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Ich sah zum Horizont. Die Sonne würde in zwei Stunden untergehen und ich war gerade erst in dem Dorf angekommen wo mein Bruder leben sollte. Es war schon seltsam nach vierzehn Jahren seines Lebens zu erfahren das man einen großen Bruder hatte. Suchend sah ich mich um. Es waren nur wenige Menschen auf der Straße und einen von ihnen würde ich wohl oder übel fragen müssen ob er meinen Bruder kannte. Da fiel mir ein Junge auf, der vermutlich um ein oder zwei Jahre jünger war als ich. Er hatte einen so dämlichen Gesichtsausdruck, das ich mir das lachen verkneifen musste. Ich biss mir in die Zunge und ging auf ihn zu. „Entschuldige, ich suche einen Kakashi Hatake. Kennst du ihn?“ fragte ich mit aufgesetztem Lächeln. „Natürlich kenne ich Kakashi! Er ist mein Sensai! Weist du ich will später der Weltbeste Hokage werden! Dann kennt jeder den Namen Naruto Uzumaki!“ fing der Kleine an zu plappern. Ich verdrehte die Augen und unterbrach ihn bevor er noch weiter reden konnte. „Also... Naruto, weist du vielleicht wo Kakashi wohnt?“ fragte ich ihn mit leicht zitternder Stimme. Das ich einmal aufgeregt war, das kam sehr selten vor. Um genau zu sein war das hier das erste mal. „Ähm nunja... Nein nicht wirklich, aber wir haben morgen unser Training mit ihm. Du konntest doch nach dem Training mit ihm reden!“ schlug der Knirps vor. „Ja, habt ihr hier irgendwo eine Herberge?“ erkundigte ich mich. Eigentlich hatte ich ja damit gerechnet heute bei Kakashi zu übernachten aber so würde das wohl nicht werden. „Nein. Aber du könntest bei mir schlafen!“ grinste er mich an. Ich musterte ihn noch einmal. Sein Grinsen ging ihm fast vom einen Ohr zum anderen. Ich nickte. „Ok, wenn deine Eltern nichts dagegen haben!“ antwortete ich ihm. Sofort verschwand sein Grinsen. „Meine Eltern sind tot.“ murmelte er. Das konnte auch nur mir passiegren! „Oh entschuldige! Es tut mir wirklich Leid! Ich weis wovon du sprichst! Meine Eltern sind auch tot.“ flüsterte ich. Da breitet sich auf Narutos Gesicht wieder ein Grinsen aus. „Du bist nett! Gehen wir?“ fragte er. Ich nickte und hob meine Tasche auf, die ich vor mich auf den Boden gestellt hatte. Da fiel mir ein das ich mich ihm noch gar nicht vorgestellt hatte. „He, Naruto. Ich bin Akina. Du bist auch ganz nett!“ und etwas nervig hängte ich in Gedanken an.
Narutos Wohnung war um einiges aufgeräumter als ich angenommen hatte. Zum Abendessen gab es Nudelsuppe, es war das einzige das er daheim hatte dafür aber in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Nach dem Essen richtete er mein Schlafquartier und ich fragte ihn noch etwas über Kakashi aus. Ich erfuhr das er eine windschiefe Frisur hatte und schon bei der Vorstellung zu spät kam. „Hmm... Irgendwie siehst du Kakashi ähnlich!“ bemerkte Naruto plötzlich. „Echt? Wie kommst du darauf?“ fragte ich besorgt. Hoffentlich kam er nicht darauf das ich Kakashis Schwester war. Ich wusste doch noch nicht einmal wie ich selbst damit umgehen sollte. „Naja. Du hast die gleiche Haarfarbe wie er. Und du hast die gleichen Augen. Zumindest bei seinem einen Auge!“ „Hä? Warum nur bei einem Auge?“ fragte ich besorgt. „Na weil er das andere die ganze Zeit verdeckt! Was hast du denn geglaubt?“ lachte der kleine Ninja. „Ach nichts!“ versicherte ich ihm und gähnte. „Mann oh mann bin ich müde. Gute Nacht Naruto!“ murmelte ich und war auch schon eingeschlafen.
