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Südsee pur: Cook Islands

Tage lange sind nun schon auf dem Meer umhergeirrt, möge es bald mehr als eine Woche sein und haben gegenwärtig kaum noch Vorräte, fast kein Wasser und dieses, welches Sie haben schmeckt bereit faulig. Wenn Sie morgen wieder kein Land finden, werden verhungern und verdursten. Nalu macht sich am meisten Sorgen um Leilani, Sie ist schwanger und muss dringend an Land. Langsam geht die Sonne über dem Meer auf, ein erhebender Anblick für Nalu. Die Wellen tanzen sachte auf und ab, und hin und her. Flirrend bricht sich heißes Sonnenlicht, im Silbernebel überm Meer. Ein nasser Fisch schlägt schillernd einen Salto, während Meerjungfrau´n sich langsam nähertrau´n, ja wirklich Meerjungfrau´n.

Sanfte Wellen zeichnen ihm den Weg. Lauer Wind greift ihm ins Haar, und würzt es leicht mit Salz. Dort nicht weit in der Ferne, tanzen die Wellen mit einem Riff und dahinter erhebt sich Land, er reib sich die Augen, ja, es ist Land, fruchtbares Land, so wie es von hieraus scheint. Alles hängt nun davon ab eine Öffnung durch das Riff zu finden und dann würden Sie es geschafft haben. Alles wäre gut, alle Strapazen hätten sich gelohnt und die Zukunft des Stammes sei gesichert. Jetzt peitschen die Wellen stärker gegen das Boot aus Stroh und da, das könnte die Furt sein einen Schwenker nach links, knapp gelingt es ihm das Schiff an den Korallen vorbei zu lenken und dann wird es ruhig. Der Duft der See, macht sich in ihm breit, er atmet tief. Erinnerung, sie kehrt zurück, sein Herz wird schwer vor so viel Glück. Weißer Schaum benetzt seine meine Füße, sein Blick verliert sich hinter´m Horizont. Er geht einen Sandstrand lang, so feiner Kies, sie bewerfen sich mit nassem Sand und können ihr Glück kaum fassen.

So, oder so ähnlich könnte sich die Besiedlung von Rarotonga, der Hauptinsel der Cook Islands abgespielt haben. Sich ist, dass es Polynesier von Samoa gewesen sind. Es waren übrigens Ausgrabungen von japanischen Wissenschaftlern die, die Hinweise zu Tage förderten, dass es bereits vor ca. 5.000 Jahren menschliches Leben auf den Inseln gegeben haben muss. Die Bewohner der Cookinseln sind und waren Polynesier.

Der erste Kontakt von Europäern mit den Inseln fand im Jahr 1595 durch den Spanier Alvaro de Mendaña de Neyra (1541-1595) statt, der die Insel Pukapuka sichtete, aber nicht betrat. Im Jahr 1606 landete dagegen der Spanier Pedro Fernández de Quirós (1555-1614) auf der Insel Rakahanga. Die Engländer erreichten Pukapuka 1764 und nannten die Insel "Danger Island", da sie wegen der Brandung und der Riffs nicht landen konnten. Zwischen 1773 und 1779 landete James Cook (1728-1779) auf einigen Inseln der heutigen Cook Islands. Er erreichte und sichtete aber nie Rarotonga, die größte der Inseln.

Die Inseln lagen zudem auf der Seeroute von William Bligh, dem infolge einer Meuterei später ausgesetzten Kapitän der "Bounty" landete im Jahr 1789 auf Aituaki. Der Name Cook Islands stammt übrigens von den Russen, die ihn zu Ehren von James Cook, den Inseln verliehen.

Die erste Sichtbegegnung mit Rarotonga fand erst 1813 und die erste bekannte Landung 1814 statt. Diese Expedition von Australiern und Neuseeländern diente kommerziellen Zwecken und dem Auffinden des Sandalwoods, das es dort aber gar nicht gab. Im Zuge der Expedition kam es zu Kampfhandlungen mit den Eingeborenen und im Folgenden zu zahlreichen Toten. Unter den Toten war auch die Geliebte des Kapitäns, Ann Butcher. Sie wurde von den Eingeborenen getötet und anschließend verspeist. Ihre Überreste sind übrigens in Muri, im Südosten der Insel, bestattet. Ann Butcher gilt als die einzige weiße Frau, die in der Südsee je Opfer von Kannibalen geworden ist.
Im Jahre 1821 landete mit John Williams (1796-1839) der erste Missionar auf der Inselgruppe.

