Cover


Jamie

„Er liebt mich … Er liebt mich nicht ... Er liebt mich … Er liebt mich nicht.“ Die Blüten fielen langsam auf dem Boden als ich sie sanft herauszog. Das Gänseblümchen war fast ganz ausgerupft.
„Er liebt mich … Er liebt mich nicht.“ Murmelte ich leise vor mich hin.
Es war ein wunderschöner Sommermorgen. Ich saß auf einer Wiese und wartete auf meine beste Freundin Anabelle. Die Luft war angenehm warm. Ein leichter Wind wehte zarte Düfte durch die Luft. Ich atmete tief ein und versuchte mir die Gerüche einzuprägen.
„Er liebt mich!“, rief ich als die letzte Blüte zu Boden segelte. Um mich herum sangen die Vogel. Es knackte im Unterholz. Die Wiese war mehr eine große Lichtung mit hohem Gras und vielen Wildblumen. Ich legte mich zurück und verschränkte meine Arme hinter dem Kopf. Die Sonne leuchtete rot durch meine geschlossenen Liedern. Ich konzentrierte mich voll auf meine Umgebung. Auf meine Atmung. Auf das sanfte Rascheln der Bäume. Den Duft des Sommers …

Terence

Leise glitten wir durch den Wald. Unsere Schritte waren nicht zu hören. Ich sah zu Leah rüber. Sie erwiderte meinen Blick und grinste. Dann beschleunigte sie. Ich musste lächeln und jagte ihr nach. Die Sonnenstrahlen wurden durch die Blätter an den hohen Bäumen selbst ganz grün. Ich wich Baumstämmen aus und sprang über einen großen Stein. Leah hetzte auf eine Lichtung zu die direkt vor uns lag. Sie wurde langsamer und tänzelte ihren Weg zur Mitte. Sie drehte sich zu mir um und winkte mich zu ihr. Auch wenn es gar nicht nötig gewesen wäre, da ich dicht hinter ihr war. Die Sonne brach sich in Leahs langer blonder Mähne und ließ sie leicht rötlich schimmern.
Leah legte ihren Kopf schief und blickte auf etwas, was auf dem Boden lag. Da das Gras so hochgewachsen war konnte ich nicht gleich sehen was dort lag. Ich stellte mich neben meiner Schwester und blickte auf das schlafende Mädchen hinunter.
Sie lag auf dem Rücken. In ihren offenen kastanienbraunen Haaren steckte ein zierlicher Blumenkranz. Gänseblümchen. Ich musste lächeln.
Ihr zarter Körper steckte in einem niedlichen Blümchenkleid. Ihre Füße waren nackt. Das Mädchen hatte einen Arm über ihr Gesicht gelegt, der andere lag schlaf auf dem Boden. Sie hatte lange, feingliedrige Finger. Ihre Haut war leicht gebräunt. Sommersprossen verteilten sich dezent auf ihren Armen.
Jetzt bewegte sie sich. Der Arm, der eben noch auf ihrem Gesicht lag, glitt hinunter. Somit hatten wir einen freien Blick.
Das Mädchen hatte hohe Wangenknochen, dichte Wimpern und einen roten Mund, welcher ein wenig offen stand. Sie hatte einen leicht erstaunten Gesichtsausdruck. Ihre Augenlieder flatternden leicht.
„Sie wird gleich aufwachen“, wies Leah mir überflüssigerweise zu.
„Ich weiß“, hauchte ich. Ich blickte meine Schwester an. Ihre blauen Augen weiteten sich.
„Glaubst du, sie ist es?“ Leah musterte das Mädchen. Ich zuckte mit den Schultern und kniete mich neben ihr hin. Leah tat es mir gleich. Sanft nahm ich eine Hand des Mädchens in meine eigene. Ihre Hände waren sehr kalt. Ich warf meiner Schwester einen kurzen Seitenblick zu.
„Ja. Ich glaube sie ist es. Zumindest ist sie eine Kandidatin dafür. Was meinst du?“
Leah sah auf die zierliche Gestalt, die schlafend vor uns lag.
„Und es wird der Tag kommen, wenn das Blumenmädchen ihr Herz vergibt. Sie wird den Bann brechen und alle erlösen. Ihr Mut und ihr Herz werden unsere Feinde auf die Knie zwingen. Doch nur sie wird die Entscheidung treffen können. Ihre Gestalt, schön und kalt wie ein Engel, wird leiden müssen um zu siegen. Das Blumenmädchen wird der Segen oder der Fluch von uns allen sein.“
Einen kurzen Moment schwieg sie. Die Worte der uralten Prophezeiung hallten in meinem Kopf nach.
„Ja, ich denke auch, dass wir es mit ihr zumindest einmal versuchen können. Schließlich ist sie ein Blumenmädchen, oder?“ Sie kicherte und berührte leicht den Blumenkranz in den braunen Haaren der Fremden.
Hatten wir sie endlich gefunden?

