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Alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen und Ereignissen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Manchmal passiert es ganz plötzlich. In dem einen Moment scheint noch alles in Ordnung zu sein und im nächsten hast du das Gefühl, alles entgleitet dir. Genauso erging es auch mir. Wobei ich wohl eher selbst entgleitet bin. Dem Leben entgleitet. Ich kann mich noch an ein paar Dinge erinnern: Grelles Licht, das mich blendet, das laute Quietschen von Bremsen und das von Reifen auf Asphalt. Und das schlagartige Gefühl von hartem Metall, welches mich trifft, mitreißt, mir einen unglaublichen Schmerz durch den gesamten Körper jagt. Dann wird alles in Schwärze getaucht. Wäre ich doch nur vorsichtiger gewesen. Oder hätte ich einfach das getan, was er wollte. Aber ich sollte wohl erstmal von vorne anfangen. Bevor ich dummerweise vor dieses Auto gelaufen bin.
An diesem Tag war ich bis spätabends in meinem Studio, wieder einmal. Doch ich konnte nicht anders, denn ich hatte mir einen großen Auftrag gesichert und dafür gab es noch zu viel zu tun. Mehr als ich und meine zwei Assistenten in der vorgegebenen Zeit bewältigen konnten, doch das hatte ich mir nicht eingestehen wollen. Mein Verlobter Stephen war deswegen natürlich alles andere als begeistert. Im Nachhinein weiß ich, dass er nur zu sehr Recht hatte. Aber ich liebe meine Arbeit einfach zu sehr, die daraus besteht, in Räumen und Häusern kreativ zu sein, denn ich bin Raumausstatterin, müsst ihr wissen. Schon seit Anfang an liebe ich es, für meine Kunden die richtigen Stoffe für Möbel oder Gardinen auszuwählen, die ich dann für sie anfertigen lasse. Früher habe ich diese noch selbst genäht. Selbst den Geruch von frischer Farbe, neuer Tapete oder eingeölten Holzpaneelen liebe ich nach wie vor. Nichts fühlt sich schöner an, als wenn meine Ideen von der reinen Vorstellung und den Entwürfen in die Realität übergehen und sich schlussendlich zu einem zusammenfügen. Jedes Projekt ist verschieden, doch ich habe jedes vollendet und nicht nur ich war danach zufrieden. Egal, welchen Ort ich eingerichtet habe, ich war die Beste auf meinem Gebiet, weshalb ich mit der Zeit mehr als genug Kunden hatte und die Aufträge immer anspruchsvoller wurden. Ich glaubte, nur ich wäre in der Lage, selbst die extravagantesten Wünsche umzusetzen. Natürlich musste ich mir all das erst erarbeiten. Die Ausbildung, Weiterbildungen und Kurse absolvieren, mein eigenes Studio aufbauen und genug Geld erwirtschaften, um auch schon im Voraus genügend Materialien für die Kunden bereitstellen zu können. Und zuerst musste ich alles alleine stemmen, erst später konnte ich es mir leisten, Assistenten einzustellen, eine davon war sogar Stephens Schwester. Irgendwann war es wie eine Sucht für mich, ich war ein Workaholic durch und durch. Keinen Auftrag konnte ich ablehnen, egal wie speziell oder aufwendig er war. Scheinbar musste erst das Schlimmste passieren, damit ich begriff, dass ich mir damit eigentlich mehr schadete als alles andere.
Bin ich tot?, ist die erste Frage, die ich mir stelle, sobald die Taubheit, die über meinem Körper liegt, zu verschwinden scheint. Sie wird durch bleierne Schwere abgelöst, während ich für eine Zeit lang überhaupt nichts mehr weiß. Ich kann noch immer nicht meinen Körper fühlen und habe nur das Gefühl, irgendetwas Schweres würde auf mir liegen. Verzweifelt versuche ich, mehr wahrzunehmen, mich zu erinnern.
Zuerst ist da nichts außer Schwärze. Aber dann verändert es sich. Kleine Lichtpunkte tauchen vor meinen geschlossenen Augenlidern auf. Tageslicht? Da ist noch mehr. Unter mir kann ich etwas Weiches spüren, wenn ich mit den Fingern darüber streiche. Angestrengt versuche ich, meine Augen zu öffnen, doch sie fühlen sich unnatürlich schwer an, noch immer.
Es dauert eine Ewigkeit, bis ich es schaffe, zu blinzeln. Das Gefühl habe ich zumindest. Anfangs blendet mich das Licht einfach nur. Dann kann ich Umrisse erkennen. Die Einzelteile kann ich dennoch nicht zu einem klaren Bild zusammensetzen. Ich bin irgendwo drinnen, in einem Zimmer, so viel kann ich erkennen. Und irgendwie kommt mir dieser Ort sogar vertraut vor. Nur warum?
