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Wie ich sie vermisste, doch durfte ich mich nun nicht von meinen Gedanken und vergangenen Gefühlen leiten lassen. Ich war in Griechenland um mich zu amüsieren und sie endgültig zu vergessen! Ich konnte ihr ja nicht ewig hinterher trauern, außerdem war es meine Entscheidung gewesen, ich hatte den Schlussstrich in unserer Beziehung gezogen. Trotzdem gelang es mir nicht ihren Gesichtsausdruck zu vergessen. Für sie war eine Welt zusammen gebrochen und ich war daran Schuld. Ich war zwar davon überzeugt, dass ich das Richtige getan hatte. Ihr aufgesetztes fröhliches Getue hat mich mit der Zeit angewidert, ich hielt es bei ihr einfach nicht aus und trotzdem hatte ich mir gewünscht, dass sie ihren Weltuntergang für sich behalten hätte, dann hätte ich nämlich kein schlechtes Gewissen gehabt.

Plötzlich klopfte es an die Tür. Ich brauchte einen kurzen Moment um mich aus meinen Gedanken zu befreien und ging mit langsamen Schritte auf die Tür zu. Sachte drückte ich die Klinke meines Hotelzimmers runter und öffnete die Tür. Phil und Jason standen beide mit einem Lächeln vor mir, das mich schaudern ließ. Sofort wusste ich, dass sie irgendetwas geplant hatten, was mir nicht gefallen würde.
„Na Jack? Warst du wieder in deine Gedanken vertieft?“ fragte Phil herausfordernd
„Ach, lass den armen Jungen doch in Ruhe. Er hat genug durch gemacht, außerdem sind wir hier um uns zu amüsieren und um ein paar Mädchen aufzureißen.“ zwinkerte Jason mir zu.
„Ach, das wollt ihr also tun! Mädchen aufreißen... da kann ich genauso gut zu Hause bleiben. Ihr wisst ganz genau, dass ich ihr das nicht antun kann!“, sagte ich schnippisch.
„1. Sei kein Spielverderber. Du weißt, dass ich und Jason seit über zwei Jahren single sind und keinen wirklichen Spaß mehr seitdem hatten. 2. Was kümmert sie dich? Du hast mit ihr Schluss gemacht. 3. SIE IST NICHT HIER!“ argumentierte Phil genervt.
Ich wusste nicht mehr was ich sagen sollte, ich war perplex. Phil hatte Recht, sie war nicht hier und sie würde nie erfahren was in Griechenland passieren würde. Nachdenklich senkte ich meinen Blick und strich mit der Hand an meinem drei Tage Bart entlang.
„Na gut....“ seufzte ich und ließ mich von den beiden mit in die Stadt ziehen.


Es war eine schwüle Sommernacht und die schwere Luft gab einem ein erdrückendes Gefühl. Ich fühlte mich träge und kam nur sehr langsam voran. Eine Pause zu machen kam jedoch nicht in Frage. Jason und Phil liefen durch die Stadt wie zwei kleine Kinder, die gerade ein neues aufregendes Spielzeug gefunden hatten.
Ich war nur müde und wollte mich endlich irgendwo niederlassen, wo ich ein kühles Bier trinken und mich etwas erholen konnte. Auf einmal fiel mir eine kleine Bar in Küstennähe auf. Mit einem gemütlich Schritt bewegte ich mich sachte auf sie zu.

Die Bar befand sich in einem roten Gebäude, welches mit roten, gelben, blauen und grünen Lampions, sowohl draußen als auch drinnen geschmückt war. Drinnen war sie eher spärlich bekleidet mit großen, langen Tischen und niedrigen, schmalen Bänken und Stühlen. Alles war in einem dunklen Holzton gehalten und wirkte sehr altmodisch, zugleich verströmten die bunten Lampions einen ganz besondere Atmosphäre. Sie ließen den Raum gemütlich erscheinen und man bekam ein wohltuendes Gefühl. An der Mauser hinter der Theke hing eine alte, ramponierte Uhr, welche komische Geräusche von sich gab. Ich guckte die Uhr etwas erstaunt an, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Die Zeiger der Uhr waren bizarr verformt, die Zahlen waren gewellt und im Hintergrund war ein Gesicht einer Frau zu erkennen. Zu meinem verwundern funktionierte sie perfekt und zeigte, genau wie meine Digitaluhr, 20:00 Uhr an. Hinten Rechts im Eck entdeckte ich einen kleinen runden Tisch, wo knapp 3 Leute Platz hatten, dort ließen wir uns nieder und bestellten uns ein kühles Bier. An diesem Abend sollte es jedoch nicht bei einem Bier bleiben, aus einem wurden zwei und aus zwei wurden vier, so ging es den ganzen Abend weiter. Gegen 11 waren Jason, Phil und ich gut angetrunken und mittlerweile hatte die Bar auch angefangen sich zu füllen.