Jamie

Als ich aufwachte, spürte ich wie jemand meine Hand hielt. Es war schließlich nicht das erste Mal, das meine Hand gehalten wurde. Jedenfalls wurde ich wach und spürte einen leichten Druck an meiner rechten Hand. Ich lächelte. War Jason hier? Ich öffnete langsam meine Augen. Und blickte prompt in zwei mir nicht bekannte Gesichter. Eins gehörte einem Mädchen, das andere einem Jungen. Ihre Gesichter waren für mich kopfüber. Ich runzelte die Stirn. Mein Blick wanderte von ihr zu ihm. Sie war wunderschön. Ihre blonden Haare waren so glatt wie meine, wenn ich sie eine Stunde mit dem Glätteeisen bearbeitete. Außerdem war ich mir sicher dass ihr blond echt war. Das sah man einfach. Ihre großen blauen Augen wurden von dichten, blonden Wimpern umrahmt. Ihr voller Mund formte sich zu einem leichten Lächeln. Dann glitt mein Blick zu dem Jungen und mein Atem blieb mir stehen. Ernsthaft. Er … es gab eigentlich keine Worte um ihn zu beschreiben. Er hatte diese perfekte Frisur, die ich an Jungs so liebte. Lang genug um noch als kurz zu gelten. Es war die Art von Frisur wo die Haare übergangslos in diesen seitlichen Pony übergehen. Ihr wisst schon was ich meine. Seine Haare hatten einen satten Braunton, auch wenn sie in der Sonne heller glänzten. Seine Augen waren Braun. Aber es war kein einfaches Braun. Es war dieses dunkle Braun welches fast schon Schwarz war. Er hatte eine aristokratische Nase, hohe Wangenknochen, einen ebenmäßigen Teint (genau wie das Mädchen neben ihm. Wie bekamen sie das nur so hin?), einen vollen Mund und rote Lippen, welche sich just zu einem Lächeln hinaufzogen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als mir schwindelig wurde. Atmen! Ich schloss noch einmal die Augen und atmete tief durch. Ich hatte Angst dass sie gleich verschwunden sein würden, wenn ich meine Augen wieder öffnete. Da spürte ich wie meine Hand leicht gedrückt wurde. Zaghaft öffnete ich meine Augen wieder. Ich schaute zu meiner Hand. Der Junge hielt sie in seiner. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Da fiel mir auf, dass ich auf dem Boden vor zwei völlig fremden Leuten lag. Wahrscheinlich konnten sie mir voll in den Ausschnitt sehen. Ich setzte mich schnell auf. Allerdings bedauerte ich dies sehr schnell, denn ich hatte meine Hand wieder ganz für mich. Ich räusperte mich. Das Mädchen kicherte.
„Entschuldige bitte, wir wollten dich nicht aufwecken“, sagte ER. Seine Stimme war wie Samt, ein bisschen heiser, aber zugleich auch weich. Er lächelte entschuldigend. Ich entdeckte Grübchen an seinen glatten Wangen. Was würde ich nicht alles tun um dieses Gesicht zu berühren. Oder den Körper insgesamt. Er hatte ein weißes T-Shirt und Shorts an. Er sah ziemlich muskulös aus. Ich schätze ihn auf 18, womit er dann ca. ein Jahr älter wäre als ich.
Ich konnte nicht antworten. Mein Gehirn verweigerte mir völlig den Dienst. Wahrscheinlich träumte ich nur. Es war ein sehr schöner Traum. Eigentlich der beste, den ich bis jetzt je hatte.
Das schöne Mädchen stupste den Jungen leicht in die Seite.
„Terence! Sag ich dir nicht andauernd, dass du die Mädchen nicht immer so anlächeln sollst?“ Sie kicherte wieder. War wahrscheinlich ihr Hobby.
Terence machte ein zerknirschtes Gesicht.
„Tut mir leid, Violetta. Es wird nicht mehr vorkommen.“ Terence zwinkerte mir zu. Mein Herz setzte wieder einen Moment aus.
„Das will ich auch hoffen“, kicherte Violetta. Sie wandte sich mir zu.
„Ich bin Violetta. Der Romeo neben mir ist Terence. Pass bloß auf dass du dich nicht in ihn verliebst. Es würde nur schlecht enden.“ Ihr Lachen wirkte bedrohlich. Waren die beiden zusammen?
Terence seufzte. „Hör nicht auf sie. Meine Schwester findet sich immer ziemlich … lustig“, er zog eine Augenbraue hoch.
Ich kicherte.
„Ich bin Jamie.“ Mein Gehirn schien wieder zu funktionieren. Terence lächelte.
„Wir waren gerade bei einem Spaziergang und haben dich im Gras liegen sehen. Wir wollten sichergehen dass es dir gut geht. Nicht dass du Ohnmächtig warst oder so.“
Mh … was wäre eigentlich passiert, wenn ich ohnmächtig gewesen wäre? Dann hätte man mich doch wieder beleben müssen, oder nicht? Also von Terence hätte ich gerne eine Mund-zu-Mund Beatmung bekommen, har har.
„Oh nein. Ich bin nur ein wenig eingeschlafen. Ich warte hier auf meine Freundin Anabelle. Sie müsste eh gleich kommen.“ Ich machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand.
„Oh, dann sollten wir besser gehen. War schön dich kennen zu lernen, Jamie“, sagte Violetta und wollte schon aufstehen. Ich sah kurz zu Terence herüber. Sah ich so etwas wie Bedauern in seinen Augen aufblitzen? Ach was, nein.
Ich musste schnell etwas sagen um sie zum Bleiben zu bewegen. Wer weiß wann ich sie wieder sehen würde?
„Ach was! Ihr könnt gern mit mir warten wenn ihr wollt. Ich wäre eh ganz alleine hier. Und dann schlaf ich wahrscheinlich wieder ein.“
Ich atmete leise erleichtert aus als Violetta sich wieder hinsetzte. Mir war gar nicht aufgefallen dass ich die Luft angehalten hatte.
Einen Moment war Stille. Dann räusperte sich Terence. Mein Kopf wandte sich in seine Richtung. Er sah mich interessiert an.
„Wohnst du hier in Bronxton?“ Wie melodisch doch seine Stimme klang!
Ich nickte. „Ja, ich wohne in der Candice Street, in der Nähe des Sees. Und ihr?“ Ich betete zu Gott dass sie hier wohnten.
Nun war es an Violetta zu nicken.
„Wir wohnen auch hier, allerdings sind wir erst neu hierher gezogen. Wir kennen uns hier noch nicht so gut aus.“ Sie lächelte leicht zerknirscht. Ich überlegte einen Moment. Es konnte doch nicht schaden den Reiseführer hier zu spielen, oder?
„Wenn ihr wollt kann ich euch ein bisschen von Bronxton zeigen.“ Mein Blick glitt zu Terence. Er schien zu überlegen. Dann zuckte er mit der Schulter und sah Violetta an.
„Kann doch eigentlich nicht schaden, oder?“
„Und das würdest du echt tun? Wir wollen nämlich echt nicht deine Zeit verschwenden!“
„ Pft. Ach was! Es macht mit echt nichts aus. Außerdem ist das Wetter dazu genial, findet ihr nicht?“
Terence blickte sich um. Dann wandte er seinen Kopf zu mir und lächelte.
„Das stimmt. Das Wetter ist gerade dazu bestimmt“, stimmte er mir zu und zwinkerte. Ich konnte gerade noch ein Kichern unterdrücken. In seiner Nähe wollte ich mich nämlich nicht gerade wie ein kleines Schulmädchen verhalten. Auch wenn ich zurzeit eine starke Tendenz dazu hatte.
