In einem dunklen Zeitalter des 21. Jahrhunderts war nichts mehr wie es einmal war, gab es nun fortlaufend Krieg, der sich in jeder Form, egal ob es sich dabei um Gestaltwandler, Menschen, Götter oder Krieger Jahrzehnte schon zog.
Noch immer herrschte unvorstellbare Gewalt an Frauen, die unterdrückt, misshandelt und Zwangs verheiratet werden. Nur um den Fortbestand der Rassen zu gewährleisten. Sogar unter Gestaltwandler war dies mittlerweile alltäglich. Männer nahmen sich das Wenige am Heiligen, was noch überblieb. Sie nahmen sich das, was sie wollten, ohne Rücksicht auf Verluste. Von Kindesbeinen an wurde sie dazu getrimmt, Männern zu dienen und zu gehorchen. Eine Mate Lied darunter doppelt so viel, da es nicht ihr Natur lag, sich unter Gewalt zu fügen.
Valerius, ein Halbgott und Werwolf, versuchte seit Jahren, mit seiner Einheit: Alpha Force und einzigen Familie von sieben Brüdern/Kriegern, endlich diesem Pack das Handwerk ein für alle male zu legen. Alle versucht ihre Frauen zu schützen, scheiterten bisher kläglich. Keiner seiner Brüder fand in dieser hoffnungslosen, verzweifelten Situation seine Mate. Der Krieg herrschte über alles und jeden. Entweder waren die überlebenden Frauen in Gefangenschaft geraten oder weilten nicht mehr unter uns.
Tiara war eine davon. Gefangen in der schlimmsten Hölle auf Erden. Jedes Kind wusste, wenn man das Alter von 18 Jahren erreicht hat, gab es kein entkommen mehr. Man wurde nach Mustern unterteilt. Die schwachen, die widerstandsfähigen, die Rebellen und die Einzigartigen. Ihr ist von klein auf an, beigebracht wurden ihre übernatürlichen Fähigkeiten zu unterdrücken und doch letztendlich diese zu vergessen. Sie war eine Sklavin der Abtrünnigen. Ohne Hoffnung auf Freiheit.
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Zitat
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Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen bekommen, denen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.
Dwight D. Eisenhower
Übersichtsaufstellung:
Halbgötter: sind Mischwesen, die durch einen Gott und einer Menschenfrau gezeugt werden. Sie werden nach der Geburt sofort der Mutter entrissen. Und in ein Ausbildungscamp gesperrt. Diese entwickelten im Laufe der Jahre immer mehr und mehr Fähigkeiten, die vom jedem Halbgott in einer anderen Form mit der Zeit zutage gefördert werden, und mit nur einem einzigen Ziel, zum Krieger ausgebildet zu werden. Ihnen wird jegliche Gefühlsregung, Schmerz und Wut oder Rebellion abtrainiert. Bei nicht Folgeleistung eines Befehls droht jedem einzelnen von ihnen schmerzhafte Strafen der Qual, die bis zum Tot führen kann. Doch einige unter ihnen, haben die Fähigkeit ihre Gefühle zu unterdrücken! Und unentdeckte Fähigkeiten nur im engsten Kreis zu offenbaren.
Die Obersten vom Rat: Götter, die drei planten Regieren und sich in keinster Form auch nur Ansatzweise bei Unannehmlichkeiten selber in einen Krieg ziehen und sie Finger schmutzig machen wollen. Sie alleine haben die Macht zu bestimmen und zu handeln, daher bei Verstößen bei nicht eingehalten der Gesetzesbestimmung, drohen sie mit Zerstörung und Tot. Intrigen nutzen sie zu ihrem Vorteil und entsenden ihre Armee aus Kriegern. Macht und Reichtum stehen bei den Göttern immer an erster Stelle.
Einheit Alpha Force: Eine Einheit aus auserwählten Kriegern, die von klein auf an darauf vorbereitet werden, um später für ihre Götter „Rat der Obersten“ in den Krieg zu ziehen. Jede Einheit besteht mindestens aus sechs bis acht Halbgöttern. Mit speziellen Gaben ausgestattet und je eine Einheit abgestimmt. Ein Killerkommando das für Ruhe und Ordnung in betroffenen Regionen bei Aufständen sorgen soll. Unter diesen zählt auch die Einheit Alpha Force II, einer der stärksten Einheit, die die Menschheit bisher überhaupt in Tausend von Jahren zu fürchten hatten. Dies war Kommandeur Valerius Anführer seiner Einheit sowie seine Mitglieder Ahrin, Thorin, Trystan, Tyrion, Caleb
Abtrünnige: sind Gesetzeslose, die mit aller Macht versuchen den Orden zu stützen. Diejenigen die alles unter Gewalt vernichten und Bürger brutal Foltern, sein es Frauen, Männer und sogar unschuldige Kinder. Die sich ihren Willen nicht beugen. Mit militärischer Ausrüstung, die von einigen abtrünnigen Halbgöttern kommt, bereiten sie sich jeden Tag auf einen neuen noch schlimmeren Angriff auf die drei Planern vor. Und entdecken dabei noch etwas womit keiner mehr gerechnet hat. Die verschollenen Gefährtinnen, die ja doch laut Götter ausgestorben sein sollen.
Gefährtinnen: Sehr selten zu finden, wenn sogar eher unwahrscheinlich. Da diese nicht bei üblichen Göttern zu finden sind. Und, wenn doch, werden diese ausfindig gemacht und eingesperrt, um zu verhindern, dass ein Gefährte sie niemals finden kann. Doch einige leben im verborgenen oder sind zum Teil durch einen mächtigen Zauber geschützt. Wie zum Beispiel Tiara, Brenna, Luanna, Nissa, Zara, Ashaja
Orte: Neshad, Idris, Orbis
Charakteren männlich: Valerius, Ahrin, Thorin, Trystan, Tyrion, Caleb
Charakeren weiblich: Tiara, Brenna, Luanna, Nissa, Zara, Ashaja
╭⊱ Valerius ⊱╮
So ein verfluchter Dreckmist.
Wieder war ihre Mission Erfolgslos geblieben. Keine Hoffnung dem hier uns jetzt ein Ende zu setzen. Er zweifelt so langsam das System der Einheit an. Jeden Auftrag, denn sie von ihren Göttern erhielten, war immer und immer wieder ein Misserfolg. Frauen und Kinder verschwanden spurlos, sogar ihre selten gewordenen Mates.
Er hatte alle Hoffnung aufgegeben sie jemals in seinen Arm zu halten.
Der verdammte Krieg dauerte nun schon mehr als 10 Jahre an. Er wütete und verschlang alles, was sich nicht wehren konnte, Kinder und Frauen leiden an Misshandlungen, sie wurden wie Sklaven gehalten. Eingepfercht auf engstem Raum. Wehrlos mussten Kinder mit ansehen, wie ihre Mütter und Frauen sowie junge Mädchen im gebärfähigen Alter vor ihren Augen auf brutalste Weise gebrochen worden. Männer, die zu schwach waren und nicht kämpfen konnten, wurden hingerichtet. Es zerrte mächtig an seinem Nerven und seine Stärke schwindet mit jedem verdammten Kampf mehr und mehr. Es war kaum noch Zeit zwischen all denn Kämpfen für ihn und seine Brüder sich zu regenerieren. Kein Wunder, wenn sie nur ein paar Stunden Schlaf bekamen. Trotz das sie Halbgötter sind, heilten ihre Wunden nur noch langsam.
Endlich im Lager angekommen, was als Notunterkunft diente, lasse ich mich vollkommen erschöpfte auf ein Feldbett nieder und stöhnte qualvoll auf. Jeder verdammte Knochen im Leib schmerzte. Meine Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt.
Schreie immer wiederkehrende, qualvolle Schreie einer Frau halten in meinem Geiste Angst erfüllt nach. So verzweifelt und schmerzerfüllt und so voller Angst, dass ich meine Luft anhielt. Ich konnte nichts sehen dafür war es zu dunkel und der Nebel erschwerte die Schicht zusätzlich noch, das er nur hören konnte. Konzentriert versuchte ich, die Richtung der Schrei zu analysieren. Nur wieso schrie überhaupt eine Frau in seinem Kopf.
Er fokussierte all seine Sinne, die er besaß. Sein Herz wummerte in seiner Brust. Mein Gehört erfasste die Richtung, aus der die Schreie kamen. Der Nebel um ihn herum lichtet sich langsam. Er konnte klarer sehen und sah mehre Schatten und ein viel kleineres Wesen herumstehen. Sollte es die Frau sein, die immer wieder in seinem Kopf geschrien hatte? Was wollten die Söldner von der Frau? Ein ganz mulmiges Gefühl machte sich in seiner Bauchgegend breit und mir wurde, spie Übel. Eine ganz böse Vorahnung, die ihn wie ein Blitz traf. So eine verfluchte Scheiße, wenn das auch nur ansatzweise stimmen sollte, was er da sah und fühle, stieg ihm Galle auf, so übel wurde ihm. Innerhalb eines Herzschlages setzte ich mich in Bewegung und rannte wie der Blitz los und zog dabei automatisch unter meiner Jacke zu der Pistole, auf die Frau und die Söldner zu. Die immer noch eingekesselt in der Mitte stand und sich nicht bewegte. Ein lautes Aufschluchzen und Wimmern war das ein zigste, was sie von sich gab. Meine Übelkeit reichte nun schon bis zur Kehle hinauf.
Wieso half ihr verdammt noch mal keiner? Er war noch viel zu weit weg und eingreifen zu können. Frustriert schrie er ihn ihre Richtung, um sie auf sich aufmerksam zu machen. Um die Söldner von ihr abzulenken. Er konnte fünf an der Zahl ausmachen und machte sich bereit zum Kampf. Nur schemenhaft sah er seine Umgebung, in der alles in Flammen stand. Er war nur noch auf die Frau fokussierte, die er retten musste, komme was wolle. Wie ein innerlicher Zwang werde ich dazu getrieben, das Wertvollste, was es für uns gibt, nicht zu verlieren. Alles andere zählte in Moment nicht. Dichter Nebel zog wieder auf und versperrte ihm die Sicht zu ihr und den Männern. So ein verdammter Mist. Wieder erhalten laute Schreie so voller Angst das es ihm sein Herz zuschnürte. Alles wurde um ihn herum schwarz. Er verfluchte sich selber nicht schneller gewesen zu sein. Wieso war es ihm nicht möglich gewesen? Und was ihm am meisten irritierte war das er nur zu Träumen schien. Denn wenn man sie angriff, wieso wachte er dann nicht auf. Warum weckte ihn ihr Signalhorn nicht? Wieder ein verzweifelter Schrei, der ihm einen eiskalten Schauer über seinen Rücken laufen lässt. Seine Hände ballen sich zu Fäusten.
Er zwang sich mit aller Macht aufzuwachen.
„Hilf mir bitte, so helfe mir doch ... bitte", flüstert flehend die eine Stimme ihm zu und vernebelt sein Gehirn.
Wobei helfen. Er fühlte sich ratlos und das wiederum machte ihn wütend und entließ seiner Kehle einen mächtigen Wutschrei.
Verzweifelt schaute er sich um, drehte sich im Kreis in der Hoffnung doch noch was zu sehen zu können. Das Wimmern wurde mit jedem Ton leiser und verschwand gänzlich in der Ferne. Mit geballten Fäusten und zusammengebissenen Zähnen konzentrierte er sich auf seine ganze Willenskraft. Ohne sich vom Fleck zu rühren, scannte er mental seine Umgebung ab. Denn Schmerz, denn er brutal spürte, raubte ihm seinen Atem. Die Pein, die er ertragen musste, war unerträglich.
Wo war sie?
Ein Knurren stieg in seiner Brust auf, als der Wolf ihn ihm die Führung übernahm und seine Sicht optimierte. Mit zusammengepresstem Kiefer versuchte er, die Witterung irgendein lebendiges Wesen aufzunehmen.
Dieser Schmerz, diese Qualen.
Sein Wolf knurrte, und Valerius schüttelte heftig seinen Kopf, um die überwältigende Trauer zu vertreiben. Der Gedanke, dass ein Lebewesen solchen Qualen ausgesetzt wurde, machte ihn rasend vor Zorn. Ihr Kummer machte ihn fix und fertig, und er verspürte den irrationalen Drang, sie anzuknurren, um ihm ein Ende zu bereiten. Ein anderer Teil von ihm wollte sie in die Arme schließen, während er sie anknurrte. Valerius zwang sich, ruhig zu bleiben und nachzudenken. Es gab nur einen möglichen Ursprung für diesen heftigen emotionalen Sturm, der durch seine Adern rauschte – es musste sich um eine von ihnen handeln.
Konnte er hoffen. War es Wahr. Konnte er sich auf seine Sinne hier zu einhundert Prozent verlassen? Oder spielten sie ihm einen Streich.
Der Schmerz, den er heute spürte, war rein und ungezügelt, hilflos wie ein verwundetes Tier, dessen Pfote sich in einer tödlichen Falle verfangen hatte. Ein gebrochenes Geschöpf an einem lichtlosen Ort, allein und verängstigt. Ein fühlendes Wesen, das alle Hoffnung auf Freiheit verloren hatte. Seine beiden Seiten konnten sich kaum bezähmen, es aufzuspüren und zu versuchen, seinen Schmerz zu lindern. Als dominantes Raubtier und Halbgott war ihm ein ausgeprägter Beschützerinstinkt gegenüber Schwächeren angeboren. Erst recht, wenn es sich dabei um eine Seelenverwandte handelte. Und dieser machte angesichts solch herzzerreißenden Kummers keinen Unterschied, ob es sich bei dieser Person um ein Rudelmitglied, einen Wolf, Menschen handelte oder nicht.
Immer näher pirschte er sich an der Felswand entlang. Der Wolf in ihm kratzte unter seiner Haut, bis Valerius seinem Drängen nachgab und die Krallen ausfuhr, bevor er die umliegenden Felsen nach ihr absuchte, für den Fall, dass sie sich dahinter versteckte.
Nichts. Rein gar nichts. Das konnte doch jetzt echt nicht, ernstgemeint sein.
Wo? Zur. Verdammten. Hölle. War. Sie
Seine Sicht schwand, er verfluchte diesen Gott verdammten Traum. Er hatte immer über alles die Kontrolle. Und ausgerechnet hier versagte er.
Ihm wurde plötzlich ganz schwarz vor Augen ...
~ Tiara ~
Mit Gewalt werde ich immer weiter von unserer Zelle, wo man mich mit fünf weiteren Frauen gefangen gehalten wurde, weggezogen. Ich wehrte mich mit aller Kraft, die ich nach meiner langen Gefangenschaft noch aufbringen konnte. Wie lange man mich hier schon gefangen hielt, konnte ich nicht mehr genau sagen. Vielleicht Wochen oder sogar Monate. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Wir wurden jeden Tag und jede Nacht auf gewaltsame Art und Weise geschlagen, gedemütigt und sogar einige brutal vergewaltigt.
Wir waren gefangen in dieser Hölle.
Auf Rettung aus dieser Hölle haben wir schon lange aufgegeben. Alle Versuche sind gescheitert. Hier unten im Bunker gab es weder ein Fenster noch eine Fluchtmöglichkeit. Die dicke Stahltür wird immer nur mit zwei Männer geöffnet. Und Essen und Trinken schob man durch eine Lücke, die sich unter an der Tür befand. Jeder von uns lag ohne Decke und Kissen auf einer dünnen Matratze. Man hielt uns mit grellem Licht und lauter Musik, die durch Boxen an der Decke angebracht waren, regelrecht wach. Zu essen und trinken gab es nur auf Zuteilung. Und heute sollte mein letztes Stündlein geschlagen haben. Ich werde von zwei Muskelpaketen von Männern aus meiner Zelle gezerrt. So gut ich es eben noch konnte trat ich um mich und verlor denn halt und landete auf meinen knien. Wo sie mich aber ohne Rücksicht einfach weiter zehrten.
Ich schreie mir die Seele außen Leib, aber es kommt kein einziger Ton über meine Lippen. Zum Sprechen war ich nicht fähig. Das Serum wirkte noch, was sie uns jedem verdammten einzelnen jeden Tag verabreichten. Vor einer Stahltür blieben sie stehen und einer der Gorillas öffnete diese und der andere stieß mich mit Schwung in den Raum. Wieder landete ich auf meinen Knien und auf meinen Händen, um mich abzustützen. Was genau hatten sie mit mir vor. Hektisch schaute ich mich im Raum um. Panik überkam mich als ich sah, was hier für Folter Instrumente an den Wänden angebracht waren. In der Mitte des Raumes stand sogar ein großer Holztisch an denen Ketten an jedem Ende des Tischendes befestigt waren. Sogar ein Kreuz konnte ich in einer hinteren Ecke ausmachen.