Das Christentum brachte den Menschen damals aber nur Elend und Unterdrückung und dazu eine bigotte Moral. So, wurden die Cooks am 7. Oktober 1900 von Neuseeland annektiert. Aber bereits 1903 wurden die Inseln unter eine separate Verwaltung gestellt. Bis zum Jahre 1965 blieben die Cooks unter einer "Benign negligence" (gutmütiger Nachlässigkeit) von Neuseeland.

Als, ein erster Schritt zu mehr Selbstverwaltung wurde 1946, mit der Wahl einer gesetzgebenden Versammlung (Council), getan.

Landung im Elysium

Den Willkommenskranz aus betörend duftenden Blumen um den Hals betritt man ein Südseeparadies: Rarotonga, die Hauptinsel der Cook Islands. Diese üppig grüne Insel mit malerischer Berglandschaft, freundlichen Bewohnern, schier endlosen Stränden und verschlafenen Orten zählt sicher zu den Höhepunkten einer Südseereise.

Die ca. 19.000 Einwohner der Cook Islands verteilen sich auf 12 von insgesamt 15 Inseln, die verloren in den Weiten des pazifischen Ozeans liegen. Die meisten Cook Islander wohnen allerdings in Neuseeland und werden dort abschätzig Coconuts genannt. Es ist ein lebenslustiges Volk, schon bei Ankunft auf dem Flughafen von Rarotonga, verspürt du die Lebenslust und die Gelöstheit der Bewohner. Die Wartezeit am Zoll wird aus pazifischen Weisen von einem Solo Gitarristen verkürzt. Duftende Blütenkränze werden jedem Ankömmling – ob er will oder nicht - mit einem verzaubernden Lächeln um den Hals drapiert. Spätestens jetzt weiß er, das er den "Last Heaven on Earth" erreicht hat – wie es der Werbeslogan der Cook Islands verheißt.

Die Cook-Inseln liegen während der Sommerzeit zwölf Stunden hinter der mitteleuropäischen Zeit, jetzt im Winter sind es elf Stunden.

Die 15 Inseln liegen etwa auf halbem Weg zwischen Tahiti und den Inselgruppen Tonga und Samoa, bei 8°-23° Breite und 156°-167° Länge. Die Landfläche beträgt nur 240 km², die Meeresfläche, auf der sich die wenigen Inseln verteilen, beträgt dagegen 2,2 Mio km². Zwischen der nördlichsten Insel Penrhyn und der südlichsten Insel Mangaia liegen 1.400 km Luftlinie. Wegen der großen Entfernungen innerhalb des Archipels ist die nördliche Inselgruppe verkehrstechnisch sehr isoliert, wer hierher reisen möchte der braucht vor allem eines: Zeit.

Geologisch unterscheiden sich die beiden Inselgruppen auch wesentlich, denn im Norden findet man meist flache Atolle und im Süden die erhabene Inseln mit wunderschönen Bergmassiven in der Mitte und von Ringriffen umgeben. Auf diesen fruchtbaren Eilanden leben 90% der Bevölkerung, denn die Berge ziehen Regen an, der Boden eignet sich für Ackerbau und macht so Plantagenwirtschaft möglich.

Die Hauptinsel Rarotonga ist mit 67 km² und 9.000 Einwohnern die größte und der Regierungssitz befindet sich in der Hauptstadt Avarua. Blickt man die Karte von Rarotonga, wirkt die Insel gar nicht so aus, als ob sich auf ihr eine Hauptstadt befindet. Hauptstadt ist als Bezeichnung für Avarua auch vielleicht ein kleiweinig übertrieben. Hier leben die Menschen nur ein wenig dichter als im Umland.

Einige Verwaltungsgebäude der Inselregierung sowie der "Busbahnhof" bilden mit dem Hafen ein kleines Zentrum. An Samstagen ist es hier relativ voll, dann fahren die Insulaner in die City, nach 16 Uhr allerdings, sind die Bürgersteige hochgeklappt und Avarua gleicht einer Geisterstadt.

Die Stadt entstand an dieser Stelle, weil hier das Riff unterbrochen ist und so der Ausbau eines kleinen Hafens möglich wurde. Besonders malerisch ist dieser Hafen allerdings nicht. Das zweite Hafenbecken im Westen der Stadt, Avatiu Harbour, ist tiefer und hier liegen die Frachtschiffe, meist wirken sie eher wie Seelenverkäufer, als denn wie Frachter, die man aus den großen Häfen in Europa kennt. An der Passage zum Hafen ragt der verrostete Dampfkessel eines Wracks aus dem Wasser, das hier 1916 auf Grund lief.