Meine Glieder fühlen sich immer noch schwer an, aber mir gelingt es, mehr als nur meine Finger zu bewegen. Dann meine Hand, meinen Arm. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, bis ich es schließlich schaffe, mich aufzurichten. Das, worauf ich liege, ist ein Bett. Es steht in einem Zimmer mit einer hellgrünen Tapete, über die sich ein hübsches Blattmuster zieht. An zwei von vier Wänden stehen hohe, dunkle Holzregale voller Bücher und genau dem Bett gegenüber befinden sich zwei große Fenster, durch welche helles Licht in den Raum und auf den Schreibtisch davor fällt. Das ist mein Zimmer, schießt es mir in den Kopf. Ich bin in meinem alten Zuhause.
Dem Zuhause, das ich mit achtzehn Jahren verlassen habe und welches mir meine Eltern hinterlassen haben. Ungläubig schüttele ich den Kopf, auf dem auch ein enormes Gewicht zu lasten scheint. Wieso sollte ich hier sein? Ich hatte doch einen Unfall… Da war dieses Auto. Oder habe ich das nur geträumt? Schmerzen habe ich keine. Als ich an mir heruntersehe, ist meine Kleidung sauber und unbeschädigt. Keinerlei Schmutz, kein Blut, nicht die Spur einer Verletzung. Keine Spuren? Absolut nichts.
„Fühlt es sich so an, tot zu sein? Habe ich deshalb keine Schmerzen?“ Schock durchfährt mich. Diese Worte habe ich nicht nur gedacht, nein, ich hatte sie sagen wollen. Mein Mund hatte sich zum Sprechen bewegt, doch kein Ton ist über meine Lippen gekommen. Erneut versuche ich es. Stille. Nur meine Lippen bewegen sich, während meine Stimme unhörbar bleibt.
Dann fällt mir plötzlich noch etwas anderes auf und ich stehe unbeholfen auf und gehe, oder taumele viel mehr, zu einem der Bücherregale, auf dem eine kleine silberne Uhr steht. Die Zeiger bewegen sich, doch sie tickt nicht. Das kann nicht sein! Ich kenne diese Uhr und in meinem Kopf schwöre ich, das vertraute Ticken noch hören zu können.
Aber das Geräusch ist nur in meinem Kopf. Auch keine von meinen anderen Uhren, von denen ich dutzende im Zimmer habe, tickt. Schrecken überkommt mich. Langsam gehorchen mir meine Beine wieder und ich stürme fast aus meinem Zimmer, hinaus auf den Flur. Mit tonloser Stimme rufe ich nach meinem Verlobten Stephen. Keine Antwort. Wie soll er mich auch hören können, wenn ich keine Stimme mehr habe? Und wieso sollte er überhaupt hier sein, im Haus meiner Eltern?
Lautlos schluchzend lehne ich mich gegen die Wand. Seit dem Tod meiner Eltern steht das Haus eigentlich leer. Wäre das hier real, denke ich, wären hier überhaupt keine Möbel mehr. Schließlich habe ich alles ausräumen lassen, weil ich es weiterverkaufen wollte. Obwohl ich mich wie in einem Alptraum gefangen fühle, richte ich mich wieder auf. Das hier kann einfach nicht real sein, es muss einen Ausweg geben. Vielleicht muss ich wirklich irgendwie aufwachen.
Mir ist klar, dass es sich zu real für einen Traum anfühlt. Ich spüre meinen Herzschlag, spüre die Maserung der Tapete, wenn ich mit den Fingern darüber fahre… Doch es ist zu bizarr, zu unbegreiflich. Unbeschreibliche Angst keimt in mir auf, als ich von Zimmer zu Zimmer gehe und jedes einzelne durchsuche, in der Hoffnung, irgendjemanden zu finden. Doch ich finde niemanden. Es wäre lächerlich, dass ich tatsächlich in die Kleiderschränke und hinter Gardinen schaue, wenn ich nicht solche Angst hätte. Zu sehr wünsche ich mir, jemanden zu finden, der mir helfen kann. Irgendwann fangen meine Augen an zu brennen und Tränen laufen mir über die Wange, von denen ich nur die Nässe spüre.
Ich gehe die Treppe herunter und hinaus in den Garten, bis zu dem Holzzaun, der das Grundstück von der großen Wiese dahinter abgrenzt und dann wieder zurück. Ich laufe zwischen den alten Apfelbäumen im Garten auf und ab, vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ich will nur schreien, doch ich kann es nicht. Inzwischen rinnen mir die Tränen wie eine Sturzflut aus den Augen.
Während ich darum kämpfe, nicht zusammenzubrechen, läuft mir plötzlich ein eiskalter Schauer den Rücken herunter und ich richte mich auf. Meine Atmung wird noch schneller, während ich lausche. Nichts. Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel auf mich herab, wunderschönes Wetter, sollte man meinen. Wetter, bei dem man sich in den Garten legen und dem Gesang der Vögel lauschen will.