Was zum Teufel hatten diese Kerle vor. Das hier war der reinste Folterkeller. Eine Gänsehaut breitete sich über meinen ganzen Körper aus. Mein Magen drehte sich augenblicklich um und ich spürte wie mir meine Magensäure die Kehle hoch Schoß. Ich übergab mich mit dem wenigen, was vorhanden war direkt auf die schwarzen Schuhe vor mir. Ein lautes Brüllen war seine Antwort darauf. Und ich werde schmerzhaft an meinen Haaren in die Höhe gezogen.
„Du Miststück, was fällt dir ein. Dafür wirst du bezahlen", sobald ich aufrecht stand, spürte ich denn ersten heftigen Schlag auf meiner Wange. Der nächste lässt nicht auf sich lange warten und da er noch heftiger als der davor, ich flog schmerzerfüllt durch du den Raum und krachte mit meinem Rücken hart an die Wand.
Mir blieb für einige Sekunden die Luft weg und ich konnte Sternchen sehen. Leider ließ man mir keine Zeit mich dem Schmerz hinzuzugeben, abrupt werde ich wieder am Arm nach oben gezerrt und direkt steuern sie mit mir auf das Kreuz zu. Ich ahnte, was kommen wird und wehrte mich mit meinen letzten Kraftreserven dagegen. Leider sind die zwei viel zu stark für mich. Alleine gegen einen habe ich noch nicht mal eine Chance. Mit meinem Gesicht voran werd ich am Kreuz, mit beiden Armen links sowie rechts ans Kreuz gekettet. Noch immer wimmerte ich verzweifelt auf, da ich nicht sprechen kann, um diesen Arschlöchern die Meinung zu geigen. Ich zerre wütend an den Fesseln und spürte, wie sie mir schmerzhaft in mein Fleisch schneiden. Langsam rinnt mir das Blut vom Handgelenk am Arm herunter.
„Na na, wehre dich nicht so kleines, umso mehr du zappelst, um so härter fällt deine Strafe aus", ich zittere wie Espenlaub am ganzen Körper bei seinen Worten. Fühle mich gefangen und ausgeliefert zwischen den beiden Männern, die um mich herumtänzelten, mich bedrängen und betatschen wie ein Stück Vieh. Einer von beiden öffnet hinten an meinen Rücken die Schnüre meines spärlichen Kleides, dass man uns als einziges Kleidungsstück zur Verfügung stellte.
Ich bekam es mit der Angst zu tun, weil ich darunter vollkommen nackt war. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Würden sie jetzt genau das tun, was sie anderen Frauen auch antaten und mich hier mir auf die schlimmste weise das nahmen, was ich mir schwor, nun an einen Menschen zu verschenken den ich meine Liebe schwor. Sofern das hier jetzt passieren sollte, will und kann ich damit nicht mehr leben. Sie werden mich mit meinem letzten Funken Hoffnung, den ich noch besaß, brechen. Und das endgültig.
„Keine Angst, das erste Mal wird immer schmerzhaft. Also entspann dich", lacht der Kerl hinter mir belustigt auf.
Ich versuchte feste meine Beine zusammen zupressen, um ihn meinen Zugang zu verweigern. Spürte in nächsten Moment aber seine Hand fest auf meinen Po krachen. Sodass, ich Vorschmerz aufschrie und mir die Tränen in die Augen schossen und über meine Wange liefen. Mit einem weiteren Lachen aus seiner ekelerregenden Kehle, spürte ich auch schon den nächsten Schlag, diesmal schlug er auf der anderen Seite zu. Ich drehe mich automatisch weg und dem nächsten Schlag auszuweichen zu können, der kommen wird. So wie das Amen in der Kirche.
„Fixiere ihre Beine, das Luder will es ja nicht anders", was meinte er genau damit. Ich war zu keinen klaren Gedanken mehr fähig. Vor lauter Schmerz musste ich ein paar mal tief Luft holen, um mich zu sammeln. Und schon spürte ich Hände an meiner Ferse. Mein Herz sprang mir fast vor panischer Angst aus meiner Brust.
Oh nein und jetzt dämmerte es mir auch, was er vorhatte. Meine Beine werden genau wie meine Handgelenke ich Schellen gelegt. So hatte ich keine Möglichkeit mehr meine Beine zu schließen und stand nun mit gespreizten Beinen da. Ich keuche auf als mich der nächste Schlag trieft. Aber dieses Mal ist es keine Hand, sondern etwas anderes. Ich höre das leise Surren der Peitsche bevor sie auf meinen Rücken und Po aufklatscht. Ein brennender Schmerz durchzieht die Spur, die er hinterlassen hat. Ich kann kaum noch atmen, so geschockt bin ich. Und er hört nicht auf mich mit der Peitsch zu schlagen. Mir wird Spei übel und ich spucke wieder Galle auf den Boden und zitter immer heftiger so, dass sich mein geschundener Körper verkrampft. Und plötzlich merke ich wie mir die Sicht schwindet und sehe nur noch Sternchen und drifte langsam ab, bis alles um mich herum Schwarz wird.
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╭⊱ Valerius ⊱╮
Er blinzelte verwirrt und setzte sich im Bett auf. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er an seinen Traum zurückdachte. Er verspürte immer noch das sachte Tasten eines mentalen Fühlers in seinem Kopf. So als ob eine Stimme ihn lenken wollte.
Wer war dieses zarte Wesen, was ihm dort erschien? Und was genau sich da eben abgespielt hatte, wusste er nicht, nur dass die Berührung zu behutsam und zaghaft gewesen war, um bedrohlich zu sein. Wie ein mentaler Hilferuf. Frustriert stand er nun ganz auf und marschierte ins angrenzende Bad. Er atmete tief durch, die Erinnerungen schmerzten wie Glassplitter, die sich in sein Herz bohrten. Er brauche eine Dusche, die dringend notwendig war.
Ich laufe vor Wut zitternd durch mein Lager. Ausnahmsweise ruft heute mal niemand meinen Namen. Er musste sich abkühlen und seine Gedanken sortieren.
Nach der Dusche rieb er sich mit dem Handtuch übers Gesicht und frottierte seine Haare, bis kein Wasser mehr aus ihnen tropfte, dann ging er in das Schlafzimmer zurück und durchstöberte die große Truhe in einer Ecke nach frischen Klamotten. Die wie immer aus einer dunklen Hose und einem dazu passenden schwarzen Shirt passten. Es spiegelte seine düstere Seele wider, die er in sich trug. Sein Magen zog sich zusammen, das Herz lag ihm schwer wie ein Stein in seiner Brust. Es war der ideale Nähboden für seine perfekte Führungsposition. Denn wer nichts fühlte, ist ein vollkommener Kriegsgott ... Rücksichtslos, kaltblütig, ohne Emotionen, ohne Gnade und ohne ein Gewissen. Nur eine Person wäre fähig ihm aus seinen Teufelskreis herauszuholen. Doch die Hoffnung darauf hatte er schon vor langer Zeit aufgegeben, sowie seine Brüder allesamt der Hoffnung den Rücken kehrten. Nun jagte er gnadenlos die Meute der Abtrünnigen. Einen nach dem anderen und das Tag und Nacht seit mehr als zehn Jahren.
Doch im Moment gab es andere Dinge, die jetzt Vorrang hatten. Die mentale Vorahnung ließ ihn nicht los. Ein winzig kleiner Hoffnungsschimmer breitet sich in seinem Herzen aus. Es war zwar nur minimal vorhanden, reichte aber aus, der Ursache auf den Grund zu gehen. Er vertraute nur sehr wenigen Leuten, und in diesen Bezug der Tatsache seiner kleinen Truppe von 5 Kriegsgöttern, die wie Brüder für ihn sind.
Mit seiner mentalen Fähigkeit kontaktierte er seine Crew, seine Fähigkeiten reichten bei weitem sogar noch weiter. Er konnte, wenn er wollte, eine ganze Stadt mit einem Erdbeben verwüsten, konnte mit seinen Kräften sogar Flugzeuge umlenken, Systeme hecken, sogar eine Flutwelle erschaffen, wenn es nötig war. Doch all dies verbot er sich auch nur mental umzusetzen. Außer ihm wusste nur eine einzige lebende Person Bescheid über diese Fähigkeit. Valerius ist seit frühester Kindheit darauf konditioniert, keinerlei Gefühle und Empfinden zuzulassen. Zum eiskalten Soldaten und Killer ausgebildet, hat er unzähligen Menschen den Tod gebracht, dies es verdient hatten. Die Präsenz der zierlichen Frau, die er immer noch leicht im Hinterkopf spürte, löste immer noch ein Unbehagen in ihm aus. Sein verdammtes Herz schmerzte immer noch heftig vor unendlicher Sorge. Ich kann ein Knurren kaum unterdrücken, als die Bilder mir durch mein Gehirn schießen.
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Valerius stand noch immer am Fenster und steuerte die Computertechnik mit seinen bloßen Gedanken, er gab die Informationen, die er gespeichert hatte, in die Datenbank. Geduldig wartete er auf seine Brüder und lauschte leise dem System.
„Was gibt es?", fragte der erste einer seine Brüder, der in schwarzer Kampfmontur, der gerade den Gemeinschaftsraum der Kommandozentrale betreten hatte. Mein Körper spannt sich bei der bevorstehenden Gefahr an. Er reagierte nicht auf seine Frage, sondert, starrte weiterhin zum Fenster hinaus. Bis alle eintrafen, verschaffe er sich mental eine Mauer, um sie auszuschließen, was sich gar nicht so einfach herausstellte. Langsam schloss er seine Augen und atmete tief durch. Immer wieder folgte er seinem Mantra. Ahrin gesellte sich zu ihm und spähe hinaus auf die Grünanlage hinter dem Glas. Bis die restlichen Mitglieder nun endlich die Zentrale betraten.
Hinter sich am großen Tisch projizierte er das Diagramm, damit alle fünf sahen, was er sah. Ein Raunen und ein pfiff, war von seinen Brüdern zu vernehmen. Langsam drehte er sich um und beobachtet die Reaktionen von ihnen.
„Ist das einer deiner Visionen?", fragte staunend sein bester Freund Tyrion und Bruder.
„Selbstverständlich", erwiderte er nur knapp. Jetzt zeigte er ihnen das ganze Material über das Hologramm. Gebannt schaute er sich nun auch die Aufnahme an. Sein Herz schmerzte bei der Gewalt, mit der man die Frau behandelte.
Der Anblick macht mich wütend. Panik verknotet mir die Eingeweide. Je eher ich weiß, wohin sie, sie hingebracht haben, desto eher kann ich sie finden und befreien.
„Diese Hurensöhne", sprach Thorin die Worte hasserfüllt aus. Jeder hier im Raum verabscheute es zu sehen, wie man mit dem wenigen umging, was an Frauen noch überblieb. Sofern man bedachte, dass man nur ganz selten das weibliche Geschlecht zu Gesicht bekam. Valerius verschränkte die Arme vor seiner Brust.
„Ich konnte in etwas die Position des Standortes ausmachen. Wir müssen nach Norden Richtung Neshad, dort muss sich eins der Lagen befinden", auf der Karte zeigte er genau auf die Position.
„Fuck alter, du weißt schon das, dass dort ein Kriegsgebiet ist. Wie sollen wir da unentdeckt hereinkommen?", spricht auch schon Caleb die Worte aus, auf die ich gewartet habe. Ich grinse ihn nur wissend an. Da er wusste, dass Caleb der beste hierfür auf seinem Gebiet war.
„Darum wirst du dich kümmern, mein Bruder. Ich verlass mich auf dich, klar", schnaubend schüttelt dieser nur mit seinem Kopf.
„Wie genau lautet dein Plan, und was ist mit der Frau. Ist sie die ein zigste, oder gibt es da vielleicht noch mehr, die gefangen gehalten werden", sprach nun zum ersten Mal auch Trystan, der eher der ruhigere von uns allen war.
„Das werden wir sehen, wenn wir dort sind, und den Bastarden die Hölle heiß machen", unendlich Wut schwang in meiner Stimme mit.
„Jeder einzelne wird für seine Miss-tat dafür bluten", und jeder einzelne Gott verdammte Bastard, wenn man hatte der Frau auch nur ein Fünkchen Leid zugefügt. Es wird ihm eine große Freude bereiten, seine unendliche angestaute Wut an ihnen auszulassen.
„Packt alles, was nötig ist zusammen. In einer Stunde will ich startklar sein, verstanden", wies er seine Krieger an und marschierte aus der Zentrale.
Niemand genau wusste, was sie dort erwartete, bis zu diesem abgesperrten Teil der Erde waren sie noch nie vorgedrungen. Und ihm war es scheißegal, was der Rat von dieser Mission hielt.
Ich balle die Fäuste, als mich der Verrat wie ein Pfeil durchbohrt. Ich wusste schon immer, dass der Rat Dreck am Stecken hatte. Sie hintergehen uns seit Jahren, so viel war nun klar.
Und seine Brüder werden ihn bedingungslos folgen, das war er sich seiner ganz sicher. Sie kannten sich schon seit ihrer Kindheit, als man sie zu gemeinsamen Trainingseinheiten eingeteilt hatte, die darauf abzielten, Valerius in einen kaltblütigen Killer zu verwandeln. Ihre Ausbilder hatten in Tyrion nicht mehr gesehen als einen nützlichen Sparringpartner, ein folgsames Gegenstück zu Valerius damals noch hitzigem Temperament, das es galt zu zügeln.
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Knapp einen Tag später
~ Tiara ~
Als ich erwachte, versuchte ich meine Gedanken zu ordnen. Was genau war passiert. Bis ich bemerkt, wie höllisch mein Rücken schmerzte und wie Feuer brannte. Da schlug es wie ein Blitz ein. Man hat mich gefoltert, mich ausgepeitscht und vielleicht noch schlimmeres. Durch die Schmerzen bin ich ohnmächtig geworden. Es war so kalt. Zitternd zog ich ihre Knie an die Brust heran und schlang die Arme darum, um zu versuchen, mich warmzuhalten. Ich hoffte, dass bald geschah, was auch immer mit mir vorhatten, selbst wenn sie mich töten wollten. Nun saß ich hier fast nackt, dass wenige was ich am Leib trug nur noch ein Fetzen. Mein Mund war staubtrocken und mein Magen knurrte vor Leere. Die Drogen, die man ihnen einflößte, hatten ihre Wirkung verloren. Ich fragte mich zu wiederholten male, ob ich hier im Kerker sterbe werde, zusammen mit den anderen Frauen. Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen, um meine Kräfte einzuteilen, denn ich wusste, dass ich davon noch jede Menge brauchte, um mich für den nächsten Übergriff zu verteidigen. Falls ich überhaupt dazu eine Chance sah, mich den Muskelpaketen entgegenzusetzen.
Im Dämmerschlaf kam irgendwann jemand vorbei und schob wie immer das Wenige an Essen und Trinken durch die Luke der Stahltür. Hungrig kroch ich auf dem kalten Boden zur Tür. Schnappte mir meine Portion und robbte wieder zurück zu meiner dünnen Unterlage, die noch nicht mal als Matratze durchgehen würde. Nachdem das ganze Essen weg war, rebellierte mein Magen. Hastig trank ich in kleinen Schlücken von ihrem Wasser.
Keine zehn Minuten später hörte ich erneute Schritte und kroch in die Ecke, an der Wand gelehnt hielt ich den Atem an. Mit einem lauten quietschen öffnete sich die Tür. Und 2 große dunkle Gestalten betraten ihre Zelle. In der Mitte hielten sie eine der Frauen fest am Arm. Sie sah alles andere als gut aus. Ihr Haar war wild durcheinander und stand in alle Richtungen ab. Ihre Kleidung sah nicht besser aus wie ihre selber. Ich konnte meinen eigenen Herzschlag fühlen, der in meiner Brust hämmerte. Ich vergaß vor lauter Schreck zu atmen. Unsanft wird die Frau auf ihre Unterlage abgelegt. Als die beiden mich anstarrten und langsam auf mich zu kommen. Ich erstarrte und konnte nicht atmen.
„Nein bitte, tut mir nicht wieder weh", fehlte ich die Männer an. Doch es schien den zwei monströsen Gestalten, die so überhaupt nicht menschlich waren, zu interessieren. Ihre Haut war viel zu dunkelrot und schuppig. Ich wusste nicht genau, zu welcher Gattung der Gestaltwandler sie gehörten. Vor mir blieben einer der zwei stehen und ich schrie auf, als sich einer seiner Klauen in meinen Arm bohrte und mich nach oben zogen. Ohne mich wehren zu können trug man mich wieder aus ihrer Zelle heraus.
