PROLOG
„Willst du heute wirklich mitkommen?“, frag ich Lexi. Im Schein der fahlen Straßenlampe wirken ihre hellen, blauen Augen so trübe, und doch voller Leben. Ihre Haut so blass wie Alabaster. So wunderschön, so verführerisch...
„Unbedingt, Jojo!“, sagt Lexi und bekräftigt ihre Aussage mit einem eifrigen Nicken.
„A...aber es geht echt lange. Vor zwei Uhr werden wir nicht wieder da sein...“ Oh Gott im Himmel, wenn es dich wirklich gibt, dann mach bitte, dass Lexi nicht mehr mitkommen will!
„Och Jojo, ich merk doch, dass du mich loswerden willst... Sag es mir doch einfach ins Gesicht...“
„Lexi, ich will dich doch nicht loswerden!!!“, brülle ich schon fast, entsetzt dadurch, dass sie es auch nur wagt, mir so was zu unterstellen. Doch als ich sehe, wie sich kleine Tränen in ihre Augenwinkel stehlen, nehme ich sie in den Arm und bereue sofort. „Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht anschreien.“ Zärtlich streiche ich über ihr Gesicht und sie lehnt sich gegen mich. So stehen wir also da, sie in meinen Armen auf der dunklen Straße. Kurz nach neun oder so. Und jeden Moment könnte mein Kumpel Mathias kommen um uns abzuholen.
„Und... und wieso willst du dann nicht, dass ich mitkomme?“, schluchzt sie leise gegen meine Brust.
Ganz einfach. Ich ertrage es nicht, wenn Jungs dir hinterher schauen. Wenn sie vielleicht irgendwas mit dir anstellen. Es tut viel zu sehr weh... „Weil ich Angst hab, dass dir was passieren könnte, okay?“, murre ich.
„Ich komm aber trotzdem mit. Ich will nicht alleine, ohne dich, sein.“
Ich doch auch nicht, aber so etwas macht uns beide doch bloß kaputt. „Ich kann dich nicht davon abbringen, oder?“
Lexi lacht leise, schon viel munterer und schaut zu mir herauf. „Wahrscheinlich nicht.“
Plötzlich werden wir von einem Auto unterbrochen, das heranfährt.
„Hee heee!“, grölt Mathias, der seinen Kopf aus dem Fenster gestreckt hat. „Los, los, kommt schon! Lasst und Party machen!!!“ Als Untermalung drückt er noch mehrmals übertrieben auf die Autohupe. „Also, was is’?“
“Wir kommen ja schon, Matze, wir kommen ja schon!” Ich lache und drücke Lexi vielleicht etwas unsanft von mir weg.
„Na dann!“ Matze öffnet galant die eine Tür zum Beifahrersitz. „Na, Alexis, Baby? Möchtest du vielleicht bei mir sitzen?”
Auf einmal kocht eine heiß lodernde Wut in mit auf, es fällt mir schwer, sie zu beherrschen. „NEIN! LEXI GEHT NACH HINTEN!“
„Hey, Alter, schon gut. Nur weil du ihr Bruder bist, brauchst du sie noch lange nicht vor jedem Typen zu bewahren. Es gibt nicht nur schlechte Kerle da draußen.“
Grummelnd setze ich mich auf den Beifahrersitz, während Lexi mit glühend rotem Gesicht hinten einsteigt. Dann fahren wir auch schon los.
„Auf zur Partyyy!!!“ Mathias gibt ordentlich Gas und dreht die Musik ganz laut auf.
BAM-BAM-BAM! Alles scheint regelrecht unter dem Beat zu wackeln und zu ruckeln. Ich glaub sogar, dass Lexi sich wegen der Lautstärke die Ohren zuhält.
Bäume, Häuser mit Mietwohnungen, das langweilige Grau der Stadt, alles zieht am Fenster vorüber. Und eine Weile lang geht das auch gut.
Mathias schüttelt seinen Kopf zum Takt der Musik, mittlerweile hat er nur noch eine Hand am Steuer, in der anderen hält er eine Bierflasche. „Juhuuu!“, brüllt er.