Im Avarua Harbour selbst liegen die Fischerboote, auf der rechten Seite des Hafens liegt ebenfalls ein Wrack, nämlich die Yankee, die 1964 bei einem heftigen Sturm auf das Riff geschleudert wurde.

Das Zentrum der Stadt ist Cooks Corner. Hier beginnt und endet die einzige Buslinie. Die Hauptstraße, verläuft parallel zum Meer. Bei einem Spaziergang durch Avarua sind die wenigen Sehenswürdigkeiten schnell fußläufig zu erreichen. Im Osten führt eine Brücke über einen Fluss, hier stehen die historischen Gebäude, wie zum Beispiel der Palast der um die Jahr- hundertwende residierenden Königin von Rarotonga.

Betreten kann man das Grundstück leider nicht, da die Nachfahren der Königin noch dort leben und selbst- verständlich ihre Privatsphäre gewahrt haben möchten.
Die Bibliothek und das Museum der Inseln befinden sich ebenfalls hier in Avarua. Vor dem Museum steht ein großer Eisenkessel, dieser diente den Walfängern in früheren Zeiten zur Gewinnung von Walöl, mit dessen Einnahme wir alle als Kinder traktiert wurden. Der Eintritt in das Museum ist kostenlos.

Kurz hinter Cooks Corner liegt eine protestantische Kirche, sie wurde aus weißen Korallenblöcken wie eine mittelalterliche Trutzburg erbaut. Die Außenwände sind etwas angeschimmelt, diese Kirche wurde im Jahr 1835 erbaut. Auch wenn man zu Hause kein Kirchgänger ist - hier auf Rarotonga sollte man unbedingt einmal an einem Sonntag zur Kirche gehen.Ich tat es hier, und als Gast wird man mit warmer Herzlichkeit empfangen. Oft wird man auch nach dem Gottesdienst noch zu einem kleinen Imbiss oder zu Kaffee und Kuchen geladen. Wer nicht in die Kirche herein möchte, sollte sich aber auf jeden Fall kurz vor 10 Uhr vor eine solche stellen und die Einheimischen betrachten, die zur Andacht streben. Die Frauen tragen kunstvoll geflochtene Hüte und sind meist ganz in Weiß gekleidet. Die Gesänge sind mehrstimmig und eindrucksvoll. Es versteht sich von selbst, dass man die Kirche nicht mit Shorts und Sonnentop betritt.

Auf dem angrenzenden Friedhof befinden sich die Gräber einiger angesehener Südseepersönlichkeiten. Vor allem das Grab mit der Büste von Sir Albert Henry(war der erste Premier der Cook Islands) lockt die Touristen, denn es ist ein gutes Fotomotiv. Die Brille, die er zu Lebzeiten trug, sitzt auch der Statue auf der Nase und seine Anhänger schmücken die Büste mit Perlenketten und frischen Blütenkränzen.
Aber auch die anderen Gräber sind interessant, denn hier hat man die Angewohnheit oft auch ein Bild der Toten mit auf den Grabstein zu setzen.

Viele Einwohner von Rarotonga haben ihre Toten auch in den üppigen, grünen Vorgärten vor ihrem Haus beerdigt.

Die alten Maorigötter sind nichts für schamhafte Gemüter. Besonders der Gott der Schöpfung und der Fruchtbarkeit mit Namen Tangaroa ist mit einem riesigen Geschlechtsorgan ausgestattet. Man findet ihn auf den Geldscheinen, Münzen, Briefmarken oder als Riesenstatue in der Bankfiliale zwischen den Kassenschaltern. Die Missionare hatten ihn aus naheliegenden Gründen verboten, doch heute ist er wieder sehr populär.

Die Kultstätten für die Götter - Te Rongo, der Kriegsgott wäre noch ein weiterer wichtiger - heißen Maraes. Auf Rarotonga kann man noch einige alte Kultstätten finden.

Ich erkundige mich nach der Möglichkeit mit lokalen Busen zu fahren und erfahre, dass dieser stündlich in beiden Richtungen auf der 32 km langen Hauptstraße um die Insel (clockwise und anti-clockwise) verkehrt. Viele Touristen würden ihn nutzen, um zu den Stränden und nach Avarua zu gelangen. Die Fahrpläne finde man im kostenlosen Insel-Guide "What's on in the Cook Islands", wird mir erklärt und so erfahre ich dann auch, dass die Buse:

Von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr und am Samstag bis um Mitternacht, an den anderen Tagen gibt es einen eingeschränkten Night-Time-Service. Am Abend lohnt sich die Fahrt besonders, wenn man ausgehen möchte, um dann einen der leckeren Cocktails zu trinken. Eine echt preiswerte Methode um sicher in seine Herberge, zurück zu kommen. So kann mein Insel - Abenteuer beginnen.