„Nein, wo bringt ihr mich hin", verzweifelt flossen meine Tränen mir die über die Wange. Immer weiter trug man mich die Flure entlang und bog mit mir links oder rechts ab so, dass sich mir alles dreht. Mit einem Mal übernahm die Panik jeden meiner Sinne. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Das war unmöglich. Es muss an den Drogen liegen. Sie konnte nun wieder alles intensiv spüren. Das wird die ganze Sache nur noch schwerer und schmerzhafter werden lassen. Man schob mich in eine neue Zelle in der nur eine Liege und ein Metalltisch stand. Ich schloss meine Augen und versuchte, mich an jedes schreckliche Detail zu erinnern und zerbrach mir den Kopf über alles, was mir helfen könnte, von diesem fürchterlichen Ort zu entkommen. Eine kalte Hand drückte sich in meinen Oberarm und kratze in mein Fleisch. Der Schmerz ließ mich wimmern und ich versuchte mich der kalten Hand zu entziehen, aber ohne Erfolg. Fest schubste man mich auf die Liege und band meine Hände und Beine fest. Jetzt konnte ich mich gar nicht mehr wehren und schrie mir die Seele aus dem Leib. Den fetzen Kleidung zerrt man von meinem Körper.
„Halt endlich dein Maul, Elfenfrau", befahl einer von ihnen und hob die Hand und schlug ihr kräftig ins Gesicht so, dass sie Sterne sah. Keuchend holte sie schmerzlich Luft. Woher wussten sie zu Teufel nochmal, was sie war?
„Sie sollte bestraft werden. Los, hol das Öl und reibe ihren Körper gründlich damit ein. Lass ja keine Stelle aus, besonders ihre Titten und ihre unschuldige Grotte bedarf einer intensiven Behandlung, klar", was sie wollten sie mit Öl einreiben.
Was sollte das bedeuten, dass ihre Brüste und ihr Intimbereich eine besondere Behandlung benötigten? Erneut wollte sie schreien. Doch bevor auch nur ein Ton ihre Kehle verlassen konnte, steckte man ihr ein Knebel zwischen die Lippen und ihr Schrei kommt nur noch gedämpft rüber.
„Wenn sie mir gehören würde, würde ich sie bei der ersten Gelegenheit über mein Knie legen und ihr eine Lektion darüber erteilen, wer das Sagen hat. Und sie hart durchficken, bis sie blutend um Gnade fleht", sagte einer der Kerle und schlug ihr kräftig auf die Schenkel. Heftig und weinend schüttelte ich hektisch meinen Kopf von einer Seite zur anderen. Wieder schlug er kräftig auf ihre Innenschenkel. Erneut holte er aus und schlug sie direkt dieses Mal auf ihre Mitte. Ich schrie und schrie immer wieder gegen den Knebel in meinen Mund. Warum taten sie das? Wieso gab es nur solche grausamen Kreaturen auf dieser Welt? Warum lässt Gott so was auch nur in geringsten zu!
„Los fang an, damit sie richtig schreien kann dieses kleine Miststück", panisch reiße ich meine Augen auf und schaue mich um. Einer der Kerle hält eine Schüssel und Schwamm in der Hand. Der Duft, der mir in die Nase stieg, konnte ich nicht einzuordnen. Es roch leicht süßlich und beißend. Der Kerl näherte sich und rieb den Schwamm an meinen Arm auf und ab, es war glitschig und nicht sehr angenehm, meine Haut fing an zu kribbeln und spannte sich, was ich nicht weiter als Besorgnis erregend herausstellte.
Bis jedoch Sekunden später ein unangenehmes brennen einsetzte und immer mehr und mehr zu nahm. Ich merkte wie er immer weiter meinen Körper mit dem Schwamm und dem Öl einrieb und ich mich verzweifelt versuchte zu wehren und dem zu entgehen. Die dicke gelbliche Masse klebt an mir und brannte sich in meine Haut. Ich brauchte Hilfe. Sofort...
Doch alle Hoffnungen schwinden mit den Sekunden mehr. An meinen Brüsten hielt er an und ich erstarrte. Flehend schaute ich ihn in die Augen mich bitte zu verschonen. Hämisch grinsend senkte er langsam den Schwamm und glitt langsam damit über meine Brust. Er schien, daran richtig freute zu haben und schmalste mit der Zunge. Wieder und wieder schrie ich auf als das brennen auch an meiner Brust einsetzte.
Das brennen, was nun mittlerweile zu einem Feuer geworden war und mein Körper glühte auf der linken Seite nur ganz und gar. Ich stand in Flammen. Es war nur eine meiner Körperseite und jetzt schon gar nicht zu ertragen. In Schmerzwellen schrie ich aus einem Impuls heraus dagegen. Unter Qualen pochte mein Nippel und richtete sich auf, ohne dass ich dagegen etwas unternehmen konnte.
Verzweifelt schreie ich um Hilfe. Auch, wenn mir keiner helfen wird.
„Bitte hilf mir, oh Gott bitte, sie sollen aufhören", aber ich wusste, dass mich keiner hören wird. Geschweige mich denn hier aus der Hölle retten.
Bevor ich das Bewusstsein vor lauter unerträglichen Schmerz nun doch gänzlich verlor, vernahm ich am Rande meines Bewusstseins nur noch ein „MEIN" war, und alles um mich herum wird wieder schwarz.
ꕤ
╭⊱ Valerius ⊱╮
Da das unebene Gelände, was wir passierten, zu einer Zerreißprobe wurde, kommt unser Jeep nur sehr langsam voran. Zusätzlich musste wird noch die Umgebung fest im Auge behalten. Da hier an jeder Ecke Gefahr lauerte. Trotz das wir im Schatten der Unsichtbarkeit hier entlangführen, sah man doch Staub und die Fahrspuren, die definitiv den Söldnern nicht verborgen blieben. Achtsam erkundete ich meine Umgebung. Wir waren schon denn halben Tag unterwegs und werden definitiv noch einige Stunden fahren. Denn wenn ich es einschätzen müsste etwas mehr als zwei Stunden. Hastig verschlinge ich mehrere Proteinriegel, um mich auf das Schlimmste gefasst zu machen, da ich die Energie benötigte. Ich reichte meine Brüder auch jeweils zwei davon.
„Wir werden bald da sein. Holt euch Energie. Der Einsatz wird kein Leichter werden...", wie aufs Kommando klingelt sein Scanner am Handgelenk. War klar, dass der Einsatz, den er sich nicht hat genehmigen lassen, nun einer Erklärung bedarf. Mental bereitet er sich auf eine Standpauke vor.
„Kommandeur Valerius Einheit Alpha Force", brüllte ich sofort ohne weiter Begrüßung los, um meiner Frustration und meiner Wut demjenigen zu bekunden.
„Kommandeur, wie kommt es, dass ich nichts von ihrem Einsatz weis. Ist ihnen klar, mit welchen Konsequenzen sie und ihr Team zu rechnen haben? Ich verlange eine sofortige Erklärung", verlangt einer der Obersten vom Rat mit ruhiger Stimme, zu ruhiger Stimme, die mich sofort misstrauisch macht. Seit Langem geht das Gerücht um, dass ihr Rat einige Spione unter sich versteckten und Information an Dritte weitergaben. Und Einsatze manipuliert werden. Genau deswegen wurde von ihm dieser nicht gemeldet. Hier ging es weiß Gott verdammt noch mal um eine Frau, wenn nicht sogar um mehre Frauen, die gefangen gehalten werden. Und er werde nicht ums Verrecken diese im Stich lassen. Ruhig und tief durchatmend antwortete er.
„Wir haben eindeutige Informationen erhalten, die nun einer schnellen Aufklärung der Mission bedarf. Entschuldigen Sie Sir, zur Meldung war keine Zeit da, jede Minute zählt" nicht ums Verrecken, wird er ihnen sagen, das er nur eine Vision war, die ihm heimsuchte. Es ging dem Rat nichts an, wenn es dabei sich um ihre Frauen handelt. Seine Vermutung bestätigte ihnen das, wenn man davon wusste und man sie mit allen Mittel davon abhielt.
„Und was für Informationen sind das bitte genau Kommandeur Valerius, von denen ich nichts weiß", die Nervosität in seiner Stimme zwang mit und er hörte es genau heraus.
„Nennen sie mit ihrem Standort sofort, das ist ein Befehl Kommandeur", er musste schmunzel, da ihm klar war, dass diese fragen kommen wird. Gerne nannte er einen Standort, aber nicht den, wo sie sich nun direkt befanden. So leicht wollte er es dem Rat nun auch nicht machen. Man wird eine zweite Einheit dort hinbeordern.
„Kommt sofort", und damit unterbreche ich grinsend die Verbindung. Mein Bruder schaut mich skeptisch von der Seite an.
„Einfach so aufgelegt. Was wollte er denn?", ich massierte mir die Schläfen und meine Anspannung zu lindern.
„Na was wohl. Er wollte wissen, warum ich eine Mission starte, ohne Erlaubnis und wo wir uns befinden. Ich habe ihn eben halt einen Falschen zukommen lassen", und zuckte nur mit meiner Schulter und konzentrierte mich weiterhin auf den Weg vor mir. Grinsend schlug mein Freund mir auf die Schulter und lachte lauthals los.
„Alter dafür liebe ich dich noch umso mehr. Endlich mischen wir denn Rat mal auf. Wird aber verdammt noch mal auch Zeit ... Und wir werden sie finden", ja, da musste ich Tyrion recht geben. Viel zu lange hatte ich meine Füße stillgehalten. Wenn es einen hoffnungs- Schimmer gab und die Frau sich als eine Stammesgöttin entpuppte, war es diese Gottverdammte mühe wert. Hoffnung, die sie so dringend im Krieg der schon so lange herrschte, nötig war.
„Wir werden Hilfe brauchen. Denn wenn es wirklich wahr sein sollte, was ich in meiner Vision gesehen haben. Weißt du, was das heißt, oder?" Scheiße, sie würden in einer verfluchten gefährlichen Situation stecken. Darüber wollte er sich jetzt noch keinen Kopf machen, er war eh schon fast am Explorieren, weil seine verfluchten Gedanken immer und immer wieder zu ihr abdrifteten.
„Die werden wir auf alle Fälle brauchen Valerius. Dir ist schon klar, dass die Hölle losbrechen wird, wenn dem so sein sollte ... Und du weißt das, wir alle stehen zu einhundert Prozent hinter dir. Wir sind Blutsbrüder", ich fuhr mir in einer verzweifelten Geste durchs Haar und blickte abwechselnd von der Straße zu meinem besten Freund und Brüder herüber. Dass ein Kampf bevorstand, zweifelte er noch nicht einmal an. Man wird sie jagen und foltern, wenn nicht sogar verurteilen. Keiner legt sich ohne Grund mit dem Rat an, wenn er doch selber weiß, welche Konsequenzen es mit sich bringt. Es half nichts. Darüber wird er sich denn Kopf zerbrechen, wenn es so weit war. Er verspürte sie in all seinen Sinnen umso näher sie ihrem Ziel kamen. Nicht mehr lange und er konnte sich vergewissern, ob sie die eine war oder sein Geist sich einen Scherz erlaubte.
„Ich hätte nie gedacht, dass wir doch Tatsächliche einmal versuchen könnten, unsere Frauen zu finden. Es hieß doch, dass alle von ihnen verschwunden sind", tja, da dachte er nicht nur alleine so. Er hatte es immer in seinem Blut gefühlt, das irgendwo da draußen seine zweite Hälfte herumirrte.
„Was siehst du mich so an! Dir muss doch seit Langem bewusst sein, dass der Rat uns nur verarscht, mein Freund", meine Stimme klang kalt und abwertend, nur alleine bei der Erwähnung des Rates. Meine Faust donnerte wütend auf das Lenkrad ein.
„Wow Bro, beruhige dich. Alles wird gut gehen. Wir sind die besten der besten in unserer Einheit. Wir schaukeln das Kind schon", es überraschte mich nicht, das mein Freund es immer wieder schaffte, mich von meiner Wut, die in mir brodelte, zu beruhigen. Er war der einzige dem ich vertraute. Tief atmete ich ein und aus. Seine Mentalen Fühler stupsten mich sachte an und legten eine Hand beruhigen auf meine nieder.
„Ist das bei dir angekommen, wir schaffen das zusammen", ich nickte ihm verständlich zu und starrte gerade aus. Mein Blick lag genau auf dem Felsen, der vor uns lag. Genau dieser aus meiner Vision und stoppte den Wagen.
„Wir sind da, bereitet euch auf das Schlimmste vor. Ahrin überprüfe die Gegend, ich will keinen unerwarteten Besuch. Sichert das Gelände, verstanden" vorsichtig mit festem Blick auf meine Umgebung, steige ich aus dem Wagen und scanne sie nach überlebend ab. Jetzt hieß es nur noch herauszufinden, wo genau ihr Bunker im verborgen lag, zu finden. Der Bunker konnte nicht als zu weit sein. Ohne abzuwarten, lief er hinter das Auto und holte sich alles Notwendige aus dem Kofferraum und belud sich mit mehren Waffen, die er an seinem Holster befestigte. Voll bewaffnet drehte er sich um und schaute zu seinen Brüdern, die allesamt wie nicht anders zu erwarten einsatzbereit sind.
„Fertig ... Thorin, Trystan ihr nehmt die linke Flanke. Ahrin du gehst mit Caleb zur rechten und sichert die Umgebung. Tyrion und ich suchen den Eingang", nickend machten sich seine Männer bereit und bezogen ihre Posten. Ein Gefühl der Beklemmung überkam mich und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Da war wieder dieses unbekannte Gefühl. Direkt am Felsen stoppte er und krümmte sich schmerzhaft zusammen. Er konnte sie in jeder Faser seines Körpers spüren. Sie war sehr nah und ein eiskalter Schauder lief mir den Rücken entlang.
„Was soll der Scheiß .... Verdammte Scheiße noch mal. Ich bringe diese Bastarde um", sie hatte genau in diesen Moment solche Schmerzen und Qualen, dass er kaum noch Luft bekam.
„Wow Alter, was zum Teufel ist los" Tyrion stütze mich sicher ab, da meine Beine mich einfach nicht mehr halten konnten. Am Felsen lehnte ich mich schmerzerfüllt an und stieß zischend die angehaltene Luft wieder aus.
„Sie ... Sie wird gefoltert,... wir müssen sofort in den Bunker ... finden", bringe ich unter großer Anstrengung gerade so hervor.
„Bitte hilf mir, oh Gott, bitte, sie sollen aufhören"
Hallten ihre gesagten Worte immer und immer wieder nach. Jeder Einzelne wird dafür Bluten ihr auch nur ein Haar gekrümmt zu haben. Verzweifelt tastete ich mich am Felsen entlang, um diese verdammte Öffnung zu finden. Sie musste doch hier irgendwo sein. Mit seinen Fäusten schlug er immer wieder verzweifelt darauf ein.
Sein Gesicht verzog sich zu einer grauenvollen Maske, er war dabei zu wandeln. Er hat sich und seinen Wolf nicht mehr unter Kontrolle. Nun war es ganz eindeutig, sie war sein. Sein Wolf und er spürten die Verbindung zu ihr.
„Mein", nur alleine mein, schrie er. Er brüllte so laut, dass die Erde unter seinen Füßen vibrierte. Der Felsen vor ihm bröckelte und legt einen Eingang frei. Endlich hatten sie den Zugang zu Unterirdischen Bunker gefunden. Noch ganz erleichtert darüber sah er seinen Freund an. Für einen ganz kurzen Augenblick schloss er seine Augen und drängte seinen Wolf zurück. Skeptisch mit zusammengekniffen Augen und achtsam schaute Tyrion mich an.
„Bereit dein Mädchen dort herauszuholen und die Bastarde zu erledigen", wütend reiße ich die Gitterstäbe der Tür aus den Angeln, um ihn zu zeigen, wie bereit ich dazu war. Eine schmale Treppe führte nach unten und war nur schwach beleuchtet. Reichte aber für uns aus, um genügend zu sehen.
„Thorin, Trystan ihr kommt mit. Los, lasst uns die Sache hinter uns bringen", gemeinsam machten wir uns an den Abstieg immer bedacht und wachsam stufe für Stufe, stiegen wir weiter hinunter. Vor der letzten Stufe erblickte ich zwei lange Gänge und schnupperte in die Luft hinein, um ihren Geruch aufzuspüren. Was mir sofort auffiel, dass es viel zu ruhig war. Nicht ein einziges Geräusch konnte ich wahrnehmen. Sie wussten das wir kommen.
Mein Gebrüll hatte sie gewarnt. Was mir ganz recht war. Sie sollten sich dem Kampf stellen und eine Möglichkeit haben, sich zu wehren. So machte es gleich viel mehr Spaß, sie schlag für Schlag leiden zu lassen. Er roch mehrere Nuancen von mehreren Personen. Wenn es ihn nicht täuschte, waren hier vier Frauen gefangen. Ich gab ihnen ein Zeichen mit meinem Finger, wie viele Frauen hier festgehalten würden. Fluchend hörte ich Trystan laut zischen. Ihm war sofort klar, dass es sich hierbei um unsere Frauen handelte. Er konnte es wie alle anderen auch riechen. Ich nickte in Richtung des Ganges nach links, dem wir folgen werden.
