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Vorwort

Ich arbeite in einem Gerichtsarchiv. Ich arbeite dort seit 33 Jahren, ich habe schon viele alte Akten durchgesehen. Eigentlich arbeite ich nur auf Bestellung. Meistens sind es Journalisten, die bei mir anfragen, wenn der Verschluss einer Akte eines kuriosen Falles aufgehoben wird. Wir haben keine Öffentlichkeitsarbeit, niemanden, der den Leuten sagt: Jetzt gibt es wieder einen interessanten Fall zu erinnern. Es scheint also Leute zu geben, die sich merken, wann ein gewisser Fall abgeschlossen wurde, und dann die Jahre abzählen, bis die Akteneinsicht gegeben wird.

Es klingt wie einer, aber es soll gar kein Vorwurf sein. Ich mache es selbst. Manchmal kommen keine Aufträge. Dann gibt es niemanden, der etwas von mir wissen möchte, und dann halte ich mich trotzdem in meinem Archiv auf, und sehe mich dort um. Ich suche nach Geschichten, denn ich schreibe, und ich brauche eine Schablone, um zu schreiben.

Ich suche mir einen Fall, den ich interessant finde. Der kurios ist, brutal, vielleicht auch witzig. Ich lese mir die Schicksale durch, stelle Recherchen nach, in Zeitungsarchiven. Und dann ändere ich Namen, lasse meiner Fantasie einen gemäßigten Auslauf. Ich habe einen guten Draht zu der Redaktion eines Literaturmagazins. Die Leute dort veröffentlichen meine Geschichten in aller Regel.

Neulich fand ich diesen Fall. Es war ein Fall, wie er mir in meinen 33 Jahren noch nicht vor die Augen gekommen ist. Ich recherchierte in den Archiven der Zeitungen, aber ich fand nichts. Augenscheinlich gab es eine Zeitung, die darüber berichtete, aber es findet sich nichts. Immer, wenn in der Akte ein Datumsfeld auftaucht, ist die Stelle weiß.

Man könnte annehmen, die Akte sei gefälscht. Aber ich habe einen Blick dafür, ich erkenne eine Fälschung. Diese Akte ist echt, nur kann ich es mir nicht erklären.

Ich entschied mich deswegen nicht dafür, diese Akte zu Geschichtenstoff umzuweben, weil eine Umbenennung den Fall absurd machen würde. (Sie werden es selber sehen.) Auch würde man die Geschichte, als Werk künstlerischer Dichtung dargestellt, für lächerlich erachten. Letztlich reduzierte ich also das Material auf die Aussage eines Akteurs vor Gericht, der das Geschehen etwas öde, aber am brauchbarsten widergibt. Ich habe dem Text, wie er hier ist, nicht hinzugefügt und nichts entfernt. Alles, was nun folgt, muss vollstens der Wahrheit entsprechen.

Die etwas öde Geschichte vom tragischen Tod der Elisabeth H.

Ich erzähle Ihnen, wie es war. Ich möchte Ihnen die Dinge erzählen, weil ich hoffe, so die Richtigkeit der Dinge festzuhalten; ich glaube nicht, dass ich die Leute hier in diesem Saal von meiner Unschuld überzeugen kann. Ich hoffe nur, dass diese Akte eines Tages gefunden wird, und dass man meinen Fall dann verstehen wird. Dass mir dann die Gerechtigkeit zu Teil wird, die mir zusteht.

Es war folgendermaßen: Ich steige aus meinem Bett, wie ich das immer zu tun pflege. Ich sage „Guten Morgen, liebe Sorgen“, weil ich das immer sage, wenn ich aufstehe. Ich fing damit mal an, als meine Frau mich verließ und es war Winter und immer hatte es geregnet und in meinem Beruf hatte ich kurz zuvor eine Rüge bekommen weil ich einen Fall verbockte und ich musste mich zwingen, jeden Morgen aufzustehen. Genau genommen habe ich keine Sorgen, na ja, mir geht es auch nicht wirklich gut, aber auch nicht schlecht, verstehen Sie?

