Zwischen Steinen
Feuerstein am Ufer gefunden,
Damit spielten wir manche Stunden.
Wasser getragen, Müll weggeräumt,
Sandburg gebaut, von Schlössern geträumt.
Jahre zwischen Steinen gelebt,
mit ihnen aufgewachsen. Wir lasen
sie vom Gemüsebeet
und auch vom grünen Rasen.
Holprig waren die Wege ins Leben,
überall Steine, keinesfalls eben.
Höhen entgegen
auf steinigen Wegen !
Immer gesucht nach dem Stein der Weisen;
Nie vergessen, die Wahrheit zu preisen.
Fest muss er sein
in der Straße, der Stein!
Scharfkantig oder rund geschliffen,
von Wind und Wetter angegriffen.
Hin und wieder ein klarer Kristall,
Sandsteine findest du überall!
In einer schwach erhellten Nacht
hat dich einer zum Fallen gebracht,
vor deinen Füßen der Stolperstein.
Standst du auch auf; er klebte am Bein.
Nie konntest du wirklich dich befrein.
Du trugst geduldig den kantigen Stein,
Wenn er auch furchtbar unhandlich war,
Du wurdest stärker von Jahr zu Jahr!
Und hast du jemandem Steine geschenkt,
so konnte er darauf bauen.
Schmerz, der dich einst versteinerte,
hat auch deine Kanten behauen.
Suchtest besessen in vielen Stunden:
Weisheitskristall hast du nie gefunden!
Und magst du noch so tugendhaft sein:
Einer wirft immer den ersten Stein!
13.09.2014
Texte: Alle Rechte bei der Autorin
Bildmaterialien: Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 13.09.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Zum September-Wettbewerb der Gruppe Kurzgeschichte als Gedicht zum Thema "Steine", nach J,W. v.Goethe:
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.