Am nächsten Tag weckte Naruto mich um halb fünf in der Früh. Als ich ihn daraufhin anbrüllte was das sollte, antwortete er mir ziehmlich verschreckt: „Aber Kakashi hat uns für Punkt fünf Uhr zum Training bestellt! Und du wolltest doch mit ihm reden!“ „Ach so! Ja klar. Tut mir leid!“ entschuldigte ich mich gähnend. Mühsam schleppte ich mich ins Bad und band mir die Haare zusammen. Laut Naruto hatte ich die gleiche Haarfarbe wie Kakashi. Also musste er auch dieses seltsame weiß haben. Ich spritzte mir noch etwas kaltes Wasser ins Gesicht und ging zurück zu Naruto. „Du bringst mich zu eurem Treffpunkt. Wunder dich nicht wenn ich nicht mehr neben dir bin. Ich bin in der Nähe. Und erzähl niemandem etwas von mir. Was das zu bedeuten soll erkläre ich dir ein anderes Mal. Vielleicht.“ diesesmal war das zittern in meiner Stimme deutlich zu hören. Kurz bevor Naruto zu seinen Teamkameraden stieß, versteckte ich mich in den Bäumen und Sträuchern rund um die kleine Lichtung wo anscheinend der Treffpunkt war. Mein lieber Bruder kam um ganze eineinhalb Stunden zu spät.Danach trug er den drei Schülern eine Aufgabe auf. Sie sollten ihm zwei kleine Glöckchen abnehmen. Wer dies nicht schaffte, würde kein Mittagessen bekommen. Ich grinste. Deswegen also hatte Naruto heute nicht gefrühstückt. Ich machte es mir in meinem Baum bequem und sah mir das Spektakel an. Die drei waren gut, sehr gut sogar aber zumindest einzeln hatten sie keine Chance gegen ihn. Nach kurzer Zeit trat Naruto in eine Falle, die genau unter dem Baum angebracht war, in dem ich mich versteckte. Ich hätte ihm nur zu gerne einen Ratschlag gegeben, hielt mich aber zurück. Da fiel mir das Buch auf, das Kakashi in der Hand hielt. Das Flirtparadies? Was zum Donner nochmal las er da? „Also er hat eindeutig keine Freundin!“ murmelte ich. Da Naruto noch immer zwei Meter unter mir baumelte, sah ich mich nach den anderen beiden um. Dieses Mädchen, Sakura war ganz und gar auf den zweiten Jungen fixiert. So würde das nie und nimmer etwas werden. Seufzend lehnte ich mich gegen einen Ast und schloss die Augen.
