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Titel

 

 

Tief aus meiner Seele

Gedichte von M.B.Lillium

 

 

 

 

Impressum

Texte:              © Copyright by M.B.Lillium
Umschlag:       © Copyright by M.B.Lillium

lillium@gmx.at

 

 

 

 

Seelentod

 

Nun sitz ich wieder hier,

Wann vergibst du mir?

Ich kann hier nicht gut sehn,

Was wird nun geschehn?

Du wolltest deine Ruh,

Du hörtest mir nicht zu.

Ich wollt dich nicht erschrecken,

Aus deinem Schlafe wecken.

 

Du hast nur zugeschlagen,

Ohne mich zu fragen,

Was ich wollt von dir...

 

Und im Keller,

Ist es finster,

In den Ecken schläft der Tod.

Dort beim Fenster,

Sind Gespenster,

Befrei mich aus meiner tiefen Not.

 

Wann öffnest du die Tür?

Ich will zurück zu dir.

Du lässt mich stets allein,

Ich wollt nur bei dir sein.

Entzieh mir nicht die Liebe,

Die ich so selten kriege.

Du kannst zärtlich berührn,

Wann darf ich es spürn?

 

Du hast nur zugeschlagen,

Ohne mich zu fragen,

Was ich wollt von dir...

 

Und im Keller.

ist es finster,

In den Ecken schläft der Tod.

Dort beim Fenster,

Sind Gespenster,

Befrei mich aus meiner tiefen Not.

 

Du hast nur zugeschlagen,

Ohne mich zu fragen,

Was ich wollt von dir...

 

Öffnest du den Keller,

Wird es heller.

Du reichst mir,

Wasser und Brot.

Schließt du die Tür dann,

Fängt es erneut an.

Nach mir greift,

Der Seelentod.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ode an das Mobbing

 

Ich will nicht mehr hin,

Doch keiner kann mich verstehn.

Was soll ich noch sagen?

Wie viel Verachtung noch ertragen?

Wie viel Hohn noch spüren?

Wohin soll mich das führen?

 

Die fünf Tage die Qual,

Es schmerzt alles, ja auch verbal!

Ich fühl mich so leer,

Mein Kopf ist unglaublich schwer.

Nichts kann mich erhellen,

Weil sie mich an den Pranger stellen.

 

Seht den Mensch, der vor euch steht,

Und langsam in die Brüche geht,

Dessen Herz ihr zerfetzt

Mit Spott benetzt.

Seht den Mensch, der vor euch kniet,

Bald keinen Ausweg mehr sieht,

Der heimlich zerbricht,

Seine Wunden seht ihr nicht.

 

Sitz die Pause am Klo,

Doch sie finden mich sowieso,

Keine Zeit mehr verschwenden,

Halt die Klinge fest in meinen Händen,

Ich gebe jetzt auf,

Ich weiß, ihr wartet nur darauf.

 

Seht den Mensch, der vor euch steht,

Und langsam in die Brüche geht,

Dessen Herz ihr zerfetzt

Mit Spott benetzt.

Seht den Mensch, der vor euch kniet,

Bald keinen Ausweg mehr sieht,

Der heimlich zerbricht,

Seine Wunden seht ihr nicht.

 

Ich will einfach gehen,

Kann eure Fratzen nicht mehr sehn.

So lasst mich allein,

Es muss wirklich niemand bei mir sein,

Wenn es geschieht,

Wenn meine Seele endlich flieht,

Warum seid ihr nicht froh?

Ich dachte, ihr wolltet es so.

 

Habt ihr den Mensch denn nicht gesehn?

Musste wegen euch durch die Hölle gehen,

Habt mein Herz zerfetzt,

Mit Spott benetzt.

Saht ihr den Mensch vor euch nicht knien?

Ich konnte vor der Grausamkeit nicht fliehn.

Jetzt trauert reuig ihr nach?

Ihr wart doch der Grund, dass ich zerbrach.

Befrei mich

 

Herr, du weißt,

Was mein Weg für mich schon heißt.

Ich bin am Ende,

Bei jedem Atemzug zittern die Hände.

Mein Herz es stirbt,

Ich glaub nicht dran, dass es noch besser wird.

Ich kann nicht mehr,

Gott hol meine Seele zu dir.

 

Und befrei mich somit von den Schmerzen,

Von all dem Kummer in meinem Herzen.

Nimm von mir hinfort alle Sünden,

Und lass mich das ewige Licht entzünden.