Meine Gedanken wurden vom Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich fischte es aus meiner kleinen Tasche und ging ran.
„Hallo?“
„Jamie? Ich bin’s Belle. Es tut mir leid, aber ich kann nicht kommen! Meine Eltern haben gerade einen Auftrag reinbekommen und ich muss auf die Kleine aufpassen. Es tut mir wirklich Leid, ich-“
„Nein nein, ist schon okay. Wir können uns ja dann ein anderes Mal treffen, okay? Rufst du mich an?“ Irgendwie war ich froh dass sie nicht kam. Eigentlich gemein, oder?
„Klar! Du, ich muss jetzt Schluss machen, Jenni macht schon wieder Stress.“ Im Hintergrund konnte man Geschreie hören. Belle’s kleine Schwester Jennifer, sie war vier, konnte schon ziemlich … „anspruchsvoll“ sein, um es so auszudrücken. Ich verabschiedete mich von Belle und steckte das Handy weg.
„So … also meine Freundin kommt doch nicht. Sie muss auf ihre kleine Schwester aufpassen.“ Ich lächelte die beiden entschuldigend an.
Violetta schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
„Hey, das ist ja super! Dann können wir ja gleich starten. Wo fangen wir an?“ Ich musste Lachen. Ihre Begeisterung war ansteckend.
„Ich weiß nicht, beim See? Er ist ganz in der Nähe.“
„Das hört sich doch gut an.“ Terence Stimme ließ mein Herz höher
schlagen. Was war denn bitte los mit mir? Einbisschen schwärmen war ja okay, aber das ging nun doch etwas zu weit!
Violetta war die erste die aufsprang, gefolgt von ihrem Bruder. Ich nahm meine Tasche und wollte gerade aufstehen als ich Terence ausgestreckte Hand bemerkte. Ich legte meine Hand in seine und ließ mir aufhelfen. Nur leider zog Terence so stark dass ich an seine Brust prallte. Ich wurde rot und trat schnell einen Schritt zurück. So viel Nähe war dann doch wieder unangenehm. Terence grinste schelmisch und zog eine Augenbraue hoch. Na toll. Wahrscheinlich war er ein ziemlicher Weiberheld. Ich tastete meine Haare ab um zu gucken ob noch alles dort war wo es hingehörte.
„Keine Angst, dein Haar sieht immer noch umwerfend aus.“ Ich schenkte Terence ein kühles Lächeln. Wir wollen es ja nicht übertreiben.
„Danke, ich weiß.“ Dann wand ich mich an Violetta. Sie telefonierte. Ich hatte gar nicht bemerkt dass sie ihr Telefon rausgeholt hatte. Sie hatte sich von uns abgewandt und redete schnell und leise ins Handy. Ich vermied es zu Terence zu sehen und schaute stattdessen in den Wald. Ich mochte das grünliche Licht dort. Es hatte etwas … Magisches und geheimnisvolles an sich.
Einen Moment später drehte sich Violetta wieder zu uns. Sie machte ein zerknirschtes Gesicht.
„Es tut mir leid, aber ich muss leider weg. Meine Freundin wurde gerade von ihrem Freund verlassen. Du weißt ja wie das ist.“ Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Tut mir leid, aber ich wurde noch nicht so oft von einem Jungen verlassen.“ Terence kicherte. Ich warf ihm einen Blick zu. Er räusperte sich und sah weg.
„Nein, ich meinte eher dass du es bestimmt kennst wenn eine Freundin von ihrem Freund verlassen wird und deswegen Trost braucht.“ Violetta lief leicht rot an.
„Aber ich dachte ihr wohnt noch gar nicht lange hier.“ Irgendwas war hier doch faul.
„Jaaa … schon. Aber sie braucht mich trotzdem jetzt. Ich werde schnell nach Hause flitzen und sie anrufen. Ist dann nicht so teuer.“ Sie wedelte mit ihrem Handy. Immer noch ein wenig misstrauisch nickte ich.
„Na dann, okay.“ Dann sah ich zu Terence herüber. Er konnte sich ein Lachen kaum verkneifen.
„Und was ist mit dir? Braucht deine Freundin dich auch gerade?“ Wahrscheinlich war ich ein Ticken zu kühl. Aber zuerst sagte Belle ab und jetzt Violetta. Außerdem war ich mir nicht sicher ob ich mit Terence alleine sein wollte.
Terence grinste. „Also von mir aus können wir los. Ist der See weit entfernt?“ Ich schüttelte den Kopf. „Wir müssen nur circa eine Viertelstunde oder so laufen.“ Zu Violetta gewandt sagte ich, „du kannst ja mich ja mal anrufen. Ich gebe deinem Bruder dann nachher meine Nummer.“ Meine Stimme klang schon sehr viel versöhnlicher. Violetta atmete erleichtert aus und umarmte mich. Ihr Duft war atemberaubend. Was für ein Parfüm benutzte sie? Ich musste sie nachher unbedingt mal fragen.
„Danke Jamie.“ Sie ließ mich los und wandte sich ihren Bruder zu.
„Benimm dich.“ Die Worte klangen fast schon drohend. Terence setzte einen unschuldigen Blick auf.
„Aber natürlich, Schwesterherz. Jamie und ich werden uns prächtig amüsieren, nicht wahr?“ Sein Lächeln wirkte fast schon anzüglich. Violetta warf ihm noch einen warnenden Blick zu, winkte kurz und drehte sich dann um. Ich blickte ihr nach wie sie tänzelnderweise in dem Wald verschwand. Fast schon widerwillig wandte ich mich wieder Terence zu. Er sah gut aus und ich war mir sicher dass er sich dessen auch ziemlich bewusst war. Was ihn für mich sehr gefährlich machte. Ich durfte ihn nur nicht zu nahe ran lassen.
„Wollen wir los?“
Terence blickte mir tief in die Augen. „Mit dir würde ich überall hingehen.“ Einen Augenblick wusste ich nicht was ich sagen sollte. Sein Blick war so intensiv, dass es mir den Atem verschlug. Doch dann wurde ich mir seiner Worte bewusst und ich konnte wieder denken. Ich warf ihm einen abschätzenden Block zu.
„Gut zu wissen.“ Ich drehte mich um und ging gerade aus zum Waldrand. Da ich Terence nicht hörte blickte ich zurück mit dem Ziel, ihm zu sagen dass er sich gefälligst beeilen soll. Allerdings stieß ich gegen etwas Hartes als ich mich umdrehte und stolperte ein paar Schritte nach hinten. Terence Arm umschlang meine Taille und hinderte mich so daran zu fallen. Allerdings zog er mich so auch nah an sich heran. Kein Blatt hätte jetzt zwischen unsere Oberkörper gepasst. Ich blickte in sein Gesicht und roch seinen Duft. Er roch unwahrscheinlich gut! Viel besser als jeder Junge den ich kannte. Er hatte diesen … männlichen Geruch. Jedoch bin ich noch keinem Jungen so früh so nah gewesen, obwohl ich ihn erst kennen gelernt hab. Ich bin nicht so der Schlampen-Typ, musst du wissen. Entsprechend empört legte ich meine Hände an Terence Brust und versuchte ihn wegzudrücken. Doch er war stärker. Er lachte leise. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu.
„Lass mich los“, knurrte ich. Wieder lachte Terence einen kurzen Moment vergnügt auf. Selbst wenn sein Lachen umwerfend klang, es änderte nichts an der Tatsache dass er ziemlich auf Tuchfühlung mit mir ging. Er drückte mich einen Augenblick fester an sich, dann ließ er mich los. Ich drehte mich um und stapfte den Weg voraus zum See.