Wie jeden Morgen frühstücke ich Graubrot mit Butter und mit Käse, ein Käsebrot, wenn Sie es so wollen; und einen Kaffee und Müsli mit Joghurt. Ich frühstücke das jeden Morgen, außer ich habe Verstopfung, dann trinke ich zwei Tassen Kaffee und etwas mehr Müsli und kein Käsebrot. Aber interessiert Sie das überhaupt? Wie dem auch sei.

Ich dusche mich, rasiere mich - trocken, versteht sich - und ziehe mich an. Ich föhne mein Haare, aus einer Gewohnheit, die ich mir wachsen ließ, als ich noch ein Schüler war und ein Rebell und ich hörte Heavy Metal und trug lange Haare. Nur Nieten trug ich nie. Ich trug Schwarz, ja, aber Nieten nie, das erlaubten mir meine Eltern nicht, müssen Sie wissen. Natürlich müssen Sie das nicht wissen, aber ich finde, jedes Wissen ist ein gutes Wissen. Ich ziehe mich also an; Hose, Hemd, Krawatte.

Ich steige in mein Auto, wie ich das jeden Morgen tue, ich bin ja dazu verpflichtet. Mein Auto, ein rotes, springt auch an, wie es das für gewöhnlich tut. Nur einmal im vergangenen Winter, da gab die Batterie ihren Geist auf. Ich glaube natürlich nicht, dass Batterien einen Geist haben. Ich stelle das Konzept des Geistes generell in Frage, aber das wäre wohl eine andere Gerichtsverhandlung wert; eine, die ich im Zweifel wohl vor den Himmelstoren führen werden muss, aber ich bin zuversichtlich, wenigstens dort zu triumphieren. Ich steige also in mein Auto, wie ich bereits erzählte, und das Auto zeigt mir pflichtbewusst an, wie es das so tut, dass ich das Öl nachfüllen müsste - es tat dies schon seit gut drei Tagen und ich kam noch nicht dazu und eilte auch nicht, dies zu tun - und ich fahre zur Arbeit.

Wie Sie vermutlich wissen; das wäre nun wirklich eine Sache, die Sie wissen müssen, aber wohlwollend nehme ich auch an, dass sie das tun; wie Sie also vermutlich wissen, arbeite ich auf der Polizeiwache im dritten Bezirk, seit 21 Jahren mittlerweile, nie eine andere Wache von innen gesehen. Nein, halt, das ist so nun auch nicht wahr. Als ich noch ein Kind war, besuchte ich einmal eine andere Wache, denn man hatte mir mein Rad geklaut. Für das Protokoll, sozusagen, sollten Sie das wohl wissen. Wie Sie zweifelsohne auch wissen, bin ich ausgewiesener psychologischer Experte bei Geiselnahmen, über den dritten Bezirk bekannt für meine Expertise - schließlich erstreckt sich auch mein Einsatzgebiet über die Grenzen besagten Bezirkes hinaus.

Ich setze mich an meinen Schreibtisch in meinem persönlichen Büro, dass mir als psychologischer Experte zusteht. Ich überprüfe meine E-Mails, von denen ich nicht wenige bekomme und nur wenige mit Relevanz, mache mir einen weiteren Kaffee, und dann klingelt auch schon mein Einsatztelefon. Ein durchaus unüblicher Gegenstand, denn in der Regel klingelt das Einsatztelefon nachmittags. Die meisten Bank-, oder genauer: Sparkassenüberfälle beginnen nämlich meist nach der Mittagspause - also der Banken, beziehungsweise der Sparkassen, nicht der Polizeiwache. Warum kann ich Ihnen nicht erklären.