 

Herr zeig deine Macht,

Ich schaff das nicht, mir fehlt einfach die Kraft.

Vergib mir Gott,

Dass ich dich so dreist bitt um den Tod.

Aber mein Herz schlägt so schwach,

Wann gibt es den Qualen endlich nach?

Ich kann nicht mehr,

Gott hol meine Seele zu dir.

 

Und befrei mich somit von den Schmerzen,

Von all dem Kummer in meinem Herzen.

Nimm von mir hinfort alle Sünden,

Und lass mich das ewige Licht entzünden.

Mein Körper, mein Ich

 

Nackt willst du mich sehen,
So lauten deine Befehle!
So sieh mir dabei zu,
Wie ich mich für dich schäle.

 

Gefällt dir nun der Körper,

Der sich dir bietet an?
Gefallen dir die Narben?
Sie heilten irgendwann.

 

Nimm nur was du möchtest!
Du kannst alles haben!
Ich gehorche dir!
Kannst dich an mir laben!

 

So schände nur mein Ich,

Es ist das schon gewohnt.
Ich hoffe nur inständig,
Dass es sich für dich lohnt.

 

Dass du zufrieden bist,
Mit dir und deiner Welt.
Mach nur was du willst,
Und wie es dir gefällt.

 

Ich bin hier nicht wichtig,
Ich bedeute auch nicht viel.
Ich bin nur deine Puppe,
Wir spielen hier dein Spiel.

 

Lass mich dann zurück,
Allein in Dunkelheit,
Wie du es immer tust,
Du hast ja keine Zeit.

 

Ich werde wieder flicken,
Was du in mir zerstört,
Um wieder ganz zu sein,
So wie es sich gehört.

Guten Abend, mein Kind

Guten Abend, mein Kind,

So nidergeschlagen?

Was musstest du heute,

Denn schon wieder ertragen?

Ich bin gekommen,

Um dich zu entwenden.

Möchte dich stehlen,

Aus den kalten Händen.

 

Folge mir nach,

An den schönsten Ort.

Hab keine Angst,

Ich hol dich sanft fort.

Mein Reich ist voll Zauber

Voller Glück und Ruh,

Nimm meine Hand,

Keine Furcht,

Greif zu!

 

Es ziert ein Haken,

Dein seliges Glück.

Bist du erst bei mir,

Kannst du nicht mehr zurück.

Doch bin ich dein Freund,

Ich will gut für dich sorgen.

Du wirst dich wohlfühlen,

Ganz sicher und geborgen.

 

Folge mir nach,

An den schönsten Ort.

Hab keine Angst,

Ich hol dich sanft fort.

Mein Reich ist voll Zauber

Voller Glück und Ruh,

Nimm meine Hand,

Keine Furcht,

Greif zu!

 

Fass den Entschluss,

Rette dich aus deiner Not!

Denn für deine Eltern,

Bist du schon lange tot.

 

Folge mir nach,

An den schönsten Ort.

Hab keine Angst,

Ich hol dich sanft fort.

Mein Reich ist voll Zauber

Voller Glück und Ruh,

Nimm meine Hand,

Keine Furcht,

Greif zu!

 

Memoiren eines Zirkuspferdes

 

Langsam öffnet sich der Vorhang,

Ich trete ins Licht.

Kann kaum etwas erkennen,

Sehe es anfangs nicht.

Erblicke dann die Menge,

Sie klatscht monoton.

Dieses Szenario,

Kenn ich lange schon.

 

Voll Schrecken trifft mich meines Meisters Kraft,

Es ist ein einziger Schlag, der mich gefügig macht.

 

Zum Grölen der Menschen,

Zur Freude von ihnen,

werde mein Leben lang,

Der Manege ich dienen.

Ewig gefangen,

Komme nicht davon.

Es ist, wie es ist,

The Show must go on.

 

Gepfercht in einen Hänger,

Mit blanker Gewalt,

Von Dunkelheit umhüllt,

Unheimlich und kalt.

Schlug mir mein Knie,

Die Nüstern voll Blut,

Gestorben die Hoffnung,

Verloren den Mut.

 

Voll Schrecken trifft mich meines Meisters Kraft,

Es ist ein einziger Schlag, der mich gefügig macht.

 

Zum Grölen der Menschen,

Zur Freude von ihnen,

werde mein Leben lang,

Der Manege ich dienen.

Ewig gefangen,

Komme nicht davon.

Es ist, wie es ist,

The Show must go on.