Dort sollten unsere Frauen in einigen der Zellen verborgen sein. Langsam schleichen wir von Tür zu Tür. Bei den ersten beiden fanden wir nur unzählige Leichen vor, darunter Männer sowie Frauen. Es müssen an die Hunderte sein. Der beißende Geruch nach Verwesung war unerträglich. Ich folgte weiter dem Gang entlang. Als wir in den Knick des L-förmigen Korridors abbogen, blieb er vor einer Tür stehen und stützte. Ich blickte zurück auf meine Männer und gab ihm ein Zeichen, sich auf das Schlimmste bereitzumachen.
Denn hinter dieser verdammten Tür, die verschlossen war, waren sie gefangen. Mein Unbehagen wuchs immer mehr, als wir den Raum, denn ich mit meiner mentalen Kraft öffnete und eintreten. Vier Frauen zwischen zwanzig und dreißig, schätzte ich, befanden sich in dem Zimmer. Eine lag auf dem Bett, in Embryonalstellung zusammengekrümmt und eine hockte in der Ecke. Die zwei anderen saßen gemeinsam auf einer Matratze und starrten uns mit großen verängstigten Augen an. Von den Gesichtern der beiden konnte ich nur Verachtung und Todesangst ablesen. Das Gesicht der Dritten war zum Glück von mir abgewandt. Entweder schlief sie oder sie hatte Angst, sich zu uns umzudrehen.
Ich wollte es nicht wissen. Ich wollte nur schnellstmöglich dieses Zimmer wieder gemeinsam mit ihnen verlassen.
„Los steht auf, wir bringen euch hier raus", weise ich die Frauen im Flüsterton an. Doch leider schreckten sie nur verängstigt zurück, als ich auf sie zu tretet. Sie klammerten sich aneinander fest und schauten zitternd auf den Boden vor sich.
„Hey, wir sind hier, um euch zu retten, nicht um euch zu verletzen", spricht Thorin sachte und in gebeugte Haltung mit erhobenen Händen zu ihnen. Das jüngere der beiden Mädchen schaute zu Thorin auf. Sie war höchstens achtzehn Jahre jung. Die andere etwas älter. Sie sah ihn wie ein verängstigtes Reh an, das in die Ecke getrieben wurde. Ich konnte alles ertragen. Ich konnte Menschen töten, auf die brutalste Weise, die man sich vorstellen konnte. Aber dieser Anblick hatte die Macht, mich zu brechen.
„Verdammt das sind noch halbe Kinder, das kann nicht deren ernst sein", ich hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. Waren die Menschen der Unterwelt wirklich so tief gesunken. Und wo zum Teufel war seine Frau, er konnte sie hier nicht spüren unter den anderen Gefangenen. Ich ballte meine großen Hände zu Fäusten, um den drang zu unterdrücken laut loszubrüllen und alles in Schutt und Asche zu legen. Nur, weil sie nicht hier unter den Frauen zu finden war. Wütend schaute ich in die Runde meiner Männer, die genauso unfassbar schauten wie ich. Ich wusste das ich eigenhändig die Bastarde jagen werde und jeden einzelnen zur Strecke bringe.
„Leite die Stromversorgung der Schilde der Umgebungskontrollen um, ohne das man uns eindeckt. Ich muss meine Gefährtin finden, sie ist nicht in dieser Zelle", aufmerksam schaute ich mir eine Frau nach der anderen an. Bei der dritten blieb mein Blick hängen, ihre Augen sprachen die unendliche Furcht aus ohne das sie mir sagen musste, was hier vorgefallen war.
„Du wirst nicht ohne mich gehen, die anderen werden die Frauen erst mal in Sicherheit bringen. Und spare dir deine Predigt. Du kannst dich aufen Kopf stellen, ohne mich wirst du das nicht durch Ziehen", stur und mit verschränkten Armen stand Thorin vor mir und knurrte. Schnaubend starte ich ihn an, diesem Sturkopf konnte man auch nichts weis machen und verbergen.
„Dann las uns verdammt noch mal losgehen und sie suchen, anstatt hier wurzeln zu schlagen", ohne noch auf eine Reaktion abzuwarten, lief ich los in die Richtung des langen Flurs, der nur schwach beleuchtet war. Auf der Gottverdammten Suche nach seiner Gefährtin. Um so näher ich den Gang entlanglief um so intensiver wurde ihr Geruch, der mir in die Nase stieg. Unverkennbar gehörte er zu ihr. Meine Schritte beschleunigten sich. Ich war gekommen, um meine Gefährtin zu finden. Ich schnupperte an der Luft und ihre Witterung wurde von der Brise getragen. Sie war süßlich, ein Aroma von Lavendel und Zitrus. Es war mein Schicksal, sie zu finden. Das Schicksal verlangte es. Nun war es nur noch eine Frage der Zeit. Ich sprinte durch den Gang, der einfach kein Ende nehmen wollte. Endlich erreichte ich die besagte Tür und reiße sie ohne Vorwarnung aus den Angeln. Mit einem panischen Keuchen komme ich zu stehen, als ich sehe, das meine Gefährtin auf einem Metalltisch festgebunden dalag und wild hin und her zuckte vor Schmerzen. Ihre Augen war vor Schmerz fest zusammengepresst. Ein wildes lautes animalisches Knurren verließ meine Kehle.
Ich hatte sie gefunden und nun gehörte sie mir.
Meine Gefährtin.
Meine Perfektion.
Mein Leben.
Von nun an Beschützte er was ihm Gehörte. Und wieso in drei Teufels Namen lag sie hier Nackt auf dem Tisch und dazu noch gefesselt.
Vorsichtig näherte er sich ihr, um sich nicht zu verschrecken. Leise im sanften Ton sprach er immer und immer wieder auf sie ein. Doch sie reagiert so absolut nicht auf ihn. Ihr zarter Körper was mit einen dicken Substanz eingerieben und sah so rein gar nicht gesund auf ihrer Haut aus. Wieder entwich meiner Kehle ein wildes animalisches Knurren. Ich brüllte meinen Schmerz und meine Wut heraus. Tiefgrüne Augen mit gesprenkeltem Golden mustern starten mich mit geweiteten verschreckten Blick überrascht an. Eine kleine Nase und ein spitzes Kinn gaben ihr einen Hauch von Zartheit. Ihre Wangen waren von der Anstrengung ihrer Schmerzen gerötet. Ihre Schönheit war nicht in Worte zu fassen. Es haute mich regelrecht vom Hocken. Falls ich auf ein Sitzen würde wohl angemerkt. In meinen Fingern juckte es sie zu berühren. Ich sehnte mich danach, kräftig daran zu ziehen, ihre Lippen zu meinen zu zwingen und sie zu küssen, als wäre sie dazu bestimmt, geküsst zu werden. Ich wollte noch viele andere Dinge tun. Ich leckte meine Lippen und stellte mir ihren schönen kleinen Körper nackt vor. Sie war nicht sehr groß, aber ihr Körper war wohlgeformt. Ihre Brüste würden in meine Handfläche passen und ich fragte mich, ob ihre Nippel eine hübsches rosa oder eine schöne bräunliche Farbe haben würden, wenn sie erregt war, und ich dies tat. Mit einer Warnung knurrte ich in Thorin's Richtung, sie ja nicht länger als nötig anzuschauen. Hastig zog ich mir meine dicke Lederjacke aus und bedeckte ihren wundervollen Körper damit. Was ich darauf in der nächsten Sekunde bereuen sollte. Da ein lauter Schrei im Raum wieder halte.
„Scheiße Val nimm die verdammte Jacke von ihr herunter. Ihr Körper wurde mit einem Serum eingerieben der ihr bei jeder kleinsten Berührung schmerzen bereiten wird", innerhalb eines kurzen Bruchteils zog ich ihr die verdammte Jacke wieder vom Körper herunter. Und Fluche jeden verdammten Spruch der mir auf der Zunge lag heraus. Diese verdammten Bastarde hatten seine Gefährtin gefoltert gequält und sonst noch was mit ihr angestellt.
„Verfluchte Scheiße, das werden sie alle noch bereuen", aufmerksam betrachte er nun ihren Körper intensiver, und sah nun das ausmaß des Serums. Er konnte sie in diesem Zustand nun nicht von hier wegbringen, ohne ihr noch weitere Schmerzen hinzuzufügen.
„Hört auf, bitte ich flehe euch an", wispert sie voller Qual. Er musste etwas unternehmen. Musste seine Gabe einsetzen um sie von diesem Schmerz befreien?
„Thorin bewache die Tür, ich brach ein paar Sekunden um ihr den Schmerz zu nehmen", während er sprach, schaute er ihr tief in die Augen und hob seine Hände über ihren Körper und brachte diese zum Glühen.
„Habe keine Angst, ich werde dich vom Schmerz befreien. Vertrau mir, gleich ist es vorbei. Und ich bringe dich in Sicherheit", durch seine Gabe entzog er ihren Körper von diesen verdammten Serum, und spürte nun selbst diesen Schmerz, der unerträglich für sie sein musste.
Er selber konnte ihn aushalten, doch für sie war es die Hölle auf Idris.
Ihre wunderschönen Augen weiteten sich. Sie atmete tief ein und kämpfte darum nicht zu schreien.
„Nein hör auf", wimmerte sie ganz leise, bevor sie das Bewusstsein verlor. Umso besser, so bekam sie nicht den vollen ausmaß ihrer Qual mit. Schnell beendete er die Prozessdur ihres Leidens. Mental öffnete er die Schnellen an ihrem Hanglenken und Knöcheln und streife ihr abermals nun seine Jacke über, die ihr viel zu groß war und bis zu ihren Knien reichen werde. Hob sie sachte auf seine Arme und drehte sich zu seinem Partner um.
„Lass uns hier endlich verschwinden, bevor ich mich noch vergesse und die Bastarde suche und sie für das bezahlen lasse, was sie ihr angetan haben", voller Erleichterung sie endlich in seinen schützenden Armen zu wissen drückte er sie an seinen Körper und Verlies die Hölle der Qualen gemeinsam mit ihr.
✾
~ Tiara ~
„Atme, atme endlich", irgendwo in ihrem Hinterkopf wiederholte eine kleine rationale Stimme immer wieder diese Worte, sie sollte atmen.
Diese Aufforderung kam von diesem seltsamen Mann, sein kantiges Gesicht, die etwas schiefe Nase und die goldfarbene Haut, die sich eng an hohe Wangenknochen und ein energisches Kinn schmiegte, beugte sich über sie. Seine Augen ließen sie die ganze Zeit nicht aus dem Blick. Sie konnte die einzelne rot gesprenkelten Tupfen in seinen goldenen Augen erkennen und auch die vollen langen Wimpern sehen, die sie einrahmten. Sie sah entsetzt und ungläubig, wie er sich weniger als einen Millimeter von ihrem Gesicht entfernt noch weiter hinunterbeugte. Wieder schießen die Worte in ihr Gehör, endlich zu atmen. Ihr Körper erzitterte bei seinen Worten. Ihre viel zu schlanke Gestalt durch die Mangelernährung vibrierte. Eine feine Gänsehaut überzog sie. Frustriert und Hilflos stieß sie ihren Atem aus und atmete langsam wieder ein. Er lächelte wieder und neigte seinen Kopf leicht zu einer Seite.
„Wie heißt du Mädchen!", seine Augen starrten sie immer noch intensive an und ihr stockte kurz wieder die Luft, sodass sie sich zwingen musste weiterhin ruhig zu atmen.
„Tiara", flüsterte sie ihm leise entgegen. Sie blickte sich verstohlen um, nur um sicherzugehen und wusste noch immer nicht wo sie sich genau befand. Aber auf alle Fälle nicht mehr in einem Bunker in Gefangenschaft. Und bevor sie auch nur blinzeln konnte half er ihr auf die Füße. Er hielt sie sicher im Arm, da sie viel zu schwach und zu sehr schwankte und sich alleine auf ihren zitternden Beinen halten konnte. Und warum betitelte er sie als Mädchen, sie war eine junge Frau von 22 Jahren. Also das reichte ihr, um wütend zu werden. Mit aller Kraft, die sie noch aufbringen konnte, stemmte sie sich mit ihren Armen von seiner Brust weg. Leider macht sie den Plan ohne ihre Beine, die sich taumelnd zwei Schritte nach hinten bewegten und sie zu stürzen drohte. Als er sie berührte, durchfuhr Tiara ein Gefühl wie ein elektrischer Schock, der, als er abebbte, kribbelnde Nervenverbindungen hinterließ.
„Lass mich dir doch helfen Tiara", oh Gott er berührte sie immer noch und obwohl sie es nicht eingestehen wollte fühlte es sich so wunderschön an. Sie war verwirrt, ihre Gedanken kreisten, sie hatte den Faden verloren. Warum war sie nochmal wütend? Ach ja er hat sie als Mädchen bezeichnet.
„Ich bin kein Mädchen", und schlug mit ihrer kleinen Faust auf seinen Brustkorb ein. Sie schob angriffslustig ihr Kinn in die Höhe.
„Und wie heißt du großer starker Junge", zahlte sie ihn es mit gleicher Münze heim. Und musste kichern.
Verdutzt und mit leicht geöffneten Mund schaute er sie perplex an. Nicht ganz fassend schüttelte er seinen Kopf. Staunen gepaart mit etwas, was ich nicht richtig deuten konnte, mir aber Unbehagen bereitete, nahm von seiner Miene Besitz. Seinem stechenden Blick war ich mit einem Mal nicht mehr gewachsen, sodass ich denn Blick abwende.
„Gut das habe ich wohl verdient, mein Name ist Kommandeur Valerius, zu deinen Diensten", ohhh diesen Namen hatte sie schon einmal gehört vor einigen Jahren, konnte das ein Zufall sein. Das konnte doch nicht wahr sein. Tiara vergaß ihr Unbehagen und das Einzige, was sie noch tun konnte, war ihn anzustarren. Seine großen Hände waren unglaublich behutsam auf ihrer Haut, obwohl er so fest zugegriffen hatte, dass ein Entkommen unmöglich war. Alleine seine Berührung rief eine Hitzewelle in ihr hervor, die durch ihren ganzen Körper strömte. Sie hatte noch nie so intensiv auf einen Mann reagiert. Und ausgerechnet bei einem der gefährlichsten Krieger passierte ihr das. Valerius Arm lag wie ein Stahlband um ihre Taille, vollkommen unnachgiebig, und ich konnte ihm nur noch hilflos folgen, egal wohin er sie führte.
„Halt warte, ich kann nicht mit dir mitkommen. Nicht ohne alle die anderen Frauen die noch da drinnen sind", protestierte ich zitternd. Ohne sie werd ich hier nicht weggehen. Da kann dich dieser Krieger auf den Kopf stellen. Vor einem schwarzen Geländejeep blieben sie stehen. Abrupt stoppe ich, bleibe wie angwurzelt stehen und stemmte meine Füße in den Boden.
„Tiara, steige in das Auto", er sah wütend aus, und seine Augen wurden mit jeder Sekunde immer dunkelroter. Sein sinnlicher Mund verzog sich und seine Reißzähne traten ersichtlich hervor.
„Mach, was ich dir sage, ich möchte mich nicht wiederholen", oh Gott warum war er jetzt so wütend auf sie. Sie fühlte wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Er knurrte leise.
„Bitte die anderen Frauen", verzweifelt fehlte sie ihn an. Sie konnte sie doch nicht einfach im Stich lassen. Das konnte sie einfach nicht, sie wird keine Nacht mehr ruhig schlafen können. Er war ein perfektes Exemplar eines Mannes, mindestens über zwei Meter groß und besaß außergewöhnlich starke Muskeln. Sein Bizeps war dick und ich fragte mich geistesabwesend, ob ich meine kleinen Hände um sie legen konnte. Seine Muskelstränge spannten sich an, als er mich musterte, wahrscheinlich entschied er, ob er sich mit Aggression auf mich stürzen sollte oder sich mit Vorsicht annähern. Dieser Mann war anders. Es sollte mir schreckliche Angst bereiten. Doch nichts von all dem spürte ich, nein ganz im gegenteilig ich fühlte mich sogar zu ihm hingezogen wie die Motte zum Licht. Nach allem, was mir hier passiert war. All diese Misshandlungen und Folter sollte mich vor jeden Mann zurückschrecken lassen. Ich hatte immer hart gearbeitet und nie die Zeit gefunden mich auf einen Mann einzulassen. Nie war ich die Art von Mädchen, die sich jedem Kerl an den Hals warf. Ich trat nervös von einem Fuß zum anderen hin und her und wusste nicht, was ich als Nächstes tun sollte. Er war mir immer noch eine Antwort schuldig.
