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Du bist gestorben und es war meine Schuld.

Die Lehrerin rennt vor der Tafel hin und her. Sie erzählt über irgendeine Formel, mit der man irgendetwas ausrechnen kann, was mir aber auch nciht weiter hilft. Denn es gibt in der Physik keine einzige FOrmel, die das lösen könnte, was ich getan habe.
Ich sehe zur Seite, der Stuhl neben mir ist leer. Dein PLatz ist leer. Seit einem Jahr sitzt du dort nciht mehr und es gibt mir jedes Mal wieder einen Stich, wenn ich in die Schule komme und du nicht am Baum lehnst.
Die ganze Klasse ist schon lange nicht mehr bei der Sache und das macht die Lehrerin rasend. Sie schreit die Klasse an, doch auch das macht nichts anders. Alle haben dich geliebt und ich war eifersüchtig. Der Typ, den ich liebte, liebte dich. Mein Lieblingssport gelang dir besser als mir. Mein Lieblingskleid stand dir besser als mir.
Und ich habe dich immer beneidet. Und dann warst du weg, wir sind im Streit auseinander gegangen. Es war der schlimmste Tag meines Lebens gewesen, als cih erfahren habe, wo du bist. Bzw. dass keiner weiß, wo du bist.

"Felia, kommst du mal bitte", sagte meine Mum und setzte sich an den Küchentisch. Mein Dad hatte im Türrahmen gelehnt. Ich trottete in die Küche. Gelangweilt, hatte keine Lust darüber zu erfahren, was sie mir sagen wollte. Ich setzte mich ihr gegenüber. Es waren Ferien und eigentlich sollte ich dich gestern treffen, aber ich hatte keine Lust, denn du wolltest auf eine Party zu meinem Typen gehen. Ich wollte nciht sehen, wie er dich anmacht. Wollte nciht sehen, wie alle dich mögen udn mich ignorierten. Ich hatte dir am Telefon meine Meinung gesagt, dass ich es ***en fand, was du immer abzogst. Du hattest gesagt, dass du doch nichts dafür könntest, und es dir leid tut, dass er mich nicht liebt, aber dich. Ich hatte dir gesagt, dass ich keine Lust mehr auf so etwas hätte und hatte aufgelegt.
"Lilianas Mutter hat gerade angerufen. Sie schien sehr aufgeregt", meinte Mum und verkrampfte ihre FInger. Normalerweise war meine Mum immer ganz ruhig, und ich wusste sofort das etwas nciht stimmte. "Sie...Liliana ist gestern nicht nach Hause gekommen. Und...bis jetzt noch nicht aufgetaucht."
Ich starrte meine Mutter an. Ich hatte nciht glauben wollen, was sie da sagte. Lilis Mutter hatte schon immer alles für Lili getan. Wollte Lili sich an mir rechen?
"Was...?"
"Weißt du etwas darüber? Hast du eine Ahnung wo Liliana sein kann, Felia?", fragte Dad laut und ärgerlich.
"Was? Nein, wieso sollte ich darüber was wissen?!", fragte ich zickig zurück. Wie konnte er mir unterstellen, ich hätte etwas mit Lilis Verschwinden zu tun?
"Hör auf mit deinen Arroganten Antowrten, Felia!", brüllte Dad. "Es geht hier möglicherweise um das Leben eines vierzehnjährigem Mädchen!"
"Aber woher soll ich wissen wo Lili ist?!", sagte ich verzweifelt.
"Weil sie diene beste Freundin ist, verdammt nochmal! Erzähl mir doch nicht, dass ihr jungen MÄdchen so einen Scheiß euch nicht gegenseitig erzählt!", schrie er. Ich fing an zu weinen. Ich wollte nciht die Schuld dafür tragen, was dir passierte.
"Martin"; meinte Mum sanft. "Es bringt ncihts, wenn du Felia anschreist."
"Doch,w eil sie ja anscheinend nciht mit der Sprache rauskommen will. Weil ihr die ganze Sache gar nciht bewusst ist!"
"Martin!", meinte Mum nun agressiv. Mein Dad knallte die Türe zum Wohnzimmer zu und verschand in seinem Büro.
"Felia, wenn du irgendetwas weißt über das,w as Liliana vor hatte...musst du es uns sofort sagen."
Ich sprang auf und rannte aus dem Raum. Ich hatte keine Ahnung wo du warst. Aber ich wusste nur eins:
Wäre ich nciht so egoistisch gewesen, wäre ich bei dir gewesen. Und cih wusste, dass es meine Schuld war.