Vögel, die hier scheinbar nicht existieren. Die Luft ist völlig leer von Geräuschen. Es ist, als würde hier das Leben still stehen. Und ich bin völlig allein. Allein in all der Stille, in der nicht ein einziger Vogel existiert, der sein Lied singen könnte. Die Sonne am Himmel ist nur eine Illusion, denn ich spüre keinerlei Wärme auf der Haut. Es ist weder warm noch kalt, kein Regen, kein Wind. Ein lautloser Schrei kommt mir über die Lippen. Ich weiß, egal, welchen Teil des Hauses oder des Gartens ich durchsuchen werde, überall werde ich nur Leere und Stille finden, trotzdem tue ich es.
Ich bin nicht tot, das hier kann nicht das Ende sein. Wäre es das, wäre ich nicht in der Lage, irgendetwas zu sehen oder zu fühlen, ich wäre nicht in der Lage, irgendwas zu empfinden! Ich bin also nicht tot, beschließe ich für mich selbst und ein lautloses Lachen kommt aus meiner Kehle. Anders kann ich nicht reagieren, bin ich doch noch irgendwie lebendig und dann doch wieder nicht.
Aus den Augenwinkeln blicke ich in Richtung der Wiese. Hier draußen gibt es keine weiteren Häuser und dahinter fängt bereits der Wald an. Das nächste richtige Dorf ist kilometerweit entfernt. Ich könnte dort nach Menschen suchen. Aber im selben Augenblick weiß ich, dass es sinnlos wäre. Je länger ich zum Wald blicke, desto düsterer scheint er zu werden, als würde ihn eine unheimliche Aura umgeben. In meiner Erinnerung ist er völlig anders. Dorthin werde ich ganz bestimmt nicht gehen.
Nun befinde ich mich also in dieser seltsamen Zwischenwelt. Als Nachwelt will ich es nicht bezeichnen. Ich habe nie an ein Leben nach dem Tod geglaubt, nie an den Himmel oder etwas anderes, sondern an die Wissenschaft. Und die wissenschaftliche Sicht ist weitaus ernüchternder. Schwärze, das Ende jeglicher Existenz, das Nichts, in dem man nichts mehr empfindet und alles einfach plötzlich aufhört. Daran zu denken, ermuntert mich nicht im Geringsten, das könnte schließlich immer noch auf mich zukommen. Auf eine bestimmte Weise ist diese Welt zwar auch ein „Nichts“, nur dass es noch Farben und Strukturen gibt. Das ist das Einzige. Keine Töne, keine Gerüche, keine Gefühle wie Kälte oder Schmerz, auch nicht Hunger oder Müdigkeit. Für die fehlenden körperlichen Gefühle gibt es die seelischen Schmerzen.
Es ist nur ein Tag vergangen, wenn man den Uhren glaubt, doch es fühlt sich viel länger an und die Einsamkeit wird von Minute zu Minute schlimmer. Sie mischt sich mit bitterer Sehnsucht nach der echten Welt. Die Sonne scheint ununterbrochen vom Himmel und ich hoffe zwar, dass es irgendwann Nacht wird, aber bisher hat mir Hoffnung nicht das Geringste genützt. Es ist unheimlich, wie normal diese Welt aussieht. Wenn man jedoch hinhört und fühlt hat man das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Das hier ist keine Welt für lebende Wesen. Früher habe ich mich durchaus nach Stille und Ruhe gesehnt, auch wenn ich meine Arbeit geliebt habe. Zu oft hatte ich das Gefühl, jeden Moment zusammenzubrechen. Es war wie ein Strudel, der mich immer tiefer hinab gezogen hat, bis ich ihm nicht mehr entkommen konnte. Hätte ich doch nur einmal innegehalten. Ich möchte meinen Kopf am liebsten gegen eines der Bücherregale schlagen für so viel Dummheit. Meine Augen hängen an dem Ziffernblatt der silbernen Uhr vor mir auf dem Regal. In der realen Welt würde ich schon seit Stunden hier stehen, während ich mit jeder verstreichenden Minute, die ich an der Uhr ablesen kann, bete, dass die Stille verschwindet. Sogar das Telefon im Wohnzimmer habe ich ausprobiert, mich auf die Couch gesetzt und das Telefon daneben auf dem Tisch in die Hand genommen. Ich habe wahllos Nummern gewählt, gelauscht, auf ein Zeichen gewartet, es zurückgelegt und auf einen Anruf gewartet, den es nie geben wird.
Ein weiterer Tag ohne etwas Neues. Nur dieses monotone Piepen der Maschinen, die Schritte und Stimmen des Krankenhauspersonals und der Besucher, die draußen über den Flur liefen und das leise, gleichmäßige Atmen von Linda. Hätte sich ihre Brust nicht gehoben und gesenkt, hätte man meinen können, sie sei tot.
Erschöpft fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht, wobei ihm eine Haarsträhne ins Gesicht fiel. Wach doch einfach wieder auf, bitte! Er wandte sich um, als sich die Tür öffnete und der Arzt mit einer Akte unter dem Arm hereinkam. Erwartungsvoll sah Stephen ihn an, doch sein bekümmertes Gesicht verriet ihm sofort, das sie noch immer nichts gefunden hatten. „Wie sieht es aus?“, fragte er dennoch.