2.

Terence

Ich folgte der wütenden Jamie zum See. Sie war also diese Art von Mädchen. Es würde mehr Spaß mit ihr machen als mit den Mädchen zuvor. Ich hatte so eine Ahnung dass Jamie sich nicht so schnell um den Finger wickeln ließ. Ich blickte auf Jamies lange Beine. Ihr Kleid reichte ihr noch nicht mal ganz bis zum Knie. Bei jedem ihrer Schritte schwang es hin und her. Ich folgte ihr eine Weile. Sie sollte genug Zeit haben sich abzuregen. Es war doch schließlich nichts passiert, oder? Ich musste grinsen als ich an den wütenden Ausdruck auf Jamies Gesicht dachte. Funken schienen aus ihren Augen gesprüht zu haben. Doch einen kurzen Moment vorher flackerte etwas anderes in ihnen. Ich wusste nicht was es war, doch würde ich nichts unversucht lassen es herauszufinden.
Wir erreichten den Waldrand und Jamie drehte sich vorsichtig zu mir um. Als sie meinem Blick begegnete wandte sie sich wütend wieder um.
Wusste sie eigentlich wie verführerisch sie ihre Hüfte beim gehen wiegte?

Jamie

Es dauerte nicht lange bis Terence an meiner Seite auftauchte. Ich ignorierte ihn. Sollte er doch denken was er wollte.
„Ist Jamie eigentlich eine Abkürzung?“ Ich zuckte leicht zusammen als er sprach. Ich hatte mich schon an die Stille gewöhnt.
„Ja“, antwortete ich knapp und umging einen großen Baumstamm.
„Und von was?“ Ich spürte seinen Blick, doch ich starrte stur nach vorne.
„Musst du nicht wissen.“
„Autsch, das tat weh. Bist du eigentlich immer so kratzbürstig?“
Abrupt blieb ich stehen. Hatte ich mich verhört?
„Kratzbürstig?!“, zischte ich ihn an. Jamie drehte sich um und grinste.
„Na ja, ich hatte dir doch nichts getan oder? Doch kannst du es nicht lassen mich die ganze Zeit anzumeckern. Bist du immer so?“
Ich schnaubte und ging an ihm vorbei. Er blieb an meiner Seite.
„Nur weil ich mich nicht gerne betatschen lasse?“ Ich sprang über einen Stein.
Terence blickte unschuldig aus der Wäsche.
„Betatschen? Ich? So was habe ich doch gar nicht nötig“, empörte er sich. Doch grinste er wieder dieses leicht zweideutige Grinsen.
„Ach nein? Und was war das eben?“ Ich trat auf einen ebenen Weg. Terence folgte mir.
„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Ich verdrehte die Augen und sagte nichts. Die restliche Zeit bis zum See unterhielten wir uns nicht. Ich spürte seine Gegenwart fast schon schmerzlich neben mir. Wenn ich meine Hand ausstrecken würde, könnte ich die seine berühren. Ich habe vorhin bemerkt dass unsere Hände perfekt ineinander passten. Und wenn schon.
Ich war fast schon erleichtert als wir aus den Wald traten und uns den See näherten. Ich sah mich um. Keiner da. Außer-
„Oh nein“, flüsterte ich und blieb stehen. Vor uns am Ufer saßen Sam und seine „Gang“ wie Belle und ich sie nannten. Es war allseits bekannt dass Sam sich am liebsten mit jeden prügelte der gerade in der Nähe war. Am liebsten aber legte er sich mit den Jungs an die in meiner Nähe waren. Was in diesem Fall Terence wäre.
Sam war groß und breitschultrig. Er ging oft ins Fitnessstudio, weshalb er auch ziemlich viele Muskeln hatte. Er war ganz hübsch, allerdings nicht so mein Typ. Außerdem trank und rauchte er. Zigaretten und härtere Sachen. Alles in einem nicht das was ich mir von meinem zukünftigen Freund erhoffte.
Terence blieb ebenso stehen. „Was ist los?“
Ich sagte nichts, griff nur nach Terence Arm und zog ihn wieder in den Wald. Hoffentlich hatte Sam uns nicht entdeckt.
„Hey Jamie! Wo willst du denn hin?“ rief uns ein tiefe Stimme hinterher. Ich drehte mich langsam um und ließ Terence Arm los. Sam kam auf uns zu, eine Bierflasche in der Hand. Schließlich blieb er vor uns stehen. Sein Blick glitt von meinem Gesicht meinen Körper herunter und langsam, sehr langsam wieder hinauf. An meinen Brüsten stoppte er. Ich verschränkte die Arme. Also bitte! Er verzog seine dünnen Lippen zu einem lüsternen Lächeln.
„Jamie! Wie geht’s denn so? Lange nicht mehr gesehen.“, fragte er meine Brüste. Terence neben mir räusperte sich. Widerwillig wandte sich Sam ihm zu.
„Wer bist du denn bitte?“ Sam verengte seine Blicke zu Schlitzen. Terence stand lässig neben mir und verschränkte ebenfalls die Arme.
„Das ist nicht wichtig. Aber könntest du bitte aufhören auf Jamies Brüste zu starren? Es nicht gerade höflich, weißt du?“
Ich errötete leicht als Terence von meinen Brüsten sprach und versteifte nur noch meine Haltung.
Sam trat einen Schritt auf Terence zu. Der Wiederum bewegte sich keinen Zentimeter.
„Und das sagt mit wer? Bist du ihre Anstandsdame oder was? Ich kann Jamie dort anschauen wo ich möchte und brauche kein kleines Würstchen das mich von der Seite anlabert. Also geh zurück wo du herkommst und lass uns in Ruhe, okay? Schließlich haben Jamie und ich noch etwas zu besprechen.“ Sam wandte sich wieder mir zu. Wieder erschien dieser abartige geile Gesichtsausdruck. Ich trat einen Schritt zurück.
„Wir haben gar nichts zu besprechen. Komm Terence, wir gehen“, piepste ich. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn mit mir. Terence blickte sich noch einmal zu Sam um. Ich achtete nicht auf Sam und war überrascht als Terence plötzlich stehen blieb und mich hinter seinen Rücken schob.
„Was ist los?“, fragte ich, doch da sah ich dass Sam uns gefolgt war.
„Alter, was für ein Problem hast du?“, fuhr Terence Sam an. Dieser stoppte einen Moment, überrascht dass jemand so mit ihm sprach. Eigentlich hatten die meisten Leute Angst vor ihm. Mich eingeschlossen.
„Geh mir aus dem Weg, du eingebildeter Schönling. Du hast Jamie doch nur mit deinem aufgemotzten Aussehen geblendet. Warte nur Jamie, du wirst schon noch sehen was du an ihn hast, diesen Langweiler“, spottete er. Ich spürte wie Terence sich versteifte und die Muskeln anspannte. Oh nein, er durfte sich nicht mit Sam prügeln! Inzwischen waren auch Sam’s Freunde aufgekreuzt. Insgesamt waren sie zu Acht. Terence und ich waren in der deutlichen Unterzahl. Ich hätte mich am liebsten an Terence Arm geklammert, doch stattdessen trat ich an seine Seite und sah Sam mit einem hasserfüllten Blick an.
„Terence ist kein eingebildeter Schönling. Du bist doch nur neidisch weil er gut aussieht und intelligent ist. Außerdem lasse ich mich von niemanden blenden, Mister Oberschlau. Also gehst am besten du uns aus dem Weg.“ Ich war einen Schritt auf Sam zugegangen. Einen Augenblick herrschte Stille. Dann fing Sam an schallend zu lachen, seine Freunde stimmten ein. Sam wischte sich Tränen aus den Augen
„Sonst was? Schlägst du mich andernfalls mit deinen zarten Fäustchen? Ha ha, das ich nicht lache!“
„Nein, sonst bekommst du es mit mir zu tun“, hörte ich Terence sagen. Ich schloss für einen Augenblick die Augen. Na toll, jetzt werden sie sich meinetwegen doch noch prügeln. Ich öffnete meine Augen wieder und drehte mich halb zu Terence um. Er blickte Sam an. Alles in Terence schien bereit sein. Ich ging wieder einen Schritt zurück und schlang einen Arm um Terence rechten Oberarm. Terence sah mich einen Augenblick erstaunt an, dann lächelte er mich warm an. Ich konnte nichts tun, ich musste zurücklächeln.
„Och wie süß. Unsere Turteltäubchen tauschen Körperwärme aus. Wie überaus reizend.“ Sam verdrehte angeekelt die Augen. Dann kam er näher. Seine Gang zog ihren Kreis näher um uns zu.
Terence legte beschützend einen Arm um mich herum. Ich bezweifelte dass es etwas bringen würde. Wir würden gleich Opfer roher Gewalt werden. Es gab Dinge, auf die ich mich mehr freute.
„Keinen Schritt weiter, Sam. Ich werde Terence nicht loslassen. Du musst mich schon schlagen um mich aus den Weg zu bekommen.“ Ich schlang einen Arm um Terence Taille. Ich wusste echt nicht woher ich diesen Mut nahm. Sam zuckte mit den Schultern.
„Das sollte nicht dass Problem sein“, rief er und schnippte einmal mit den Fingern. Seine Kumpanen kamen auf uns zu. Terence verstärkte seinen Griff. Ich atmete tief durch und krallte mich sein T-Shirt.
Sam grinste bösartig. Doch bevor wir irgendetwas sagen konnten ertönte eine Stimme aus dem Wald.
„Hey Terence! Sieht aus als ob du Hilfe gebrauchen könntest.“ Einige mir unbekannten Stimmen stimmten auf das erschallende Lachen ein. Plötzlich waren wir von einer Gruppe von Jugendlichen umstellt. Ich schätzte sie auf insgesamt zehn Stück. Die Jungen und Mädchen sahen alle ausnahmslos wunderschön aus. Doch hatte ich nicht die Zeit sie weiter zu betrachten. Sam schnipste noch einmal mit den Fingern und die Gang griff an. Ich zuckte zusammen und spürte wie Terence mich vollkommen in seine starken Arme schloss. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und schloss die Augen. Ein lautes Geschrei brach aus. Flaschen zerbrachen. Doch ich fühlte mich sicher in Terence’ starken Griff. Ich konnte seine Arme an meinem Körper fühlen und versuchte nicht daran zu denken, wie nahe wir uns wieder standen. Nach einer Weile ebbte Lärm, bis schließlich Stille einkehrte. Ich atmete tief durch und wollte mich aus Terence’ Umarmung winden. Nur hielt er mich wieder unerbittlich fest. Ich seufzte wieder und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ach was soll’s. Ich spürte wie Terence seine Nase in mein Haar vergrub.
„Könntest du mich bitte loslassen?“, fragte ich leise, und sehr sehr halbherzig. Terence schien es mitgekriegt zu haben und lachte leise. Sein ganzer Körper vibrierte leicht.
„Warum denn? Ich find es ganz gemütlich so“, murmelte er und zur Bestätigung seiner Worte zog er mich enger an sich. Ich krallte meine Hände in sein Shirt am Rücken.
„Mh, geht. Wenn ich Luft bekommen würde, wäre es bestimmt sehr erträglich.“ Ich kicherte. Terence lockerte seine Umarmung sodass ich in sein Gesicht gucken konnte. „Besser?“, fragte er. Ich nickte.
Dann errinerte ich mich daran, dass Terence es bestimmt darauf abgesehen hatte. Doch würde ich es ihm nicht so einfach machen.
Oh nein.
„Wollen wir zum See?“ fragte ich so unschuldig wie ich konnte. Terence schaute mir misstrauisch ins Gesicht.
„Oookaaay“, antwortete er langsam. Dann warf er mich plötzlich in seine Arme. Ich schrie auf und klammerte mich an seinen Hals. Dann fing er an zu rennen. Zum See. Zum Wasser. Oh oh. Ich fing an zu strampeln.
„Lass mich los Terence!“ Ich schrie so laut ich konnte. Doch Terence lachte wieder sein schelmisches Lachen. „Du wolltest doch ins Wasser, oder nicht?“
Mittlerweile hatten wir das Ufer erreicht. Ich klammerte mich noch mehr an Terence. Wasser spritzend rannte er ins Wasser. Es war ihm wahrscheinlich ziemlich egal dass wir beide noch voll angekleidet waren.
Ich schrie noch einmal auf als Terence mit mir im Arm untertauchte.