Als ich sie wieder auf schlug, war es anscheinend kurz vor Mittag, da die drei bei den Holzpflöcken saßen und von Kakashi eine Standpauke erhielten. Sakura und der zweite Junge erhielten ein Mittagessen, Naruto hingegen war gefesselt und musste zusehen. „Er ist wirklich dämlich!“ dachte ich mir und verfolgte das Geschehen weiter. Der zweite Junge hatte Naruto gerade sein Essen hin gehalten, da hatte Sakura jedoch heftigst protestiert. Sasuke, so hatte sie den zweiten genannt, ignorierte sie. Da das Mädchen anscheinend eingesehen hatte das es nichts brachte Naruto hungern zu lassen, fing sie wenn auch mit viel gemeckere an ihn zu füttern. Kaum hatte sie begonnen, stand Kakashi wieder vor ihnen. Ich spitzte die Ohren und erfuhr das sie bestanden hatten. „Na bitte, geht doch!“ dachte ich mir und seufzte. Ich wollte endlich mit Kakashi reden. Ich folgte ihnen noch einige Minuten, dann verabschiedeten die vier sich von einander. Nachdem die Kinder außer Sichtweite waren, sprang ich vom Baum und ging Kakashi nach. Ich hatte ihn schnell eingeholt, da er nicht gerade eine Rennen lief. „Ähm... Kakashi Hatake?“ fragte ich. Da war dieses blöde zittern schon wieder in meiner Stimme. Er drehte sich um.“Ja?“ „Ich bin Akina Hatake. Und...nun ja... Ich bin deine Schwester.“ sagte ich. „Ich habe keine Schwester. Und jetzt verschwinden Sie. Es reicht das Sie mein Training mit den Kinder ausspionieren.“ meinte er barsch. Ich kramte in meiner Tasche. „Ich habe nicht spioniert und ich habe mir gedacht das du mir nicht glaubst. Schau dir doch mal das hier an.“ antwortete ich und hielt ihm ein Foto meiner Mutter unter die Nase. „Wo hast du das her?“ fragte er aufgeregt. „Das hier ist meine, oder besser gesagt unsere Mutter. Das Foto wurde ein Jahr vor ihrem Tod gemacht.“ erklärte ich ihm. „Aber Mutter ist doch schon lange tot!“ warf er ein. Ich lächelte. „Ich kann dir erklären warum das nicht so ist, aber um ehrlich zu sein, würde ich doch gerne etwas essen. Und wenn es geht bitte keine Nudelsuppe. Hatte ich erst heute in der Früh!“ erinnerte ich mich mit leichtem Schaudern. Ich mochte Suppe nicht sehr besonders und dann noch als Frühstück! „Warum das denn? Warst du bei Naruto?“ fragte er. Also ich darauf nickte sah er mich total verständnislos an. Ich lachte und hakte mich bei ihm ein. „Ich erzähl dir alles aber vorher muss ich etwas essen! Wo geht’s lang?“ erkundigte ich mich grinsend und zog ihn in Richtung Dorf. „Ähm, ja also was das Thema essen, beziehungsweise das Thema kochen anlangt muss ich leider passen!“ erklärte er etwas verlegen. Ich seufzte. „Hast du etwas essbares bei dir zu Hause?“ fragte ich. Als er darauf den Kopf schüttelte war ich wirklich genervt. Das konnte es doch wirklich nicht geben. Da besuchte man seinen Bruder und bekam bei dem nicht einmal etwas zu essen. Schlussendlich ergatterten wir doch noch etwas um meinen knurrenden Magen zu beruhigen und auf dem Weg zu Kakashis Wohnung begann ich zu erzählen wie ich gestern Naruto getroffen hatte. „Woher hast du eigentlich gewusst das ich euch beobachte?“ fragte ich ihn nach einiger Zeit. „Das jemand in dem Baum ist habe ich schon vermutet seit Naruto in meine Falle getappt ist. Ich habe dein kichern gehört. Und als ich den drei erklärt habe warum sie bestanden haben, warst du so abgelenkt das du nicht bemerkt hast das ein Doppelgänger von mir dich beobachtet hat.