„Es tut mir sehr leid, aber auch die weiteren Scans mit dem MRT haben nichts Aufschlussreiches ergeben. Wir wissen immer noch nicht, wieso sie sich in diesem Zustand befindet. Im Kopfbereich hat sie bis auf einen leichten Bruch des Schädeldachs kaum Schaden abbekommen, zum Glück. Innerlich, also was ihr Gehirn betrifft, liegen keine Verletzungen vor, obwohl wir sie mehrmals darauf untersucht haben. Die anderen Teile ihres Körpers sind viel schwerer verletzt.“ Ratlos blätterte der Doktor durch die Scans und anderen Untersuchungsergebnisse, die er auf einem Klemmbrett befestigt in den Händen hielt.
Stephen blickte wieder zu Linda hinüber, auf dessen blasser Haut sich dunkle Blutergüsse und Schürfwunden abzeichneten, während die schlimmeren Wunden an Ober- und Unterkörper durch Verbände, das Krankenhaushemd und die Decke verborgen waren. Bei dem Autounfall hatte sie sich unter anderem mehrere Rippen, den linken Arm sowie das linke Bein mehrmals gebrochen, als sie mit dieser Körperseite auf dem Auto aufgekommen war. Auch eine Schulter war dadurch ausgekugelt worden. An inneren Verletzungen hatte sie sich erstaunlicherweise bis auf einen Milzriss kaum etwas Ernsthaftes zugezogen.
„Es ist ein Rätsel. Es gibt keinen ersichtlichen Grund für ihr Koma“, fügte der Doktor noch hinzu.
Stephen erwiderte nichts, sondern sah nur weiter schweigend Linda vor sich im Bett an. Wieso wachst du dann nicht auf? Seit dem Unfall war zwar erst ein Tag vergangen, doch für ihn war das bereits zu lange. Vor allem, da sie schon am Unfallort bewusstlos gewesen und kurz darauf ins Koma gefallen war. „Wenn sie nicht aufwacht, weiß ich nicht, was ich tun soll.“
„So sollten Sie nicht denken“, antwortete der Doktor. „Da sie keine schwerwiegenden Schäden davongetragen hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie bald aufwacht. Wenn es etwas gäbe, dass sie daran hindert, hätten wir es gefunden.“
„Aber gerade die Tatsache, dass Sie nichts gefunden haben, macht mir Angst“, meinte Stephen.
Darauf wusste der Doktor nichts zu erwidern, sondern blickte Stephen nur betroffen an, dann verabschiedete er sich und ließ ihn allein im Zimmer zurück. Allein mit den Geräuschen der Maschinen, die ihn von Stunde zu Stunde, die er hier war, um den Verstand zu bringen drohten. Langsam beugte er sich zu Linda herüber und strich ihr eine dunkelblonde Haarsträhne aus dem bleichen Gesicht. „Wach auf, bitte. Tu es für mich“, sagte er, dann legte er seine Arme auf das Bett und ließ seinen Kopf auf diese sinken, während er spürte, wie ihm Tränen in die Augen traten.
Wie viele Tage sind schon vergangen? Ich drehe mich auf meinem Bett, auf dem ich mich quer ausgestreckt habe, mit dem Gesicht zum Fenster und blicke nach draußen in den Himmel. Vereinzelte, weiße Wolken vor einem aquamarinblauen Himmel. Diese Wolken, die manchmal am Himmel auftauchen, sind die einzige Abwechslung. Ich richte mich auf und setzte mich auf die Bettkante, näher ans Fenster. In der Ferne sehe ich die Wiese und den dichten Wald dahinter. Es sieht trotz allem noch genauso aus wie damals, denke ich.
Lautlos wende ich mich vom Fenster ab und schwinge mich aus dem Bett, da ich beschlossen habe, etwas raus zu gehen. Draußen wartet zwar auch nur Stille, aber ich will die Natur sehen und wenigstens etwas Abwechslung bekommen. In der richtigen Welt war es schon Herbst. Dort könnte ich jetzt die wunderschönen Gelb-, Orange- und Rottöne der gefärbten Blätter an den Bäumen genießen. Hier ist jeder Baum einfach nur grün, wie eine Art ewiger Frühling oder Sommer.
Nicht ein Blatt bewegt sich, keine Grille ist zu hören, während ich über die weite Wiese gehe und mit den Händen über das hohe Gras fahre, welches ich zwar unter den Fingern fühlen kann, es sich aber gleichzeitig fast durch die Berührung aufzulösen scheint.
Ich bemerke gar nicht, wie nah ich dem Wald komme, bis ich direkt davor stehe. Bedrohlich ragen plötzlich die hohen Bäume vor mir auf, Kiefern, Birken und Eichen. Wieso habe ich solche Angst? Es scheint, als würde zwischen den Bäumen, die dicht an dicht stehen, Dunkelheit hervorsickern.