Eine Woche später stand in allen Zeitungen, Liliana Miller, 14 Jahre, verschwunden am 16. Dezember 2009.
Letzte Woche hattest du Geburtstag und ich bin zu deinem Baumhaus im Wlad gegangen. Ich habe deinen Hund ausgeführt und habe nmit ihm gefeiert.
Die Lehrerin hat es aufgegeben uns zu mutivieren. Sie sitzt am Pult und sortiert unsere HÜs.
"Alle eine sechs", sagt sie. "Wollt ihr mich vera.rschen?"
Alle murmeln ein leises Nein. Ich sage nichts. Sie teilt die HÜs aus und auch ich habe eine sechs, aber das ist mir egal. Mum und Dad haben es auch längst aufgegeben mich aufzumuntern. Obwohl ich weiß, dass cih immer eifersüchtig war und ich mir oft wünschte, ich wäre hübscher, besser, toller, beliebter als du, ist es schrecklicher ohne dich zu leben. Ein Jahr habe ich überstanden, aber ich wei nciht, ob ich es noch länger aushalte.
Das Einzige was ich weiß ist, dass du dich mit einem Jungen, der viel älter als wir waren, treffen wolltest. Ich hatte es dir ausreden wollen, aber du mochtest ihn so sehr. Das habe ich der Polizei gesagt und sie haben den Jungen erst letzte Woche verhört. Ich hatte mich ein Jahr lang nicht getraut das zu sagen. Denn du hast mich schwören lassen, es niemandem zu erzählen, was zwischen dir und diesem Jungen lief, denn deine Eltern würden es bestimmt niemals erlauben und ich habe es getan. Als beste Freundin erzählt man nichts weiter.
Plötzlich geht die Tür auf und Mr. Blue, der Komissar tritt ein. Die Lehrerin ist ganz verstört, wir haben sie erst seit dem neuen Schuljahr, und sie hat nicht wirklich viel Ahnung von dem was mit Lili passiert ist. Mr. Blue sieht in die Klasse. Sein Blick bleibt an mir hängen.
"Miss, dürfte ich eine Schülerin kurz sprechen?"
"ähm, ja, na klar", sagt die Lehrerin.
"Felia, kommst du dann bitte kurz mit raus?"
Ich stehe mechanisch auf und die ganze Klasse sieht mir nach. Draußen auf dem Flur holt Mr. Blue ein Fot aus der Jackentasche. Es zeigt ein Mädchen, dass blonde Locken hat, ihm läuft Blut aus einer Wunde am Kopf. Ihr Arm ist ekelhaft verbogen, aber ich erkenne an ihrem Handgelenk ganz deutlich ein Armband. Es ist das Armband, welches ich dir zu deinem Geburtstag geschenkt habe, und ich weiß, dass du das Mädchen auf dem Foto bist.
"Der Junge hat es bestätigt, dass er mit ihr zusammen war. Er ist in einem Jugendgefängnis. Er hat zugegeben, dass er betrunken war...und er sie geschlagen hat."
Mir wird schwindelig ich muss mich an Mr. Blus Jacke festhalten. Mein Atem geht schneller und ich kann mcih kaum zusammenreissen.
"Felia, ich weiß, das ist ein großer Schock für dich. Aber...der Junge hatte Liliana bewusstlos geschlagen und sie ist an der Kälte erfroren."

Mr. Blue schickt mcihwieder in die Klasse. Ich kann nciht mehr aufhören zu weinen. Die ganze Klasse schaut auf, als ich rein komme. Es ist totenstill und ich setze mich ebenfalls so stilll auf meinen Platz. Keiner will etwas sagen, keiner will mich verletzen. Aber das ist egal, denn cih weiß, wer Schuld an deinem Tod ist.Mr. Blue sagte mir noch, dass du erst zwei Tage später vollkommen tot gewesen seist. Und ich weiß jetzt, dass ich dich hätte retten können, wenn ich dein Versprechen nciht gehalten hätte. Ich hätte dich wieder haben können, wenn cih früher etwas gesagt hätte.
Ich habe dich umgebracht mit dem versprechen, dich zu schützen.


Impressum

Texte: Copyright by Lara Grohmann
Tag der Veröffentlichung: 31.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für all meine Freundinnen von TOPModel.biz. Ich danke euch für alles.

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