„Steig in den Gott verdammten Wagen Tiara, jetzt", diese Worte schmetterte er mir mit so einen animalischen knurren entgegen das ich Vorschreck einige Schritte zurückwich. Meine Haut fing leicht an zu kribbeln bei seinen Worten, wie als ob man mich wieder mit einer Elektroschockpistole folterte. Ich wollte wegrennen. Ich musste von hier weg. Ohne zu zögern, begann ich rückwärts zu laufen, drehte mich um und rannte so schnell ich konnte von ihm weg. Ich gab alles, was ich hatte, um auf diesem Pfad zu rennen, wobei ich darauf achtete, dass ich mit meinem Fuß nicht an einer hervorstehenden Wurzel oder einem losen Stein hängen blieb. Ich rannte davon, als hinge mein Leben davon ab, denn gerade jetzt tat es das sehr wohl. Er wird wütend auf mich sein, wenn er mich wieder in seine Fänge bekam, so viel war sicher wie das Amen in der Kirche. Ich hörte, wie er hinter mir herlief, und wütend Fluchte.
„Lauf nicht weg Tiara, ich will dir nicht antun... Verdammt bleib stehen, ich bekomme dich eh, egal wie gut du dich auch versuchst anstrengen, du kannst mir nicht entkommen", dieser Tatsache war ich mir durchaus bewusst, nur wollte ich dies noch hinauszögern. Ich wollte nicht wieder bestraft werden, nur weil ich nicht gehorchte wie man es von mir verlangte. Er holte mich viel schneller ein, als ich erwartet hatte. Ich musste etwas unternehmen. Und zwar schnell. Was hatte ich eigentlich erwartet, klar war er schneller als ich, er war ein verdammter Krieger.
Verdammter, großspuriger Bastard. Ich lief schneller und gab alles, was ich hatte. Ich schaute zurück und sah, wie er mich verfolgte.
Regel Nummer ein: Lauf so schnell du kannst, und bleib nicht stehen.
Regel Nummer zwei: Kopf immer gesenkt halten und keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
Regel Nummer drei: Keine Gefühle zulassen, egal in welcher Form.
Regel Nummer vier: Offenbare niemals deine Wahre Identität, es könnte deinen Tot bedeuten.
Und jetzt versuchte ich doch tatsächlich, um mein Leben zu laufen. Meine Angst trieb mich immer schneller voran, dabei ignorierte ich das Stechen in meinen Seiten. Ich sträubte mich dagegen einfach hier und jetzt aufzugeben. Auch, wenn mir bewusst war, dass ich nicht weit kommen werde. Er war viel zu schnell. So scheiße, wie die ganze abgefuckte Situation auch gerade war, ich konnte mir dennoch ein Lachen nicht verkneifen. Wie blöd musste man eigentlich sein um zu glauben, ich würde hier auch nur, mit einer kleinen wenn auch geringen Chance entkommen. Seine Allgegenwart holte mich ins hier und jetzt zurück, als er mit einem lauten Gebrüll hinter mir viel zu schnell aufholte. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu wie er so auf mich zugelaufen kommt das ich stockte. Wie war das möglich? Mir war bewusst, dass er ein Krieger war, aber keiner konnte doch jemals so schnell laufen. Vor lauter Unachtsamkeit stolperte ich über einen Stein und drohte nach vorneweg zu stürzen. Panisch schrie ich auf. Doch bevor ich den Boden unter mir berühren konnte, packten mich starke Arme und mein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter vor Boden entfernt, vor dem ich drohte, aufzuschlagen. Sein Arm war so fest um meine Taille geschlungen das mir Übel wurde, noch nie hatte ich solche prickelnde aufkommende Gefühle jemals durch meinen Körper wahrgenommen. Eine Gänsehaut zog von meinem Hals an meiner Wirbelsäule von oben nach unten als sich sein kräftiger Körper von hinten an mich presste. Ich konnte nur schlucken. Augenblicke später ertönt seine heisere Stimme an meinem Ohr. Ich halte den Atem an und blicke über meine Schulter.
„Entschuldige bitte, ich sagte dir doch du kannst mir nicht entkommen", ich greife mir mit meiner Hand an Herz, da es viel zu schnell wummerte. Seine tiefe Stimme lies mich erneut schaudern.
Scheiße.
Ganz eindeutig stecke ich in sehr großen Schwierigkeiten. Ich habe genügend Horrorgeschichten über diese erbarmungslosen Krieger gehört. Ich grabe meine Zähne in meine Unterlippe und kaue ängstlich auf dem Fleisch herum. Mit einer schweren Hand auf meiner Schulter kichert er hinter mir. Seine langen Finger graben sich in mein Schlüsselbein.
„Du weißt schon das du gegen mich keine Chance hast", knurrte der Fremde und bei seinen Worten schloss ich meine Augen.
Ich bin erledigt. Aber so was von.
Ich hatte ihn nur zwei – oder dreimal in der Result of Orden-Zeitschrift gesehen. Aber bei der Macht, die er ausstrahlt, war es schwer, ihn zu übersehen. Er dreht mich in seinen Armen herum und ich starre ihn in sein wunderschönes Gesicht. Er sah angepisst aus und verdammt sexy. Seine Hände lösten sich von meiner Schulter. Immer noch erstarrt sehe ich zu, wie er mich umkreist, wie ein Wolf sein verängstigtes Reh.
Er war im Begriff mich bei lebendigem Leibe aufgefressen.
„Weißt du wer ich bin?", dröhnte seine dunkle tiefe Stimme. Ich hielt den Atem an, und reagierte nicht. Und schaute stur auf seine Brust, nicht wagend den Blick zu heben. Was mich an meine Regel Nummer zwei erinnerte.
„Antworte mir, Tiara. Ich werde nicht noch einmal fragen", seine vibrierende Stimme machte seltsame Dinge mit mir und ich hob, ohne einen eigenen Willen zu haben meinen Kopf an.
„Ja", flüsterte ich ihm leise entgegen während ich ihm tief in die Augen blickte und diese mich so intensiv musterten und gefangen nahmen, dass ich nicht wegschauen konnte. Der Kerl ist gebaut wie ein verdammter Gott. Ich kann sehen, wie sich seine Muskeln unter der Kleidung anspannte.
Aber was dachte ich da nur, natürlich war der Kerl ein verdammter Gott! All die Krieger waren Götter. Ein wissendes grinsen zeichnete sich auf seinen Mundwinkel ab, als er noch näher trat. Die kleine Distanz, die nun nicht mehr vorhaben, war bereitete mir Herzrasen und meine Hände schwitzen, während ich diese an der Seite meiner viel zu großen Jacke, nein seiner Jacke die so unheimlich gut nach seinem eigen Duft roch zusammenknüllte.
„Du solltest es also besser wissen, bevor du versuchst zu fliehen", mit nun einen schärferen Ton brachte er mich dazu das ich zusammenzuckte. Unsere Blicke sind immer noch aneinander gebunden, während ich nach einer passenden Antwort suchte. Ein Teil von mir fragt sich, was passieren würde, wenn ich wieder weglaufe. Er würde mich schlagen wie es all die anderen es taten. Ängstlich zucken meine Augen von einer Seite zu anderen. Dank meiner Vergangenheit habe ich immer das Bedürfnis zu rennen. Seine Goldhellbraunen Augen mit rötlichen Sprengeln funkeln mich an. Er neigt ganz leicht seinen Kopf.
„Du hast Angst vor mir", stellte er fest. Ich schüttelte schnell mit meinem Kopf, um dies zu verneinen. Ein tiefes raues Lachen hallte von ihm wieder, bevor er sich noch näher an mich drückte. Und mir somit den letzten Freiraum nahm. Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? Ich wollte doch nur endlich frei sein. Mich von den schlecklichen Qualen erholen. Alles vergessen und irgendwo, wo mich keiner kannte neu anfangen. Ich musste endlich Stärke zeigen und mich verflucht nochmal zur wehr setzen.
„Sie haben kein Recht, mich festzuhalten ... Lassen Sie mich Gott verdammt noch mal los, sie Neandertaler", ich recke ihm mein Kinn trotzig entgegen. Er ist wirklich riesig. Ich reiche ihm gerade mal bis zur Brust und muss daher meinen Kopf schmerzhaft in meinen Nacken legen, um ihn anzusehen. Verdammt, er sieht viel zu gut aus. Dieses kantige Kinn, der Dreitagebart und die tiefen, seiner hellbraunen Götteraugen. Hitze schlägt mir von seinem mächtigen Körper entgegen, trifft mich völlig unvorbereitet. Ich möchte rückwärts laufen, doch er hält mich fest, und fixiert mich dabei mit seinen dunkler werdenden Augen. Ich schnappe nach Luft. Was ist nur los mit mir? Seine Anwesenheit bring mich völlig durcheinander. Ich wollte mich doch zur wehr setzen. Und wieder drängt sich die Frage in meinen Kopf. Was zu Teufel hatte er mit mir vor. Panische Angst schießt durch meinen Körper hindurch und eine Träne rinnt über meine Wange. Erst jetzt bemerke ich das ich still und leise vor mich hin weinte. Sein durchdringender Blick ruht auf mir.
Verdammt, Tiara, reiß dich zusammen! Bleib stark. ... Kämpfe ... jetzt!
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╭⊱ Valerius ⊱╮
„Und wo gedenkst du jetzt hinzugehen", flüstert meine Stimme ganz ruhig, nah ihrem Ohr, sodass meine Lippen sie federleicht streichen. Ich registrierte wie ein Schauder durch ihren Körper lief. Sie hatte Angst vor mir. Kein Wunder, bei dem, was sie alles hatte durchmachen müssen. Bei ihrem Anblick im Kerker glaubte ich sterben zu müssen. Wie sie so gequält dort lag und Schmerz ertragen musste, war die Hölle auf Neshad. Das Gefühl, was mich überkam, war die schlimmste Qual, die ich jemals empfunden hatte. Noch immer war ich wütend auf die Bastarde, die ihr das angetan hatten. Nicht wütend auf sie, aber das konnte sie ja nicht wissen, so überängstlich wie sie reagierte. Sie hatte eindeutig Angst vor mir, und die musste ich ihr nehmen. Ich musste vertrauen aufbauen. Ihr beweisen, dass keine Gefahr meinerseits ihr drohte. Niemals werde ich ihr auch nur ein gottverdammtes Haar krümmen, so wahr mir die Götter beistehen.
Diese Scheißkerle!
Wenn sich mir jetzt auch nur noch die kleinste Chance bieten würde, ich ihnen das Licht auszublasen, ich würde nicht den Bruchteil einer Sekunde zögern. Sie brauchte mich genauso wie ich sie. Nun da ich sie gefunden habe, was schon echt einem Wunder gleich kam, werde ich sie jetzt nie wieder allein lassen und mit allen Mittel beschützen. Sie war ohne mich verloren und ich ohne sie. Es gab da nur zwei Optionen. Entweder überlebten wir beide oder wir starben beide.
„Hör mir bitte jetzt genau zu Tiara", ihren Namen betonte ich mit einem tiefen knurren. Und machte ihr klar wie ernst ich es meinte.
„Es gibt nur zwei verdammte Möglichkeiten. Entweder vertraust du mir, und ich bringe uns hier heil aus der Scheiße heraus. Oder. Wir beide werden hier drauf gehen", mit eisernem Griff drehte ich sie wieder zu mir herum, in der Hoffnung sie nicht zu fest anzupacken. Mit gesenktem Blick und auf ihrer Lippe kauen, was mich wahnsinnig machte, wartetet sie ab. Braves Mädchen. Wenn wir jetzt nicht in dieser scheiß Situation wären würde ich ihr hier auf der Stelle zeigen, was ich davon hielt. Über mich selbst schmunzelt, wand ich meinen Blick von ihrer verführerischen Unterlippe ab.
„Entscheide dich ... denn in nicht weniger als fünf Minuten wird es hier nur so von Söldnern wimmeln", nun panisch blickt sie zu mir auf und schluckt schwer. Ihre Augen zucken wild von einer Seite zur anderen. Sachte, um sie nicht noch mehr zu verängstigen, nehme ich ihr Gesicht ganz vorsichtig in meine Hände. Bei meinen nächsten Worten schaue ich in ihre, wunderschönen Smaragd grünen Augen. Ich will, dass sie versteht, dass ich hier nicht der Bösewicht bin, denn sie anscheint, gedenkt zu glauben. Ja, ich war ein Gott verdammter Krieger der Götter. Und dazu noch ein Halbwesen aus Werwolf und Gott, was es nicht besser machte. Ich kannte die wildesten Geschichten über uns. Aber Gott-verdammt sie musste hier und jetzt entscheiden, ob sie mir vertrauen möchte oder mich Abstoß. Ihre Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt. Doch bevor sie auch nur ein Wort über ihre zarten Lippen bringen könnte. Drang ein ohrenbetäubendes Geräusch zu uns herüber, und jagten meinen Oberkörper mit ihr gemeinsam im Arm hinter den nächst besten Baum in Sicherheit. Schützen drückte ich sie an mich und lauscht gespannt auf weitere unerwartete Ereignisse. Die Frage, ob sie mir vertrauen werde erübrigte sich hiermit, nun blieb ihr keine andere Wahl mehr.
Jetzt lag es an mir, uns schleunigst in Sicherheit zu bringen. Vorsichtig lugt ich, um die Ecke um nicht entdeckt zu werden. Die Wichser hatten den Bunker in die Luft gejagt und somit auch fast meinen Wagen, der in der Nähe gestanden hatte, nun aber etwas abseits durch die Wucht kopfüber mit drehenden Reifen, nicht mehr zu gebrauchen war. Auch, wenn es mir gelingen sollte ihn zu wenden, könnte man nur hoffen das dieser noch fahrtüchtig ist. Was für mich kein Problem darstellte. Er konnte es nicht riskieren, dass man beide schnappte und man seine Göttin wieder gefangen nahm. Das war absolut keine Option. Mein Herz stolperte, dass mir das Blut in meinen Ohren rauscht. Wut, Hass, Sorge und Angst um Sie, kämpfte in mir um die Vorherrschaft. Ich spürte plötzlich in meinen Händen einen Schmerz. Ich hatte sie die ganze Zeit mit all meiner zur Verfügung stehenden Kraft zu Fäusten geballt, ohne dass es mir bewusst gewesen war. Doch gleichzeitig erdete dieser Schmerz mich. Ich brauchte dringend einen Plan, wie ich uns hier wegbringen konnte, ohne entdeckt zu werden. Es bestand uns ein langer Marsch bevor, wenn wir laufen müssen. Oder ich wartete ab bis sich die Männer verzogen und versuchte den Wagen in Gang zu setzen. Dort befanden sich alle wichtigsten Utensilien, die wir vielleicht noch brauchen. Und natürlich nicht zu vergessen, Kleidung für seine Frau. Er konnte sie wohl kaumhalb nackt bekleidet mit seiner viel zu großen Jacke herumlaufen lassen. Viel zu viel Aufmerksamkeit.
„Hör zu okay. Wir müssen jetzt vorsichtig weiter ins Dickicht und Schutz suchen, bis es dunkel genug ist um von hier zu verschwinden", leicht druckte ich ihren Arm, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Wie ein verängstigtes Reh sah sie zu mir hoch und nickte mir leicht zu. Noch ein letztes Mal blickte ich hinter dem Baum hervor und scannte die Umgebung zwischen Felsen und Bunker ab. Mehrere Männer traten in diesem Augenblick hinter einem Felsen hervor und schauten sich suchend um. Einer der Kerle kommt mir nach näheren Betrachten sehr bekannt vor. Doch woher konnte ich spontan nicht sagen? Aber ich war mir sicher diesen Hurensohn schon einmal begegnet zu sein.
Ein leises Wimmern lenkte meine Aufmerksamkeit wieder zu der Frau. Sie musste wohl auch gespürt haben, dass wir nicht mehr allein sind. Fest, um jegliches Geräusch zu dämmen, presste ich meine Hand fest auf ihren Mund. Leicht schüttelte ich meinen Kopf, um ihr verstehen zu geben, dass ich keinen Ton von ihr hören will. Nickend um mit Tränen in ihren so wunderschönen Augen nickte sie mir kaum merklich zu. Ihr heißer Atem strich über meine Handfläche und prickelte elektrisierend durch meine Adern hindurch. Schnell nahm ich sie weg und packte mir ihre Hand und zog sie an meine Brust, hob sie ohne Anstrengung mit ihren Beinen seitlich auf meine Hüpfte. Erschrocken und unter Schock hielt sie die Luft an und versteifte sich. Ihre Worte kommen mir in den Sinn sie nicht wie ein Neandertaler zu behandeln und zu verschleppen. Was in der gefährlichen Situation schon in gar keinster weise lustig sein sollte. Doch allen widersetzen hingegen musste ich mir ein Schmunzeln verkneifen.