Kurzerhand ließ ich meinen Blick durch die Bar schweifen und da sah ich sie. Eine junge Frau, nicht älter als 21, mit großen, dunkelbraunen Augen. Ich konnte einfach nicht aufhören sie an zugucken und so starrte ich sie eine Weile an. Die Frau bemerkte meinen Blick und fand es sehr amüsant. Sie schenkte mir ein kleines, keckes Lächeln. Das brachte mich total aus der Fassung, ich spürte wie die Röte mir ins Gesicht stieg und schaute beschämt auf den Tisch.
Auf einmal bemerkte ich eine sanfte Berührung auf meiner Schulter und jemand setzte sich auf den freien Platz neben mir.
„Hallo, du bist nicht von ihr oder?“
Erschrocken schaute ich hoch und sah in die tief braunen Augen, der jungen Frau, die ich gerade eben so angestarrt hatte. Nickend senkte ich wieder den Kopf und brachte kein Wort heraus. Insgeheim fragte ich mich auch, wo Phil und Jason ab geblieben waren, wie konnten sie mich nur alleine lassen. Naja zu diesem Zeitpunkt war es mir sowieso egal. Ich wusste nicht was ich in dieser Situation machen sollte. Ich war immer schüchtern gewesen, schon damals als ich meine Ex-Freundin Marina das erste mal alleine traf.

Marina und ich kannten uns schon länger, doch hatten wir uns nie wirklich ernst Unterhalten, da ihre Freunde immer um sie herum waren. Dazu kam noch das wir beide uns am Anfang nicht sehr anziehend fanden. Auf einer Party kamen wir uns näher. Marina war sehr betrunken und konnte kaum noch gerade gehen. Da ich an dem Abend sowieso den Fahrer spielen sollte, stellte ich mich freiwillig zur Verfügung sie nach Hause zu fahren. Marina war mir sehr dankbar dafür gewesen und lud mich zwei Tage später zum Essen ein. Nach diesem Essen trafen wir uns öfters und am dritten Date machten wir einen Spaziergang.

Diesen Abend mit ihr hatte ich bis heute nicht vergessen können, wie wir im Mondlicht am Strand spazieren gingen, bis zu den Knöcheln im kaltem Wasser, ihr zärtliches Lächeln, ihre fröhliche, lebendige und etwas verrückte Art und Weise.
Auch hatte sie etwas mysteriöses an sich, ich konnte sie einfach nicht durchschauen. Es war erst das dritte mal das wir miteinander ausgingen, doch sie hatte es geschafft mich jedes mal zu überraschen. Eigentlich durchschaue ich einen Menschen nach dem ersten Treffen, da ich ein sehr gute Menschenkenntnis habe. Bei ihr funktionierte meine Logik einfach nicht richtig. Manchmal war sie wie ein kleines Kind, ein anderes Mal war sie ernst und sehr seriös und dann gab es noch ihr eigene Logik, die nicht immer verständlich war. Sie war nicht ganz normal und viele würden sie, als durchgeknallt bezeichnen, aber ihre Persönlichkeit hatte mich in einen Bann gezogen. Ich war fasziniert, wollte immer mehr über sie erfahren und konnte nicht aufhören an sie zu denken.