“ erklärte er lächelnd. „Mist! Mensch man merkt das ich schon lange aufgehört habe zu trainieren.“ jetzt war ich an der Reihe verlegen zu sein. „Meine kleine Schwester ist Ninja. Brav. Hast du die Prüfung schon hinter dir?“ fragte er in einem Tonfall der mich mehr als wütend machte. „Wage es ja nicht so mit mir zu reden, nur weil du mein Bruder bist! Ich bin ein Mittelninja, also nur eine Stufe unter dir, also bilde dir ja nichts ein!“ brüllte ich los. Kakashi sah mich entgeistert an. Ja das war das einzige Gebiet auf dem ich sehr empfindlich war. „He was hab ich denn jetzt angestellt?“ fragte er erstaunt. „Ach Gott! Entschuldigung! Ich kann es einfach nicht ausstehen wenn man an meinen Kampffähigkeiten herum mäkelt. Da bin ich sehr empfindlich!“ erklärte ich ihm. „Ach so. Tut mir leid.“ entschuldigte er sich. Ich grinste. „Schon OK.“
Als ich in Kakashis Wohnung trat, schnappte ich nach Luft. Das hier sah aus als ob nicht nur eine Granate eingeschlagen hatte. „Tut mir leid aber ich war nicht wirklich auf Besuch eingestellt.“ sagte er mit schiefem Grinsen. Ich bahnte mir den Weg zu einem Wäscheberg unter dem ich ein Sofa vermutete. Ich lies meine Tasche darauf fallen und seufzte. „Hier wird es echt Zeit das eine Frau den Haushalt übernimmt!“ bevor ich diese Gedanken aussprechen konnte, wurde ich abgelenkt. „He Kakashi, wer ist die Kleine mit dem blöden Gesichtsausdruck?“ hörte ich eine Stimme hinter mir. „Wer hat hier einen blöden Gesichtsausdruck?“ zischt ich und wirbelte herum. Hinter mir saßen acht Hunde, bei denen ich glaubte ein breites Grinsen zu sehen. „Bitte sag mir das das jetzt gerade nicht einer von den Hunden gefragt hat!“ rief ich Kakashi flehend zu. „Da muss ich dich enttäuschen!“ rief er zurück. „Das gibt’s nicht! Verdammt ich hab einen großen Bruder der mit acht sprechenden Hunden zusammen wohnt und echt keinen Sinn für Ordnung hat?! HILFE!“ brüllte ich. „Also um genau zu sein sind es ja nur sieben Sprechende. Buru kann es nicht.“ antwortete der Kleinste der Meute. „Ja, aber dafür redest du doppelt so viel wie die anderen!“ lachte Kakashi. „Hilfe!“ flüsterte ich und lies mich nach hinten fallen. Eigentlich hatte ich gedacht in einem Wäscheberg zu landen, fand mich jedoch in Kakashis Armen wieder. „War wohl alles ein bisschen viel für einen Tag, oder?“ fragte er. „Das auf jeden Fall!“ stimmte ich ihm zu und musterte ihn das erste mal richtig. Naruto hatte recht gehabt. Wir sahen uns wirklich ähnlich. Obwohl es mich brennend interessierte was mit seinem zweiten Auge war, fragte ich nicht. Ich hatte selbst genug Geheimnisse um zu wissen das man manche Dinge einfach nicht gerne erzählte. Ich hob langsam die Hand und begann zu lächeln. Das Lächeln wurde immer breiter und schließlich wuschelte ich Kakashi durch die Haare. Er protestierte lachend und lies mich in einen Kleiderhaufen fallen. Ich grinste. Wenigstens hatte die Vogelscheuche Humor. Ich sah mich nach den Hunden um. Sie saßen noch immer unverändert an ihrem Platz. „Kommt mal her ihr acht!“ rief ich und tatsächlich gehorchten sie. „Also. Wie heißt ihr denn?“ fragte ich und streckte ihnen die Hand hin. Normale Hunde schnupperten ja immer an der Hand und Hunde waren diese hier ja auch. Und einen Versuch war es ja wert.“Ich glaube ich stelle dir die acht morgen vor. Du kippst ja schon fast aus den Socken!“ mischte Kakashi sich ein und begann das Sofa abzuräumen. Ich nickte dankbar. Nicht einmal eine Minute später war ich eingeschlafen.