3.

Terence

Als wir wieder auftauchten spuckte Jamie einen ganzen Schwall Wasser aus. Ihre Haare hingen ihr teilweise im Gesicht und es befand sich nur noch ein Gänseblümchen darin. Jamie strich sich die Haare aus den Augen und sah mich an. Ihre Augen blitzten vor Freude.
„Na warte“, flüsterte sie und kam auf mich zu geschwommen. Sie tauchte unter und kam vor mir wieder an die Oberfläche, ein schelmisches Grinsen im Gesicht. Sie kam näher und legte mir die Arme um den Hals. Lächelnd sah sie mich an. Ich lächelte zurück. Hatte sie ihre Meinung mir gegenüber geändert?
„Ich hab mich noch gar nicht dafür bedankt, dass du mich vor Sam gerettet hast. Dafür schulde ich dir was.“ Immer noch lächelnd legte sie den Kopf schief. Ich überlegte. „Kann ich mir was aussuchen?“
Sie nickte. Ich grinste.
„Dann will ich einen Kuss“, sagte ich. Jamie kicherte und nahm ihre Arme von meinem Hals. Stattdessen legte sie sie mir auf die Wangen. Mein Herz schlug höher. Jamies Lippen kamen immer näher. Erwartungsvoll schloss ich die Augen. Doch nichts geschah. Auf einmal waren Jamies Hände verschwunden. Dafür bekam ich einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht. Ich schlug die Augen auf und hustete. Jamie lachte auf und stürzte sich ins Wasser. Ich drehte mich um. Dann entdeckte ich sie. Sie schwamm zum Ufer. Ich stürzte hinterher. Ich hatte sie fast erreicht. Sie wollte sich gerade aufrappeln und aus dem Wasser rennen, als ich ihre Wade zu fassen bekam. Jamie schrie vor Schreck auf und klatschte ins Wasser zurück, da ich sie zu mir zog. Jamie versuchte ihr Bein aus meinem Griff zu bekommen, doch war sie zu schwach dafür.
Nach einigen Momenten hielt ich sie wieder im Arm. Jamie atmete schwer und schluckte.
„Das ist nicht fair“, beschwerte sie sich, machte einen Schmollmund und blickte mich von unten durch ihre langen Wimpern an. Ich musste lachen.
„Ach, das findest du nicht fair? Ich würde mal sagen du bist diejenige die hier gemein ist. Versprichst mir einen Kuss und verschwindest dann einfach. Aber was man verspricht muss man einhalten, nicht wahr?“
Als Jamie sah dass der Hundeblick nichts brachte setzte sie eine finstere Miene auf.
„Vielleicht“, war alles was sie darauf antwortete.
Ich ließ sie wieder los.
„Okay, ich gebe dir einen Vorsprung.“
Ich drehte sie um und schubste sie leicht Richtung Ufer. Das lies sie sich nicht zweimal sagen.
Ich hetzte nach wenigen Momenten hinterher. Jamie rannte aus dem Wasser und auf den kleinen Weg zu. Doch war ich bereits hinter ihr. Ich fing sie und drehte sie um. Überrascht sah sie mich an.
„A-aber“, stammelte sie und warf einen Blick zurück aufs Wasser. Ich trat einen Schritt näher, Jamie ging einen Schritt zurück, wobei sie gegen einen Baum stieß.
„Du warst doch eben noch total hinter mir! Bist du echt so schnell?“
Ihr Blick war eine Mischung aus Unglaube, Bewunderung und Angst. Es war mir relativ egal, ob sie vor dem Kuss Angst hatte. Sie hatte ihn mir schließlich versprochen, oder?
Jamie glitt am Baumstamm herunten als ich ihr näher kam. Ich kniete mich vor ihn hin, sodass wir auf einer Höhe waren. Jamie blickte sich hastig um. Ich lachte.
„Es gibt keinen Ausweg mehr. Ich hab dich.“
Jamie schluckte. Ich nahm ihre Hand und zog sie auf die Beine. Einen Moment sahen wir uns schweigend an. Dann drückte ich sie sanft gegen den breiten Baumstamm. Jamies Atem fing an schneller zu werden. Ich näherte mich langsam ihrem Gesicht. Nun war da noch etwas anderes, was eindeutiges, was sich in ihren Augen spiegelte. Ich lächelte und legte vorsichtig meine Hände an ihr Gesicht. Nun hielt sie ihren Atem an. Ich merkte dass ich es ebenfalls tat. Ich beugte mich vor und legte meine Lippen auf ihre.