So ein Blödsinn, das sind nur Schatten, rede ich mir ein, dann gehe ich einen Schritt nach vorne. Dann einen weiteren, bis das Unterholz undurchdringlicher wird. Unter meinen Füßen zerbrechen lautlos Zweige, als ich mich weiter in den Wald hinein bewege. Einerseits verspüre ich eine unbestimmte Angst, andererseits fühle ich mich angezogen, mir ist nur nicht klar, wovon. Die Bäume erscheinen mir viel höher als sie es in echt sein können, während ich nach oben blicke, denn ich kann den Himmel nicht erkennen, nur die grünen Baumkronen.
Schnell drehe ich mich um, weil ich sofort zurück will, meine seltsame Neugier hin oder her. Ich stolpere fast. Hinter mir sind nur noch Bäume, die Wiese ist verschwunden. Ich bin doch nur ein paar Meter gegangen!
Ich fange an zu rennen, in die Richtung, aus der ich gekommen bin, doch in der Ferne sind nur die Bäume zu erkennen und kleinere, ebenso dicht bewaldete Hänge links und rechts von mir. Meine Füße verfangen sich im Unterholz, während mein Puls rast und ich muss mich an einem Baum abstützen, damit ich nicht den Halt verliere. Andererseits wäre es egal, wenn ich eh keine Schmerzen empfinde, doch gerade ist dafür kein Platz in meinen Gedanken. Schwindel überkommt mich.
Wie kann es überhaupt sein, dass mir schwindelig wird, wenn das hier gar nicht real ist? Unter meinen Fingern spüre ich die raue Borke, während ich mich dagegen lehne. Alles ist gut, ich finde wieder zurück, zuerst muss ich mich beruhigen.
„Lindaaaaa…“ Es hört sich an wie ein Flüstern, das Flüstern einer unmenschlichen Stimme, gefolgt von Lauten, die sich wie langgezogene Silben anhören. Die seltsamen Laute sind das erste Geräusch in dieser Welt und sie jagen mir eisige Schauer über den Körper. Sie kommen aus der Richtung, in der vorher die Wiese lag. Jetzt werde ich ganz bestimmt nicht weiter gehen, nicht dorthin.
Wieder höre ich die Laute, diesmal hört es sich wie ein Rascheln an, das näher kommt. So schnell ich kann, renne ich durch das dichte Unterholz, weg von den bedrohlichen Lauten und die Bäume stehen immer näher beieinander. Irgendwann verfängt sich einer meiner Füße in einer Baumwurzel und diesmal kann ich mich nicht abfangen, sondern stürze der Länge nach hin. Eilig ziehe ich mich hoch und will weiterrennen, als ich es sehe: Eine Art Nebel, der mich umgibt und mir den Weg abschneidet.
Dennoch versuche ich, weiter zu rennen, doch der Nebel bewegt sich auf seltsame Art und Weise, wie etwas Lebendiges. Nur wenige Meter komme ich noch, bis direkt vor mir ein Faden aus der wabernden Masse aufsteigt, aus der sich Stacheln zu formen scheinen. Keine Stacheln, geht es mir durch den Kopf. Finger. Sie bewegen sich auf mich zu, greifen nach mir und ich kann nur zurückweichen.
Währenddessen überragt mich der undurchsichtige Nebel längst. Ich will fliehen, aber ich bin gefangen, eingekesselt von dünnen Fingern, die von allen Seiten nach mir greifen. Über mir schließt sich der Nebel wie eine Kuppel. Ich werde sterben, wird es mir klar. Der Wald ist die Grenze zum Tod. Und ich bin zu nahe dran. Ich hocke mich auf den Boden, verberge mein Gesicht zwischen den Armen und will mich so klein machen wie möglich, damit der Nebel mich nicht erreicht. Aber es scheint sinnlos zu sein. Denn ich spüre ihn näherkommen. Er fühlt sich kalt an und ich wünschte, ich wäre zurück im Garten, ohne etwas spüren zu können. Ich will nicht sterben.
Meine Gedanken wandern plötzlich zu Stephen und ich muss an unsere erste Begegnung denken. Bei der Erinnerung daran wird mir warm ums Herz, obwohl mich der Nebel in diesem Augenblick völlig umschließt und es sich anfühlt, als würde Eis durch meine Haut in meinen Körper fließen. Meine Glieder werden taub, dann wird es wieder schwarz um mich.
Man hatte ihn spätabends nach Hause geschickt, auch wenn er lieber im Krankenhaus geblieben wäre. Notfalls hätte er auf dem Sofa im Wartezimmer geschlafen, doch der Arzt hatte ihm strikt widersprochen. Er macht sich Sorgen, dass es meiner Gesundheit schaden könnte. Am liebsten hätte er in dem Moment laut auflachen wollen. Als ob es nicht schon genug an den Nerven zerrte, wenn die Verlobte nach einem Autounfall im Koma lag. Und ob er Zuhause auch nur im Geringsten besser schlafen könnte.
Ganz im Gegenteil: Hier hatte er das Gefühl, zu weit weg zu sein, falls etwas passierte und er hatte die letzte Nacht nur im Halbschlaf verbracht. Er wollte einfach nur an Lindas Seite sein. Nur ein Arzt kann ihr helfen, sagte er sich. Es fühlte sich trotzdem an, als würde er sie im Stich lassen. Müde rieb er sich die Augen. Trotz der unglaublichen Erschöpfung würde er nicht wieder einschlafen können, obwohl es erst sieben Uhr morgens war. Um halb zwölf war er gestern nach Hause gekommen.