In höchster Eile greife ich also zu meinem Autoschlüssel, den ich auf meinem Schreibtisch abzulegen pflege, stürme aus meinem Büro und der Polizeiwache heraus und besteige mein Auto. Da es sich um einen Einsatz in meinem Einsatzgebiet handelt, der nun aber außerhalb des Einsatzgebietes der Polizeiwache stattfindet, herrscht dort natürlich Ruhe. Ich steige also in mein Auto - etwas, dass ich durch die erhöhte Distanz und die unabdingbare Dringlichkeit meines Einsatzes für notwendig halte, und fahre eilend, aber gesetzeskonform zum Tatort. Ich möchte das im Protokoll wiederfinden, dass ich gesetzeskonform geeilt bin; ich insistiere, sozusagen! Ohnehin könnten Sie mir gegenteiliges nicht nachweisen!

Wie dem auch sei. Ich komme also nach der kleinstmöglichen Zeit am Tatort an, die man braucht, wenn man sich gesetzeskonform fortbewegt, und entsteige meinem Auto. Dort finde ich also das Szenario vor, dass mir bereits am Telefon geschildert wurde. Ein Mann mittleren Alters überfällt eine Bank, aus dem Verlangen nach Geld heraus scheinbar, doch ehe er mit seiner Beute entrinnen kann, trifft eine Kohorte von Polizisten vor der gläsernen Schiebetür der Filiale ein und hindert ihn physisch wie mental an einer Flucht. Darauf beschließt er, den Banküberfall zu einer Geiselnahme umzufunktionieren und dies mittels seiner „Heckler & Koch P30“ umzusetzen, deren Ursprung bislang übrigens nicht geklärt zu sein scheint.

Ein für mich durchaus übliches Szenario, in der ich die Rolle des Unterhändlers übernehme. Ich lasse mir also das Mobiltelefon von einem Beamten reichen, mit dem bereits Kontakt zum zu dieser Zeit noch mutmaßlichen Täter hergestellt wurde. Ich wünsche dem Herrn einen Guten Tag und stelle mich namentlich und in meiner Funktion vor. Eindringlich lässt er mich verstehen, dass ich bei ihm meine „Psychotricks“ nicht zu versuchen brauche, weil das bei ihm nicht klappe; so der O-Ton des Mannes. Ich erkläre mich damit einverstanden, da ich nicht der Ansicht bin, dass ich „Psychotricks“ verwende, und halte mich an die in meiner Ausbildung erlernten Fertigkeiten.

Ich sage: „Was möchten Sie?“

Er sagt, dass die „Bullenschweine“ - auch hier zitiere ich nur wieder - sich verpissen sollten; was ich dem Täter umgehend auszuschlagen versuche.

Ich frage ihn, wie er heißt, und er nennt mir den Namen. Haben Sie den Namen? Sie werden ihn wohl haben, nehme ich an. Ich frage ihn, wie alt er sei, und er sagt es mir. Ich frage ihn, ob er eine berufliche Ausbildung genossen habe, und ob er derzeit tätig sei. Er antwortet mir auf meine erste Frage nach der beruflichen Ausbildung - wahrheitsgemäß, wie sich später herausstellte - mit „Dachdecker“. Ich insistiere auf meine zweite Frage, die bisher unbeantwortet blieb, und er sagt mir, dass mich das einen „Scheißdreck“ angehe. Ich ziehe daraus den Schluss, dass dem nicht so ist, was ich ihm auch sage. Er antwortet nicht beziehungsweise insofern, dass er mir ein paar unangebrachte Namen gibt, die ich hier nicht wiedergeben werde.

Ich frage: „Haben Sie Geldsorgen?“

Er sagt, ich solle meinen Mund halten, nur halt nicht so, sondern vulgärer.

Ich frage ihn also, was er mit seiner Aktion bezwecken wolle, worauf er mir nicht antwortet. Ich gebe ihm zu verstehen, dass seine Situation recht aussichtslos sei, worauf er mir entgegnet, dass ich meine „Fresse“ zu halten habe.

Ich sage ihm, dass ich hier bin, um ihm zu helfen. Ich sage: „Egal, was Sie für Sorgen haben, das ist doch keine Lösung.“

Er wirft mir vor, dass ich davon nichts verstehe. Ich protestiere, dass er mir auch nicht viel von sich erzählt habe.