„Ich will uns nur hier wegbringen, und so geht es viel schneller", flüsterte ich ihr leise in ihr Ohr. Ihr Atem ging hektisch und ihr Puls raste wie ein Güterzug. Beruhigend strich mit meinen Daumen federleicht über ihre Wange, die leicht gerötet und geschwollen war, was sie prompt erröten ließ. Fest drückte ich sie mir auf meine Hüpfte und strich mit meiner Nase am Ohr entlang und zog ihren Duft ein. Und hörte erst auf als meine Nase sich ihn ihren seidigen Haar vergrub. Zweimal erlaubte ich mir kurz tief durchzuatmen bevor ich mich mit ihr gemeinsam in Bewegung-setzte, um uns einen etwas sichereren Ort zu suchen. Hastig scannten meine Augen die Umgebung ab, um einen sicheres versteck zu finden. Meine Augen fixierten eine gewisse Stelle, an der ich mich entschlossen hatte, sie vor allen anderen zu verbergen. Bis ich meine Rache bekam und sie erneut zu mir holte. Heute Abend würde ich die Männer töten, diejenigen Töten die ihr solche unendlichen Quallen bereitete haben. Die Rache würde endlich die Meine sein. An der kleinen Höhle angekommen schob ich sie sachte rein, es war dunkel genug um sie in den Schatten zu verbergen. Sanft hob ich ihr Kinn an, ihre grünen Augen funkelten mich an, als sie mir in die Augen sah. Sie sah für den Bruchteil einer Sekunde verwirrt aus, ehe ihr Blick wütend wurde. Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, sie hier auf der stelle zum ungünstigsten Zeitpunkt, den es geben konnte, einfach zu küssen. Ich biss meine Zähne zusammen und wusste, dass ich mich auf das Fokussieren musste, was vor uns lag, was ich zu tun hatte. Also tat ich das wofür ich hier war.
„Du bewegst dich hier keinen Zentimeter von der stelle, bis ich dich wieder holen komme, ist das klar", viel harscher als beabsichtigt sprach ich die Worte aus. Ich bewegte mich nur ein bisschen näher heran. Meine Finger senkten sich langsam zu meinem Gürtel und zogen langsam ein Messer heraus, was ich ohne den Blick von ihr zu nehmen in ihre kleine Hand drückte.
„Sollte es einer der Bastarde bis hier herschaffen, zögere nicht und wehr dich", ob es ein Fehler war, wusste ich nicht, den jeden Moment konnte sie es, auch wenn es absurd war gegen mich einsetzen. Jedoch zu meiner Verblüffung nickte sie mir kaum merklich zu. Das war Beweis genug für mich. Dann drückte ich mich mit der Kraft meiner Beine nach oben und stürzte ohne weitere Gedanken zurück zum Bunker, wo schon ein Trupp aus fünf Männer warte, um das Jenseits zu besuchen.
Ich war bereit. In weniger als ein paar Sekunden befand ich mich nur ein paar Meter von dem ersten Bastard entfernt, versteckt in den dichten Büschen entlang dem Bunker. Meine Bewegungen waren lautlos, eine Tarntechnik, die ich vor vielen Jahren perfektioniert hatte und welche sich heute Abend als äußerst nützlich entpuppte. Ich schlang einen Arm um seine Schulter und mit dem anderen rammte ich schnell meine Klinge durch seine Kehle. In Sekundenschnelle war es vorbei. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, um zu schreien. Schnell schleppte ich seinen Körper hinter die Büsche, damit er gut versteckt war. Ich holte tief Luft und hielt nach den anderen Ausschau. Immer ein wenig näher schlich ich mich auf die andern Ziele heran. Darauf bedacht mich im Schatten zu halten, da sie aktiv sich umsahen. Links von mir raschelte es leise im Gebüsch, nur halt nicht leise genug, um nicht meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Dort war mein zweites Opfer. Ich legte mich auf die Lauer um in richtigen Moment zuschlagen zu können. Mit einem geschickten Wurf in seine Richtung zielte ich genau in die Mitte seiner Augen. Und der Typ kippe, ohne es zu erahnen zur Seite weg. Nun blieben nur noch drei übrig.
Ein spitzer Schrei halte rechts von mir nieder und ließ mir mein Blut in den Adern gefrieren. Was zum Teufel. Verdammt sie sollte doch in der Hölle warten. Sie sollte nicht hier sein. Fuck. Wieso musste sie auch weglaufen und jetzt hörte dieses Weib auch nicht auf meine Befehle? Ich hatte ihr doch klar und deutlich zu verstehen gegeben das sie verdammt und zugenäht in der scheiß Höhle bleiben soll. Was läuft bei dieser Frau nur schief. Sie sollte total verängstigt in der Höhle sitzen und um ihr Leben bangen.
Fuck ... das wird noch ein Nachspiel haben, darauf kann sie sich verlassen, sollten wir es hier lebend rau schaffen. Wütend auf sie und die Männer rannte ich mit lautem Gebrüll auf sie zu und nutze denn überraschungs- Moment aus und stürzte auf sie zu. Einer dieser Bastarde schlug ihr mit der Faust voll ins Gesicht und ich sah nur noch rot. Mein inneres Tier übernahm ab hier die Kontrolle und ich hatte keine Chance im Einhalt zu gebieten. Mein Blick heftete sich am Körper der jungen Frau fest, die nur wenige Meter entfernt von mir nun auf dem Boden lag. Ich machte kurzen Prozess mit den beiden. Einen drehte ich so abrupt seinen Kopf herum und brach ihm das Genick. Der letzte sollte mehr leiden dafür das er erneut Hand an dem seinem angelegt habe. In schnellen Schlägen donnerten meine Fäuste in sein hässliches Gesicht nieder. Ich zertrümmerte seine Nase, die immer wieder ekelhaft knackte. Bis er bewusstlos am Boden lag und ich seine Kehle aufschlitze.
Schnell drehte ich mich weg und stürzte mich auf sie und griff nach ihrem Gesicht. Wieder einmal bewusstlos nehme ich sie behutsam auf meine Arme und trage sie vom Geschehen der Brutalen Grausamkeit weg.
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~ Tiara ~
Langsam rappelte ich mich wieder auf, meine linke Wange brannte wie Feuer. Wo war ich? Was war passiert. Ich brauchte einige Sekunden bis die Erkenntnis durch mich hindurch strömte, was passiert war. Ich war es leid zu warten und wollte doch nur helfen. Er konnte doch niemals gegen fünf oder sechs Mann alleine ankommen. Hatte er es geschafft.
Panik breitete sich in meiner Brust aus und instinktiv trat ich einen Schritt zurück. Doch der gutaussehende Krieger lächelte mich an und einen Sekundenbruchteil später stand er plötzlich vor mir. Froh darüber atmete ich kurz tief durch.
Seine dunklen Augen blickten mich nachdenklich und abschätzend an und ich wusste, dass die Zeit gekommen war. Nervös schluckte ich und wartete auf das, was als Nächstes kommen würde. Ich biss mir auf die Lippe und schlang meine Arme um meine Schultern und fühlte die Angst in mir aufsteigen.
„Wieso hast du das getan? Wieso hast du dich in Gefahr gebracht!", begann er und ein Schauer lief mir über den Rücken. Die Art und Weise, wie er diese Worte sagte, lässt mich noch einen Schritt zurückschrecken und ich landete mit meinem Rücken an der Wand hinter mir. Er war furchteinflößend, aber gleichzeitig auch wunderschön. Jede Faser meines Körpers wollte davonlaufen, aber ich stand da wie angewurzelt.
„Ich möchte, dass du mir erklärst, warum du meinen Anweisungen nicht gehorcht hast", fuhr er fort, seine Stimme viel zu ruhig und zu gesammelt. Als er noch näher an mich ran tritt. Seine Brustmuskeln spannten sich, als er mich anstarrte und ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ich in großen Schwierigkeiten steckte. Er wirkte nun noch bedrohlicher als sonst.
„Weißt du, wie viel Angst ich hatte, als unsere Verbindung unterbrochen wurde? Ich habe nicht erkennen können, ob du tot oder lebendig warst. Tue das nie wieder", seine Worte ließen mich noch kleiner fühlen, obwohl sie sanft waren. Er schrie mich nicht an oder sagte mir, wie enttäuscht er von mir war. Stattdessen hielt er seine Hand an meine Wange und zog mich in Zeitlupe dicht an seine Brust. Ich atmete seinen waldigen, männlichen Duft ein und er spendete mir Trost, trotz der Angst, die mich bei der Aussicht auf das, was er mir antun würde, durchströmte.
„Es tut mir leid", flüsterte ich. Er hielt mich für einen langen Moment mit seinen starken Armen, bevor er schließlich mit einem einzigen Finger mein Kinn hob und mich zwang, ihm direkt in die Augen zu schauen. Ich zitterte, fühlte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Seine Arme legten sich um meine Taille und erinnerten mich daran, dass ich nun sicher war. Aber gleichzeitig jagten sie mir eine Heidenangst ein und weitere Tränen rollten mir an meiner Wange herunter.
„Du hast Angst vor mir, das musst du nicht. Aber ... das nächste Mal leg ich dich übers Knie, das schwöre ich bei den heiligen Göttern", sagte er und ein ersticktes Geräusch von Verlangen und Angst entwich meiner Kehle. Es stimmte, dass ich Angst hatte, doch nicht vor ihm, sondern davor, dass man mir wehtat, und er nicht anders war wie alle anderen. Ich wusste nicht, was das bedeutete und es war mir auch egal, denn ich wusste, dass ich in Valerius Händen sicher war. Ich vertraute ihm mein Leben an. Warum? Wusste ich selber noch nicht. Es war einfach so. Er küsste mich oben auf meinen Kopf, dann auf meine feuchte Wange. Sein heißer, Atmen streifte mich und ich erzitterte praktisch in seinen Armen. Meine Beine fühlten sich schwach an und ich benutzte seine Kraft, um mich aufrecht zu halten. Meine Haut kribbelte vor einer mystischen Energie und als ich die Hände über seine Brust hob, schien meine Haut darauf fast zu funkeln. Vielleicht war es Magie. Vielleicht war es Schicksal. Sein großer Körper umgab mich, wodurch ich mich kleiner und verletzlicher fühlte als je zuvor. Er war ein Krieger mit göttlicher Abstammung und einer der gefährlichsten Männer des Planeten. Und ein gottverdammtes, beschissenes Rätsel. Er reckte sein Kinn nur ein wenig vor und neigte seinen Kopf zur Seite.
„Ich denke, wir werden diese Diskussion woanders vorführen müssen, Tiara", sagte er und der Ton seiner Stimme war seltsam geheimnisvoll und viel zu selbstsicher. Dann griff er nach mir und ich konnte nirgendwo hin. Ich versuchte, seine Hand wegzuschlagen, doch es war sinnlos. Seine Finger packten mein Handgelenk und zogen mich mit sich. Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, doch er war stark und so viel größer als ich. Er zerrte mich zurück zum Bunker und ich bekam noch mehr Panik. Ich wehrte mich dabei den ganzen Weg über. Auf keinen Fall würde ich es ihm derart leicht machen. Überrascht, dass er dennoch einen anderen Weg einschlug, erleichterte mich einen kurzen Moment. Vor dem Auto, was davon noch über war, blieben wir stehen. Es lag auf dem Dach und wird uns hier mit bestimmter Sicherheit nicht wegbringen. Dachte ich zu mindestens.
„Beweg dich auch nur einen Zentimeter von der Stelle und ich lege dich hier und jetzt übers Knie", er legte seine Hände unter das Autodach... er wollte das doch etwa nicht wirklich tun.
„Was tust du da?", fragte ich ihn erstaunt. Obwohl ich mir diese Frage hätte selber beantworten können. Es war ja offensichtlich. Mit einer extremen Kraft, die ich so noch nie gesehen habe, stemmte er doch tatsächlich das Auto herum. Seine Armmuskeln spannten sich so sehr, dass sie mit jeder Sekunde immer großer zu scheinen werden. Völlig verblüfft und mit großen Augen sah ich ihm dabei zu. Jetzt machte er mir doch ein wenig Angst, dass was ich von seiner Kraft zu spüren bekommen habe, war ja nichts gegen diesen Vergleich. Er konnte, ohne mit der Wimper zu zucken, mir meine Kehle zerquetschen ... innerhalb einer Sekunde konnte er mir mein Leben aushauchen. Ich blieb auf der Stelle, wo ich stand und rührte mich keinen einzigen Millimeter. War ich vom Regen in die Traufe gestürzt. Konnte es noch schlimmer werden. Ich stand den Tränen sehr nahe und ich wollte ihm nicht die Genugtuung geben, mich wegen seiner Stärke, die mir Angst machte, zum Weinen zu bringen. Doch es lag nicht an mir. Es lag an ihm. Ich war erneut eine Gefangene und wenn er mich bestrafen wollte, dann würde er das tun und es gab nichts, was ich tun konnte, um ihn aufzuhalten.
Mit einem lauten Rum, der mich aufschrecken lässt und ich hektisch zusammen zuckte, schaute ich zu ihm auf.
„Steig ein", befahl er mir mit seiner tiefen Stimme. Als ich jedoch noch immer wie erstarrt dastand. Donnerte seine Faust auf die Motorhaube herab und schloss sie mit einem lauten Knall. Oh mein Gott, ich dachte doch, allen ernsten, er wird nach mir ausholen. Schneller als ich Blinzeln konnte saß ich auf dem Beifahrer Sitz. Meine Kehl war wie zugeschnürt ich brachte, noch nicht einmal ein pieps aus mir heraus. Ich biss mir auf die Unterlippe und wartete ab und lauschte auf die Geräusche um mich herum. Was tat er wohl gerade? Ich schaute von meinem Sitz aus nach hinter. Er hantierte wie wild im Kofferraum herum. Plötzlich trafen sich unsere Blicke, ich war so in seinen magischen Augen versunken, dass jegliche Angst und Panik mich verließ. Ich brauchte keine Angst vor ihm haben, seine Wut galt nicht mir. All das konnte ich in seinen Blick lesen. Er war so intensive, dass ich notgedrungen wegschauen musste. Ich ertrug es keine Sekunde länger.
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╭⊱ Valerius ⊱╮
Schweigen umgibt mich, und ich seufze. Ich werde langsam mürrisch. Die Tatsache, dass eine einzelne Frau für meine schlechte Laune verantwortlich ist, ist mir echt unerklärlich. Nach ihrem erneuten Fluchtversuch befahl ich ihr im Auto zu warten. Es war eine besitzergreifende, irrationale Reaktion, und ich verstehe sie immer noch nicht. Na ja auf einer Art schon. Doch um jetzt darüber nachzudenken war nicht die richtige Zeit noch der richtige Ort dafür.
Ich runzle die Stirn, und schaute mir das Chaos im Kofferraum an. Die Kisten mit den Waffen sind zum Glück ungeschädigt. Doch die Vorräte dagegen hin eher weniger. Das Lebenselixier, auch Wasser genannt, bahnte sich einen Weg aus den beschädigten Behältern hindurch. Viel konnte er nicht mehr davon retten. Danach begab er sich auf die Suche und kramte alles hervor, was nach Nahrung aussah. Energieriegel und Vitamindrinks und stopfte alles in einen Rucksack, denn er zur Not sofort griffbereit hat. Sollte eine Flucht notwendig sein? Der Wolf grummelte in seiner Brust. Sein Magen zog sich zusammen. Seine Kiefermuskeln mahlten, bei der bloßen Vorstellung, dass sie erneut in Lebensgefahr schwebte. Dies wird er nicht zu lassen, jetzt nicht und für alle Zeiten, solange er auch nur noch ein Fünkchen Leben in sich trug. Und das kann eine sehr lange Zeit sein. Sie hatte Feuer in sich. Eine ungezügelte Leidenschaft. Und, wenn er ehrlich war, gefiel ihm das. Es wird in dieser Hinsicht wohl nie langweilig werden, wenn man die Lebensdauer bedachte.
Er konnte nicht in Tiara's Nähe sein, ohne dass sein Körper reagierte. Und sie war stark und kampflustig wie eine Wölfin. Seinem Wolf gefiel das. Sehr sogar. In einem Ausmaß, dass er sie am liebsten über die Schulter geworfen und in seine Höhle getragen hätte, nur dass sie ihm für diese Dreistigkeit das Gesicht zerkratzen würde, mit ihren scharfen Krallen. Er war verlockt, es dennoch zu riskieren. Er hatte einen harten Schädel und würde es vermutlich verkraften, solange sie ihn nicht zu töten versuchte. Eine Frau wie sie wäre eine wundervolle Gefährtin. Zu schade, dass sie diese noch nicht einmal wusste oder in Betracht zog. Noch nicht.
