„Wo willst du mit mir hin?“ fragte das Mädchen überrascht und blickte nach vorn. Der Wolf bellte und deutetet mit der Nase auf einen großen Berg im Norden. „Ist dort oben deine Höhle?“ fragte das Mädchen gegen den Wind ankämpfend. Der Wolf bellte und sprang auf einen Fels um schneller nach oben zu gelangen. Oben angelangt befand sich dort eine kleine Hütte. Dort angekommen wurde der Wolf langsamer. „ Ist das dein Zuhause?“ der Wolf blieb stehen und setzte das Mädchen vorsichtig auf den Boden ab und schnupperte an ihrerem Fuß. „Tut immer noch weh, aber scheint nicht mehr zu bluten.“ Sagte sie ganz automatisch. Ihr schien dieser Wolf ziemlich sympathisch zu sein, er wirkte auf sie fast menschlich, da er so zutraulich war. Sie lächelte um ihren Schmerz zu vergessen. Doch plötzlich geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Der grauen Wolf fing plötzlich ganz laut an zu Jaulen. Das Mädchen bekam etwas Angst, ihr Puls stieg an. Hektisch rief sie: „Hör auf! Du machst die Jäger auf uns aufmerksam !..“ . Der Wolf schaute sie mit seinen dunklen Augen an und ihre Blicke trafen sich, er schüttelte mit dem Kopf und das Mädchen spürte wie sich ihre Angst urplötzlich legte.Ruhe kehrerte ein. Ein weiteres heulen war nunzu hören aus dem Wald und wurde zugleich beantwortet. Der Wolf jaulte wieder. In den Gebüschen schien es zu rascheln. Es formnten sich der klang von Schritten. Das Mädchen wurde unruhig und ihr Puls stieg wieder an, Tränen sammelten sich in ihren Augen. Eine Person schien sich zu nähern, sie wollte am liebsten fliehen, doch ihr Fuß schmerzte und sie wusste auch nicht wohin sie rennen sollte. Also wartete sie ab was passieren wird.
Eine unbekannte Person trat aus dem Gebüsch. Er trug einen schwarzen Mantel um seinen Leib und braune Leberstiefel. Der Mantel hatte eine Kapuze die sein markantes Gesicht verdeckten bis auf die Augen, er wirkte sehr unheimlich und näherte sich dem Wolf.
„Wen hast du mir denn da mitgebracht? „ ertönte eine freundliche sanfte Stimme, welche von dieser Person auskam. Er trat näher herran und streichelte den großen Wolf über den Kopf, dieser wedelte mit der Rute und schaute dem Mann vertraut in die Augen.
„Verstehe, sie hat sich wohl verirrt. Hier in den Bergen gibt es leider viele Wege und so mancher mündet an seltsame Orte.“ Er musterte das Mädchen, sie war ganz still sitzen geblieben und sichtlich unruhig.
Er roch an ihr und fragte: „Oh sag, wo kommst du her Mädchen, dieser Duft ist ja wunderschön der von Euch ausgeht?“ Der Duft verlockte ihn etwas näher herran zu treten.
Das Mädchen versuchte ihre Gedanken zu sammeln, sie spürte das der Mann gar nicht so unheimlich war wie er scheint und erhob das Wort: „Ich .. ähm komme aus einem kleinen Dorf nahe des Waldes und war eigentlich in den Bergen unterwegs um etwas zu finden, doch leider habe ich mich verirrt und verletzt.“
Der Mann zog sein Kapuze herunter und musterte die Verletzung, die sich das Mädchen am Fuß zugezogen hatte. Er hatte schwarzes langes Haar, welches er zu einem Zopf gebunden, aber vorne offen trug „Tut es schlimm weh?“ fragte er sie besorgt. „Es geht schon..“ sie versuchte sich an einem Lächeln, aber es war etwas schmerzverzerrt und unsichcher. Der Mann erwiderte das Lächeln und nahm sie mit einem Ruck auf seinen starken Arme: „Keine Angst, ich bringe dich in meine Hütte und werde mich um diese kleine Wunde kümmern. Es gibt nichts zu befürchten.“ spracht er und das Mädchen brach vor lauter hin und her insich zusammen und vertraute sich dem Fremden an. Ihr Leib wurde schwerer, doch er hielt sie fest. Alles was sie dann bemerkte war ein weiches Tuch unter sich, ein weiches Kissen und eine wohlriechende Flüssigkeit die ihre Lippen berührte. Dann wurde es dunkel um sie herrum und ihr Geist verlor sich in Träumen ohne Bedeutung. Es war sehr eisig an diesem Ort und der Wind kündigte Schnee an.
