Wir alle haben unsere kleinen Geheimnisse, meines fing an, als ich verträumt auf der Wiese lag und nichts ahnend in den Himmel schaute, alles ausblendete.
Der Vögel Gesang wurde leiser, der Wind weniger, nur das blau des Himmels, die kitzelnden Grashalme unter meinen Fingern und der Duft nach frisch gemähtem Gras existierte noch für mich.
Ein ohrenbetäubender Knall ließ mich hochschrecken, dann ein stechender Schmerz in meiner linken Brust. Röchelnd holte ich Luft, fasste an meine Brust und sah das Blut an meiner Hand.
Geschrei ertönte, jemand rannte an mir vorbei, mehrere dem Jenigen hinterher. Mir wurde schwarz vor Augen und das Letzte was ich sah war, wie ein junger Polizist sich neben mich kniete und etwas sagen wollte, dann war es still, toten still.
Ich hörte, sah, fühlte, schmeckte und roch nichts, all meine Lebenswichtige Sinne waren ausgeschaltet.
Meine Augen öffneten sich wieder und ich spürte nichts, rein gar nichts schien sich verändert zu haben. Ich lag immer noch auf der Wiese, das Gras fühlte sich sanfter an und roch intensiver. Der Vogel Gesang hatte aufgehört ich hörte nur noch das summen der Bienen und Getuschel ...
Hastig setzte ich mich auf und sah in neugierige Gesichter, aber nicht in Gesichter von Menschen, sondern von komischen wesen ...
Es waren hauptsächlich Männer, mit spitzen Ohren, Leder Hosen und Stoff Oberteilen. Einige hatten einen Bart, Koteletten, Glatzen oder lange Haare, andere hatten kunstvoll gesteilte Haare, mit Schmuck und Koteletten, Glatzen oder langen Haaren, andere hatten kunstvoll gesteilte Haare, mit Schmuck und Flechtungen in ihnen.
Neugierig sahen sie mich alle an, mit Bewunderung in ihren Augen.
>>Was... was seid ihr<<, hauchte ich Fasziniert. Sie waren so wunderschön und anmutig.
>>Wir sind das Volk aus Fairyland, lange haben wir auf dich Gewartet, Gebieterin<<, Ein alter Mann mit Glatze und schwarzen Ziegenbart trat zu mir heran. Seine Spitz zulaufende Ohren waren Gepierct und seine lila Augen außenrum bemalt.
>>Ge... Gebieterin?<<, stotternd und verwirrt betrachtete ich das Volk, mein Volk.
>>Kommen sie<<, Eine junge Frau mit blauem Haar und rosa Augen trat zu mir, half mir hoch und schnippte mit dem Finger, worauf hin wir vor einem Spiegel standen.
Ich schlug mir die Hand vor den Mund, war... war das Ich?
Meine Haare gingen bis kurz über meinen Po, waren kunstvoll geflochten, vereinzelt schauten Feedern, Perlen und vieles mehr aus der Frisur heraus. Meine Augen waren mehrfarbig, erinnerten an den Regenbogen und leiser Gesang drang an mein Ohr. Mein etwas pummeliger Körper steckte in einem hellblauen Gewand, das über meine Füße hing. Kunstvoll verziert, mit schleifen, Rüschen und Spitze, was meine Problem Zonen Perfekt kaschierte und mein Dekolleté hervorhob.
>>Es ist wunderschön<<, hauchte ich mit Tränen in den Augen.
>>Das will ich auch meinen, zwei Jahre Arbeit steckt darin.<< Die Frau lächelte mich an.
>>Wo bin ich hier, was mache ich hier?<<
>>Sie sind an dem Punkt wo sie sich zwischen der Welt in die sie hineingeboren sind und dieser hier entscheiden müssen. Lange ist es her seid ihrer Rückkehr und dieses Mal hoffen wir das Sie bleiben!<< Erwartungsvoll schaute sie in meine Augen.
>>Rückkehr? Ich war hier noch nie, ich kenne diesen Ort nicht.<< Hilflos schaute ich mich um. Sah die Barocke Tapete.
>>Sie waren als Kind schon mal hier, als sie zwischen der Entscheidung standen und der Ort ist entsprungen aus ihrer Fantasy. Wir alle Träumen, doch die meisten haben irgendwann nicht mehr genug Fantasy, hören auf an all das zu glauben. Sie sind etwas Besonderes<< Tröstend strich sie über meine Wange. >>Du hast diese Welt erschaffen und uns. Wir können nur Leben wenn du weiter glaubst.<<
Als Kind war ich schon mal hier... Das muss gewesen sein als ich bei einem Fahrrad Unfall fast starb, da mich der LKW am Kopf erwischt hatte.
>>Aber ich glaube doch an meine Fantasien<< Panik überkam mich, als sie leicht verblasste.
>>Du verleugnest sie, denn wir sind dir peinlich. Halt an uns fest, manche sind schon verschwunden, da du deine Fantasie verleugnest, uns, alle die in deiner Fantasy geboren wurden.<<
Ein Markerschütternder Laut erklang, die Fassade bröckelte.
Schützend hielt ich meine Hände über den Kopf. >>Was ist das?<<, schrie ich gegen den Lärm.
>>Du wirst zurück geholt!<<, hauchte sie und tränen liefen über ihre Wange.
>>Wohin?<< Ich wollte hier nicht weg. Die Leute achteten mich, nicht so wie in meiner Schule.
>>Irgendwann kommst du wieder mein Kind.<<, flüsterte sie an meinem Ohr und drückte mich stark. >>Wir dürfen dir nicht peinlich sein, gib uns nicht auf um beliebt zu sein. Jeder hat eine einzigartige Gabe mit seiner Fantasie. Die Technologie kann all das nicht ersetzen!<< Sie verschwamm, es wurde kalt.
>>Wie heißt du?<<, schrie ich hilflos.
>>Ala´ska!<<, Hörte ich sie noch rufen, dann schlug ich die Augen auf, fand mich in einem Krankenhaus wieder.
Ich erfuhr dass ich angeschossen wurde, von einem Mann der auf der Flucht war und seine Verfolger, die Polizei, durch mich aufhalten wollte. Mehr weiß ich nicht mehr.
>>Ala´ska war die schönste Elfe die ich je gesehen habe. Ihre Anmut und Eleganz, bewundere ich und die Geschicklichkeit mit der sie das Kleid gemacht hatte…<< Weiter kam ich nicht, da die Klasse lachte.
>>Wo hast du so ein Scheiß her?<<, schrie Luca, der Schönling der Klasse.
Gerade als ich antworten wollte: Hat meine Schwester geschrieben, sah ich auf meine Hausaufgaben und überdachte meine Antwort. Ich wollte mich nicht mehr verstellen, nur um meiner Klasse zu gefallen.
>>Aus meinem Kopf, denn meine Fantasie wird lebendig!<< Selbstsicher setzte ich mich auf meinen Platz, stolz lächelte meine Klassenlehrerin und als ich zur Gladiole auf der Fensterbank sah, hätte ich schwören können Ala´ska zu sehen, dir mir zu zwinkerte und wieder verschwand.
Es würde für immer mein Geheimnis bleiben, dass ich ab diesen Tag jede Nacht nach Fairyland zurückkehren konnte und sie mich dafür tagsüber beschützten.
Mein kleines Geheimnis, war meins, ich würde es für mich behalten und nie meine Fantasy verlieren.
Tag der Veröffentlichung: 06.09.2013
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