Während er gähnend aufstand kamen ihm Bilder ins Gedächtnis. Nachts hatte er kurz tatsächlich etwas geträumt, doch die Bilder wurden immer unschärfer. Das Haus von Lindas Eltern war darin vorgekommen, an mehr erinnerte er sich nicht mehr. Ist auch völlig egal.
Mit fahrigen Bewegungen füllte er die Kaffeekanne mit Wasser, nachdem er als erstes in die Küche gegangen war, dann griff er nach der Dose mit dem Kaffeepulver. Sein Kopf fühlte sich völlig vernebelt an und die Hälfte des Pulvers ging daneben. Verdammt.
Erschöpft lehnte er sich gegen die Arbeitsfläche. Dass er freigestellt worden war, war das einzig Gute. In seinem Zustand wäre er wirklich niemandem auf Arbeit eine Hilfe. Vielleicht sollte ich Kristie fragen, ob sie mich ins Krankenhaus fährt, überlegte er. Seine Schwester war in Lindas Auftrag zu einem neuen Auftraggeber gefahren, um einen Vertragsabschluss zu arrangieren. Dabei ging es um die Beratung zur Inneneinrichtung einer Hotelkette. Wieder ein Auftrag, der viel Zeit und Aufwand erfordern würde, doch Linda wollte immer mehr ihre Grenzen austesten. Immerhin war sie den Kompromiss eingegangen, Kristie zu schicken, aber dennoch hatte sie sich selbst schon vorher längst an ihre Belastungsgrenze gebracht.
Seine Augen begannen zu brennen. Schnell fuhr er sich mit den Fingern über die Augen, bevor die Tränen seine Wangen herunterlaufen konnten, dann griff er nach seinem Handy vor sich auf dem Küchentisch. Ich muss sie fragen, beschloss er. Auch wenn sie sicher gerade erst zurückgekommen ist.
Gegen zehn Uhr klingelte es an der Tür und als Stephen sie öffnete, stand dort Kristie, die schulterlangen braunen Haare vom Wind zerzaust und blass mit rot geränderten Augen. Statt etwas zu sagen, schloss sie ihren Bruder erst einmal in die Arme. „Ich bin so schnell zurückgekommen, wie ich konnte.“
„Danke“, brachte er hervor, während sie sich wieder von ihm löste.
„Können wir gleich los?“ Sie nickte und er schlüpfte schnell in seine Schuhe, fertig angezogen war er schon seit Stunden und hatte nur noch auf sie gewartet. Eilig folgte er ihr zum Auto und quetschte sich auf den Beifahrersitz des kleinen Fiat. Kristie startete den Motor und fuhr dann mit einem Ruck los, sie schien genauso schnell ins Krankenhaus zu wollen wie er.
„Wie lief der Vertragsabschluss?“, fragte er, um auch sich davon abzuhalten, weiter über ein- und dasselbe nachzudenken.
„Ich bin mitten drin verschwunden.“ Damit hatte er fast gerechnet.
„Das wird Linda nicht besonders freuen.“ Er versuchte sich an einem scherzhaften Lächeln, was ihm nicht besonders gut gelang.
„Wenn das vorbei ist, also wenn sie wieder aufwacht, werde ich kündigen, wenn sie nicht endlich kürzer tritt.“ Ihre Stimme zitterte. „Notfalls sorge ich dafür, dass sie im Krankenhaus bleibt.“
„Für immer?“ Nun musste er doch lachen. „Wie denn das?“
Sie warf ihm einen düsteren Seitenblick zu. „Mir fällt schon was ein. Du weißt selbst, dass es nicht so weitergehen kann.“
„Zuallererst muss sie wieder aufwachen“, sagte er matt.
„Das wird sie, Stephen, das wird sie.“ Während ihre Stimme zuversichtlich klang zeigten ihre Augen deutlich, dass sie genauso viel Angst hatte wie er.
Wieder klopfte sein Herz schneller, sobald sie auf den Parkplatz des Krankenhauses fuhren. Stephen übernahm die Führung durch die endlos langen, karg weißen Korridore des Krankenhauses. Als sie das Zimmer erreichten, neben dem Lindas Zimmernummer auf einem kleinen Metallschild stand, blieb Kristie wie erstarrt stehen.
Er hatte die Finger bereits auf die Klinke gelegt und sah sich fragend zu ihr um, da öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester stand vor ihnen. Dem Ausdruck auf ihrem Gesicht nach wirkte sie besorgt. „Was ist passiert?“, wollte er wissen, worauf sich Kristie aus ihrer Starre löste und neben ihn trat.
„Sind Sie der Verlobte?“ Zur Antwort nickte er. „Bitte warten Sie, ich muss erst den Doktor holen.“ Schnellen Schrittes eilte die Schwester davon.