 

Und als das Licht,

Die Dunkelheit bricht,

Seh ich den Schlachthof,

Mein jüngstes Gericht.

So endet mein Leben,

Von dem ich berichte.

Das war des Pferdes,

Zirkusgeschichte.

Tanz, mein Püppchen, tanz

Tanz, mein Püppchen, tanz,

Nur für mich allein,

Tanz, mein Püppchen, tanz,

Sollst mir das liebste sein.

 

Weinst du, Püppchen, weinst du?

Warum die heißen Tränen?

Weinst du, Püppchen, weinst du?

Das kann ich nicht verstehn.

 

Dreh dich, Püppchen, dreh dich,

Dein Kleidchen das soll fliegen.

Dreh dich, Püppchen, dreh dich,

Sollst alles von mir kriegen.

 

Weinst du, Püppchen, weinst du?

Warum die heißen Tränen?

Weinst du Püppchen weinst du,

Ich kann das nicht ansehn.

 

Die Liebe zu erzwingen,

Das wäre deine Qual.

Werd dich nach Hause bringen,

Doch tanz ein letztes Mal.

 

Tanz, mein Püppchen, tanz…..

 

Spiegel

 

Ich seh mich im Spiegel drin,
Such danach wer ich bin.
Ich starr mich im Spiegel an,
Obwohl ich mich nicht sehen kann.

 

Wo sind meine Träume, wo?
Verloren dort im Nirgendwo.
Suchen? Keine Kraft dazu.
Schlaft nur Träume, sanfte Ruh.

 

Ich seh mich im Spiegel drin,
Frage mich, wer ich wohl bin.
Starre mich im Spiegel an,
Obwohl ich mich nicht finden kann.

 

Wo hab hab ich was geschaffen, wo?
Hampel durchs Leben einfach so?
Nein, ich erreichte niemals viel,
In weiter Ferne jedes Ziel.

 

Ich seh mich im Spiegel drin,
Mein Leben, es hat keinen Sinn.
Starre mich im Spiegel an,
Da ist nichts, was man sehen kann.

Mein Versprechen

 

Wir haben darüber gesprochen,

Dass es ist wohl bald Zeit.

Heut kam die Entscheidung,

Doch war ich nicht bereit.

 

Wir beide sind zusammen,

Wir gehen neben her.

Ich seh dich verstohlen an,

Ach, es schmerzt so sehr.

 

Seh deine kahlen Stellen,

Deine alten Knochen,

Ich bleib an deiner Seite,

Das hab ich dir versprochen.

 

Ich werde dich mein Freund,

In Gottes Hände legen.

Ich hoff es war nicht falsch,

Kannst du mir je vergeben?

 

Ich werd dich nie vergessen,

Doch muss ich dich gehen lassen.

Du warst mir treu ergeben,

Ich werd mich ewig hassen.

 

Wie soll ich das ertragen?

Mein Herz ist so gebrochen.

Ich bleib an deiner Seite,

Das hab ich dir versprochen.

 

Wenn deine Kraft entschwindet,

Wenn deine Seele flieht,

Wenn sie aus deinem Körper,

In den Himmel zieht.

 

Ich streichle deine Nüstern,

Ich bleibe dir ganz nah.

Ich verlass dich nicht,

Ich bin für dich da.

 

Bis du dann endlich schläfst,

Dein Herz zu End gesprochen,

Ich bleib an deiner Seite,

Das hab ich dir versprochen.

Ich hasse dich

Ich hasse dich!

Alles an dir!

Deine abscheuliche Art,

Deinen Neid, deine Gier.

 

Ich hasse dich!

Deine Augen, dein Gesicht,

Dein Grinsen, dein Lächeln,

All das mag ich nicht.

 

Ich hasse dich!

Deine Worte, dein Sprechen.

Du machst mich krank,

Ich könnte erbrechen.

 

Ich hasse dich!

Und was ich noch mehr veracht,

Ist, dass du mich hörig,

Und liebend gemacht.

 

Ich hasse dich!

Doch wird Hass nie überwiegen,

Denn je mehr ich dich hasse,

Desto mehr muss ich lieben.

 

Gute Nacht Freunde

Gute Nacht Freunde,

Schlaft nur ein.

Morgen, da wird,

Alles besser sein.

 

Gute Nacht Freunde,

Wunderbare Ruh.

Entschlafet sanft,

Ich seh euch dabei zu.

 

Grüßt den Herrn recht schön von mir,

Denn ich bleib noch ein Weilchen hier.

Ich bleibe, hier zurück.