An jenem Abend am Strand fing sie auf einmal an sich bis auf die Unterwäsche aus zu ziehen und rannte ins schwarze Meer hinein. Wie versteinert stand ich mit den Füßen im Sand und schaute ihr nur zu. Sie war die hellste Gestalt in dieser Nacht, ihr nasse, elfenbeinfarbene Haut glitzerte sanft im Mondlicht und sie war einfach wunderschön. Plötzlich tauchte sie ab und erschien kaum 10 m vor mir im Wasser.
Ich konnte nur die obere Hälfte ihres Gesichtes sehen, der Rest ihres Körpers war in den tiefen des schwarzen Meeres verschwunden. Sachte bewegten sich ihre langen Haare wie Schlangen auf der Wasseroberfläche und sie schenkte mir ein freches Lächeln. Sie hatte irgendetwas vor, doch ich kam einfach nicht drauf was es sein konnte. Nun stand sie langsam auf und kam auf mich zu. Ich war wie erstarrt und konnte meinen Blick nicht von ihrem Körper und ihrem verführerischen Augen abwenden.

Wenige cm entfernt blieb sie vor mir stehen, neigte ihren Kopf leicht nach oben, schaute mir tief in die Augen und dann geschah es. Mit einem heftigen Ruck zog sie mich ins Wasser. Ich spürte wie meine Kleidung sich mit Flüssigkeit voll sog und an meinem Körper, kalt und eklig, zu kleben begann. Als ich mit meinen Kopf wieder auftauchte, hörte ich nur ein herzliches Lachen. Ich öffnete meine Augen und sah sie lachend im Sand umher rollen. Ich versuchte mich langsam zu erheben, doch mein Versuch schlug fehl! Ich verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem großen Platscher wieder ins Wasser. Nun konnte ich mich nicht länger zurück haltend, auch ich fing aus tiefstem Herzen an zu Lachen. Mit Tränen in den Augen sah ich zu wie sie lachend im Sand lag. Nach 5 Minütigen Lachen stand sie langsam auf und bewegte sich wie eine elfe auf mich zu. Ihr eleganter und sachter Schritt hypnotisierte mich, ich sah wie sich ihre Hüfte sanft nach links und nach Rechts bewegte. Wieder blieb sie nur wenige cm vor mit stehen und sah mich an, doch dieses mal küsste sie mich leidenschaftlich. Ich spürte wie sich ihre nassen langen Haare an mein Gesicht klebten, ihre weichen Lippen schmiegten sich sanft auf die meinigen und ich wünschte mir ins Geheim, das der Moment nie enden würde. Mit der einen Hand griff ich sachte um ihre Taille und drückte sie zärtlich an mich. Mit der anderen Hand versuchte ich verzweifelt das Gleichgewicht zu halten. Was mir trotz großer Anstrengung nicht gelang. Beide fielen wir ins Wasser und tauchten unter. Ich hätte erwartet, dass sie sich aus meinem Griff lösen würde um wieder an die Oberfläche zu gelangen um nach Luft zu schnappen. Doch sie küsste mich weiter bis sie keine Luft mehr hatte. Als wir wieder auftauchten standen wir beide auf und gingen an den Strand zurück und setzten uns nebeneinander in den kalten Sand. Ich legte meinen Arm um sie und streichelte sanft ihren Arm. Sie kuschelte sich fest an mich und fragte ob ich sie nicht nach Hause bringen könnte. Verdutzt sah ich sie an und fragte, wieso sie schon nach Hause wolle, der Abend sei doch noch jung. Sie senkte leicht den Kopf und meinte nur, es war so schön gewesen, das wolle sie nicht auf Spiel setzten. Ich sah ihr in die Augen und ich konnte ihre Bitte sogar in ihnen ablesen, also erfüllten ich ihr ihren Wunsch.
Mit gemächlichem Schritte gingen wir zum Auto. Wie es sich für einen Gentleman gehört gab ich ihr noch eine Decke, da sie etwas zu zittern begonnen hatte, hielt ihr die Autotür auf und fuhr sie nach Hause. Paar Monate später kamen wir dann zusammen. Nach paar Monaten hatte sie jedoch angefangen sich zu verändern und ihre verrückte Art und Weise war wie wegblasen, so als hätte sie gar nicht existiert.