Die Küstenstraße führt einmal rund um die Insel heißt Ara Tapu, sie ist 31 km lang und gut zu befahren. Außer Ihr gibt es nur noch ein paar Nebenstraßen und einige Pfade in die Berge und zu abgelegenen Plan- tagen. Um diese zu erkunden vertraut man am besten auf die Kenntnisse eines blonden Maori namens Pa, der einen in einem 4 Stunden Trek mit ausführlichen Infos durch den Regenwald zur Felsspitze The Needle führt.
Auf der Küstenstraße fährt i am besten mit dem Moped oder Fahrrad, Steigungen gibt es nicht. Ein kleines Cultural Village bietet ein Freilichtmuseum, Tänze und traditionelles Essen aus dem Umukai Erdofen.

Im Osten der Insel liegt der Muri Beach. Diese von mehreren kleinen Inseln geschützte Lagune ist das Hauptfreizeitziel der Insel. Einige Hotels, Restaurants und der Segelclub befinden sich hier. Zwischen Muri und Titikaveka liegen die schönsten Strände der Insel. Mein Lieblingsstrand ist im Süden, vor den Palm Cove Lodges. Menschenleer und schier endlos. Kurz vor der Landebahn des Flughafens sehe ich einen großen, schwarzen Felsen am Strand. Der kleine Sandstrand daneben lädt zum Baden ein. Die Maori glauben, dass von diesem Ort die Seelen der Toten ihre Reise zum Ursprungsort aller Maori, dem legendären Avaiiki, beginnen. Solch eine Legende um schwarze Felsen findet man auch an vielen anderen Orten in der Südsee.

Parallel zur Küstenstraße verläuft über weite Strecken noch eine 1.000 Jahre alte, ungeteerte Landstraße. Die Ara Metua führt mitten durch fruchtbare Tarofelder, Zitrusplantagen und üppiges Grün. Von Zeit zu Zeit komme ich aber wieder auf die Hauptstraße zurück. Zwischen Tupapa und Matavera liegt der wichtigste Kultplatz von Rarotonga, der königliche Hof Arai-te-Tonga. Viel zu entdecken ist hier allerdings nicht mehr, denn die Steinplatten sind vollständig mit Pflanzen überwuchert.

Nach diesem kulturell wichtigen Ausflug widme ich mich am Strand wieder dem üblichen Vergnügen. Zum Beispiel versuchen, auf eine Schaukel zu klettern, die an einer schwingenden Kokospalme über dem Meer befestigt ist. Was einfacher aussieht, als es ist, wie ich feststellen konnte.

Wer seinen Urlaub auf Rarotonga verbringt, der kommt an Pipi Puruto dem III. nicht vorbei. Werbung für ihn sieht man überall. Der selbsternannte "Master of Desaster", "King of Coconuts" oder "World's greatest Coconut Tree Climber" ist mit seiner One-Man-Show auf ganz Rarotonga bekannt.

Am Sonntag veranstaltet Piri in seinem Garten ein Umukai-Picknik. Das ist eine Art Barbecue ohne Grill: in einer Erdsenke wird erst ein Feuer entfacht und danach in Blätter eingewickelte Speisen in dem heißen Loch verbuddelt, um in der Restwärme gegart zu werden. Das Verfahren ähnelt dem Vorgehen bei einem hawaiianischen Luau.

Nimmt man den Hauptdarsteller nicht allzu ernst, kann es einen überaus vergnüglichen Tag im Kreise internationaler Gäste werden. Da die Insel sehr klein ist, habe ich hier eine gute Gelegenheit andere Urlauber kennenzulernen, die ich dann später an allen denkbaren Orten immer wiedertreffe.

