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Bei Gericht.

„Euer Ehren, ich erhebe Einspruch!
Folgt man den Ausführungen des Anklägers, dann soll mein Mandant auch für Katastrophen verantwortlich gemacht werden, die er nachweislich nicht hervorgerufen hat.
Nehmen wir zum Beispiel die Klimaerwärmung.
Der Herr Ankläger macht es sich zu einfach, wenn er jedes Mal Menschen hinter den ansteigenden Temperaturen vermutet. Angeblich soll der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen und Fabrikschornsteinen Ursache des Übels sein. Mit dieser Theorie wurde ein Südenbock erschaffen, hinter dem sich alle anderen Erklärungen verstecken. Ich gebe zu bedenken, dass sich Großbritannien über Bodenschätze erfreuen darf, die eindeutig nachweisen, dass auf der Insel einmal ein subtropisches Klima herrschte. Wie sonst sollen Erdöl- und Steinkohlevorkommen entstanden sein, sind es doch laut der Lehrmeinung fossile Brennstoffe? Den damaligen Urwald gibt es nicht mehr, er verschwand mitsamt den Tieren, die darin lebten. War etwa damals schon der Mensch für das Aussterben bisher unbekannter Lebewesen schuldig? Nein, Euer Ehren, niemand der einigermaßen bei Verstand ist wird so etwas ernsthaft behaupten.
Aber warum jetzt? Warum wird auf meinen Mandanten immerzu verbal eingeprügelt, als gehöre er nicht zur Gemeinschaft aller Erdbewohner? Der Mensch sei intelligent, wird behauptet und doch traut man ihm zu seinen Lebensraum zu vernichten.
Wie blöd muss man eigentlich sein um das zu tun? Oder steckt dahinter eine Intelligenz, die sich mir noch nicht erschlossen hat?
Ich glaube kaum, denn immerhin hat mein Mandant ein so genanntes grünes Gewissen entwickelt, mit dem er die Umwelt vor weiteren Schäden schützt. Jeder macht Fehler und das nicht zu knapp. Der Angeklagte hat seine Fehler eingesehen. Versucht sie zu vermeiden und wieder gut zu machen, was gut zu machen ist. Dafür setzt er erhebliche finanzielle Mittel ein, oder leistet freiwillige Arbeiten, ohne die jedes Hilfsprojekt zum Scheitern verurteilt wäre. Ich bitte das zu berücksichtigen.
Die Erde ist ein unstabiler Planet, auf dem es, trotz seiner Schönheit, lebensgefährlich ist zu existieren. Mit oder ohne Menschen das bleibt letztendlich dahin gestellt.



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Texte: Alle Rechte vorbehalten
Bildmaterialien: http://www.pixelio.de
Tag der Veröffentlichung: 24.11.2012

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