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Würd der Tränen viele weinen
Wär mein Schrei nicht gar so stumm
Ein verzerrter Mund auf Totenfleisch
Und mein Knochenfinger abgeschabte Fäulnis
Aus Gelenken springen läßt
Meine Harfen zupfen still die Töne
Meine Bänder fetzen ihre Gelenke
Meine Pfannen zupfen still
Und mein Kalk rieselt
Rinnt in Sand
Würd der Tränen viele weinen
Der Fisch aus meinem Maule springt
Meine Schuppen schillern geschuppt
Mein ausgedärmter Leib knochenloser Geleesack
Brüderlein komm tanz mit mir
Elend ist mein Elixier
den Herrn zu preisen kam ich
Wie so oft
Könnt ich noch reden
Könnt ich noch schreien
Würd ich`s wohl tun
würd der Tränen viele weinen
Mein Schritt so wattestark
Mein Leib zusammengefault
Lieb der Menschen größtes Gut
Was nutzt`s wenn Tod gar wütet
Wenn Krankheit Fühlen raubt
Komm Brüderlein
Oh tanz doch


Würd atmen nur einen Zug
Mein Atem würde weinen
Würd träumen nur einen Traum
Der Traum würd`s verneinen
Schmerz flicht mein Haar in Zöpfe
Und Schmerz bricht mich nieder


Würd leben nur einen Zug
Mit lachenden Lippen
Würd weinen mit meinen Augen blind
Der Traum würd es wissen
Schmerz flicht mein Haar in Zöpfe
Und ich breche den Schmerz


Der Kelch der Nacht ein bauchiges Blau
Trinkt meine Träume ich weiß es genau
Frißt meine Hoffnung zermürbt sie zu Grau


Keine Farben mehr an meinem jüngsten Tag
Schwarz wiegt Waagschalen ungefragt
Widerstand hab ich niemals gewagt


Das Untier in mir faucht
Meine Krallen pulvernd hingeschmaucht
Ich habe den Kelch zerbrochen
Und Traurigkeit und Haß erbrochen


Lauf


Ein Wichtelmännchen wichtelt
Mit dem Schweigen
Wer schneller stirbt
Sagt euch gleich das Licht
Blas mein Lichtlein aus
Meine Knöchelchen trag nach Haus
Mein Säckchen wichtelt sich fort
Wo ich blieb in meinem Lebenshunger
Hat wohl die Schwärze aufgefressen
Puste-Puste-Pusteblume
Das Licht so lange schon erloschen
Ein Fedriger Kükenflaum
Trocknet auf meiner Haut
Deine Berührung wischt ihn weg


Angst trägt mich auf Händen
Und Glocken mein Totengeleit
Mein Atem klirrt auf Rössern
In Kälte erstarrt
Entführt schweifwedelnd die Freude
Zog einmal zu oft wohl
Am Glockenstrang
Schlaf Kindlein schlaf
Trugst mich doch auf Händen
Und Glöcken läuteten
Meiner Narrenkappe voran
Wenn ich tanzte für dich
Mit Nylonfäden bandest mein Fleisch
Gefühle abgeschnürt
Trat gegen deinen Panzer
Gewandet in Zorn
Kindlein
Nimmermehr wachst du auf
Kindlein
Wach doch nimmermehr auf


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Tag der Veröffentlichung: 01.01.2011

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