Am nächsten Tag wurde ich davon geweckt das jemand laut fluchte. Verschlafen tappte ich in einen weiteren Bombeneinschlag der vermutlich die Küche darstellen sollte. „Stopp! Nicht weitergehen!“ rief Kakashi mir entgegen. Verwundert schaute ich auf den Boden. Langsam begann mein Gehirn auf zu wachen und ich versuchte mir zusammen zu reimen warum er geflucht hatte. „Mir ist eine Tasse hinunter gefallen.“ erklärte er entschuldigend. Ich nickte immer noch im Halbschlaf. Damit war ja alles klar. Eine halbe Stunde später stand eine dampfende Tasse Kaffee vor mir. Als ich den ersten Schluck genommen hatte, war ich hellwach und verzog das Gesicht. „Ist das beste das ich gerade so hin bekomme.“ meinte mein Bruder. Ich schüttelte den Kopf. „Du gehst jetzt mal Naruto, Sakura und Sasuke trainieren und ich mach hier Schiff klar. Schläft die Meute noch?“ fragte ich und war schon mitten im zusammen räumen. „Die schlafen bis zu Mittag. Hundefutter ist in der Küche, aber theoretisch sollte ich bis dahin wieder da sein.“ sagte er, doch ich schob ihn schon zur Tür hinaus. „Ok, du musst los, bist ja eh schon viel zu spät! Ich finde mich schon zurecht!“ rief ich ihm nach und schloss seufzend die Tür. „Na das sieht nach vor ihrem Waschtag aus!“ dachte und machte mich an die Arbeit.
Als Kakashi zu Mittag nach Hause kam, waren schon fast alle Wäscheberge verschwunden und zusätzlich hatte auch noch ein schmackhaftes Mittagessen gezaubert. „Na bei dir werd ich ja verwöhnt!“ staunte er. „Glaub ja nicht dass das jeden Tag so wird!“ drohte ich scherzhaft. Kakashi machte ein enttäuschtes Gesicht. „Was ich noch wissen wollte. Was war eigentlich mit unserer Mutter?“ fragte er plötzlich. „Ich kann es dir nur so erzählen wie sie es mir vor ihrem Tod erzählt hat. Sie hat gewusst das unser Vater mit den Verspottungen die er wegen dieser einen Mission einstecken musste nicht lange fertig werden würde. Sie wusste das er Selbstmord begehen würde. Das wiederum hatte Verspottungen auf sie gezogen und das hatte auch sie nicht überlebt. Also hat sie einen Scheintod vorgetäuscht und hat sich in der Nacht davon geschlichen. Dass sie mit mir schwanger war, hat sie erst ein Monat später entdeckt, doch da war Vater schon tot. Wenn sie es früher entdeckt hätte, hätte sie ihn nie verlassen. Mein größter Wunsch war es immer ein richtiger Ninja zu werden. Ich hab mich so gefreut als sie mich in der Schule angemeldet hat. Sie hat mich auch zu Hause trainiert. Sie war einfach großartig. Mutter hat mir nie von dir erzählt und wenn ich sie gefragt habe wo Vater ist, hat sie immer das Thema gewechselt. Die ganze Geschichte hat sie mir erst zwei Tage vor ihrem Tod erzählt. Das war letztes Jahr.“ erzählte ich und mein Herz zog sich zusammen. „Und warum bist du dann nicht gleich zu mir gekommen?“ fragte Kakashi und legte mir die Hand auf die Schulter. „Ich hatte Angst. Es ist nicht so einfach von einem Tag auf den anderen einen großen Bruder zu bekommen. Ich bin eine Weile einfach herum geirrt. Das Geld für Mahlzeiten hab ich mir ergaunert. Nebenbei habe ich natürlich trainiert. Und eines Tages habe ich dann den Entschluss gefasst dich zu suchen. Also du bist hier ja bekannt wie ein bunter Hund!“ich versuchte zu lächeln als ich dies sagte, doch es gelang mir nicht. Im Gegenteil, mir rollte sogar eine kleine Träne über die Wange. „Hey, komm her!“ flüsterte Kakashi und nahm mich in den Arm. „Ich hatte solche Angst das du mich nicht magst! Ich hatte solche Angst, wieder alleine zu sein!“ schluchzte ich. Es tat gut umarmt zu werden. „Du hast ja gar keine Ahnung wie ich mich darüber freue eine kleine Schwester zu haben!