
Ist später dann als "B" zu lesen;
Dies Beispiel sollte allen raten,
Zu prüfen erst vollbrachte Taten.


Geschichts-Größen



Seitdem der Adam ward vertieben
Aus jenem süßen Garten Iden,
Verlor das Feigenblatt den Wert -
An seine Stelle trat das Schwert.
Und bei den Größen der Historie
Stand dieses Eisen hoch in Glorie.

Sie sprachen zwar sehr oft vom Frieden,
Denn Zeit benötigt Schwerterschmieden -
Doch wenig später war das Schwert
Mehr als der beste Frieden wert,
Da man den Fortschritt nur erringe,
Falls man den Gegner niederzwinge.

So machte es der Kannibal,
Und später auch der Hannibal -
Der Cäsar war von diesem Fache,
Der Nero stand zu dieser Sache,
Der Friedrich Rex war mit dabei,
Napoleon lobte Kriegsgeschrei.

So geht die Namensleiter weiter
Im Buch der heldenhaften Streiter,
Wie sie uns die Geschichte lehrt,
Die Größe nach dem Krieg erklärt.
Es bleiben uns nur noch die Fragen,
Ob allen tat der Krieg behagen
Und ob die meisten ihn nicht satt,
Sich wünschend jenes Feigenblatt.


Schauspieler



Was für die Kätzin für den Kater,
Ist für den Mimen das Theater,
Was folgt für das ganze Leben,
Ein theatralisches Bestreben,
Da man auf Bühnen ungeniert,
Charaktervoll und los trainiert,
Und hinterher als Zivilist,
Nicht weiss, was man nun wirklich ist!


Das Bett



Als Trosrevier, als Sündenbabel,
Für Glückes Traum und seine Fabel,
Bescheiden, weich und trotzdem nett
Erscheint als Welt das treue Bett.

Der Schlaf hält unsre Lebenswaage,
Da schnarchend wir entfernt der Plage,
Die öfters täglich uns bedrückt,
Weil wachend uns sehr wenig glückt.

Im Alter mit bemosten Jahren,
Sind wir dann endlich so erfahren,
Dass uns das Bett ein Paradies,
Weil man uns hier in Ruhe ließ!


Zweierlei Seiten



Ein Mensch, der fremdes gut genascht,
Fühlt peinlich sich, falls überrascht,
Weil er in Schuld und dann verlegen,
Spürt seine guten Triebe regen.

Doch wäre ihm dies nicht passiert,
Er naschte herzhaft ungeniert.

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Tag der Veröffentlichung: 13.12.2009

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