„Hey, du, Matze, schau doch bitte wieder auf die Straße, bitte.“
„Ach, keine Angst du Spielverderber, passiert schon nichts!“ Und wie zur Bekräftigung drückt er noch mal kräftig aufs Gaspedal.
Lexi kreischt erschreckt auf, sofort drehe ich mich zu ihr um. „Alexis, alles in Ordnung?!“
Sie nickt und krallt sich an meinen Sitz fest.
„Haha, ihr Weicheier!“, krakeelt Mathias.
„Bitte Mathias, schau auf die Straße!“, rufe ich und kriege fast eine Panikattacke, als plötzlich vor uns plötzlich zwei Autoscheinwerfer auftauchen. „Oh mein Gott, das Auto rast direkt auf uns zu!“, schrillt Lexi.
„Mathias, das Auto!“, rufe ich. Doch er reagiert einfach nicht. Seine Augen sind vor schrecken weit geöffnet, während er mit runtergeklappter Kinnlade nicht weiß, was er tun soll.
Und dann passiert es.
Es knirscht und knackt laut, als die Autos aufeinanderprallen. Alles wird irgendwie enger, ja, alles drückt und ich werde nach vorn geschleudert, knalle mit dem Kopf gegen das Autodach und Splitter der berstenden Autoscheiben fliegen mir entgegen.
Mir wird schwummerig, alles wird schwarz. In meinen Kopf zwickt, piekst, hämmert und sticht es. So sehr, dass ich vor Schmerz aufschreie. Und doch ist der letzte Gedanke der mich durchzuckt, der, dass Lexi hoffentlich okay ist.
Alles um mich herum ist schwarz. Dunkel. Finster.
Es fühlt sch an, als wäre ich ein kleines Baby, ein Embryo, das in dem Bauch seiner Mutter herumschwebt. So... beruhigend, und doch auch irgendwie Angst einflössend.
Und still ist es. Ruhig. Na ja, fast.
Leise vernehme ich ein Schluchzen. Ganz jämmerlich, nach Glück und Liebe suchend klingt es: „Oh Jojo, wach auf. Jojo, bitte wach auf...“
Die Stimme ist so hell, wie ein Glockenspiel, die hohen Töne auf dem Xylophon. Aber der verzweifelte Unterton vermiest das Gesamtpaket.
Oh bitte, Jojo, wer auch immer du bist, wach auf. Wach auf. Erfüll den Wunsch des Mädchens. Mach, dass die Trauer verschwindet. Vertreibe sie. Töte sie.
Mach das Mädchen glücklich.
Wach auf, Jojo.
Etwas Nasses platscht auf mich. Auf mein Gesicht.
Oh, ich glaube es sind Tränen. Heiße, kummervolle Tränen, die sich in mein Gesicht einbrennen.
Aber ich spüre da noch etwas außer den Feuertränen auf meinem Gesicht. Auf meinen Lippen.
Etwas Zartes. Etwas Weiches...
Und ich schlage plötzlich meine Augen auf, Licht bricht regelrecht über mich ein und ich muss einige Male blinzeln, bis ich mich an die blendende Helligkeit gewöhnt habe.
Über mir erkenne ich nach und nach die Umrisse eines jungen Mädchens. Oder eher ihr Gesicht, das über meinem ist. Es ist ihr Mund, der auf meinem ruht.
„Jojo...“, flüstert das Mädchen leise gegen meine Lippen, doch nach einigen Schrecksekunden drücke ich sie weg.
„Jojo“, sagt sie diesmal lauter und schaut von oben auf mich herab. Ich glaub, ich lieg auf einem Bett.
Weißblondes Haar umrahmt ihr Gesicht und die Tränen lassen ihre blassblauen Augen aussehen wie ein Kinderplanschbecken.
Sie ist hübsch, aber irgendwie nicht mein Typ. Viel zu... na ja, dramatisch, aufgespielt, vielleicht auch zu puppenhaft.
„Wieso hast du mich geküsst?“, frage ich, und meine Stimme schabt in meiner Kehle herum.
„Weil... ich... ähm...“ Sie räuspert sich verlegen und entfernt sich etwas von mir. Nun kann ich sie ganz sehen. Sie hat einen Gips um den linken Arm und einen am Bein. Dazu kleben noch einige Pflaster in ihrem Gesicht.