Jamie

Terence zu küssen war unglaublich. Seine Lippen waren unbeschreiblich weich. Er war ganz zärtlich. Als sich unsere Zungen trafen stöhnte ich leise auf. Auf einmal ging es mir viel zu langsam. Ich legte meine Hände auf sein nasses T-Shirt und küsste ihn leidenschaftlich zurück. Er schien einen Moment überrascht zu sein, doch dann fing er sich. Seine Küsse wurden wilder. Nach gefühlten fünf Stunden zog er sich zurück. Ich lächelte ihn schüchtern an. Er schüttelte den Kopf.
„Meine Liebe, hattest du vor mich umzubringen?“
Sein Tonfall klang empört, doch er grinste mich an und kam wieder näher. Ich spürte wie mein Herz wieder schneller schlug. Er küsste die Senkung unter meinem Ohr. Seine Küsse waren leicht wie Schmetterlinge. Ich drehte den Kopf zur Seite und spürte wie seine Küsse abwärts wanderten. Meinen Hals hinunter. Bei meinem Steißbein hielt er an. Ich wünschte er würde nie aufhören. Terence schaute auf und lächelte mich scheu an. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und legte meinen Kopf an seine Brust. Terence legte die Arme um meine Hüften.
War das wieder eine seiner Maschen? Wahrscheinlich will er mich doch nur rumkriegen!
Sofort zog ich meinen Kopf und meine Arme zurück. Überrascht schaute Terence mir ins Gesicht.
„Was ist los?“
Ich schüttelte leicht mit dem Kopf.
„Gar nichts, wieso? Können wir zu mir gehen? Dann kann ich mir was Trockenes anziehen.“
Ich zupfte an meinem nassen Kleid. Es klebte an mir wie eine zweite Haut.
Terence schien verwirrt. Er ließ mich los und trat einen Schritt zurück.
Mein Herz zog sich zusammen. Du bist nur eine Beute. Ein Mädchen von vielen. Vergiss das nie!
Ich versuchte zu lächeln.
„Danke.“
Ich ging um ihn herum in die Richtung wo unser Haus stand. Terence bewegte sich nicht. Ich blieb stehen und runzelte die Stirn.
„Terence?“ Immer noch nichts. Ich ging zu ihm zurück und legte eine Hand auf seinen Arm.
„Terence?“
Als er sich immer noch nicht bewegte stellte ich mich auf die Stelle wo ich eben noch stand. Ich schaute ihm in die Augen. Sie waren ziemlich glasig.
„Terence?!“, flüsterte ich panisch. Ich schlug ihm leicht auf seine feuchten Wangen. Immer noch nichts. So langsam bekam ich Angst. Ich sah mich um. War irgendjemand in der Nähe, der mir helfen konnte? Doch der See war verlassen. Ich wandte mich wieder Terence zu.
Ich flüsterte wieder seinen Namen. Leise. Angstvoll. Was wenn er in so einer Art Trance war? Ich biss mir auf die Lippe. Was sollte ich nur tun?

Terence

Ich wachte auf einem Bett auf. Ich atmete tief ein. Es roch nach Jamie. Wo war ich? Ich schlug die Augen auf und schaute mich um. Ich befand mich in einem türkis gestrichenen Zimmer. Das Bett in dem ich lag war sehr groß. Fast schon King Size. Das Zimmer wirkte aufgeräumt. Abgesehen von der Wandfarbe war vieles in Pastellfarben gehalten. Das wusste ich nur durch Violetta, also das mit den Pastellfarben. Das Bett stand neben einem Schaukelstuhl, indem Jamie saß. Oder eher lag. Sie hatte sich etwas anderes angezogen. Jetzt hatte sie ein pfirsichfarbenes T-Shirt und kurze weiße Shorts an. Beim genauen Betrachten rankten sich Blumen auf dem weißen Stoff der Hose. Ich schmunzelte. Ihre Haare hatte Jamie zu einem unordentlichen Zopf geflochten. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Atmung ging langsam.
Gespannt hörte ich die Umgebung ab. Es war kein Ton zu hören. Wir waren allein.
Leise stand ich auf und stellte mich vor dem Schaukelstuhl. Dann beugte ich mich herunter und hob Jamie vorsichtig auf meine Arme. Ihr Kopf schmiegte sich leicht an meine Brust. Ich ging wieder zurück wo ich eben gelegen hatte und bettete Jamie vorsichtig auf die grüne Bettwäsche. Dann legte ich mich daneben. Ich lauschte noch einige Momente ihrem Herzschlag. Warum war sie vorhin so komisch gewesen? Zuerst hatte sie mich geküsst, dann ist sie zurück gewichen. Bereute sie es mich geküsst zu haben? Ich spürte einen leichten Stich in meinem Herz. Was war nur los hier? Wie bin ich eigentlich hierher gekommen? Ich weiß nur noch dass Jamie weggegangen ist. Ich wollte mich umdrehen, aber mir wurde schwarz vor Augen. Das nächste was ich weiß ist das ich dann hier aufgewacht bin. War ich krank? Aber nein, Vampire wurden nie krank.