„Was ist denn los?“, fragte Kristie leise.
„Ich weiß es nicht, aber diese Schwester kenne ich nicht. Wahrscheinlich will sie sichergehen, dass ich wirklich Lindas Verlobter bin und holt deswegen den Arzt.“ Kristie murmelte etwas zustimmendes, während er nach der Klinke griff und die Tür öffnete.
„Stephen, wir sollten warten…“
„Das können wir auch hier drin.“ Kopfschüttelnd folgte sie ihm und schloss die Tür hinter sich. Zuerst fiel ihm das Piepen auf, der Monitor des EKGs neben Lindas Bett zeigte in kurzen Abständen hohe Ausschläge. „Irgendwas stimmt nicht.“ Schnell trat er zu Linda ans Bett und ließ sich neben sie sinken. Dann griff er nach ihrer Hand.
„Du solltest wirklich auf den Arzt warten...“, setzte Kristie an.
„Sag mir nicht, was ich zu tun habe“, entgegnete er wütender als beabsichtigt und umschloss Lindas Hand fester, den Blick auf das EKG gerichtet.
Die Kälte und die Schwärze halten zu lange an und ich spüre meinen Körper nicht mehr. Da Zeit hier ein dehnbares Konstrukt ist, kann ich nicht sagen, wann ich eine Veränderung bemerke. Auf einmal ist da ein seltsames Gefühl, erst ein Kribbeln, bis ich meinen Körper wieder spüren kann, dann spüre ich Wärme, ausgehend von meiner linken Hand. Und sie ist so viel angenehmer als die Kälte zuvor.
Langsam wandert sie über meinen Körper und eigenartigerweise fühlt es sich wie eine Umarmung an. „Stephen…“ Wieso habe ich nur das Gefühl, er wäre gerade bei mir? Meine Stimme ist noch immer tonlos, aber das macht nichts, solange diese Wärme einfach bleibt.
Aber sie wird schwächer und ich fürchte mich davor, dass die Kälte zurückkehrt. Als sie völlig verschwunden ist, warte ich, dann passiert etwas anderes. Die Schwärze um mich herum scheint zu zerreißen, einzelne helle Punkte durchmischen sie, wie nach meinem Aufwachen in meinem alten Zimmer.
Das Gefühl kehrt in meinem Körper zurück und ich schlage die Augen auf. Farben wirbeln um mich herum, alles dreht sich einen Moment lang, dann taucht der Himmel über mir auf. Er ist noch immer strahlend blau. Um mich herum bewegt sich sanft das hohe Gras. Ich bin wieder auf der Wiese und will am liebsten einfach liegenbleiben. Wenn ich aufstehe, könnte es sein, dass ich ringsum von Wald umgeben bin. Oder von etwas anderem mir noch Unbekannten.
Ich kann hier nicht ewig liegenbleiben, versuche ich mich zu überzeugen. Allerdings würde es sicher keinen Unterschied machen, wenn ich es einfach tun würde. Ich könnte darauf hoffen, dass es noch mal so eine Veränderung wie eben geben wird, außer es war nur eine Nachwirkung des seltsamen Nebels. Denn dann verzichte ich liebend gerne darauf, bei der Angst, die er mir verursacht hat. Stephen… Wenn ich doch nur wüsste, was in der wirklichen Welt passiert. Und in welcher Verbindung dieser Ort hier dazu steht.
Mühsam richte ich mich auf, leicht benommen fühle ich mich immer noch. Der Wald liegt in genügend Entfernung vor mir, dass ich mich halbwegs sicher fühle und als ich den Kopf wende sehe ich aus den Augenwinkeln den Zaun und dahinter den Garten samt Haus. Es ist also alles wieder normal, so normal wie es sein kann zumindest.
Erleichtert atme ich aus, während ich mich aufrappele. Ich gehe langsam über die Wiese zurück zum Garten, wobei ich mich immer wieder nach allen Seiten umschaue. Völlig sicher werde ich mich ab jetzt wohl nicht mehr fühlen können. Die Sache im Wald und danach hat mir gezeigt, dass es hier noch anderes außer mir gibt, das auf eine andere Art als ich lebendig ist.
Den Weg zum Garten über bleibt es völlig still, trotzdem nimmt meine Angst zu und ich beschleunige meine Schritte. Eilig öffne ich das Tor im Zaun, als ich es erreiche und schließe es schnellstens wieder hinter mir, meinen Blick auf den Wald gerichtet, der trügerisch friedlich aussieht. Ich atme mehrmals tief ein und aus, während ich weiter zum Wald sehe, bis mein Puls sich halbwegs normalisiert hat. Ich bin hier sicher.
Mit diesem Gedanken wende ich mich um, denn hinter dem Zaun habe ich tatsächlich das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Es ist wie die Anziehungskraft, die ich vom Wald ausgehend gespürt habe. Tief in mir drin spüre ich es, ohne es erklären zu können. Meine Augen suchen den Garten und die Obstbäume darin nach einer Veränderung ab, nach einer Bewegung, einem Vogel, irgendetwas… Ich schließe die Augen und denke fest daran, versuche, mir die Wärme der Sonne auf der Haut vorzustellen, doch selbst in meiner Erinnerung sind die Gefühle verschwunden.