“ sagte er und drückte mich fester an sich. Ich zuckte zusammen als ich plötzlich etwas warmes, feuchtes an meiner Hand spürte. Als ich mich umsah, saßen alle acht Hunde rund um uns. Einer von ihnen, er hatte ein rein weißes Fell, hatte mir über die Hand geleckt. „Na ihr seid mir Teufelsbraten! Seid wann hört ihr denn schon zu?“ rief ich lachend während ich begann, den weißen zu kraulen. „Schon eine Weile. So zirka ab deinem größten Traum.“ antwortet einmal mehr der Kleinste. „Schön das ihr alle schon munter seid. Womit haben wir diese Ehre verdient?“ lachte Kakashi. „Nun ja, es riecht nicht jeden Tag so gut wie heute!“ erklärte ein rotbrauner Hund mit witziger Irokesenfrisur. „Dann kann ich euch ja gleich einmal vorstellen. Also, die kleine Plaudertasche da ist Pakkun. Obwohl er einer der Kleinsten ist, ist er der Chef hier. Der große, auf dem er sitzt ist Buru. Der Irokese ist Shiba. Der hier der Naruto, zumindest meiner Meinung nach, ein bisschen ähnlich sieht ist Guruko. Unser Mister „ich-schlafe-nie“ hier ist Bisuke. Der mit Sonnenbrille ist Akino. Urushi wollte dich trösten und die Mumie ist Uuhei.“ erklärte er. Fast alle Hunde protestierten bei ihrer Beschreibung. „Also am Anfang werde ich euch tausend prozentig verwechseln. Aber ich hoffe, das ich mir irgendwann merke wer wer von euch ist!“ grinste ich. „Das wird schon. Aber andere Frage. Du hast gesagt das du dir deine Mahlzeiten mit Gaunereien verdient hast. Dann müsstest du dich doch sehr gut verstecken können, oder?“fragte er mit nachdenklichem Gesicht. Ich nickte verwirrt. „Ja klar. Außerdem einen Mal gestern. Ich hatte aber nicht gedacht das es überhaupt jemandem auffällt das ich zusehe. Ich meine wer interessiert sich schon für das Trainig von Unterninjas?“ ich war immer noch etwas zerknirscht weil Kakashi mich entdeckt hatte. „Hättest du Lust mir morgen beim Training von den Drein zu helfen?“ meinte er wie beiläufig. Meine Augen blitzten auf. „Und da fragst du noch? Du bist der beste Bruder der Welt!“ jubelte ich und fiel ihm um den Hals. „Das hat noch niemand zu mir gesagt!“ lachte er. „Das wär ja noch schöner!“ drohte ich mit scherzhaft erhobenen Zeigefinger. „Also wie wärs wenn sie dieses mal dir die beiden Glöckchen abnehmen müssen. Nur müssen sie dich davor erst einmal finden.“ schlug er vor. „Klingt ganz gut. Und was machst du währenddessen?“ fragte ich. „Lesen. Was sonst?“ war die Antwort. „Irgendwie werde ich ihm das auch noch austreiben!!!“ dachte ich mir und verdrehte genervt die Augen.
Ich war so aufgeregt das ich am nächsten Tag noch vor Sonnenaufgang aufwachte. Da mich nichts auf der Welt mehr zum einschlafen motivieren konnte, begann ich weiter aufzuräumen. Danach verzog ich mich ins Bad und als ich frisch gewaschen, gekämmt und endlich wieder einmal in Trainingsklamotten mit Stirnband heraustrat war es sieben Uhr. „Jetzt sollte ich mich aber ran halten! Kakashi hat den Treffpunkt für acht Uhr festgelegt.“ dachte ich und war schon am Kaffee kochen. Kaum hatte sich der Geruch des Getränks in der Wohnung verteilt, stand mein Bruder total verschlafen und in Boxershorts im Raum. Er murmelte etwas das sich verdächtig nach „Hilfe, Frühaufsteherin!“ anhörte. „Ja dir auch einen guten Morgen und jetzt beeil dich ein bisschen! In einer Stunde müssen wir beim Training sein!“ rief ich fröhlich. Ich stellte den Kaffee auf den Tisch und ging ins Wohnzimmer, wo ich auf ein verdurstendes Etwas traf, das vermutlich eine Palme darstellen sollte. Als Kakashi endlich fertig war, war es zehn vor acht. Ich seufzte. Mein erster Trainingstag seit langem und ich war zu spät.
