Optimismus und ..... Ironie
Im Allgemeinen, da dichte ich nicht,
ich bin nur sporadisch und nüchtern,
verzeiht mir darum dieses kleine Gedicht,
mich küsste die Muse nur schüchtern.
Kein Pegasusross steht für mich im Stall,
ich bin nicht mit Nektar gepäppelt.
Der Amtsschimmel ist es, der mir manches Mal
recht kräftig ins Dasein geäppelt. –
Den höheren Blödsinn als Philosophie
bewahre ich tief im Busen;
Der Optimismus und auch … Ironie,
sind meine gebräuchlichen Musen.
Drum schreckt mich im traurigen Alltag auch nichts.
Es macht mich nur klüger, --- fast weise;
Es sei die Moral dieses kleinen Gedichts:
Im Leben ist doch alles … (schon einmal dagewesen!)
Der Amtsesel
Nicht zu verwechseln mit dem Amtsschimmel
Ein Esel musste Säcke tragen
und wurde viel und oft geschlagen.
Teils mit, sehr oft auch ohne Schuld
doch einmal riss ihm die Geduld,
er sprach: " Trotz meiner langen Ohren
bin ich zu Höherem geboren.
Die Schinderei ist mir zu dumm
ich hau jetzt ab, ich sattel um. "
Gesagt, getan, mit frischer Kraft
macht' er sich auf die Wanderschaft.
So kam der Esel in die Stadt,
wo er sich dann erkundigt hat,
nach einem wohlstudierten Mann,
der ihn berufsberaten kann
und den man Psychologen nennt,
dieweil er die Materie kennt.
Der Psychologe sprach: "Es ist das Beste,
wenn ich Dich psychologisch teste!"
Dem guten Esel war das recht,
na und? sein Test war gar nicht schlecht.
Der Psychologe riet ihm dann,
fang doch bei 'ner Behörde an,
die hab'n noch mehr von Deiner Sorte,
dem Esel schmeichelten die Worte.
Worauf er sich bewarb sodann,
er hatte Glück, man nahm ihn an.
So hat man einen Esel jetzt
auf einem Amte eingesetzt
und manche Leute schwören drauf,
der Esel fiele dort nicht auf.
Er- Sie- Es-Kimo
Der Erkimo, ein junger Mann
sprach eine Siekimo an. –
Man war ganz unter Sichkimo;
er sprach: „Ich liebe Dichkimo!“
Sie, Siekimo sprach auch nicht –"Nein! "–
Nach einem Kuß im Nordlichtschein,
da sprach er: „Laß Unskimo nun
den Schritt in eine Ehe tun!“
Und es geschah auch endlich so. –
Jetzt warten sie auf Eskimo!
Sein und Haben
Hat einer einmal unverzagt
ein zweifelhaftes Ding gewagt
und wurde dabei nicht geschnappt,
weil alles leidlich gut geklappt;
so wird man meistens ihm verzeih'n
und sagt nur: "Mensch! Hast du ein Schwein!"
Doch wenn das Ding in's Auge geht,
der Täter an dem Pranger steht,
so wird aus Haben oftmals Sein
das ändert die Bedeutung Schwein! –
Beamtenehe
Am Abend nach dem Hochzeitsschmause
sprach der Herr Amtsinspektor Krause
im Schlafgemach zu seiner Frau:
„Beachte, bitte, steht’s genau:
Im B.G.B. steht fest umrissen,
wann und wie oft wir lieben müssen!
Nach diesen ehelichen Pflichten
woll’n wir uns strikt von nun an richten!-
Ich habe mir dabei gedacht:
Am besten wär’s wohl Samstagnacht,--
Dann donnerstags, wenn es Dir recht ist,
und wenn das Essen nicht so schlecht ist,
wär’ ich auch dienstags gern bereit,
doch bitte ich um Pünktlichkeit.
Hast Du zu diesem Thema Fragen?
Wenn nicht, - ist gut.—Schlaf wohl mein Kind,
Dieweil wir heut im Mittwoch sind!“
Auf Reede
Das Schiff liegt fest am Ankertau,
der Käpten war mal wieder blau
und lag laut schnarchend in seiner Koje,
der Nordwind heulte um die Boje.
Und auf dem Dampfer, diesem alten,
musste der Moses Wache halten.
Der hat auf's wilde Meer geglotzt
und zwischendurch auch mal gekotzt;
Seebeine war'n ihm nicht gewachsen,
er kam vom Binnenland, aus Sachsen.
Als er grad wieder mal gespuckt
und dabei auf das Meer geguckt,
erschrak er, und zum Käpten lief er,
und rief: " Das Schiff sinkt immer tiefer! "
Der Käpten, der vernahm das Schrei'n
und stellt auch gleich sein Schnarchen ein
und spricht: "Verlier man nicht den Mut,
das Wasser steigt, wir haben Flut,
bei Ebbe wird es wieder sinken!" -
Dann rülpst er und muß einen trinken,
denn in der Buddel war noch Rum
und dann fiel er nach hinten um –
erneut in einen Tiefschlaf sinkend
und fürchterlich nach Fusel stinkend.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Die Rechte für die Gedichte liegen bei den genannten Autoren. Zeichnungen vonGerd und Manfred Bernersowie als Gastzeichenerin: Zaruhi Gurdikyan
Lektorat: Manfred Berner
Tag der Veröffentlichung: 01.12.2008
ISBN: 978-3-86479-942-6
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