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Es schlug Mitternacht.
Die Eule stieß ihre lauten Schreie aus, die Bäume wiegten im Wind sacht hin und her und das Mädchen ließ den Blick schweifen.
Ihr weißes Kleid und ihre rostbraunen Haare wehten im Wind.
Sie war alleine.
Die klare Luft füllte ihre Lungen, die Ruhe ihr Herz.
Der Himmel war klar, wolken- und sternenlos, bloß der Mond verlieh dem dichten Wald einen zauberhaften Schimmer.
Glühwürmchen tanzten durch die Nacht und zauberten ein Lächeln auf die tiefroten Lippen des Mädchens.
Ihre nackten Füße ließen das Laub leise rascheln als sie voranschritt.
Ein seltsames Geräusch ertönte.
Das Mädchen blieb stehen. Ihre klaren, blauen Augen suchten Aufmerksam die Gegend ab, doch sie fanden nichts.
Doch plötzlich tauchte etwas zwischen den Bäumen auf.
Wie ein großer Schatten bewegte es sich auf sie zu.
Goldene Augen stachen hervor.
Das Mädchen verharrte regungslos.
Das Etwas knurrte laut und sie erkannte, dass es ein Wolf war.
Ein unglaublicher Wolf! Sein tiefschwarzes Fell schimmerte im Mondlicht, seine muskulöser Körper bewegte sich graziler und anmutiger als der einer Katze und seine Augen leuchteten mehr, als alles andere was sie je gesehen hatte.
Sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen.
Der Wolf lief in kleinen Kreisen um sie herum und ließ sie nicht aus den Augen.
„Shadow.“, flüsterte das Mädchen.
Sie zuckte. Warum hatte sie das gesagt?
Doch plötzlich blieb der Wolf stehen. Er setzte sich vor sie und sah zu ihr auf. Unschlüssig und zögerlich streckte sie ihre Hand aus. Sie zuckte zurück, als ihre Fingerkuppen sein Fell berührten.
Das Tier bewegte sich nicht und so fand ihre Hand schließlich seinen Kopf. Vorsichtig streichelte sie ihn. Der Wolf stieß ein tiefes Grollen aus, doch es klang nicht gefährlich, viel mehr nach Wohlgefallen.
Plötzlich schüttelte er ihre Hand ab. Er setzte sich in Bewegung und verschwand schließlich wieder im Unterholz.
Überrascht und mit dem Gefühl, plötzlich völlig alleine zu sein blieb das Mädchen zurück.
Doch dann rannte sie los. Panisch versuchte sie mit ihrem Blick den Wolf einzufangen.
Sie rannte weiter, immer weiter, bis sie über einen Stein stolperte und zu Boden fiel. Sie setzte sich auf.
Ihre Hände bluteten und ihr Kleid war an einigen Stellen gerissen.
Nackte Haut kam zum Vorschein.
Tränen rannen über ihre Wangen und tropften schließlich auf die Erde.
Sie sah auf. Und erstarrte.
Das Mondlicht fiel hell auf die Lichtung. Nichts war zu sehen, bis auf ihn!
Schwarzes Haar, was glänzte wie Seide, goldene Augen, die funkelten und leuchteten.
Da stand er, mitten auf der Lichtung, mit einem Lächeln auf seinen vollen Lippen.
Wie von selbst erhob sie sich.
Fasziniert von seiner Erscheinung schritt sie auf ihn zu.
Zwei muskulöse Arme schlossen sich den Leib des zitternden Mädchens und drückten ihn an eine starke Brust. Dann umfassten seine Hände ihr Gesicht und hoben es an.
Seine bitteren Lippen trafen auf ihre süßen. Sie stöhnte auf, wobei ihre Zunge in einen wilden Kampf verwickelt wurde. Ihre Hände legten sich auf seine nackte Brust und ballten sich schlagartig zu Fäusten, als die Hände des Mannes sich auf ihren Po legten. Eine Ewigkeit lang standen sie eng umschlungen da, bis er von ihr abließ und ihre Hand nahm.
„Komm.“, hauchte er mit tiefer Stimme und zog sie mit.
Mit, in eine andere Welt . . .

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Tag der Veröffentlichung: 15.10.2011

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