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Hundert Worte


Einmal sagte er: „Ich glaube, ich brauche mindestens hundert Worte, um dir zu sagen, was du mir bedeutest.
Du bist wie hundert Sonnenstrahlen im kältesten Winter, wie hundert bunte Blüten auf tristem Asphalt, wie hundert Stunden Zeit an einem hektischen Tag.
Du bist wie hundert gute Ideen im Kopf, wie hundert Kugeln Erdbeereis, wie hundert Sterne in der Nacht.
Du bist für mich wie hundert Meter überm Boden schweben oder auch wie hundert Nackenhärchen, die von hundert zarten Lüftchen in hundert Richtungen gepustet werden.“
Darauf sagte sie: „Ich brauche nur drei Worte, um dir Folgendes zu sagen: Ich liebe dich.“

Ehrlich


Neulich beim Frühstück.
„Schatz, ich muss mit dir reden.“ „Ja?!“
Ich nehme ein Mohnbrötchen.
„Wie fange ich das an? Was ich jetzt sage, hat ÜBERHAUPT NICHTS mit dir zu tun. Ehrlich!“
Butter auf eine Hälfte.
„Es hat mir nichts bedeutet!“
Ein Stückchen Käse.
Und ich weiß auch gar nicht, wie es dazu kommen konnte.“
Vielleicht noch Petersilie.
„Wahrscheinlich zu viel Alkohol und der ganze Stress…“
Ich suche den Salzstreuer.
„Ich habe mit einer anderen geschlafen. So, jetzt ist es raus.“
Während ich mein Frühstücksei köpfe, kriege ich Appetit auf Rühreier.
Aber das hat ÜBERHAUPT NICHTS mit dir zu tun. Ehrlich.

Weg zur Arbeit


Raus aus der Wohnung.
Manchmal denke ich noch an dich. Hier, auf der Bank vor meinem Haus, der erste Kuss.
Vorbei am Café gleich um die Ecke. Der erste Blick.
Die Straße runter.
Da vorn im Supermarkt haben wir eingekauft und da hinten im Park sind wir abends spazieren gegangen.
Ich eile am Kino vorbei. Zum ersten Mal: Ich liebe dich.
Rechts der Brunnen, der erste Streit.
Die Treppe runter in die U- Bahn. Unzählige Male gemeinsam. Hinaus in die Nacht.
Ich steige ein. Setze mich. Als du auf mich zukommst, trifft es mich wie ein Schlag.
Das erste Wiedersehen.

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Tag der Veröffentlichung: 14.02.2010

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