Freunde geht nur stolz voran,

Damit ich mich drauf freuen kann,

Euch wiederzusehen,

Das wär mein Glück.

 

Gute Nacht Freunde,

Ihr seid nun frei.

Was morgen kommt,

Das ist euch nun einerlei.

 

Gute Nacht Freunde,

Wartet nicht.

Geht nur los,

Folgt dem Licht.

 

Freunde, ja es kommt die Zeit,

Da ist es auch für mich soweit,

Ich komme nach, das verspreche ich.

Freunde, doch noch wart ich hier,

Noch verlangt die Welt nach mir,

Doch der Tod, holt gewiss auch mich.

 

 

Der Tod

 

Die Zeit wie Sand so schnell verrinnt,

Aus jung wird alt, ganz geschwind.

Ich befrei aus aller Not,

Du kennst mich gut,

Ich bin der Tod.

 

Ob klug, ob dumm, ob arm, ob reich,

Für mich seid ihr doch alle gleich.

Ich befrei aus aller Not,

Du kennst mich gut,

Ich bin der Tod.

 

Wenn einer dann, mal gehen muss,

So geb ich ihm den Abschiedskuss.

Ich befrei aus aller Not,

Du kennst mich gut,

Ich bin der Tod.

Sühne

Die Stunde wird kommen,

Bald trifft sie ein,

Ich kann sie schon spüren,

Sehr nah muss sie sein.

 

Bald kann ich sühnen,

Für all meine Taten,

Folter und Qualen,

Solln mich erwarten.

 

Herr, ich weiß,

Dass du vergibst,

Dass du mich trotzdem,

Immer noch liebst.

 

Doch lass mich nur leiden,

Straf mich brutal.

Lass mich bereuen,

Tausendmal.

 

Ich will im Feuer,

Der Hölle schmoren,

Bis einst ich in Reinheit,

Wird wiedergeboren.

 

Vergib mir

Meine Welt, sie liegt in Scherben,

Herr vergib, doch ich wünscht du lässt mich sterben.

Keine Hoffnung leuchtet hell,

Seine Fäuste sind so hart, so schnell.

 

Er macht mir Angst,

Er bringt mir Schmerz,

Er brennt mir Löcher,

In mein Herz.

Doch irgendwann,

Ist es vorbei,

Irgendwann bin ich frei,

Endlich frei.

 

Jeder Tag ist eine Qual,

Herr vergib, doch ich denke jedes Mal,

Dass, nur der Hass mich noch am Leben hält,

Mein Körper ist ausgemergelt und entstellt.

 

Er macht mir Angst,

Er bringt mir Schmerz,

Er brennt mir Löcher,

In mein Herz.

Doch irgendwann,

Ist es vorbei,

Irgendwann bin ich frei,

Endlich frei.

 

Genug...genug...genug…

 

Ich mach ihm Angst,

Ich bring ihm Schmerz,

Ich verbrenne sein verfluchtes Herz.

Seine Schreie sind mir einerlei,

Denn endlich bin ich frei,

Endlich frei,

 

Vergib mir...vergib mir…

 

Im Moment

 

Ich sitze hier mit Kummer und Pein,

Fühl mich einsam, unverstanden, allein.

 

Frustrierende Gefühle kriechen hoch,

Falle immer tiefer in ein schwarzes Loch.

 

Möchte reden, es sagen, es besprechen,

Und kann doch nicht die Stille brechen,

 

Kann nichts über die Lippen bringen,

Kann nicht über den Schatten springen...

Freiheit

 

Eisig kalt die kommende Nacht,

Legt leise ihren dunklen Flügel,

Über den ächzenden Wald herab,

Ich zerre zurück die Zügel.

 

Dein Atem stößt in kleinen Wolken,

In die kurze Stille der Stunde.

Sie wird durchbrochen gleich darauf,

Vom zornigen Bellen der Hunde.

 

Komm lass uns laufen, flüchten wir,

Von diesem grausamen Ort.

Egal wohin, lass dich nur leiten,

Der peitschende Wind führt uns fort.

 

Gepeinigt, geschlagen, wir beide sind Knechte,

Behandelt, wie wertlose Sklaven.

Es war nur ein Blick, der Verschwörung rief,

Als wir uns das erste Mal trafen.

 

Zusammen wir beide,

Den Bund eingegangen,

Nicht länger sie sollten,

Uns halten gefangen.

 

Wir mussten es wagen,

Denn Freiheit, sie ruft.

Und wenn man uns tötet,

Wir haben‘s versucht.