Ein kleiner Klapps auf den Hinterkopf holte mich wieder zurück auf die Erde. Es war ihre Hand gewesen, die eben noch auf meiner Schulter verweilte. Sie fragte mich, was los sei. Ich meinte, es wäre nichts und sie solle sich keine Gedanken machen. Verwundert und zugleich bedenklich schaute sie mich an. Auf einmal schenkte sie mir ein Lächeln und flüsterte mir etwas zu. Sie stand auf und verschwand aus der Tür, mit einer kleinen Verzögerung folgte ich ihr. Als ich aus der Tür trat, griff sie nach meiner Hand und lief mit mir zu einer Bank am Strand. Beide setzten wir uns hin und sie fing an drauf los zu plaudern.
Sie erzählte mir von ihrer Familie, die einen Winzerei besaßen und wie glücklich sie ihr in Griechenland sei. Dann wurde es plötzlich still und sie schaute mich mit großen, erwartungsvollen Augen an und sagte: „ Nur eins fehlt mir noch zu meinem Glück, nämlich ein Mann der mich liebt.“ Nach diesem Satz kamen sich unsere Gesichter näher und wir küssten uns zärtlich. Nach einigen Sekunden lösten sich unsere Lippen von einander und wir guckten uns nur an.

Erst jetzt viel mir auf, welch füllige Lippen und zarte Gesichtszüge sie hatte, sie erinnerte an ein kleines unschuldiges Mädchen. Wiederum verfügte sie über die Rundungen einer Frau und hatte auch keine kleine Oberweite, wenn ich das so sagen durfte. Hinzu kam noch das ihre langen, schwarzen, gewellten Haare sich wirklich perfekt an ihr Gesicht schmiegten. Es war so als ob ihre Haare ihre Schönheit nochmal unterstrichen.
Langsam hob ich meine Hand und strich ihr sachte über ihre weiche, gebräunte Wange. In ihren Augen las ich, die Sehnsucht nach Liebe. Sie suchte nach dem Richtigen für sich und sie dachte womöglich, dass ich es sei. Jedoch war ich es nicht. Nach diesem Kuss hatte ich realisiert, dass mein Herz einer anderen gehörte und es womöglich auch schon immer tat.


Ich wandte mich langsam von ihr ab und versuchte ihr so gut es ging klar zu machen, das ich zu einer anderen gehörte und das ich einen großen Fehler begangen hätte, den ich wieder gut machen müsste. Ich hörte wie sie neben mir anfing zu schluchzen und traute mich nicht ihr ins Gesicht zu schauen. Wieder hatte ich es vollbracht, ich hatte einem Menschen weh getan, für den ich eigentlich Sympathie empfand. Sie war so lieb, hatte nichts böses im Schilde geführt und wollte doch nur geliebt werden. Wie konnte ich das nur wieder gut machen? Ich überlegte eine Zeit lang, doch fiel mir einfach nichts ein. Plötzlich fing die Frau neben mir an zu lachen. Verwundert fragte ich, was los sei. Sie hob ihren Blick in die Sterne und meinte, das meine Freundin sich glücklich schätzen könne so einen Freund wie mich zu haben.
Verdutzt meinte ich nur, das sie mich doch gar nicht kenne. Dazu sagte sie nur eins: „ Ich habe genug Männer in meinem Leben kennen gelernt und den meisten wären ihre Freundinnen egal gewesen. Doch du bist ja nicht mal mehr mit ihr zusammen, wie du mir erzählt hast und trotzdem sorgst du dich um sie und empfinden tust du auch noch sehr viel für sie.“
In diesem Moment wurde mir bewusst, das ich sofort handeln musste. Überstürzt wie ich manchmal nunmal bin, sagte ich, danke, gab ihr einen Abschiedskuss auf die Wange und lief so schnell es ging zum Hotel zurück.

Im Hotel angekommen lief ich sofort zur Rezeption und wollte den nächst besten Flug zurück nach Deutschland buchen. Der Mann an der Rezeption fragte erstaunt, woher den Sinneswandel käme, ich wäre doch erst gestern angekommen und er habe mir schon ein Flieger für morgen früh gebucht. Dazu sagte ich nur ein Wort: „ LIEBE!“

Am nächsten Morgen eilte ich zum Flieger und stieß dabei eine Menge Leute um. Ich war so aufgeregt, ich wollte Marina in den Arm nehmen, sie küssen, mit ihr kuscheln und einfach bei ihr sein. Es waren nur 10 Tage her, seitdem ich mit ihr Schluss gemacht und das letzte mal in den Arm genommen hatte.