Jamie

Seufzend schlug ich die Augen auf. Es war dämmrig in meinem Zimmer. Ich hatte einen schönen Traum gehabt. Ich hatte einen Jungen namens Terence kennen gelernt. Und seine Schwester, Violetta. Terence und ich hatten uns geküsst. Er war ein ziemlicher Frauenheld. Außerdem wurden wir fast von Sam verprügelt worden. Alles war ziemlich seltsam. Und hatte sich so real angefühlt.
Ich drehte mich zur Seite und blickte in schwarze Augen. Ich erschrak und zuckte zurück. Was machte Terence hier? In meinem Bett? In der Realität?
Ein Lächeln huschte über Terence Gesicht.
„Na Dornröschen. Gut geschlafen?“ Seine Stimme war unglaublich attraktiv.
Ich lächelte.
„Wurde Dornröschen nicht mit einem Kuss erweckt?“, flüsterte ich. Terence Lächeln vertiefte sich.
„Das stimmt. Leg dich auf den Rücken und tu so als würdest du schlafen.“
Ich kicherte und tat wie mir geheißen. Ich faltete sogar meine Hände über meiner Brust zusammen. Ich wusste inzwischen dass ich das alles nicht geträumt hatte. Terence lag wirklich neben mir in meinem Zimmer. Ich versuchte mich auf die Geräusche um mich herum zu konzentrieren. Doch ich hörte nichts. Dafür fühlte ich aber etwas. Etwas Weiches und warmes berührte meine Lippen. Doch wenige Sekunden später war es wieder vorbei. Das sollte der Kuss gewesen sein? Ich kicherte wieder und hielt meine Augen geschlossen.
Dann spürte ich wieder Terence Lippen auf meinen. Diesmal war sein Kuss härter. Ich Widerstand der Versuchung meine Augen zu öffnen. Ich war gespannt was er jetzt machen würde. Ich hörte Terence leise knurren. Moment mal … knurren? Doch ich hatte keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Plötzlich spürte ich ein leichtes Gewicht auf meiner Hüfte. Hände legten sich an den Seiten meines Kopfes. Wieder küsste Terence mich, nur war es diesmal sehr, sehr anders als die beiden vorher. In diesem Kuss steckte ein Verlangen, dass ich nicht ganz verstand. Es war viel zu stark. Zu wild.
Ich öffnete meine Augen und schlang meine Arme um Terence Hals.
Seufzend öffnete ich leicht meine Lippen. Terence stütze sich auf seine Arme ab um mehr Halt zu finden. Jetzt lag er ganz auf mir.
Unser Kuss wurde wilder und zügelloser. Ich fuhr mit meinen Händen unter sein T-Shirt. Ich dachte nicht viel nach über das was ich tat. Oder dass ich ihn erst eine halben Tag kannte. Sekunden später lag Terence Shirt auf dem Boden. Die gesamte Zeit blickte ich in seine Augen. Sie schienen endlos.
Terence rollte sich von mir runter, jedoch ließ ich ihm keine Chance sich auszuruhen. Jetzt war es an mir auf Terence zu sitzen. Terence Hände legten sich auf meine Hüften. Ich beugte mich herunter und küsste ihn auf den Hals. Langsam wanderte ich aufwärts. Ich küsste ihn auf den Kiefer, auf die Wange. Vor seinen Lippen stoppte ich. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht. Ich hob meine Hand und fuhr ganz leicht mit meinem Zeigefinger über die Konturen seiner Lippen. Terence bebte leicht unter mir.
Ich setzte mich wieder gerade auf. Staunend blickte ich auf seinen nackten Oberkörper hinab. So durchtrainiert!
„Gehst du oft ins Fitnessstudio?“
Meine Frage schien ihn zu überraschen.
„Ähm, wie bitte?“
Ich tippte auf seinen Thorax.
„Deine Muskeln. Gehst du oft pumpen oder so?“ Ein leicht fassungsloser Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.
„Und das willst du gerade jetzt wissen?“ Seine Stimme klang ungeduldig.
Ich hätte Terence zum Spaß noch weiter warten lassen könne. Wenn ich nicht so scharf auf ihn gewesen wäre. Was ich aber allerdings war. Und Terence war es auch. Ich spürte seine Erektion deutlich unter mir. Ich kreiste ein wenig mit meinen Hüften und lächelte Terence leicht diabolisch an.
Terence stöhnte. Er umschlang meinen Hinterkopf mit einer Hand und drückte mich zu seinem Kopf hinunter. Seine Küsse waren ziemlich heiß. Er ließ seine Hände unter meinem Top höher wandern bis er an meinem BH angekommen ist. Ich wusste, dass Terence es nicht mehr lange aushalten würde. Deswegen unterbrach ich unseren Kuss und zog mir das Top über den Kopf und ließ es neben Terence Shirt am Boden fallen.
Mir war klar dass Terence mich wahrscheinlich wie eine heiße Kartoffel fallen lassen würde sobald wie hier fertig waren. Doch es war mir im Moment ziemlich egal. Ich wollte mir im Augenblick nur einbilden dass da mehr glitzerte in Terence Augen als nur das Verlangen nach meinem Körper. Nämlich das nach meinem Herzen.
Ich küsste Terence wieder. Seine Hände öffneten meinen BH und ich ließ ihn zu Boden gleiten. Beim Anblick meiner nackten Brüste stöhnte er wieder auf. Urplötzlich lag ich wieder unter ihm. Seine Erektion drückte stark gegen meine Oberschenkel. Terence öffnete meine Hose. Sekundenspäter war ich von ihr befreit. Auch Terence’ behielt seine Jeans nicht mehr lange an. Ich hatte nur noch meine Hotpants an, Terence nur noch seine Boxershorts. Terence lächelte mich an.
„Du bist wunderschön“, flüsterte er. Ich lächelte. Terence Hände glitten zu meiner Hotpants hinunter, doch ich umfasste sie mit meinen eigenen. Leicht verwirrt schaute Terence mich an. Dann breitete sich Verständnis in seinen Zügen aus. Er lächelte wieder und streichelte meine Wange.
„Ich kann warten.“ Mit diesen Worten rollte er sich wieder von mir herunter und griff nach seinen Anziehsachen. Wollte er jetzt gehen? Doch er zog sich nur sein T-Shirt über und warf mir meins, plus meinen BH zu. Ich zog beides an. Danach lagen wir zusammen auf meinem Bett.

Wir blickten nach oben, unsere Köpfe berührten sich. Ich wusste nicht wie es in ihm aussah, doch ich war mir sicher, dass es nicht ganz so chaotisch war wie bei mir. Warum hatte ich ihn aufgehalten? Warum hatte ich es überhaupt soweit kommen lassen? Es gab viele Fragen in meinem Kopf, die ich nicht beantworten konnte, doch eins wusste ich ganz genau:
Von dem Moment an, wo ich Terence das erste Mal gesehen hatte, wusste ich dass ich mich in ihn verlieben würde. Und ich hatte es getan.

Terence

Jamie war anders als die Mädchen vorher. Sie war ernsthafter und … resistenter meinem Charme gegenüber. Ich fasste es nicht, dass ich immer noch hier lag. Wieso bin ich nicht gegangen? Schließlich hatte Jamie einen Rückzieher gemacht. Es könnte mir doch so egal sein.
Aber was wenn die Prophezeiung stimmte? Wenn sie das „Blumenmädchen“ war? Ich drehte meinen Kopf und sah in ihr Gesicht. Sie war wirklich wunderschön. Gedankenverloren blickte sie an die Decke. Plötzlich drehte sie ihren Kopf zu mir um. Nachdenklich blickte sie mich an.
„Warum bist du noch hier?“ Sie sagte dies nicht vorwurfsvoll. Eher neugierig. Ich stutzte.
„Wo sollte ich sonst sein?“
Jamie zuckte mit den Schultern und blickte wieder an die Decke.
„Ich weiß nicht. Bei den anderen Mädchen?“
Ich stützte mich auf meinen Unterarm ab.
„Jamie, sieh mich an.“ Ihre grünen Augen blickten in meine.
„Was denkst du von mir?“ Ich versuchte so ruhig wie möglich zu reden.
„Keine Ahnung. Das du an jedem Finger zehn Mädchen hast die dir hoffnungsvoll verfallen sind und deinem Aussehen nicht widerstehen können?!“ Sie versuchte so unbeteiligt wie möglich zu reden. Doch in ihren Augen sah ich dass dem nicht so war. Dass es ihr ziemlich gegen den Strich ging dass ich „an jedem Finger zehn Mädchen“ hatte.
Ich schüttelte den Kopf.
„Das stimmt doch gar nicht. Du bist die einzige.“
„Die einzige was?“
„Ähm … die einzige …“, ich wusste nicht was ich antworten sollte. Jamie schnaubte und wendete den Blick von mir ab.
„Du bist die einzige die ich liebe.“
Huh. Wer hatte das gesagt?
Jamie blickte mich erstaunt an. Sie setzte sich auf.
„Ehrlich?“
Okay, ich schätze dass die Worte von mir kamen. Doch stimmte es auch?
Ich versuchte tief in mein Herz zu hören. Jedes Mal wenn ich Jamie sah waren dort tausend Melodien in mir. Jedes Mal wenn ich sie berührte stand meine Haut in Flammen. Und jedes Mal wenn sie mich so anlächelte wie jetzt wollte ich sie in meine Arme schließen und nicht mehr loslassen.
Das bedeutet: Yep. Ich bin verliebt. Und das das erste Mal seit ca. 200 Jahren. Wahnsinn, oder?