Deine Welt

Sag mir, wo die Rosen blühen,

Zeige mir den Ort!

Trag mich weit aus dieser Welt

Trag mich einfach fort!

 

Zeig mir, wo die Stürme toben

Lass mich die Kräfte spüren.

Hol mich raus aus diesem Kerker

Ich lass mich von dir führen.

 

Sag mir wo die Wasser fließen,

Bring mich doch dort hin!

Gib meinem Leben neue Ziele,

Gib ihm wieder Sinn!

 

Du weißt es nicht, sagst du zu mir,

Du kennst die Orte nicht?

Bleibst lieber hier im Grau mit mir

Bist nicht darauf erpicht.

 

Bleibst lieber in der Kammer sitzen,

Wie im Schützengraben.

Ummauert von Stahl und Beton,

Deine Welt kennt keine Farben.

 

Weihnachtsgedicht

 

Über den Wolken, lebe ich,

Überblicke die ganze Welt.

Mein Licht fällt auf die Erde hinab,

Nur manchen das Antlitz erhellt.

 

Über den Wolken wache ich,

Mit allen, die vor Hunger nicht schlafen.

Mit Menschen, die in Kummer und Not,

Denken ich wolle sie strafen.

 

Nein, es hat alles seinen Grund,

Es hat alles ein Ziel,

Ich ging für euch in den Tod,

Doch das bedeutet euch nicht viel.

Es hat alles seinen Grund,

Es hat alles sein Ziel,

Ich besiegte den Tod,

Doch das bedeutet euch nicht viel.

 

Über den Wolken bete ich,

Für alle, die mich abgrundtief hassen.

Für Menschen, die in tiefster Angst,

Denken ich hätt sie verlassen.

 

Nein, es hat alles seinen Grund,

Es hat alles ein Ziel,

Ich ging für euch in den Tod,

Doch das bedeutet euch nicht viel.

Es hat alles seinen Grund,

Es hat alles sein Ziel,

Ich besiegte den Tod,

Doch das bedeutet euch nicht viel.

 

Über den Wolken lebe ich,

Habt den Glauben an mich längst verloren.

Obwohl ich zu jedem Weihnachtsfest,

Wieder neu geboren.

Ich vergebe

Ich sehe dich an,

Du erwiderst den Blick.

Du drehst dich um,

Und siehst nicht zurück.

Ich bleibe hier,

Ach, welche Schmach.

Kann dir nicht folgen,

Komm dir nicht nach.

 

Herr sag mir, was hab ich getan,

Um dich so zu kränken?

Du weißt doch genau, ich würde dir,

Meine Seele schenken.

 

So großes Leid,

Hast du mir getan,

Meine Welt in Scherben,

Als du losgefahrn.

Ich werd dich nie hassen,

Nicht ein kleines Stück,

Denn kehrtest du wieder,

Ich würd wedeln vor Glück.

 

Herr sag mir, was hab ich getan,

Um dich so zu kränken?

Du weißt doch genau, ich würde dir,

Meine Seele schenken.

 

Ich werde warten,

In meiner Not,

So treu wie immer,

Bis ereilt mich der Tod.

Herr, ich liebte dich,

Und bei Gottes Segen,

Werd ich es immer tun,

Und will dir vergeben.

 

 

Seiltanz

 

Mein Freund, ich muss dir sagen,

Du hast dich verändert.

Alles hat sich über die Jahre,

So unbarmherzig geändert.

 

Wir beide sind erwachsen,

Und du, so furchtbar alt.

Gewichen ist deine Schönheit der,

Schreitenden Zeit Gewalt.

 

Siehst mich lange an,

Aus deinen glanzlosen Augen.

Wir beide wissen nicht mehr,

Woran wir überhaupt noch glauben.

 

Haben viel gesehen,

Und so einiges erlebt,

Wir haben nach den Sternen am,

Firmament gestrebt.

 

Mit verbundenen Augen,

Über das Weltenseil.

Niemals mit der Ruh,

Alles in hast und Eil.

Mein Freund, sieh auf zum Himmel,

Dort soweit in der Ferne,

Verblassen unsre Träume,

Verglühen unsre Sterne.

 

Wir sind nur gefallen,

Anstatt in Höhen zu fliegen.

Wir konnten nicht gewinnen,

Konnten einfach nicht siegen.

 

Naiv sind wir gewesen,

Wollten vieles und noch mehr.

Denk ich an die Zeiten,

Bereue ich so sehr.