„Sind Sie verheiratet?“, frage ich, was ein wenig ins Blaue geraten war.

Er verneint, und ich frage, ob er denn eine Freundin habe, jemanden, den er liebe. Er zögert, und sagt, dass er das nicht habe.

„Nicht mehr?“, frage ich.

Er stöhnt auf, und ich nehme noch heute an, dass ich damit richtig lag.

„Sie erreichen doch hiermit nichts“, sage ich. „Egal, welche Probleme Sie haben. Vergessen Sie nicht: Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Nun, Sie sehen, hier nimmt das Unglück seinen Lauf. Er brüllt mich an, sagt erneut, dass ich meine „Fresse“ zu halten habe, was ich ein wenig redundant finde, und dass ich ein „Hurensohn“ sei; eine Mutmaßung seinerseits, die sich jeder Beweise entzieht und die ich hier auch vehement verneine. Schreiben Sie das in Ihr Protokoll? Ich möchte, dass Sie festhalten, dass es sich um meine Person nicht um einen Hurensohn handelt und bei der Person meiner Mutter nicht um eine Prostituierte.

Daraufhin bespreche ich mich mit dem Einsatzleiter, der mir mitteilt, dass ein Sondereinsatzkommando im Kommen sei.

Ich sage selbiges in das bereitgestellte Mobiltelefon, und dass seine Situation nicht gut sei, wenn er nicht bereit wäre, nun mit mir zu kooperieren. Ich sage mit „mir“, obwohl ich die Polizei im Allgemeinen meine, um das Gespräch persönlich zu halten. Ich frage: „Wie viele Menschen sind bei Ihnen?“

Er sagt, dass er das nicht wüsste, „verdammt nochmal“. Zehn, sagt er, vielleicht elf. Es seien elf, sagt er dann doch recht sicher.

Ich sage: „Sie müssen uns zeigen, dass man mit Ihnen reden kann. Lassen Sie einen von Ihnen gehen. Lassen Sie sie am Leben. In fünf Minuten ist ein Sondereinsatzkommando hier. Zeigen Sie uns, dass wir ein gutes Ende finden können. Die Hoffnung stirbt immer noch zuletzt.“

Es vergehen ein paar Sekunden, vielleicht eine halbe Minuten. „In Ordnung“ sagt er. „Ich lasse zwei gehen.“ Wenig später öffnet sich die gläserne Schiebetür der Sparkassenfiliale, und es kommen zwei Personen heraus. Eine Mutter mit ihrem Kind, beide weinend.

„Sind da noch mehr Kinder?“, frage ich ihn, forsch.

„Nein.“

Der Einsatzleiter lässt mich wissen, dass die Einsatzwagen des Sondereinsatzkommandos außer Sichtweite parken, und nur dann zum Einsatz kommen sollen, sollten meine Versuche scheitern. Ich nehme das als Bestätigung meiner Arbeit wahr.

„Lassen Sie auch die anderen gehen“, sage ich in einem rüden Ton, damit er versteht, dass seine Lage ernst ist.

„Nein“, sagt er.

„Was haben Sie vor? Sie sind doch kein Mörder, oder? Ich kenne Sie, Sie sind kein Mörder.“

„Sie kennen mich?“, werde ich angefaucht.

„Gut genug, um zu wissen, dass Sie kein Mörder sind“, erwidere ich, worauf der Mann schweigt. „Ich erzähle Ihnen mal etwas: Geben Sie nun auf, dann wird man Sie wegen Raubes und Geiselnahme anklagen. Ich werde mich für Sie einsetzen, mildernde Umstände geltend machen. Aber wenn Sie sich zum Mörder machen, dann kann ich nichts für Sie tun.“

„Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagen Sie?“, fragt er mich und lacht, was mich ein wenig hätte verunsichern sollen, aber ich schiebe es auf die Situation.

„Ich bin der festen Überzeugung“, sage ich, zu diesem Punkt noch wahrheitsgemäß. Ich habe meine Meinung diesbezüglich, also dass die Hoffnung zuletzt sterbe, nach diesen Vorfällen revidiert.