Als ich am deutschen Flughafen ankam, überkam mich eine Idee, ich würde ihr einen Heiratsantrag machen! Da konnte sie fast nicht nein sagen. Sie würde mir in die Arme fallen und vor Freude weinen und auch ich würde in Freudentränen ausbrechen. Nun war ich mich zu 100% sicher, sie war die Frau meines Lebens und mit ihr wollte ich alt werden.
Ich brachte meine Koffer so schnell es ging in mein Apartment. Danach lief ich wie von einer Hornisse gestochen zum Juwelier und kaufte den schönsten goldenen Ring. Nur ein goldener Ring war mir zu langweilig, ich bettelte den Juwelier an noch innerhalb der nächsten beiden Stunden eine Gravur für mir zu machen. Dieser war jedoch sehr erstaunt und meinte nur, dass es nicht möglich sei, es würde mindestens 2 bis 3 Tage dauern. Ich erklärte ihm die Situation und schlussendlich ließ der Juwelier sich breit schlagen und erfüllte mir meinen Wunsch.
In der Zeit, wo der Juwelier sich um die Gravur kümmerte, organisierte ich einen Blumenstrauß aus 25 roten Rosen, 25 weißen Rosen und kaufte mir einen Smoking. Dann kehrte ich zum Juwelierladen zurück und holte den Ring ab. Nun machte ich mich auf den Weg zu meiner Liebsten. Mit einem aufgeregten, aber sehr guten Gefühl, stieg ich aus dem Auto, ging zum Haupteingang und klingelte an der Tür. Ich brachte mich selbst in Position, Blumen an meiner Brust und den Ring im kleinen schwarzen Kästchen empor gestreckt. Nach zwei Minuten bemerkte ich, wie sich die Klinke langsam nach unten bewegt und die Tür aufging.
Mit erfreulich Stimme fragte ich: „Willst du mich heiraten?“

Doch zu meinem erstaunen stand nicht Marina in der Tür, sondern ihre Mutter,die schluchzend in Tränen ausbrach und ins Haus rannte. Ich verharrte noch einige Momente verdutzt in meiner Position, dann stand ich auf und ging ins Haus hinein. Als ich durch den Gang schlenderte, bemerkte ich, dass Marina's Sachen in Kisten gepackt waren. Überall standen Kisten umher, im Gang, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer, sogar die Kisten von Dachboden waren hinunter getragen worden. „Was ist hier los?“, fragte ich mich, „Kann es sein, dass Marina umzieht? Aber wieso ist ihre Mutter dann so aufgelöst?“ Irgendwo verstand ich schon, dass ihre Mutter traurig war, auch ich war nicht mehr in bester Laune. Ich hatte wohl kaum Chancen jetzt noch mit ihr zusammen zu kommen, wenn sie weg ziehen sollte.

In der Küche angekommen setzte ich mich neben Marinas Mutter an den Tisch und fragte sie, wieso Marina weg ziehe? Die Mutter sah erschreckt hoch und sie sagte, das Marina nicht wegziehe.

Dann fing sie an zu erzählen: „Marina ist vor einigen Tagen bei einen Autounfall ums Leben gekommen. Ein Lastwagen hatte ihr Auto gerammt und sie in den Graben gestoßen. Die Polizei und Feuerwehr war sofort zur Stelle und schafften es Marina aus dem brennenden Auto zu befreien. Sie wurde sofort auf die Intensivstation gebracht und lag dort drei Tage im Koma. Am letzten Tag bevor sie uns verließ meinte sie, sie wünschte das du nie von ihr gegangen wärst und sie wäre immer mit dir zusammen gekommen, egal wie weh du ihr tun würdest. Jack... Du bist... warst ihre große Liebe.“

Ohne ein Wort stand ich auf und ging von dannen.

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Tag der Veröffentlichung: 21.09.2010

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