Valerius spürte das dichte, schwere Fell seines Wolfes unter der Haut, und schaute sich aufmerksam um. Konzentriert lauschte er in die Ferne. Keine zwei Kilometer von ihnen entfernt dröhnte ein lauter Motor auf. Waren das seine Brüder, die direkt auf ihn zuhielten. Oder doch dieser Abschaum von Abtrünnigen. Er musste seine Optionen abwägen. Die Gefahr war zu groß. Ohne weiter darüber nachzudenken, schloss laut brummend den Kofferraum des Autos und sprintete zu Fahrertür. Ohne auf ihren Aufschrei zu achten, startete er denn Motor und gab Vollgas.
„Anschnallen, sofort", blaffte er sie an. Für Nettigkeiten war jetzt keine Zeit. Endlich strömte wieder genügend Luft in seine Lungen, sein Brustkorb weitete sich. Mental stellte er sich auf Kampfmodus. Mit einem Befehl an das Kommunikationsgerät an seinem Handgelenk rief er Thorin an. Dieser lies keine zwei Sekunden auf sich warten. Sein Glück.
„Val, wo zum Teufel steckst du", schrie Thorin ihn panisch an. Was er gut verstehen konnte.
„Das Gleiche wollte ich dich gerade fragen. Seit ihr auf dem Weg zurück zum Bunker", er bette zu Gott das sie es waren.
„Was, nein verdammt. Wie besprochen fahren wir zum Treffpunkt mit den Frauen", verflucht noch mal. Wütend schlug er auf das Lenkrad ein. Das konnte nur ein heißen, dass er und Tiara verfolgt werden. Man sie suchte. Keiner wird sie je wieder in die Finger bekommen. Geschweige sie anfassen und Gewalt an ihr ausüben. Niemand.
„Scheiße, bringt die Frauen in Sicherheit. Ich kümmer mich um Tiara. Wir werden verfolgt", damit unterbrach ich die Kommunikation mit meinem Bruder. Sein Blick schweifte zum Außenspiegel, um zu sehen, wie nah die Verfolger ihnen schon auf Spur sind. Er brauchte dringend einen verdammten Plan. Wo konnte er mit ihr gemeinsam einen brauchbaren Unterschlupf finden? Einer der sicher war, nicht nur vor den Abtrünnigen, sondern auch vor dem Rat. Er musste mit bedacht wählen. Doch egal welchen er abwog, kamen dafür zu viele Orte infrage. Verflucht nochmal, es musste doch einen geeigneten sicheren Ort geben. Mehrmal schlug er verzweifelt auf das Lenkrad nieder. Ein leises Wimmern neben ihn, dass von Tiara kam, brachte ihn in das hier und jetzt zurück. Verwirrt schaute er zu Tiara rüber, die zusammen gekauert auf ihren Sitz saß. Sie sah stur aus dem Fenster. Halt nein, sie blickte panisch in den Außenspiegel. Verfluchte Kackte, er war kurz abgelenkt. Er jetzt sah er selber, wie dicht ihre Verfolger ihnen auf den Versen waren.
„Hey Baby, hör mir jetzt genau zu. Und mach einmal das, was ich dir sage, okay", ich versuchte meine Stimme so ruhig wie möglich zu halten, um sie nicht noch mehr in Panik zu versetzen. Ihr Kopf dreht sich wie in Zeitlupe zu mir herum. Ihre Augen schimmert voll mit Tränen. Ihre Atmung hob sich viel zu schnell von ihrem Brustkorb ab. Verflucht, sie hat eine Panikattacke. Sie war kreidebleich im Gesicht. Dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Himmel und zugenäht noch mal. Das ist alles so ein verfluchter Bockmist. Wäre er allein, würde er sich diesen Bastarden stellen und sofort denn Wagen anhalten. Aber nicht so. Nicht mit ihr im verfluchten Wagen.
„Das hier wird jetzt unschön werden. Du hockst dich jetzt auf der Stelle in den Fußraum und bleibst da schön in Deckung. Jetzt", befahl ich in einem sehr harschen Ton. Und drückte ihren Körper, der am Zittern war, mit mehr Kraft als ich sonst bei ihr anwenden würde, an ihrem Oberarm nach unten. Das konnte sie mir gerne später noch übel nehmen. Aber jetzt war es Zeit ihr wenigstens etwas Schutz zu bitten.
„Ich will dich zumindest für eine kurze Weile aus der Schusslinie haben. Bis ich dich in Sicherheit gebracht habe", versprach ich ihr etwas versöhnlicher. Damit sie es versteht, dass es hier allein nur um sie geht. Diese Frau zählt zu den sechs Personen, die um jeden Preis geschützt werden muss. Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie mit einem Schlag gleich mehrere Frauen, ihre Frauen gefunden hatten. Jetzt konnte der Rat sich nicht mehr herausreden, und Felsen fest behaupten, es gab unter ihnen keine Gefährten mehr. Schon Jahre lang verachtete er diesen hochnäsigen Abschaum, der sich bis heute „Die Obersten vom Rat" nannten.
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- Tiara -
Ich erkannte an seiner Miene, dass er es wirklich ernst meinte. Sein Blick war wie ein eisiger Windhauch. Als könnten sie bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Es sollte ihr Angst machen, doch genau das Gegenteil bewirkten sie. Ich nagte beharrlich an meiner Unterlippe, während Valerius konzentriert und angespannt auf dem Schotterweg in überhöhter Geschwindigkeit fuhr und unsere Verfolger versuchte abzuhängen.
Mein Arm schmerzte noch ein wenig vom Druck als er mich nach unten in den Fußraum presst. Wie ein Kleinkind saß ich nun hier zusammengekauert da und starte ihm ins Gesicht. Verfolgte jeden noch so kleinste Regung darin. Immer wieder hörte sie ein leises Knurren, immer dann, wenn die Gefahr näher und näher rückte. Es war markant, seine Nase etwas gebogen, als ob sie ihm im Kampf mal gebrochen würde. Sein Kinn und Wangenknochen sind von solch einer Härte gezeichnet. Und sein drei Tage Bart machte ihn noch wilder als er schon allein war. Ein Mann wie er im Buche stand. Wild, heiß und gefährlich. Ein Traum, wenn man bedachte, dass ich mich nie solche einem Exemplar freiwillig gegen überstellen könnte. Dazu war ich viel zu ängstlich und von Natur aus zurückhaltend. Dem eher schüchtern eingestellt. Ich hatte wenig Kontakt zum anderen Geschlecht. Geschweige zu so einem Kriegsgott.
Meine Gedanken werden wie mit einem Blitzschlag unterbrochen.
Durch das schnelle abrupte herumreißen vom Lenkrad werde ich in den Hohl-raus gepresste und knalle frontal mit meinem Hinterkopf an die harte Tür hinter mir.
Und keine Sekunde später höre ich auch schon denn lauten Knall. Wir standen unter Beschuss und das konnte nur genau eins bedeuten, dass sie uns doch dichter als gedacht hinter uns sind. Ich gab ein leises Wimmern von mir. Ihre Schläfen fingen an heftig zu pochen und reibe mir die Stirn. Ihre Jahre lange verborgene Gabe versuchte sich an die Oberfläche zu schieben. Was gar nicht gut war. Keiner sollte, oder durfte davon wissen. Noch nicht mal ein Krieger wie er. Denn wenn man erstmals davon weiß, wusste sie ganz genau, was man mit ihr noch alles machen werde.
Es wird bis zum Ende ihrer Tage nie mehr aufhören.
Ein verdammter Fluch, der seit ihrer Geburt auf ihr lastete. Angst durchbohrte mich wie ein Messer.
Ich presste den Handrücken an meinen Mund, wollte meinen lauten Schrei damit unterdrücken und fühlte mich benommen, mir war so übel wie noch nie zuvor in meinem Leben. Als ob er spürte, dass mit mir was nicht stimmte, flog sein Kopf in meine Richtung. Mit zusammengekniffen Augen musterte er mich. Suchte in meinem Gesicht noch irgend einen Hinweis, der daraus schließen lässt, was mit mir nicht stimmte. Aber woher wusste er das? Wie konnte er das spüren?
„Verdammt, versuch es zu unterdrücken. Was auch immer deine Gabe ist, halte sie im Schacht", perplex starrte ich ihn mit offenem Mund an. Ich konnte es nicht glauben, auch er wusste, was ich bin. Wieso? Meine Gabe lag tief in mir verborgen und niemand ahnte etwas davon, na ja bis auf diese Söldner. Wie sie es herausgefunden haben, weiß ich bis heute nicht. Als ob ich einen Warnschild auf meiner Stirn für jeder man ersichtlich trage. Achtung hier bin ich, ein Wesen mit einer machtvollen Gabe. Kommt und holt mich. Ich wusste ja selber noch nicht einmal genau welche das war. Sie kann ganz harmlos sein oder tödlich. Eine Art Magie. Es gab so viele.
Apportation - Die Fähigkeit, Objekte oder Personen durch den Raum zu teleportieren.
Chronokinese - Die Fähigkeit, Zeit in alle Richtungen zu steuern und zu manipulieren.
Aerokinese - Die elementare Fähigkeit, Luft und Wind zu erzeugen, zu steuern und zu manipulieren.
Elektrokinese - Die elementare Fähigkeit, Elektrizität zu steuern und zu erzeugen und Blitze zu werfen.
Es gab so viele davon, alle in Büchern niedergeschrieben. Ihre Mutter hatte es vor ihr versteckt. Doch sie hatte es gefunden und studiert. Ich war immer schon neugierig und konnte dem nicht widerstehen. Tief atmete ich ein und aus und schloss meine Augen, folgte meinem Mantra. Es hatte immer geklappt und musste jetzt auch funktionieren.
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Abrupt wird meine Tür geöffnet und meiner Kehle entfährt ein zu lauter Schrei und ich werde herausgezogen. Bis ich erleichtert feststelle, dass es nur Valerius ist. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir angehalten haben und uns in einem Lager befinden, das so wie es aussieht, nicht mehr bewohnt war. Ohne zu warten, hob er mich mal wieder auf seine Arme und lief schnellen Schrittes mit mir auf ein zerfallenes Gebäude zu.
„Was hast du vor?", entkommt es panisch meiner Stimme quiekend. Immer weiter lief er ohne eine Antwort darauf weiter. Dunkle düstere Gänge lagen vor uns. Und Panik machte sich in mir breit. Nein, nein nicht wieder ein so dunkler grausamer Ort.
„Hör auf zu zappeln Frau", ich krallte mich mit meiner Faust an seinem Shirt fest und presste mein Gesicht in seine Hals-beuge. Ich wollte nicht sehen, wo er mich hinbrachte, zu groß war meine Angst. Etliche der schlimmsten Szenarien liefen in meinen Kopf ab wie ein schlechter Film.
„Hey, ich suche nur einen sichern Unterschlupf. Ich lasse nicht zu, dass man dir wieder etwas antun wird. Nie wieder", knurrte er. In einen Raum mit Fließen, was wohl mal ein Baderaum gewesen ist, lässt er mich an einer Eckwand herunter.
„Du bleibst genau hier, verstanden. Und solltest du dich meinen Anweisungen widersetzen. Werde ich mein versprechen in die Tat umsetzen. Ist das klar", um seinen Worten noch Nachdruck zu verleihen, hebt er leicht mit seiner Hand mein Kinn an. Ich musste ihm ins Gesicht schauen. Sein Blick ließ keinen Widerspruch zu. Seine Augen funkelten mich so intensiv an, dass ich noch mehr Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete. Kräftig musste ich schlucken. Da ich ganz genau weiß war der mit seinen Worten meinte, obwohl ich doch nur helfen wollte.
Sein Daumen strich feder leicht über meine Unterlippe und hinterließ ein merkwürdiges prickeln, dass ich so noch nie im Leben gespürt habe. Mein Puls schoss in die Höhe. Mein Herz flatterte. Die Sekunden schlichen dahin, ohne dass sich einer von uns rührte. Sein Blick schweifte zwischen meinen Augen und Mund hin und her. Der Moment war unbeschreiblich. Keiner konnte denn Blick von anderen abwenden. Sein Mund öffnete sich einige Zentimeter als ob er noch was sagen wollte, schloss ihn aber kurz darauf wieder. Wieso konnte ich mich seinem Bann nicht entziehen? Was war nur falsch mit mir. Sein Blick senkte sich und er holte tief Luft und entzog seine Hand meinem Kinn, was immer noch so intensiv prickelte.
„Das, klären wir auch später noch ... bleib bitte zu Henker genau hier, bis ich dich holen komme", dreht sich damit herum und schlich um dicht an der Wand gepresst um die Ecke. Gespannt lauschte ich, was nun alles passieren wird. Mein Herz donnerte immer noch viel zu schnell in meiner Brust. Wie viele waren es dieses Mal, die gekommen waren, um mich erneut zu fangen, wegzusperren und zu foltern. Bis ich preisgab, was genau ich für ein Wesen bin und welche Fähigkeiten ich besaß, um sie für ihre Zwecke einzusetzen.
Mehrere Kampfschreie drangen bis zu mir hindurch. Laute ohrenbetäubende Schüsse fielen hinter einander. Schritte waren zu hören. Oh mein Gott war das Valerius oder einer der grausamen Männer. Nein, er konnte es nicht sein.
Mein Hintern drückte sich gegen die geflieste kalte Wand, doch ich machte keine Anstalten, mich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Verdammt, er war noch am Kämpfen, irgendwo in einem anderen Raum.
Ich schluckte nervös und suchte nach einem Fluchtweg, fand aber keinen. Meine Lungen füllten sich schmerzhaft während mein Herz laut in meinen Ohren pochte.
Der Lärm des Kampfes um mich herum machte es schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Mein Instinkt sagte mir, dass ich rennen sollte, doch ich versuchte, Ruhe zu bewahren. Er wird mich schon retten, oder etwa nicht. Ich musste nur fest daran glauben, dass es so war. Übelkeit machte sich in mir breit. Eine Tür quietschte leise, jemand betrat den Raum. Leise Schritte, die mit jeder Kabine immer näher meinem Versteck kommen.
Ich musste versuchen mich lautlos zur Tür zu bewegen, während die Aufmerksamkeit aller von mir abgelenkt war, außer von einem der mich anscheint, zu suchen hatte. Vorsichtig trat ich langsam Schritt um Schritt dicht an der Wand gepresst Richtung Tür.
Meine Übelkeit im Bauch versuchte ich weiterhin zu ignorieren und machte kleine Schritte in meine Freiheit. Ich konzentrierte mich eher auf die Möglichkeit der Flucht als auf meine Angst.
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╭⊱ Valerius ⊱╮
Ich habe mich noch nie vor einem Kampf gefürchtet.
Nein, es sind meine kämpferischen Fähigkeiten und meine Gaben, die zu meinem Aufstieg in den höchsten Rang eines Kommandeurs erreichten.
Es sind nicht die Kämpfe, die mir Angst machen, oder die Aussicht auf den Tod.
Jeder einzelne Krieger lebt mit dem Wissen, dass uns der Tod immer und überall auf den Fersen ist.
Aber diese Umstände sind alles andere als ehrenhaft. In diesem Augenblick habe ich keine Angst um mich selbst, sondern um die Frau, die nur selten, wenn auch unwahrscheinlich ist zu finden.
Und diese habe ich nun erst gefunden, und drohe sie jetzt schon wieder zu verlieren.
Habe ich habe versagt.
Es waren sechs Söldner, die versuchten mich zu töten, und einer von ihnen war verschwunden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf der Suche mach seiner Frau. Er bete zu den Göttern, dass sie in ihren verdammten sicheren versteckt geblieben ist. Ohne wieder zu flüchten.
Ein eisiger Luftzug schlägt mir ins Gesicht, beim Versuch, die letzten drei Söldner zu erledigen. In letzter Sekunde schaffe ich es denn Angriff auszuweichen und meinen Kopf wegzudrehen. Ich lasse einen forschenden Blick durch die Runde der Männer in Raum schweifen. Wütend auf mich selber und wütend auf die blau schuppigen Kreaturen, knurre ich ihnen mit einem ohrenbetäubenden Wutschrein meinen Frust entgegen. Jetzt ist Schluss mit lustig. Mein Blick schweift nach rechts und rechts.
All meine Energie die ich aufbringen kann, bündel ich zusammen und schleuder diese Mental auf die Söldner, sodass sie durch die Luft schweben. Einen nach dem anderen breche ich ihm das Genick. Seine Gabe setzte er nur in Notfällen ein. Es war zu riskant, dass man sie entdeckte und zu eigen Zwecken missbrauchte, die er nie und nimmer billigen werde. Aber harte Zeiten forderten nun, mal noch härte Maßnahmen. Und hier ging es um weit aus mehr als nur das. Mit Verrat und Geheimniskrämerei, was unsere Frauen betraf. Die ganzen Jahre über hatte man sie nach Strich und Faden belogen. Ihnen versichert, dass man alles in seiner Macht liegende tat, um sie zu finden.