 

Mit verbundenen Augen,

Über das Weltenseil.

Niemals mit der Ruh,

Alles in hast und Eil.

Mein Freund, sieh auf zum Himmel,

Dort soweit in der Ferne,

Verblassen unsre Träume,

Verglühen unsre Sterne.

 

Und wir sitzen hier,

Denn uns ist klargeworden.

Das wahre Glück auf Erden,

Blieb uns zwein verborgen.

 

Mit verbundenen Augen,

Über das Weltenseil.

Niemals mit der Ruh,

Alles in hast und Eil.

Mein Freund, sieh auf zum Himmel,

Dort soweit in der Ferne,

Verblassen unsre Träume,

Verglühen unsre Sterne.

 

Monster

 

Alles was ich begann,

Konnt mir nicht gelingen,

Weil du früh begonnen hast,

Meine Wünsche zu bezwingen.

 

Meine Träume zerplatzen,

Wie Seifenblasen nur,

Du hast mich nur verlacht,

Von Mitleid, keine Spur.

 

Vergraultest meine Freunde,

Ich hatte einst sehr viele,

Doch du hast sie vertrieben,

Du verfolgtest andere Ziele.

 

Das Ziel mich zu zerstören,

Mich innerlich zu brechen.

Konnte nie mit jemandem,

Über diese Qualen sprechen.

 

Und nichts ist mir geblieben,

Außer dem Schatten meines Selbst,

Weil du mich ständig folterst,

Mich schädigst und mich kränkst.

Du bist ein böses Monster,

Und ich hasse dich.

Doch werd ich dich nie los,

Denn das Monster, das bin ich.

Der Verrat

Regenreich die Nacht,

Dunkel, nichts zu sehen.

Wir verharren hier,

Wagen nicht zu gehen.

 

Warten auf die Stunde,

Sie ist noch nicht gekommen.

Wir horchen in die Schatten,

Ruhig, ganz still, besonnen.

 

Plötzlich aus den Büschen,

Überrascht von ihnen.

Wer hat uns nur verraten?

Wer wollte ihnen dienen?

 

Tapfer unsre Herzen,

Kämpfen bis zum Ende,

Als ich in seine Augen sah,

Sprachen jene Bände.

 

Mein bester Freund abtrünnig,

Doch bleibt mein Blick verklärt,

Als ich die Hände senke,

Und sein Schwert herniederfährt.

Für das Vaterland

 

Letzte Gebete, die du sprachst,

Als ich geh, läufst du mir nach.

Und du sagst unter Tränen zu mir,

„Bitte bleib doch hier!“

Doch das kann ich nicht,

Denn nach mir ruft die Pflicht.

 

Und der Tod steht an unsrer Seit,

Er ist unser Weggeleit.

Doch wir geben ihm erfreut die Hand,

Denn wir sterben für das Vaterland.

Wir sterben für das Land.

 

Letzte Gebete,

Sind nun verhallt.

Die Bomben dröhnen,

Mir wird so kalt.

Und ich denke ein letztes Mal an dich,

Vor meinen Augen, verblasst dein Gesicht.

Ich liege hier,

Ich kehre nie zurück zu dir.

 

Und der Tod steht an unsrer Seit,

Er ist unser Weggeleit.

Doch wir geben ihm erfreut die Hand,

Denn wir sterben für das Vaterland.

Wir sterben für das Land.

 

Sorge gut für unsern Sohn,

Ich bereue diesen Kriegszug schon,

Erst jetzt hab ich erkannt,

Es lohnt nicht zu sterben fürs Vaterland.

 

Und der Tod steht an meiner Seit,

Er ist nun mein letztes Weggeleit.

Und ich gebe ihm enttäuscht die Hand,

Denn ich starb nur für das Vaterland.

Ich starb für das Land.

Mein Winter

Leise fällt der Schnee,

Sieh wie fällt er sacht,

Am Fenster der Kristall,

Gewachsen über Nacht.

 

Du siehst mich traurig an,

Was hast du denn mein Kind?

Ja, auch meine Haare,

Schon weiß geworden sind.

 

Meine Hände zittern,

Denn es ist ziemlich alt.

Ich spiegle mich im Fenster,

Ich bin schon wirklich alt.

 

Leise muss ich husten,

Du seufzt plötzlich schwer,

Du denkst ich bin zu schwach,

Und schaffe es nicht mehr.

 

Vielleicht hast du auch Recht,

Dass ich nicht mehr lange bin.

