Der Sandmann hat sein Zeichen gesetzt
Den Krebs gestreut
Die Schatten geschmolzen
Wie die aufgereihten Träume
Liegt darnieder mein Herz
Die Schnur zu straff gespannt
Bis sie riss
Irgendwann in ferner Kinderzeit
Hättest du mich tragen können
Jetzt tragen meine lahmen Hände
Nur mich selbst
Lange schon verloren hab ich dich
Hättest mich lieben können
Kind sein lassen können
Eine Silbe hätte vielleicht gereicht
Und das Kind wäre gesprungen
Den Regen auf der Haut
Hätte sich ein Nest gebaut
Aus Träumen und Möglichkeiten
Hast nie die Silben zum Wort gereiht
Habe keine Schnüre mehr
Die mich binden
Jetzt mit Sandmanns Zeichen
In deiner Lunge
Weine ich
Der Regen gefriert auf meiner Haut
Die Schatten umzingeln
Mein Nest
Meine lahmen Hände
Streuen Asche
Aufs waidwunde Haupt
Meine Hilflosigkeit lähmt
Meine müden Knochen
Vergiften meine Erinnerungen
Der Sandmann hat sein Zeichen gesetzt
Erneut und wieder
Nun auch du
Bin wurzellos
Unkraut mit Stumpf und Stiel
Gebannt
Vater lang schon in Sandmanns Sack
Rissen Schnüre brachen Augen bleich
Geweint habe ich
Krebs verflucht habe ich
Ein wortloser Schrei
Der in der Hölle gefriert
In meinem Kopf geborsten
Das kopflose Huhn
Zieht seine Kreise
Der Sandmann hat sein Zeichen gesetzt
Meine müden Knochen
Können nicht mehr im Regen tanzen
Magst du es tun
Irgendwann
Wenn dein müder Gott
Sich deiner Seele erbarmt
Meine leeren Augen
Stehen Wacht
Daß kein Sandkorn
In deinen Tränen trocknet
Habe dich lieb
Trotz allem immer noch
Und weinen werde ich
Das kopflose Huhn
An meiner Ammenbrust
Blutet seinen Schmerz
In Sandmanns Sack
Klingelt Kirchenglocken Dahin
Wo sie hingehören
Meine müden Knochen gebrochen
Geh nicht fort
Hätte ich geschrien
Doch keine Silbe finde ich
Der Regen gefriert
Auf meiner Haut
Tag der Veröffentlichung: 05.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine Mutter.
Hätte ich die Worte, würde ich dir sagen, daß ich dich liebe.
Trotz allem.
Möge dich dein Glaube im Regen tanzen lassen, wenn deine Seele geht.
Es tut mir leid.
Alles.