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„Es ist der 01.04. im Jahre 5089“, trug Kapitän Spyncer in sein Logbuch ein. „Meine Frau hat mich mit einem Droiden betrogen, meine Kinder wollen nichts mehr mit mir zu tun haben und meine Kaffeemaschine funktioniert nicht. Außerdem werde ich jetzt daran gehen, mich hemmungslos zu besaufen, was sicher verständlich ist.“ Wortlos beendete er sein Schreiben, legte das Buch weg und seufzte. Dem Kapitän des wohl am schlechtesten entwickelten Raumschiffes im gesamten Weltall war es in letzter Zeit wirklich schlecht ergangen. Zu seinen enorm hohen Schulden bei der RFG , Raumfluggesellschaft, (weswegen er sich kein besseres Raumschiff leisten konnte), kamen auch der Leistungsdruck den der Diktator auf alle ausübte, der Zorn über seine Frau und der Schmerz wegen seinen Kindern. Zur Erklärung: Der „Diktator“ war ein kleines grünes Fröschlein, genannt Froggy, das es faustdick hinter den Ohren hatte. Froggy war im Jahre 5088 an die Macht auf dem Heimatplaneten von Spyncer, genannt QX13, gekommen. Froggys Ziel war der zweite Froschgott zu werden. Der Froschgott war ein weiser und gerechter (Frosch-) Herrscher über das gesamte All in den Jahren 3009-4000 gewesen. Seine Macht hatte demzufolge riesige Ausmaße angenommen. Froggy brauchte aber zur Verwirklichung seines Zieles einen kleinen dunkelgrünen Stein, der auf irgendeinem Planeten gut versteckt wurde, da man sich seiner Macht bewusst war. Da Froggy nicht wusste auf welchem Planeten sich dieses Mittel zum Zweck befand, stellte er kurzerhand eine riesige Armee aus allen Raumschiffen, die sich auf seinem Planeten befanden, zusammen und diese hatten die Aufgabe jeden einzelnen Planeten, der ihnen in die Quere kam, zu erobern und nach dem Stein zu suchen. Zu dieser Armee zählte auch Kapitän Spyncer. Dieser drehte sich nun zu mir um und sagte: „Also Skip, hast du Lust einen trinken zu gehen?“ Ich runzelte die Stirn und wusste nicht was ich sagen sollte. Auf der einen Seite fühlte ich wirklich sehr mit meinem Kapitän mit, doch irgendwie schien es mir dann doch unangemessen sich sinnlos zu besaufen. „Mein Kapitän, sind sie sich wirklich sicher, dass sie ihre Probleme in Whisky ertränken wollen? Ich sorge mich wirklich sehr um sie.“ Doch Phil Spyncer hatte meine Antwort gar nicht abgewartet, war zu seiner eigenen Minibar gegangen und hatte sich einen doppelten Whisky eingeschenkt, den er sogleich auf ex leerte. Ich schüttelte den Kopf. Er war stur wie immer. Wenn er sich etwas in den Kopf setzte, zog er das auch durch, egal welcher Schwachsinn es war. Ich ging zu ihm hin und wollte ihm ins Gewissen reden, doch er ließ mich gar nicht zu Wort kommen und drückte mir stattdessen eine halbvolle, offene Whiskyflasche in die Hand. „Hier, mein Junge! Du wirst sehen die Welt sieht nach zwei, drei, vier, fünf,acht,zehn, zwanzig Whisky gleich viel besser aus.“ Verlegen stellte ich die Flasche auf den Tisch. Ich sah ein, dass ich einen Rausch nicht verhindern konnte und meldete meinem Kapitän, dass ich zu Bett gehen würde.
Tag der Veröffentlichung: 10.08.2010
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