Kurz vor dem Treffpunkt überreicht er mir drei kleine Glöckchen. „Dieses mal habe ich für jeden eines mitgenommen. Halte sie in der Hand wenn du dich versteckst, dann kann man sie so gut wie nicht hören. Und lass dich nicht unterkriegen. Ach ja. Pass bei Naruto auf, er ist besser als er aussieht!“ warnte er bevor ich mich ins Dickicht schlug. „Hallo ihr drei!“ hörte ich ihn seine Schüler begrüßen und musste lächeln als sie ihn anfuhren da er zu spät war. „Ja ich weiß das ich zu spät bin, aber egal. Meine Glöckchen Aufgabe kennt ihr ja bereits. Im heutigen Training geht es um eine Aufgabe, die dieser ähnlich ist. Hier in der Gegend versteckt sich...nun ja ich sage einmal eine Freundin von mir. Sie hat für jeden von euch ein Glöckchen. Ihr müsste sie finden und es ihr abnehmen. Ihr habt vier Stunden Zeit. Wenn ihr versagt, jage ich euch dreimal um das ganze Dorf, verstanden?“ erklärte er ihnen die Aufgabe. Ich musste mir auf die Zunge beißen als ich hörte wie Sakura fragte: „Nur EINE Freundin???“ Danach begann das Training auch schon. Dir drei rannten oft neben oder unter mir vorbei, ohne mich zu entdecken. Als einziger blieb Sasuke kurz stehen sah in meine Richtung. Ich spannte die Muskeln an und war schon bereit die Glöckchen zu verteidigen, als er weiterging. Ich seufzte enttäuscht. Ich hatte mich schon so auf einen Kampf gefreut. Vorsichtig kletterte ich von meinem Baum herunter und kroch in eine dichte Hecke. Eines der Glöckchen verfing sich jedoch an einem Ast und klingelte verräterisch. Hektisch fuhr ich herum. Da ich weder jemanden sehen, noch hören konnte vermutete ich erleichtert das niemand das klingeln gehört hatte. Als ich jedoch weiter schleichen wollte, stand auf einmal Naruto vor mir. „Hab ich mir doch gedacht das du diese Freundin bist!“ rief er während ich aufstand. „Du hast mich gefunden, Kompliment. Dann versuch mir doch mal das Glöckchen abzunehmen!“ forderte ich ihn auf. Endlich wieder einmal kämpfen! Naruto versuchte ein paar mal mich zu treffen, ich wich ihm jedoch jedesmal aus und kam dabei immer näher. Als er wieder einmal wütend zuschlug, trat ich rasch einen Schritt auf die Seite und gab ihm einen Tritt. Ich lachte als er voll auf die Nase fiel. „Lach nicht, sondern gib mir ein Glöckchen!“ hörte ich Sasukes Stimme hinter mir. „Na endlich. Ich hab mich schon gefragt wie lange ihr noch warten wollt.“ antwortete ich ihm und wandte mich um. In seinen Augen blitzte kurz Überraschung auf. Er hatte eindeutig nicht damit gerechnet das ich ihn erwartet hatte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.09.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Natalie, ohne die ich vermutlich nie zum schreiben angefangen hätte und ohne ihr meine Bücher ziehmlich langweilig wären.

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