Und als ich die Augen wieder öffne, ist alles noch wie zuvor. Entmutigt gehe ich zurück zum Haus, aber bevor ich durch die Hintertür ins Haus gehe, kommt mir ein anderer Gedanke. Ähnlich wie mein Versuch, jemanden durch das Telefon zu erreichen. Schnell gehe ich um das Haus herum, über die Einfahrt an der Seite zwischen Bäumen hindurch bis zur Vorderseite des Grundstücks, wo der Briefkasten am Gartenzaun befestigt ist.
Obwohl ich keinen Schlüssel habe und auch keinen im Haus finde, versuche ich den Briefkasten zu öffnen, was mir nicht gelingt. Immer wieder greife ich durch den Schlitz und versuche von innen das Fach aufzudrücken. Die Verzweiflung zerfrisst mich von innen und plötzlich hole ich mit der Faust aus und schlage mit voller Kraft gegen das Blech.
Nicht die kleinste Spur Schmerz fühle ich und keine Beschädigung am Briefkasten. Wieder will ich nur laut schreien. Stattdessen gehe ich zur Vordertür, welche sich natürlich trotz fehlender Klinke außen fast von alleine öffnet. Ich hasse diese Welt! Zu gerne würde ich alles hier zertrümmern, wahrscheinlich würde das aber nicht mal gehen.
Als ich vom Flur ins Wohnzimmer komme, stelle ich beim Blick auf die Uhr fest, dass ich gerade einmal eine halbe Stunde weg war. Das kann doch nicht sein. Vielmehr hat es sich wie Stunden angefühlt, wenn nicht wie ein ganzer Tag. Doch, es ist möglich, denke ich und schüttele den Kopf. Hier ist schließlich alles möglich. Alles außer zu entkommen.
Vera Hallström wurde 1996 in Berlin geboren und entdeckte als Kind nicht nur früh ihre Begeisterung für das Lesen, sondern etwas später auch für das Schreiben. So füllte sie als Kind ganze Notizbücher mit ihren Geschichten, später schrieb sie die ersten Geschichten am PC. Mit sechzehn Jahren kam ihr die Idee zu einer Geschichte rund um eine Welt mit übernatürlichen Wesen, aus der sich dann irgendwann das Buch "Dämonenfeuer" entwickelte.
Fast sechs Jahre später, im November 2017, veröffentlichte sie dann ihre ersten beiden Bücher über die Self Publishing-Plattform BookRix, die beiden kostenlosen Kurzgeschichten "Unter diesem Himmel" und "Die stille Welt" als eBook.
Da sie nicht darauf hoffen wollte, dass irgendwann ein Verlag Interesse an ihrem Manuskript zu "Dämonenfeuer" zeigte, nahm sie die Veröffentlichung selbst in die Hand und veröffentlichte dieses im Januar 2018 ebenfalls über BookRix.
Die Dämonenwelt-Trilogie lässt sich nicht auf ein Genre festlegen und ist sowohl Dark-, Paranormal & Urban Fantasy als auch Near Future Science Fiction, verbunden mit Drama und Action. Genauso gibt es nicht nur „einen“ Protagonisten, die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Die Reihe ist für alle jene geeignet, die etwas düstere und dystopische Erzählungen aus verschiedenen Blickwinkeln mögen, die zugleich starke männliche als auch weibliche Charaktere jenseits von Stereotypen beinhalten.
Neben der Dämonenwelt hat sie einen Mystery-Kurzoman mit dem Titel "Die Stille zwischen den Welten" veröffentlicht, der eine Auskopplung ihrer Kurzgeschichte "Die Stille Welt" ist.
Die neuesten Informationen rund um die Autorin und ihre Bücher findet man auf ihrer Facebook-Seite oder auf Instagram. Bei Fragen, Anregungen, Feedback o.ä. kann man über das dort angegebene Impressum oder ihre E-Mail Adresse vera.hallstroem@gmail.com Kontakt zu ihr aufnehmen. Rezensionen, egal ob kurz oder ausführlich, sind ebenfalls gerne gesehen. Unterstützen kann man sie auch direkt über Patreon.
Andere bereits erschienene Werke der Autorin:
Unter diesem Himmel (Dystopie/Kurzgeschichte; 2017)
Die stille Welt (Mystery/Kurzgeschichte; 2017)
Die Stille zwischen den Welten (Mystery/Kurzroman; 2020)
Seelen zwischen den Welten (Mystery/Kurzroman; 2022)
Dämonenfeuer: Band 1 der Dämonenwelt-Trilogie (Science Fantasy; 2018)
Dämonenherz: Band 2 der Dämonenwelt-Trilogie (Science Fantasy; 2020)
Ozonos Earth (Science Fiction; 2021)
Texte: Vera Hallström
Cover: Dream Design - Cover and Art by Renee Rott
Tag der Veröffentlichung: 28.06.2022
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