Jamie

Terence lächelte mir schüchtern zu.
„Ich denke mal schon.“
In diesem Moment konnte ich die ganze Welt umarmen.
Doch was, wenn er das zu jeder sagte? Ich ließ mich wieder nach hinten fallen und seufzte traurig.
„Was ist los, Liebes?“ Ein warmes Gefühl schlängelte sich durch mein Herz als er mich „Liebes“ nannte. Doch ich versuchte es zu verdrängen.
„Wie oft hast du es schon zu jemanden gesagt?“
Stille.
Unsicher blickte ich zu Terence. Seine Augen blickten mich traurig an.
„Warum vertraust du mir nicht?“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Ich drehte mich auf die Seite.
„Ich weiß es nicht.“
„Versuch es.“
Ich blickte in seine dunklen Augen. Sie sahen zärtlich in meine eigenen. Ich schluckte.
„Okay.“ Dann küsste ich ihn wieder. Jedoch nur kurz. Denn danach legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Terence schlang seine Arme um mich. Sein Duft umhüllte mich. Wohlig seufzend schloss ich wieder meine Augen. Das Leben konnte doch ganz schön sein.

4.

Jamie

Das nächste Mal als ich aufwachte war ich allein.
Draußen wurde es gerade hell, die Vögel zwitscherten munter auf dem Baum vor meinem Fenster.
Ich kuschelte mich noch ein wenig in mein Bett. Mein Kissen hatte immer noch einen Hauch von Terence’ köstlichem Duft.
Ging das alles nicht ein wenig schnell?
Ich meine, immerhin habe ich ihn gestern erst kennen gelernt. Es muss Liebe auf dem ersten Blick gewesen sein. Anders konnte ich es mir nicht erklären. Er musste mitten in der Nacht gegangen sein. Eigentlich hätte er auch bleiben können. Ein Schauer lief mir über dem Rücken als ich daran dachte dass ich gestern beinahe das erste Mal Sex gehabt hätte. Selbst wenn es mit Terence gewesen wäre, so möchte ich den Menschen schon ein wenig kennen.
Und was war jetzt eigentlich mit Jason?

Terence

Ich blickte Violetta stirnrunzelnd an.
„Ach was. Kann nicht sein. Ich meine, wie oft kommt so was denn vor? Alle tausend Jahre einmal?“ Ich verschränkte meine Arme und lehnte mich zurück. Wir saßen in der Zentrale unseres Clans. Ich wollte nur schnell vorbeischauen bevor ich nach Hause ging. Doch ich hatte nicht mit Violetta gerechnet.
Sie blickte mich über dem Tisch an. Sie schien genauso ratlos zu sein wie ich es war. Ich hatte ihr gerade von dem kleinen Zwischenfall am See und dem dazugehörigem Blackout erzählt.
„Na ja, was soll es sonst gewesen sein? Krank werden können wir schließlich nicht. Und ich denke, dass unsere Körper an so was nicht gewohnt sind. Schließlich kommt dies nur einmal alle was-weiß-ich-wann vor.“
„Ja, schon. Aber … Prägung?“
Violetta zuckte mit den Schultern und stand auf.
„Ich muss jetzt gehen. Man hat einen Follower gefunden. Ich muss ihn noch verhören. Dazu bin ich gestern nicht mehr gekommen, schließlich …“
Doch ich hörte ihr nicht mehr zu. Ich war viel zu sehr in meine eigenen Gedanken versunken. Ich sollte auf Jamie geprägt worden sein? Das kann nicht sein. Es wäre zu schön um wahr zu sein.
Wenn ein Vampir auf einen Menschen geprägt wurde, so bestand eine Art Band zwischen beiden. Sie teilten eine sehr, sehr tiefe und unendliche Liebe.

Jamie

Den ganzen Morgen über war ich unkonzentriert gewesen. Ich hatte meine Milch ausversehen über den ganzen Tisch anstatt über meine Schüssel gegossen, hatte mein T-Shirt verkehrt herum angezogen, habe den Bus zur Schule verpasst, worauf ich mit dem Fahrrad zur Schule fahren musste. Und nun stand ich auf dem leeren Schulhof und starrte frustriert mein Fahrradschloss an. Wie war noch mal der Code?
Es war zum schreien! Und alles nur weil sich meine Gedanken um Terence drehten. Sein Lächeln, sein Duft, seine Stimme … einfach alles schien an ihm perfekt zu sein!
Ich schüttelte den Kopf und warf mein Schloss in den Fahrradkorb. Na ja, dann wird es halt geklaut, ist mir jetzt auch egal.
Ich hetzte den Gang hinauf zu meinem Schließfach, zog die entsprechenden Bücher raus und eilte weiter zum Klassenraum. Auf halben Weg blieb ich abrupt stehen. Hatte ich meinen Spind wieder abgeschlossen?
Wenige Minuten später stand ich nach Luft ringend vor meiner Klassenzimmertür. Wie es sich herausgestellt hatte war mein Spind abgeschlossen gewesen.
Ich klopfte und wartete einen Augenblick bis ich die Tür öffnete und eintrat.
Moment, wer waren diese Leute hier? Und wo war meine Klasse?
Ich blickte zum Pult und sah Mr. Blair an der Tafel stehen. Er unterrichtete Mathe, ich jedoch hatte jetzt Deutsch.
„Oh. Entschuldigen Sie bitte, ich hab mich wohl an der Tür geirrt.“
Gelächter.
Zehn Minuten später hatte ich dann meinen Klassenraum gefunden und saß an meinem Tisch. Belle sah mich aufmerksam von der Seite an. Ich ignorierte sie und lauschte scheinbar interessiert Mrs Richards Worten über die Lyrik.
„Jamie!“, flüsterte Belle und stupste mich in die Seite. Ich sah sie an.
„Was ist los?“
Ich zuckte nur mit den Schultern und blickte wieder nach vorne. Ich wollte ihr gerne alles erzählen was Gestern Nachmittag vorgefallen war, allerdings hatte ich ein Gefühl in der Magengegend dass ich es für mich behalten sollte.
Belle seufzte. Sekunden Später schob sie mir ein Zettel zu.
Ist gestern irgendwas passiert?


Ich nahm mir ein Stift aus meiner Federtasche und beantwortete ihre Frage.
Nein. Ich bin gestern einfach zu spät ins bett gegangen und jetzt ein bisschen müde ^^



Achso ^^.



Ich lächelte Belle kurz an und konzentrierte mich wieder auf den Unterricht. Zumindest versuchte ich das.
Ich scheiterte kläglich.

Terence

Den nächsten Morgen beobachtete ich Jamie in der Schule. Sie ist zu spät gekommen und schien den ganzen Morgen etwas neben der Spur zu sein.
In der Pause kam ein Junge zu ihr. Ich versuchte das Knurren zu unterdrücken als ich sah wie er sich ihr gegenüber verhielt. Sie ist mein.
Doch glücklicherweise schien Jamie nicht sonderlich an einem Gespräch mit dem Jungen interessiert zu sein. Deswegen unterhielt er sich hauptsächlich mit Jamies Freundin. Wie hieß sie noch? Ach ja, Anabelle.
Mein Blick blieb die ganze Zeit über an Jamie hängen. Sie hatte die Blütenshorts von gestern an. Blumenmädchen. Ich musste lächeln.
War sie es wirklich?
Während der Unterrichtsstunden verbrachte ich die Zeit damit an meine Vergangenheit zu denken.


To be continued ….

Ich bin natürlich am weiterschreiben. Hinterlasst einfach einen kommi und ich lasse euch wissen wenn und auf welcher seite es weiter geht  <3

Impressum

Texte: alle rechte aus der geschichte gehören mir
Tag der Veröffentlichung: 06.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

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