„In Ordnung.“ Dann legt er auf, und man sieht, dass es in der Filiale zu Bewegung kommt. Eine Menge Menschen kommt herausgelaufen, und ich zähle acht. Sie laufen einem Beamten entgegen, der sie zu sich her winkt. Sie wirken aufgewühlt, aber unversehrt. Wenig später kommt auch der mutmaßliche Täter mit einer Frau, offensichtlich einer Bankangestellten, im Klammergriff und hält seine „Heckler & Koch P390“ an ihren Kopf. Ein sehr schönes Modell, übrigens, also die Pistole, nicht der Kopf.

Er sagt laut: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Dann drückt er ab und trifft die Frau mit einer Kugel im Kopf. In der Art und Weise, wie die Frau fällt, lässt sich erahnen, dass sie stirbt. Ein Scharfschütze, der gegenüber auf einem Hochdach positioniert ist, muss darauf auch abgedrückt haben, worauf auch der mutmaßliche Geiselnehmer und Mörder zu Fall geht, tot.

Dies ist der Tatbestand, wie er sich zugetragen hat.

Am nächsten Tag stand in einer Boulevardzeitung dann: „War der Tod der Elisabeth H. vermeidbar?“ Diese Frage muss ich verneinen. Was in der Zeitung nicht stand und was zweifellos zum besseren Verständnis der Geschehnisse beiträgt, ist: Der Nachname jener Frau, der auch an ihrem Namensschildchen auf Brusthöhe zu lesen war, lautete „Hoffnung“. Die Frau hieß Elisabeth Hoffnung. Ich habe im Zuge der Vorwürfe gegen mich recherchiert: Es gibt in diesem Land acht Telefonanschlüsse, die auf den Namen „Hoffnung“ zurückgehen.

Ich sehe mich außer Stande, meine Sprechgewohnheiten auf mögliche Nachnamen-Missverständnisse zu prüfen und anzupassen, genau wie ich nicht den Geiselnehmer hätte fragen können, wie seine Geiseln denn alle heißen. Wenn Sie mich also fragen, wer Schuld hat an dem tragischen Sterben der Elisabeth Hoffnung, dann weise ich dies zunächst von mir. Ich kann an dieser Stelle nur mutmaßen, aber wenn Sie einen Schuldigen brauchen, dann schlage ich für diese Rolle die Namensschilder-Industrie und die sie protektierende Sparkassenfilialelnleiterklientel vor, die dazu beitrugen, dass die junge Frau ihren wunderschönen wie tragischen Namen an ihrer Brust zeigen musste.

Im Übrigen, und ich hoffe auch dies im Protokoll lesen zu können, möchte ich hier betonen, dass es in diesem Fall eben nicht die Hoffnung war, die zuletzt starb, sondern der mutmaßliche Bankräuber, Geiselnehmer und Mörder.

 

Nachwort

Ich habe nach dem wenigen an Informationen gesucht, die man der Geschichte entnehmen kann. Es gibt heute noch vier Anschlüsse in den gesammelten Telefonbüchern des Landes, die auf „Hoffnung“ lauten. Ich habe mit jedem von ihnen gesprochen. Keiner hat je von einer Elisabeth gehört, noch davon, dass ein naher Verwandter einen solchen Fall erlebt haben soll. 

Ich habe jeden dritten Bezirk jeder Stadt des Landes abgeklappert. Niemand konnte mir von dem etwas kauzigen Kollegen erzählen, dem ich eine Stimme gebe.

Was sich in der Akte außerdem nicht findet, ist das letztliche Urteil. Es ist, als wäre die Geschichte gar nicht wahr. Als wäre sie nur erfunden. Oder als hätte jemand versucht, jeden Beweis dafür zu vernichten. Aber ich bin Archivar. Ich glaube das, was ich in meinen Archiven finde, und ich glaube auch an diese Geschichte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.10.2013

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