Das Mädchen erwachte und stellte fest, das es Abend gewesen war. Sie muss Stunden geschlafen haben. Sie befand sich in einem weichen Bett und neben ihr wurde ein Fenster leicht geöffnet. Ein milder Wind wehte von draußen rein und blies ihr in das Gesicht. Sie gähnte und Gedanken schossen ihr durch den Kopf.
Wie war das nur möglich? War es nicht zuletzt so eisig und kalt gewesen. Als sie diesen seltsamen Mann traf der sie hierher brachte? Neben ihr saß jener Mann, auf einen Schemel und lächelte als er ihre schönen Augen sah.Er sah ganz anderst aus ohne seinen Mantel, weniger düster. „Ihr seid erwacht, das freut mich aber, ich dachte schon diese vergiftete Wurzel sein Stärker gewesen. Aber wie ich sehe kann auch ein Waldmensch wie ich sich irren.“
Bei dem Wort vergiftet wurde ihr ganz flau, das hatte sie gar nicht bemerkt.
Sie antwortete: „Ein Waldmensch? Ich dachte immer dieser Wald hier sein nur von Bären bewohnt?“ „Ach ihr habt schon Bekanntschaft mit den Bären gemacht? Da könnt ihr euch glücklich schätzen, dass er euch nichts getan hat. Mein Wolf hat mir schon erzählt, ihr wart gerade auf der Flucht vor dem Bären als er euch fand.“ „Dein Wolf hat euch das gesagt, wie ist das möglich?“ fragte entgegen bringend das Mädchen. „Er spricht normal auch nur mit uns Waldmenschen, gegenüber den anderen Menschen verhält er sich wie ein normaler Wolf und ist recht scheu. Doch er hat etwas an dir gerochen und dich deshalb zu mir gebracht. Ich habe mir diesen Geruch mal genau vorgenommen und herausgefunden, dass du nur aus dem Dorf der Blühten kommen kannst, ziemlich weit unten im Tal. Die Wölfe mögen den Duft der Blumen welche ihr in Euren Gärten habt. Wie heißen sie doch gleich … , ach ja Hibiskus oder?“ „Ähm ja diese Blumen sind sehr beliebt und wir Verkaufen sie ab und zu in der Stadt.
Sagt, warum fühle ich hier einen so milden Wind ich dachte es würde bald Schneien. Als ihr mich gefunden habt bevor ich Ohnmächtig wurde und welche Giftpflanze..?“ sie hörte auf zu reden.
Der Mann lächelte das Mädchen an:“ Ihr hab es wohl nicht bemrkt, das ihr an den Giftigen Sträuchern der Berge vorbei gegangen seid. Mir scheint als, wüsstet ihr ganz genau wohin ihr geht, oder täusche ich mich?! Wonach habt Ihr gesucht?“ Das Mädchen schaute etwas scheu in ihre Decke, denn sie hatte sich sehrwohl verlaufen, wollte dies, aber nicht zugeben:“ Nun ähm ... eigentlich habe ich einen Weg gesucht der an dem eisigem Berg vorbei geht, doch bin ich wohl irrtümlicherweise geradewegs auf einen Pfad gelangt der weiter hinauf, als vorbei ging.“ Sie wurde etwas verlegen ihre Wangen röteten sich schüchtern und machte eine kurze Pause, als die Hand des Manns sich auf ihre Schulter nieder legt und er sprach:“ Dann müsst ihr wohl einem Irrglauben gefolgt sein, dieser Berg ist eigentlich nur über die Waldwege zu umgehen, jeder andere Abzweig führt direkt in einen Irrgarten aus Schluchten an dem die Winde so manche Laune austoben. Ihr könnt von Glück reden das ihr meinem Wolf angetroffen habt, er war rein zufällig auf der Jagt in der Gegend und normalerweise bringt er mir keine Mädchen. Vielleicht gibt es da etwas höheres, das seine Finger im Spiel hatte und euch zueinander führte.“ er schaute schon etwas schelmisch drein bei diesem Satz. Er ahnte das sie lügt „ Die warmen Winde sind kein Irrtum; meine Hütte in der ihr euch befindet, steht in mitten des Waldes, welcher um dem Berg verläuft. Das Wetter weiter oben ändert sind fast täglich an manchen stellen sogar Stündlich. Wer sich dort hoch hinein verirrt dessen Schicksal ist nicht immer von Glück beseelt. Wir Waldmenschen kenne die alten Wege die hier verlaufen, doch auch wir, wagen uns nicht bis ganz hoch zum Eisigen Gipfel.“ er machte eine Pause und schaute aus dem Fenster. Er versuchte vertraulich zu schmunzeln.