Von wegen.
Alles nur scheinheilige hinhalte Taktik.
Damit war jetzt ein für alle Male Schluss.
Ich werde mein Geburtsrecht einfordern. Und wenn es bedeutete in einen Kampf mit dem Rat zu ziehen, dann sei es so.
Doch der Preis dafür war hoch, ein Leben mit voller Gewalt, Zerstörung, Mord und Politik, die gebrochen werden muss.
Was keiner weiß, außer seine Waffenbrüder, dass er Valerius Thunder Black, ein Adliger war. Verstoßen von seinem eigenen Vater. Sein Vater fand heraus, dass seine Geliebte mit ihm unerwartet schwanger war. Durch die schwere Geburt und den Blutverlust daran erlag. Er hatte seine Mutter nie kennenlernen können. Und sein Vater hat ihn als unehelichen Bastard verstoßen. Denn seine geliebte Frau wusste bis heute nicht von seiner Existenz. Doch das wird sich schon sehr bald ändern.
Ein lauter Schrei lässt seine Eingeweide in sich zusammenziehen. Verflucht, er war einen kurzen Augenblick abgelenkt gewesen von seinen Gedanken, dass er doch fast seine zukünftige Frau und Gefährtin vergaß. Der letzte der Söldner musste sie gefunden haben. Sollte auch nur gedenken sie anzufassen, ihr weh tun, wird dieser Hurensohn leiden und keinen schnellen Tot finden. So schnell er konnte rannte er in ihr Versteck. Mit Wucht reiße ich die Tür aus den Angeln und werfe sie an die nächste Wand hinter mir. Doch hier war weder seine Frau noch dieser Söldner zu finden. Hatte sie sich mal wieder davon geschlichen. Er konnte keine Kampfspuren oder Blut entdecken. Was darauf nur eine Vermutung zuließ, dass sie mal wieder nicht das gemacht hatte, was er ihr befahl. Das wird noch ein Nachspiel haben, darauf konnte sich seine kleine Frau verlassen.
Jetzt musste jeder Schritt, jede Bewegung durchdacht sein. Mit einem Kampf kam er klar. Das Einzige, was ich nicht voraussehen konnte, war sie. Warum brachte sie sich immer in solche Gefahr? Sie war eindeutig ein viel zu stures Weib. Das ihm freute bereiten werde es ihr auszutreiben. Ich spitze meine Ohren und lauschte auf jedes noch so kleinste Geräusch, um mir zu verraten, wo genau sie sich befanden. Mehrmals atme ich ein paar mal tief ein und aus. Ich kann ihr wundervolles Aroma riechen, der die süße Wärme ihrer Haut bedeckt, die Überreste eines vertrauten, fruchtigen Duftes, und den bitteren Duft der Angst, der sich unter all dem verbirgt und die Süße ihres Duftes befleckt.
Mein ... das Wort spukt mir durch den Kopf und jagt mir Schauer über den Rücken. Und stellt noch andere Ding mit meinem Körper an. Während ich mich selbst verfluche, meinen Körper und seine verdammten Reaktionen auf eine Frau, die ich nicht einmal wirklich kenne. Für das hier war, jetzt kein Platz. Auf leisen Sohlen verfolge ich ihren Duft. Immer weiter führt mich mein Weg den Gang hinunter. An mehreren Türen stoppe ich nur kurz und lausche. Nichts. Nur wieder ein leerer Raum.
Und an der nächsten Ecke genau an der zweiten Tür hörte ich sie, wenn auch nur ein leises Wimmern. Langsam um meinem Gegen nicht noch auf mich aufmerksam zu machen öffnete ich leise die Tür. Und da stand sie in der hintersten Ecke. Ihr Gesicht ist eine Maske des Schreckens, und meine Beine bewegen sich, bevor ich ihnen überhaupt den Befehl dazu gebe. Ich rase auf sie zu und sehe, wie auch sie mich erblickt und wild nach einem Fluchtweg sucht. Aber da ist nichts. Nur sie und ich. Dachte ich zumindest. Bis ich ihn bemerkte. Ich erreiche sie vor dem Söldner, schlinge meine Arme um ihre schlanke Taille, fange sie, ziehe sie zur Seite und steche mit meinem Dolche auf den Söldner ein. Die Dolchspitze schlüpft zwischen die Platten seiner Rüstung, gleitet durch das dicke Gewebe darunter und durchbohrt seinen Körper. Ich höre meine Frau in meinen Armen schreien – ein hoher Schrei, der durch Mark und Bein geht. Das Stöhnen und Husten des Söldners, der zu Boden sinkt, interessiert mich gar nicht mehr.
Meine Gedanken sind bei meiner Frau, die ich im Arm halte. Beschützend und wissend das ihr nichts weiter schreckliches passiert ist. Und ich dachte, mein Bedürfnis nach ihr sei vorher stark gewesen, doch jetzt ist es fast unkontrollierbar. Meine Haut brennt bei jeder Berührung. Das Gefühl, als ihr Körper gegen mich gepresst wurde, in mir auslöst, jagt eine überwältigende Lust durch mich hindurch. Sie ist weich und warm, ihr Körper leicht und zerbrechlich in meiner Umarmung, und ihr Duft steigt mir in die Nase. Ich nehme alle Aromen auf, die ich vorher schon wahrgenommen habe. Er hatte ein so intensives Verlangen nach einer Frau noch nie gespürt, als nach ihr. Deswegen wollte er ihr nah sein. Ihr Gesichtsausdruck war so reizvoll, dass es ihm nicht länger gelang, zu verbergen, wie sehr er sie wollte. Unter seiner Hose zeichnete sich bereits deutlich eine Beule ab. Sein innerer Wolf brüllte vor Verlangen nach ihr. Er wollte sie. Er wollte sie in seinem Bett. Er wollte, dass ihr Lächeln und ihre Sanftheit seine Tage erhellten. Sein ganzer Körper sehnte sich nach ihr.
Aber verdammt, sie waren auf der Flucht, und immer noch nicht aus der Gefahrenzone heraus. Also reiß dich zusammen. Es könnt, nein es wird eine Zukunft für uns geben, wenn sie nicht ständig von mir davonlaufen will. Mir war bewusst, dass sie schreckliche Dinge durchgemacht haben muss. Ich weiß was Folter ist und die man sie einsetzen zu weiß.
„Was hast du dir da bei gedacht?", sie schaute zu mir auf und biss sich auf die Lippe. Ich sehe, dass sie mehrmals kräftig schlucken musste. Bevor sie überhaupt zum Reden ansetzen konnte.
„Ich ... ich musste dort weg. Er war im Raum, und ich bekam Panik. Ich wollte dort weg und zu dir", er konnte sich nur allzu genau vorstellen, was sie für eine Angst haben musste. Sie hätte niemals eine Chance gegen diese Kreatur gehabt.
Es war seine verdammte Aufgabe sie zu beschützen.
„Geht es dir gut. Hat er dir was angetan, hat er dich berührt", denn wenn ja, müsste er, wenn der Kerl nicht schon tot wäre, noch mal umbringen, aber dieses Mal langsam und qualvoll. Ihre Hände strichen seine Seite entlang, als sie sich abstützte, während seine Hände über ihre Schultern und dann ihren Rücken entlangwanderten.
„Mir geht es gut, versprochen. Und ich wollte nicht wieder weglaufen", ja, das wusste er nun auch. Aber schön, dass sie sich an sein Versprechen erinnerte, sollte sie die noch ein ein-zigstes mal vorhaben.
„Es tut mir wirklich ...", er unterbrach sie schnell, indem er sich zu ihr hinabbeugte und sie auf den Mund küsste. Sie zögerte einen kurzen Moment, doch dann schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn näher zu sich. Ihr Duft umgab und erfüllte ihn. Er fühlte sich so stark und zufrieden wie schon seit Jahren nicht mehr. Seine Hände streichelten ihren Hinterkopf, als sie sich näher zu ihm neigte.
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- Tiara -
Ein so plötzlicher unerwarteter Ansturm von Gefühlen jagt durch meinen Körper hin durch, dass ich nicht wusste wie mir geschah. Alles passierte so Blitz schnell und überrollte mich völlig unvorbereitet. Auf diesen Sturm war ich in keinster Weise auch nur im Ansatz, nie und nimmer im Leben vorbereitet. So schnell konnte mein Gehirn dies nicht verarbeiten, geschweige denn realisieren. Ich lief nur noch auf Autopilot, wie in einer Endlosschleife wirbelten die Gefühle durch mich hin durch und lassen meinen Körper voller Vorfreude prickeln.
Sein stahlharter Adonis Körper drückte mich fest an die Wand hinter mir. Und hielt mich an Ort und Stelle. Die mich zum Glück beide stützen. Sonst säße ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Boden, weil meine Beine mich nicht tragen. Sie waren der reinste Wackelpudding und zitterten wie Espenlaub im lauen Herbstwind. Jetzt da ich es am eigenen Leib spürte, was sich immer so und den Frauen erzählt wird, oder in Bücher beschrieben ist, jagte ein Schauer dem nächsten durch mich hindurch.
Ein sachtes leichtes anstupsen meiner Mitte eröffnete mir, dass dies erst der Anfang war, und das, was noch auf mich einstürzen wird und mit Sicherheit bald kommen wird. Dies hatte ich mir immer anders vorgestellt. Nur nicht so überwältigend und prickelnd, als ob mein Körper in Flammen stand. Diese Hitze rastete durch mich hinweg und war nicht aufzuhalten, erwärme mich von innen nach außen. Lässt mein Blut kochen? Ich war nie guter Hoffnung das auch nur ansatzweise einmal zu spüren. Und Gott stehe mir bei, das will ich jetzt immer spüren in seiner göttlichen Nähe. Ich lehnte mich an ihn, während meine Hände über seine Brust zu seinem Nacken hochwanderten. Dort verschränkte ich meine Arme, um besseren Halt zu finden.
Seine Lippen berührten meine, nur um von dort eine Spur aus kleinen Küssen zu meinem Ohr hinter sich herzuziehen. Und ich konnte meiner Kehle jetzt das eine stöhnen, was sich hinauf bahnte, nicht mehr unterdrücken. Er richtete sich sofort wieder zur vollen Größe auf, ergriff einen meiner Schenkel und hob mich hoch, sodass sich mein Unterleib an seinem wieder fand. Gott, ich spürte seine Erektion. Eine Furcht des Unerfahren beschlich mich und ich musste kräftig meine ansteigende Angst herunterschlucken. Es machte mir mehr angst als alles andere, was bisher in meinem bescheiden Leben mir wieder fahren ist. Mein Puls raste, mein Herz hämmerte in meiner Brust. Mein Atem war auf das höchste beschleunigt, dass ich Japsen muss. Die Kraft in seinem Arm, mit dem er mich nach wie vor hielt, hatte noch kein bisschen nachgelassen, meine Kraft in den Beinen, die sich um seine Körpermitte gewickelt hatten, allerdings schon. Er rückte mit seinem Gesicht etwas von mir ab, um mich mit seinem fordernden Blick regelrecht festzunageln.
Seine Gesichtszüge hatten etwas wild, seine Augen funkelten wie hell erleuchtete Sterne. Ich schluckte die Enge in meiner Kehle weg und blinzelte mehrmals. Ohne Umschweife und ohne ein erklärendes Wort umschloss er meinen Mund mit seinem wieder und setzte das fort, was er unterbrochen hatte. Im Nu brachte mich sein intensiver und berauschender Kuss einer Besinnungslosigkeit bedrohlich nahe, dass mir schwindelig wird. Ich muss von allen guten Geistern verlassen sein. Er atmete laut die Luft ein. Lässt mich so abrupt hinten auf den Boden sinken, dass mir meine Beine einknickten? Ich war viel zu schwach, um selber stehen zu können, nach diesem Ansturm der Gefühle. Mit meinen Händen suchte ich halt hinter mir an der Wand.
„Das hätte nie passieren dürfen", ist das Erste, was seine Lippen verlässt und er sich wie wild mit denn Händen durchs Haar fährt. Was? Es war ein Fehler, denn er begangen hat sie hier wie wild zu küssen. War das jetzt sein Ernst. Mit einmal stürzte ihre Welt in sich zusammen. Sie war ein Fehler, denn er begann. Wie für alle anderen auch war ich nur ein Fehltritt. Nicht gewollt. Aus traurigen Augen sah ich zu ihm auf.
„Nicht so, nicht an so einen verfluchten Ort des Grauens", sprach er dem nächsten Wort leise aus, die ich aber nicht richtig vernahm und in meinem rasenden Gehirn verarbeiten konnte. Nur ein einziges Wort halten in mir immer und immer wieder nach. Fehler. Fehler. Sie ein reinster Fehler. Ein Reinfall. Zu nichts zu gebrauchen. Entbehrbar. Konnte Gott wirklich so grausam sein. Ich hätte es mal wieder besser wissen müssen.
„Du hast was bessere verdient als das hier", er machte die Sache hier mit seinen Worten nicht viel besser. Ein Schauer nach dem anderen jagte durch sie hindurch. Mein Körper gab den Kampf auf und ich sackte in Zeitlupe auf den harten Beton unter mir zusammen. Und doch fing er mich auf bevor ich ganz diesen berühren konnte. Sein teuflischer Geruch nahm mir sofort wieder meinen Atem. Verflucht sei meine Schwäche zu ihm. Ich wollte ihn nicht spüren, ihn nicht riechen, nicht, wenn er mich nicht wollte. Sollte diese Gefühle tief in mir verbannen?
„Nicht der richtige Ort, nicht der richtige Zeitpunkt", wie als würde ich nicht wiegen, hob er mich wieder auf seine starken Arme und hauchte mir einen feder leichten Kuss auf meine Stirn. Wieso tat er das, wollte er noch mehr Öl ins Feuer gießen. Wollte er mich gänzlich verbrennen? Schlaff hing ich in seinen Armen und brachte keinen Ton aus mir heraus, ob das Serum, was man uns immer gab, sich nun alleine vervollständigte. Obwohl das ja nicht möglich sein kann. Ich befand mich in einer Art Schockstarre.
„Glaub ja nicht das, dass hier schon ein Ende hat. Es hat noch nicht einmal richtig begonnen", flüstert er mir leise ins Ohr. Und mein Körper erwachte wieder zu Leben. Wie meinte er das jetzt wieder? Ich konnte seinen Worten nicht ganz folgen. Es konnte sich dabei um alles Mögliche handeln.
Nicht das Ende, wovon. !?!
Von meiner Gefangenschaft. Von meiner Qual.
War das alles, was ich bisher erlebt habe nur der Anfang. Wird die Qual erst jetzt mit ihm richtig beginnen und mit ihm enden. Ich fing unkontrolliert an in seinen Armen zu zittern. Hatte meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Er blickte bedeutungsvoll auf meine verkrampften Hände, die ich zu Fäusten ballte.
„Hey Tiara, ich denke, es ist Zeit, dass ich noch ein paar offene Worte an dich richte. Deine Angst ist unübersehbar, aber völlig unberechtigt", sprach er leise in versöhnlichen Ton zu mir. Ich wartete, auf das unvermeidliche, was jetzt kommen sollte. Gespannt lauschte ich seinen Atem.
„Gut, also erstens. Du solltest keine Angst vor mir haben. Zweitens. Es ist schwer für uns Krieger die Eine zu finden. Drittens. Du bist die Meine, und ich werde alles in meiner Macht tun, um das zu schützen, was Mein ist. Ich kann und werde dich nie in irgend einer Form verletzen", langsam aber mit Sicherheit drangen seine Worte in meine Gehirnzellen und verarbeiten das gesagte.
„Tiara, du bist meine Seelenverwandte. Meine Gefährtin. Bitte habe keine Angst vor mir", leicht drückt er meinen Körper an seinen und haucht mehre kleine Küsse auf mein Ohr, meine Wange, an der eine einzelne Träne sich ihren Weg nach unten bahnte weg.
Ich Tiara Cloud soll die Gefährtin von diesem Krieger, Halbgott und Werwolf sein. Einer der gefürchtetsten Männer der Planten von Neshad, Idris und Orbis. Heilige Mutter Gottes von Neshad.
Er war wild, ungezähmt und brutal im Kampf. Konnte ich ihm glauben? Sollte ich hoffen können. War er mein Weg in die so erhoffte Freiheit, hier aus allem Übel heraus. Stimmte, es war in den Büchern meiner Mutter stand. Bestand die Hoffnung doch noch, dass es Gefährten gab.
Sie musste an das Schicksal glauben, ganz fest.
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Tag der Veröffentlichung: 09.11.2020
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Widmung:
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