Doch darüber zu trauern,

Das macht doch keinen Sinn.

 

Ich lächle dir nur zu,

Als deine Hände ich genommen.

Der Herbst ist nun vorbei,

Bin im Winter angekommen.

 

Kinderzeiten

Ach wie schön war es doch einst,

ein kleines, zartes Kind zu sein.

Konnte mich so vielerorts,

Der kleinen Dinge, der Welt erfreun.

 

Dort ein Vogel fröhlich singend,

Sitzend auf dem Lattenzaun.

Lachend große Kinderaugen,

Nach dem bunten Falter schaun.

 

Kinderlieder, Abfangspiele,

In Wolken viele Tiere sehn.

Und mit seinen nackten Füßen,

Im eisig kalten Bache stehn.

 

Doch heute enden Kinderzeiten

So früh es tut im Herzen weh,

Wenn ich diese jungen Menschen,

So erwachsen vor mir seh.

 

Kinder haltet endlich ein,

Was nützt euch dieser falsche Trug?

Warum wollt ihr erwachsen sein,

Das seid ihr früh genug.

 

Manchmal

 

Manchmal möchte ich gehen,

In eine andere Welt,

Wo nicht verachtet wird,

Wer ohne Macht und Geld.

 

Manchmal möchte ich gehen,

Wohin die Füße tragen,

Wo nicht jeder befolgt,

Was Höhere ihm sagen.

 

Manchmal möchte ich gehen,

Und bleibe dennoch hier,

Duck mich vor Autorität,

Wie ein scheues Tier.

 

Manchmal möchte ich gehen,

Doch komm ich nicht davon,

Denn was nützt das Flüchten?

Sag was nützt es schon?

Der sterbende Krieger

 

Langsam vergehen die Stunden,

Mein Weg war lang und schwer,

Zu groß sind meine Wunden,

Länger kann ich nicht mehr.

 

Langsam verhallen die Worte,

Sie verklingen im Wind.

Die letzten Kräfte ich horte,

Bis auch sie am Ende sind.

 

Langsam fallen die Lider,

Alles wird einerlei.

Seh die Gewalt niet mehr wieder,

Bin endlich zufrieden und frei.

 

Dunkelheit der Nacht

 

Sieh her wir beide lachen noch,
Doch irgendwann wir schweigen.
Die Zeit verrinnt, sie bleibt nicht stehn.
Wie viel mag uns noch bleiben?

 

Und in der Dunkelheit der Nacht,
Die Zeit hat ihn gesandt,
Fordert er den letzten Tanz.
Nimmt er heut meine Hand?

 

Sieh her, wir beide denken noch,
Schwelgen in Erinnerungen.
Wo haben wir beide versagt,
Und was ist uns gelungen?

 

Und in der Dunkelheit der Nacht,
Schreitet er leis herbei.
Wen wählt er aus, wer geht mit ihm?
Wer wird für immer frei?

 

Ich seh, dein Blick, er wird so leer.
Die Augen glanzlos trübe.
Die Glieder sacken, dein Herz schweigt still,
So schnell wurdest du müde.

 

Und in der Dunkelheit der Nacht,
Gehst du mit ihm hinfort.
Er hält dich sacht, er führt dich sanft,
An einen besseren Ort.

Versagt

Ich habe alles gewagt,
Doch hab ich versagt.
Geduld, es reißt dein Faden,
Es gibt nichts mehr zu sagen.

 

Ich war doch einst begabt,
Doch hab ich versagt.
Der Zweifel mich zerfrisst,
Keine Muse, die mich küsst.

 

Ich lebe, Tag für Tag,
Doch hab ich versagt.
Der Misserfolg spricht Bände,
Enttäuschung nur am Ende.

 

Dort wo die Mohnblumen blühen

 

Draußen am Felde steht sie,

Berührt das Mohnblumenblatt,

Bis er sie voller Sorge,

Wieder gefunden hat.

 

Sie sollte nicht nach draußen gehen,

Die Krankheit ist zu schwer.

Sie möchte schon so lange fort,

Doch er liebt sie zu sehr.

 

Dort wo die Mohnblumenblühen,

Möchte ich begraben sein.

Dort wo die Mohnblumen blühen,

Schlaf ich für immer ein.

 

Er trägt sie zurück ins Haus,

Sie seufzt unglaublich schwer.

Ihr Brustkorb hebt sich so heimlich,

Als schlüge ihr Herz nicht mehr.

 

Und später schreitet sie im Licht,

Der roten Abendsonn.