Hier treffe ich auf zwei deutsche, nach dem Dialekt, evident Rheinländer und werde postwendend, an Hape‘s Buch, Ich bin dann mal weg, erinnert. Ich glaube Schnaddl hat er die Frau genannt, wenn ich mich recht erinnere und wie Schnaddl Sie ist auch. Ohne Punkt und Komma und ohne dabei Luft zu holen, nutz Sie die Gelegenheit, jeden Volltexten zu können, der Ihre Sprache versteht. Und Hermann, ist froh, für ein paar Stunden, nicht alleine das Ziel, ihres endlosen Redeschwalles zu sein. Und Mitarbeiten muss ich auch, höre ich Sie sagen. Denn in forschem Kommando- ton wird jeder einzelne von Piri eingespannt, um bei der Vorbereitung zum Erdofenessen, zu helfen. Auch die Nachbarn von Piri beteiligen sich rege beim Aushub der Erdofenmulde.

Mir geht es ebenso, kaum komme ich gegen 11:30 Uhr an, wird mir auch schon ein Palmwedel in die Hand gedrückt und ich darf zuerst einmal meinen Teller selbst basteln. Da sitze ich nun, vom Dunst des Feuers, welches nun zeitig in der ausgehobenen Erdsenke brennt, umwölkt und bastle. Ebenso werden die Küchenvorbereitungen, wie Kokosnüsse raspeln und Hühnerteile mit Gewürzen in Bananenblätter einwickeln, gleichmäßig auf alle Besucher verteilt. Schnaddl macht sich gut beim Gemüse putzen und von Herrmann ist nichts mehr zu sehen, der hat das Weite gesucht, genießt die Ruhe.

Bei diesen Arbeiten darf man sich keiner modernen Hilfsmittel bedienen. Die Hühnerpakete werden zum Beispiel mit den harten Fasern vom Mittelpunkt der Palmwedel zusammengebunden. So wird nach und nach das Essen für alle vorbereitet, während Piri geschäftig hin und herläuft, alles überwacht überdies Anweisungen gibt.

Nachdem nun alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, wird die Erdkuhle mit Bananenblättern ausgelegt. Darauf schichten wir dann die Hühnerpakete, Süß- kartoffeln, Gemüse, Fisch und andere leckere Objekte. Es folgt, nochmals eine Lage Bananenblätter, dann wird die so gefüllte Erdsenke zugeschaufelt, damit die Hitze im Boden das Essen gart. Dieser Vorgang, dauert einige Stunden. In der Zwischenzeit, werden Erfrischungen gereicht und man kann etwas ruhen.

Dann folgt Piris Feuershow, in der er zeigt, wie man auf seiner Heimatinsel Aitu Feuer macht. Natürlich müssen einige Gäste assistieren, er hat die Meute gut im Griff. Dann sitzt er auf einem Baumstamm, reibt seine Feuerholzstöckchen und spricht laute Beschwör-ungsformeln, die alle nachsprechen sollen. Die Gäste sind auch brav und sprechen die Worte im Chor, während die Nachbarn hinterm Gartenzaun stehen und sich prächtig darüber amüsieren. Was wir da wohl gesagt haben?

Dann folgt die berühmte Climb-Show. Piri hat sich umgezogen und ist nun ganz in Kokosnuss gekleidet. Der durchtrainierte ehemalige Boxer klettert mit affenartiger Geschwindigkeit auf eine 70 m hohe Palme. Er braucht ganze 16 Sekunden und benutzt dabei nur zwei Kokosfaserschlingen als Hilfe. Oben ange- kommen macht er noch allerhand Mätzchen, damit seine Gäste auch was zu filmen und fotografieren haben. Nach dem Abstieg zeigt er die Kokosfaserriemen, die fast kaputt sind vom rauen Stamm der Palme.

Endlich ist es soweit, der Erdofen wird geöffnet und das Essen auf die gebastelten Teller verteilt. Gegessen wird mit den Fingern, Messer und Gabel gibt es nicht. Sofern ich behauptete, das Essen sei köstlich gewesen, wäre dieses bestimmt übertrieben. Schlecht war es aber auch nicht, und alles in allem hat der Tag eine Menge Spaß gebracht.

Oder wie Schnaddl sagt, zu Hause ist es immer noch am besten!

Deutschen Gästen zeigt Piri dann noch ein Bild, das ihn mit Mildred und Walter Scheel zeigt, lang ist's her.
Schnaddl Ausspruch und Piri Bild, erinnern mich jetzt wieder an das Zitat, unseres Alt - Bundespräsident Heinrich Lübke, anlässlich des Fototermins mit seiner Frau vor dem Taj Mahal:

„Wilhelmine, ich sag nur Sauerland, bleibt Sauerland“.

Am Nachmittag mach ich mich dann auf den Weg zurück zum Hostel.

Und ich sage nur:

„ Südsee bleibt Südsee“

Habt eine schöne Zeit und passt auf euch auf!!


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.08.2011

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