„Kommt die Antwort heute noch?“, frage ich leicht genervt.
Die kleine Blondine läuft knallrot an.
Ich seufze, und wende mich dann einer viel wichtigeren Frage zu: „Wo bin ich?“ Die Wände in dem Raum sind in einem langweiligen weiß gehalten. Irgendwo piept ein Gerät.
„Im Krankenhaus“, erwidert sie, immer noch verlegen.
„Wieso?“
„Du... wir... der Unfall...“, stottert sie.
„Unfall?“ Ich versteh nicht, wovon sie redet.
„Ja, das Auto... Bevor es uns traf, hat es zum Glück noch gebremst. Ich bin mit Brüchen und einem Schock davon gekommen, aber du warst ohnmächtig...“ Die Unterlippe des Mädchens beginnt zu zittern, so als würde sie gleich wieder los heulen, dann fällt sie mir plötzlich um die Arme. „Oh, Jojo, ich bin so froh, dass es dir gut geht!“
„Ähm, ja...“ Ein Schauder kälter als der Nordpol streicht langsam meinen Rücken hinab. Erneut schiebe ich das Mädchen von mir. „Wenn du mich schon küsst und umarmst, darf ich dann auch wissen wer du bist?“
„Wa-was...?“, stammelt sie geschockt.
„Wer du bist“, wiederhole ich.
„Lexi“, flüstert sie leise. „Mein Name ist Lexi. L-E-X-I!“, schreit sie nun. „ALEXIS!“
Ich blinzle überrascht. „Warum schreist du denn so?“
„Weil du mich fragst, wer ich bin!“
Ich zucke mit den Schultern. „Das ist doch normal, wenn man jemanden nicht kennt. Und überhaupt, wer ist dieser Jojo?“
Wasser fließt aus Alexis’ Augen. Ich glaube, das Planschbecken läuft über. „Du hast es vergessen? Du hast mich vergessen? Mich?! Dich?!“, kreischt sie.
Ich nicke vorsichtig, irgendwie macht sie mir Angst.
„Ich glaube es nicht...“, wispert sie. Dann dreht sie sich urplötzlich um und rennt flennend aus dem Zimmer, die Tür lässt sie mit einem lauten Knall zufallen.
Hab ich etwa was Falsches gesagt?
Erschöpft lasse ich mich ins Bett sinken und kneife die Augen zusammen.
Versuche, nachzudenken. Zu überlegen. Mich zu erinnern.
Wer bin ich? Wenigstens mein Name sollte mir dich einfallen. Doch alles, was kommt, ist... gar nichts.
Es ist nicht so, dass ich ABSOLUT gar nichts weiß. Mir kommt zum Beispiel in den Sinn, dass Barack Obama der Präsident der Vereinigten Staaten ist und einige seiner Wurzeln in Irland liegen. Und ich weiß, dass der Staat der Vatikanstadt der kleinste Staat der Welt ist, und die kleinste Stadt Deutschlands Arnis mit rund 300 Einwohnern ist. Solche Fakten schwirren massenweise in meinem Kopf rum
Doch wenn ich versuche, mein Gedächtnis zu fragen, wie ich heiße, ist es so, als würde mich ein sengender Blitz durchfahren, als würde ich danach sofort in eisige Kälte getaucht und mein ganzes Gehirn gefrieren.
Und plötzlich fühle ich mich wie ein Niemand. Ich bin
ein Niemand!
Als ich mir dessen bewusst werde, schlage ich ruckartig die Augen auf und richte mich auf. Schmerz durchzuckt meinen Körper, ich stöhne gequält auf. Gott, was ist mit mir los? Über und über mit Bandagen zugerollt bin ich, wie es mir grad auffällt...
„Nein, nein, nein! Das darf nicht wahr sein! Was zur Hölle ist denn hier überhaupt los?!“
Die Zähne fest aufeinander gebissen rüttle ich energisch an meinen Kopf, keine gute Idee, denn nun brummt mein Schädel.
Langsam sinken meine Hände wieder, nur damit eine davon nach oben an meinen Mund wandert, damit ich nervös am Daumen herum kauen kann. Gerne würde ich sagen, das ist so eine alte, blöde Angewohnheit. Geht aber leider nicht.
