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Geballte Faust
Schlägt
Kleinmädchen klein
Der milde Recke Fuß
beugt den Nacken
bis er bricht
schaumgestossene Blüte
verblüht
Die müden Lippen lächelnd
Die unbelächelten Lippen müde
Krähenschwarz
Tratest du den Schrei klein
Bevor er schrie
Gedachtest du dem Schmerz
Bevor er schmerzte
Und immerzu
das blaugeschlagene Federkleid
Vorgestreckt
Als Gallionsfigur mitmarschiert
Im Heer von Zucht und Ordnung
Geballte Faust
Schlägt
Kleinmädchen klein
Das blinde Heer
Schweigt
Blind


Ich hülle meine Worte
In Dunkelheit
Und schieße mich
In den Wind
Tute zuweilen heillos ins Nebelhorn
Mein Zyklopenauge trifft
Ins Ziel
Die Knoten
Stricken
Mich fest
Blankgeputzte Klinken
Hohnlachen meiner Poesie


Ja ich schneide
mein weißes Fleisch
Male Feuerlinien
In rotes Rot
Niemals Gnade
Mit mir selbst
Atme Atemzüge und Finger
zieht Stahl zieht Rot
Übers Fleisch
Und meine tauben Ohren
klingen im Schmerz
Lebe in einem Traum
Ängste höhlen meine Zahnplomben aus
Bespucken mich mit Amalgam
Kann nicht aufwachen
Krieche
In die Tiefe
Bin sternloser Sterntöter
Töte mein Licht
Der Kopf gebiert
Kopflose Kopfgeburten
Ein Grund nur
Wirklich am Leben zu sein
Furchtlos fragende Schemen
Legen den Schalter um
Und alles Ist Nacht und Rot
Ja ich schneide
Mein weißes Fleisch
Male Feuerlinien
In Rotes Rot
Drehe dem Unschuldslamm
Die verfluchte Gurgel um
Bis irgendwer
An meinem Rot krepiert


Eine Nachtigall
trank aus meiner Kehle
Die Stimmbänder
Und ließ mich stumm verharren
Während Pauken die Minuten Schlagen
Erklärungen
fetzen Fleischfetzen
Auf die Knochen
Blutergüsse säuberlich durchnummeriert
Durchwaten den Morgen
Erwartung fällt hintüber
Kauernd vor Angst
Gänsehahnenfuß zerdrückt
Trampelnd Berserker
Berserkt mich klein
Mahlt seinen Brei
Mit meinen Knochen
Verzeih mir
Doch du kannst
Nicht verzeihn
Und mein in Schande gehülltes Haupt
Narbenlos von dir
Ins Gebüsch getragen

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Tag der Veröffentlichung: 15.11.2010

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