Auserhalb der Hütte wehte ein warmer Südwind und die Sonne liebkoste die Baumwipfeln der Laubbäume in diesem Wald. Jetzt, wo dieser junge Mann so vor ihr hockte, konnte das Mädchen in genauer mustern.
Er hatte ein sehr markantes Männergesicht von einigen Jahren gezeichnet, doch sah er keineswegs zu alt aus seine warmen braunen Augen vermittelten einen warmen Charakter. Sein schwarzes Haar trug er jetzt offen. Er trug ein weises Hemd und eine Lederweste mit einer Verzierung auf den Vorderteilen und auf seinen schwarzen Stiefeln. Seinen Mantel scheint er wohl gerade beiseite geräumt zu haben.
Der Blick des Mädchens wanderte etwas im Zimmer und sie sah das die Hütte recht schlicht, aber übersichtlich eingerichtet war. Ein Regal, ein kleiner Tisch noch ein Fenster und das Bett indem sie sich befand. „O hje .. ich habe Euch noch gar nicht eure Fragen beantwortet... Nun, ja ich komme aus dem Dorf der Blühten Falis und was ich suche... Wie soll ich sagen? Ich suche mein Schicksal und eine Weg meine Familie wieder zu finden....“ sie hörte auf zu erzählen. „Schicksalssuche? Meint Ihr nicht das ihr dafür etwas zu jung seid? Und was ist mir Euer Familie? Seid ihr.. ähm bist du ein Waisenkind? Hat man dich deiner Familie beraubt oder bist du in Not?“ ihm war es irgendwie zu penibel ein so jungen Mädchen mit ihr anzusprechen und versuchte etwas vertrauenswürdig zu klingen.
„Was heißt hier zu jung? Ich bin stolze 14 Jahre! Ihr scheint euch wohl nicht im klaren zu sein wen ihr hier gerettet habt? „ ein leichtes funkeln blitzte in den Augen das Mädchens und jetzt erst bemerkte der Mann, dass das Mädchen zwar den Anschein erweckte erst 14 Jahre zu sein aber dennoch auffällig spitz zulaufenden Ohren hatte. „ Ihr müsst mir Verzeihen gute Frau, ich habe wohl ein zu gutes Herz und hielt euch für ein Menschenmädchen. Doch wo ihr es ansprecht, muss ich mich wohl getäuscht haben.“ er lächelte verlegen.“ Wenn ihr aus Falis seid bin ich wirklich sehr verwundert, das ihr dort nicht aufgefallen seid wie ein bunter Hund. Denn in Falis wohnen unseres Wissens nach nur Menschen oder Einsiedler aus dem anderen Reichen welche als Lieferanten der Blumen wegen dort leben.“ Das Mädchen blickte etwas verwirrt zu dem Mann und ihr Blick senkte sich:“ Genau das ist es ja wonach ich suche! Ich will wissen wer ich bin und wer meine wahren Eltern sind!“ sie seufzte und ihr rot-braunes Haar fiel in ihr Gesicht welches sich zu einer entspannten Miene zog während sie zurück in ihr Kissen fiel. Der Mann ergriff das Wort:“ Lebt ihr alleine in Falis? Seid ihr weggelaufen von zuhause ich meine, vermisst euch denn niemand?“ fragte er.
Das Mädchen griff nach der Decke des Bettes und griff fester zu und eine leise Tränen tropfte auf ihren Handrücken. „Was ist los? Tut dir etwas weh?“ fragte der Mann und wollte ihre Schulter packen als sie das Wort ergriff :“ …. sie sind Tod …. sie sind alle Tod. Als ich das Dorf zuletzt verließ war dort nur noch Schutt und Asche, irgendjemand hatte Feuer in Falis gelegt und ich bin weggelaufen, alles was ich jetzt noch habe ist diese Tasche.... Moment wo ist sie?“ Der Mann schaute sich um und nahm hob eine kleine braune Ledertasche welche ihm sein Wolf letzte Nacht noch vorbei brachte. „Meint ihr diese? So beruhigt euch“
Das Mädchen lächelte mit verweinten Augen und nahm die Tasche in die Arme, als seinen sie der größte Schatz den sie besäße, vielleicht war es das auch so, es war ein Stück Heimat, denn sie war mit Hibiskus bestickt. Welche wie sie in Falis wuchsen. Doch nun ist alles Verbrand... Sie weinte still..
„Ihr seid nun in Sicherheit... “ Das Mädchen blickte hoffnungsvoll in die Augen des Mannes der ihr gar nicht mehr Fremd war, doch war sie wirklich sicher? Wer war dieser Mann? Und wohin soll der Weg führen?
Der Mann nahm das Mädchen an der Hand und fragte: "Hab Ihr eigentlich auch einen Namen?"
Tag der Veröffentlichung: 08.03.2013
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