„Ein Niemand...“, nuschle ich leise gegen meinen Daumen, atme dann aber tief ein und versuche, runterzukommen. „Alles wird gut, nur die Ruhe bewahren, Junge...“
Auf einmal knarrt es etwas, die Tür geht auf, ein Arzt tritt herein. Hinter ihm eine Frau, so um die 45 Jahre alt. Und dann... Alexis. Verlegen humpelt sie hinein. Mein Blick sucht ihren, denn so gesehen ist sie die einzige, von der ich etwas weiß. Auch wenn es nur ihr Name ist.
Doch sie starrt einfach stur auf ihre Füße und auf ihren Wangen liegt eine zärtliche Röte, wie eine weiße Rose, leicht rot angehaucht.
„Du bist wach“, stellt der Arzt mit einer gewissen Erleichterung fest.
Ich nicke unsicher.
Der Arzt dreht sich kurz zu der Frau und Alexis um. „Könnten Sie bitte kurz hinausgehen? So viele Leute könnten Jonathan verunsichern.“
Jo...na...than?
Der Arzt bemerkt meinen fragenden Blick und erwidert ihn lächelnd. „Jonathan, das ist dein Name.“
Der Frau kommen urplötzlich Tränen in die Augen, Alexis sieht auch aus, wie kurz vor einen Zusammenbruch, kaut aber nur an ihrer Unterlippe rum.
Noch ein ermahnender Blick des Arztes genügt, dann verschwinden sie aus dem Krankenzimmer.
„Wer bin ich?“, spreche ich plötzlich die Frage, die mein Gehirn quält, aus.
„Wie gesagt. Du bist Jonathan“, antwortet er knapp. „Alles andere könnte im Moment zu viel für dich sein.“
Dass es jetzt schon zu viel für mich ist, bemerkt natürlich niemand.
UND DIE TAGE IM KRANKENHAUS VERGEHEN UND VERFLIEGEN WÄHREND ICH IN FINSTERER ANHNUNGSLOSIGKEIT VERSCHWIMME.
Ja, mein Leben scheint davon zutreiben. Im Moment lebe ich einfach nur vor mich her, weiß nicht wofür oder warum oder für wen.
Natürlich, mittlerweile hat man mir erklärt, dass ich an Amnesie leide, dass das vom Unfall kommt und das habe ich auch verstanden.
Man hat mir erzählt, dass die Frau letztens meine Mutter Kathi war und Alexis meine Schwester ist.
Alexis kommt mindestens fünfmal die Woche mich besuchen, manchmal zusammen mit Kathi.
Alexis hält dann ganz oft meine Hand und erzählt irgendwelche belanglosen Sachen.
„Möchtest du einen Apfel?“, hat sie einmal gefragt. Sie hatte extra feingeschnittene Stücke mitgebracht. „Jojo, du mochtest Apfel immer so.“
„Nenn mich nicht Jojo“, hab ich geantwortet. Ich mag’s nicht, wenn sie mich Jojo nennt. Ich weiß nämlich, dass sie mit Jojo bestimmte Eigenschaften verbindet, das hat sie mir erzählt Ihr Jojo war toll und mutig. Hat sich für sie brüllend gegen alles und jeden gestellt. Er war der perfekte Bruder.
Aber bin ich das auch?
Sie sagt, sie hat mich unheimlich gerne. Doch ich bezweifle, dass sie damit den „alten“ Jojo meint.
Davor habe ich Angst. Dass jeder in mir Jojo oder Jonathan sieht. Jemanden sieht, von dem ich nicht weiß, wer er ist.
Für wen oder was lebe ich denn dann, wenn ich von allen nicht als ich akzeptiert werde?
Und wenn jetzt jemand meinen sollte, man lebt doch eh nur für sich selbst, dann beantwortet mir eine Frage: Bin ich Ich selbst? Und wenn nicht, was bin ich? Wer bin ich?
ICH VERSCHWIMME IN FINSTERER ANUHNGSLOSIGKEIT. IN ANGST. ZWEIFEL. MISSTRAUEN IN MIR SELBST.
Ich liege auf dem Rücken in meinem Bett, bin immer noch im Krankenhaus.