Leise wie ein Windhauch,

Auf ihren Balkon.

 

Dort wo die Mohnblumenblühen,

Möchte ich begraben sein.

Dort wo die Mohnblumen blühen,

Schlaf ich für immer ein.

 

Und in der tiefen Nacht,

Hat nur der Mond gewacht.

Sie läuft aufs Felde hinaus,

Und kehrt nicht zurück nach Haus.

 

Dort wo die Mohnblumen blühen,

Fand er sie im Mondenschein.

Dort wo die Mohnblumen blühen,

Schlief sie für immer ein.

Meine Seele

Schon lange gehts mir nicht mehr gut,

Bin nicht mehr gesund.

Für meine schwere Krankheit,

Findet sich kein Grund.

 

Zehrt an meinem Leib,

Zerstört auch noch den Rest,

Der mich versucht zu erhalten,

Mich weiterleben lässt.

 

Nun spüre ich, dass die Zeit gekommen,

Zeit zu gehen, ich bitte dich,

Bedeck meine Brust nicht mit Blumen

Und weine nicht um mich.

 

Meine Seele fliegt davon,

Wie die Asche im Wind.

Ich fühle mich so frei,

Wie nur Vögel es sind.

 

Ich weiß, ich werd dir fehlen,

Du vermisst mich sicherlich,

Doch wart ich voller Zuversicht,

Im Paradies auf dich.

 

Warum Heute?

 

Da liegt sie, blass fast kalt,

Ich seh sie kämpfen, mit aller Gewalt.

Ich steh nur da, es wird kein Sieg.

Ich sehe ein, verloren ist der Krieg.

 

Himmelvater, was machst du da?

Tu das nicht, lass sie mir nah.

Ich weiß ein jeder sieht ein einmal das Licht,

Doch Himmelvater, bitte heut noch nicht.

 

Sie lächelt nun mit letzter Kraft,

Ich weine, hab gedacht, dass sie es schafft.

Ihr Augen sehn mich müde an,

Sie sagt mir mit ihrem Blick: Bis dann.

 

Himmelvater, was machst du da?

Tu das nicht, lass sie mir nah.

Ich weiß ein jeder sieht einmal das Licht.

Doch Himmelvater, bitte heut noch nicht.

 

Himmelvater, gib gut auf sie Acht,

Die Engel haben sie dir wohl schon gebracht.

Es war der Tag, den ich immer scheute,

Warum, Himmelvater, warum heute?

 

 

(Dieses Gedicht ist eigentlich in Mundart und musste etwas verändert werden, damit es sch auf Hochdeutsch reimen konnte) 

Es regnet

Wie jeden Morgen bleibst du zu Haus,

Wie schon seit Monaten gehst du nicht raus.

Du hörst nicht die Stimmen, du willst nicht verstehn.

Du kannst nicht begreifen, wie soll es weitergehn?

 

Es regnet,

Es ist kalt, es peitscht der Wind.

Es regnet,

Vor lauter Tropfen bleibst du blind.

Siehst du nicht am Horizont den Sonnenstrahl?

Nein, es regnet,

Wie jedes Mal.

 

Vergisst die Probleme, du schwemmst sie hinfort.

Du denkst sie vergehen, doch bleiben sie vor Ort.

Du hörst nicht die Stimmen, du willst nicht verstehn.

Du kannst nicht begreifen, wie soll es weitergehn?

 

Es regnet,

Es ist kalt, es peitscht der Wind.

Es regnet,

Vor lauter Tropfen bleibst du blind.

Siehst du nicht am Horizont den Sonnenstrahl?

Nein, es regnet,

Wie jedes Mal.

 

Du bleibst in deinem Glauben, deine Welt sie ist nicht rein.

Du änderst nichts daran, drum kann sie es nie sein.

Du hörst nicht die Stimmen, du willst nicht verstehn.

Du kannst nicht begreifen, wie soll es weitergehn?

 

Es regnet,

Es ist kalt es peitscht der Wind.

Es regnet,

Vor lauter Tropfen bleibst du blind.

Sieh doch nur ich streck dir meine Hand entgegen.

Doch du siehst nur,

Regen.

 

 

 

 

 

 

Danke

 Ein besonderer Dank an Bettina Kress

Ohne ihre Befürwortung hätte ich mich wohl nicht 

aufgerafft eine Sammlung zu gestalten.

Impressum

Texte: M.B.Lillium
Bildmaterialien: M.B.Lillium
Tag der Veröffentlichung: 26.10.2016

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