Ich trage die Sachen vom alten Jonathan. Boxershorts im schlichten Dunkelblau, ein weißes, ausdrucksloses T-Shirt.
Ausdruckslos. Ohne Persönlichkeit.
Verdammt, dieses T-Shirt hat so viel Ähnlichkeit mit mir.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich hier rauskomme, aus diesem Krankenhaus. Ich kann mir gar keine Zukunft vorstellen. Wie auch, ohne Vergangenheit?
Ein scheiß Gerät piept die ganze Zeit monoton vor sich hin.
Monoton...
Gott, es geht mir so auf die Nerven.
Ich setze mich auf, greife nach einem MP3-Player, der auf dem Nachttisch neben dem Bett liegt und schalte ihn ein. Alexis hat ihn mir mitgebracht. Sie sagt, es ist meiner. Natürlich wusste ich das nicht.
Sie meint auch, da sind meine Lieblingslieder drauf. Ich hab mir schon fast alle angehört, und ehrlich gesagt trifft keines davon meinen Geschmack.
„Und, Jojo, die Lieder sind toll, was?“, fragte Alexis lächelnd.
„Na ja...“ Ich zuckte mit den Schultern. „Sind nicht so ganz mein Fall.“
„Aber... das sind deine Lieblingslieder!“
„Woher willst du denn das wissen?“
„Weil sie dir immer gefallen haben!“
„Haben sie das? Jetzt aber nicht mehr.“
„Jojo, bitte, sag so was nicht! Du liebst diese Musik, vor allem die von Eminem!“ Genau die missfällt mir am Meisten.
Von da an hab ich geschwiegen.
Ich bin nicht Jojo...
Sie vergleicht mich immer mit ihm.
Ich bin nicht Jojo...
Denkt, sie kann mich zu ihm verbiegen.
Ich bin nicht Jojo...
Warum kann das niemand verstehen?
Ich stecke mir die Kopfhörer in die Ohren. Auch wenn ich die Lieder da nicht mag. Alles ist besser als das Piepen dieser Maschine. Außerdem – so die Ärzte – könnte mir Musik mit meinem Gedächtnis helfen. Und ich wünsche mir nichts mehr als das, obwohl ich bezweifle, dass ich je ein Gedächtnis hatte.
Ich lege mich ins Bett zurück, scrolle zu einem Lied, dass ich noch nicht kenne und gehört habe – Fuckin’ Perfect von Pink – und schließe die Augen.
made a wrong turn once or twice
Hat Jonathan manchmal den falschen Weg eingeschlagen? Werde ich es tun? Mehrmals?
like your nothing
Wie gar nichts. Perfekte Beschreibung.
you’re fuckin’ perfect to me
Würde das jemand zu mir sagen, ich würde es nicht glauben. Niemand kennt MICH. Nicht mal ich selbst. Und meine Gedanken... oh Gott, die kann ich doch niemanden erzählen. Niemand würde mich verstehen. Sie wollen mich doch eh nicht... Sie wollen bloß Jonathan und Jojo.
you’re so mean when you talk about yourself
Aber es ist doch wahr was ich sage. Ich bin ein Niemand, ich bin falsch. Ich werde nie den Erwartungen der unbekannten Leute – Jojos und Jonathans Bekannten – gerecht werden. Und ich trau mich noch nicht mal das jemanden zu erzählen.
change the voices in your head
Wie soll ich die Stimmen verändern? Wie soll ich meinen Gedanken befehlen an etwas Gutes zu denken? Ohne schöne Erinnerungen?
like you’re less than fuckin’ perfect
Genau so bin ich. Ich bin gar nichts wert. Denn ich bin nicht der, der ich mal war, der, den alle wollen. Den, den alle lieben. Ich bin es nicht.
Ich schlage ruckartig die Augen auf. Tränen rinnen mir langsam die Wangen hinab, sie fühlen sich kalt an, im Gegensatz zu meinen Gefühlen.
Ich schluchze auf und streiche mir verstohlen das Salzwasser weg. Das Schluchzen klingt viel zu verzweifelt. Jojo hätte nie geweint, bestimmt nicht...
if you ever ever feel like you’re nothing you’re fucking perfect to me…
Tag der Veröffentlichung: 25.09.2011
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